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Acesal

Document: 23.04.2012   Fachinformation (deutsch) change

Wortlaut der für die Fachinformation von Acesal® vorgesehenen Angaben

Fachinformation

(Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels)



Bezeichnung des Arzneimittels


Acesal®, 500 mg, Tabletten



Qualitative und quantitative Zusammensetzung


Wirkstoff: Acetylsalicylsäure


1 Tablette enthält 500 mg Acetylsalicylsäure.


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile s. Abschnitt 6.1.



Darreichungsform


Tabletten



Klinische Angaben


Anwendungsgebiete


Leichte bis mäßig starke Schmerzen, wie Kopfschmerzen, Zahnschmerzen, Regelschmerzen; Fieber.

Bitte beachten Sie die Angaben für Kinder (s. Abschnitt 4.4 „Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“).


Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Falls nicht anders verordnet ist die übliche Dosierung:

Alter

Einzeldosis

Tagesgesamtdosis

10-14 Jahre

1 Tablette Acesal (entsprechend 500 mg Acetylsalicylsäure)

3 Tabletten Acesal (entsprechend 1500 mg Acetylsalicylsäure)

Jugendliche und Erwachsene

1-2 Tabletten Acesal (entsprechend 500-1000 mg Acetylsalicylsäure)

3-6 Tabletten Acesal (entsprechend 1500-3000 mg Acetylsalicylsäure)


Die Einzeldosis kann, falls erforderlich, in Abständen von 4-8 Stunden bis zu 3-mal täglich eingenommen werden.


Art und Dauer der Anwendung

Acesal mit reichlich Flüssigkeit (z. B. 1 Glas Wasser) einnehmen.

Acesal soll längere Zeit oder in höheren Dosen nicht ohne Befragen des Arztes angewendet werden.


Gegenanzeigen


Acesal darf nicht angewendet werden:


Hämorrhagie mit mindestens zwei unverkennbaren Episoden von erwiesener Ulzeration oder Blutungen,


Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Eine besonders sorgfältige ärztliche Überwachung ist erforderlich bei Patienten mit:



Hinweise zu gastrointestinalen Wirkungen



Sonstige Hinweise




Ältere Patienten

Bei älteren Menschen kommt es unter NSAR-Therapie häufiger zu unerwünschten Wirkungen, insbesondere Blutungen und Perforationen im Gastrointestinaltrakt, die lebensbedrohlich sein können.



Kinder und Jugendliche

Acesal 500 mg soll bei Kindern und Jugendlichen mit fieberhaften Erkrankungen nur auf ärztliche Anweisung und nur dann angewendet werden, wenn andere Maßnahmen nicht wirken. Sollte es bei diesen Erkrankungen zu lang anhaltendem Erbrechen kommen, so kann dies ein Zeichen des Reye-Syndroms, einer sehr seltenen, aber lebensbedrohlichen Krankheit sein, die unbedingt sofortiger ärztlicher Behandlung bedarf.


Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen



Die Wirkung der nachfolgend genannten Arzneistoffe bzw. Präparategruppen kann bei gleichzeitiger Behandlung mit Acesal beeinflusst werden:


Gastrointestinale Organe und Stoffwechsel


Blut und blutbildendes System

Acetylsalicylsäure kann bei gleichzeitiger Einnahme folgender Wirkstoffe das Blutungsrisiko erhöhen, wenn es vor einer Thrombolyse-Therapie eingenommen wurde. Daher muss bei Patienten, bei denen eine Thrombolysebehandlung durchgeführt werden soll, auf Zeichen äußerer oder innerer Blutungen aufmerksam geachtet werden.



Herz–und Kreislaufsystem


Endokrines System

Korticosteroide (wie z.B. systemische Glukokortikoide): erhöhtes Risiko für gastrointestinale Störungen wie Blutungen oder Magen-Darmgeschwüre, Steigerung der renalen Clearance, erhöhter Metabolismus und subtherapeutische Serumkonzentrationen von Salicylaten, Ausnahme: Hydrocortison als Ersatztherapie bei Morbus Addison.


