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Alendrossa 10 Mg

Document: 14.09.2009   Fachinformation (deutsch) change

Alendrossa 10 mg, Tabletten



Mylan dura GmbH

ENR 2159456/7

Module 1 – Administrative and Prescribing Information

1.3 – SPC, Labelling and Package Leaflet



Fachinformation

1. Bezeichnung des Arzneimittels

Alendrossa 10 mg, Tabletten


Wirkstoff: Natriumalendronat 3 H2O


2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung

1 Tablette enthält als arzneilich wirksamen Bestandteil 13,05 mg Natriumalendronat 3 H2O entsprechend10 mg Alendronsäure.


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe unter 6.1.


3. Darreichungsform

Tablette


4. Klinische Angaben

4.1 Anwendungsgebiete

Alendrossaist indiziert:

zur Therapie und Prävention der glukokortikoid-induzierten Osteoporose bei Frauen nach der Menopause, die keine Östrogene erhalten.


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Die empfohlene Dosierung beträgt 1 Tablette Alendrossa 10 mg pro Tag.


Hinweise, um eine ausreichende Resorption von Alendronatzu gewährleisten:

Alendrossa 10 mg muss auf nüchternen Magen mindestens 30 Minuten vor dem ersten Essen, Getränk oder Einnehmen von Arznei­mitteln für den Tag eingenommen werden und darf nur mit Leitungs­wasser geschluckt werden. Andere Getränke (einschließlich Mineralwasser), Nah­rungsmittel und manche Arzneimittel können möglicherweise die Resorption von Alendro­nat beeinträchtigen (siehe 4.5 Wechselwir­kungen mit anderen Arzneimitteln und sons­tige Wechselwirkungen).


Hinweise, um den Transport in den Ma­gen zu erleichtern und somit das Potenzi­al für lokale und ösophageale Reizungen/ Nebenwirkungen zu verringern (siehe 4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung):


Die Patienten sollten ergänzend Kalzium und Vitamin D erhalten, sofern die Versorgung über die Nahrung nicht ausreichend ist (sie­he 4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnah­men für die Anwendung).


Anwendung bei älteren Patienten:In klini­schen Studien gab es keinen altersabhängi­gen Unterschied bei dem Wirksamkeits­oder Sicherheitsprofil von Alendronat. Daher ist eine Dosisanpassung bei älteren Patien­ten nicht erforderlich.


Anwendung bei Niereninsuffizienz:Bei Patienten mit einer glomerulären Filtrations­rate größer als 35 ml/min ist eine Dosisan­passung nicht erforderlich. Alendronat wird für Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion mit einer glomerulären Filtrationsrate von weniger als 35 ml/min aufgrund man­gelnder Erfahrung nicht empfohlen.


Anwendung bei Kindern:Alendronat wur­de bei Kindern nicht untersucht und sollte daher bei ihnen nicht angewendet werden.


4.3 Gegenanzeigen

Siehe auch 4.4 Besondere Warnhinweise und Vor­sichtsmaßnahmen für die Anwendung.


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaß­nahmen für die Anwendung

Alendronat kann lokale Irritationen an den Schleimhäuten des oberen Gastrointestinal­traktes verursachen. Aufgrund der mögli­chen Verschlechterung der zugrunde liegen­den Erkrankung sollte Alendronat bei Patien­ten mit aktiven gastrointestinalen Erkrankun­gen, wie Dysphagie, Erkrankungen des Ösophagus, Gastritis, Duodenitis, Ulzera, oder mit kürzlich aufgetretenen, schweren gastrointestinalen Erkrankungen (innerhalb des letzten Jahres) wie z. B. peptisches Ul­kus, aktive gastrointestinale Blutungen oder chirurgische Eingriffe im oberen Gastrointes­tinaltrakt außer Pyloroplastik nur unter be­sonderer Vorsicht verabreicht werden (siehe 4.3 Gegenanzeigen).

