Allegro 2,5 Mg Filmtabletten
Allegro® 2,5 mg Filmtabletten (frovatriptan 2.5 mg film-coated tablet) ENR: 2152682
1.3.1.1.b - Summary of Product Characteristics (Germany)
1.3.1.1.b SUMMARY OF PRODUCT CHARACTERISTICS (Germany)
FACHINFORMATION
(Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels / SPC)
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Allegro®
2,5 mg Filmtabletten
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Eine Filmtablette enthält 2,5 mg Frovatriptan (als Succinat-Monohydrat).
Sonstiger Bestandteil: ca. 100 mg Lactose pro Filmtablette
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Filmtablette
Runde bikonvexe weiße Filmtablette mit eingeprägtem „m“ auf der einen Seite und „2.5“ auf der anderen.
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
Akutbehandlung der Kopfschmerzphase von Migräneanfällen mit oder ohne Aura.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Allgemeines
Frovatriptan soll so früh wie möglich nach Einsetzen des Migränekopfschmerzes eingenommen werden, ist aber auch bei Einnahme zu einem späteren Zeitpunkt wirksam. Frovatriptan soll nicht prophylaktisch angewendet werden. Die Filmtabletten sollen unzerkaut mit ausreichend Wasser eingenommen werden.
Wenn ein Patient nicht auf die erste Frovatriptan-Dosis anspricht, soll für denselben Migräneanfall keine zweite Dosis eingenommen werden, da hierfür kein Nutzen nachgewiesen werden konnte.
Bei späteren Migräneanfällen kann Frovatriptan erneut verwendet werden.
Erwachsene (18 bis 65 Jahre)
Die empfohlene Einzeldosis ist 2,5 mg Frovatriptan.
Falls die Migräne nach einer initialen Besserung erneut auftritt, kann eine zweite Dosis eingenommen werden, vorausgesetzt, es sind mindestens 2 Stunden nach Einnahme der ersten Dosis vergangen.
Die Gesamttagesdosis darf 5 mg pro Tag nicht überschreiten.
Kinder und Jugendliche (unter 18 Jahren)
Zum Einsatz von Frovatriptan bei Kindern und Jugendlichen liegen keine Daten vor. Daher wird die Anwendung in dieser Altersgruppe nicht empfohlen.
Ältere Patienten (über 65 Jahre)
Zum Einsatz von Frovatriptan bei Patienten über 65 Jahren liegen nur begrenzte Daten vor. Daher wird die Anwendung in dieser Patientengruppe nicht empfohlen.
Nierenfunktionsstörungen
Eine Dosisanpassung ist bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen nicht erforderlich (siehe 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften).
Leberfunktionsstörungen
Eine Dosisanpassung ist bei Patienten mit leichten bis mäßig schweren Leberfunktionsstörungen nicht erforderlich (siehe 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften). Bei Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz ist Frovatriptan kontraindiziert (siehe 4.3 Gegenanzeigen).
4.3 Gegenanzeigen
- Überempfindlichkeit gegen Frovatriptan oder einen der sonstigen Bestandteile.
- Patienten mit anamnestisch bekanntem Myokardinfarkt, ischämischer Herzkrankheit, koronarem Vasospasmus (z. B. Prinzmetal-Angina), peripherer Gefäßerkrankung, Patienten mit Symptomen oder Zeichen einer ischämischen Herzkrankheit.
- Mäßig schwere oder schwere Hypertonie, unkontrollierte leichte Hypertonie.
- Früherer cerebrovaskulärer Insult (Apoplexie) oder frühere transitorische ischämische Attacke (TIA).
- Schwere Leberinsuffizienz (Child-Pugh C).
- Gleichzeitige Verabreichung von Frovatriptan mit Ergotamin oder Ergotamin-Derivaten (einschließlich Methysergid) oder anderen 5‑Hydroxytryptamin(5‑HT1)-Rezeptor-Agonisten.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Frovatriptan soll
nur bei gesicherter Diagnose einer Migräne angewendet werden.
Frovatriptan ist nicht für die Behandlung von hemiplegischer,
basilarer oder ophthalmoplegischer Migräne bestimmt.
