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Alfason Cresa

Document: 02.09.2005   Fachinformation (deutsch) change

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Fachinformation



Astellas Pharma GmbH Alfason®



1. Bezeichnung des Arzneimittels


Alfason®Creme

Alfason®Cresa

Alfason® Crinale

Alfason® Salbe

Wirkstoff: Hydrocortison-17-butyrat (HC-17-B)


2. Verschreibungsstatus/Apothekenpflicht


Verschreibungspflichtig


3. Zusammensetzung des Arzneimittels


3.1 Stoff- oder Indikationsgruppe


Nicht halogenierte Kortikoide (topisch), entzündliche Hauterkrankungen


3.2 Arzneilich wirksamer Bestandteil nach Art und Menge


1 g/ml enthält:

1 mg Hydrocortison-17-butyrat (HC-17-B)


Sonstige Bestandteile:


Creme:

Butyl-4-hydroxybenzoat (Ph.Eur.) 0,5 mg

Propyl-4-hydroxybenzoat (Ph.Eur.) 1,0 mg

Macrogolcetylstearylether (Ph.Eur.) (25)

Cetylstearylalkohol (Ph.Eur.)

duennfluessiges Paraffin

gereinigtes Wasser

Natriumcitrat

Citronensaeure

weisses Vaselin


Cresa:
– Propyl-4-hydroxybenzoat (Ph.Eur.) 0,5 mg

Benzylalkohol 5 mg

Macrogolcetylstearylether (Ph.Eur.) (25)

Cetylstearylalkohol (Ph.Eur.)

duennfluessiges Paraffin

gereinigtes Wasser

Natriumcitrat

Citronensaeure

weisses Vaselin


Crinale:

2-Propanol (Ph.Eur.)

Glycerol 85%

Povidon (K 90)

Citronensaeure

Natriumcitrat

gereinigtes Wasser


Salbe:

Polyethylen-Dickfluessiges Paraffin (5:95)


4. Anwendungsgebiete


Creme:

Alfason Creme ist angezeigt zur symptomatischen Behandlung von Hauterkrankungen, die auf eine Therapie mit mittelstark bis stark wirksamen äußerlichen Kortikoiden ansprechen und aufgrund ihrer Ausprägung dafür geeignet sind. Hierzu gehören z.B. akute bis subakute Formen des allergischen oder irritativ-toxischen Ekzems sowie des atopischen Ekzems (Neurodermitis) und akute bis subakute Läsionen der Psoriasis vulgaris an sichtbaren Körperstellen.


Cresa:

Alle kortikoidbehandlungsbedürftigen akuten bis chronischen Hauterkrankungen bei ,,normaler‘‘ bis trockener Haut.

Ekzeme wie endogenes Ekzem, allergisches Kontaktekzem, toxisch-degeneratives Ekzem, initial nicht länger als 1 Woche bei stark entzündetem seborrhoischem Ekzem.

Psoriasis.


Crinale:

Alle kortikoidbehandlungsbedürftigen Hauterkrankungen an behaarten Körperteilen.

Ekzeme wie endogenes Ekzem, allergisches Kontaktekzem, toxisch-degeneratives Ekzem, initial nicht länger als 1 Woche bei stark entzündetem seborrhoischem Ekzem.

Psoriasis.


Salbe:

Alle kortikoidbehandlungsbedürftigen chronischen, schuppenden, hyperkeratotischen Hauterkrankungen mit trockener Haut.

Ekzeme wie endogenes Ekzem, allergisches Kontaktekzem, toxisch-degeneratives Ekzem.

Psoriasis.


5. Gegenanzeigen


Alfason Creme darf nicht bei Überempfindlichkeit gegen Hydrocortison-17-butyrat, Butyl-4-hydroxybenzoat, Propyl-4-hydroxybenzoat oder einen der sonstigen Bestandteile angewendet werden.

Alfason Cresa darf nicht bei Überempfindlichkeit gegen Hydrocortison-17-butyrat, Propyl-4-hydroxybenzoat oder einen der sonstigen Bestandteile angewendet werden.

Alfason Crinale und Salbe dürfen nicht bei Überempfindlichkeit gegen einen oder mehrere Bestandteile angewendet werden.


Alfason ist nicht zur Anwendung auf Schleimhäuten bestimmt.