Ösophageale Reaktionen, wie Ösophagitis, ösophageale Ulzera oder Ero­sionen, selten gefolgt von Ösophagusstriktur oder -perforation, wurden bei Patienten unter der Einnahme von Alendronat berichtet (teilwei­se waren diese schwerwiegend und erfor­derten eine Krankenhauseinweisung). Der Arzt soll deshalb aufmerksam auf alle Anzei­chen und Symptome achten, die auf mögli­che ösophageale Reaktionen hinweisen, und die Patienten sollen darauf hingewiesen werden, beim Auftreten von Symptomen ösophagealer Irritation wie Dysphagie, Schmerzen beim Schlucken oder retroster­nale Schmerzen, neues oder sich verschlim­merndes Sodbrennen das Arzneimittel ab­zusetzen und ärztliche Beratung einzuholen.


Das Risiko schwerer ösophagealer Neben­wirkungen scheint bei Patienten erhöht zu sein, die das Arzneimittel nicht korrekt ein­nehmen und/oder es nach dem Auftreten von Symptomen, die auf eine ösophageale Irritation hinweisen, weiter einnehmen. Es ist sehr wichtig, dass alle Dosierungsanwei­sungen weitergegeben und vom Patienten verstanden werden (siehe 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung). Die Patienten sollen darüber informiert werden, dass das Risiko ösophagealer Probleme erhöht sein kann, wenn sie diese Anweisungen nicht einhalten.


Während in groß angelegten klinischen Stu­dien kein erhöhtes Risiko festgestellt wurde, wurden selten (nach Markteinführung) Ma­gen- und Duodenalulzera, manche schwer­wiegend und mit Komplikationen, berichtet. Ein Kausalzusammenhang kann nicht aus­geschlossen werden.


Versäumte Tabletteneinnahme:Wird die Einnahme einer Tablette Alendrossa 10 mg vergessen oder die Therapie abgebrochen, wurden keine unerwarteten Wirkungen bekannt bzw. ist mit deren Auftreten nicht zu rechnen.

Patienten sollen angewiesen werden, dass sie beim Versäumnis der Einnahme einer Tagesdosis Alendrossa 10 mg, die Behandlung am nächsten Tag mit einer Tablette Alendrossa 10 mg fortsetzen.


Alendronat wird für Patienten mit Nierenin­suffizienz mit einer glomerulären Filtrations­rate unter 35 ml/min nicht empfohlen (siehe 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwen­dung).


Andere mögliche Ursachen einer Osteopo­rose neben Östrogen-Mangel und Alter sollten berücksichtigt werden.


Eine bestehende Hypokalzämie muss aus­geglichen werden, bevor die Therapie mit Alendronat begonnen wird (siehe 4.3 Ge­genanzeigen). Andere Erkrankungen, die den Mine­ralstoffwechsel beeinträchtigen (wie Vitamin-D-Mangel) sollten ebenfalls ausreichend behandelt werden. Bei Patienten mit o.g. Erkrankungen sollten unter der Therapie mit Alendronat das Serum-Kalzium sowie Symptome einer Hypokalzämie überwacht werden.

Aufgrund der Stimulation der Kno­chenmineralisation durch Alendronat kön­nen geringe asymptomatische Abnahmen des Serum-Kalziums und -Phosphats auftre­ten; dies ist insbesondere der Fall, wenn die Patienten Glukokortikoide einnehmen, wel­che die Kalzium-Resorption reduzieren kön­nen. Eine ausreichende Versorgung mit Kalzium und Vitamin D ist daher bei Patienten unter Glukokortikoiden besonders wichtig.


Bei Krebspatienten, die in Rahmen der Behandlung mit meist intravenös verabreichten Bisphosphonaten behandelt wurden, wurde über eine Osteonekrose des Kiefers berichtet. Im Allgemeinen war diese in Zusammenhang mit einer Zahnextraktion und/oder lokaler Infektion, einschließlich Osteomyelitis. Viele dieser Patienten erhielten auch eine Chemotherapie sowie Kortikosteroide. Osteonekrose des Kiefers wurde auch berichtet bei Osteoporosepatienten die orale Bisphosphonate erhalten haben.


