Afpred Forte-Dexa
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afpred® forte-DEXA, 6 mg/5 ml, Injektionslösung
1. Bezeichnung des Arzneimittels
afpred® forte-DEXA
2. Qualitative und quantitative
Zusammensetzung
Wirkstoff: Dexamethason-21-(3-sulfobenzoat), Natriumsalz
1 Ampulle à 5 ml enthält 9,15 mg Dexamethason-21-(3-sulfobenzoat), Natriumsalz (entspr. 6 mg Dexamethason).
Sonstige Bestandteile:
Enthält Propylenglycol und Natriumverbindungen (siehe Abschnitt 4.4).
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile: siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Injektionslösung
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Zur Kurzzeitbehandlung schwerer und schwerster Asthmaanfälle und ähnlicher Zustände bei chronischer Bronchitis.
Hinweis:
Die Anwendung von afpred® forte-DEXA sollte der Akut- und Notfalltherapie vorbehalten bleiben.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Im Allgemeinen werden anfangs im Rahmen der Notfalltherapie hohe Dosen intravenös verabreicht. In Abhängigkeit von der Indikation und der Schwere der Erkrankung wird die Anfangsdosis einige Tage beibehalten, langsam abgebaut oder bis zur notwendigen Erhaltungsdosis reduziert bzw. auf die orale Therapie übergegangen.
Als Dosierungsrichtlinien können gelten:
Soweit nicht anders verordnet, sollten bei akuten und bedrohlichen Situationen initial 1–2 Ampullen (entsprechend 6–12 mg Dexamethason) langsam intravenös gegeben werden. Nur extreme Situationen können einen kurzfristigen Einsatz noch höherer Dosen rechtfertigen.
Werden die Dosierungsempfehlungen befolgt, kann die Behandlung abrupt beendet werden.
Gleichzeitig empfiehlt sich die Verabreichung von Bronchodilatatoren.
Art und Dauer der Anwendung
afpred® forte-DEXA ist für die intravenöse Injektion bestimmt. Die intramuskuläre Injektion ist möglich, sollte jedoch auf Ausnahmefälle beschränkt bleiben.
Der Inhalt der Ampulle ist in mindestens 100 ml der gängigen Infusionslösungen (isotonische NaCl- oder 5–10 %ige Glucose-Lösung oder 5–10 %ige Fructose-Lösung) über 24 h stabil.
Bei Kombination mit Infusionslösungen sind die Informationen der jeweiligen Hersteller über ihre Infusionslösungen, so auch zur Kompatibilität, zu Gegenanzeigen, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen zu beachten.
Die Anwendung von afpred® forte-DEXA sollte der Akut- und Notfalltherapie vorbehalten bleiben.
Hinweise zur Verwendbarkeit der Lösung:
Es darf nur eine klare Lösung verwendet werden.
Nach Anbruch der Ampulle Rest verwerfen.
4.3 Gegenanzeigen
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afpred® forte-DEXA ist kontraindiziert bei Überempfindlichkeit gegen Dexamethason oder einen der sonstigen Bestandteile von afpred® forte-DEXA.
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während der Stillzeit.
4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Eine Nebennierenrinden (NNR)-Insuffizienz, die durch eine Glucocorticoidtherapie bedingt ist, kann, abhängig von der Dosis und Therapiedauer, noch mehrere Monate und in Einzelfällen länger als ein Jahr nach Absetzen der Therapie anhalten. Kommt es während der Behandlung mit afpred® forte-DEXA zu besonderen körperlichen Stresssituationen (Unfall, Operation, Geburt u. a.), kann eine vorübergehende Dosiserhöhung erforderlich werden. Wegen der möglichen Gefährdung in Stresssituationen sollte daher für den Patienten bei länger dauernder Therapie ein Corticoid-Ausweis ausgestellt werden.
Auch bei anhaltender NNR-Insuffizienz nach Therapieende kann die Gabe von Glucocorticoiden in körperlichen Stresssituationen erforderlich sein.
