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Acoin - Lidocainhydrochlorid 40 Mg/Ml Lösung

Document: 10.07.2012   Fachinformation (deutsch) change

Fachinformation

1. Bezeichnung des Arzneimittels

Acoin-Lidocainhydrochlorid40 mg/ml Lösung

2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung

1 ml Lösung enthält: 1 Sprühstoß (ca. 125 mg) enthält:

40 mg Lidocainhydrochlorid ca. 5 mg Lidocainhydrochlorid

(als Lidocainhydrochlorid 1 H2O)


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. Darreichungsform

Lösung, Spray zur Anwendung auf der Haut bzw. Schleimhaut

Nicht zur Injektion.

4. Klinische Angaben

4.1 Anwendungsgebiete

Acoin-Lidocainhydrochlorid 40 mg/ml Lösungwird angewendet zurOberflächenanästhesie vor operativen und diagnostischen Eingriffen im Hals- und Nasenbereich, Biopsien aus Mundhöhle und Rachen, Bronchoskopien und Bronchographien.

Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Acoin-Lidocainhydrochlorid 40 mg/ml Lösungdient zur Anwendung auf Schleimhäuten und gewährt eine effiziente Oberflächenanästhesie. Die Einwirkzeit ist anwendungsabhängig und kann von 1 bis zu 5 Minuten betragen. Die Anästhesiedauer beträgt ungefähr 15 bis zu 30 Minuten .

Sicherheit und Wirksamkeit von Acoin-Lidocainhydrochlorid 40 mg/ml Lösunghängen, wie bei anderen Lokalanästhetika, von der richtigen Dosierung, der richtigen Anwendungstechnik, von geeigneten Vorsichtsmaßnahmen und von bereitstehenden Notfallmaßnahmen ab.

Die folgenden Angaben gelten als Richtlinie. Bei der Ermittlung der erforderlichen Dosis sind die ärztliche Erfahrung sowie seine Kenntnis von der körperlichen Verfassung des Patienten wichtig.

Die Resorption von den Schleimhäuten variiert, ist jedoch im Bereich der Bronchialschleimhaut hoch. Eine Anwendung in Gebieten nur unterhalb der Stimmbänder kann aufgrund einer verminderten Aufnahme in das Intestinum und eines verminderten First-pass-Verlustes von Lidoacin zur sehr hohen Plasmakonzentrationen führen.

Maximaldosen für Erwachsene mit normalem Körpergewicht (70 kg): 200 mg bzw. 5 ml Acoin-Lidocainhydrochlorid 40 mg/ml Lösungbzw. 40 Sprühstöße (entsprechend 3mg/kg Körpergewicht) (1 Sprühstoß entspricht ca. 5 mg Lidocain).

Auf dieser Basis soll z.B. bei Patienten mit reduziertem Allgemeinzustand oder Kindern die Maximaldosis errechnet werden.

Ein evtl. auftretendes leichtes Brennen bei der ersten Applikation verschwindet mit dem schnellen Eintritt der Oberflächenanästhesie.

Acoin-Lidocainhydrochlorid 40 mg/ml Lösung wird zur Oberflächenanästhesie auf das zu anästhesierende Gebiet entweder aufgesprüht oder einem mit Acoin-Lidocainhydrochlorid 40 mg/ml Lösung getränkten sterilen Tupfer aufgetragen, der nach Gebrauch verworfen wird. Der Applikator ist ebenfalls nur für den einmaligen Gebrauch bestimmt.

Zur Gefäßkontraktion kann z.B. Adrenalin hinzugefügt werden, unter Einhaltung der entsprechenden Dosierungshinweise.

Bronchoskopien und Bronchographien:

Acoin-Lidocainhydrochlorid 40 mg/ml Lösung kann mittels Spritze über den entsprechenden Arbeitskanal des Bronchoskops (Hinweis des Geräteherstellers beachten) auf die Trachealschleimhaut appliziert werden.

