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Zopiclodura 7,5 Mg

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Fachinformation

zopiclodura 7,5 mg


1. Bezeichnung des Arzneimittels


zopiclodura 7,5 mg


2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung


1 Filmtablette enthält 7,5 mg Zopiclon

Sonstige Bestandteile: 30,8 mg Lactose wasserfrei/Filmtablette


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


3. Darreichungsform


Filmtablette

Weiße ovale Filmtablette mit einer Bruchkerbe; mit der Prägung ZZ ober- und unterhalb der Bruchkerbe und 7.5 auf der anderen Seite.


Die Filmtablette kann in gleiche Hälften geteilt werden.


Klinische Angaben

4.1 Anwendungsgebiete


zopiclodura 7,5 mg ist indiziert zur Kurzzeitbehandlung von Schlafstörungen.


Benzodiazepine und benzodiazepinähnliche Arzneistoffe sollten nur bei Schlafstörungen von klinisch bedeutsamem Schweregrad angewendet werden.


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Erwachsene:

Die empfohlene Dosis für Erwachsene liegt bei 7,5 mg Zopiclon. Diese Dosierung sollte nicht überschritten werden.

Die Filmtablette sollte kurz vor der Nachtruhe mit ausreichend Flüssigkeit eingenommen werden.


Anwendung bei eingeschränkter Nierenfunktion

Für Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktionwirdeine Anfangsdosis von 3,75 mg Zopiclon empfohlen, obwohl eine Kumulation von Zopiclon und/oder seinen Metaboliten nicht gefunden wurde.


Anwendung bei eingeschränkter Leberfunktion und chronischer respiratorischer Insuffizienz

Für Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion oder chronischen Atemwegserkrankungen wird eine Dosis von 3,75 mg Zopiclon empfohlen. Bei Leberinsuffizienz kann die Ausscheidung reduziert sein. Die Dosis kann, wenn klinisch notwendig, in Abhängigkeit von der Reaktion des Patienten vorsichtig auf 7,5 mg Zopiclon erhöht werden.


Anwendung bei älteren Patienten

Für ältere Patienten wird eine Anfangsdosis von 3,75 mg Zopiclon empfohlen, die später in Abhängigkeit von der Reaktion des Patienten, wenn nötig, auf 7,5 mg Zopiclon erhöht werden kann (s. Abschnitt 4.4 “Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung).


Kinder und Jugendliche:

Zopiclon darf nicht bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren eingesetzt werden.


Art und Dauer der Anwendung:

Die Filmtablette sollte kurz vor der Nachtruhe mit ausreichend Flüssigkeit eingenommen werden. Die Therapie sollte so kurz wie möglich sein. Die Behandlungsdauer liegt bei einigen Tagen bis zwei Wochen mit einer maximalen Behandlungsdauer von 4 Wochen einschließlich eines ausschleichenden Absetzens der Therapie.


Im Einzelfall kann eine über die maximale Behandlungsdauer hinausgehende Therapie erforderlich sein. Sie sollte jedoch erst nach einer erneuten Bewertung des Status des Patienten erfolgen. (Siehe Warnhinweise zur Abhängigkeit und Toleranz in Abschnitt 4.4.)


4.3 Gegenanzeigen


Zopiclon darf nicht eingenommen werden bei:


Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren dürfen Zopiclon nicht einnehmen.



4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Abhängigkeitsrisiko:

Generell kann die Einnahme von Benzodiazepinen und benzodiazepinähnlichen Stoffen zu physischer und psychischer Abhängigkeit führen. Dieses Risiko steigt mit Dosis und Dauer der Therapie. Bei Patienten mit Alkohol-, Arzneimittel-und/oder Drogenmissbrauch in der Krankengeschichte und für Patienten mit Persönlichkeitsstörungen ist das Risiko einer Abhängigkeit erhöht. Dies sollte bei der Verschreibung von Zopiclon beachtet werden. Wenn sich eine körperliche Abhängigkeit entwickelt hat, ruft ein plötzliches Absetzen der Behandlung Entzugssymptome hervor z.B. Angst, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, Anspannung, Verwirrung, Ruhelosigkeit und Gereiztheit. In schweren Fällen können außerdem folgende Symptome auftreten: Persönlichkeitsveränderungen, Derealisation, Taubheitsgefühl in den Extremitäten, Überempfindlichkeit gegen Lärm, Licht und Berührung, Halluzinationen oder epileptische Anfälle.