Muskeln, Gelenke und Knochen


* Experimentelle Daten deuten darauf hin, dass Ibuprofen bei gleichzeitiger Anwendung mit Acetylsalicylsäure die Wirkung von niedrig-dosierter Acetylsalicylsäure auf die Blutplättchenaggregation hemmen kann. Jedoch lassen sich wegen der begrenzten Datenlage sowie der Unsicherheiten bei einer Extrapolation von ex vivo Daten auf die klinische Situation keine sicheren Schlussfolgerungen bezüglich der regelmäßigen Anwendung von Ibuprofen treffen. Bei gelegentlicher Anwendung von Ibuprofen ist eine klinisch relevante Wechselwirkung nicht wahrscheinlich (s. Abschnitt 5.1 „Pharmakodynamische Eigenschaften“).



Zentrales Nervensystem




Sinnesorgane


Sonstige



Schwangerschaft und Stillzeit


Schwangerschaft



Eine Hemmung der Prostaglandinsynthese kann die Schwangerschaft und/oder die embryonale/fetale Entwicklung negativ beeinflussen.

Daten aus epidemiologischen Studien weisen auf ein erhöhtes Risiko für Fehlgeburten sowie kardiale Missbildungen und Gastroschisis nach der Anwendung eines Prostaglandinsynthesehemmers in der Frühschwangerschaft hin. Es wird angenommen, dass das Risiko mit der Dosis und der Dauer der Therapie steigt.

Bei Tieren wurde nachgewiesen, dass die Gabe eines Prostaglandinsynthesehemmers zu erhöhtem prä- und post-implantärem Verlust und zu embryo-fetaler Letalität führt. Ferner wurden erhöhte Inzidenzen verschiedener Missbildungen, einschließlich kardiovaskulärer Missbildungen, bei Tieren berichtet, die während der Phase der Organogenese einen Prostaglandinsynthesehemmer erhielten.


Während des ersten und zweiten Schwangerschaftstrimesters sollte Acetysalicylsäure nur gegeben werden, wenn dies unbedingt notwendig ist. Falls Acetysalicylsäure von einer Frau angewendet wird, die versucht schwanger zu werden, oder wenn Acetysalicylsäure während des ersten und zweiten Trimesters der Schwangerschaft angewendet wird, sollte die Dosis so niedrig und die Dauer der Anwendung so kurz wie möglich gehalten werden.



Während es dritten Schwangerschaftstrimesters können alle Prostaglandinsynthesehemmer:

- den Fetus folgenden Risiken aussetzen:

kardiopulmonale Toxizität (mit vorzeitigem Verschluss des Ductus arteriosus und pulmonaler Hypertonie);


Nierenfunktionsstörung, die zu Nierenversagen mit Oligohydramniose fortschreiten kann;


- die Mutter und das Kind, am Ende der Schwangerschaft, folgenden Risiken aussetzen:

mögliche Verlängerung der Blutungszeit, ein thrombozyten-aggregationshemmender Effekt, der selbst bei sehr geringen Dosen auftreten kann;


Hemmung von Uteruskontraktionen, mit der Folge eines verspäteten oder verlängerten Geburtsvorganges.


Daher ist Acetylsalicylsäure während des dritten Schwangerschaftstrimesters kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).


Stillzeit


Acetylsalicylsäure und seine Abbauprodukte gehen in geringen Mengen in die Muttermilch über. Da nachteilige Wirkungen für den Säugling bisher nicht bekannt geworden sind, wird bei kurzfristiger Anwendung der empfohlenen Dosis eine Unterbrechung des Stillens nicht erforderlich sein. Bei längerer Anwendung bzw. Einnahme höherer Dosen sollte dennoch abgestillt werden.





Fertilität


Es existiert eine gewisse Evidenz dafür, dass Arzneistoffe, die die Cyclooxygenase/-Prostagladinsynthese hemmen, die weibliche Fertilität über eine Wirkung auf die Ovulation beeinträchtigen können. Dies ist nach Absetzen der Behandlung reversibel.


Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Es sind keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen erforderlich.


