Agiostop Madaus
alt informationenWortlaut der für die Packungsbeilage vorgesehenen Angaben
Liebe Patientin, lieber Patient!
Bitte lesen Sie diese Gebrauchsinformation aufmerksam, weil sie wichtige Informationen darüber enthält, was Sie bei der Anwendung dieses Arzneimittels beachten sollten. Wenden Sie sich bei Fragen bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
Gebrauchsinformation
AgioStop Madaus
Wirkstoff: Saccharomyces-cerevisiae-Trockenhefe
Zusammensetzung
1 Hartkapsel enthält:
Arzneilich wirksamer
Bestandteil:
375 mg Trockenhefe aus Saccharomyces cerevisiae
HANSEN CBS 5926, entsprechend mindestens 7,5 x
109lebensfähigen Zellen pro Hartkapsel
(wirbelschichtgetrocknet).
Sonstige
Bestandteile:
Gelatine, gereinigtes Wasser,
Natriumdodecylsulfat, hochdisperses Siliciumdioxid
Darreichungsform und Inhalt
Originalpackungen mit 10, 20 50 bzw. 100 Hartkapseln
Trockenhefe
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
MADAUS GmbH,
51101 Köln
Tel.: 0221 / 8998-0
Telefax: 0221 / 8998-711
e-mail: info@madaus.de
Anwendungsgebiete
Zur Behandlung der Beschwerden (symptomatische Behandlung) bei akuten Durchfallerkrankungen (Diarrhoe).
Zur Vorbeugung und symptomatischen Behandlung von Reisedurchfällen (Reisediarrhoeen) und Durchfällen (Diarrhoeen) unter Sondenernährung.
Zur begleitenden Behandlung (als Adjuvans) bei chronischen Formen der Akne.
Gegenanzeigen
Wann sollten Sie
AgioStop Madaus nicht anwenden?
Sie dürfen AgioStop Madaus nicht einnehmen bei
bekannter Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff
(Hefeüberempfindlichkeit) oder einen der sonstigen Bestandteile des
Präparates.
Wegen des bisher nicht einschätzbaren Risikos einer generalisierten Besiedelung mit dem Wirkstoff Saccharomyces cerevisiae HANSEN CBS 5926 dürfen Patienten mit geschwächter Immunabwehr (z.B. HIV Infektion, Organtransplantationen, Leukämie, bösartige Tumore, Bestrahlung, Chemotherapie, langzeitig hochdosierte Kortisonbehandlung) und Patienten mit liegendem Zentralvenenkatheter dieses Arzneimittel nicht anwenden.
Was müssen Sie in
Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Aus der verbreiteten Anwendung von Hefe als
Lebensmittel haben sich bisher keine Hinweise für Risiken in
Schwangerschaft und Stillzeit ergeben. Ergebnisse experimenteller
Untersuchungen liegen nicht vor. Daher sollte das Arzneimittel in
Schwangerschaft und Stillzeit nicht angewendet werden.
Was ist bei Kindern zu
berücksichtigen?
Durchfälle bei Säuglingen und Kleinkindern unter
2 Jahren sind in jedem Fall von der Selbstmedikation auszuschließen
und erfordern die Rücksprache mit dem Arzt.
Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise
Welche
Vorsichtsmaßnahmen müssen beachtet werden?
Bei Durchfällen, die länger als 2 Tage andauern
oder mit Blutbeimengungen oder Temperaturerhöhung einhergehen,
sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Bei Durchfallerkrankungen muss, insbesondere bei Kindern, auf Ersatz von Flüssigkeit und Salzen (Elektrolyten) als wichtigste Behandlungsmaßnahme überhaupt geachtet werden. Durchfälle bei Säuglingen und Kleinkindern erfordern die Rücksprache mit dem Arzt.
Bei Verschlimmerung oder ausbleibender Besserung der Akne sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Zur Anwendung dieses Arzneimittels bei Säuglingen und Kleinkindern liegen keine ausreichenden Untersuchungen vor. Es soll deshalb bei Kindern unter 2 Jahren nicht angewendet werden.
Worauf müssen Sie noch achten?
Werden während oder kurz nach einer Behandlung mit diesem Arzneimittelmikrobiologische Stuhluntersuchungen durchgeführt, so sollte die Einnahme dem Untersuchungslabor mitgeteilt werden, da sonst falsch-positive Befunde erstellt werden können.
Wichtige sonstige Warnhinweise:
Saccharomyces cerevisiae Hansen CBS 5926 ist ein lebender Mikroorganismus, der unter ungünstigen Bedingungen, wie sie bei abwehrgeschwächten Patienten auftreten, durch eine Wanderung aus dem Magen-Darm-Trakt in den Blutkreislauf oder durch äußere Verunreinigung von Zentralvenenkathetern generalisierte Pilzinfektionen hervorrufen kann. Es sind Einzelfälle solcher Pilzinfektionen bei Krankenhaus-Patienten bekannt, die einen Zentralvenenkatheter hatten und zugleich an schweren Grundkrankheiten (zumeist im Magen-Darm-Trakt) litten.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln
Welche anderen
Medikamente beeinflussen die Wirkung von AgioStop
Madaus?
Die gleichzeitige Einnahme von AgioStop Madaus
und Arzneimitteln gegen Pilzerkrankungen (Antimykotika) kann die
Wirkung von AgioStop Madausbeeinträchtigen.
Bei gleichzeitiger Einnahme von Monoaminooxidasehemmstoffen ist eine Blutdruckerhöhung möglich.
