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Allergodil 1 Mg/Ml Nasenspray, Lösung

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FACHINFORMATION

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Allergodil 1 mg/ml Nasenspray, Lösung

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

1 ml Nasenspray, Lösung enthält 1 mg Azelastinhydrochlorid.

Ein Sprühstoß (0,14 ml) enthält 0,14 mg Azelastinhydrochlorid entsprechend 0,13 mg Azelastin.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Nasenspray, Lösung Klare, farblose Lösung.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Zur symptomatischen Behandlung der allergischen Rhinitis bei Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern ab 6 Jahren.

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren: zweimal täglich 2 Sprühstöße pro Nasenloch.

Diese Dosierung sollte nicht überschritten werden.

Kinder im Alter von 6 bis 11 Jahren:

Zweimal täglich 1 Sprühstoß pro Nasenloch.

Allergodil Nasenspray wird aufgrund mangelnder Daten zur Sicherheit und Wirksamkeit nicht zur Anwendung bei Kindern unter 6 Jahren empfohlen.

Allergodil Nasenspray ist zur Langzeitbehandlung geeignet. Es besteht keine zeitliche Beschränkung der Anwendung.

Art der Anwendung nasale Anwendung

Vorsichtsmaßnahmen vor der Handhabung bzw. während der Anwendung des Arzneimittels:

Lösung bei aufrechter Kopfhaltung in jedes Nasenloch einsprühen.

Vor der ersten Anwendung muss die Pumpe sechsmal betätigt werden, bis ein gleichmäßiger Sprühnebel austritt. Wenn Allergodil Nasenspray über 3 Tage oder länger nicht angewendet wurde, muss ausreichend lange gepumpt werden, bis ein gleichmäßiger Sprühnebel austritt.

4.3 Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Azelastinhydrochlorid oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Nicht zutreffend.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Es wurden keine Studien mit Azelastin-Nasenspray zur Erfassung von Wechselwirkungen durchgeführt. Studien zu Wechselwirkungen mit hohen oralen Dosen liegen vor. Diese haben jedoch keine Bedeutung für Allergodil Nasenspray. Die systemisch erreichten Wirkstoffspiegel nach Anwendung in der Nase erreichen nur maximal ein Sechstel der Wirkstoffspiegel der gut tolerierten oralen Gabe.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Bisher liegen keine oder nur sehr begrenzte Erfahrungen mit der Anwendung von Azelastin bei Schwangeren vor. Tierexperimentelle Studien haben bei hohen oralen Dosen eine Reproduktionstoxizität gezeigt (siehe Abschnitt 5.3). Die Anwendung von Allergodil Nasenspray während der Schwangerschaft solle deshalb mit Vorsicht erfolgen.

Stillzeit

Es ist nicht bekannt, ob Azelastin oder seine Metaboliten in die Muttermilch übergehen. Da viele Arzneimittel mit der Muttermilch ausgesondert werden, sollte die Anwendung von Azelastin bei stillenden Frauen mit Vorsicht erfolgen.

Fertilität

In tierexperimentellen Studien wurde ein Einfluss auf die Fertilität beobachtet (siehe Abschnitt 5.3).

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Allergodil Nasenspray hat geringen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.

Bei Anwendung von Allergodil Nasenspray sind sehr selten Beschwerden wie Abgeschlagenheit, Mattigkeit, Erschöpfung, Schwindel- oder Schwächegefühl, die auch durch das Krankheitsgeschehen bedingt sein können, möglich. In diesen Fällen kann die Fähigkeit zum Führen eines Kraftfahrzeuges und zur Bedienung von Maschinen beeinträchtigt sein. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol.

4.8 Nebenwirkungen

Häufig kommt es nach der Anwendung zu einer Geschmacksstörung, einem wirkstoffspezifischen unangenehmen Geschmack (meist aufgrund unsachgemäßer Anwendung mit zu weit in den Nacken geneigtem Kopf), der zuweilen in seltenen Fällen Übelkeit verursachen kann.

Die Nebenwirkungen sind im Folgenden nach Systemorganklassen und Häufigkeit aufgelistet. Bei den Häufigkeitsangaben werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:

Sehr häufig Häufig Gelegentlich Selten Sehr selten Nicht bekannt


(> 1/10);

(> 1/100 bis < 1/10);

(> 1/1.000 bis < 1/100);

(> 1/10.000 bis < 1/1.000);

(< 1/10.000),

(Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).

Erkrankungen des Immunsystems

Sehr selten

Überempfindlichkeit

Erkrankungen des Nervensystems

Häufig

Dysgeusie (unangenehmer Geschmack)

Sehr selten

Schwindel*

Somnolenz (Benommenheit, Schläfrigkeit)

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Gelegentlich

Reizung der Nasenschleimhaut (Brennen, Kribbeln)

Niesen

Nasenbluten

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Selten

Übelkeit

Allgemeine Erkrankungen

Sehr selten

Abgeschlagenheit* (Mattigkeit,

Erschöpfung)

Schwächegefühl*

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Sehr selten

Hautausschlag

Juckreiz

Nesselsucht

Kann auch durch die zugrunde liegende Erkrankung verursacht sein (siehe auch Abschnitt 4.7)

4.9 Überdosierung

Bei Anwendung in der Nase sind Reaktionen infolge einer Überdosierung nicht zu erwarten. Im Falle einer Überdosierung nach versehentlichem Verschlucken ist auf Grund tierexperimenteller Befunde mit zentralnervösen Erscheinungen (darunter Benommenheit, Verwirrtheit, Koma, Tachykardie und Hypotonie) zu rechnen. Die Behandlung muss symptomatisch erfolgen. Abhängig von der verschluckten Menge wird eine Magenspülung empfohlen. Ein Antidot ist nicht bekannt.