Rebound-Insomnie:

Nach Beendigung der Behandlung mit Zopiclon können Schlafstörungen vorübergehend und oft verstärkt, teilweise verbunden mit einigen der oben genannten Entzugssymptome wieder auftreten. Ein plötzliches Absetzen der Therapie sollte daher vermieden und die Dosis statt dessen langsam reduziert werden.


Depressionen:

Zopiclon nicht um eine Behandlung für Depression Irgendwelche der Schlaflosigkeit zugrunde liegenden Auslöser sollten vor einer symptomatischen Behandlung abgeklärt werden, um zu verhindern, dass es unter der Behandlung möglicherweise zu schweren Erscheinungen einer Depression kommt.


Toleranzentwicklung:

Nach wiederholter Einnahme von Benzodiazepinen und benzodiazepinähnlichen Stoffen über wenige Wochen kann es zu einem Verlust an Wirksamkeit kommen. Bei Zopiclon ist jedoch bei einer Behandlungsdauer von bis zu 4 Wochen bisher keine ausgeprägte Toleranz aufgetreten.


Amnesie:

Bei Schlafunterbrechung oder Verzögerung des Zubettgehens nach der Tabletteneinnahme kann eine anterograde Amnesie auftreten. Derartige Situationen sollten daher vermieden werden.


Psychiatrische und paradoxe Reaktionen:

Während der Behandlung mit Benzodiazepinen und benzodiazepinähnlichen Stoffen sind Reaktionen wie Unruhe, Agitation, Gereiztheit, Aggressionen, Wahnvorstellungen, Wutausbrüche, Alpträume, Halluzinationen, Psychosen, unangemessenes Verhalten und andere Verhaltensstörungen aufgetreten. In diesem Fall sollte die Behandlung mit dem Arzneimittel abgebrochen werden.


Schlafwandeln und damit assoziiertes Verhalten:

Schlafwandeln und damit assoziierte Verhaltensweisen wurden von Patienten berichtet, die Zopiclon eingenommen hatten und nicht vollständig wach waren. Dazu zählten u. a. Auto fahren im Schlaf, Zubereiten und Verzehren von Mahlzeiten, Telefonieren, ohne dass sich die Betroffenen später daran erinnern konnten (Amnesie). Alkohol und andere zentraldämpfende Arzneimittel scheinen das Risiko für solches Verhalten im Zusammenwirken mit Zopiclon zu erhöhen. Gleiches gilt für die Anwendung von Zopiclon in Dosierungen, die über der empfohlenen Maximaldosis liegen. Bei Patienten, die solche Reaktionen berichten, sollte die Behandlung mit Zopiclon abgebrochen werden (siehe Abschnitt 4.5).


Spezielle Patientengruppen:

Ältere Patienten:

Hypnotika sollten bei älteren Patienten vermieden werden, bei denen die Gefahr besteht, dass sie eine Ataxie und Verwirrung entwickeln und dadurch bedingt hinfallen und sich selbst verletzen. Wenn die Behandlung trotzdem klinisch erforderlich ist, sollte sie mit einer niedrigeren Dosis begonnen werden (siehe Abschnitt 4.2). Die gleichzeitige Behandlung von Zopiclon mit CYP3A4-Inhibitoren sollte vermieden werden (siehe Abschnitt 4.5).


Eine niedrigere Dosierung wird für Patienten mit chronischen Atemwegserkrankungen, wegen der Gefahr einer Atemdepression, empfohlen.

