Akneroxid Gel 100mg/G
Reg-Document-No. 34052
Fachinformation
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Akneroxid Gel 50 mg/g
Akneroxid Gel 100 mg/g
Wirkstoff: Benzoylperoxid
2. Verschreibungsstatus/ Apothekenpflicht
Apothekenpflichtig
3. Zusammensetzung des Arzneimittels
3.1 Stoff- oder Indikationsgruppe
Externes Aknetherapeutikum
3.2 Arzneilich wirksame Bestandteile
100 g Akneroxid Gel 50 mg/g enthalten:
Benzoylperoxid 5 g
100 g Akneroxid Gel 100 mg/g enthalten:
Benzoylperoxid 10 g
3.3 Sonstige Bestandteile
Gereinigtes Wasser; Lauromacrogol 400; Carbomer; Natriumhydroxid; Edetinsäure.
4. Anwendungsgebiete
Akneroxid Gel 50 mg/g
Akne vulgaris
Akneroxid Gel 100 mg/g
Akne vulgaris, insbesondere an Brust und Rücken. Ferner Akne vulgaris, die auf die 5%ige Benzoylperoxidzubereitung nicht ausreichend anspricht.
5. Gegenanzeigen
Bei Überempfindlichkeit gegen Benzoylperoxid oder einen der übrigen Inhaltsstoffe darf Akneroxid nicht angewendet werden. Eine Anwendung auf erodierter Haut sollte nicht erfolgen.
Akneroxid darf nicht mit den Augen in Berührung gebracht und nicht auf Schleimhäute sowie im Bereich der Mund-, Nasen- und Augenwinkel aufgetragen werden.
Akneroxid sollte nicht angewendet werden bei trockener und sebostatischer Haut des Atopikers.
Anwendung während Schwangerschaft und Stillzeit
Akneroxid sollte in Schwangerschaft und Stillzeit nur nach sorgfältiger Abschätzung des Nutzen-/Risikoverhältnisses angewendet werden. Im letzten Monat der Schwangerschaft sollte Akneroxid nicht angewendet werden (s. auch Punkt 14 Sonstige Hinweise).
6. Nebenwirkungen
Das Einsetzen der Wirkung von Akneroxid kann in den ersten Tagen von Spannungsgefühl und leichter Rötung der Haut begleitet sein. Das bei empfindlicher Haut anfangs leichte Brennen vergeht normalerweise im Laufe der Behandlung. Ein mäßiges Schälen bleibt während der gesamten Therapiedauer bestehen. Falls übermäßige Rötung und Brennen länger als 5 Tage anhalten, ist das Medikament abzusetzen und der Arzt zu konsultieren. Wenn diese Erscheinungen abgeklungen sind, kann die Behandlung oft mit weniger häufigem Auftragen bzw. mit der 5%igen anstelle der 10%igen Zubereitung fortgesetzt werden.
Bei Anwendung von Akneroxid kann es gelegentlich zu einer stärkeren Austrocknung der Haut kommen.
In seltenen Fällen kann eine Kontaktallergie auftreten.
7. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln
Von einer gleichzeitigen Anwendung von Hautpräparaten mit hautreizender Wirkung ist abzuraten. Während der Therapie mit Akneroxid sollte intensive UV-Bestrahlung (Sonnenbestrahlung, Solarien) der behandelten Körperpartien unterbleiben.
8. Warnhinweise
Bei atopischer Haut sollen niedrigere Konzentrationen und geeignete Grundlagen gewählt werden.
9. Wichtigste Inkompatibilitäten
Akneroxid ist aufgrund des Wirkstoffes Benzoylperoxid inkompatibel mit reduzierenden Substanzen.
10. Dosierung mit Einzel- und Tagesgaben
Im Allgemeinen wird Akneroxid ein- bis zweimal täglich angewendet. Je nach Hautempfindlichkeit kann die Anwendungshäufigkeit auch individuell angepasst bzw. die Therapie mit Akneroxid Gel 50 mg/g begonnen werden.
11. Art und Dauer der Anwendung
Die Anwendung von Akneroxid darf nur äußerlich erfolgen.