Eine Therapie-induzierte akute NNR-Insuffizienz kann durch langsame Dosisreduktion bei vorgesehenem Absetzen minimiert werden.
Eine Therapie mit afpred® forte-DEXA sollte nur unter strengster Indikationsstellung und ggf. zusätzlicher gezielter antiinfektiöser Therapie durchgeführt werden bei folgenden Erkrankungen:
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akute Virusinfektionen (Herpes zoster, Herpes simplex, Varizellen, Keratitis herpetica)
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HBsAg-positive chronisch-aktive Hepatitis
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ca. 8 Wochen vor bis 2 Wochen nach Schutzimpfungen mit Lebendimpfstoffen
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systemische Mykosen und Parasitosen (z. B. Nematoden)
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Poliomyelitis
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Lymphadenitis nach BCG-Impfung
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akute und chronische bakterielle Infektionen
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bei Tuberkulose in der Anamnese (cave Reaktivierung!) Anwendung nur unter Antituberkulotika-Schutz
Zusätzlich sollte eine Therapie mit afpred® forte-DEXA nur unter strenger Indikationsstellung und ggf. zusätzlicher spezifischer Therapie durchgeführt werden bei:
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Magen-Darm-Ulzera
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schwerer Osteoporose
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schwer einstellbarer Hypertonie
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schwer einstellbarem Diabetes mellitus
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psychiatrischen Erkrankungen (auch anamnestisch)
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Eng- und Weitwinkelglaukom
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Hornhautulcerationen und Hornhautverletzungen
Wegen der Gefahr einer Darmperforation darf afpred® forte-DEXA nur bei zwingender Indikation und unter entsprechender Überwachung angewendet werden bei:
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schwerer Colitis ulcerosa mit drohender Perforation
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Divertikulitis
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Enteroanastomosen (unmittelbar postoperativ)
Die Zeichen einer peritonealen Reizung nach einer gastrointestinalen Perforation können bei Patienten, die hohe Dosen von Glucocorticoiden erhalten, fehlen.
Während der Anwendung von afpred® forte-DEXA ist bei Diabetikern ein eventuell erhöhter Bedarf an Insulin oder oralen Antidiabetika zu berücksichtigen.
Während der Behandlung mit afpred® forte-DEXA ist insbesondere bei Anwendung hoher Dosen und bei Patienten mit schwer einstellbarer Hypertonie eine regelmäßige Blutdruckkontrolle erforderlich.
Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz sind sorgfältig zu überwachen, da die Gefahr einer Verschlechterung besteht.
Bei Kindern sollte die Indikation aufgrund der wachstumshemmenden Wirkung von Glucocorticoiden streng gestellt und das Längenwachstum bei Glucocorticoidlangzeittherapie regelmäßig kontrolliert werden.
Bei älteren Patienten sollte wegen des erhöhten Osteoporose-Risikos eine besondere Nutzen/Risiko-Abwägung erfolgen.
Die Behandlung mit afpred® forte-DEXA kann die Symptomatik einer bestehenden oder sich entwickelnden Infektion verschleiern und somit die Diagnostik erschweren.
Eine langdauernde Anwendung auch geringer Mengen von Dexamethason führt zu einem erhöhten Infektionsrisiko auch durch solche Mikroorganismen, die ansonsten selten Infektionen verursachen (sog. opportunistische Infektionen).
Impfungen mit Totimpfstoffen sind grundsätzlich möglich. Es ist jedoch zu beachten, dass die Immunreaktion und damit der Impferfolg bei höheren Dosierungen der Corticoide beeinträchtigt werden kann.
Bei einer langdauernden Therapie mit Glucocorticoiden sind regelmäßige ärztliche Kontrollen (einschließlich augenärztlicher Kontrollen in dreimonatigen Abständen) angezeigt.
Bei hohen Dosen ist auf eine ausreichende Kaliumzufuhr und auf Natrium-Restriktion zu achten und der Serum-Kalium-Spiegel zu überwachen.