Wie bei anderen Behandlungen von Migräneanfällen ist bei Patienten ohne frühere Migränediagnose oder bei Migräne-Patienten mit atypischen Symptomen vor Behandlung der Kopfschmerzen der Ausschluss anderer, potentiell schwerwiegender, neurologischer Erkrankungen erforderlich. Es ist zu beachten, dass Migränepatienten ein erhöhtes Risiko für bestimmte cerebrovaskuläre Erkrankungen (z. B. Apoplexie oder TIA) aufweisen.
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Frovatriptan bei Anwendung während der Auraphase, vor Eintritt der Kopfschmerzphase der Migräne, ist nicht bestätigt worden.
Wie bei anderen
5‑HT1-Rezeptor-Agonisten darf Frovatriptan ohne eine
vorherige kardiovaskuläre Untersuchung nicht an Patienten
verabreicht werden, die Risikofaktoren für eine koronare
Herzerkrankung (KHK) aufweisen, einschließlich solcher Patienten,
die starke Raucher sind oder sich einer
Nikotinsubstitutionstherapie unterziehen (siehe
4.3 Gegenanzeigen). Besondere Aufmerksamkeit muss dabei
Frauen in der Postmenopause und Männern über 40 Jahren mit
diesen Risikofaktoren gewidmet werden.
Möglicherweise wird durch die kardiovaskulären Untersuchungen nicht
jeder Patient mit einer kardiovaskulären Erkrankung erkannt. In
sehr seltenen Fällen traten unter Einnahme von
5‑HT1-Rezeptor-Agonisten auch bei Patienten ohne
zugrundeliegende kardiovaskuläre Erkrankung schwerwiegende
kardiale Nebenwirkungen auf.
Nach der Verabreichung von Frovatriptan kann es zu vorübergehenden Symptomen wie Schmerzen und Engegefühl im Brustraum kommen, die intensiv sein können und eventuell in den Halsbereich ausstrahlen (siehe 4.8 Nebenwirkungen).
Wenn diese Symptome als Hinweis auf eine ischämische Herzerkrankung zu werten sind, dürfen keine weiteren Dosen Frovatriptan verabreicht werden und es sind zusätzliche Untersuchungen durchzuführen.
Es wird empfohlen, nach Verabreichung von Frovatriptan vor Anwendung eines Arzneimittels auf Ergotaminbasis 24 Stunden zu warten. Nach Verabreichung eines Arzneimittels auf Ergotaminbasis sollten mindestens 24 Stunden vergehen, bevor Frovatriptan verabreicht wird (siehe 4.3 Gegenanzeigen und 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen).
Im Falle zu
häufiger Einnahme (wiederholte Einnahme über mehrere Tage
hintereinander, was einem nicht bestimmungsgemäßen Gebrauch
entspricht) kann der Wirkstoff akkumulieren, was zu vermehrten
Nebenwirkungen führt.
Der Dauergebrauch von Kopfschmerzmitteln jeglicher Art kann diese
verschlimmern. Wenn dieser Fall eintritt oder der Verdacht darauf
besteht, sollte medizinischer Rat eingeholt und die Behandlung
unterbrochen werden. Die Möglichkeit eines
Medikamentenübergebrauchs-Kopfschmerzes sollte bei Patienten in
Betracht gezogen werden, die trotz (oder gerade aufgrund) der
regelmäßigen Einnahme von Kopfschmerzmitteln unter häufigen oder
täglichen Kopfschmerzen leiden.
Die empfohlene Dosis für Frovatriptan darf nicht überschritten werden.
Dieses Arzneimittel enthält Lactose. Deshalb sollten Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption dieses Arzneimittel nicht einnehmen.
Bei gemeinsamer Anwendung von Triptanen (5‑HT1-Rezeptor-Agonisten) und pflanzlichen Zubereitungen, die Johanniskraut (Hypericum perforatum) enthalten, können möglicherweise häufiger Nebenwirkungen auftreten.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
• Gemeinsame Anwendung Kontraindiziert
Ergotamin und Ergotamin-Derivate (einschließlich Methysergid) und andere 5‑HT1-Rezeptor-Agonisten
Risiko von
Hypertonie und Konstriktion der Koronararterien aufgrund additiver
vasokonstriktiver Wirkungen bei gleichzeitiger Verabreichung im
selben Migräneanfall (siehe 4.3 Gegenanzeigen).
