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Acadic-Gemcitabin 200 Mg

Document: 22.04.2002   Gebrauchsinformation (deutsch) change

Liebe Patientin, lieber Patient!


Bitte lesen Sie folgende Gebrauchsinformation aufmerksam, weil sie wichtige Informationen darüber enthält, was Sie bei der Anwendung dieses Arzneimittels
beachten sollen. Wenden Sie sich bei Fragen bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.



Gebrauchsinformation



GEMZAR®200 mg Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung

Wirkstoff: Gemcitabinhydrochlorid



Zusammensetzung

Eine Durchstechflasche enthält


Arzneilich wirksamer Bestandteil:

228 mg Gemcitabinhydrochlorid, entsprechend 200 mg Gemcitabin.


Sonstige Bestandteile:

Mannitol, Natriumacetat sowie zur pH-Einstellung verdünnte Salzsäurelösung und Natriumhydroxidlösung.


Darreichungsform und Inhalt


Packung mit 1 Durchstechflasche mit 440,5 mg Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung


Stoff- oder Indikationsgruppe

Pyrimidinanalogon (Antimetabolit, Zytostatikum)


Pharmazeutischer Unternehmer

Lilly Deutschland GmbH, Teichweg 3, 35396 Gießen

Medizinisch-wissenschaftliche Abteilung:
Saalburgstr. 153, 61350 Bad Homburg
Telefon: 06172/273 2222

Fax: 06172/273 2030


Hersteller


Lilly France S.A.

Rue du Colonel Lilly

F-67640 Fegersheim

Frankreich



Anwendungsgebiete


GEMZAR®200 mg ist angezeigt zur Behandlung

- des lokal fortgeschrittenen oder metastasierten nichtkleinzelligen Bronchialkarzinoms in Kombination mit anderen Zytostatika

- des lokal fortgeschrittenen oder metastasierten Adenokarzinoms der Bauchspeicheldrüse bei Patienten mit gutem Allgemeinzustand und ausreichender Knochenmarkreserve.



Gegenanzeigen


Wann darf GEMZAR®200 mg nicht angewendet werden?


GEMZAR®200 mg darf bei bekannter Überempfindlichkeit gegen Gemcitabin oder einen der Hilfsstoffe nicht angewendet werden.

Da bis jetzt bei Patienten mit mäßig bis stark eingeschränkter Leberfunktion oder stark eingeschränkter Nierenfunktion (glomeruläre Filtrationsrate < 30ml/min) keine entsprechenden Studien durchgeführt wurden, sollte GEMZAR 200 mg bei diesen Patienten nicht angewendet werden.



Was muß während Schwangerschaft und Stillzeit beachtet werden?


Während der Schwangerschaft, besonders während der ersten drei Monate, dürfen zytotoxische Arzneimittel nur nach sorgfältiger Abwägung der Notwendigkeit für die Mutter und der Risiken für das ungeborene Kind gegeben werden.


Frauen im gebärfähigen Alter sollten das Eintreten einer Schwangerschaft verhindern.


Ist eine Behandlung mit GEMZAR®200 mg während der Stillzeit unbedingt erforderlich, muß abgestillt werden.



Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise


Warnhinweise

Eine Verlängerung der Infusionszeit und Verkürzung des empfohlenen Zeitabstands zwischen den Dosen erhöhen die Toxizität.

In einer klinischen Studie, in der Patienten mit nichtkleinzelligem Bronchialkarzinom gleichzeitig eine Strahlentherapie des Brustraums erhielten, verursachte Gemcitabin schwere toxische Symptome, wie schwere und möglicherweise lebensbedrohliche Entzündungen der Speiseröhre und der Lunge (Ösophagitis und Pneumonitis). Gemcitabin wurde sechs Wochen lang in einer Dosierung von 1000 mg/m² gegeben bei gleichzeitiger Strahlentherapie. Patienten, die hohe Bestrahlungsdosen erhielten, waren besonders empfindlich. Die gleichzeitige Anwendung von GEMZAR 200 mg und Strahlentherapie wird daher zur Zeit nicht empfohlen.