Kinder

Bei Kindern unter 12 Jahren muss die Dosis nach mg/kg Körpergewicht berechnet werden, wobei 3 mg/kg Körpergewicht (1 Sprühstoß entspricht ca. 5 mg Lidocain) nicht überschritten werden dürfen.

Bei Kindern, die jünger als 3 Jahre sind, werden weniger konzentrierte Lidocainlösungen empfohlen.

4.3 Gegenanzeigen

Bei Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Lidocain und anderen Lokalanästhetika vom Amidtyp oder bei bekannter Überempfindlichkeit gegenüber einem der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels darf Acoin-Lidocainhydrochlorid 40 mg/ml Lösungnicht angewendet werden.

Außerdem darf Acoin-Lidocainhydrochlorid 40 mg/ml Lösungnicht angewendet werden bei Patienten mit

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Die Applikation dieser konzentrierten Lidocain-Lösung auf die Schleimhäute der Trachea und der tieferen Atemwege erfordert besondere Vorsicht, weil Lokalanästhetika aus diesem Gebiet mit einer Geschwindigkeit resorbiert werden, die praktisch den Bedingungen einer systemischen Anwendung sehr nahe kommen. Acoin-Lidocainhydrochlorid 40 mg/ml Lösungsollte ebenfalls mit Vorsicht bei Patienten mit Schleimhautverletzungen im Applikationsbereich angewendet werden, da Schleimhautverletzungen eine erhöhte systemische Resorption ermöglichen.

Acoin-Lidocainhydrochlorid 40 mg/ml Lösungdarf nur mit besonderer Vorsicht angewendet werden bei

Acoin-Lidocainhydrochlorid 40 mg/ml Lösungsollte bei Patienten mit akuter Porphyrie nur bei zwingender Indikation angewendet werden, da Acoin-Lidocainhydrochlorid 40 mg/ml Lösungmöglicherweise eine Porphyrie auslösen kann. Bei allen Patienten mit Porphyrie sollten entsprechende Vorsichtsmaßnahmen ergriffen werden.
Werden größere Mengen Acoin-Lidocainhydrochlorid 40 mg/ml Lösungappliziert oder wird die Lösung häufiger als verordnet angewendet, können toxische Blutspiegel erreicht werden. Die sicherste Prophylaxe besteht in der genauen Einhaltung der empfohlenen Lidocaindosierung. Bei Auftreten von toxischen Effekten können notfallmedizinische Maßnahmen und Beatmung notwendig werden.

Wird Acoin-Lidocainhydrochlorid 40 mg/ml Lösung im Mund-und Rachenraum angewendet, kann das Schlucken erschwert und die Gefahr der Aspiration erhöht sein. Bei tauber Zunge und Mundschleimhaut besteht die Gefahr von Bissverletzungen.

Acoin-Lidocainhydrochlorid 40 mg/ml Lösungsollte nicht zum Gurgeln verwendet werden, da es zu systemischen Nebenwirkungen wegen einer möglichen Überdosierung einer schnelleren Aufnahme des Wirkstoffs über die Schleimhäute oder durch das Verschlucken des Wirkstoffs kommen kann.

Kinder

Wegen der notwendigen Anpassung der Dosis an das Körpergewicht ist die Beachtung der vorgenannten Hinweise insbesondere bei Kindern angezeigt.

Dieses Arzneimittel enthält 26,5 Vol.% Alkohol.

Das sind bis zu 1060 mg pro 5 ml Lösung, entsprechend 26,5 ml Bier oder 11 ml Wein. Ein gesundheitliches Risiko besteht u.a. bei Leberkranken, Alkoholkranken, Epileptiker, Patienten mit organischen Erkrankungen des Gehirns, Schwangeren, Stillenden und Kindern.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Bei Patienten, die gleichzeitig andere Lokalanästhetika oder strukturverwandte Substanzen ( z.B. Antiarrhythmika wie Mexiletin und Tocainid) erhalten , muss Acoin-Lidocainhydrochlorid 40 mg/ml Lösungbesonders vorsichtig angewendet werden, da sich in diesen Fällen die unerwünschten Wirkungen addieren.