Da bei Anwendung von Acesal in höherer Dosierung zentralnervöse Nebenwirkungen wie Benommenheit, Schwindel oder Übelkeit auftreten können, kann im Einzelfall die Fähigkeit zum Fahren eines Kraftfahrzeuges und zur Bedienung von Maschinen wie auch zum Arbeiten ohne sicheren Halt eingeschränkt sein.


Nebenwirkungen


Die Aufzählung der folgenden unerwünschten Wirkungen umfasst alle bekannt gewordenen Nebenwirkungen unter der Behandlung mit Acetylsalicylsäure, auch solche unter hochdosierter Langzeittherapie bei Rheumapatienten. Die Häufigkeitsangaben, die über Einzelfälle hinausgehen, beziehen sich auf die kurzzeitige Anwendung bis zu Tagesdosen von maximal 3 g Acetylsalicylsäure.


Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:


Sehr häufig (≥ 1/10)

Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)

Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100)

Selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)

Sehr selten (<1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)


Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Häufig: Erytheme und Erosionen im oberen Gastrointestinaltrakt, Magen-Darm-Beschwerden wie Sodbrennen, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfall.

Gelegentlich: Ulzera und Blutungen im oberen Gastrointestinaltrakt mit Begleitsymptomatik wie Erbrechen von Blut (Hämatemesis) und Teerstuhl (Meläna). Der Patient sollte angehalten werden, beim Auftreten von abdominalen Schmerzen, Teerstuhl oder Hämatemesis Acetylsalicylsäure abzusetzen und den Arzt sofort zu informieren.

Selten: schwere Blutungen im oberen Gastrointestinaltrakt, Magen-Darmblutungen, Magen-Darmgeschwüre, die selten zur Perforation führen können, insbesondere bei älteren Patienten. Magen-Darmblutungen, die sehr selten zu einer Eisenmangelanämie führen können.

Sehr selten Stomatitis und Ösophagitis; toxische Wirkungen am unteren Gastrointestinaltrakt mit Ulzeration, Strikturen, Kolitis, Verschärfung bestehender Darmentzündungen.


Erkrankungen der Leber

Selten: erhöhte Transaminasewerte im Blut.

Sehr selten: leichte, reversible und dosisabhängige toxische Begleithepatitis, besonders während bestimmter viraler Erkrankungen (Influenza A, Influenza B, Varizellen). Die Verwendung von Salicylaten ist möglicherweise einer der Faktoren in der Pathogenese des Reye-Syndroms bei Kindern.


Endokrine Erkrankungen

Selten: Hypoglykämie.


Erkrankungen des Nervensystems

Häufig: Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit.

Gelegentlich:Schwindelanfälle, Benommenheit (Schwindel und mentale Verwirrung können Anzeichen einer Überdosierung sein).

Selten: intrazerebrale Blutung.


Erkrankungen des Gehörorgans

Gelegentlich: gestörtes Hörvermögen und Tinnitus können Anzeichen einer Überdosierung sein.

Selten: dosisabhängiger reversibler Gehörverlust und Taubheit bereits bei einer niedrigen Plasma-Salicylat-Konzentration.


Erkrankungen des Blutes und Lymphsystems

Häufig: verlängerte Blutungszeiten, Hemmung der Thrombozytenaggregation.

Gelegentlich: verborgene gastrointestinale Blutungen.

Selten: Anämie bei Langzeittherapie, Hämolyse bei Patienten mit einem Glucose-6-Phosphatdehydrogenase-Mangel (G6PD).

Sehr selten: Blutgerinnungsstörungen (Hypoprothrombinämie) bei hoher Dosierung, Thrombozytopenie, Neutropenie, Eosinophilie, Agranulozytose und aplastische Anämie; schwerwiegende Blutungen wie z. B. intrazerebrale Blutungen, besonders bei Patienten mit nicht eingestelltem Bluthochdruck und / oder gleichzeitiger Behandlung mit Antikoagulantien, die in Einzelfällen lebensbedrohlich sein können;Eisenmangelanämie.

