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Alfuzosin-Sandoz 10 Mg Retardtabletten

Document: 20.04.2015   Fachinformation (deutsch) change

Fachinformation

1.    Bezeichnung des Arzneimittels

Alfuzosin-Sandoz 10 mg Retardtabletten

2.    Qualitative und quantitative Zusammensetzung

Jede Retardtablette enthält 10 mg Alfuzosinhydrochlorid.

Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung:

Jede Retardtablette enthält 8 mg Lactose-Monohydrat.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3.    Darreichungsform

Retardtablette

Weiße, runde Tabletten mit abgeschrägten Kanten ohne Filmüberzug und circa 10 mm Durchmesser

4.    Klinische Angaben

4.1    Anwendungsgebiete

Behandlung der mäßig bis schweren funktionellen Symptome bei benigner Prostatahyperplasie (BPH)

4.2    Dosierung und Art der Anwendung

Die Retardtablette ist unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit einzunehmen. Erwachsene

1 Retardtablette (10 mg) einmal täglich. Die erste Tablette sollte vor dem Schlafengehen eingenommen werden. Die Tablette sollte jeden Tag unmittelbar nach der gleichen Mahlzeit eingenommen werden.

Ältere Patienten (über 65 Jahre)

Siehe „Erwachsene“

Die Daten aus Studien zur Pharmakokinetik und klinischen Sicherheit zeigen, dass bei älteren Patienten eine Senkung der Dosis normalerweise nicht erforderlich ist.

Eingeschränkte Nierenfunktion

Leichte bis mäßige Einschränkung der Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance >30 ml/min):

Eine Senkung der Dosis ist normalerweise nicht erforderlich (siehe Abschnitt 5.2). Schwere Einschränkung der Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance < 30 ml/min):

Alfuzosin-Sandoz 10 mg sollte Patienten mit schwerer Einschränkung der Nierenfunktion nicht gegeben werden, da für diese Patientengruppe keine klinischen Daten zur Sicherheit vorliegen (siehe Abschnitt 4.4).

Leberinsuffizienz

Alfuzosin-Sandoz als Retardtablette mit 10 mg Alfuzosinhydrochlorid ist bei Patienten mit Leberinsuffizienz kontraindiziert. Bei Patienten mit leichter bis mäßiger Leberinsuffizienz können Präparate mit einem niedrigeren Gehalt an Alfuzosinhydrochlorid angewendet werden, wie in den entsprechenden Produktinformationen beschrieben.

Kinder und Jugendliche

Die Wirksamkeit von Alfuzosin bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 2 bis 16 Jahren ist nicht erwiesen (siehe Abschnitt 5.1). Deshalb ist eine Behandlung mit Alfuzosin bei diesen Patienten nicht angezeigt.

4.3    Gegenanzeigen

   Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile

   Beschwerden in Verbindung mit orthostatischer Hypotonie

   Leberinsuffizienz

   Gleichzeitige Behandlung mit anderen a1-Rezeptorblockern.

4.4    Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Alfuzosin-Sandoz 10 mg sollte Patienten mit schwerer Einschränkung der Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance < 30 ml/min) nicht gegeben werden, da für diese Patientengruppe keine klinischen Daten zur Sicherheit vorliegen.

Alfuzosin-Sandoz sollte Patienten, die mit Antihypertonika oder Nitraten behandelt werden, mit Vorsicht gegeben werden. Der Blutdruck sollte vor allem zu Beginn der Behandlung regelmäßig kontrolliert werden.

Bei einigen Patienten kann es in den ersten Stunden nach der Einnahme zu einer orthostatischen Hypotonie mit oder ohne Symptome (Schwindel, Müdigkeit, Schweißausbrüche) kommen. Dieser Effekt ist vorübergehend, tritt zu Beginn der Behandlung auf und erfordert in der Regel keinen Abbruch der Behandlung. Die Patienten sind darauf hinzuweisen, dass diese Ereignisse auftreten können. In diesen Fällen sollte sich der Patient hinlegen, bis die Symptome vollständig abgeklungen sind.

Nach der Markteinführung wurde bei Patienten mit vorbestehenden Risikofaktoren (wie Herzerkrankungen und/oder gleichzeitige antihypertensive Behandlung) ein ausgeprägter Blutdruckabfall beobachtet.

