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Agit Depot Sanol

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Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben


FACHINFORMATION(Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels/SPC)


1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS


agit® depot sanol 5 mg Retardkapseln


2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Jede Hartkapsel, retardiert enthält 5 mg Dihydroergotaminmesilat.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


3. DARREICHUNGSFORM

Hartkapseln, retardiert, die aus einem transparenten, farblosen Unterteil mit einem opak-orange-farbenem Oberteil bestehen und ein weißliches Mikrogranulat enthalten.


4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

- Zur Therapie von Symptomen bei orthostatischer Hypotonie, wenn diese durch andere therapeutische Maßnahmen nicht ausreichend zu beherrschen sind.


- Zur Vorbeugung und Behandlung von Migräne und anderen vaskulär bedingten Kopfschmerzen.


4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Die Dosierung wird durch den behandelnden Arzt festgelegt.

Soweit nicht anders verordnet, gelten für Erwachsene und Jugendliche über 50 kg Körpergewicht folgende Dosierungsempfehlungen:

Bei orthostatischen Kreislaufregulationsstörungen und hypotonem Beschwerdekomplex

1-mal täglich 5 mg Dihydroergotaminmesilat (entsprechend 5 mg Dihydroergotaminmesilat), vorzugsweise zum Frühstück, 1 Retardkapsel Agit depot sanol.

In schweren Fällen je nach Bedarf:

2-mal täglich 5 mg Dihydroergotaminmesilat (entsprechend 10 mg Dihydroergotaminmesilat pro Tag).

Migräneintervallbehandlung
1-mal täglich 5 mg Dihydroergotaminmesilat (entsprechend 5 mg Dihydroergotaminmesilat).

Bei vaskulären Kopfschmerzen
Täglich 5 bis 10 mg Dihydroergotaminmesilat = 1 bis 2-mal täglich 1 Retardkapsel Agit depot sanol.

In schweren Fällen kann die Dosis auf 2-mal täglich 1 Retardkapsel erhöht werden.

Aufgrund seiner pharmakokinetischen Eigenschaften ist eine Einnahme von Tagesdosen über 10 mg Dihydroergotaminmesilat zu vermeiden.

Die Wirkung einer Migräneprophylaxe kann frühestens nach zwei Monaten beurteilt werden.

Die Retardkapseln werden ungeöffnet und unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit vor oder während der/den Mahlzeiten eingenommen. Agit depot sanol sollte nicht nüchtern eingenommen werden, da sonst Magenbeschwerden auftreten können (siehe 4.8 Nebenwirkungen).

Die Notwendigkeit der Anwendung sollte regelmäßig mindestens alle 6 Monate durch den behandelnden Arzt überprüft werden.

Die Dauer der Behandlung bestimmt der Arzt.

Bei missbräuchlicher Anwendung höherer Dosierungen von Dihydroergotaminmesilat traten vermehrt Pleura- und Retroperitonealfibrosen auf.


Anwendung bei älteren Patienten:

Es gibt keine Erfahrungen bei älteren Patienten.


Anwendung bei Kindern:

Es gibt keine Erfahrungen bei Kindern.


4.3 Gegenanzeigen

Agit depot sanoldarf nicht eingenommen/angewendet werden bei

Schwangerschaft und während der Stillzeit (siehe Abschnitt 4.6)


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Erythromycin kann die hepatische Clearance von Dihydroergotaminmesilat vermindern (siehe Abschnitt 4.5).

Da von Halluzinationen und anderen psychogenen Störungen berichtet wurde, sollte bei Patienten mit akuter und chronischer Psychose die Behandlung mit Dihydroergotaminmesilat nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen.

Bei Patienten mit arzneimittelinduzierten fibrotischen Erkrankungen in der Anamnese, wie z.B. mit retroperitonealer oder peritonealer Fibrose, muss eine sorgfältige Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen und die Therapie besonders engmaschig überwacht werden.

Bei Patienten mit ischämischen Ereignissen oder fibrotischen Erkrankungen (siehe Abschnitt 4.8) muss die Therapie engmaschig überwacht und ein Absetzen der Therapie in Betracht gezogen werden.

