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Acular Augentropfen

Document: 20.02.2014   Fachinformation (deutsch) change

ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS/ FACHINFORMATION

BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

1.


ACULAR 5 mg/ml Augentropfen

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

1 ml Lösung enthält 5 mg Ketorolac-Trometamol.

Enthält 0,1 mg/ml Benzalkoniumchlorid.

Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Augentropfen.

Klare, farblose bis blassgelbe wässrige Lösung.

4.    KLINISCHE ANGABEN

4.1    Anwendungsgebiete

Prophylaxe und Therapie nicht-infektiöser postoperativer Entzündungen des Auges nach Kataraktextraktionen, mit oder ohne gleichzeitige Implantation einer intraokularen Linse.

4.2    Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Dosierung

Postoperative Entzündungen:

3 x täglich 1 Tropfen in das Auge eintropfen.

Mit der Behandlung 24 Stunden vor der Operation beginnen und 3 -4 Wochen fortsetzen.

Kinder und Jugendliche

ACULAR wird nicht empfohlen für die Anwendung bei Kindern aufgrund nicht ausreichender Daten zur Unbedenklichkeit und Wirksamkeit.

Ältere Patienten

Es wurden insgesamt keine Unterschiede bzgl. der Sicherheit und Wirksamkeit zwischen älteren und jüngeren Patienten beobachtet.

Um eine Kontamination von Auge oder Augentropfen zu vermeiden, darf die Tropfspitze nicht mit irgendeiner Oberfläche in Kontakt kommen.

Wird ACULAR gleichzeitig mit anderen topischen Augenmedikamenten angewendet, muss zwischen den Anwendungen der beiden Medikamente ein Abstand von mindestens 5 Minuten liegen.

4.3    Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile.

Es besteht die Möglichkeit einer Kreuzüberempfindlichkeit mit Acetylsalicylsäure oder anderen nichtsteroidalen Entzündungshemmern. ACULAR ist kontraindiziert bei Personen, bei denen früher Überempfindlichkeiten gegen diese Medikamente aufgetreten sind.

4.4    Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Es ist bekannt, dass topisch am Auge angewandte Arzneimittel in gewissem Ausmaß systemisch resorbiert werden können und dass nichtsteroidale entzündungshemmende Mittel eine verlängerte Blutungszeit durch Beeinflussung der Thrombozytenaggregation bewirken.

Es wird empfohlen, ACULAR bei Patienten mit bekannten Blutungsneigungen oder bei Patienten, die Medikamente erhalten, welche die Blutungszeit verlängern können, mit Vorsicht anzuwenden.

Wie andere entzündungshemmende Medikamente kann ACULAR die üblichen Anzeichen einer Infektion maskieren.

Alle nichtsteroidalen entzündungshemmenden Arzneimittel (NSAIDs) können die Wundheilung verlangsamen bzw. verzögern. Die gleichzeitige Anwendung von nichtsteroidalen Entzündungshemmern und topischen Kortikosteroiden kann die Wundheilungsstörungen verstärken.

Die gleichzeitige Anwendung von ACULAR und topischen Kortikosteroiden sollte bei Patienten, die zu Schädigungen des Hornhautepithels neigen, mit Vorsicht erfolgen.

Die Anwendung topischer NSAIDs kann zu Keratitis führen. Bei einigen Patienten kann die fortdauernde Anwendung von topischen NSAIDs zu Schädigung des Hornhautepithels, Hornhautverdünnung, Hornhauterosion, Hornhautulzeration oder Hornhautperforation führen. Diese Ereignisse können das Sehvermögen gefährden. Patienten mit Anzeichen einer Schädigung des Hornhautepithels sollten unverzüglich die Anwendung von topischen NSAIDs abbrechen, und der Zustand der Kornea sollte engmaschig überwacht werden.

Topische NSAIDs sollten bei Patienten mit komplizierten Augenoperationen, denervierter Kornea, kornealen Epitheldefekten, Diabetes mellitus, Erkrankungen der Augenoberfläche (z.B. trockenes Auge), rheumatoider Arthritis oder wiederholten Augenoperationen innerhalb kurzer Zeitabstände mit Vorsicht angewendet werden, da bei ihnen ein erhöhtes Risiko für korneale Nebenwirkungen besteht, die zu einer Gefährdung des Sehvermögens führen können.

Postmarketing Erfahrungen mit topischen NSAIDs deuten auch darauf hin, dass die Anwendung mehr als 24 Stunden vor einer Operation und länger als 14 Tage nach einer Operation das Risiko für den Patienten im Hinblick auf Auftreten und Schweregrad von kornealen Nebenwirkungen erhöht.

ACULAR enthält als Konservierungsmittel Benzalkoniumchlorid, das Reizungen am Auge hervorrufen kann. Kontaktlinsen müssen vor der Anwendung entfernt werden und dürfen frühestens 15 Minuten nach der Anwendung wieder eingesetzt werden.

Benzalkoniumchlorid kann zur Verfärbung weicher Kontaktlinsen führen. Der Kontakt mit weichen Kontaktlinsen ist zu vermeiden.