Welche Vorsichtsmaßnahmen müssen beachtet werden?


Gemcitabin muß bei Patienten mit leicht bis mäßig eingeschränkter Nierenfunktion und Patienten mit leicht eingeschränkter Leberfunktion mit Vorsicht angewendet werden. Basierend auf wenigen Daten wurde bei Patienten mit leicht bis mäßig eingeschränkter Nierenfunktion (glomeruläre Filtrationsrate 30 ml/min- 80 ml/min) keine gleichbleibende, signifikante Wirkung auf die Verstoffwechselung von Gemcitabin beobachtet.

Bei Patienten mit eingeschränkter Knochenmarksfunktion sollte die Behandlung mit Vorsicht begonnen werden. Wie bei anderen Behandlungen mit zytotoxischen Substanzen, muss das Risiko einer kumulativen Knochenmarkshemmung beachtet werden, wenn Gemcitabin zusammen mit anderer Chemotherapie gegeben wird.

Männern, die mit GEMZAR 200 mg behandelt werden, wird empfohlen während der Behandlung mit GEMZAR 200 mg und bis zu 6 Monate danach kein Kind zu zeugen und sich wegen der Möglichkeit einer Zeugungsunfähigkeit (Infertilität) durch die Therapie mit GEMZAR200 mg über eine Spermakonservierung beraten zulassen.

Vor jeder Dosis muss die Anzahl der Blutplättchen und der weißen Blutkörperchen (Thrombozyten-, Leukozyten- und die Granulozyten) bestimmt werden, siehe “Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung”. Die Blutwerte können weiter absinken, nachdem die Behandlung mit GEMZAR®200 mg beendet wurde.

Das Risiko von unerwünschten Wirkungen auf die Atemwege scheint bei Patienten mit Lungenkrebs größer zu sein als bei anderen Tumoren, was bei der Behandlung dieser Patientengruppe berücksichtigt werden sollte.

Gemcitabin wurde bei Kindern nicht untersucht.


Was muß im Straßenverkehr sowie bei der Arbeit mit Maschinen und bei Arbeiten ohne sicheren Halt beachtet werden?


Hinweis zum Einfluß auf das Reaktionsvermögen: Gemcitabin kann leichte bis mäßige Müdigkeit verursachen. Daher kann Gemcitabin, auch wenn es wie vorgesehen angewendet wird, das Reaktionsvermögen soweit beeinträchtigen, daß die Fähigkeit zum Autofahren oder Bedienen von Maschinen beeinträchtigt ist. Das gilt insbesondere im Zusammenwirken mit Alkohol.


Wechselwirkungen mit anderen Mitteln


Welche anderen Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von GEMZAR®200 mg?


Bei Patienten mit nichtkleinzelligem Bronchialkarzinom hat GEMZAR®200 mg in Kombination mit Strahlentherapie des Brustraums zu schweren toxischen Erscheinungen geführt.


Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung


In welcher Dosierung sollte GEMZAR®200 mg angewendet werden?


Die Behandlung mit GEMZAR®200 mg sollte durch einen Arzt, der große Erfahrung mit der Behandlung mit zytotoxischen Arzneimitteln hat, begonnen werden oder unter seiner Beratung erfolgen.


Nichtkleinzelliges Bronchialkarzinom


Erwachsene und ältere Patienten: In der Kombination mit Cisplatin wurde entweder ein dreiwöchiges oder ein vierwöchiges Dosierungsschema verwendet.

Während des dreiwöchigen Behandlungszyklus beträgt die empfohlene Dosis für Gemcitabin 1250 mg/m2Körperoberfläche an den Tagen 1 und 8. Sie wird über einen Zeitraum von 30 Minuten intravenös infundiert. Eine Dosisreduktion, abhängig von der individuellen Verträglichkeit, kann entweder während eines laufenden Behandlungszyklus oder beim nächsten Behandlungszyklus erfolgen.