Vorsicht ist geboten bei gleichzeitiger Therapie mit bestimmten Herzmedikamenten (wie Propranolol, Diltiazem und Verapamil). Durch eine Abnahme der Ausscheidungen von Lidocainhydrochlorid kommt es zu einer deutlichen Verlängerung der Eliminationshalbwertszeit mit Kumulationsgefahr.

Es wurden keine Untersuchungen zu Wechselwirkungen zwischen Lidocain und Antiarrhythmika der Klasse III (z.B. Amiodaron) durchgeführt, jedoch ist auch hier Vorsicht geboten. Patienten, die mit Antiarrhythmika der Klasse III behandelt werden (z.B. Amiodaron), sollten unter strenger Beobachtung und EKG- Überwachung stehen, weil sich die kardialen Effekte addieren können.

Arzneimittel, die die Clearance von Lidocain herabsetzen (wie z.B. Cimetidin oder Betablocker), können dann potenziell toxische Plasmakonzentrationen hervorrufen, wenn Lidocain wiederholt in hoher Dosierung über einen längeren Zeitraum angewendet wird. Daher sollten derartige Wechselwirkungen klinisch nicht relevant sein, wenn Lidocain kurzfristig in der empfohlenen Dosierung angewendet wird.

4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Für Lidocain liegen keine hinreichenden Daten zur Anwendung bei Schwangeren vor. Lidocain passiert die Plazenta. Tierexperimentelle Studien sind unvollständig bezüglich der Auswirkungen auf Schwangerschaft, embryonale/fötale Entwicklung, Geburt oder postnatale Entwicklung (siehe Abschnitt 5.3).

Das mögliche Risike für den Menschen ist nicht bekannt. Deshalb darf Acoin-Lidocainhydrochlorid 40 mg/ml Lösung während der Schwangerschaft nicht angewendet werden, es sei denn, dies ist eindeutig erforderlich.

Stillzeit

Lidocain geht in die Muttermilch über. Da Lidocain relativ schnell und nahezu vollständig in der Leber verstoffwechselt wird, ist zu erwarten, dass nur sehr geringe Mengen Lidocain in die Muttermilch übergehen.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Bei Anwendung dieses Arzneimittels muss vom Arzt im Einzelfall entschieden werden, ob der Patient aktiv am Straßenverkehr teilnehmen oder Maschinen bedienen darf.

4.8 Nebenwirkungen

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:

Sehr häufig (>10 %)

häufig (> 1 % - < 10 %)

gelegentlich (> 0,1 % - < 1 %)

selten (> 0,01 % - < 0,1 %)

sehr selten (<0,01 % oder unbekannt)

Herzerkrankungen und Erkrankungen des Nervensystems

Der Wirkstoff wird besonders an Wundflächen und im Bronchialtrakt gut resorbiert. Trotz der erwiesenen hohen klinischen Toleranz von Lidocain sind nach Überschreiten eines kritischen Blutspiegels toxische Nebenwirkungen nicht auszuschließen. Diese Nebenwirkungen führen hauptsächlich zu zentralnervösen und kardiovaskulären Symptomen.

Die sicherste Prophylaxe besteht in der genauen Einhaltung der empfohlenen Lidocaindosierung, deren Wirkung unbedingt ärztlich überwacht werden muss (visueller und verbaler Patientenkontakt).

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Bei Anwendung von Lidocain im Mund- und Rachenraum wurden gelegentlich vorübergehende Ödeme im Rachen- und Kehlkopfbereich beobachtet, die sehr selten mit Heiserheit einhergingen.

Es wurde über lokale Reizerscheinungen am Applikationsort berichtet.