Das Risiko für das Auftreten einer Hypotonie und damit verbundener Nebenwirkungen kann bei älteren Patienten erhöht sein.

Vorsicht ist geboten bei Patienten, bei denen es in der Vergangenheit nach der Anwendung eines anderen a1-Rezeptorblockers zu einer ausgeprägten Hypotonie kam.

Bei Patienten mit Überempfindlichkeit gegenüber anderen a1-Rezeptorblockern sollte die Behandlung mit Alfuzosin einschleichend erfolgen.

Wie bei allen arRezeptorblockern sollte Alfuzosin bei Patienten mit akuter Herzinsuffizienz mit Vorsicht angewendet werden.

Bei Koronarpatienten sollte die Behandlung der Koronarinsuffizienz fortgesetzt werden. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die gleichzeitige Anwendung von Nitraten und Alfuzosin das Hypotonierisiko verstärken kann. Bei Wiederauftreten oder Verschlechterung der Angina pectoris ist Alfuzosin abzusetzen.

Die Patienten sollten vor Beginn einer Behandlung mit Alfuzosin untersucht werden, um andere Beschwerden, die ähnliche Symptome wie eine BPH hervorrufen können, auszuschließen.

Die Patienten sind darauf hinzuweisen, die Tabletten im Ganzen einzunehmen. Andere Arten der Einnahme, z. B. nach Zerstoßen, Zermahlen oder Zerkauen der Tablette, sind zu vermeiden. Bei einer falschen Einnahme kann es zu einer unerwünschten Freisetzung und Aufnahme des Wirkstoffs und so verstärkt zu frühen Nebenwirkungen kommen.

Bei einigen Patienten, die gleichzeitig oder bis kurz vorher mit a1-Blockern behandelt wurden, trat während Katarakt-Operationen das sog. “Intraoperative Floppy Iris Syndrome” (IFIS, eine Variante des Syndroms der engen Pupille) auf. Obwohl das Risiko eines solchen Vorfalls mit Alfuzosin sehr gering erscheint, sollten Kataraktchirurgen und Augenärzte vor einer Kataraktoperation darüber informiert werden, ob die Patienten aktuell a1-Blocker anwenden oder diese früher erhielten, da IFIS das Risiko von Komplikationen während der Operation erhöhen kann.

Patienten mit angeborener QTc-Verlängerung, mit einer erworbenen QTc-Verlängerung in der Vorgeschichte oder Patienten die Medikamente einnehmen, von denen bekannt ist, dass sie das QTc-Intervall verlängern, sollten vor und während einer Behandlung mit Alfuzosin untersucht werden.

Dieses Arzneimittel enthält Lactose. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Alfuzosin-Sandoz 10 mg nicht einnehmen.

4.5    Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige

Wechselwirkungen

Kontraindizierte Kombinationen: a1-Rezeptorblocker (siehe Abschnitt 4.3).

Kombinationen, bei denen Vorsicht geboten ist:

   Potente CYP3A4-Hemmer wie Ketoconazol, Itraconazol und Ritonavir erhöhen die Blutspiegel von Alfuzosin

   Antihypertonika (siehe Abschnitt 4.4)

   Nitrate (siehe Abschnitt 4.4).

Die gleichzeitige Anwendung von Antihypertonika oder Nitraten erhöht das Hypotonierisiko.

Siehe auch Abschnitt 4.4.

Die Gabe von Anästhetika an Patienten, die mit Alfuzosin behandelt werden, kann zu Blutdruckinstabilität führen.

In Studien zu pharmakodynamischen und pharmakokinetischen Wechselwirkungen mit gesunden Probanden wurden keine Wechselwirkungen zwischen Alfuzosin und den folgenden Wirkstoffen beobachtet: Warfarin, Digoxin, Hydrochlorothiazid und Atenolol.

Die wiederholte Gabe von Ketoconazol über 7 Tage mit einer Dosis von 200 mg pro Tag führte zu einem 2,1-fachen Anstieg von Cmax und einer 2,5-fach gesteigerten Exposition bei einer Gabe von Alfuzosin 10 mg Retardtablette einmal täglich nach einer fettreichen Mahlzeit. Andere Parameter, wie tmax und Plasmahalbwertszeit, veränderten sich nicht. Nach einer wiederholten Gabe von Ketoconazol mit einer Dosis von 400 mg pro Tag kam es bei Einnahme von Alfuzosin einmal täglich nach einer Mahlzeit zu einem Anstieg von Cmax und AUC um das 2,3- bzw. 3,2-Fache (siehe Abschnitt 5.2).