Während des vierwöchigen Behandlungszyklus beträgt die empfohlene Dosis für Gemcitabin 1000 mg/m2Körperoberfläche an den Tagen 1, 8 und 15. Sie wird über einen Zeitraum von 30 Minuten intravenös infundiert. Eine Dosisreduktion, abhängig von der individuellen Verträglichkeit, kann entweder während eines laufenden Behand­lungszyklus oder beim nächsten Behandlungszyklus erfolgen.

Karzinom der Bauchspeicheldrüse

Erwachsene und ältere Patienten: Die emfohlene Dosis für Gemcitabin beträgt 1000 mg/m² Körperoberfläche, die über einen Zeitraum von 30 Minuten intravenös infundiert wird. Dies sollte während eines Zeitraums von sieben Wochen einmal wöchentlich wiederholt werden. Danach folgt eine Woche Pause. In den anschließenden Behandlungszyklen sollte Gemcitabin über einen Zeitraum von 3 Wochen einmal wöchentlich gegeben werden, gefolgt von einer Woche Pause. Eine Dosisreduktion, abhängig von der individuellen Verträglichkeit, kann entweder während eines laufenden Behandlungszyklus oder beim nächsten Behandlungszyklus erfolgen.

Überwachung der Behandlung

Vor jeder Dosis muss die Zahl der Blutplättchen und weißen Blutkörperchen (Thrombo­zyten, Leukozyten und Granulozyten) überwacht werden. Bei einer Abnahme der Werte muss, wenn notwendig, die Dosis reduziert oder die Behandlung vorübergehend abgebrochen werden.



Gesamtgranulo-
zytenzahl (x109/l)


Thrombozytenzahl
(x 109/l)

Dosierung

> 1

und

> 100

100 % der Normaldosis

0,5 – 1

oder

50 – 100

75 % der Normaldosis

< 0,5

oder

< 50

Unterbrechung der Behandlung



Während der Behandlung mit Gemcitabin müssen die Leber- und Nierenfunktion sowie die Leberenzymwerte (AST/ALT) und das Serumkreatinin in regelmäßigen Abständen überprüft werden, um eine nicht das Blutbild betreffende Toxizität festzustellen. Eine Dosisreduktion, abhängig von der individuellen Verträglichkeit, kann entweder während des laufenden Behandlungszyklus oder beim nächsten Behandlungszyklus erfolgen. Die reduzierte Dosis sollte so lange gegeben werden, bis die Toxizität zurückzugehen beginnt.


Wie sollte GEMZAR®200 mg angewendet werden?


Zubereitung der Lösung
Für die Zubereitung der Lösung werden zu einer Durchstechflasche GEMZAR®200 mg mindestens 5 ml sterile physiologische Kochsalzlösung hinzugefügt, wodurch eine klare Lösung entsteht. Bei der Zubereitung der Lösung sollte das Lösungsmittel langsam entlang der Gefäßwand hinzugefügt werden, anschließend schütteln. Die maximale Gemcitabin Konzentration nach Auflösung beträgt 38 mg/ml. Höhere Konzentrationen können zu einer unvollständigen Auflösung führen und sollten daher vermieden werden. Das Gesamtvolumen nach der Auflösung beträgt 5,26 ml.

Die Lösung kann mit steriler physiologischer Kochsalzlösung verdünnt werden.

Nach der Verdünnung sollte die Infusionslösung vor der Anwendung visuell geprüft werden. Es dürfen nur klare Lösungen verwendet werden, die praktisch frei von Schwebeteilchen sind.

Vorsichtsmaßnahmen bei der Anwendung

GEMZAR®200 mg wird während der Infusion gut vertragen und kann ambulant gegeben werden. Wenn es zu einem Extravasat kommt, muss im allgemeinen die Infusion sofort gestoppt und in einem anderen Blutgefäß neu begonnen werden. Der Patient sollte nach der Infusion sorgfältig überwacht werden.