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen / anwenden bzw. vor kurzem eingenommen / angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung
Die folgenden Angaben gelten, soweit Ihnen der ArztAgioStop Madausnicht anders verordnet hat. Bitte halten Sie sich an die Anwendungsvorschriften, da AgioStop Madaus sonst nicht richtig wirken kann.
Wieviel und wie oft
sollten Sie AgioStop Madaus anwenden?
Tagesdosis für Kinder ab 2 Jahre und
Erwachsene:
Zur Vorbeugung von Reisedurchfällen, beginnend 5 Tage vor der Abreise: 1 Hartkapsel täglich.
Bei akuten Durchfällen: 1 Hartkapsel täglich.
Bei Akne: 2 mal täglich 1 Hartkapsel einnehmen.
Bei sondennahrungsbedingtem Durchfall sind 1 mal täglich750 mg (= Inhalt von 2 Hartkapseln) Trockenhefe aus Saccharomyces cerevisiae HANSEN CBS 5926 in 1,5 Liter Nährlösung zu geben.
Wie sollten Sie
AgioStop Madaus anwenden?
Hartkapseln unzerkaut mit reichlich Flüssigkeit
(z. B. ein Glas Wasser) einnehmen.
Zur Einnahme bei Kindern unter 6 Jahren die Hartkapsel durch Auseinanderziehen der Kapselhälften öffnen und den Inhalt in Speisen oder Flüssigkeit mischen (Zimmertemperatur).
Bei sondennahrungsbedingtem Durchfall die Hartkapseln durch Auseinanderziehen der Kapselhälften öffnen und den Inhalt in die Sondennahrung geben.
Wie lange sollten Sie
AgioStop Madaus einnehmen?
Für die Einnahme von Hefepräparaten sind
prinzipiell keine Einschränkungen in der Anwendungsdauer
bekannt.
Beachten Sie aber bitte in jedem Fall die Angaben unter „Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise“ sowie die Angaben unter „Nebenwirkungen“.
Die Behandlung bei Durchfällen sollte noch einige Tage nach dem Abklingen der Beschwerden fortgesetzt werden.
Zur begleitenden Behandlung bei chronischen Formen der Akne ist die Einnahme über mehrere Wochen zu empfehlen.
Wenn jedoch die Krankheitssymptome bestehen bleiben, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Anwendungsfehler und Überdosierung
Was ist zu tun, wenn
AgioStop Madaus in zu großen Mengen angewendet wurde (beabsichtigt
oder versehentlich)?
Vergiftungen mit Zubereitungen aus Trockenhefe
sind bisher nicht bekannt geworden. Wenn Sie eine größere Menge von
AgioStop Madaus eingenommen haben als Sie sollten, benachrichtigen
Sie bitte einen Arzt. Dieser kann über gegebenenfalls erforderliche
Maßnahmen entscheiden. Möglicherweise treten die unten aufgeführten
Nebenwirkungen verstärkt auf.
Was müssen Sie
beachten, wenn Sie zu wenig AgioStop Madausangewendet oder eine Anwendung vergessen haben?
Wenn Sie zuwenig von AgioStop Madaus angewendet
haben oder die Einnahme vergessen haben, nehmen Sie beim nächsten
Mal nicht die doppelte Menge ein, sondern fahren sie mit der
Einnahme wie von Ihrem Arzt verordnet oder in der
Dosierungsanleitung beschrieben, fort.
Was müssen Sie
beachten, wenn Sie die Behandlung unterbrechen oder vorzeitig
beenden?
Die Anwendung kann jederzeit beendet werden, da
das Absetzen in der Regel unbedenklich ist.
Nebenwirkungen
Welche Nebenwirkungen
können bei der Anwendung von AgioStop Madausauftreten?
Die Einnahme kann Blähungen
verursachen.
Auch können Überempfindlichkeitsreaktionen in Form von Juckreiz, Nesselsucht (Urtikaria), Hautausschlag, entweder örtlich begrenzt oder am ganzen Körper (sog. lokales oder generalisiertes Exanthem) auftreten sowie Haut- und Schleimhautschwellungen, meist im Gesichtsbereich (Quincke-Ödem). Weiterhin wurden Atemnot und allergischer Schock beobachtet.
Über die Häufigkeit dieser möglichen Nebenwirkungen können keine Angaben gemacht werden.
Wenn Sie Nebenwirkungen beobachten, insbesondere solche, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind, teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit.
Welche Gegenmaßnahmen
sind bei Nebenwirkungen zu ergreifen?
Sollten Sie eine der oben genannten
Nebenwirkungen, insbesondere Schleimhautschwellung im
Gesichtsbereich (Quincke-Ödem), Atemnot oder Anzeichen von
allergischem Schock beobachten, setzen Sie dieses Arzneimittel ab
und informieren Sie (sofort) einen Arzt, damit er über den
Schweregrad und die gegebenenfalls erforderlichen Maßnahmen
entscheiden kann.
Bei den ersten Anzeichen einer Überempfindlichkeitsreaktion darf AgioStop Madaus nicht nochmals eingenommen werden.
Hinweise und Angaben zur Haltbarkeit des Arzneimittels
In der Originalpackung und nicht über 25°C aufbewahren, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.
Die Dauer der Haltbarkeit nach Anbruch beträgt 6 Monate.
Das Verfalldatum dieser Packung ist auf der Faltschachtel und der Durchdrückpackung aufgedruckt.
Bitte verwenden Sie diese Packung nicht mehr nach diesem Datum.
Stand der Information
[Monat/Jahr]