Abhängig von Dauer und Dosierung der Behandlung muss mit einem negativen Einfluss auf den Calciumstoffwechsel gerechnet werden, so dass eine Osteoporose-Prophylaxe zu empfehlen ist. Dies gilt vor allem bei gleichzeitig bestehenden Risikofaktoren wie familiärer Veranlagung, höherem Lebensalter, nach der Menopause, ungenügender Eiweiß- und Calciumzufuhr, starkem Rauchen, übermäßigem Alkoholgenuss sowie Mangel an körperlicher Aktivität. Die Vorbeugung besteht in ausreichender Calcium- und Vitamin-D-Zufuhr und körperlicher Aktivität. Bei bereits bestehender Osteoporose sollte zusätzlich eine medikamentöse Therapie erwogen werden.
Bei Beendigung oder gegebenenfalls Abbruch der Langzeitgabe von Glucocorticoiden ist an folgende Risiken zu denken: Exazerbation bzw. Rezidiv der Grundkrankheit, akute NNR-Insuffizienz, Cortison-Entzugssyndrom.
Spezielle Viruserkrankungen (Windpocken, Masern) können bei Patienten, die mit Glucocorticoiden behandelt werden, besonders schwer verlaufen.
Insbesondere gefährdet sind immunsupprimierte Kinder und Personen ohne bisherige Windpocken- oder Maserninfektion. Wenn diese Personen während einer Behandlung mit afpred® forte-DEXA Kontakt zu Masern- oder Windpocken-erkrankten Personen haben, sollte gegebenenfalls eine vorbeugende Behandlung eingeleitet werden.
Einfluss auf Untersuchungsmethoden:
Hautreaktionen auf Allergietests können unterdrückt werden.
afpred® forte-DEXA darf in der Schwangerschaft nur bei zwingender Indikation angewendet werden.
Die Anwendung von afpred® forte-DEXA kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen. Die Anwendung von afpred® forte-DEXA als Dopingmittel kann zu einer Gefährdung der Gesundheit führen.
afpred® forte-DEXA enthält Natrium, aber weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Ampulle (à 5 ml).
Propylenglycol kann bei Kindern Symptome wie nach Alkoholgenuss verursachen.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Östrogene (z. B. Ovulationshemmer):
Die Corticoidwirkung kann verstärkt werden.
Antacida:
Bei gleichzeitiger Gabe von Aluminium- oder Magnesiumhydroxid kann es bei Patienten mit chronischen Lebererkrankungen zu einer Reduktion der Bioverfügbarkeit von Dexamethason kommen.
Arzneimittel, die CYP3A4 induzieren wie Rifampicin, Phenytoin, Carbamazepin, Barbiturate und Primidon:
Die Corticoidwirkung kann vermindert werden.
Arzneimittel, die CYP3A4 inhibieren wie Ketoconazol und Itraconazol:
Die Corticoidwirkung kann verstärkt werden.
Ephedrin:
Der Metabolismus von Glucocorticoiden kann beschleunigt und hierdurch deren Wirksamkeit vermindert werden.
ACE-Hemmstoffe:
Erhöhtes Risiko des Auftretens von Blutbildveränderungen.
Herzglykoside:
Die Glykosidwirkung kann durch Kaliummangel verstärkt werden.
Saluretika/Laxantien:
Die Kaliumausscheidung kann verstärkt werden.
Antidiabetika:
Die blutzuckersenkende Wirkung kann vermindert werden.
Cumarin-Derivate:
Die Antikoagulantienwirkung kann abgeschwächt werden.
Nichtsteroidale Antiphlogistika/Antirheumatika, Salicylate und Indometacin:
Die Gefahr von Magen-Darm-Blutungen wird erhöht.
Nicht-depolarisierende Muskelrelaxantien:
Die Muskelrelaxation kann länger anhalten (siehe Abschnitt 4.8).
Atropin, andere Anticholinergika:
Zusätzliche Augeninnendrucksteigerungen bei gleichzeitiger Anwendung mit afpred® forte-DEXA sind möglich.
Praziquantel:
Durch Corticosteroide ist ein Abfall der Praziquantel-Konzentration im Blut möglich.
