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Alfuzosin-Ratiopharm Uno 10 Mg Retardtabletten

Document: 07.07.2011   Fachinformation (deutsch) change

Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben


Fachinformation




1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS


Alfuzosin-ratiopharm®uno 10 mg Retardtabletten



2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG


Jede Retardtablette enthält 10 mg Alfuzosinhydrochlorid.


Sonstige Bestandteile:

Jede Retardtablette enthält 7,6 mg Lactose als Lactose-Monohydrat.


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.



3. DARREICHUNGSFORM


Retardtablette


Weiße, runde Retardtabletten mit abgeschrägten Kanten ohne Filmüberzug.



4. KLINISCHE ANGABEN


4.1 Anwendungsgebiete


Behandlung der mäßig bis schweren funktionellen Symptome bei benigner Prostatahyperplasie (BPH).


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Die Retardtablette ist unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit einzunehmen.


Erwachsene

1 Retardtablette 10 mg einmal täglich. Die erste Retardtablette sollte vor dem Schlafengehen eingenommen werden. Die Retardtablette sollte jeden Tag unmittelbar nach der gleichen Mahlzeit eingenommen werden.


Ältere Patienten (über 65 Jahre)

Siehe Erwachsene. Die Daten aus Studien zur Pharmakokinetik und klinischen Sicherheit zeigen, dass bei älteren Patienten üblicherweise keine Senkung der Dosis erforderlich ist.


Eingeschränkte Nierenfunktion

Leichte bis mäßige Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance >30 ml/min):

Eine Dosisreduktion ist üblicherweise nicht erforderlich (siehe Abschnitt 5.2).


Schwere Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance < 30 ml/min):

Alfuzosin-ratiopharm®uno 10 mg sollte Patienten mit schwerer Einschränkung der Nierenfunktion nicht gegeben werden, da für diese Patientengruppe keine klinischen Daten zur Sicherheit vorliegen(siehe Abschnitt 4.4).


Leberinsuffizienz

Alfuzosin-ratiopharm®uno als Retardtablette mit 10 mg Alfuzosin ist bei Patienten mit Leberinsuffizienz kontraindiziert. Präparate mit einem niedrigeren Gehalt an Alfuzosinhydrochlorid können bei Patienten mit leichter bis mittlerer Leberinsuffizienz, wie in der Gebrauchsinformation dieser Präparate beschrieben, angewendet werden.


4.3 Gegenanzeigen



4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Bei einigen Patienten, die gleichzeitig oder bis kurz vorher mit Tamsulosin behandelt wurden, trat während Katarakt-Operationen das sog. „Intraoperative Floppy Iris Syndrome“ (IFIS, eine Variante des Syndroms der engen Pupille) auf. Da auch bei Anwendung anderer Alpha-Blocker vereinzelt das Auftreten einer IFIS gemeldet wurde, kann ein Gruppeneffekt nicht ausgeschlossen werden. IFIS kann zu Komplikationen während der Operation führen. Deshalb sollten Kataraktchirurgen und Augenärzte vor einer Kataraktoperation darüber informiert werden, ob die Patienten aktuell Alpha-Blocker anwenden oder diese früher erhielten.

Dieses Arzneimittel enthält Lactose. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Alfuzosin-ratiopharm® uno 10 mg nicht einnehmen.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Kontraindizierte Kombinationen:

Alpha1-Rezeptorblocker.


Kombinationen, bei denen Vorsicht geboten ist:

- Potente CYP3A4-Hemmer (wie Itraconazol, Ketoconazol und Ritonavir) erhöhen die Blutspiegel von Alfuzosin.


Die Gabe eines Anästhetikums an Patienten, die mit Alfuzosin behandelt werden, kann zu einer ausgeprägten Hypotonie führen.


In Studien zu pharmakodynamischen und pharmakokinetischen Wechselwirkungen mit gesunden Probanden wurden keine Wechselwirkungen zwischen Alfuzosin und den folgenden Wirkstoffen beobachtet: Warfarin, Digoxin und Hydrochlorothiazid.


4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit


Aufgrund des Anwendungsgebietes trifft dieser Abschnitt nicht zu.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Führung von Fahrzeugen durchgeführt.


Insbesondere zu Beginn der Behandlung können unerwünschte Arzneimittelreaktionen wie Schwindel oder Asthenie auftreten. Dies ist beim Führen von Fahrzeugen oder beim Bedienen von Maschinen zu berücksichtigen.