4.6    Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Aufgrund des Anwendungsgebietes trifft dieser Abschnitt nicht zu.

4.7    Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum

Bedienen von Maschinen

Es liegen keine Daten zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit vor.

Insbesondere zu Beginn der Behandlung können unerwünschte Arzneimittelreaktionen wie Vertigo, Schwindel oder Asthenie auftreten.

Dies ist beim Führen von Fahrzeugen oder beim Bedienen von Maschinen zu berücksichtigen.

4.8    Nebenwirkungen

Die am häufigsten gemeldete Nebenwirkung ist Schwindel, welches durchschnittlich 5 % der behandelten Patienten betrifft.

Im Folgenden sind die unerwünschten Reaktionen, deren Zusammenhang mit der Behandlung als zumindest möglich eingestuft wurde, nach Organklassensystem sowie absoluter Häufigkeit aufgelistet. Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:

Sehr häufig (> 1/10)

Häufig (> 1/100 bis < 1/10)

Gelegentlich (> 1/1.000 bis < 1/100)

Selten (> 1/10.000 bis < 1/1.000)

Sehr selten (< 1/10.000),

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems Nicht bekannt: Neutropenie, Thrombozytopenie

Erkrankungen des Nervensystems Häufig: Kopfschmerzen, Mattigkeit/Schwindel.

Gelegentlich: Schläfrigkeit

Augenerkrankungen

Nicht bekannt: Intraoperative Floppy Iris Syndrome.(siehe Abschnitt 4.4).

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths Gelegentlich: Schwindel

Herzerkrankungen

Gelegentlich: Synkope (anfänglich, besonders bei zu hoher Dosierung oder wenn die Behandlung nach kurzer Unterbrechung wieder begonnen wird), orthostatische Hypotonie (siehe Abschnitt 4.4) (anfänglich, besonders bei zu hoher Dosierung oder wenn die Behandlung nach kurzer Unterbrechung wieder begonnen wird), Tachykardie

Sehr selten: Angina pectoris, vorwiegend bei Patienten mit bestehender koronarer Herzerkrankung (siehe Abschnitt 4.4)

Nicht bekannt: Herzflimmern.

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums Gelegentlich: Rhinitis.

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts Häufig: Übelkeit, Bauchschmerzen, Dyspepsie Gelegentlich: Durchfall, Mundtrockenheit, Erbrechen Leber- und Gallenerkrankungen

Nicht bekannt: hepatozelluläre Schäden, cholestatische Lebererkrankung

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes Gelegentlich: Hautausschlag (Urtikaria, Exanthem), Pruritus Sehr selten: Angioödem

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse Nicht bekannt: Priapismus

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort Häufig: Asthenie

Gelegentlich: Ödeme, Brustschmerzen, Hitzewallungen Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem

Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte Abt. Pharmakovigilanz Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3 D-53175 Bonn Website: www.bfarm.de

anzuzeigen.

4.9    Überdosierung

Im Fall einer Überdosierung sollte der Patient in ein Krankenhaus gebracht und in Rückenlage gehalten werden, die übliche Behandlung einer Hypotonie, wie die Zufuhr von Flüssigkeiten und blutdrucksteigende Arzneimittel, wird empfohlen.

Im Falle eines beträchtlichen Blutdruckabfalls kann ein Vasokonstriktor, der direkt auf die vaskulären Muskelfasern wirkt, die geeignete Behandlungsmöglichkeit darstellen.

Alfuzosin ist zu einem sehr hohen Anteil an Plasmaproteine gebunden, deshalb ist eine Dialyse wahrscheinlich ohne Nutzen.

Aktivkohle sollte nach einer möglichen Magenspülung verabreicht werden.