Eine zahnärztliche Untersuchung mit einer entsprechenden vorbeugenden Zahnbehandlung sollte bei Patienten mit gleichzeitig bestehenden Risikofaktoren, z. B. Krebserkrankung, Chemotherapie, Bestrahlungstherapie, Kortikosteroid-Behandlung, schlechter Mundhygiene, vor einer Behandlung mit Bisphosphonaten in Erwägung gezogen werden. Wenn möglich sollten diese Patienten während der Behandlung eine invasive Zahnbehandlung vermeiden.


Eine zahnchirurgische Behandlung kann bei Patienten, die während der Behandlung mit Bisphosphonaten eine Osteonekrose des Kiefers entwickeln, den Zustand verschlechtern. Es liegen keine Daten vor, die zeigen, ob ein Absetzen der Bisphosphonat-Behandlung bei Patienten, die einer zahnärztlichen Behandlung bedürfen, das Risiko einer Osteonekrose des Kiefers reduziert.


Die klinische Beurteilung des behandelnden Arztes sollte den Behandlungsplan des einzelnen Patienten bestimmen basierend auf der individuellen Nutzen-Risiko-Bewertung.


Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten diese Arzneimittel nicht einnehmen.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Nahrungsmittel und Getränke (einschließlich Mineralwasser), Kalzium-Ergänzungsmittel, Antazida und einige orale Arzneimittel kön­nen die Resorption von Alendronat beein­trächtigen, wenn sie zur gleichen Zeit einge­nommen werden. Daher sollten die Patien­ten nach der Einnahme des Arzneimittels mindestens 30 Minuten warten, bevor sie andere Arzneimittel einnehmen (siehe 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung und 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften).


Andere klinisch relevante Wechselwirkun­gen mit Arzneimitteln sind nicht zu erwarten. In klinischen Studien erhielten mehrere Patientinnen Östrogen (intravaginal, transdermal oder oral) gemeinsam mit Alendronat. Unerwünschte Ereignisse, die auf diese kombinierte Anwendung zurückzuführen wa­ren, wurden nicht beobachtet.


Obwohl spezifische lnteraktionsstudien nicht durchgeführt wurden, wurde Alendro­nat in klinischen Studien gemeinsam mit einer Vielzahl von gewöhnlich verschriebe­nen Arzneimitteln eingenommen, ohne dass klinisch relevante Wechselwirkungen auftraten.


4.6 Schwanger­schaft und Stillzeit

Anwendung während der Schwanger­schaft

Es liegen keine hinreichenden Daten zur An­wendung von Alendronat bei schwangeren Frauen vor. Tierstudien lassen keinen Hin­weis auf direkt oder indirekt schädigende Wirkungen im Hinblick auf die Schwanger­schaft, die embryonale/fetale oder postnata­le Entwicklung erkennen. Studien an trächtige Ratten zeigten, dass Alendronat Dystokie verursacht, die mit einer Hypokalzämie in Zusammenhang steht (siehe Abschnitt 5.3). Angesichts der Indikation sollte Alendronat während der Schwangerschaft nicht eingenommen wer­den.


Anwendung während der Stillzeit

Es ist nicht bekannt, ob Alendronat in die Muttermilch übergeht. Angesichts der Indikation sollte Alendronat in der Stillzeit nicht eingenommen werden.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen

Es wurde kein Einfluss auf die Verkehrstüch­tigkeit oder die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beobachtet.


4.8 Nebenwirkungen

In zwei Drei-Jahres-Studien mit praktisch identischem Design war das generelle Verträglichkeitsprofil von Alendronat 10 mg/Tag und Plazebo bei postmenopausalen Frauen (Alendronat 10 mg: n = 196, Plazebo: n = 397) vergleichbar.


Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:

Sehr häufig 10%

Selten 0,01% bis < 0,1%

Häufig 1% bis < 10%

Sehr selten einschließlich Einzelfälle
< 0,01%

Gelegentlich 0,1% bis < 1%


Folgende Nebenwirkungen wurden während klinischer Studien und/oder nach Markteinführung berichtet:


Allgemein:

Gelegentlich: Hautausschlag, Pruritus, Erythem.