Chloroquin, Hydroxychloroquin, Mefloquin:
Es besteht ein erhöhtes Risiko des Auftretens von Myopathien, Kardiomyopathien.
Somatropin:
Die Wirkung von Somatropin kann vermindert werden.
Protirelin:
Der TSH-Anstieg bei Gabe von Protirelin kann reduziert sein.
Ciclosporin:
Die Blutspiegel von Ciclosporin werden erhöht:
Es besteht eine erhöhte Gefahr zerebraler Krampfanfälle.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Es liegen keine Erfahrungen mit einer Anwendung von afpred® forte-DEXA an Schwangeren vor. Es liegen keine tierexperimentellen Studien in Bezug auf die Auswirkungen von Schwangerschaft, embryonale/fetale Entwicklung, Geburt und postnatale Entwicklung vor (siehe Abschnitt 5.3).
Das potenzielle Risiko für den Menschen ist nicht bekannt.
Daher darf afpred® forte-DEXA in der Schwangerschaft nur bei zwingender Indikation angewendet werden. Andere synthetische Glucocorticoide führten im Tierexperiment zu Gaumenspalten (siehe Abschnitt 5.3). Ein erhöhtes Risiko für orale Spaltbildungen bei menschlichen Feten durch die Gabe von Glucocorticoiden während des ersten Trimenons wird diskutiert. Weiterhin wird aufgrund von epidemiologischen Studien in Verbindung mit Tierexperimenten diskutiert, dass eine intrauterine Glucocorticoidexposition zur Entstehung von metabolischen und kardiovaskulären Erkrankungen im Erwachsenenalter beitragen könnte.
Werden Glucocorticoide am Ende der Schwangerschaft gegeben, besteht für den Fetus die Gefahr einer Atrophie der Nebennierenrinde, die eine ausschleichende Substitutionsbehandlung des Neugeborenen erforderlich machen kann.
Stillzeit
Es ist nicht bekannt, ob afpred® forte-DEXA in die Muttermilch übertritt. Ist eine Anwendung von afpred® forte-DEXA in der Stillzeit dringend erforderlich, muss abgestillt werden.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Bisher liegen keine Hinweise vor, dass afpred® forte-DEXA die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zur Bedienung von Maschinen beeinträchtigt, Gleiches gilt auch für Arbeiten ohne sicheren Halt.
4.8 Nebenwirkungen
In Abhängigkeit von Therapiedauer und Dosis können folgende Nebenwirkungen auftreten:
Endokrine Störungen:
Adrenale Suppression und Induktion eines Cushing-Syndroms (typische Symptome: Vollmondgesicht, Stammfettsucht und Plethora), Wachstumshemmung bei Kindern, Störungen der Sexualhormonsekretion (unregelmäßige Menstruation, Impotenz).
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen:
Diabetes mellitus, verminderte Glucosetoleranz, Gewichtszunahme, Hypercholesterinämie und Hypertriglyceridämie, Natriumretention mit Ödembildung, vermehrte Kaliumausscheidung (cave: Rhythmusstörungen), Appetitsteigerung.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes:
Striae rubrae, Atrophie, Teleangiektasien, erhöhte Kapillarfragilität, Petechien, Ekchymosen, Hypertrichose, Steroidakne, verzögerte Wundheilung, rosazeaartige (periorale) Dermatitis, Änderungen der Hautpigmentierung, Überempfindlichkeitsreaktionen, z. B. Arzneimittelexanthem.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen:
Muskelatrophie und -schwäche, Osteoporose (dosisabhängig, auch bei nur kurzer Anwendung möglich), aseptische Knochennekrosen (Kopf des Oberarm- und Oberschenkelknochens), Sehnenruptur.
Hinweis:
Bei zu rascher Dosisreduktion nach langdauernder Behandlung kann es zu Beschwerden wie Muskel- und Gelenkschmerzen kommen.
Psychiatrische Erkrankungen:
Depressionen, Gereiztheit, Euphorie, Antriebssteigerung, Psychosen, Schlafstörungen.