Akneroxid Gel 50 mg/g sollte bei Patienten mit besonders empfindlicher Haut anfangs nur einmal täglich vor dem Zubettgehen angewendet werden.
Nach gründlicher Reinigung der Haut wird Akneroxid dünn auf die erkrankten Hautpartien aufgetragen.
Akneroxid darf nicht mit den Augen in Berührung gebracht und nicht auf Schleimhäute sowie im Bereich der Mund-, Nasen- und Augenwinkel aufgetragen werden.
Die durchschnittliche Behandlungsdauer beträgt erfahrungsgemäß 4 bis 10 Wochen.
12. Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel
Ein versehentlicher Kontakt mit dem Auge führt zu Rötung und Brennen. Das Auge soll dann mit fließendem Wasser gespült werden.
Die versehentliche orale Einnahme von Benzoylperoxidzubereitungen ist nicht akut gefährdend. Auf eventuelle Irritationen der Speiseröhre und des Magens ist zu achten, da der Wirkstoff Benzoylperoxid oxidierende Eigenschaften besitzt.
13. Pharmakologische und toxikologische Eigenschaften, Pharmakokinetik und Bioverfügbarkeit, soweit diese Angaben für die therapeutische Verwendung erforderlich sind
13.1 Pharmakologische Eigenschaften
Die Untersuchungen zum Wirkmechanismus von Benzoylperoxid, dem Wirkstoff in Akneroxid erbrachten folgende Ergebnisse:
-
Antimikrobielle Wirkung gegen zahlreiche Bakterien, insbesondere gegen Propionibakterien und Micrococcaceae
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Hemmung der Zellproliferation in der Talgdrüse und damit in vielen Fällen eine Verminderung der Hautoberflächenlipide
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Geringgradige Hemmung der Komedonenbildung am Kaninchenohr
-
Verminderung und Verkleinerung der Korneozyten und damit eine positive Beeinflussung der bei Akne auftretenden Verhornungsstörung in den Talgdrüsenausführungsgängen.
Akneroxid wirkt also antibakteriell, antiseborrhoisch und schälend und richtet sich damit gezielt gegen die drei wichtigsten pathogenetischen Mechanismen der Akne-Entstehung (bakterielle Besiedlung, Seborrhoe, follikuläre Hyperkeratose).
Trotz des Schäleffektes, der mit einer therapeutisch erwünschten leichten Reizung der Haut einhergeht, hat sich Akneroxid aufgrund der verwendeten wässrigen Gelgrundlage als gut hautverträglich erwiesen.
13.2 Toxikologische Eigenschaften
Akute Toxizität
Bei intraperitonealer Applikation wird die LD50 bei der Maus und Ratte im Bereich von 250 – 500 mg/kg/Tier angegeben. Bei Ratten wird die orale LD50 mit mehr als 950 mg/kg KG angegeben. In anderen Versuchen wurden bis zu 5 g/kg KG einer 78%igen Benzoylperoxid-Zubereitung oral appliziert. Keine der Ratten starb, und alle Tiere zeigten einen normalen Gewichtszuwachs.
Hunde, die 0,625 g Benzoylperoxid/kg Futter erhielten, blieben über 6 Wochen frei von pathologischen Symptomen.
Anzeichen für systemische Toxizität nach lokaler Anwendung konnten nicht festgestellt werden.
Teratogenität
Untersuchungen zur Reproduktionstoxizität wurden mit Akneroxid nicht durchgeführt.
Daten zur Anwendung in der Schwangerschaft am Menschen liegen nicht vor. Benzoylperoxid wird nach externer Applikation vollständig zu Benzoesäure in der Haut metabolisiert.
Es gibt Fallberichte, wonach bei frühgeborenen Kindern eine Akkumulation von Benzoesäure im Blut beobachtet worden ist, die möglicherweise durch die verminderte metabolische Aktivität der Leber hervorgerufen wurde. In der Folge kann es zu einer metabolischen Acidose kommen. Erhöhte Benzoesäure-Serumkonzentrationen könnten außerdem zu einer Verdrängung von Bilirubin vom Rezeptor führen und somit einen Kernikterus induzieren.
Konzentration in der Muttermilch
Es liegen keine Erkenntnisse vor über die Konzentration in der Muttermilch nach externer Behandlung mit Benzoylperoxid.