Alfason Crinale darf nicht mit den Augen in Berührung gebracht werden. Bei Creme, Cresa und Salbe sollte die Anwendung am Augenlid nur kurzfristig nach Vorgabe des behandelnden Arztes erfolgen.


Alfason sollte nicht angewendet werden bei syphilitischen oder tuberkulösen Hautprozessen, bei Windpocken, Herpes und anderen Virusinfektionen, bei Rosazea und rosazea-artiger (perioraler) Dermatitis und bei Impfreaktionen der Haut. Bei bakteriellen Hautinfektionen und Mykosen muß eine kausale Zusatzbehandlung erfolgen.


Alfason sollte im Gesichtsbereich nicht über längere Zeit angewendet werden, um glucokortikoid-bedingte Hautveränderungen zu vermeiden.


Anwendung bei Kindern:

Alfason sollte bei Kindern in der Regel nur kurzfrisitg (maximal 2 Wochen) und nur gezielt auf den betroffenen Hautstellen angewendet werden. Allgemein ist bei der Therapie von Kindern mit Glucokortikoid-haltigen Präparaten zu beachten, daß es im Vergleich zu Erwachsenen zu einer erhöhten Aufnahme des Glucokortikoids durch die kindliche Haut kommen kann (vgl. Abschnitt Nebenwirkungen).


Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit:


Während der Schwangerschaft sollte Alfason nur in dringenden Fällen, nicht langfristig und nicht großflächig (auf mehr als 20% der Körperoberfläche) angewendet werden. Aufgrund der zu erwartenden systemischen Resorption des Wirkstoffes sind bei längerfristiger und großflächiger Anwendung von Alfason intrauterine Wachstumsstörungen und eine Atrophie der Nebennierenrinde beim Fetus, wie sie nach oraler Langzeittherapie mit Glucokortikoiden beobachtet wurden, nicht auszuschließen.
Stillende Mütter dürfen Alfason nicht im Brustbereich auftragen, um einen direkten Kontakt des Säuglings mit dem Wirkstoff zu vermeiden. Alfason geht in die Muttermilch über. Ist während der Stillzeit eine großflächige Anwendung notwendig, sollte deshalb abgestillt werden.


6. Nebenwirkungen


Wie alle Arzneimittel kann Alfason Nebenwirkungen haben.


Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:


Sehr häufig:
mehr als 1 von 10 Behandelten

häufig:
mehr als 1 von 100 Behandelten

Gelegentlich:
mehr als 1 von 1000 Behandelten

Selten:
mehr als 1 von 10.000 Behandelten

Sehr selten:
1 oder weniger von 10.000 Behandelten einschließlich Einzelfälle


Bei der Behandlung mit Alfason können die folgenden Nebenwirkungen auftreten:



Bei länger dauernder (über 3-4 Wochen) oder großflächiger Anwendung, besonders unter Okklusion oder in Hautfalten sind Veränderungen im behandelten Hautgebiet, wie irreversible Hautatrophie, Teleangiektasien, Striae, Steroidakne, rosazea-artige (periorale) Dermatitis, Follikulitis, Änderungen der Hautpigmentierung und Hypertrichosis nicht auszuschließen.


Das Risiko einer systemischen Resorption des Wirkstoffes und damit das Risiko systemischer Effekte, wie Suppression des hypothalamo-hypophysio-adrenalen Regelkreises, Cushing-Syndrom, wird bei Anwendung von Alfason als gering eingestuft.


Creme/ Cresa:

Parabene können Überempfindlichkeitsreaktionen, auch Spätreaktionen, hervorrufen.

Aufgrund des Gehaltes an Parabenen kann bei Anwendung dieses Arzneimittels Urtikaria auftreten. Möglich sind auch Spätreaktionen, wie Kontaktdermatitis. Selten sind Sofortreaktionen mit Urtikaria und Bronchospasmus.


7. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln


Durch die gleichzeitige Anwendung mit anderen wirkstoffhaltigen Hautpräpa-raten, die mit Alfason nicht kompatibel sind, kann es zu einer Wirkstoffabschwächung von Alfason kommen. Siehe Inkompatibilitäten.


8. Warnhinweise


Creme/ Cresa:

Parabene können Überempfindlichkeitsreaktionen, auch Spätreaktionen, hervorrufen.
Cetylstearylalkohol kann örtlich begrenzt Hautreaktionen (z.B. Kontakt-dermatitis) hervorrufen.