Nicht bekannt: Blutungen wie z. B. Nasenbluten, Zahnfleischbluten oder Hautblutungen. Diese Wirkung kann 4 bis 8 Tage nach der Einnahme anhalten.


Erkrankungen des Immunsystems

Gelegentlich:Überempfindlichkeitsreaktionen wie z.B. Hautreaktionen.

Selten:Überempfindlichkeitsreaktionen wie schwere Hautreaktionen (bis hin zu Erythema multiforme) eventuell mit Blutdruckabfall, Anfälle von Atemnot, anaphylaktische Reaktionen, Quincke-Ödeme, vor allem bei Asthmatikern.


Erkrankungen der Atemwege

Häufig:Bronchospasmen bei Asthma-Patienten.


Erkrankungen der Haut

Gelegentlich: allergische Reaktionen wie Urtikaria oder Angioödeme bei Allergikern.

Sehr selten: Hautreaktionen wie Hautausschlag mit Rötung und Blasenbildung (z. B. Erythema exsudativum multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom, Lyell-Syndrom), kleinfleckige Kapillarblutungen in der Haut (Purpura, hämorrhagische Vasculitis).


Hinweise

Bei hochdosierter Langzeittherapie sollten regelmäßige Kontrollen des Hb-Wertes durchgeführt werden.

Die Häufigkeit der dosisabhängigen Nebenwirkungen kann bei entsprechend disponierten Patienten durch gleichzeitige Gabe von die Magensekretion hemmenden oder H+-Ionen puffernden Prinzipien gemindert werden.




Überdosierung


Mit einer Intoxikation muss bei älteren Personen und vor allem bei Kleinkindern gerechnet werden (therapeutische Überdosierung oder häufiger versehentliche Intoxikationen können bei ihnen tödlich wirken).


Bei Kindern kann eine akute Vergiftung mit Acetylsalicylsäure bereits durch eine einzige Dosis von

150 mg / kg Körpergewicht bzw. durch eine Tagesdosis von 100 mg / kg an 2 aufeinanderfolgenden Tagen auftreten.



Bei Erwachsenen können deutliche Vergiftungszeichen bei Dosierungen von 300 mg / kg Körpergewicht auftreten.


Symptome einer Überdosierung:


Leichte Intoxikation:

Zu den Symptomen einer leichten Intoxikation gehören Fieber, Tinnitus, Hörstörungen, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Vertigo, leichte Exsikkose, Übelkeit, Erbrechen, metabolische Azidose, respiratorische Alkalose, Tachypnoe. Diese Symptome werden in allen Fällen von Überdosierung festgestellt und können durch Dosisreduktion abgestellt werden.


Schwere Intoxikation:

Zu den Symptomen einer schweren Intoxikation gehören: Fieber, Hyperventilation, Hypotonie, Ketose, respiratorische Alkalose, metabolische Azidose, Koma, kardiovaskulärer Schock, Atemversagen, schwere Hypoglykämie (besonders bei Kindern), Enzephalopathie, Herzrhythmusstörungen, zerebrale und pulmonale Ödeme, Krämpfe, Gerinnungsstörungen, epileptische Anfälle.


Notfallbehandlung:


Pharmakologische Eigenschaften


Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Nervensystem, andere Analgetika und Antipyretika.

ATC Code: N 02 BA 01

Acetylsalicylsäure gehört zur Gruppe der säurebildenden nicht-steroidalen Antiphlogistika mit analgetischen, antipyretischen und antiphlogistischen Eigenschaften. Ihr Wirkungsmechanismus beruht auf der irreversiblen Hemmung von Cyclooxygenase-Enzymen, die an der Prostaglandinsynthese beteiligt sind.

Acetylsalicylsäure in oralen Dosierungen zwischen 0,5 und 1,0 g wird angewendet zur Behandlung von leichten bis mäßig starken Schmerzen und bei erhöhter Temperatur, wie z. B. bei Erkältung oder Grippe, zur Temperatursenkung und zur Behandlung von Gelenk– und Muskelschmerzen.

