Agnucaston Lösung
ENR: 2129635 Agnucaston Lösung (095AGL) Fachinformation
Zul.-Nr.: 29635.00.00 Version: 013
Stand: Mai 2010
Nr.: 013
Stoff |
Darreichungsform |
Menge |
Trockenextrakt aus Mönchspfeffer |
Tropfen zum Einnehmen, Flüssigkeit |
0,240 g Trockenextrakt aus Mönchspfefferfrüchten (7-11:1) |
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Anlage
Fachinformation
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Agnucaston®Lösung
Wirkstoff: Trockenextrakt aus
Mönchspfefferfrüchten (Spezialextrakt BNO
1095)
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
100 g Tropfen zum Einnehmen, Flüssigkeit,
enthalten:
0,240 g Trockenextrakt aus
Mönchspfefferfrüchten(Spezialextrakt BNO
1095) (7-11:1);
Auszugsmittel: Ethanol 70 % (V/V)
Enthält 19 Vol.-%
Alkohol.
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Tropfen zum Einnehmen, Flüssigkeit
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Regeltempoanomalien, prämenstruelles Syndrom,
Mastodynie.
In der Gebrauchsinformation wird die Patientin
auf folgendes hingewiesen:
Bei Spannungs- und Schwellungsgefühl in den
Brüsten sowie bei Störungen der Regelblutung sollte zunächst ein
Arzt aufgesucht werden, da es sich um Erkrankungen handeln kann,
die einer ärztlichen Untersuchung
bedürfen.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
1 mal täglich 40 Tropfen einnehmen.
(40 Tropfen entsprechen 1,70 ml bzw. 1,67 g
Agnucaston Lösung).
Über mehrere Monate ohne Unterbrechung - auch
während der Regelblutung - am besten mit etwas Flüssigkeit (z.B.
einem Glas Wasser) einnehmen.
Auch nach Abklingen oder Besserung der
Beschwerden sollte die Behandlung noch für einige Wochen
fortgesetzt werden.
4.3 Gegenanzeigen
Agnucaston Lösung darf nicht eingenommen werden bei
- bekannter Allergie gegen Mönchspfefferfrüchte oder einen
der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels
- Hypophysentumoren
- Mammakarzinom.
Nach Eintritt oder im Falle einer bereits bestehenden Schwangerschaft darf Agnucaston Lösung nicht (mehr) eingenommen werden, da keine ausreichenden Erfahrungen hierzu vorliegen. Agnucaston Lösung darf auch während der Stillzeit nicht angewendet werden, da keine ausreichenden Erfahrungen darüber vorliegen und im Tierversuch eine Verminderung der Milchproduktion beobachtet wurde.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Mit einer Regulation des Zyklusgeschehens kann sich auch die Wahrscheinlichkeit erhöhen, schwanger zu werden.
Patientinnen mit der seltenen hereditären Fructose-Intoleranz sollten Agnucaston Lösung nicht einnehmen.
Dieses Arzneimittel enthält 19 Vol.-% Alkohol.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln sind bisher nicht
bekannt. Eine wechselseitige Wirkungsabschwächung bei
gleichzeitiger Gabe von Dopaminrezeptor-Antagonisten ist
möglich.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Nach Eintritt oder im Falle einer bereits bestehenden Schwangerschaft darf Agnucaston Lösung nicht (mehr) eingenommen werden, da keine ausreichenden Erfahrungen hierzu vorliegen. Agnucaston Lösung darf auch während der Stillzeit nicht angewendet werden, da keine ausreichenden Erfahrungen darüber vorliegen und im Tierversuch eine Verminderung der Milchproduktion beobachtet wurde.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Keine bekannt.
4.8 Nebenwirkungen
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende
Kategorien zugrunde gelegt:
Sehr häufig (≥ 1/10)
Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)
Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis <
1/100)
Selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)
Sehr selten (<1/10.000)
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der
verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Nach der Einnahme von Arzneimitteln, die Mönchspfefferfrüchte enthalten, werden Kopfschmerzen, Juckreiz, Bauchbeschwerden wie Übelkeit, Magen- oder Unterbauchschmerzen, beschrieben. Es werden auch Fälle von systemischen Überempfindlichkeitsreaktionen mit Exanthem, Urtikaria, Quincke-Ödem, Dyspnoe und Schluckbeschwerden beschrieben.
Es wurden vorübergehende psychomotorische Unruhe, Verwirrtheitszustände und Halluzinationen beobachtet.
Über die Häufigkeit dieser möglichen Nebenwirkungen liegen
keine Angaben vor.
Die Patientin wird in der Gebrauchsinformation
angewiesen, insbesondere bei Anzeichen von
Überempfindlichkeitsreaktionen die Anwendung zu beenden und sofort
einen Arzt aufzusuchen.
4.9 Überdosierung
Intoxikationen mit Agnucaston Lösung sind bisher nicht bekannt geworden.
Möglicherweise treten bei Überdosierung die oben aufgeführten Nebenwirkungen verstärkt auf.
5. Pharmakologische Eigenschaften
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Pflanzliches Arzneimittel bei Regelbeschwerden.
ATC-Code: G02CP01
Es gibt Belege, dass wässrig alkoholische Agnus
castus Extrakte in vitro die Prolaktinfreisetzung hemmen. Der
inhibitorische Effekt auf die Prolaktinfreisetzung wurde auch im
Tierexperiment gezeigt. Humanpharmakologisch ist eine Senkung
erhöhter Prolaktinspiegel bisher nicht belegt. Mehrere klinische
Untersuchungen erbrachten jedoch Hinweise darauf, dass bei Frauen
leicht manifest erhöhte Prolaktinspiegel sowie eine unter
Stressbedingungen erhöhte Prolaktinausschüttung (sog. „latente
Hyperprolaktinämie“) durch Einnahme von Agnus castus Extrakt
reduziert werden.