Erkrankungen des Nervensystems:
Pseudotumor cerebri (insb. bei Kindern), Manifestation einer latenten Epilepsie, Erhöhung der Anfallsbereitschaft bei manifester Epilepsie.
Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes:
Magen-Darm-Ulcera, gastrointestinale Blutungen, Pankreatitis.
Gefäßerkrankungen:
Blutdruckerhöhung, Erhöhung des Arteriosklerose- und Thromboserisikos, Vaskulitis (auch als Entzugssyndrom nach Langzeittherapie).
Erkrankungen des Blutes und Lymphsystems:
Mäßige Leukozytose, Lymphopenie, Eosinopenie, Polyglobulie.
Erkrankungen des Immunsystems:
Schwächung der Immunabwehr, Maskierung von Infektionen, Exazerbation latenter Infektionen, allergische Reaktionen.
Augenerkrankungen:
Katarakt, insbesondere mit hinterer subcapsulärer Trübung, Glaukom, Verschlechterung der Symptome bei Hornhautulcus, Begünstigung viraler, fungaler und bakterieller Entzündungen am Auge.
4.9 Überdosierung
Akute Intoxikationen mit Dexamethason sind nicht bekannt. Bei chronischer Überdosierung ist mit verstärkten Nebenwirkungen (siehe Abschnitt 4.8) insbesondere auf Endokrinium, Stoffwechsel und Elektrolythaushalt zu rechnen.
5. Pharmakologische Eigenschaften
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Glucocorticoid
ATC-Code: H02AB02
Dexamethason ist ein monofluoriertes Glucocorticoid mit ausgeprägten antiallergischen, antiphlogistischen und membranstabilisierenden Eigenschaften sowie Wirkungen auf den Kohlenhydrat-, Eiweiß- und Fett-Stoffwechsel.
Dexamethason besitzt eine etwa 7,5-mal stärkere glucocorticoide Wirkung als Prednisolon und Prednison, im Vergleich zu Hydrocortison ist es 30-mal stärker wirksam, mineralcorticoide Wirkungen fehlen.
Glucocorticoide wie Dexamethason entfalten ihre biologische Wirkung durch Aktivierung der Transkription von Corticoid-sensitiven Genen. Die entzündungshemmenden, immunsuppressiven und antiproliferativen Effekte werden u. a. durch verringerte Bildung, Freisetzung und Aktivität von Entzündungsmediatoren und durch Inhibierung der spezifischen Funktionen und der Migration von Entzündungszellen hervorgerufen. Zusätzlich wird die Wirkung sensibilisierter T-Lymphozyten und Makrophagen auf Targetzellen durch Corticosteroide möglicherweise verhindert.
Bei einer notwendigen Corticoid-Langzeitmedikation muss die mögliche Induktion einer transienten NNR-Insuffizienz berücksichtigt werden. Die Supprimierbarkeit der Hypothalamus-Hypophysen-NNR-Achse hängt u. a. auch von individuellen Faktoren ab.
Die Cushing-Schwellendosis wird mit 1,5 mg/Tag angegeben.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Dexamethason wird dosisabhängig an Plasma-Albumine gebunden. Bei sehr hohen Dosen zirkuliert der größte Anteil frei im Blut.
Bei Hypoalbuminämien steigt der Anteil des ungebundenen (wirksamen) Corticoids.
Nach intravenöser Applikation von radioaktiv markiertem Dexamethason wurden beim Menschen nach vier Stunden maximale Dexamethason-Liquorspiegel gemessen, die etwa 1/6 der gleichzeitigen Plasmakonzentration betrugen.
Mit der biologischen Halbwertszeit von über 36 Stunden gehört Dexamethason zu den sehr lang wirksamen Glucocorticoiden. Aufgrund der langen Wirkungsdauer kann Dexamethason damit bei einer täglichen kontinuierlichen Gabe zu Kumulation und Überdosierung führen.