Acetylsalicylsäure hemmt außerdem die Thrombozytenaggregation, da sie die Synthese von Thromboxan A2in den Thrombozyten blockiert. Dafür werden bei verschiedenen kardiovaskulären Indikationen Dosierungen von 75 bis 300 mg täglich eingesetzt.


Es wird ebenfalls zur Behandlung akuter und chronisch entzündlicher Erkrankungen wie z. B. rheumatoide Arthritis, Osteoarthritis und Spondylitis ankylosans angewendet. Dafür werden generell hohe Dosierungen von 4 bis 8 g pro Tag auf mehrere Einzeldosen verteilt, benutzt.


Pharmakokinetische Eigenschaften


Resorption

Nach oraler Verabreichung wird nicht-ionisierte Acetylsalicylsäure schnell und vollständig aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert.

Nahrung kann die Resorption von Acetylsalicylsäure verzögern.

Während eines Migräne-Anfalls wird auch eine Verzögerung der Resorption von Acetylsalicylsäure bei Patienten beobachtet.

Erhöhte Resorption wiederum wird bei Patienten mit Achlorhydrie bzw. durch gleichzeitige Einnahme von Polysorbaten und Antazida beobachtet.


Verteilung

Während und nach der Resorption wird Acetylsalicylsäure in ihren aktiven Hauptmetaboliten Salicylsäure umgewandelt.

Sowohl Acetylsalicylsäure als auch Salicylsäure werden zu 80 - 90 % an Plasmaproteine gebunden und schnell in alle Teile des Körpers verteilt.

Die maximalen Plasmaspiegel von Acetylsalicylsäure und Salicylsäure werden nach 10-20 Minuten beziehungsweise 0,3 - 2 Stunden erreicht.

Höchste Serumkonzentrationen von Acetylsalicylsäure werden nach 30 min und von Salicylsäure innerhalb von 1 - 2 Stunden beobachtet.

Schmerzstillende Wirkung wird nach 30 - 60 min erwartet.

Maximal schmerzlindernde Leistung wird nach 2 - 4 Stunden beobachtet. Die Wirkungsdauer einer Einzeldosis kann 4 - 8 Stunden betragen.

Salicylsäure tritt in die Muttermilch über und ist plazentagängig.


Metabolismus

Die Umwandlung von Acetylsalicylsäure zu Salicylat erfolgt sehr schnell. Dennoch wird in den ersten 20 min nach oraler Einnahme überwiegend Acetylsalicylsäure im Blutplasma beobachtet.

Weitere Metabolite sind Salicylursäure, Salicylphenolglucuronid, Salicylacylglucuronid, Gentisinsäure und Gentisursäure.


Eliminierung

Salicylsäure wird vor allem durch Metabolisierung in der Leber abgebaut.

Die Eliminationskinetik von Salicylsäure ist dosisabhängig, da der Metabolismus durch die Kapazität der Leberenzyme begrenzt wird. Die Eliminationshalbwertzeit liegt daher bei niedrigen Dosierungen (z. B. 325 mg) zwischen 2 bis 3 Stunden und bei hohen Dosierungen zwischen 15 - 30 Stunden.

Salicylsäure und ihre Metabolite werden vor allem über die Nieren mit dem Urin ausgeschieden, in Abhängigkeit von der Dosis und dem pH-Wert des Urins. Etwa 30 % einer Einzeldosis werden dabei mit alkalischem Urin und nur 2 % mit saurem Urin ausgeschieden. Die Ausscheidung über die Nieren erfolgt mittels glomerulärer Filtration, aktiver tubulärer Sekretion sowie passiver tubulärer Resorption.