Erkrankungen des Immunsystems

Bei der Anwendung eines Lokalanästhetikums sind gewisse Risiken nicht generell auszuschließen. Selten können allergische Reaktionen (in schwersten Fällen ein anaphylaktischer Schock) auf ein Lokalanästhetikum vom Amidtyp auftreten.

Überdosierung

akute systemische Toxizität

Bei unsachgemäßer Anwendung einer zu großen Menge von Acoin-Lidocainhydrochlorid 40 mg/ml Lösung verläuft die Überdosierung in zwei Phasen mit zentralen und kardialen Symptomen.

Zunächst kommt es zu erregenden (exzitatorischen) zentralen Symptomen: Erregung, Unruhe, Schwindel, akustische und visuelle Störungen, periorales Kribbeln, verwaschene Sprache, Übelkeit, Erbrechen, Zittern und Muskelzuckungen als Vorzeichen eines drohenden Krampfanfalls. Bewusstlosigkeit und Grand-mal Anfälle können folgen, die einige Sekunden bis zu mehreren Minuten andauern. Hypoxie und Hyperkapnie treten zusammen mit einer Behinderung der normalen Atmung aufgrund der erhöhten Muskelaktivität schnell nach Krämpfen auf. In schweren Fällen kann eine Apnoe auftreten. Eine Azidose erhöht den toxischen Effekt der Lokalanästhetika.

Das Abklingen der Überdosierungssymptome hängt von der Rückverteilung des Lokalanästhetikums aus dem ZNS und der nachfolgenden Metabolisierung ab. Die Symptome können schnell zurückgehen, es sei denn, es wurden große Mengen appliziert.

An das Herz-Kreislauf-System betreffenden Symptomen können Rhythmusstörungen, zu schneller Herzschlag (Tachykardie), zu hoher Blutdruck (Hypertension) und eine Hautrötung auftreten.

Bei fortschreitender Überdosierung kommt es zu einer Depression zentraler und kardialer Funktionen mit Koma, Atem- und Kreislaufstillstand.

Erstes Symptom ist dabei häufig der niedrige Blutdruck (Hypotension).

Anzeichen toxischer Symptome im Zentralnervensystem gehen im Allgemeinen toxischen kardiovaskulären Wirkungen voraus, es sei denn der Patient befindet sich in Vollnarkose oder ist mit Arzneimitteln wie Benzodiazepinen oder Barbituraten tief sediert.

b) Behandlung einer akuten systemischen Toxizität

Sofortige Unterbrechung der Anwendung von Acoin-Lidocainhydrochlorid 40 mg/ml Lösung.

Schwere neurologische Reaktionen (Krämpfe, Depression des ZNS) werden symptomatisch mit Sauerstoffbeatmung und Gabe von Antikonvulsiva behandelt.

Bei einem Kreislaufkollaps sollte eine sofortige Herz-Kreislauf-Wiederbelebung veranlasst werden. Lebenswichtig sind eine optimale Sauerstoffversorgung, Beatmung und Kreislaufunterstützung sowie die Behandlung der Azidose.

5. Pharmakologische Eigenschaften

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Lokalanästhetikum

ATC-Code: N01BB02

Lidocain ist ein Lokalanästhetikum vom Säureamidtyp. Der Wirkungseintritt ist unter anderem abhängig von der Dosis des Anästhetikums sowie der Art der Anwendung.

Die lokalanästhetische Wirkung von Lidocain beruht auf einer Hemmung des Na+-Einstroms an den Nervenfasern durch die Blockade der spannungsabhängigen Na+-Kanäle. Da die Wirkung vom pH-Wert des umgebenden Milieus abhängt (Vorliegen des Wirkstoffs als ungeladene Base bzw. als Kation), ist die Wirksamkeit von Lidocain im entzündeten Gebiet herabgesetzt.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Lidocain wird nach topischer Anwendung auf Schleimhäuten resorbiert, abhängig von der Konzentration und der gesamten verabreichten Dosis, der Applikationsstelle und der Dauer der Einwirkzeit. Bei intratrachealer und bronchialer Anwendung kann der schnelle Anstieg überhöhte Plasmaspiegel verursachen, die das Risiko der toxischen Nebenwirkungen, z.B. von Krämpfen, erhöhen. Lidocain wird vom Gastrointestinaltrakt gut resorbiert, wobei aufgrund der Verstoffwechselung in der Leber nur wenig Wirkstoff unverändert in den Blutkreislauf gerät.