Nach Markteinführung wurde von Bronchospasmen oder Exazerbationen von Asthma bei Patienten berichtet, die entweder eine bekannte Überempfindlichkeit gegenüber Acetylsalicylsäure/nicht steroidalen entzündungshemmenden Arzneimitteln oder die in der Vorgeschichte bei Anwendung von ACULAR Asthma hatten. Hierzu kann ACULAR beigetragen haben. Bei diesen Patienten sollte die Anwendung von ACULAR mit Vorsicht erfolgen (siehe Abschnitt 4.8).

Patienten sind darauf hinzuweisen, dass die Tropferspitze der Flasche das Auge oder dessen Umgebung nicht berühren darf, um Verletzungen und Kontamination der Augentropfen zu vermeiden.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Es wurden keine Studien zu Wechselwirkungen durchgeführt.

ACULAR wurde ohne Hinweis auf Wechselwirkungen zusammen mit systemischen und ophthalmologischen Medikamenten angewendet, wie

•    Antibiotika (z.B. Gentamycin, Tobramycin, Neomycin, Polymyxin)

•    Sedativa (z.B. Diazepam, Hydroxyzin, Lorazepam, Promethazin)

•    Miotika, Mydriatika, Zykloplegika (z.B. Acetylcholin, Atropin, Cyclopentolat, Epinephrin, Physostigmin, Phenylephrin)

•    Lokalanästhetika (z.B. Bupivacain, Lidocain, Tetracain)

•    Beta-Blocker (z.B. Timololmaleat)

•    Carboanhydrasehemmer.

ACULAR kann die Wundheilung verlangsamen bzw. verzögern. Für topisch angewandte Kortikosteroide ist die verlangsamte bzw. verzögerte Wundheilung ebenfalls bekannt. Die gleichzeitige Anwendung von topischen nichtsteroidalen Entzündungshemmern und topischen Kortikosteroiden kann die Möglichkeit von Wundheilungsstörungen erhöhen (siehe Abschnitt 4.4).

4.6    Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Es liegen keine hinreichenden Daten für die Anwendung von ACULAR bei Schwangeren vor.

Tierstudien haben bzgl. der Reproduktionstoxizität nur unzureichende Aussagekraft. Die Anwendung von ACULAR wird während der Schwangerschaft und bei Frauen im gebärfähigen Alter ohne schwangerschaftsverhütende Maßnahmen nicht empfohlen.

Stillzeit

ACULAR sollte während der Stillzeit nicht angewendet werden. Nach systemischer Anwendung tritt Ketorolac-Trometamol in die Muttermilch über.

Fertilität

Es gibt keine geeigneten Daten zur Anwendung von Ketorolac-Trometamol auf die Fertilität beim Menschen.

4.7    Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

ACULAR hat keinen oder einen vernachlässigbaren Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.

Nach der Anwendung von Augentropfen kann es zu vorübergehendem Schleiersehen kommen. Patienten sollten warten, bis sich die Sicht geklärt hat, bevor sie am Straßenverkehr teilnehmen oder Maschinen bedienen.

4.8    Nebenwirkungen

Die Häufigkeit von Nebenwirkungen während klinischer Studien wird wie folgt angegeben:

Sehr häufig ( >1/10); häufig (>1/100, <1/10); gelegentlich (>1/1.000, <1/100); selten (>1/10.000, <1/1.000); sehr selten (<1/10.000), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).

Erkrankungen des Nervensystems häufig    Kopfschmerzen.

Augenerkrankungen

häufig    Pruritus am Auge

Iritis

Hornhautpräzipitate Netzhautblutungen zystoides Macula-Ödem

Augenreizungen (einschließlich Brennen am Auge)

Trauma des Auges Erhöhter intraokulärer Druck

Erfahrungen nach dem Inverkehrbringen

Seit dem Inverkehrbringen sind nach der Anwendung von ACULAR Reizungen der Augen und ulzerierende Keratitis beobachtet worden, die als behandlungsbedingt betrachtet werden.

Nach dem Inverkehrbringen wurden Bronchospasmen oder Exazerbationen von Asthma bei Patienten berichtet, die entweder eine bekannte Überempfindlichkeit gegenüber Acetylsalicylsäure/nicht steroidalen entzündungshemmenden Arzneimitteln oder die in der Vorgeschichte bei Anwendung von ACULAR Asthma hatten. Hierzu kann ACULAR beigetragen haben.

4.9 Überdosierung

Es liegen keine Erfahrungen bzgl. akuter systemischer oder topischer Überdosierung vor. Es ist unwahrscheinlich, dass bei topischer Anwendung Überdosierungen auftreten. Falls eine Überdosierung auftritt, sollte deren Behandlung symptomatisch und unterstützend erfolgen.

Bei einem versehentlichen Verschlucken sollte Flüssigkeit zu sich genommen werden, um einen Verdünnungseffekt zu erzielen.