Die Wirkungen können additiv sein. Es wird empfohlen, nach
Verabreichung von Arzneimitteln auf Ergotaminbasis mindestens
24 Stunden zu warten, bevor Frovatriptan verabreicht wird.
Ebenso wird empfohlen, nach Verabreichung von Frovatriptan
24 Stunden zu warten, bevor ein Arzneimittel auf
Ergotaminbasis verabreicht wird (siehe 4.4 Besondere
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung).
• Gemeinsame Anwendung nicht empfohlen
Monoaminoxidase-Hemmer
Frovatriptan ist kein Substrat für MAO‑A, ein potentielles Risiko eines Serotonin-Syndroms oder einer Hypertonie kann jedoch nicht ausgeschlossen werden (siehe 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften).
• Gemeinsame Anwendung erfordert Vorsicht
Selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (Citalopram, Fluoxetin, Fluvoxamin, Paroxetin, Sertralin)
Potentielles
Risiko einer Hypertonie, koronaren Vasokonstriktion oder eines
Serotonin-Syndroms
Die strenge Einhaltung der empfohlenen Dosis ist unabdingbar für
die Verhinderung dieses Syndroms.
Methylergometrin
Risiko einer Hypertonie, Konstriktion von Koronararterien
Fluvoxamin
Fluvoxamin ist ein potenter Hemmstoff für Cytochrom CYP1A2 und kann die Blutkonzentration von Frovatriptan um 27 – 49 % erhöhen.
Orale Kontrazeptiva
Bei Frauen, die orale Kontrazeptiva eingenommen hatten, waren die Frovatriptan-Konzentrationen 30 % höher als bei denen, die keine einnahmen. Es wurde kein Anstieg der Nebenwirkungshäufigkeit berichtet.
Hypericum perforatum (Johanniskraut, peroral)
Wie bei anderen Triptanen kann das Risiko des Auftretens eines Serotonin-Syndroms möglicherweise erhöht sein.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Für Schwangere ist
die Sicherheit von Frovatriptan nicht belegt.
Tierexperimentelle Studien haben Reproduktionstoxizität gezeigt
(siehe 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit). Das potentielle
Risiko für den Menschen ist nicht bekannt. Frovatriptan sollte
während der Schwangerschaft nicht eingenommen werden, es sei denn,
es ist unbedingt notwendig.
Stillzeit
Frovatriptan und/oder seine Metaboliten werden in die Milch laktierender Ratten ausgeschieden. Die maximale Konzentration in der Milch ist dabei um das Vierfache höher als im Blut. Obwohl nicht bekannt ist, ob Frovatriptan oder seine Metaboliten beim Menschen in die Muttermilch ausgeschieden werden, wird die Einnahme von Frovatriptan durch stillende Frauen nicht empfohlen, außer wenn es unbedingt erforderlich ist. In diesem Fall ist ein zeitlicher Abstand von 24 Stunden einzuhalten.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Es wurden keine
Studien zur Wirkung auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen
von Maschinen durchgeführt.
Sowohl eine Migräne als auch die Behandlung mit Frovatriptan können
Schläfrigkeit verursachen. Den Patienten sollte empfohlen werden,
ihre Fähigkeit zur Bewältigung komplexer Aufgaben, wie Autofahren,
während der Migräneanfälle und nach Frovatriptan-Gabe
abzuwägen.
4.8 Nebenwirkungen
Frovatriptan wurde über 2700 Patienten in der empfohlenen Dosis von 2,5 mg verabreicht und dabei waren die häufigsten Nebenwirkungen (< 10 %) Schwindel, Müdigkeit, Parästhesie, Kopfschmerz und Hitzewallungen. Die in klinischen Studien mit Frovatriptan berichteten Nebenwirkungen waren vorübergehend, im Allgemeinen leicht bis mäßig ausgeprägt und gingen spontan wieder zurück. Einige dieser Nebenwirkungen können auch durch die Migräne selbst hervorgerufen sein.