4.8 Nebenwirkungen


Die am häufigsten dokumentierte Nebenwirkung ist Schwindel und tritt bei etwa 5 % der behandelten Patienten auf.


Die folgenden Nebenwirkungen wurden beobachtet und während der Behandlung mit Fluconazol mit folgenden Häufigkeiten berichtet: Sehr häufig ( 1/10); Häufig ( 1/100 bis < 1/10); Gelegentlich ( 1/1.000 bis < 1/100); Selten ( 1/10.000 bis < 1/1.000); Sehr selten (< 1/10.000); Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).


Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Not known:Neutropenie


Erkrankungen des Nervensystems

Häufig:Müdigkeit/Schwindel, Kopfschmerzen

Gelegentlich:Benommenheit, Ohnmacht, Vertigo


Augenerkrankungen

Gelegentlich:Sehstörungen

Unbekannt:IFIS (intra-operative floppy iris syndrome) (siehe Abschnitt 4.4)


Herzerkrankungen

Gelegentlich:Tachykardie, Palpitationen.

Sehr selten:bei Patienten mit vorbestehenden koronaren Hererkrankungen (siehe Abschnitt 4.4).

Nicht bekannt:Vorhofflimmern


Gefäßerkrankungen

Gelegentlich:Gesichtsrötung (Flush), orthostatische Hypotonie


Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Gelegentlich:Rhinitis


Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Häufig:Bauchschmerzen, Übelkeit, Dyspepsie, Mundtrockenheit.

Gelegentlich:Durchfall

Nicht bekannt:Erbrechen


Leber- und Gallenerkrankungen

Nicht bekannt:Leberzellschädigung, cholestatische Lebererkrankung


Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Gelegentlich:Hautausschlag (Exantheme), Pruritus.

Sehr selten:Urtikaria, Angioödem


Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Gelegentlich: Harninkontinenz


Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Nicht bekannt:Priapismus


Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Häufig: Asthenie, Unwohlsein

Gelegentlich:Ödeme, , Brustschmerz.


4.9 Überdosierung


Bei einer Überdosierung sollte der Patient in Kopftieflagerung gebracht und hospitalisiert werden. Die übliche Behandlung der Hypotonie sollte eingeleitet werden.


Eine geeignete Maßnahme zur Behandlung einer signifikanten Hypertonie ist ein Vasokonstriktor, der direkt auf die glatte Gefäßmuskulatur wirkt.


Alfuzosin ist aufgrund seiner starken Proteinbindung nicht gut dialysierbar.



5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Alpha-Adrenorezeptor-Antagonist


ATC-Code: G04C A01


Alfuzosin, ein Racemat, ist ein oral wirksames Chinazolin-Derivat mit selektiver blockierender Wirkung auf die postsynaptischen Alpha1-Rezeptoren.


In-vitro-Studienbestätigten, dass Alfuzosin selektiv an die in der Prostata, dem Trigonum vesicae und der prostatischen Harnröhre gelegenen Alpha1-Adrenorezeptoren bindet.


Die klinischen Symptome der BPH sind nicht nur verbunden mit der Größe der Prostata, sondern auch mit sympathomimetischen Nervenimpulsen, die durch die Stimulation der postsynaptischen Alpha-Rezeptoren die Anspannung der glatten Muskulatur in den unteren Harnwegen erhöhen. Die Behandlung mit Alfuzosin entspannt die glatte Muskulatur und verbessert so den Harnfluss.


Die Uroselektivität von Alfuzosin wurde in klinischen Studien anhand der Wirksamkeit und des guten Sicherheitsprofils bei Männern nachgewiesen, einschließlich älteren Patienten und Patienten mit Bluthochdruck. Alfuzosin hat eine mäßige blutdrucksenkende Wirkung.


Beim Menschen verbessert Alfuzosin die Miktionsparameter, indem es den Muskeltonus in der Harnröhre und den Widerstand am Blasenausgang senkt und so die Blasenentleerung erleichtert.


Bei Patienten, die mit Alfuzosin behandelt wurden, kam es seltener zu einem akuten Harnverhalt als bei unbehandelten Patienten.