Handhabung

Bei der Zubereitung und Entsorgung der Infusionslösung müssen die üblichen Vorsichtsmaßnahmen für Zytostatika beachtet werden. Die Handhabung der Infusionslösung sollte in einer Sicherheitsbox geschehen. Es sollten ein Schutzkittel und Handschuhe getragen werden. Steht keine Sicherheitsbox zur Verfügung, sollten außerdem eine Maske und Sicherheitsgläser getragen werden.

Bei Kontakt des Arzneimittels mit den Augen kann es zu schwerwiegenden Reizungen kommen.
Die Augen sollten sofort und gründlich mit Wasser ausgewaschen werden. Kommt es zu einer bleibenden Reizung, muss ein Arzt aufgesucht werden. Wenn Lösung auf die Haut gerät, müssen Sie gründlich mit Wasser spülen.

Überdosierung und andere Anwendungsfehler


Was ist zu tun, wenn GEMZAR®200 mg in zu großen Mengen angewendet wurde (beabsichtigte oder versehentliche Überdosierung)?


Es gibt kein Gegenmittel (Antidot) für Gemcitabin. Einzeldosen von bis zu 5,7 g/m² Körperoberfläche wurden alle 14 Tage als intravenöse Infusion über einen Zeitraum von 30 Minuten gegeben, mit klinisch akzeptabler Toxizität. Wenn der Verdacht einer Überdosierung besteht, sollte das Blutbild des Patienten überwacht werden und, falls erforderlich eine geeignete Behandlung begonnen werden.


Nebenwirkungen


Welche Nebenwirkungen können bei der Anwendung von GEMZAR®200 mg auftreten?


Während einer Behandlung mit GEMZAR®200 mg kommt es häufig zu schweren Nebenwirkungen. Die Häufigkeit und der Schweregrad der Nebenwirkungen hängen von der Dosis, der Infusionsgeschwindigkeit und dem Abstand zwischen den einzelnen Infusionen ab. Siehe “Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise”. Der Schweregrad ist von Patient zu Patient unterschiedlich.


Dosisbegrenzende Nebenwirkungen sind eine Abnahme der Zahl der Blutplättchen und der weißen Blutkörperchen (Thrombozyten-, Leukozyten- und Granulozytenzah) l (siehe “Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung”).

Systemorganklassen


Störungen des Blut- und Lymphsystems

Häufig (>1/100)

Abnahme der Zahl der weißen Blutkörperchen und Blutplättchen, Anämie

Sehr selten (<1/10.000)

Zunahme der Zahl der Blutplättchen

Störungen des Immunsystems

Selten (<1/1000)

Anaphylaktoide Reaktion

Stoffwechsel-und Ernährungsstörungen

Häufig (>1/100)

Appetitlosigkeit

Störungen des Nervensystems

Häufig (>1/100)

Kopfschmerzen, Schläfrigkeit, Schlaflosigkeit

Funktionsstörungen des Herzens

Gelegentlich (<1/100- >1/1000)

Wasseransammlung in der Lunge

Selten (<1/1000)

Herzinfarkt, Herzschwäche, Herzrhytmusstörungen.

Funktionsstörungen der Gefäße

Selten (<1/1000)

Niedriger Blutdruck

Funktionsstörungen der Atemwege

Häufig (>1/100)

Atemnot, Husten, Schnupfen

Gelegentlich (<1/100- >1/1000)

Krämpfe der Bronchialmuskeln, interstitielle Pneumonitis

Selten (<1/1000)

ARDS

Magen-Darm Beschwerden

Häufig (>1/100)

Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Verstopfung

Funktionsstörungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Häufig (>1/100)

Allergischer Hautausschlag, Geschwürbildung an der Mundschleimhaut, Schwitzen, Juckreiz, Haarausfall

Selten (<1/1000)

Abschuppung, Blasen- und Geschwürbildung

Funktionsstörungen des Bewegungsapparates, des Bindegewebes und der Knochen

Häufig (>1/100)