Vorsicht ist geboten bei Patienten mit Einschränkung der Leberfunktion, insbesondere solche mit cholestatischer Hepatitis.

Bei Behandlung mit Bromocriptin (wie auch Methylergometrin) ist eine verstärkte Vasokonstriktion und/oder die Entwicklung einer hypertensiven Krise zu erwarten (siehe Abschnitt 4.5).

Eine chronische Anwendung von Agit depot sanolin höheren als den empfohlenen Dosen ist zu vermeiden, da dies zu Gefäßspasmen führen kann.

Bei chronischer und hochdosierter Anwendung und individueller Anfälligkeit, insbesondere bei Patienten mit subklinischer Sepsis, Leber- und Nierenerkrankung oder peripherer arterieller Verschlusskrankheit, können Symptome einer Vasokonstriktion auftreten. Außerdem können durch den dauernden Missbrauch von Dihydroergotaminmesilat Kopfschmerzen (Reboundphänomen) hervorgerufen werden. In diesen Fällen ist Dihydroergotaminmesilat sofort abzusetzen.

Patienten sollten über die ersten Symptome einer Überdosierung informiert werden (siehe Abschnitt 4.9) und auf die Notwendigkeit hingewiesen werden, ihren Arzt zu fragen, sobald sie erste Anzeichen davon bemerken.

Polytraumatisierte Patienten mit Weichteilverletzungen und Querschnittsgelähmte neigen zu spontanen Gefäßspasmen und zu erhöhter Ansprechbarkeit auf vasokonstriktorische Reize. Bei solchen Patienten wurde über vaskuläre Komplikationen im Zusammenhang mit Dihydroergotaminmesilat berichtet.


Vorsicht ist bei der gleichzeitigen Anwendung von Glyceroltrinitrat und Beta-Blockern geboten (siehe Abschnitt 4.5).


Der Arzt sollte eine regelmäßige Kontrolle der Patienten und eine Neubewertung des Risiko-Nutzen-Verhältnisses der Behandlung vornehmen und, wenn notwendig, ein Absetzen der Behandlung in Betracht zu ziehen.


Patienten mit der seltenen hereditären Fructose-Intoleranz, Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel, Glucose-Galactose-Malabsorption oder Saccharase-Isomaltase-Mangel sollten Agit depot sanolnicht einnehmen.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Dihydroergotaminmesilat unterliegt einem extensiven Metabolismus.

Verstärkung der Wirkung von Agit depot sanolbis hin zu einem erhöhten Nebenwirkungsrisiko (akuter Ergotismus oder Übelkeit, Erbrechen und vasospastische Ischämie) durch die gleichzeitige Behandlung mit folgenden Arzneimitteln:

Sonstige mögliche Wechselwirkungen:

- die Wirkung gefäßerweiternder Arzneimittel (Vasodilatatoren) wie Nitrate oder Calciumantagonisten kann durch Dihydroergotaminmesilat vermindert werden.


4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit


Schwangerschaft


Agit depot sanolist aufgrund seiner uteruskontrahierenden und vasokonstriktorischen Wirkung und der damit verbundenen Gefahr einer verminderten Plazentadurchblutung und der Auslösung vorzeitiger Wehen während der gesamten Schwangerschaft kontraindiziert. Es liegen keine ausreichenden Untersuchungen zu einer Anwendung beim Menschen während der Schwangerschaft vor. Es liegen keine hinreichenden tierexperimentellen Studien in Bezug auf die Auswirkungen auf Schwangerschaft/und-oder/embryonale/fetale Entwicklung/und-oder/Geburt/und-oder/postnatale Entwicklung vor.


Stillzeit


Mutterkornalkaloide hemmen über eine Inhibierung der Prolaktinsekretion die Milchproduktion. Da Dihydroergotamin in die Muttermilch ausgeschieden wird und beim gestillten Säugling unerwünschte Wirkungen wie Durchfall, Erbrechen und Krämpfe auftreten können, darf das Arzneimittel während der Stillzeit nicht eingenommen werden.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Dihydroergotaminmesilat kann insbesondere zu Therapiebeginn, auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch, das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße zu Behandlungsbeginn und bei Präparatewechsel, bei Dosiserhöhung sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.