Die (Serum)-Eliminationshalbwertszeit von Dexamethason beträgt beim Erwachsenen im Mittel ca. 250 Min. (± 80 Min.). Die Ausscheidung erfolgt zum größten Teil renal in Form des freien Dexamethason-Alkohols. Zum Teil erfolgt Metabolisierung, die Metaboliten werden als Glucuronate bzw. Sulfate ebenfalls hauptsächlich durch die Nieren ausgeschieden. Störungen der Nierenfunktion beeinflussen die Elimination von Dexamethason nicht wesentlich. Dagegen ist die Eliminationshalbwertszeit bei schweren Lebererkrankungen verlängert.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Akute Toxizität
Präklinische Studien zur akuten Toxizität und zur Toxizität nach wiederholter Verabreichung ergaben keine für den Anwender relevanten Informationen, die über die bereits in anderen Abschnitten in dieser Fachinformation enthaltenen Informationen hinausgehen.
Mutagenes und tumorerzeugendes Potenzial
Vorliegende Untersuchungsbefunde für Glucocorticoide ergeben keine Hinweise auf klinisch relevante genotoxische Eigenschaften.
Reproduktionstoxizität
Präklinische Daten zur Reproduktionstoxizität von afpred® forte-DEXA liegen nicht vor.
Andere synthetische Glucocorticoide induzierten im Tierversuch mit verschiedenen Spezies teratogene Effekte (Gaumenspalten, Skelettmissbildungen). Bei Ratten wurden eine Verlängerung der Gestation sowie eine erschwerte Geburt beobachtet. Darüber hinaus waren die Überlebensrate, das Geburtsgewicht sowie die Gewichtszunahme der Nachkommen reduziert. Die Fertilität wurde nicht beeinträchtigt.
6. Pharmazeutische Angaben
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Propylenglycol, Glycin, Natriumchlorid zur parenteralen Anwendung, Salzsäure 36 %, Wasser für Injektionszwecke.
6.2 Inkompatibilitäten
Bisher sind keine bekannt.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 12 Monate.
Dieses Arzneimittel soll nach Ablauf des Verfalldatums nicht mehr angewendet werden.
Es darf nur eine klare Lösung verwendet werden.
Nach Anbruch oder Zubereitung:
Nach Anbruch der Ampulle Rest verwerfen.
Die chemische und physikalische Stabilität der Zubereitung nach Zumischen zu den genannten Infusionslösungen (5-10 %ige Fructoselösung, 5‑10 %ige Glucoselösung und isotonische Kochsalzlösung) wurde für 24 Stunden bei Raumtemperatur nachgewiesen.
Aus mikrobiologischer Sicht sollte die gebrauchsfertige Zubereitung sofort verwendet werden, es sei denn, die Methode des Verdünnens schließt das Risiko einer mikrobiellen Kontamination aus.
Wenn die gebrauchsfertige Zubereitung nicht sofort verwendet wird, ist der Anwender für die Dauer und Bedingungen der Aufbewahrung verantwortlich.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 25 °C und vor Frost geschützt lagern.
Hinweis:
Bei Aufbewahrung der Ampullen unterhalb von 8 °C können sich Kristalle bilden, die sich bei Temperaturen über 8 °C wieder auflösen.
Für die Wirkung des Präparates ist dieser Vorgang ohne Bedeutung.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Braunglasampullen der Glasart I
Packung mit 6 Ampullen à 5 ml (N 1)
Packung mit 12 Ampullen à 5 ml (N 2)
Anstaltspackung mit 60 Ampullen (10x6) à 5 ml
7. Pharmazeutischer Unternehmer
RIEMSER Arzneimittel AG
An der Wiek 7
17493 Greifswald – Insel Riems
Fon: + 49 (0) 3 83 51/7 60
Fax: + 49 (0) 3 83 51/3 08
E-mail: info@RIEMSER.de
Internet: www.RIEMSERgroup.com
8. Zulassungsnummer
6392922.01.00
9. Datum der Verlängerung der Zulassung
18.03.2005
10. Stand der Information
Mai 2009
11. Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig
028e1ba871f17747d008a97e20efeece.rtf Seite 1 von 16 ÄA vom 30.06.2009