Benzodiazepine und benzodiazepinähnliche Stoffe sind nicht für die Behandlung von Patienten mit schweren Leberfunktionsstörungen geeignet, da sie das Auftreten einer Enzephalopathie fördern können. Benzodiazepine und benzodiazepinähnliche Stoffe werden zur primären Therapie von Psychosen nicht empfohlen.

Benzodiazepine und benzodiazepinähnliche Stoffe dürfen nicht zur alleinigen Behandlung von Depressionen oder Angstzuständen, die von Depressionen begleitet sind, angewandt werden (Selbstmord kann bei solchen patienten ausgelöst werden).

Benzodiazepine und benzodiazepinähnliche Stoffe sollten Patienten mit der Vergangenheit eines Alkohol- oder Drogenmissbrauchs nur mit größter Vorsicht verschrieben werden.


Vor Beginn einer Behandlung mit Zopiclon sollten gegebenenfalls spezifisch zu behandelnde Ursachen der Schlaflosigkeit abgeklärt werden.


Behandlungsdauer:

Die Dauer der Behandlung sollte so kurz wie möglich sein (siehe "Dosierung, Art und Dauer der Anwendung") und, einschließlich der schrittweisen Absetzphase, 4 Wochen nicht überschreiten. Dieser Zeitraum darf nur nach einer erneuten Beurteilung des Zustandsbildes des Patienten überschritten werden.


Es ist vorteilhaft, den Patienten zu Beginn der Therapie über die begrenzte Dauer der Behandlung zu informieren und ihm die allmähliche Verringerung der Dosis genau zu erklären. Darüber hinaus ist es wichtig, dass dem Patienten die Möglichkeit von Rebound-Phänomenen bewusst ist, wodurch die Angst vor solchen Symptomen während der Absetzphase verringert werden kann.


Es gibt Anzeichen dafür, dass es bei kurzzeitig wirksamen Benzodiazepinen und benzodiazepinähnlichen Stoffen auch innerhalb des Dosisintervalls zu Entzugserscheinungen kommen kann, insbesondere bei hoher Dosierung.


Sonstige Bestandteile:

Patienten, die an seltenen angeborenen Stoffwechselerkrankungen wie Galactose-Intoleranz, Lapp-Lactasemangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption leiden, sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Alkohol kann die sedierende Wirkung von Zopiclon verstärken. Diese kann bis zum nächsten Morgen fortbestehen und die Fähigkeit des Patienten zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr und der Bedienung von Maschinen beeinträchtigen.


Zentral-dämpfende Effekte können verstärkt werden, wenn Zopiclon in Kombination mit anderen zentral-dämpfenden Arzneimitteln angewendet wird. Der therapeutische Nutzen einer gleichzeitigen Einnahme von Psychopharmaka (Neuroleptika), Hypnotika, Anxiolytika/Sedativa, Antidepressiva, Opioid-Analgetika, Antiepileptika, Narkosemitteln und sedativ wirkenden Antihistaminika sollte daher sorgfältig abgewogen werden.


Die kombinierte Einnahme von benzodiazepinähnlichen Stoffen und opioiden Analgetika kann die euphorisierende Wirkung erhöhen, wodurch das Risiko einer Abhängigkeit verstärkt wird.


Die Wirkung von Zopiclon kann durch Arzneimittel, die hepatische Enzyme, insbesondere Cytochrom P450, hemmen, verstärkt werden.


Da Zopiclon durch das Isoenzym Cytochrom P450 CYP3A4 metabolisiert wird, ist eine Erhöhung der Plasmaspiegel von Zopiclon möglich, wenn es zusammen mit CYP3A4-Inhibitoren, wie z. B. Erythromycin, Clarithromycin, Ketoconazol, Itraconazol, Fluconazol, Tacrolimus und Ritonavir gegeben wird. Dadurch kann es zu einem erhöhten Risiko für das Auftreten von Nebenwirkungen kommen, besonders bei älteren Patienten. Folglich sollte die gleichzeitige Behandlung von Zopiclon zusammen mit CYP3A4-Inhibitoren bei älteren Patienten vermieden werden (siehe Abschnitt 4.4), für alle anderen Patientengruppen ist eine Dosisreduktion angezeigt.