4.8 Nebenwirkungen

Klinische Studien und Erfahrungen nach der Zulassung


Überblick

Insbesondere zu Beginn der Behandlung können folgende Nebenwirkungen auftreten: Übelkeit, Erbrechen, Magen-Darm-Beschwerden (vor allem bei Einnahme auf nüchternem Magen), Schwindelgefühl und Kopfschmerzen.


In seltenen Fällen, besonders bei zu langer und zu hoch dosierter Anwendung, kann es als Folge einer peripheren Durchblutungsstörung (aufgrund einer Vasokonstriktion der betreffenden Gebiete) zu Taubheitsgefühl in Fingern und Zehen, kalten Händen und Füßen, Myalgien in Armen und Beinen sowie Zyanose in den Extremitäten kommen (dies kann, wie für Ergotamin-haltige Produkte berichtet, zu Nekrosen und Gangrän führen). In diesem Fall ist das Präparat abzusetzen.


In sehr seltenen Fällen, traten nach Langzeitbehandlung mit Mutterkornalkaloidhaltigen Präparaten Fälle von Pleura- und Retroperitonealfibrose sowie Verdickungen der Herzklappen, zum Teil mit Beeinträchtigung der Klappenfunktion auf.


Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:


Sehr häufig:

1/10

Häufig:

1/100 bis < 1/10

Gelegentlich:

1/1.000 bis < 1/100

Selten:

1/10.000 bis < 1/1.000

Sehr selten:

< 1/10.000

Nicht bekannt:

Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar


Erkrankungen des Immunsystems

Gelegentlich: Allergische Reaktionen der Haut (Schwellung. Juckreiz, Hautausschlag, Urtikaria und angioneurotisches Ödem)


Erkrankungen des Nervensystems

Gelegentlich: Parästhesien, vor allem zu Behandlungsbeginn, Kopfschmerzen, Schwindel

Sehr selten: Eingeschränktes Reaktionsvermögen, Hyperaktivität, Konzentrationsstörungen

Nicht bekannt: Taubheit in Fingern und Zehen


Herzerkrankungen

Gelegentlich: Angina pectoris, Bradykardie

Sehr selten: Myokardinfarkt, bei Langzeitbehandlung: Herzklappenerkrankung (Verdickung der Herzklappen, Beeinträchtigung der Klappenfunktion), periphere Zyanose

Nicht bekannt: Tachykardie


Gefäßerkrankungen

Selten: Verminderte periphere Durchblutung, kalte Hände und Füße

Nicht bekannt: Gangrän, Nekrose, zerebrale Ischämie, intestinale Ischämie, periphere Ischämie


Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und des Mediastinums

Gelegentlich: Behinderte Nasenatmung

Sehr selten: Nach Langzeitbehandlung: Pleurafibrosen


Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes

Häufig: Vor allem zu Behandlungsbeginn: Übelkeit, Brechreiz, Erbrechen, Magen-Darm-Störungen (insbesondere bei Einnahme auf nüchternem Magen), Appetitlosigkeit

Sehr selten: Nach Langzeitbehandlung: Retroperitonealfibrosen


Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Gelegentlich: Schwäche und Muskelschmerzen in Armen und Beinen


Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Nicht bekannt: Niereninsuffizienz


Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Gelegentlich: Unwohlsein


Untersuchungen

Sehr selten: Blutdruckerhöhung, orthostatische Hypotonie


Beschreibung bestimmter Nebenwirkungen


Es kann zu allergischen Reaktionen der Haut (Schwellung, Juckreiz, Ausschlag und Urtikaria), stenokardischen Beschwerden sowie zu transienter Sinustachykardie und -bradykardie (eventuell mit entsprechend erhöhtem oder erniedrigtem Blutdruck) kommen.


Die längere Anwendung von Mutterkornalkaloidhaltigen Präparaten kann zu Dauerkopfschmerzen führen.


In Einzelfällen wurde unter der Therapie mit Mutterkornalkaloidhaltigen Präparaten eine Niereninsuffizienz beschrieben.


In Einzelfällen wurde über Herzinfarkt berichtet.