Die untenstehende Tabelle enthält alle unerwünschten Wirkungen, die als durch die Behandlung mit 2,5 mg Frovatriptan bedingt beurteilt worden sind und in den vier placebokontrollierten Studien häufiger als unter Placebo auftraten. Sie sind nach absteigender Inzidenz und nach Organsystemklassen aufgeführt. Es liegen keine Nebenwirkungen der Kategorien „Sehr häufig“ (≥ 1/10), „Sehr selten“ (≥ 1/10.000) und „Nicht bekannt“ vor.
-
ORGANSYSTEMKLASSE
Häufig
≥ 1/100 - < 1/10
Gelegentlich
≥ 1/1000 - < 1/100
Selten
≥ 1/10.000 - < 1/1000
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Lymphadenopathie
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Dehydratation
Hypoglykämie
Psychiatrische Erkrankungen
Angst, Schlaflosigkeit, Verwirrtheitszustand, Nervosität, Agitiertheit, Depression, Depersonalisation
Abnormale Träume, Persönlichkeitsstörungen
Erkrankungen des Nervensystems
Schwindel, Parästhesien, Kopfschmerzen, Somnolenz, Dysästhesie, Hypoästhesie
Geschmacksstörungen, Tremor, Aufmerksamkeitsstörungen, Lethargie, Hyperästhesie, Sedierung, Vertigo, unwillkürliche Muskelkontraktionen
Amnesie, erhöhter Muskeltonus, erniedrigter Muskeltonus, Hyporeflexie, Bewegungsstörungen
Augenerkrankungen
Sehstörungen
Augenschmerzen, Augenreizung, Photophobie
Nachtblindheit
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
Tinnitus, Ohrenschmerzen
Ohrbeschwerden, Ohrenerkrankung, Ohrenjucken, Hyperakusis
Herzerkrankungen
Palpitationen, Tachykardie
Bradykardie
Gefäßerkrankungen
Hitzewallung mit Hautrötung (Flush)
peripheres Kältegefühl, Hypertonie
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und des Mediastinums
Engegefühl des Halses
Rhinitis, Sinusitis, Pharyngolaryngealschmerzen
Nasenbluten, Schluckauf, Hyperventilation, Atemerkrankung, Rachenreizung
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Übelkeit, Mundtrockenheit, Dyspepsie, Abdominalschmerzen
Diarrhö, Dysphagie, Blähungen/Flatulenz, Magenbeschwerden, aufgetriebener Bauch
Verstopfung, Aufstoßen, gastroösophageale Refluxkrankheit, Reizdarmsyndrom, Lippenbläschen, Lippenschmerzen, Ösophagospasmus, peptische Ulcera, Schmerzen der Speicheldrüsen, Stomatitis, Zahnschmerzen
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Hyperhidrosis
Pruritus
Erythem, Piloarrektion, Purpura, Urtikaria
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Steifigkeit und Schmerzen des Bewegungsapparates, Schmerzen in den Extremitäten, Rückenschmerzen, Arthralgie
Erkrankungen der Niere und Harnwege
Pollakisurie, Polyurie
Nykturie, Nierenschmerzen
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
schmerzempfindliche Brust
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Ermüdung, Thoraxbeschwerden
Thoraxschmerzen, Wärmegefühl, Temperaturintoleranz, Schmerzen, Asthenie, Durst, Trägheit, gesteigerter Antrieb, Unwohlsein
Fieber
Untersuchungen
Bilirubin im Blut erhöht, Calcium im Blut erniedrigt, Urinanalyse anormal
Verletzung, Vergiftung und durch Eingriffe bedingte Komplikationen
Biss (selbst zugefügt)
Die in zwei offenen klinischen Langzeitstudien beobachteten unerwünschten Wirkungen unterschieden sich nicht von den oben genannten.
Nach der Markteinführung wurde von Überempfindlichkeitsreaktionen einschließlich Hautreaktionen und anaphylaktischer Schock berichtet. Über die Häufigkeit ist nichts bekannt.