Bioverfügbarkeit

Eine im Jahr 1993 durchgeführte Bioverfügbarkeitsuntersuchung an 24 Probanden ergab im Vergleich zum Referenzpräparat folgendes Ergebnis:



Acetylsalicylsäure

Testpräparat

Referenz-

präparat

maximale Plasmakonzentration (Cmax) in mg/l

6,70
(4.45 -10.09)

5,50 1)
(3.90 - 7.77)

Zeitpunkt der maximalen Plasmakonzentration (tmax) in h

0.76 ± 0.53

0.85 ± 0.61

Fläche unter der Konzentrations-Zeit-Kurve (AUC) in mg/l h

7.48
(6.11 - 9.15)

7.12
(5.68 - 8.92)


Angabe der Werte als Mittelwert und Streubreite (s. Abb. 1)

A bb1: Mittlere Acetylsalicylsäure Plasmaspiegelverläufe im Vergleich zu einem Referenzpräparat in
einem Konzentrations-Zeit-Diagramm:



Salicylsäure



Testpräparat

Referenzpräparat

maximale Plasmakonzentration (Cmax) in mg/l

34.8
(28.9 - 41.8)

33.4 1)
(27.3 - 40.9)

Zeitpunkt der maximalen Plasmakonzentration (tmax) in h

2.15 ± 0.76

2.28 ± 0,71

Fläche unter der Konzentrations-Zeit-Kurve (AUC) in mg/l h

182.8
(150.4 - 222.1)

179.7
(144.1 - 224.1)

1) Geometrisches Mittel und geometrischer 68 %-Bereich entsprechend Mittelwert ± Standardabweichung nach logarithmischer Transformation. Gemäß "Note for guidance: Investigation of bioavailability and bioequivalence. CPMP working party on efficacy of medicinal products. III/54/89-EN, Final, December 1991" ist für AUC und Cmaxeine logarithmische Normalverteilung zugrunde zu legen.


A ngabe der Werte als Mittelwert und Streubreite (s. Abb. 2)


Abb.2: Mittlere Salicylsäure Plasmaspiegelverläufe im Vergleich zu einem Referenzpräparat in einem Konzentrations-Zeit-Diagram:









Präklinische Daten zur Sicherheit



In tierexperimentellen Untersuchungen traten neben den bereits unter "Nebenwirkungen" beschriebenen Effekten Nierenschäden nach Verabreichung hoher Acetylsalicylsäuredosen auf.

Acetylsalicylsäure wurde ausführlich in vitro und in vivo bezüglich mutagener Wirkungen untersucht. Die Gesamtheit der Befunde ergibt keine relevanten Verdachtsmomente für eine mutagene Wirkung. Gleiches gilt für Untersuchungen zur Kanzerogenität.


Salicylate haben in Tierversuchen an mehreren Tierspezies teratogene Wirkungen gezeigt (z.B. kardiale Missbildungen, skelettale Missbildungen und Bauchwanddefekte). Implantationsstörungen, embryo- und fetotoxische Wirkungen sowie Störungen der Lernfähigkeit sind bei Nachkommen nach pränataler Exposition beschrieben worden.




Pharmazeutische Angaben


Liste der sonstigen Bestandteile


Mikrokristalline Cellulose; Kartoffelstärke; Lactose-Monohydrat; Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A) (Ph. Eur); Gelatine


Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend.


Dauer der Haltbarkeit


18 Monate


Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Nicht über 25°C lagern.


Art und Inhalt des Behältnisses


Acesal sind weiße, runde, gewölbte Tablette mit der Prägung „ACESAL“ beidseitig.

Packungen mit 20 und 50 Tabletten.


Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung


Keine speziellen Anforderungen.


Inhaber der Zulassung


Nycomed GmbH

Byk-Gulden-Straße 2

78467 Konstanz

Tel. 0800/2 95-66 66

Fax: 0800/ 295-55 55

E-Mail: servicecenter@nycomed.de


Zulassungsnummer


3000022.00.00


Datum der Erteilung der Zulassung / Verlängerung der Zulassung


08.10.1997 / 23.01.2004


Stand der Information


Januar 2012


Verkaufsabgrenzung


Apothekenpflichtig

20


RA/Dt RA/Dt MED-RA/KW MED-RA/KW

02.07.2008/F.06/VK 23.03.2009/F.07/VK 30.05.2011/F.08/VK 20.12.2011

2008/040 14.AMG Nov Mustertextanpassung Mitvertreiber/AMNOG Anpassung an CCSI

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