4.9 Überdosierung

Symptome der Intoxikation

Die Toxizität von Dihydroergotaminmesilat ist geringer als die von nicht-hydrierten Ergotalkaloiden.

Symptome einer akuten Überdosierungsind Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Diarrhö, ausgeprägtes Durstgefühl, Somnolenz, Parästhesien der Extremitäten und der Haut (z.B. Kältegefühl, Kribbeln und Pruritus), Atembeschwerden, Muskelschmerzen, ein schneller und schwacher Puls, Blutdruckabfall, Kreislaufversagen, Verwirrung, Krampfanfälle, Schwindel, Kopfschmerz und Bewusstlosigkeit.

Weitere Symptome als Folge einer Vasokonstriktion, die eher bei einer chronischen Vergiftung (Ergotismus) klinisch manifest werden und verzögert auftreten können, sind:



Therapie der Intoxikation

In leichten Fällen reicht das Absetzen von Dihydroergotaminmesilat aus.

Bei schwereren Fällen oder Vergiftungen sollten umgehend neben absorptiven Maßnahmen (Aktivkohle) auch Magenspülung und/oder Laxantien mit raschem Wirkungseintritt zur Entfernung von Resten des Arzneimittels eingesetzt werden.

Für die symptomatische Behandlung wird empfohlen:


Zusätzlich sollten die kardiovaskulären und respiratorischen Funktionen überwacht werden. Wenn ein vaskulärer Ergotismus festgestellt wird, ist eine notfallmedizinische Behandlung notwendig. Im Allgemeinen sollte Patienten eine Heparininfusion und, wenn notwendig, Glukokortikoide verabreicht werden.


5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Hydrierte Mutterkornalkaloide

ATC-Code: N02CA01

Hypotone Kreislaufregulationsstörungen sind Ausdruck einer gestörten Anpassung des Kreislaufs bei Lageveränderungen, in der Regel vom Liegen (Klinostase) zum Stehen (Orthostase). Bei längerer Orthostase führt ein zunehmendes „Versacken“ in die Kapazitätsgefäße der unteren Extremitäten zur Kreislaufdekompensation (orthostatische Dysregulation). Die cerebralen Folgen einer solchen Dysregulation können sich in Form von Abgeschlagenheit, Kopfschmerz, Schwarzwerden vor den Augen, Schwindel und Ohnmacht äußern.

Dihydroergotaminmesilat ist ein hydriertes Derivat des Mutterkornalkaloids Ergotamin, das als partieller Agonist am adrenergen α-Rezeptor im therapeutischen Dosisbereich vorwiegendα-adrenerge Wirkungen ausübt.


Aufgrund seines partiellen Agonismus an α-Rezeptoren stimuliert Dihydroergotaminmesilat direkt die Konstriktion der glatten Gefäßmuskulatur der venösen Kapazitätsgefäße; daneben wird auch eine vermehrte endogene Synthese und Freisetzung von Prostacyclin (PGI2) beschrieben. In der Folge kommt es selektiv zu einem venentonisierenden Effekt, die druckabhängige venöse Kapazität und damit auch das orthostatisch versackende Blutvolumen nimmt ab. Das Blutangebot an das Herz wird vergrößert und als Folge das Herzminutenvolumen normalisiert.

Ein Ausgleich des arteriellen Bedarfs wird dadurch erreicht, dass es durch die Konstriktion der venösen Kapazitätsgefäße gleichzeitig zu einer leichten Tonisierung der arteriellen Gefäße kommt. Diese führt zu einem geringfügigen Anstieg des Blutdrucks speziell bei Wechsel der Lage vom Liegen zum Stehen. Ein schnelles Abfließen des arteriellen Blutes in die venösen Kapazitätsgefäße wird verhindert. Überschießende sympathische Gegenregulationen wie überhöhter Anstieg der Pulsfrequenz werden durch dämpfende Effekte auf das Vasomotorenzentrum und die Pressorezeptoren hemmend beeinflusst. Es stellt sich eine der Stehbelastung angepasste stabile Kreislauflage ein.