4.9 Überdosierung
Es gibt nur begrenzte Daten zur Überdosierung mit Frovatriptan Filmtabletten. Die maximale orale Einzeldosis Frovatriptan, die männliche und weibliche Migräne-Patienten erhielten, betrug 40 mg (das 16fache der empfohlenen klinischen Dosis von 2,5 mg) und die maximale Einzeldosis, die gesunden männlichen Probanden verabreicht wurde, betrug 100 mg (das 40fache der empfohlenen klinischen Dosis). Beide Dosen waren nicht mit anderen Nebenwirkungen verbunden, als den in Abschnitt 4.8. genannten. Jedoch wurde nach der Markteinführung ein schwerwiegender Fall eines Koronarspasmus berichtet. Dieser Patient nahm zur Migräneprophylaxe ein trizyklisches Antidepressivum und an drei aufeinander folgenden Tagen jeweils das 4fache der empfohlenen Dosis Frovatriptan ein. Der Patient hat sich vollständig erholt.
Es gibt kein spezifisches Antidot zu Frovatriptan. Die Eliminationshalbwertszeit von Frovatriptan liegt bei ca. 26 Stunden (siehe 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften).
Die Wirkungen von Hämodialyse oder Peritonealdialyse auf die Serumkonzentration von Frovatriptan sind nicht bekannt.
Behandlung
Im Falle einer Frovatriptan-Überdosierung sollte der Patient mindestens 48 Stunden engmaschig überwacht werden und jede notwendige unterstützende Behandlung erhalten.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Selektive
5‑HT1-Rezeptor-Agonisten
ATC-Code: N02CC07
Frovatriptan ist ein selektiver Agonist für 5‑HT-Rezeptoren, der in Radioliganden-Assays eine hohe Affinität zu 5‑HT1B- und 5‑HT1D-Bindungsstellen zeigt und in funktionellen Bioassays ausgeprägte agonistische Wirkungen an 5‑HT1B- und 5‑HT1D-Rezeptoren ausübt. Es zeigt eine ausgeprägte Selektivität für die 5‑HT1B/1D-Rezeptoren und weist keine signifikante Affinität zu 5‑HT2-, 5‑HT3-, 5‑HT4-, 5‑HT6-, α‑Adrenorezeptoren oder Histaminrezeptoren auf. Frovatriptan hat keine signifikante Affinität zu Benzodiazepin-Bindungsstellen.
Es wird angenommen, dass Frovatriptan selektiv an den extrazerebralen, intrakraniellen Arterien wirkt und so die übermäßige Dilatation dieser Gefäße bei einem Migräneanfall verhindert. In klinisch relevanten Konzentrationen führte Frovatriptan zur Konstriktion isolierter humaner Zerebralarterien bei geringer oder fehlender Wirkung auf isolierte humane Koronararterien.
Die klinische
Wirksamkeit von Frovatriptan bei der Behandlung von
Migränekopfschmerzen und den damit einhergehenden Symptomen wurde
in drei multizentrischen placebokontrollierten Studien untersucht.
In diesen Studien war Frovatriptan 2,5 mg stets gegenüber
Placebo überlegen in Bezug auf die Besserung der Kopfschmerzen 2
und 4 Stunden nach der Verabreichung und bezüglich der Zeit
bis zur ersten Besserung. Eine Schmerzlinderung (Besserung der
Kopfschmerzen von mäßig starken/starken zu keinen/leichten
Schmerzen) erreichten nach 2 Stunden 37 – 46 % der
Frovatriptan-Patienten und 21 – 27 % der Patienten unter
Placebo.
Eine vollständige Schmerzlinderung erreichten nach 2 Stunden
9 – 14 % der Frovatriptan-Patienten und 2 – 3 %
der Patienten unter Placebo. Die maximale Wirksamkeit wird mit
Frovatriptan innerhalb von 4 Stunden erreicht.
In einer vergleichenden klinischen Studie war die Wirksamkeit von
2,5 mg Frovatriptan nach 2 und 4 Stunden geringfügig
niedriger als die von 100 mg Sumatriptan. Die Häufigkeit von
unerwünschten Wirkungen war, verglichen mit 100 mg
Sumatriptan, bei 2,5 mg Frovatriptan etwas geringer. Zum
Vergleich von 2,5 mg Frovatriptan und 50 mg Sumatriptan
wurde keine Studie durchgeführt.