5.1


Pharmakologische Eigenschaften Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Arzneimittel zur Behandlung der benignen Prostatahyperplasie, Alpha-Adrenorezeptor-Antagonist

ATC-Code: G04C A01

Wirkungsmechanismus

Alfuzosin, ein Racemat, ist ein oral wirksames Chinazolin-Derivat mit selektiver blockierender Wirkung auf die postsynaptischen a1-Rezeptoren. In-vitro-Studien zeigten, dass Alfuzosin selektiv an die im Trigonum der Harnblase, in der Harnröhre und der Prostata gelegenen a1-Rezeptoren bindet. Die klinischen Symptome der BPH sind nicht nur verbunden mit der Größe der Prostata, sondern auch mit sympathomimetischen Nervenimpulsen, die durch die Stimulation der postsynaptischen Alpha-Rezeptoren die Anspannung der glatten Muskulatur in den unteren Harnwegen erhöhen. Die Behandlung mit Alfuzosin entspannt die glatte Muskulatur und verbessert so den Harnfluss.

Klinische Wirksamkeit und Sicherheit

Die Uroselektivität von Alfuzosin wurde in klinischen Studien anhand der Wirksamkeit und des guten Sicherheitsprofils bei Männern nachgewiesen, einschließlich älteren Patienten und Patienten mit Bluthochdruck. Alfuzosin hat eine mäßige blutdrucksenkende Wirkung.

Beim Menschen verbessert Alfuzosin die Miktionsparameter, indem es den Muskeltonus in der Harnröhre und den Widerstand am Blasenausgang senkt und so die Blasenentleerung erleichtert.

Bei Patienten, die mit Alfuzosin behandelt wurden, kam es seltener zu einem akuten Harnverhalt als bei unbehandelten Patienten.

In placebokontrollierten Studien mit BPH-Patienten führte die Behandlung mit Alfuzosin zu:

-    einer signifikanten Steigerung der maximalen Harnflussrate (Qmax) bei Patienten mit einer Qmax <15 ml/s um durchschnittlich 30 %. Die Verbesserung wurde bereits nach Gabe der ersten Dosis beobachtet;

-    einer signifikanten Senkung des Detrusordrucks und Steigerung des Harnvolumens und führte so zu einem starken Harndrang,

-    einer signifikanten Minderung des Restharnvolumens.

Diese urodynamischen Effekte verbessern die untere Harntraktsymptomatik (Lower Urinary Tract Symptoms, LUTS), d.h. sowohl die (irritativen) Symptome bei der Blasenfüllung als auch die (obstruktiven) Symptome bei der Blasenentleerung.

Dies wurde eindeutig nachgewiesen.

Kinder und Jugendliche

Alfuzosin ist nicht indiziert zur Behandlung pädiatrischer Patienten (siehe Abschnitt 4.2).

In zwei Studien an 197 Patienten im Alter von 2 bis 16 Jahren, die an einer neurologisch bedingten Blasenentleerungsstörungen litten (detrusor leak point pressure (LPP) > 40 cm H2O), konnte die Wirksamkeit von Alfuzosin nicht nachgewiesen werden. Die Patienten waren mit 0,1 oder 0,2 mg Alfuzosinhydrochlorid pro kg Körpergewicht pro Tag in einer für Kinder geeigneten Formulierung behandelt worden.

5.2    Pharmakokinetische Eigenschaften

Die Pharmakokinetik von Alfuzosin ist im therapeutischen Dosierungsbereich linear. Das kinetische Profil ist gekennzeichnet durch große interindividuelle Schwankungen der Plasmakonzentration.

Resorption

Die relative Bioverfügbarkeit liegt im Durchschnitt bei 104,4 % im Vergleich zu der schnell freisetzenden Formulierung (2,5 mg dreimal täglich) bei gesunden Probanden mittleren Alters und die maximale Plasmakonzentration wird 9 Stunden nach der Einnahme erreicht gegenüber einer maximalen Plasmakonzentration nach 1 Stunde bei der schnell freisetzenden Formulierung.

Die Plasmaeliminationshalbwertszeit für die Retardtablette liegt bei 9,1 Stunden. Studien haben gezeigt, dass ein konstantes pharmakokinetisches Profil erreicht wird, wenn das Präparat nach einer Mahlzeit eingenommen wird.

In diesem Fall liegen die Mittelwerte für Cmax und Ctrough bei 13,6 (SD=5,6) bzw. 3,2 (SD=1,6) ng/ml. Die mittlere AUC0-24 beträgt 194 (SD=75) ng x h/ml.

Verteilung

Alfuzosin bindet zu etwa 90 % an Plasmaproteine. Bei gesunden Probanden liegt das Verteilungsvolumen bei 2,5 l/kg. Im Vergleich zum Plasma verteilt sich Alfuzosin vornehmlich in der Prostata.