Crinale/ Salbe:

Keine.


9. Wichtige Inkompatibilitäten


Zinkoxid und Erythromycin ergeben keine stabilen Rezepturen mit Alfason. Auch sollten Fertigarzneimittel, die Zinkoxid oder Erythromycin enthalten, nicht gleichzeitig mit Alfason angewendet werden.


10. Dosierung mit Einzel- und Tagesgaben


Im Normalfall 2 mal täglich.

Bei Abklingen der Symptome reicht häufig die 1 mal tägliche Anwendung aus.

Bei Säuglingen und Kleinkindern genügt meist eine Anwendung pro Tag. Alfason wird dünn aufgetragen.


11. Art und Dauer der Anwendung


Alfason wird dünn auf die erkrankten Hautbezirke aufgetragen und nach Möglichkeit leicht eingerieben.


Creme/Cresa/Salbe: Ein eventuell notwendiger Okklusiv-Verband kann verordnet werden.


Die Behandlungsdauer sollte üblicherweise bei Erwachsenen 8 Wochen und bei Kindern 2 Wochen nicht übersteigen.


Längere Behandlungszeiten sind aufgrund klinischer Erfahrungen möglich.


Alfason ist nicht zur Anwendung am Auge bestimmt.


12. Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel


Weder bei einmaliger großflächiger Applikation noch bei mißbräuchlicher Ingestion von Alfason ist mit systemischen Kortikoidwirkungen zu rechnen.


13. Pharmakologische und toxikologische Eigenschaften, Pharmakokinetik, Bioverfügbarkeit, soweit diese Angaben für die therapeutische Verwendung erforderlich sind.


13.1 Pharmakologische Eigenschaften


HC-17-B zeigt bei verschiedenen pharmakologischen und biochemischen Untersuchungen an Standardmodellen folgendes Verhalten:


HC-17-B ist antiphlogistisch wirksamer als Hydrocortison. Zur Erreichung gleicher antiphlogistischer Effekte (Standardmodelle) wird von HC-17-B eine wesentlich geringere Dosis benötigt als von Hydrocortison. HC-17-B wirkt als eigenständige Substanz und nicht erst nach Aufspaltung in Hydrocortison und Buttersäure. Dies ist pharmakologisch nachgewiesen durch das Ergebnis beim Hühnereiweißödem. Das Wirkungsintegral von HC-17-B ist deutlich größer als das von Hydrocortison.


Hydrocortison-17-butyrat, der Wirkstoff von Alfason wird gemäß der Wirkstärkenklassifikation nach “Niedner” den mittelstark wirksamen Glucokortikoiden (Klasse II) zugeordnet.


13.2 Toxikologische Eigenschaften


Akute Toxizität


Tierspezies Art der Applikation LD 50 (mg/kg)


Maus subcutan 2500-3000

Ratte subcutan > 3000

Maus oral > 3000

Ratte oral > 3000


Chronische Toxizität


Die Prüfung der chronischen Toxizität wurde an Ratten (0.1, 0.5, 2.5 und 6.25 mg/kg/Tag subcutan) über 6 Monate durchgeführt. Die Verabreichung von 6.25 mg/kg/Tag führte zu erhöhter Mortalität. Körpergewichtsreduktion wurde ab 2.5 mg/kg/Tag und verminderte Organgewichte (Thymus, Nebennieren, Milz, Lunge, Magen) in allen Dosisgruppen ermittelt. Während es zu einer dosisabhängigen Abnahme der Leukozyten und Lymphozyten kam, stieg die Anzahl der neutrophilen Leukozyten. Biochemisch wurden erhöhte Serumtransaminasen (SGOT- und SGPT-Werte) festgestellt. Die histopathologische Untersuchung zeigte eine Hypertrophie der Leberzellen, und in der Gruppe mit der höchsten Dosierung wurde eine Nebennierenatrophie festgestellt.


Die toxischen Befunde sind überwiegend bekannte Effekte von Kortikosteroiden.


Lokale Verträglichkeit


In einer 10 Tage andauernden Hautirritationsstudie an Kaninchen kam es zu einer mäßigen lokalen Irritation.