Selten: Überempfindlichkeitsreaktionen einschließlich Urtikaria und Angioödem. Vorübergehende Symptome einer Aku­te-Phase-Reaktion (Myalgie, Unwohlsein und selten Fie­ber) wurden unter Alendronat berichtet, üblicherweise bei Therapiebeginn. Symptoma­tische Hypokalzämie (meist bei Patienten mit entspre­chenden Risikofaktoren). Ausschlag mit Photosensibilität.

Sehr selten einschließlich Einzelfälle:

Schwere Hautreaktionen ein­schließlich Stevens-Johnsen-Syndrom und toxische epidermale Nekrolyse.


Gastrointestinaltrakt:

Häufig: Bauchschmerzen, Dyspep­sie, Verstopfung, Durchfall, Flatulenz, ösophageales Ulkus‚ Dysphagie, aufgetrie­bener Abdomen, saures Auf­stoßen.

Gelegentlich: Übelkeit, Erbrechen, Gastritis, Ösophagitis, Meläna.

Selten: Ösophagusstriktur, oropha­ryngeale Ulzerationen, Per­forationen, Ulzera und Blutun­gen im oberen Gastrointesti­naltrakt (PUBs).

Sehr selten einschließlich Einzelfälle:

Einzelfälle von Ösophagus­perforationen wurden berich­tet.


Muskeln/Skelett:

Häufig: muskuloskelettaler (Knochen, Muskel oder Gelenk) Schmerz.


Neurologisch:

Häufig: Kopfschmerzen.


Sinnesorgane:

Selten: Uveitis (einschließlich Iritis und Iridozyclitis), Skleritis.


Laborwerte

In klinischen Studien wurden asymptomati­sche, leichte und vorübergehende Abnahmen des Serum-Kalziums und -Phosphats bei ca. 18 beziehungsweise 10% der Patienten beobachtet, die Alendronat 10 mg/Tag einnahmen, gegenüber ca. 12 und 3% derjenigen, die Plazebo einnah­men. Dennoch traten Abnahmen des Se­rum-Kalziums bis <8,0 mg/dl (2,0 mmol/l) und des Serum-Phosphats bis 2,0 mg/dl (0,65 mmol/l) in beiden Behandlungsgrup­pen mit ähnlicher Häufigkeit auf.


Osteonekrose des Kiefers wurde bei Patienten unter Behandlung mit Bisphosphonaten berichtet. Die Mehrzahl der Berichte bezieht sich auf Krebspatienten, aber solche Fälle wurden auch bei Patienten berichtet, die wegen Osteoporose in Behandlung waren. Osteonekrose des Kiefers trat meistens in Verbindung mit einer Zahnextraktion und/ oder einer lokalen Infektion einschließlich Osteomyelitis auf. Andere Risikofaktoren sind die Diagnose einer Krebserkrankung, eine Chemotherapie-Behandlung, Bestrahlungstherapie, eine Kortikosteroid-Behandlung sowie eine schlechte Mundhygiene (siehe Abschnitt 4.4).


4.9 Überdosierung

Infolge einer oralen Überdosierung sind Hypokalzämie, Hypophosphatämie und Be­schwerden im oberen Gastrointestinaltrakt wie Magenverstimmung, Sodbrennen, Öso­phagitis, Gastritis oder Ulzera zu erwarten.


Spezifische Erfahrungen zur Behandlung einer Überdosierung mit Alendronat liegen nicht vor. Milch oder Antazida sollten gege­ben werden, um Alendronat zu binden. We­gen des Risikos einer ösophagealen Irrita­tion sollten keine Maßnahmen zum Erbre­chen eingeleitet werden und der Patient soll­te sich vollständig aufrecht halten.


5. Pharmakologische Eigenschaften

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Bis­phosphonat, zur Behandlung von Knochenerkrankungen


ATC-Code: MO5B A04


Der Wirkstoff von Alendrossa 10 mg, Natriumalendronat 3 H20, ist ein Bisphosphonat, das die durch Osteoklasten vermittelte Knochenresorption hemmt, ohne eine direkte Wirkung auf die Knochenbil­dung auszuüben. Studien zur Präklinik zeig­ten, dass Alendronat sich bevorzugt an den Stellen der aktiven Resorption konzentriert.