Elimination

Das kinetische Profil ist durch starke interindividuelle Schwankungen (siebenfach) der Plasmakonzentrationen charakterisiert.

Die mittlere Plasmahalbwertszeit von Alfuzosin beträgt etwa 5 Stunden (1-10 Stunden). Alfuzosin wird in hohem Maß in der Leber (über verschiedene Wege) metabolisiert und seine Metabolite werden renal und wahrscheinlich auch biliär ausgeschieden. Bei oraler Gabe werden 75-91 % der gegebenen Dosis mit dem Stuhl ausgeschieden, 35 % unverändert und der verbleibende Anteil in Form von Metaboliten, was auf ein bestimmtes Maß an biliärer Ausscheidung schließen lässt. Etwa 10 % der gegebenen Dosis werden unverändert mit dem Urin ausgeschieden. Keiner der Metabolite ist pharmakologisch aktiv.

Eingeschränkte Nieren- oder Leberfunktion

Das Verteilungsvolumen und die Clearance sind bei eingeschränkter Nierenfunktion erhöht, möglicherweise aufgrund einer erniedrigten Proteinbindung. Die Halbwertszeit bleibt jedoch unverändert. Diese Veränderung im pharmakokinetischen Profil wird als nicht klinisch relevant erachtet, weshalb eine Dosisanpassung bei Patienten mit leichter bis mäßiger Einschränkung der Nierenfunktion nicht erforderlich ist. Aufgrund fehlender klinischer Daten zur Sicherheit bei Patienten mit schwerer Einschränkung der Nierenfunktion sollte Alfuzosin-Sandoz bei dieser Patientengruppe nicht gegeben werden (siehe Abschnitt 4.2 und 4.4). Bei Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz ist die Halbwertszeit verlängert. Im Vergleich zu jungen, gesunden Probanden, ist die

Spitzenkonzentration im Plasma doppelt so hoch und die Bioverfügbarkeit höher. Alfuzosin-Sandoz ist bei Patienten mit Leberinsuffizienz kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).

Ältere Patienten Schnell-freisetzende Tabletten

Bei älteren Patienten (> 75 Jahren) wird Alfuzosin nach oraler Gabe rascher resorbiert und die Bioverfügbarkeit (AUC) ist höher als bei jüngeren Patienten.

Retardtabletten

Im Vergleich zu gesunden Probanden mittleren Alters sind die Spitzenkonzentrationen im Plasma (Cmax) und die Bioverfügbarkeit (AUC) bei älteren Patienten nicht höher. Die Eliminationshalbwertszeit bleibt unverändert.

5.3    Präklinische Daten zur Sicherheit

Präklinische Studien zeigten, dass Alfuzosin das Plateau-Potential erhöht und die Dauer des Aktionspotentials und das QT-Intervall bei klinisch relevanten Konzentrationen verlängert.

Klinische Untersuchungen zeigten hingegen, dass Alfuzosin in der Praxis nicht mit klinisch relevanten Verlängerungen des QT-Intervalls in Zusammenhang steht. Desweiteren ergaben umfangreiche Postmarketing-Erfahrungen mit Alfuzosin keine Hinweise auf das Auftreten von Torsades-de-Pointes.

6.    Pharmazeutische Angaben

6.1    Liste der sonstigen Bestandteile

Hypromellose, Lactose-Monohydrat, Magnesiumstearat (Ph. Eur.), Povidon K25

6.2    Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3    Dauer der Haltbarkeit

2 Jahre

6.4    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über 25 °C lagern

6.5    Art und Inhalt des Behältnisses

PVC/PVDC-Aluminium-Blister.

Alfuzosin-Sandoz 10 mg ist in Blisterpackungen mit 20, 30, 50 und 100 Retardtabletten erhältlich.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in Verkehr gebracht.

7.


8.


9.


10.


Keine besonderen Anforderungen.


Inhaber der Zulassung

Hexal AG Industriestraße 25 83607 Holzkirchen Telefon: (08024) 908-0 Telefax: (08024) 908-1290 E-Mail: medwiss@hexal.com


Zulassungsnummer

61258.00.00


Datum der Erteilung der Zulassung/Verlängerung der Zulassung

Datum der Erteilung der Zulassung: 22. März 2006 Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 14. Juli 2009


Stand der Information

März 2015


Verkaufsabgrenzung

Verschreibungspflichtig


11.