Mutagenität

Hydrocortison-17-butyrat wurde nur unzureichend bezüglich mutagener Wirkungen untersucht. Strukturverwandte Stoffe zeigen in Mutagenitätstests keine relevanten positiven Befunde. Studien zum tumorerzeugenden Potential von Hydrocortison-17-butyrat wurden nicht durchgeführt.

Reproduktionstoxizität


Die fetale Toxizität und Teratogenität von Hydrocortison-17-butyrat wurde im Vergleich zu Hydrocortisonacetat an Mäusen, Ratten und Kaninchen getestet.


Bei der Ratte kam es zu einer Abnahme des Körpergewichtes in derjenigen Gruppe, der 9 mg/kg sc. appliziert worden war. In dieser Gruppe war der Prozentsatz an toten Feten und Resorptionen signifikant erhöht. Das durchschnittliche Körpergewicht der Rattenfeten war signifikant niedriger bei den behandelten Tieren als bei den Kontrolltieren.

Sowohl Hydrocortison-17-butyrat als auch -acetat zeigten einen Einfluß auf die Feten, der typisch für Kortikosteroide ist. Äußerliche Mißbildungen der Feten wie gekrümmte Pfoten, Teilung des Brustbeins, Fusion oder Teilung der Halswirbel und das Auftreten von zervikalen Rippen wurden nur bei Mäusen mit beiden Substanzen beobachtet.


Das teratogene und/oder embryotoxische Potential von Hydrocortison-17-butyrat ist nicht signifikant anders als das von Hydrocortisonacetat. Die klinische Anwendung von Hydrocortison-17-butyrat über einen Zeitraum von mehr als 25 Jahren ergab keine Anhaltspunkte für eine teratogene Wirkung beim Menschen.


13.3 Pharmakokinetik

und

13.4 Bioverfügbarkeit


Bei Untersuchungen mit radioaktiv markiertem HC-17-B am Minischwein, das sich für dermato-pharmakologische Untersuchungen besonders gut eignet, zeigt sich, daß:


HC-17-B schneller und in größerer Menge in die Haut eindringt als die im Vergleich dazu herangezogenen Substanzen Hydrocortison und Triamcinolonacetonid;


HC-17-B in der Haut als intaktes Molekül sehr lange verweilt, so daß es bereits nach einmaliger Applikation ein Depot bildet und seine spezifischen pharmakologischen Eigenschaften am Ort der gewünschten Wirkung voll entfalten kann;

HC-17-B nach i.v.-Applikation sehr schnell metabolisiert und wieder ausgeschieden wird, nach topischer Anwendung einer therapeutisch relevanten Dosis die Menge der allmählich im Blut abfließenden Produkte (Muttersubstanz und Metaboliten) so gering ist, daß von ihnen keine systemische Wirkung erwartet werden kann.


14. Sonstige Hinweise


Creme/ Cresa/ Salbe:

Bei gleichzeitiger Anwendung von Alfason im Genital-oder Analbereich und Kondomen kann es aufgrund des enthaltenen Vaselins und Paraffins zu einer Verminderung der Reißfestigkeit und damit zu einer Beeinträchtigung der Sicherheit von Kondomen kommen.


15. Dauer der Haltbarkeit

Alfason Creme: 3 Jahre

Alfason Cresa: 3 Jahre

Alfason Crinale: 2 Jahre

Alfason Salbe: 3 Jahre

Nach Ablauf des auf der Packung angegebenen Verfallsdatums soll das Präparat nicht mehr angewendet werden.


16. Besondere Lager- und Aufbewahrungshinweise


Alfason Crinale, Salbe: Nicht über 25°C lagern.

Alfason Creme, Cresa: Nicht über 25°C aufbewahren, nicht im Kühlschrank aufbewahren


16a. Besondere Hinweise für die Beseitigung von nicht verwendeten Arzneimitteln


Keine.


17. Darreichungsformen und Packungsgrößen


Creme, Cresa und Salbe:

OP mit 20 (N1), 50 (N2) und 100 g (N3)

Crinale:

OP mit 30 (N1) und 100 ml (N3)


18. Stand der Information


August 2005


19. Name oder Firma und Anschrift des pharmazeutischen Unternehmers


Astellas Pharma GmbH

Postfach 80 06 28

81606 München

Tel.: (089) 45 44 01

Fax: (089) 45 44 13 29

Email: info@de.astellas.com

Internet: www.astellas.com/de


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