Die Plasmahalbwertszeit nach der Resorption aus dem Gewebe beträgt 1,5 - 2 Stunden. Maximale Plasmakonzentrationen treten bei i.m. Gabe nach 5 - 15 Minuten auf. Lidocain verteilt sich rasch in Lunge, Leber, Gehirn und Herz. Später erfolgt eine Speicherung im Muskel- und Fettgewebe. Licocain passiert die Blut-Hirnschranke und Plazenta wahrscheinlich durch (passive) Diffusion.

Das Verteilungsvolumen beträgt 1,5 l/kg, die Plasmaeiweißbindung ca. 64%. Lokalanästhetika vom Amidtyp sind hauptsächlich an alpha-1-saure Glykoproteine, aber auch an Albumin gebunden. Alpha-1-saure Glykoproteine haben eine Bindungsstelle mit hoher Affinität, jedoch geringer Kapazität, während Albumine Bindungsstellen mit einer quantitativ weniger wichtigen Affinität, jedoch hoher Kapazität aufweisen. Lidocain wird zu 90-96 % der Dosis in der Leber metabolisiert. Der erste Schritt ist die N-Desalkylierung zu Monoethylglycinxylidin (MEGX), gefolgt von der Hydrolyse zu 2,6-Xylidin und einer Hydroxylierung zu 4-Hydroxy-2,6-xylidin. MEGX kann aber auch weiter desalkyliert werden zu Glycinxylidin (GX). Die pharmakologischen und toxikologischen Reaktionen von MEGX und GX sind denen von Lidocain ähnlich, jedoch weniger stark ausgeprägt. GX hat eine längere Halbwertszeit (ca. 10 Stunden) als Lidocain und kann bei Langzeitanwendungen akkumulieren. Weniger als 10% einer Dosis werden unverändert über die Nieren ausgeschieden. Der Hauptmetabolit, er macht ungefähr 70-80% der mit dem Urin ausgeschiedenen Menge aus, ist ein konjugiertes 4-Hydroxy-2,6-xylidin.

Bei Niereninsuffizienz wird die Pharmakokinetik von Lidocain nicht beeinflußt, es kann aber zur Kumulation aktiver Metaboliten kommen. Aufgrund der hohen Metabolisierungsrate von Lidocain kann jeder Zustand, der die Leberfunktion beeinflusst, die Kinetik von Lidocain verändern. Bei Leberinsuffizienz kann die Metabolisierungsrate auf die Hälfte bis zu 1/10 der normalen Werte abfallen. Die Plasmahalbwertszeit kann bei Patienten mit Leberinsuffizienz um das Doppelte oder mehr ansteigen.

Faktoren, wie eine Azidose, die Anwendung von ZNS-Stimulanzien oder ZNS-Blockern, können die Konzentration von Lidocain im ZNS, die notwendig ist, um sichtbare systemische Effekte hervorzurufen, beeinflussen.

Wenn die venöse Plasmakonzentration 5-10 mg/l überschreitet, treten messbare Nebenwirkungen immer deutlicher in Erscheinung.

Bioverfügbarkeit

Die biologische Verfügbarkeit von Lidocain am Applikationsort beträgt 100 %,

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Systematische Untersuchungen zur lokalen Toleranz und systemischen Toxizitätmit Acoin-Lidocainhydrochlorid 40 mg/ml Lösungliegen nicht vor.

Die Prüfung der lokalen Toxizität von Lidocain an verschiedenen Tierspezies hat keine Hinweise auf irreversible Gewebeschäden ergeben.