Mutagenität
Benzoylperoxid wurde bisher nicht ausreichend bezüglich mutagener Wirkungen geprüft. Hinweise auf mutagene Aktivitäten unter den Bedingungen der beabsichtigten klinischen Anwendung ergeben sich aus den vorliegenden Befunden nicht.
Kanzerogenität
In tierexperimentellen Modellen wurde mit 7,12-Dimethylbenzanthracen (DMBC) eine Tumorpromotion gesehen; in einem anderen Tiermodell mit UV-Belastung jedoch nicht.
Beim Menschen sind Tumorbildungen nach Benzoylperoxidbehandlung nicht bekannt geworden.
Lokale Verträglichkeit
Bei verschiedenen experimentellen Anordnungen (Duhring-Kammertest, Kaninchenaugentest, Draize-Test) ließ sich ein irritativer Effekt durch Benzoylperoxid nachweisen. Das Risiko einer Sensibilisierung durch Benzoylperoxid ist gering.
13.3 Pharmakokinetik
Lokal appliziertes Benzoylperoxid wird während des Penetrationsvorgangs in der Haut zu Benzoesäure metabolisiert. Ausschließlich dieser Metabolit durchdringt zu geringem Prozentsatz die Haut und liegt als freie Benzoesäure im Blut vor. Die Aufnahme von Benzoesäure durch die Haut überschreitet auch bei extremen Anwendungsbedingungen nicht 500 mg/Tag.
Die Benzoesäure wird unverändert über die Nieren ausgeschieden. Die Ausscheidung erfolgt so schnell, dass eine Konjugation mit Glycin zu Hippursäure nicht in nennenswertem Maß erfolgt.
13.4 Bioverfügbarkeit
Die Freisetzung des Wirkstoffs aus der Gelgrundlage wurde u. a. im Lochplattentest (Agardiffusionsmethode) durch Nachweis der antibakteriellen Wirksamkeit bestätigt.
Akneroxid bildet sowohl bei grampositiven Keimen als auch bei Propionibacterium acnes deutliche Hemmhöfe, während die wirkstofffreie Gelgrundlage keine Hemmhöfe zeigte.
Die Penetration ins
Follikelinfundibulum konnte mit Hilfe der selektiven Bestimmung der
Follikelflora (Zyanoacrylatmethode) gezeigt werden:
Bereits 3 Stunden nach Anwendung von Akneroxid Gel war die Anzahl
der Gesamtkeime der P. acnes und der Micrococcaceae im
Talgdrüseninfundibulum im Vergleich zum Ausgangswert stark
reduziert.
14. Sonstige Hinweise
Zur Behandlung von Aknefällen, die auf Akneroxid Gel 50 mg/g nicht ausreichend ansprechen, sowie bei Akne an Brust und Rücken steht Akneroxid Gel 100 mg/g zur Verfügung.
Wegen seiner Bleichwirkung soll Akneroxid nicht an den Augenbrauen, im Bartbereich oder an der Stirnhaargrenze angewendet werden, und es darf nicht mit farbigen Textilien in Berührung kommen.
Akneroxid sollte in Schwangerschaft und Stillzeit nur nach sorgfältiger Abschätzung des Nutzen-/Risikoverhältnisses angewendet werden. Es liegen keine Erkenntnisse über die Konzentration in der Muttermilch bei äußerlicher Anwendung während der Stillzeit vor.
15. Dauer der Haltbarkeit
2 Jahre.
Haltbarkeit nach Anbruch: 6 Monate
16. Besondere Lager- und Aufbewahrungshinweise
Nicht über 25 °C lagern.
17. Darreichungsformen und Packungsgrößen
Akneroxid Gel 50 mg/g
Akneroxid Gel 100 mg/g:
Tuben mit 50 g (N 2)
18. Stand der Information
Februar 2008
19. Name oder Firma und Anschrift des pharmazeutischen Unternehmers
Almirall Hermal GmbH
Scholtzstraße 3
21465 Reinbek
Telefon: (0 40) 7 27 04-0
Telefax: (0 40) 7 22 92 96
info@almirall.de
www.almirall.de
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