Die Aktivität der Osteoklasten wird ge­hemmt, Rekrutierung und Anbindung der Osteoklasten sind jedoch nicht betroffen. Unter Therapie mit Alendronat gebildeter Knochen ist von normaler Qualität.


Behandlung der postmenopausalen Osteoporose

Osteoporose wird definiert als eine Knochendichte an Wirbelsäule oder Hüfte, die 2,5 Standardabweichungen unter dem Mittelwert für eine normale, gesunde Bevölkerung liegt, oder unge­achtet der Knochendichte als vorlie­gende pathologische Fraktur.


Die Wirkungen von Alendronat auf Knochenmasse und Frakturinzidenz bei postmeno­pausalen Frauen wurden in zwei Phase-III­Studien von identischem Design (n=944) sowie in der Fraktur-Interventions-Studie (FIT: n = 6.459) untersucht.

In den Phase-III-Studien betrugen die mittle­ren Anstiege der Knochendichte mit Alen­dronat 10 mg/Tag im Verhältnis zu Plazebo nach 3 Jahren 8,8%, 5,9% und 7,8% an Wirbelsäule, Femurhals und Trochanter. Die BMD des Gesamtskeletts stieg ebenfalls signifikant an. In der mit Alendronat behan­delten Gruppe wurde im Vergleich zur Plaze­bo-Gruppe eine Reduktion um 48% (Alen­dronat 3,2%gegenüber Plazebo 6,2%)bei dem Anteil von Patientinnen, die eine oder mehrere Frakturen erlitten, erreicht. In der Zwei-Jahres-Verlängerung dieser Studien hielten die Anstiege der BMD von Wirbel­säule und Trochanter weiterhin an; auch die BMD des Femurhalses und des gesamten Körpers wurde aufrechterhalten.


FIT bestand aus zwei plazebokontrollierten Studien, bei denen Alendronat täglich (5 mg täglich über 2 Jahre und anschließend 10 mg täglich entweder über 1 oder 2 Jahre) eingenommen wurde:


FIT 1: Eine Drei-Jahres-Studie an 2.027 Patientinnen mit mindestens einer vorbe­stehenden Wirbel-(Kompressions-)Frak­tur. In dieser Studie reduzierte die tägliche Gabe von Alendronat das Auftreten von mindestens einer neuen Wirbelfraktur um 47% (Alendronat 7,9% gegenüber Pla­zebo 15,0%). Zusätzlich wurde eine signifikante Reduktion der Inzidenz von Hüftfrakturen (1,1% gegenüber 2,2%; Reduktion um 51%) festgestellt.


FIT 2: Eine Vier-Jahres-Studie an 4432 Patientinnen mit einer niedrigen Knochenmasse, aber ohne vorbestehende Wirbel­fraktur. In dieser Studie wurde in der Ana­lyse der Subgruppe mit osteoporotischen Frauen (37% der Gesamtzahl, die nach der o. g. Definition an Osteoporose litten) ein signifikanter Unterschied in der Inzi­denz von Hüftfrakturen (Alendronat 1,0% gegenüber Plazebo 2,2%; Reduktion um 56%) und in der Inzidenz von mindestens einer Wirbelfraktur (2,9% gegenüber 5,8%; Reduktion um 50%) beobachtet.


Gleichzeitige Anwendung einer Hormonersatztherapie

Sowohl an der Hüfte als auch am Ober­schenkelhals und am Trochanter wurden signifikante Anstiege oder positive Trends der BMD für die Kombinationstherapie ver­glichen mit der Hormonersatztherapie allein festgestellt. Auf die BMD des Gesamtkör­pers wurde kein signifikanter Effekt gesehen.


