Almotriptan Hexal Bei Migräne 12,5 Mg Filmtabletten
FACHINFORMATION
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Almotriptan HEXAL bei Migräne 12,5 mg Filmtabletten
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Jede Filmtablette enthält Almotriptan[rac-(2R)-2-hydroxybutandioat] entsprechend 12,5 mg Almotriptan.
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Filmtablette.
Weiße bis weißgraue, runde, bikonvexe Filmtabletten mit der Prägung „12.5" auf der einer Seite und ohne Prägung auf der anderen Seite.
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
Akute Behandlung der Kopfschmerzphase von Migräneanfällen mit oder ohne Aura.
4.2 Dosierung und Art der Anwendung
Almotriptan HEXAL bei Migräne sollte so früh wie möglich nach Einsetzen der Migränekopfschmerzen zusammen mit Flüssigkeit eingenommen werden. Es ist jedoch auch wirksam, wenn es zu einem späteren Zeitpunkt des Migräneanfalls eingenommen wird.
Almotriptan darf nicht prophylaktisch zur Verhinderung eines Migräneanfalls eingesetzt werden.
Die Tabletten können unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden. Dosierung
Erwachsene (18-65 Jahre)
Die empfohlene Dosis ist 12,5 mg Almotriptan. Eine zweite Dosis kann eingenommen werden, wenn die Symptome innerhalb von 24 Stunden erneut auftreten. Diese zweite Dosis darf nur eingenommen werden, wenn die Einnahme der ersten Dosis mindestens zwei Stunden zurückliegt.
Die Wirksamkeit einer zweiten Dosis zur Behandlung desselben Anfalls, wenn eine erste Dosis wirkungslos bleibt, wurde nicht in kontrollierten Studien untersucht. Wenn daher ein Patient auf die erste Dosis nicht anspricht, sollte für denselben Anfall keine zweite Dosis eingenommen werden.
Die empfohlene Höchstdosis beträgt zwei Dosen innerhalb von 24 Stunden.
Kinder und Jugendliche (unter 18 Jahren)
Über die Anwendung von Almotriptan bei Kindern und Jugendlichen liegen keine Daten vor, daher wird die Anwendung bei dieser Altersgruppe nicht empfohlen.
Ältere Patienten (über 65 Jahre)
Bei älteren Patienten ist keine Dosisanpassung erforderlich. Die Unbedenklichkeit und Wirksamkeit von Almotriptan bei Patienten über 65 Jahre wurde nicht systematisch untersucht.
Nierenfunktionsstörung
Bei Patienten mit leichter oder mittelschwerer Nierenfunktionsstörung ist keine Dosisanpassung erforderlich. Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung dürfen höchstens eine 12,5-mg-Tablette über einen Zeitraum von 24 Stunden einnehmen.
Leberfunktionsstörung
Über die Anwendung von Almotriptan bei Patienten mit Leberfunktionsstörung liegen keine Daten vor (siehe Abschnitt 4.3 Gegenanzeigen und 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung).
4.3 Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.
Wie andere 5-HT1B/1D -Rezeptoragonisten darf Almotriptan bei Patienten mit einer Anamnese, Symptomen oder Zeichen ischämischer Herzkrankheit (Myokardinfarkt, Angina pectoris, belegte stumme Ischämie, Prinzmetal-Angina), schwerer Hypertonie und unkontrollierter leichter oder mittelschwerer Hypertonie nicht angewendet werden.
Patienten mit vorangegangenem apoplektischen Insult (CVA) oder vorangegangener transitorischer ischämischer Attacke (TIA).
Periphere Gefäßkrankheit.
Die gleichzeitige Verabreichung mit Ergotamin, Ergotaminderivaten (einschließlich Methysergid) und anderen 5-HT1B/1D -Agonisten ist kontraindiziert.
Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung (siehe Abschnitt 4.2. Dosierung und Art der Anwendung).
Almotriptan darf nur angewendet werden, wenn eine Migräne eindeutig diagnostiziert wurde. Das Arzneimittel darf nicht zur Behandlung von Basilarismigräne, hemiplegischer oder ophthalmoplegischer Migräne verwendet werden.
Wie bei anderen Arzneimitteln zur akuten Migränebehandlung sind vor der Behandlung von Kopfschmerzen bei Patienten, bei denen bisher noch keine Migräne diagnostiziert wurde, und bei Migränepatienten mit atypischen Symptomen andere möglicherweise schwerwiegende neurologische Erkrankungen sorgfältig auszuschließen. Bei Patienten, die mit 5-HT1B/1D -Rezeptoragonisten behandelt wurden, wurde über zerebrovaskuläre Vorkommnisse berichtet.
