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Acerpes Creme Bei Lippenherpes

Fachinformation


ACERPES® Creme bei Lippenherpes, 5 %


Bezeichnung des Arzneimittels


ACERPES® Creme bei Lippenherpes


Qualitative und quantitative Zusam­men­setzung


Wirkstoff: 1 g Creme enthält 50 mg Aciclovir.


Sonstige Bestandteile: Enthält Cetylal­kohol und Propylenglycol (siehe Abschnitt 4.4).


Die vollständige Auflistung der son­stigen Bestandteile: siehe Abschnitt 6.1.


Darreichungsform


Creme


4. Klinische Angaben


Anwendungsgebiete


Zur lindernden Behandlung von Schmerzen und Juckreiz bei häufig wiederkehrenden Herpesinfektionen mit Bläschenbildung im Lippenbereich (rezidivierender Herpes labialis).


Dosierung, Art und Dauer der An­wen­dung


ACERPES® Creme bei Lippenherpes wird 5-mal täglich alle 4 Stunden tagsüber auf die infizierten Hautbereiche dünn aufgetragen.


ACERPES® Creme bei Lippenherpes sollte mit einem Watte­stäbchen aufge­tragen werden, das mit einer für die Größe der infizierten Hautbereiche not­wen­di­gen Menge be­strichen wird. Beim Auftragen sollte darauf geachtet werden, dass nicht nur die bereits sichtbaren Anzeichen des Herpes (Bläschen, Schwellung, Rö­tung) mit der Creme bedeckt werden, sondern dass auch angrenzende Bereiche in die Behandlung mit einbe­zogen werden. Falls die Creme mit den Fingern aufgetragen wird, sollten diese vorher und nach­her intensiv gereinigt werden, um eine zu­sätz­liche Infektion der geschädigten Hautpartie (z. B. durch Bakterien) bzw. eine Übertragung der Viren auf noch nicht infizierte Schleimhaut- und Haut­bereiche zu verhindern.


Die Behandlungsdauer beträgt im Allgemeinen 5 Tage.


Im Einzelfall sollte eine Behandlung solange erfolgen, bis die Bläschen verkrustet oder abgeheilt sind. Eine Behandlungsdauer von 10 Tagen sollte jedoch nicht überschritten werden.


Besonderer Hinweis:

Um einen größtmöglichen Be­hand­lungs­erfolg zu erzielen, sollte ACERPES® Creme bei Lippenherpes bereits bei den ersten An­­zeichen der Herpeserkrankung (Bren­nen, Jucken, Spannungsgefühl und Rötung) angewendet werden. Wenn die Hauteffloreszenzen das Krustensta­dium erreicht haben, ist eine virosta­tische Behandlung mit ACERPES® Creme bei Lippenherpes nicht mehr sinnvoll.


Gegenanzeigen


ACERPES® Creme bei Lippenherpes darf nicht angewendet werden:

-bei Überempfindlichkeit gegen Aciclo­vir oder einen der sonstigen Bestand­teile.


Bei Vorliegen einer schweren Stö­rung der körpereigenen Immun­abwehr ist vor Be­handlungsbeginn ein Arzt zu konsultieren.


Warnhinweise und Vorsichts­maß­nah­men für die Anwendung


Darf nicht auf Schleimhäute (z. B. in der Mundhöhle oder am Auge) auf­ge­tragen wer­den, da sonst mit loka­len Reizer­schei­nungen zu rechnen ist.


Cetylalkohol kann örtlich begrenzt Hautreizungen (z.B. Kontaktdermatitis) hervorrufen.

Propylenglycol kann Hautreizungen hervorrufen.


Wechselwirkungen mit anderen Arz­neimitteln und sonstige Wechsel­wirkungen


Wechselwirkungen mit anderen Mitteln sind bisher nicht bekannt.


Schwanger­schaft und Stillzeit


Es liegen keine Daten zur Anwendung während der Schwangerschaft und Stillzeit vor.



Auswirkungen auf die Ver­kehrs­tüchtig­keit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Nicht zutreffend.


Nebenwirkungen


Bei der Bewertung von Neben­wirkungen werden folgende Häufigkei­ten zu­grun­de gelegt:


Sehr häufig (> 10 %)

Häufig (> 1 % - < 10 %)

Gelegentlich (> 0,1 % - < 1 %)

Selten (> 0,01 % - < 0,1 %)

Sehr selten (<0,01 % oder unbekannt)


Nach dem Auftragen von ACERPES® Creme bei Lippenherpes können vor­übergehen­des Brennen oder Stechen an den behandelten Hautabschnitten auftreten.


Rötung, Eintrocknung, Juckreiz und Abschuppung der mit ACER­PES® Creme bei Lippenherpes behandelten Haut wurden gelegentlich beobachtet.

Selten wurde nach Anwendung von ACERPES® Creme bei Lippenherpes vom Auftreten einer Kon­taktdermatitis berichtet. Wurden aller­­gologische Untersuchungen durch­geführt, erwie­sen sich in den meisten Fällen die Hilfsstoffe der Creme-Grundlage und nicht der Wirk­stoff Aciclovir als deren Ursache.


Überdosierung


Entfällt bei topischer Anwendung.