Muskelschmerzen, Rückenschmerzen

Funktionsstörungen der Nieren und der ableitenden Harnwege

Häufig (>1/100)

Blut im Urin

Selten (<1/1000)

Nierenversagen, hämolytisch-urämisches Syndrom

Allgemeine Störungen und Reaktionen an der Applikationsstelle

Häufig (>1/100)

Fieber, Schüttelfrost, Schwäche, Ödem

Untersuchungen

Häufig (>1/100)

Erhöhung von Leberenzymwerten, alkalischer Phosphatase, Proteinurie, erhöhtes Bilirubin



Allgemein: Grippeähnliche Symptome treten bei etwa 20 % der Patienten auf. Sie sind normalerweise leicht, kurzfristig und selten dosisbegrenzend. Bei 1,5 % der Patienten wurde berichtet, dass diese Symptome schwerwiegend waren. Die häufigsten Symptome sind Fieber, Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Schüttelfrost, Muskelschmerzen, Schwäche und Appetitlosigkeit. Husten, Schnupfen, Schwitzen und Schlafstörungen wurden ebenfalls berichtet. Fieber und Schwäche treten auch als einzelne Symptome auf. Die Symptome können häufig mit Paracetamol gebessert werden.

Wasseransammlungen im Gewebe (Ödeme): Bei etwa 30 % der Patienten wurden periphere Ödeme berichtet. Wenige Fälle von Gesichtsödem traten auf. Die Ödeme sind normalerweise leicht bis mittel­schwer ausgeprägt und selten dosisbegrenzend. Sie können schmerzhaft sein und bilden sich normalerweise nach Beendigung der GEMZAR® Behandlung zurück. Diese Nebenwirkung ist nicht von Anzeichen einer Einschränkung der Funktion des Herzens, der Leber oder der Nieren begleitet.

Blutbildendes System: Da Gemcitabin hemmend auf das Knochenmark wirkt sind eine Abnahme der Zahl der weißen Blutkörperchen, der Blutplättchen und Anämie häufige Nebenwirkungen. Über eine Zunahme der Zahl der Blutplättchen wurde sehr selten berichtet. Die Knochenmarkshemmung ist normalerweise leicht bis mäßig ausgeprägt und betrifft meistens die Granulozytenzahl. Die Häufigkeit einer Abnahme der Zahl der neutrophilen weißen Blutkörperchen Grad III beträgt 19,3 % und Grad IV 6 %.

Magen-Darm-Trakt: Bei etwa 60 % der Patienten tritt Übelkeit, mit oder ohne Erbrechen auf, die in 20 % der Fälle behandelt werden muss. Diese Nebenwirkung ist selten dosisbegrenzend und kann normalerweise mit Standardantiemetika behandelt werden.

Haut: Bei etwa 25 % der Patienten treten allergische Hautausschläge auf, die in 10 % der Fälle von Juckreiz begleitet sind. Diese Nebenwirkung ist normalerweise leicht ausgeprägt, nicht dosisbegrenzend und spricht auf eine lokale Behandlung an.
Über einige Fälle von Abschuppung, Blasenbildung und Geschwürbildung wurden berichtet.

Leber: Bei etwa 60 % der Patienten kommt es zu einer Erhöhung der Leberenzymwerte (AST/ALT und alkalische Phosphatase). Diese Nebenwirkung ist normalerweise leicht ausgeprägt, vorübergehend, nicht fortschreitend und führt selten zu einem Abbruch der Behandlung. Bei 2,6% der Patienten wurde eine Zunahme des Gallenfarbstoffs Bilirubin beobachtet (WHO-Toxizitätsgrad 3 und 4). Gemcitabin sollte Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion mit Vorsicht gegeben werden.