Es liegen zahlreiche Untersuchungen an unterschiedlichen Tierarten zur akuten Toxizität von Lidocain vor. Ausgeprägte Effekte auf das ZNS wurden im Dosisbereich um 5 mg/kg nach intravenöser und 30-50 mg/kg nach subkutaner Applikation beobachtet. In höheren Dosen traten dann Todesfälle, vor allem durch Konvulsionen, auf.

Die beim Menschen ermittelte toxische (kardiovaskuläre oder zentralnervöse Symptome) Plasmakonzentration resp. Krampfschwellendosis von Lidocain wird mit 5 Mikrogramm/ml bis >10 Mikrogramm/ml Blutplasma angegeben.

Bei in vitro- oder in vivo-Untersuchungen zeigte Lidocainhydrochlorid keine Genotoxizität.Dagegen gibt es Hinweise, dass ein bei der Ratte und auch beim Menschen aus Lidocain entstehendes Stoffwechselprodukt, 2,6-Xylidin, mutagene Wirkungen haben könnte. Diese Hinweise ergeben sich aus in-vitro-Tests, in denen dieser Metabolit in sehr hohen, fast toxischen Konzentrationen eingesetzt wurde. Darüber hinaus zeigte 2,6-Xylidin in einer Kanzerogenitätsstudie an Ratten mit transplazentarer Exposition und nachgeburtlicher Behandlung der Tiere über 2 Jahre ein tumorigenes Potenzial. In diesem hochempfindlichen Testsystem wurden bei sehr hohen Dosierungen bösartige und gutartige Tumore vor allem in der Nasenhöhle (Ethmoturbinalia) beobachtet. Da eine Relevanz dieser Befunde für den Menschen nicht hinreichend sicher ausgeschlossen werden kann, sollte Lidocain nicht über längere Zeit in hohen Dosen verabreicht werden. Mit Lidocainselbst wurden keine Kanzerogenitätsstudien durchgeführt.

Lidocain ist in Tierstudien in Bezug auf den Einfluss auf Schwangerschaft, embryofetale Entwicklung, Geburt oder postnatale Entwicklung nur unvollständig untersucht. In den bisher vorliegenden Studien haben sich keineHinweise auf ein teratogenes Potenzial ergeben.

6. Pharmazeutische Angaben

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Ethanol 96%, Poloxamer 188, Saccharin-Natrium, Natriumhydroxid-Lösung zur pH-Wert-Einstellung, Wasser für Injektionszwecke.

6.2 Inkompatibilitäten

Keine.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

36 Monate

Haltbarkeit nach Anbruch :
3Monate

Dieses Arzneimittel soll nach Ablauf des Verfalldatums nicht mehr angewendet werden.

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Keine.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Braunglasflasche mit Schraubverschluss. Beigelegt ist ein Pumpsystem, bestehend aus einer Pumpe und einem Applikator (Zerstäuber), der auf die Pumpe aufgesetzt wird.

Packungsgrößen:

1 Flasche mit 50 ml Acoin-Lidocainhydrochlorid 40 mg/ml Lösung N2

Bündelpackung mit 5 x 50 ml Acoin-Lidocainhydrochlorid 40 mg/ml Lösung

Der Inhalt einer Packung reicht für ca.400 Sprühstöße.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.

7. Inhaber der Zulassung

Combustin Pharmazeutische Präparate GmbH
Offinger Straße 7, 88525 Hailtingen
Telefon für Produktanfragen: 0 73 71 – 966 700

24-Stunden-hotline: 0 170 –93 200 73
Telefax: 0 73 71 – 96 53 58
E-Mail: info@combustin.de
www.presselin.de

8. Zulassungsnummer

78856.00.00

9. Datum der Erteilung der Zulassung

2. Februar 2011

10. Stand der Information

Juni 2012

11. Verkaufsabgrenzung

Apothekenpflichtig

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