Umgekehrt können die Plasmaspiegel und damit der sedierende Effekt von Zopiclon reduziert sein, wenn es zusammen mit CYP3A4-induzierenden Substanzen gegeben wird wie z.B. Rifampicin, Nefazodon, Phenobarbital, Phenytoin und Johanniskraut. Bei gleichzeitiger Anwendung mit CYP3A4-Induktoren oder -Inhibitoren sollte eine Anpassung der Dosis in Betracht gezogen werden.


Eine single doseStudie zeigte, dass sich unter Komedikation von Zopiclon und Carbamazepin deren sedativen Effekte addierten.

Da Carbamazepin jedoch ein potenter CYP3A4-Induktor ist, ist zu erwarten, dass bei Langzeitbehandlung mit Carbamazepin die Zopiclon-Plasmaspiegel und damit die hypnotische Wirkung erniedrigt sein können.


Eine Interaktion zwischen Erythromycin und Zopiclon resultiert in einer rascheren Resorption von Zopiclon und damit einem rascheren Einsetzen der hypnotischen Wirkung.


Metoclopramid erhöht und Atropin vermindert die Plasmakonzentration von Zopiclon.


Bei gleichzeitiger Einnahme von Zopiclon und Muskelrelaxantien kann die muskelrelaxierende Wirkung verstärkt sein.


4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit


Die Datenlage ist bisher zu unzureichend, um eine Bewertung der Sicherheit von Zopiclon während der Schwangerschaft und Stillzeit beim Menschen zu erlauben.

Zopiclon sollte während der Schwangerschaft nicht eingenommen werden, es sei denn, dies ist unbedingt erforderlich.

Bei Verschreibung von Zopiclon an eine Frau im gebärfähigen Alter sollte sie aufgefordert werden, bei Kinderwunsch oder vermuteter Schwangerschaft einen Arzt aufzusuchen, um die Frage des Therapieabbruchs zu besprechen.


Wird Zopiclon aus zwingenden medizinischen Gründen gegen Ende der Schwangerschaft oder während der Geburt verabreicht, muss beim Neugeborenen mit Hypothermie, Hypotonie, mäßiger Atemdepression, vermindertem Muskeltonus und Saugreflex („floppy infant syndrome“) gerechnet werden. Bei Kindern, deren Mütter Benzodiazepine und benzodiazepinähnliche Stoffe während der letzten Schwangerschaftsmonate über einen längeren Zeitraum eingenommen haben, können Entzugssymptome durch Entwicklung einer körperlichen Abhängigkeit auftreten.


Bisher wurden in Tierversuchen keine schädlichen Wirkungen von Zopiclon nachgewiesen, außer bei sehr hohen maternaltoxischen Dosen.


Zopiclon und seine Metaboliten gehen in die Muttermilch über. Es sollte daher von Stillenden nicht eingenommen werden.


Doppelblinde Langzeitstudien (7,5 mg Zopiclon für 84 Tage) bei gesunden Probanden zeigten keine Veränderungen im Ejakulatvolumen, Spermienkonzentration, Spermienmotilität oder Morphologie.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Sedierung, Amnesie, beeinträchtigte Konzentration und beeinträchtigte Muskelfunktion können die Fähigkeit, aktiv am Straßenverkehr teilzunehmen oder Maschinen zu bedienen, beeinträchtigen. Patienten sollten daher nicht Auto oder andere Fahrzeuge fahren oder Maschinen bedienen, nachdem sie Zopiclon eingenommen haben.