5.    PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1    Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: nichtsteroidale Antiphlogistika ATC-Code: S01BC05

ACULAR (Ketorolac-Trometamol) ist ein nichtsteroidales antiinflammatorisches Arzneimittel mit analgetischer und entzündungshemmender Wirkung. Man geht davon aus, dass ACULAR das Enzym Cyclooxygenase hemmt, das für die Biosynthese der Prostaglandine essentiell ist. Für ACULAR konnte eine Senkung der ProstaglandinKonzentration im Kammerwasser nach topischer Anwendung am Auge nachgewiesen werden.

Die systemische Anwendung von Ketorolac-Trometamol verursachte keine Pupillenverengung. Ergebnisse aus klinischen Studien zeigen, dass ACULAR keinen signifikanten Einfluss auf den intraokularen Druck hat.

5.2    Pharmakokinetische Eigenschaften

Ketorolac-Trometamol Lösungen (0,1 % und 0,5 %) bzw. Vehikel wurden ungefähr 12 Stunden und 1 Stunde vor der Operation in die Augen von Patienten eingetropft. Proben, die zum Zeitpunkt der Operation entnommen wurden, zeigten nach Gabe von 0,1 % Ketorolac-Trometamol bei einem Patienten

Kammerwasserkonzentrationen von Ketorolac an der unteren Nachweisgrenze (40 ng/ml). Bei 7 Patienten lag der Wert unterhalb der Bestimmungsgrenze. Die durchschnittliche Kammerwasserkonzentration von Ketorolac bei Patienten, die mit 0,5 % Ketorolac-Trometamol behandelt wurden, betrug 95 ng/ml. PGE2-Konzentrationen im Kammerwasser lagen bei 80 pg/ml, 40 pg/ml und 28 pg/ml bei Patienten, die mit dem Vehikel, 0,1 % Ketorolac-Trometamol bzw. 0,5 % Ketorolac-Trometamol behandelt wurden.

In einer 21tägigen Toleranzstudie an gesunden Probanden zeigte nur einer von 13 Probanden bei mehrfacher Gabe (3 x täglich) vor Verabreichung eine messbare Plasmakonzentration (0,021 pg/ml). In einer anderen Gruppe von 13 Probanden zeigten nur 4 Probanden 15 Minuten nach okularer Gabe eine sehr geringe Plasmakonzentration an Ketorolac (0,011 bis 0,023 pg/ml).

Folglich lassen höhere Konzentrationen an Ketorolac im Kammerwasser und sehr geringe oder nicht nachweisbare Plasmakonzentrationen nach Anwendung am Auge den Schluss zu, dass die Anwendung von Ketorolac-Trometamol zur Behandlung von Augenerkrankungen zu einer sehr geringen systemischen Absorption beim Patienten führt.

5.3    Präklinische Daten zur Sicherheit

Akute, subakute und chronische Studien mit ACULAR im Tierversuch haben die Sicherheit des Arzneimittels erwiesen. Darüber hinaus wurde die okulare Sicherheit von Octoxinol 40 getrennt bewertet. Es zeigte sich, dass ACULAR keine Reizerscheinungen hervorruft und keine lokalanästhetische Wirkung aufweist. Der Heilungsprozess von experimentellen Hornhautläsionen bei Kaninchen wurde nicht beeinflusst, die Ausbreitung von experimentellen Augeninfektionen mit Candida albicans, Herpes simplex Virus Typ 1 oder Pseudomonas aeruginosa bei Kaninchen nicht gefördert und der Augeninnendruck bei gesunden Kaninchenaugen nicht erhöht.

6.    PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1    Liste der sonstigen Bestandteile

Natriumchlorid Benzalkoniumchlorid Natriumedetat (Ph.Eur.)

Octoxinol 40

Natriumhydroxid bzw. verdünnte Salzsäure (zur pH-Wert Einstellung)

Gereinigtes Wasser.

6.2    Inkompatibilitäten Inkompatibilitäten sind bisher nicht bekannt.

6.3    Dauer der Haltbarkeit

Ungeöffnet: 2 Jahre.

Nach dem ersten Öffnen der Tropfflasche sind die Augentropfen höchstens 28 Tage verwendbar.

6.4    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.

6.5    Art und Inhalt des Behältnisses

Tropfflaschen aus LDPE (low density polyethylene) und LDPE Tropfspitzen mit 5 ml oder 10 ml Augentropfenlösung. Die Tropfengröße beträgt 35 Mikroliter. Jede Flasche hat einen Schraubverschluss aus Polystyrol.

Packungsgrößen: 5 ml, 10 ml und 3 x 5 ml.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

Keine besonderen Anforderungen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

Allergan Pharmaceuticals Ireland Castlebar Road Westport, Co Mayo Irland

Mitvertrieb:

Pharm-Allergan GmbH Pforzheimer Straße 160 76275 Ettlingen

8. ZULASSUNGSNUMMER

16217.00.00

9.    DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

17.02.1992/16.03.2005

10. STAND DER INFORMATION

1/2014

11. VERKAUFSABRENZUNG

Verschreibungspflichtig.