5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Dekongestiva und andere Rhinologika zur topischen Anwendung, Antiallergika, ausgenommen Corticosteroide ATC-Code: R01AC03

Azelastin, ein Phthalazinon-Derivat, ist eine potente und langanhaltend antiallergisch wirksame Substanz mit selektiv ^-antagonistischen Eigenschaften. Nach topischer Anwendung am Auge zeigte sich auch eine entzündungshemmende Wirkung.

In präklinischen In-vivo- und in In-vitro-Studien hemmte Azelastin die Synthese oder Ausschüttung chemischer Botenstoffe, die an allergischen Sofort- oder Spätreaktionen beteiligt sind, wie z. B. Leukotriene, Histamine, PAF und Serotonin.

In klinischen Studien setze die Wirkung von Azelastin-Nasenspray schneller ein als die Wirkung von Desloratadin und von nasal angewendetem Mometason. Eine Linderung der Symptome setzt innerhalb 15 Minuten nach der Anwendung ein.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Allgemeine Eigenschaften:

Nach oraler Gabe wird Azelastin rasch resorbiert. Die absolute Bioverfügbarkeit beträgt 81%. Nahrung hat keinen Einfluss auf die Resorption von Azelastin. Das Verteilungsvolumen ist hoch. Dies lässt auf eine Verteilung überwiegend im peripheren Gewebe schließen. Die Proteinbindung ist mit 80%-90% so niedrig, dass nicht mit einer gegenseitigen Verdrängung aus der Proteinbindung zu rechnen ist.

Die Eliminationshalbwertszeit im Plasma nach einmaliger Gabe liegt bei etwa 20 Stunden für Azelastin und etwa 45 Stunden für den therapeutisch aktiven Metaboliten N-Desmethylazelastin. Die Ausscheidung erfolgt hauptsächlich fäkal. Die anhaltende Ausscheidung geringer Mengen des Wirkstoffs mit dem Stuhl lässt darauf schließen, dass die Substanz zu einem gewissen Maß dem enterohepatischen Kreislauf unterliegt.

Bei gesunden Probanden betrug die Cmax von Azelastin im steady state nach wiederholter nasaler Anwendung von täglich 0,56 mg Azelastinhydrochlorid (zweimal täglich je ein Sprühstoß pro Nasenloch) etwa 0,27 ng/ml. Der Plasmaspiegel des aktiven Metaboliten N-Desmethylazelastin lag an oder unter der Nachweisgrenze (0,12 ng/ml).

Eigenschaften bei Patienten

Bei an allergischer Rhinitis erkrankten Patienten betrug der mittlere Plasmaspiegel im steady state zwei Stunden nach nasaler Anwendung, bei einer täglichen Gesamtdosis von 0,56 mg Azelastinhydrochlorid (einmal täglich 2 Sprühstöße pro Nasenloch) 0,65 ng/ml. Eine Verdopplung der täglichen Gesamtdosis auf 1,12 mg Azelastinhydrochlorid (zweimal täglich zwei Sprühstöße pro Nasenloch) führte zu mittleren Azelastin-Plasmaspiegeln im steady state von 1,09 ng/ml. Dies lässt auf eine Dosisproportionalität innerhalb des Dosierungsbereichs schließen.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Azelastinhydrochlorid besaß in Untersuchungen am Meerschweinchen keine sensibilisierenden Eigenschaften. In In-vitro- und In-vivo-Testreihen zeigte Azelastin kein genotoxisches und kein kanzerogenes Potential bei Ratten und Mäusen. Bei männlichen und weiblichen Ratten setzte Azelastin bei oraler Gabe von Dosen über 3 mg/kg/Tag dosisabhängig den Fertilitätsindex herab; substanzabhängige Veränderungen der Fortpflanzungsorgane männlicher oder weiblicher Tiere wurden in Untersuchungen zur chronischen Toxizität nicht beobachtet. Embryotoxische und teratogene Wirkungen traten bei Ratten, Mäusen und Kaninchen nur im maternal-toxischen Dosisbereich auf (bei Mäusen und Ratten z. B. bei einer Dosis von 68,6 mg/kg/Tag).

Bei hohen oralen Dosen (dem 1.875-fachen der empfohlenen intranasalen Tagesdosis beim Menschen) kam es bei Tieren in Untersuchungen zur Reproduktionstoxizität zu fetaler Letalität, Wachstumsverzögerung und einer erhöhten Inzidenz von Skelettanomalien.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Hypromellose, Sucralose (E955), Sorbitol-Lösung 70% (kristallisierend) (Ph.Eur.), Natriumedetat (Ph.Eur.), Natriumcitrat, Gereinigtes Wasser

6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre

Haltbarkeit nach Anbruch der Flasche: 6 Monate

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht im Kühlschrank lagern oder einfrieren.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Braune Glasflasche mit Sprühpumpe (der mit der Lösung in Berührung kommende Teil der Sprühpumpe besteht aus Polypropylen, Polyethylen, Polyoxymethylen, Elastomer und Edelstahl):

Packungsgrößen:

5 ml Lösung in einer 10 ml Flasche 10 ml Lösung in einer 10 ml Flasche 17 ml Lösung in einer 20 ml Flasche 20 ml Lösung in einer 20 ml Flasche 22 ml Lösung in einer 20 ml Flasche

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

Keine besonderen Anforderungen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

MEDA Pharma GmbH & Co. KG Benzstrasse 1 61352 Bad Homburg Deutschland

8. ZULASSUNGSNUMMER

80970.00.00

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG

08. Mai 2013

10. STAND DER INFORMATION

06/2014

11. VERKAUFSABGRENZUNG

Verschreibungspflichtig