Patienten sollten davor gewarnt werden am Tag nach der Behandlung Auto zu fahren oder Maschinen zu bedienen, bis sicher ist, dass ihr Reaktionsvermögen nicht beeinträchtigt ist.


Die gleichzeitige Einnahme von Zopiclon und Alkohol kann die sedierende Wirkung verstärken und die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr und zur Bedienung von Maschinen am darauffolgenden Morgen beeinträchtigen.


4.8 Nebenwirkungen


Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt: sehr häufig (≥ 1/10), häufig (≥ 1/100, < 1/10), gelegentlich (≥ 1/1000, < 1/100), selten (≥ 1/10.000, < 1/1.000), sehr selten (< 1/10.000), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).




Erkrankungen des Immunsystems


Selten: Allergische Reaktionen, einschließlich Hautreaktionen


Sehr selten: Anaphylaktische Reaktionen und/oder Angioödeme


Psychiatrische Erkrankungen


Selten: Verwirrtheit, emotionale Dämpfung, Depressionen, Ruhelosigkeit, gesteigerte Erregbarkeit, Reizbarkeit, Aggressionen, Wahnvorstellungen, Wutausbrüche, Alpträume, Halluzinationen, Psychosen, Schlafwandeln und andere Verhaltensstörungen


Sehr selten: Veränderungen der Libido


Nicht bekannt: Abhängigkeit


Siehe unten unter "Depression", "Psychiatrische und paradoxe Reaktionen", "Schlafwandeln und damit assoziiertes Verhalten" und "Abhängigkeit".


Erkrankungen des Nervensystems


Häufig: Schläfrigkeit am folgenden Tag, vermindertes Reaktionsvermögen, Kopfschmerzen, Schwindel


Selten: Amnesie, Ataxie (tritt hauptsächlich zu Beginn der Behandlung auf und verschwindet im Allgemeinen nach wiederholter Anwendung).


Siehe unten unter „Amnesie“.


Augenerkrankungen


Selten: Doppeltsehen (tritt hauptsächlich zu Beginn der Behandlung auf und verschwindet im Allgemeinen nach wiederholter Anwendung).


Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts


Sehr häufig: Bitterer Geschmack


Häufig: Andere gastrointestinale Probleme


Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen


Selten: Muskelschwäche


Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort


Gelegentlich: Müdigkeit


Labordiagnostische Untersuchungen


Selten: Leichter bis mäßiger Anstieg der Serum-Transaminasen und/oder der alkalischen Phosphatase


.

Amnesie:

Bei Einnahme therapeutischer Dosen kann eine anterograde Amnesie auftreten, mit erhöhtem Risiko bei höheren Dosen. Amnestische Wirkungen können mit unangemessenem Verhalten einhergehen (siehe Abschnitt 4.4).


Depression:

Eine latente Depression kann durch die Einnahme von Benzodiazepinen und benzodiazepinähnlichen Stoffen zum Ausbruch kommen.


Psychiatrische und paradoxe Reaktionen:

Bei der Einnahme von Benzodiazepinen und benzodiazepinähnlichen Stoffen können Reaktionen wie Unruhe, Agitation, Reizbarkeit, Aggressivität, Wahnvorstellungen, Wut, Alpträume, Halluzinationen, Psychosen, unangemessenes Verhalten und andere Verhaltensstörungen auftreten.. Sie treten häufiger bei Kindern und älteren Menschen auf.


Schlafwandeln und damit assoziiertes Verhalten:

Bei Patienten die Zopiclon eingenommen haben und nicht vollständig wach waren, ist das Risiko für Schlafwandeln und damit assoziierte Verhaltensweisen mit Amnesie erhöht. Alkohol und andere zentraldämpfende Arzneimittel scheinen das Risiko für solches Verhalten im Zusammenwirken mit Zopiclon zu erhöhen. Gleiches gilt für die Anwendung von Zopiclon in Dosierungen, die über der empfohlenen Maximaldosis liegen (siehe Abschnitt 4.4).