In vitro-Untersuchungen haben als Ort der Wirkung
die laktotropen Hypophysenzellen erbracht, wobei es sich um ein
dopaminerges Wirkprinzip handelt.
Als eine Gruppe von Substanzen, die zu der
prolaktinsenkenden Wirkung von Agnus castus Extrakt BNO 1095
beitragen, wurden bizyklische Diterpene identifiziert. Die
Substanzen binden an den humanen Dopaminrezeptor Subtyp 2 und
erniedrigen dosisabhängig die Prolaktinfreisetzung in kultivierten
Rattenhypophysenzellen.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Untersuchungen zur Pharmakokinetik und Bioverfügbarkeit
liegen noch nicht vor, da nicht alle wirksamkeitsbestimmenden
Substanzen im Detail bekannt sind.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Akute Toxizität
Die Toxizität des Agnus castus Extraktes BNO
1095, der in Agnucaston
Lösungenthalten ist, kann als gering
eingestuft werden. Bei Ratten und Mäusen verstarb nach einmaliger
Gabe kein Tier, so dass die LD50-Werte über der höchsten von
den Richtlinien geforderten Dosis liegen.
Spezies |
Applikationsweg |
LD50 (mg/kg Körpergewicht) |
Ratte |
Oral |
>2000 |
Ratte |
Intraperitoneal |
>2000 |
Maus |
Oral |
>2000 |
Maus |
Intraperitoneal |
>2000 |
Subakute Toxizität
Die Toxizität von BNO 1095 nach wiederholter Gabe
wurde an Ratten bis zu einer Dosis von 1000 mg/kg untersucht.
Die orale Verabreichung über vier Wochen ergab einen
No-observed-effect-level („NOEL“) von 50 mg Extrakt/kg
Körpergewicht, der somit ein Vielfaches über der empfohlenen
humanen Dosis von 4 mg/Patientin und Tag liegt.
Chronische Toxizität
Eine orale Gabe an Ratten über 26 Wochen bis zu
einer Dosis von 1000 mg/kg ergab für den therapeutischen
Dosisbereich keine substanzbedingten Veränderungen. Der
No-observed-adverse-effect-level („NOAEL“) betrug in dieser Studie
40 mg Extrakt/kg Körpergewicht.
Mutagenität
Vier unterschiedliche Testansätze, die zur
Erfassung des genotoxischen Potentials vorgeschlagen werden,
ergaben an Säugetierzellen und am Ganztier keinen Hinweis auf eine
erbgutverändernde oder chromosomenschädigende Wirkung des Agnus
castus Extraktes BNO 1095. Im Ames-Test und an kultivierten
Säugetierzellen (Maus Lymphoma-Zellen) löste dieser Extrakt ohne
und mit metabolischer Aktivierung keine Mutationen aus. Auch nach
der oralen Verabreichung an Ratten kam es nicht zu einer
gesteigerten DNA-Synthese in Leberzellen, die auf eine Reparatur
von möglicherweise stattgefundenen Schäden hinweisen würde. Der
Mikrokerntest an der Maus, der die Schädigung von Chromosomen nach
in vivo Applikation erfasst, war ebenfalls negativ.
Reproduktionstoxizität
Zur Beeinflussung der Embryotoxizität und
Fertilität liegen keine Studien mit dem Extrakt vor.
Kanzerogenität
Es liegen keine Untersuchungen zum tumorigenen
Potenzial von Agnus castus Extrakten nach Langzeitgabe
vor.
6. Pharmazeutische Angaben
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Ethanol 96 % (V/V), Gereinigtes Wasser, Pfefferminz-Aroma,
Polysorbat 20, Povidon 30, Saccharin-Natrium Dihydrat,
Sorbitol-Lösung 70 % (nicht
kristallisierend)
Diabetiker-Hinweis:
Agnucaston Lösung enthält keine relevanten anrechenbaren Broteinheiten (BE).
6.2 Inkompatibilitäten
Bisher keine bekannt.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre
Nach Anbruch des Behältnisses 12 Monate
haltbar.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 25°C lagern.
Arzneimittel für Kinder unzugänglich
aufbewahren.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Packung mit 50 ml (N1) Tropfen zum Einnehmen,
Flüssigkeit
Packung mit 100 ml (N2) Tropfen zum Einnehmen,
Flüssigkeit
Packung mit 150 ml (N3) (3x50 ml) Tropfen zum
Einnehmen, Flüssigkeit
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
7. Inhaber der Zulassung
BionoricaSE
Kerschensteinerstraße 11-15
92318 Neumarkt
Telefon: 09181 / 231-90
Telefax: 09181 / 231-265
Internet: www.bionorica.de
E-Mail: info@bionorica.de
Mitvertrieb:
Plantamed Arzneimittel
GmbH
Kerschensteinerstraße 11-15
92318 Neumarkt
Telefon: 09181 / 231-0
Telefax: 09181 / 21850
8. Zulassungsnummer
29635.00.00
9. Datum der Erteilung der Zulassung/Verlängerung der Zulassung
04. April 1995
10. Stand der Information
Mai 2010
11. Verkaufsabgrenzung
Apothekenpflichtig
Bionorica SE f8c617d0e5d7bb420e72daabdc485fd3.rtf Seite 7 von 7