Bei gesunden älteren Probanden wurden nach einer oralen Einzeldosis von 2,5 mg Frovatriptan bei einigen Probanden vorübergehende Veränderungen des systolischen arteriellen Blutdruckes innerhalb des Normbereichs beobachtet.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Resorption
Nach Verabreichung
einer oralen Einzeldosis von 2,5 mg an gesunde Probanden
betrug die mittlere maximale Blutkonzentration von Frovatriptan
(Cmax), die innerhalb von 2 bis 4 Stunden erreicht
wurde, 4,2 ng/ml bei Männern und 7,0 ng/ml bei Frauen.
Die mittlere Fläche unter der Kurve (AUC) betrug 42,9 und
94,0 ng·h/ml bei Männern bzw. Frauen.
Die orale Bioverfügbarkeit betrug 22 % bei Männern und
30 % bei Frauen. Die Pharmakokinetik von Frovatriptan war bei
gesunden Probanden und Migräne-Patienten vergleichbar. Ebenso fand
sich kein Unterschied in den pharmakokinetischen Parametern während
oder zwischen Migräneanfällen.
Über den in klinischen Studien untersuchten Dosisbereich (1 mg bis 40 mg) zeigte Frovatriptan generell eine lineare Pharmakokinetik.
Nahrung hatte keinen signifikanten Einfluss auf die Bioverfügbarkeit von Frovatriptan, verzögerte aber tmax geringfügig um ca. 1 Stunde.
Verteilung
Das
Steady-state-Volumen der Verteilung von Frovatriptan nach
intravenöser Verabreichung von 0,8 mg betrug 4,2 l/kg
bei Männern und 3,0 l/kg bei Frauen.
Die Bindung von Frovatriptan an Serumproteine war gering (ca.
15 %). Die reversible Bindung an Blutzellen im Steady State
lag, ohne Unterschied zwischen Männern und Frauen, bei ca.
60 %. Das Blut-Plasma-Verhältnis lag bei ca. 2 : 1
im Equilibrium.
Metabolismus
Nach oraler
Verabreichung von 2,5 mg radioaktiv markiertem Frovatriptan an
gesunde männliche Probanden wurden 32 % der Dosis im Urin und
62 % in den Faezes wieder gefunden. Bei den radioaktiv
markierten Verbindungen, die mit dem Urin ausgeschieden wurden,
handelte es sich um unverändertes Frovatriptan,
Hydroxy-Frovatriptan, N‑Acetyl-demethyl-Frovatriptan,
Hydroxy-N‑acetyl-demethyl-Frovatriptan und Demethyl-Frovatriptan,
sowie geringfügige Mengen mehrerer anderer Metaboliten.
Demethyl-Frovatriptan wies eine etwa 3‑mal geringere Affinität zu
5‑HT1-Rezeptoren auf als die Muttersubstanz.
N‑Acetyl-demethyl-Frovatriptan zeigte nur geringfügige Affinität zu
5‑HT1-Rezeptoren. Die Aktivität anderer Metaboliten
wurde nicht untersucht.
Die Ergebnisse von in-vitro-Studien zeigten, dass CYP1A2 das
hauptsächlich an der Metabolisierung von Frovatriptan beteiligte
Cytochrom-P450-Isoenzym ist. Frovatriptan hemmt oder induziert
CYP1A2 in vitro nicht.
Frovatriptan ist kein Hemmer der menschlichen
Monoaminoxidase(MAO)-Enzyme oder der Cytochrom-P450-Isoenzyme und
hat daher nur ein geringes Potential für
Arzneimittelwechselwirkungen (siehe 4.5 Wechselwirkungen mit
anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen). Frovatriptan
ist kein Substrat für die MAO.
Ausscheidung
Die Elimination von Frovatriptan verläuft biphasisch, mit einer Distributionsphase, die zwischen 2 und 6 Stunden dauert. Die mittlere systemische Clearance betrug 216 und 132 ml/min bei Männern bzw. Frauen. Die renale Clearance machte 38 % (82 ml/min) und 49 % (65 ml/min) der totalen Clearance bei Männern bzw. Frauen aus. Die terminale Eliminationshalbwertszeit beträgt ca. 26 Stunden, unabhängig vom Geschlecht, allerdings überwiegt die terminale Eliminationsphase erst nach etwa 12 Stunden.