Osteoporose bei Männern

Die Wirksamkeit von Alendrossa 10 mg/ Tag bei Männern mit Osteoporose (31 - 87 Jahre alt, durchschnittlich 63 Jahre) wurde in einer 2-jährigen Studie nachgewiesen. Nach 2 Jahren betrugen die mittleren Anstiege der Knochendichte (BMD) bei den Männern, die mit Alendrossa 10 mg/Tag behandelt wur­den, im Vergleich zu Plazebo 5,3% an der Lendenwirbelsäule, 2,6% am Oberschen­kelhals, 3,1% am Trochanter und 1,6% am Gesamtkörper (p0,001). Alendrossa zeigte sich ungeachtet Alter, Rasse, gonada­ler Funktion, Ausgangswert des Knochenumsatzes oder der Ausgangsknochendichte wirksam. In Übereinstimmung mit den be­deutend größeren Studien an postmeno­pausalen Frauen senkte Alendrossa 10 mg/Tag bei den untersuchten Männern das Auftreten neuer Wirbelfrakturen (durch quantitative Röntgenographie festgestellt) im Vergleich zu Plazebo (0,8% vs. 7,1%; p=0,017) und verringerte gleichzeitig den Größenverlust (-0,6 mm vs. -2,4 mm; p=0,022).


Glukokortikoidinduzierte Osteoporose

Die Wirksamkeit von 5 und 10 mg Alendronat täglich bei Männern und Frauen, die Glukokortikoide (mindestens 7,5 mg/Tag Prednison oder gleichwertig) erhielten, wurde in zwei Studien gezeigt. Nach zwei Jahren Therapie nahm die BMD an der Wirbelsäule um 3,7 % unter 5 mg Alendronat und um 5 % unter 10 mg Alendronat im Vergleich zu Placebo zu. Signifikante BMD-Zunahmen wurden auch am Femurhals, Trochanter und Gesamtkörper beobachtet. Bei postmenopausalen Frauen, die keine Östrogentherapie erhielten, wurden unter Alendronat 10 mg größere BMD-Zunahmen an Lendenwirbelsäule und Trochanter verzeichnet als unter 5 mg Alendronat. Alendronat war ungeachtet der Dosis oder Dauer der Glukokortikoidanwendung wirksam. Gepoolte Daten aus 3 Dosisgruppen (5 mg oder 10 mg über 2 Jahre oder 2,5 mg über ein Jahr gefolgt von 10 mg über 1 Jahr) zeigten, dass Alendronat nach zwei Jahren signifikant die Anzahl der Patienten mit neu aufgetretenem Wirbelbruch senkte (Alendronat 0,7 % vs. Placebo 6,8%).

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption

Bezogen auf eine intravenöse Referenzdosis betrug die mittlere orale Bioverfügbarkeit von Alendronat bei Frauen 0,64% für Dosen zwischen 5 und 70 mg nach nächtlichem Fasten und zwei Stunden vor Aufnahme eines standardisierten Frühstücks. Die Bioverfügbarkeit nahm entsprechend auf etwa 0,46% und 0,39% ab, wenn Alendronat eine oder eine halbe Stunde vor einem stan­dardisierten Frühstück verabreicht wurde. In Osteoporosestudien wurde die Wirksamkeit von Alendronat bewiesen, wenn es mindes­tens 30 Minuten vor dem ersten Essen oder Trinken des Tages verabreicht wurde.


Die Bioverfügbarkeit war minimal, wenn Alendronat mit oder bis zu zwei Stunden nach einem standardisierten Frühstück ver­abreicht wurde. Die gemeinsame Einnahme von Alendronat mit Kaffee oder Orangensaft reduzierte die Bioverfügbarkeit um etwa 60%.


Bei gesunden Probanden führte die Einnah­me von oralem Prednisolon (20 mg dreimal täglich über fünf Tage) zu keiner klinisch be­deutsamen Veränderung der Bioverfügbar­keit von Alendronat (Anstieg im Mittel im Be­reich von 20% bis 44%).


Verteilung

Studien an Ratten haben ergeben, dass Alendronat sich nach intravenöser Gabe von 1 mg/kg vorübergehend in Weichteilgewe­ben verteilt, sich aber dann rasch in den Knochen umverteilt oder mit dem Urin aus­geschieden wird. Das mittlere Steady-State-Volumen der Verteilung beträgt - den Kno­chen ausgenommen - mindestens 28 Liter beim Menschen. Die Plasmakonzentratio­nen nach oralen therapeutischen Dosen des Arzneimittels sind zu niedrig für einen analy­tischen Nachweis (<5 ng/ml). Die Proteinbindung im menschlichen Plasma beträgt ca.78%.