Abhängigkeit:

Die Einnahme (sogar therapeutischer Dosen) kann zu physischer Abhängigkeit führen; daher kann das Absetzen der Therapie Entzugssymptome auslösen oder die ursprünglichen Beschwerden können verstärkt wieder auftreten (siehe Abschnitt 4.4)). Eine psychische Abhängigkeit kann sich entwickeln. Von Missbrauch wurde berichtet.


4.9 Überdosierung


Symptome einer ZNS-Dämpfung, die von Benommenheit bis zum Koma reichen können, sind die Hauptreaktionen auf eine Überdosierung mit Zopiclon. Diese Symptome können durch Alkoholkonsum oder Einnahme eines anderen zentral dämpfenden Arzneimittels verstärkt werden und in schweren Fällen lebensbedrohlich sein.


Die Behandlung einer Überdosierung erfolgt symptomatisch mit besonderem Augenmerk auf die Unterstützung der Atem- und Herzfunktion.. Wird die Überdosierung kurz nach der Einnahme bemerkt, kann eine Magenentleerung sinnvoll sein. Bei schwerer ZNS-Depression ist die Verwendung von Flumazenil zu prüfen. Es hat eine kurze Halbwertszeit (ca. eine Stunde). NICHT BEI GEMISCHTER ÜBERDOSIERUNG ODER ALS „DIAGNOSTISCHEN TEST“ VERWENDEN. Eine Hämodialyse hat bei Überdosierung von Zopiclon keine therapeutische Wirkung.


Die aktuelle Vorgehensweise bei der Behandlung einer Überdosierung ist bei den Informationszentren für Vergiftungsfälle (oder einer gleichwertigen Informationsquelle) zu erfragen.


5. Pharmakologische Eigenschaften


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


ATC-Code: N05CF01. Hypnotika und Sedativa; Benzodiozepin-verwandte Substanzen.


Das Hypnotikum Zopiclon gehört zur Cyclopyrrolon-Klasse der Psychopharmaka. Obwohl strukturell nicht mit den Benzodiazepinen verwandt, bindet Zopiclon mit hoher Affinität und Spezifizität an den makromolekularen Rezeptorkomplex GABAA-Benzodiazepin Chloridionen-Kanal. Zopiclon bindet an eine andere Stelle als die Benzodiazepine und induziert andere Anpassungen am Rezeptorkomplex, wodurch die Aktivität des Chloridionen-Kanals verändert wird.


Pharmakologische Eigenschaften: Anxiolyse, Sedierung, hypnotische und antikonvulsive Eigenschaften, Muskelrelaxierung.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Resorption:

Zopiclon wird rasch resorbiert. Maximale Plasmakonzentrationen werden 1 ½‑2 Stunden nach der Einnahme von 3,75 mg und 7,5 mg Zopiclon erreicht und betragen ca. 30 ng/ml respektive 60 ng/ml. Die Resorption ist bei Männern und Frauen gleich und wird durch die gleichzeitige Aufnahme von Nahrung oder wiederholte Dosierung nicht beeinflusst.


Verteilung:

Zopiclon wird rasch aus dem Gefäßnetz verteilt. Die Plasmaproteinbindung beträgt mindestens 45 % und unterliegt keiner Sättigung. Bei Dosen zwischen 3,75 und 15 mg ist die Reduzierung des Plasmaspiegels nicht dosisabhängig.


Die Eliminationshalbwertszeit beträgt im therapeutischen Dosisbereich ungefähr 5 Stunden.


Durch wiederholte Dosierung tritt keine Kumulation auf. Inter-individuelle Unterschiede sind gering.


Weniger als 1 % einer von einer stillenden Frau eingenommenen Dosis wird mit der Muttermilch ausgeschieden.


Metabolisierung:

Die wichtigsten Metaboliten sind das N-oxid (im Tierversuch pharmakologisch aktiv) und das N-Desmethyl-Derivat (im Tierversuch inaktiv). Ihre Halbwertszeiten liegen bei 4,5 respektive 7,4 Stunden. Bei wiederholter Dosierung (15 mg) über 14 Tage wurde keine signifikante Kumulation beobachtet.