Geschlecht
Die AUC- und Cmax‑Werte von Frovatriptan sind bei Männern um ca. 50 % niedriger als bei Frauen. Dies liegt zumindest teilweise an der gleichzeitigen Einnahme oraler Kontrazeptiva. Aufgrund der durch die klinische Anwendung belegten Wirksamkeit und Sicherheit der 2,5‑mg-Dosis ist keine geschlechtsspezifische Dosisanpassung notwendig (siehe 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung).
Ältere Patienten
Bei gesunden älteren Probanden (65 bis 77 Jahre) ist die AUC im Vergleich zu jüngeren Probanden (18 bis 37 Jahre) bei Männern um 73 % und bei Frauen um 22 % erhöht. Zwischen den beiden Gruppen gab es keinen Unterschied bezüglich tmax oder t½ (siehe 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung).
Nierenfunktionsstörungen
Die systemische Exposition gegenüber Frovatriptan sowie die Halbwertszeit t½ waren bei männlichen und weiblichen Probanden mit Nierenfunktionsstörung (Creatinin-Clearance 16 – 73 ml/min) im Vergleich zu gesunden Probanden nicht signifikant unterschiedlich.
Leberfunktionsstörungen
Nach oraler Verabreichung lagen die mittleren Blutkonzentrationen von Frovatriptan bei männlichen und weiblichen Probanden im Alter von 44 bis 57 Jahren mit leichter bis mäßig schwerer Leberfunktionsstörung (Child-Pugh Grade A und B) innerhalb des Bereichs, der bei gesunden jungen und älteren Probanden beobachtet worden war. Für Probanden mit schwerer Leberinsuffizienz liegen keine pharmakokinetischen oder klinischen Erfahrungen mit Frovatriptan vor (siehe 4.3 Gegenanzeigen).
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
In präklinischen Toxizitätsstudien wurden Effekte nach Einzel- oder Mehrfachgabe nur bei Expositionsniveaus beobachtet, die über dem maximalen Expositionsniveau beim Menschen lagen.
Standard-Studien zur Genotoxizität zeigten kein klinisch relevantes genotoxisches Potential von Frovatriptan.
Frovatriptan war bei Ratten fetotoxisch, jedoch wurde bei Kaninchen Fetotoxizität nur bei Dosen beobachtet, die für die Muttertiere toxisch waren.
Frovatriptan zeigte kein karzinogenes Potential in Standardstudien zur Kanzerogenität bei Nagern und in Studien an p53(+/-)-Mäusen, bei beträchtlich höheren Expositionen als der für den Menschen erwarteten.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Tablettenkern
Lactose
Mikrokristalline Cellulose
Hochdisperses Siliciumdioxid
Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A) (Ph. Eur.)
Magnesiumstearat (Ph. Eur.) [pflanzlich]
Filmüberzug
Opadry white, bestehend aus:
Hypromellose (E 464)
Titandioxid (E 171)
Lactose
Macrogol 3000
Triacetin
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend
6.3 Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über
30 °C lagern.
In der Originalverpackung aufbewahren.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
PVC/PE/ACLAR/Aluminium-Blisterpackungen
Originalpackungen
mit 3 Filmtabletten (N1)
Originalpackungen mit 6 Filmtabletten (N1)
Originalpackungen mit 12 Filmtabletten (N1)
Klinikpackungen mit 12 Filmtabletten (Bündelpackung aus 2 x 6 Filmtabletten).
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung
Keine speziellen Anforderungen
7. inhaber der zulassung
Berlin-Chemie AG
Glienicker Weg 125
12489 Berlin, Deutschland
Tel.: 030 / 6707-0
Fax: 030/ 6707-2120
8. ZULASSUNGSNUMMER
52682.00.00
9. DATUM DER erteilung der ZULASSUNG / Verlängerung der zulassung
Datum der
Zulassung: 16.04.2002
Datum der Zulassungsverlängerung: 16.07.2007
10. STAND DER INFORMATION
Juli 2008
11. verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig
5th Updated Version - Page 12 of 12 - Date: 04.08.2008