Atemwege: Bei weniger als 1 % der Patienten wurde über Krämpfe der Bronchialmuskeln berichtet. Diese sind normalerweise leicht ausgeprägt und vorübergehend, die Injektion oder Infusion eines Arzneimittels kann jedoch erforderlich sein. Gemcitabin darf Patienten mit einer bekannten Überempfindlichkeit gegen die Substanz nicht gegeben werden (siehe “Gegenanzeigen”). Luftnot tritt bei etwa 10 % - 40 % der Patienten innerhalb weniger Stunden nach der Gabe von Gemcitabin auf, am häufigsten bei Patienten mit Lungenkrebs. Diese Nebenwirkung ist normalerweise leicht ausgeprägt, vergeht schnell und verschwindet normalerweise ohne Behandlung. Sie ist selten dosisbegrenzend. Bei weniger als 1 % der Patienten wurde eine Entzündung der Lunge mit Lungeninfiltraten festgestellt. In diesem Fall muss die Behandlung mit GEMZAR®abgebrochen werden, Steroide können die Symptome bessern.

Schwerwiegende, selten tödliche, Auswirkungen auf die Lunge, wie Lungenödem, interstitielle Pneumonitis und akutes Atemnotsyndrom beim Erwachsenen (ARDS) wurden gelegentlich oder selten berichtet. In solchen Fällen muss die Behandlung mit GEMZAR®abgebrochen werden. werden. Frühzeitige unterstützende Maßnahmen können zur Besserung der Beschwerden beitragen.

Bei gleichzeitiger Strahlentherapie des Brustraumes traten schwerwiegende und möglicherweise lebensbedrohliche Entzündungen der Speiseröhre und der Lunge auf (siehe Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise).

Harnwege: Eine leichte Ausscheidung von Eiweiß und Blut im Urin wird bei etwa 50 % der Patienten festgestellt. Sie sind jedoch selten von klinischer Bedeutung und führen normalerweise nicht zu einer Änderung der Serumkreatinin- oder Harnstoffspiegel. Einige Fälle von Nierenversagen unbekannter Ursache wurden berichtet. Gemcitabin sollte Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion nur mit Vorsicht gegeben werden (siehe Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise).

Selten wurden klinische Befunde berichtet, die auf ein hämolytisch-urämisches Syndrom hinweisen. eine Abnahme der Zahl der Blutplättchen und der weißen Blutkörperchen Die Behandlung mit GEMZAR ®sollte bei den ersten Anzeichen einer mikroangiopathischen hämolytischen Anämie abgebrochen werden, wie bei schnell abnehmenden Hämoglobinwerten mit gleichzeitiger Thrombozytopenie, Erhöhung von Serumbilirubin, Serumkreatinin, Harnstoff oder LDH.

Ein Nierenversagen ist möglicherweise auch bei Absetzen der Therapie nicht reversibel und kann eine Dialyse erfordern.

Andere: Haarausfall tritt bei 13 % der Patienten auf, üblicherweise mit geringem Haarverlust.

Wenn Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind, teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit.



Hinweise und Angaben zur Haltbarkeit des Arzneimittels


Das Verfalldatum dieses Arzneimittels ist auf Behältnis und äußerer Umhüllung aufgedruckt.


Das Arzneimittel soll nach Ablauf dieses Datums nicht mehr angewendet werden.


Das Pulver sollte nicht über 25°C gelagert werden.

Die zubereitete Lösung ist chemisch und physikalisch 24 Stunden bei 30° C stabil. Aus mikrobiologischen Gründen sollte die Lösung unmittelbar verwendet werden. Wird sie nicht unmittelbar verwendet, ist der Anwender verantwortlich für Aufbewahrungszeit und -dauer. Diese sollte normalerweise nicht mehr als 24 Stunden bei Raumtemperatur betragen, es sei denn die Lösung wurde unter kontrollierten und validierten aseptischen Bedingungen zubereitet.

GEMZAR®Lösung darf nicht gekühlt aufbewahrt werden, da eine Ausfällung auftreten kann.

Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.


Stand der Information
April 2002

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Weitere Stärke:


GEMZAR 1000 mg

Packung mit 1 Durchstechflasche mit 2202,5 mg Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung, entsprechend 1000 mg Gemcitabin.

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