Die Toxizität des genuinen Ergotamins ist durch Überführung in Dihydroergotaminmesilat (Hydrierung) deutlich herabgesetzt, ebenso wie die uterotone Wirkung. Dihydroergotaminmesilat in therapeutischer Dosierung tonisiert selektiv die venösen Kapazitätsgefäße, ohne dass der totale periphere Widerstand oder die Herzfrequenz signifikant beeinflusst werden.

Dihydroergotaminmesilat zeigt mäßige bis hohe Affinität zu verschiedenen Subtypen des Serotonin-Rezeptors. Eine hohe agonistische Aktivität besteht am 5-HT1D-Rezeptor, wodurch Teile des kranialen Gefäßsystems beeinflusst werden.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Dihydroergotaminmesilat wird nach oraler Gabe zu etwa 30% aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert. Maximale Plasmaspiegel werden nach 1 – 3 Stunden erreicht.

Dihydroergotaminmesilat unterliegt einem ausgeprägten First-pass-Metabolismus in der Leber, so dass weniger als 2% systemisch verfügbar sind. Der Hauptmetabolit 8‘-Beta-Hydroxy-Dihydroergotaminmesilat besitzt eine dem Wirkstoff vergleichbare pharmakologische Aktivität. Seine Plasmakonzentrationen sind größer als die der Ausgangssubstanz. Der Hauptmetabolit wird zu dem ebenfalls pharmakologisch aktiven Metaboliten 8‘, 10‘-Dihydroxy-Dihydroergotaminmesilat oxidiert. Darüber hinaus werden weitere Metaboliten gebildet.

Die Elimination der Metaboliten erfolgt vorwiegend biliär über die Faeces. Weniger als 3% einer oral verabreichten Dosis werden unverändert renal ausgeschieden. Die Ausscheidung erfolgt in zwei Phasen, einer kurzen Alpha- und einer längeren Beta-Phase.

Die Eliminationshalbwertszeit unterliegt einer großen intra- und interindividuellen Variabilität.

Die Eliminationshalbwertszeiten liegen für die Alpha-Phase bei 1–2 Stunden und für die Beta-Phase bei 22-32 Stunden. Aufgrund der langen Halbwertszeit in der Beta-Phase liegt die Wirkdauer von Dihydroergotaminmesilat bei etwa 12 Stunden.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Basierend auf Studien zur akuten Toxizität, Toxizität bei wiederholter Gabe und Genotoxizität lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.


Untersuchungen zum tumorerzeugenden Potential nach oraler Applikation wurden nicht durchgeführt.


Dihydroergotamin ist im Tierversuch nur unzureichend auf reproduktionstoxikologische Wirkungen untersucht worden.


6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Sucrose, Talkum, Maisstärke, Povidon K 30, Lactose-Monohydrat, Poly(methacrylsäure-co-methylmethacrylat) (1:1), Poly[ethylacrylat-co-methylmethacrylat-co (-trimethyl-ammonioethyl) methacrylatchlorid] (1:2:0.2), Diethylphthalat; Kapselhülle:Gelatine, Eisenoxidhydrat (E 172), Erythrosin (E 127)


6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.


6.3 Dauer der Haltbarkeit


2 Jahre

Dieses Arzneimittel soll nach Ablauf des Verfalldatums nicht mehr angewendet werden.


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Nicht über 30°C lagern und in der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


Art des Behältnisses

PVC/Aluminium-Blisterpackungen


Packungsgrößen

Packungen mit

20 Retardkapseln

50 Retardkapseln

100 Retardkapseln

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung


Keine besonderen Anforderungen.


7. Inhaber der Zulassung


UCB Pharma GmbH

Alfred-Nobel-Straße 10

40789 Monheim

Telefon: 02173/48-4848

Telefax: 02173/48-4841


Mitvertreiber


SANOL GmbH

Alfred-Nobel-Straße 10

40789 Monheim

Telefon: 02173/48-4848

Telefax: 02173/48-4841


8. Zulassungsnummer(n)


3655.00.00


9. Datum der Erteilung der Zulassung / Verlängerung der Zulassung


Datum der Erteilung der Zulassung: 05.09.1983

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 15.12.2009


10. Stand der Information


September 2012


11. Verkaufsabgrenzung


Verschreibungspflichtig


31cae58b0ac74fea147f332f15178db8.rtf