Ausscheidung:

Die geringe renale Ausscheidung von Zopiclon (im Durchschnitt 8,4 ml/min.) im Vergleich zur Plasma-Clearance von 232 ml/min. zeigt, dass Zopiclon in erster Linie durch Metabolisierung aus dem Körper entfernt wird. Zopiclon wird mit dem Urin (ca. 80 %) in Form von unkonjugierten Metaboliten (N-Oxid und N-Desmethyl-Derivate) und mit dem Stuhl (16 %) ausgeschieden.


Spezielle Patientengruppen:

In verschiedenen Studien an älteren Patienten wurde, trotz einer geringen Reduktion der Nierenfunktion und Verlängerung der Eliminationshalbwertszeit auf ca. 7 Stunden, nach wiederholter Dosierung keine Kumulation von Zopiclon im Plasma beobachtet.


Bei Patienten mit Niereninsuffizienz wurde nach längerer Einnahme keine Kumulation von Zopiclon oder seiner Metaboliten festgestellt. Zopiclon passierte Dialysemembranen.


Bei Patienten mit Leberzirrhose bewirkt der langsamere Demethylierungs-prozess eine Verzögerung der Plasma-Clearance von Zopiclon um ca. 40 %. Aus diesem Grund ist für diese Patienten eine Dosisreduzierung angezeigt.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


In chronischen Toxizitätsstudien wurden bei Ratten und Hunden hepatotoxische Effekte beobachtet. In einigen Studien trat bei Hunden eine Anämie auf.


Zopiclon war in In-vitro und In-vivo Tests nicht mutagen.


Eine erhöhte Häufigkeit von Mammakarzinomen bei weiblichen Ratten, die einen um ein Vielfaches höheren Blutspiegel hatten als der aus einer maximalen therapeutischen Dosis beim Menschen resultierende Blutspiegel, wurde auf erhöhte 17-beta-Estradiol-Serumspiegel zurückgeführt. Ein vermehrtes Auftreten von Tumoren an der Schilddrüse von Ratten beruht wahrscheinlich auf erhöhten TSH-Serumspiegeln. Beim Menschen wurde eine Veränderung der Schilddrüsenhormone nicht beobachtet.


In zwei Studien an Ratten wurde die Fertilität beeinträchtigt.

Bei Kaninchen beeinflusste Zopiclon die Fertilität jedoch nicht.


Retardierungen der fetalen Entwicklung und fetotoxische Effekte bei Ratten und Kaninchen wurden nur bei solchen Dosen beobachtet, die wesentlich über der maximalen humanen Dosierung lagen. Es gab keinen Nachweis für ein teratogenes Potential.


6. Pharmazeutische Angaben


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Lactose wasserfrei

Calciumhydrogenphosphat wasserfrei

Maisstärke

Povidon K 30

Magnesiumstearat

Hypromellose

Titandioxid (E 171)

Macrogol 400


6.2 Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend


6.3 Dauer der Haltbarkeit


2 Jahre.

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Nicht über 25°C und in der Originalpackung aufbewahren!


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


PVC/PVdC/Aluminium-Blisterstreifen mit 10 Filmtabletten erhältlich in Packungen mit 10 und 20 Filmtabletten.


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstigeHinweise zur Handhabung


Keine speziellen Hinweise.


7. Inhaber der Zulassung


Mylan dura GmbH

Postfach 10 06 35

64206 Darmstadt


8. Zulassungsnummer


46887.00.00


9. Datum der Erteilung der Zulassung/Verlängerung der Zulassung


Datum der Zulassung: 13. Januar 2000

Datum der letzten Verlängerung: 21. September 2010


10. Stand der Information


April 2011


11. Verschreibungsstatus/Apothekenpflicht


Verschreibungspflichtig


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