Biotransformation

Es gibt keine Hinweise darauf, dass Alen­dronat bei Mensch oder Tier metabolisiert wird.


Ausscheidung

Nach intravenöser Gabe einer einzelnen Do­sis von 14C-Alendronat wurden etwa 50% der radioaktiv markierten Substanz innerhalb von 72 Stunden mit dem Urin ausgeschie­den und wenig oder keine Radioaktivität wurde in den Fäzes wiedergefunden. Nach intravenöser Gabe einer einzelnen Dosis von 10 mg betrug die renale Clearance von Alendronat 71 ml/min und die systemische Clearance überschritt nicht 200 ml/min. Die Plasmakonzentrationen fielen um mehr als 95%innerhalb von sechs Stunden nach intravenöser Verabreichung. Die terminale Halbwertszeit beim Menschen wird unter Berücksichtigung der Freisetzung von Alendronat aus dem Skelett auf über zehn Jahre geschätzt. Alendronat wird bei Ratten nicht über das saure oder basische Transportsys­tem der Nieren ausgeschieden und daher wird nicht angenommen, dass es beim Men­schen die Ausscheidung anderer Medika­mente durch diese Transportsysteme beein­flusst.


Charakteristika beim Patienten

Präklinische Studien haben gezeigt, dass das Arzneimittel, das nicht im Knochen abgelagert wird, schnell über den Urin ausge­schieden wird. Es wurden keine Hinweise auf eine Sättigung der Aufnahmefähigkeit des Knochens nach Langzeitdosierung von kumulativen intravenösen Dosen bis zu 35 mg/kg bei Tieren gefunden. Obwohl kei­ne klinischen Daten darüber vorliegen, ist dennoch damit zu rechnen, dass die renale Elimination von Alendronat wie in den Tier­versuchen auch bei Patienten mit einge­schränkter Nierenfunktion reduziert sein wird. Daher ist bei Patienten mit einge­schränkter Nierenfunktion eine etwas erhöh­te Kumulation von Alendronat im Knochen zu erwarten (siehe 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung).


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Die präklinischen Daten auf Grundlage kon­ventioneller Studien zur Sicherheitspharma­kologie, zur chronischen Toxizität, zur Geno­toxizität, zum kanzerogenen Potenzial und zur Reproduktionstoxizität lassen keine be­sonderen Gefahren für den Menschen er­kennen. Studien an Ratten zeigten, dass die Verabreichung von Alendronat an trächtige Ratten mit dem Auftreten von Dystokie bei den Muttertieren einherging, die auf eine Hypokalzämie zurückzuführen war. In Stu­dien verursachten hohe Dosen bei Ratten ein vermehrtes Auftreten von unvollständiger Ossifikation bei den Feten. Die Bedeutung dieser Beobachtung für den Menschen ist nicht bekannt.


6. Pharmazeutische Angaben

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Mikrokristalline Cellulose, Lactose-Monohydrat, Povidon (K 29-32), Croscarmellose-Natrium, Magnesiumstearat (Ph.Eur.)


6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.


6.3 Dauer der Haltbarkeit

36 Monate


6.4 Besondere Lagerungshinweise

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

PVC/Aluminium-Blister oder PP-Behältnis mit PE-Verschluss.


Alendrossa 10 mg ist in Packungen mit 14, 56 oder 112 Tabletten erhältlich.

Klinikpackungen (10 x 14 Tabletten) verfügbar.

Musterpackung mit 14 Tabletten.


Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und Hinweise für die Handhabung

Keine besonderen Anforderungen.


7. Inhaber der Zulassung


Mylan dura GmbH

Wittichstraße 6

D-64295 Darmstadt



8. Zulassungsnummer


59456.00.00


9. Datum der Erteilung der Zulassung/ Verlängerung der Zulassung


28.11.2008


10. Stand der Information


September 2009


11. Verkaufsabgrenzung


Verschreibungspflichtig