5. Pharmakologische Eigenschaften


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaf­ten


Pharmakotherapeutische Gruppe:

Guanosin-Analogon

Virostatikum

Virus-DNS-Polymerase-Hemmstoff


ATC-Code: D06BB03


Aciclovir ist eine pharmakologisch in­aktive Substanz, die erst nach der Penetration in eine Zelle, die mit Herpes-simplex-Viren (HSV) oder Varicella-zoster-Viren (VZV) infiziert ist, zu einem Virostatikum wird. Diese Aktivierung des Aciclovir wird kata­lysiert durch die HSV- oder VZV-Thymidinkinase, einem Enzym, das die Viren zu ihrer Replikation dringend benötigen. Vereinfacht kann man sagen, dass das Virus sein eigenes Virustatikum synthetisiert. Im Einzelnen laufen dabei folgende Schritte ab:


1. Aciclovir penetriert vermehrt in Herpes-infizierte Zellen.


2. Die in diesen Zellen vorliegende Virus-Thymidinkinase phos­pho­ry­liert Aciclovir zum Aciclovir-Mono­phos­phat.


3. Zelluläre Enzyme überführen Aci­clo­vir-Monophosphat in das ei­gent­liche Virostatikum, das Aci­clo­vir-Triphosphat.


Aciclovir-Triphosphat besitzt eine 10-30-mal stärkere Affinität zur Virus-DNS-Polymerase als zur zellulären DNS-Polymerase und hemmt somit selektiv die Aktivität des viralen Enzyms.


5. Die Virus-DNS-Polymerase baut da­rüber hinaus Aciclovir in die Virus-DNS ein, wodurch ein Ket­­tenabbruch bei der DNS-Synthese erfolgt.


Diese Einzelschritte führen insgesamt zu einer sehr wirkungsvollen Reduktion der Virusproduktion.


Im Plaque-Reduktions-Test wurde für HSV-infizierte Vero-Zellen (Zellkultur aus dem Nierenparenchym des grü­nen afrikanischen Affen) ein ED50-Hemm­wert von 0,1 µmol Aciclovir/l gemes­sen, dagegen war ein ED50-Wert von 300 µmol Aciclovir/l er­for­der­lich, um das Wachstum nicht in­fi­zier­ter Vero-Zellkulturen zu ver­hin­dern. Somit er­mittelt man für Zell­kulturen thera­peu­tische Indizes bis zu 3000.


Wirkungsspektrum in vitro:


Sehr empfindlich:

Herpes-simplex-Virus Typ I und II

Varicella-zoster-Virus


Empfindlich:

Epstein-Barr-Virus


Teilweise empfindlich bis resistent:

Zytomegalie-Virus


Resistent:

RNS-Viren

Adenoviren

Pockenviren


Pharmakokinetische Eigenschaften


Untersuchungen zur Resorption von Aciclovir aus der Creme

6 Probanden wurde 5-mal täglich an 4 aufeinander folgenden Tagen Aciclovir Creme auf die Haut des Rückens aufgetragen und auf einem 710 cm2 großen Areal solange verstrichen, bis keine Creme mehr sichtbar war.

Aciclovir-Serumspiegel waren im Ver­lauf der Untersuchungen nicht mess­bar. Die Nachweisgrenze für Aciclovir lag bei < 0,01 µmol/l. Im Urin konn­ten am 2. Tag messbare Aciclovir-Kon­zentrationen festgestellt werden, wobei die Werte im Verlauf der Behandlung leicht anstiegen und am 4. Tag den Wert von 0,6 µmol/l erreichten. Dieser Wert entspricht weniger als 0,1 % der auf die Haut aufgetragenen Aciclovir-Menge. Ins­ge­samt belegen diese Werte zwar eine gewisse Resorption von Aciclovir aus der Creme, die Größen­ordnung lässt jedoch den Schluss zu, dass mit keinerlei systemischer Wirkung zu rechnen ist.


Präklinische Daten zur Sicherheit


Lokale Verträglichkeit

Kaninchen wurde über 21 Tage Aci­clo­vir-haltige Creme sowohl auf die ska­rifizierte Haut als auch auf die in­takte Haut mehrfach am Tage auf­ge­tragen. Bei wiederholter An­wen­dung zeigte sich eine geringfügige Reizung der Haut. Ver­träg­lich­keits­prüfungen mit einmaliger Applikation der Creme am Kaninchenauge und an der Vagi­nal­schleimhaut des Hun­des führten zu milden Schleim­haut­reizungen. Wei­tere Untersuchungen wurden mit dieser Darreichungsform nicht durch­geführt, da die aus der Creme resorbierte Wirkstoffmenge zu keinen nach­weisbaren Blutspiegeln führte (siehe Abschnitt 5.2).


Pharmazeutische Angaben


Liste der sonstigen Bestandteile


Cetylalkohol (Ph. Eur.), Pro­py­len­gly­col, weißes Vaselin, Glycerolmono­stearat, Macrogolstea­rat 1500, dick­flüssiges Paraffin, Dimeticon (350 cSt), ge­reinigtes Wasser


Inkompatibilitäten


Inkompatibilitäten sind bisher nicht bekannt.


Dauer der Haltbarkeit


3 Jahre


Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Nicht unter 8 °C und über 25 °C lagern.


Art und Inhalt des Be­häl­tnisses


Aluminiumtube


Originalpackung zu 2 g (N1)


Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung


Keine besonderen Anforderungen.


Inhaber der Zulassung


RIEMSER Arzneimittel AG

An der Wiek 7

17493 Greifswald – Insel Riems

Fon: +49 (0) 3 83 51/ 7 60

Fax: +49 (0) 3 83 51/ 3 08

E-mail: info@RIEMSER.de

Internet: www.RIEMSERgroup.com


Zulassungsnummer


33091.00.00


Datum der Verlängerung der Zulassung


24.02.2005


Stand der Information


Januar 2007


Verkaufsabgrenzung


Apothekenpflichtig

spcde-0014-fachinfo-q01 Änderungsanzeige vom 14.03.2007 Seite 10

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