In placebokontrollierten Studien mit BPH-Patienten führte die Behandlung mit Alfuzosin zu:


Diese urodynamischen Effekte verbessern die untere Harntraktsymptomatik (Lower Urinary Tract Symptoms, LUTS), d. h. sowohl die (irritativen) Symptome bei der Blasenfüllung als auch die (obstruktiven) Symptome bei der Blasenentleerung. Dies wurde eindeutig nachgewiesen.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Die Pharmakokinetik von Alfuzosin ist im therapeutischen Dosierungsbereich linear. Die Spitzenkonzentration im Plasma wird etwa 5 Stunden nach Einnahme erreicht. Das kinetische Profil ist gekennzeichnet durch große interindividuelle Schwankungen der Plasmakonzentration. Die Resorption nimmt bei Einnahme nach einer Mahlzeit zu.


Resorption

Nach der ersten Dosis (postprandial) betrug die mittlere Spitzenkonzentration im Plasma 7,72 ng/ml, die AUC lag bei 127 ng x h/ml (postprandial) und die tmaxbei 6,69 h (postprandial). Im Steady state (postprandial) betrug die mittlere AUC über das Dosierungsintervall (AUCτ) 145 ng x h/ml, die mittlere Cmaxlag bei 10,6 ng/ml und die mittlere Cminbei 3,23 ng/ml.


Verteilung

Alfuzosin bindet zu etwa 90 % an Plasmaproteine. Bei gesunden Probanden liegt das Verteilungsvolumen bei 2,5 l/kg. Im Vergleich zum Plasma verteilt sich Alfuzosin nachweislich vornehmlich in der Prostata.


Elimination

Die apparente Eliminationshalbwertszeit beträgt etwa 8 Stunden. Alfuzosin wird in hohem Maß in der Leber (über verschiedene Wege) metabolisiert, und seine Metaboliten werden renal und wahrscheinlich auch biliär ausgeschieden. Bei oraler Gabe werden 75-91 % der gegebenen Dosis mit dem Stuhl ausgeschieden, 35 % unverändert und der verbleibende Anteil in Form von Metaboliten, was auf ein bestimmtes Maß an biliärer Ausscheidung schließen lässt. Etwa 10 % der gegebenen Dosis werden unverändert mit dem Urin ausgeschieden. Keiner der Metaboliten ist pharmakologisch aktiv.


Eingeschränkte Nieren- oder Leberfunktion

Das Verteilungsvolumen und die Clearance sind bei eingeschränkter Nierenfunktion erhöht, möglicherweise aufgrund einer erniedrigten Proteinbindung. Die Halbwertszeit bleibt jedoch unverändert. Diese Änderung im pharmakokinetischen Profil wird nicht als klinisch relevant betrachtet. Deshalb ist keine Dosisanpassung bei Patienten mit leichter bis mittlerer Niereninsuffizienz erforderlich (siehe Abschnitte 4.2 und 4.4). Bei Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz ist die Halbwertszeit verlängert.

Im Vergleich zu jungen, gesunden Probanden, ist die Spitzenkonzentration im Plasma doppelt so hoch und die Bioverfügbarkeit höher. Alfuzosin 10 mg Retardtabletten sind bei Patienten mit Leberinsuffizienz kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).


Ältere Patienten

Verglichen mit Probanden mittleren Alters sind Cmax. und AUC bei älteren Patienten nicht erhöht.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Basierend auf den konventionellen Studien zur Sicherheitspharmakologie, Toxizität bei wiederholter Gabe, Reproduktionstoxizität, Genotoxizität und zum kanzerogenen Potenzial lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.



6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Lactose-Monohydrat

Hypromellose

Povidon K25

Magnesiumstearat (Ph.Eur.)


6.2 Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend


6.3 Dauer der Haltbarkeit


3 Jahre


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Nicht über 30 °C lagern.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


PVC/PVDC-Aluminium-Blister


Packung mit 30 Retardtabletten N1

Packung mit 50 Retardtabletten N2

Packung mit 100 Retardtabletten N3


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung < und sonstige Hinweise zur Handhabung>


Keine besonderen Anforderungen.


Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.



7. INHABER DER ZULASSUNG


ratiopharm GmbH

Graf-Arco-Str. 3

89079 Ulm



8. ZULASSUNGSNUMMER(N)


64592.00.00



9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG


Datum der Erteilung der Zulassung: 10. Mai 2006

Datum der Verlängerung der Zulassung: 21. Juni 2010



10. STAND DER INFORMATION


Februar 2011



11. Verkaufsabgrenzung


Verschreibungspflichtig

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