Es sollte beachtet werden, dass bei Migränepatienten das Risiko für bestimmte zerebrovaskuläre Ereignisse (z. B. Apoplexie, transitorische ischämische Attacke) erhöht sein kann.
In sehr seltenen Fällen wurden, wie bei anderen 5-HT1B/1D -Rezeptoragonisten, Koronarspasmus und Myokardinfarkt beobachtet. Almotriptan darf deshalb ohne vorherige Untersuchung auf eine mögliche zugrundeliegende HerzKreislauf-Erkrankung nicht bei Patienten angewendet werden, bei denen eine nicht diagnostizierte koronare Herzkrankheit bestehen könnte. Zu diesen Patienten zählen Frauen nach der Menopause, Männer über 40 Jahre und Patienten mit anderen Risikofaktoren für eine koronare Herzkrankheit, wie z. B. unkontrollierte Hypertonie, Hypercholesterinämie, Adipositas, Diabetes mellitus, Rauchen oder eine deutliche familiäre Vorbelastung mit HerzKreislauf-Erkrankungen. Diese Untersuchungen erfassen jedoch möglicherweise nicht jeden Patienten mit bestehender Herzkrankheit, und in sehr seltenen Fällen sind schwerwiegende Herzreaktionen bei Patienten ohne zugrunde liegende Herz-Kreislauf-Erkrankung aufgetreten, wenn 5-HT1-Agonisten verabreicht wurden.
Nach der Verabreichung kann Almotriptan vorübergehende Symptome, einschließlich Brustschmerz und Engegefühl, hervorrufen, die intensiv sein und auch den Hals betreffen können (siehe Abschnitt 4.8 Nebenwirkungen). In Fällen, in denen diese Symptome als Anzeichen einer ischämischen Herzkrankheit gedeutet werden können, darf keine weitere Dosis eingenommen werden und muss eine entsprechende Untersuchung durchgeführt werden.
Vorsicht ist geboten, wenn Almotriptan Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit gegen Sulfonamide verschrieben wird.
Nach gleichzeitiger Behandlung mit Triptanen und selektiven SerotoninWiederaufnahmehemmern (SSRIs) oder Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmern (SNRIs) wurde über ein Serotoninsyndrom (einschließlich veränderten mentalen Zustands, autonomer Instabilität und neuromuskulärer Störungen) berichtet. Diese Reaktionen können schwerwiegend sein. Ist die gleichzeitige Behandlung mit Almotriptan und einem SSRI oder SNRI klinisch notwendig, wird eine sorgfältige Überwachung des Patienten angeraten, insbesondere zu Therapiebeginn, bei einer
Dosiserhöhung oder bei Hinzufügen einer weiteren serotonergen Medikation (siehe Abschnitt 4.5).
Es wird geraten, nach Anwendung von Almotriptan einen zeitlichen Abstand von mindestens 6 Stunden bis zur Verabreichung von Ergotamin einzuhalten. Mindestens 24 Stunden sollten nach Verabreichung eines Ergotamin-haltigen Arzneimittels vergehen, bevor Almotriptan verabreicht wird. Obwohl in einer klinischen Studie, in der 12 gesunde Versuchspersonen Almotriptan und Ergotamin oral erhielten, keine additiven vasospastischen Effekte auftraten, sind letztere theoretisch möglich (siehe Abschnitt 4.3 Gegenanzeigen).
Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung dürfen nicht mehr als eine 12,5-mg-Tablette innerhalb von 24 Stunden einnehmen.
Bei Patienten mit leichter bis mittelschwerer hepatischer Erkrankung ist Vorsicht geboten, und bei Patienten mit schwerer hepatischer Erkrankung ist die Behandlung kontraindiziert (siehe Abschnitt 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften).
Bei gleichzeitiger Anwendung von Triptanen und pflanzlichen Zubereitungen, die Johanniskraut (Hypericum perforatum) enthalten, können Nebenwirkungen häufiger auftreten.
Wie andere 5-HT1B/1D -Rezeptoragonisten kann Almotriptan leichte, vorübergehende Blutdruckanstiege hervorrufen, die sich bei älteren Patienten ausgeprägter äußern können.
Kopfschmerz bei Medikamentenübergebrauch (MÜKS)
Eine langfristige Anwendung von Schmerzmitteln bei Kopfschmerzen kann zu deren Verschlimmerung führen. Tritt diese Situation ein oder wird diese vermutet, so sollte medizinischer Rat eingeholt und die Behandlung unterbrochen werden. Die Diagnose von Medikamentenübergebrauch bei Kopfschmerzen (MÜKS) sollte bei Patienten in Erwägung gezogen werden, die häufig oder täglich Kopfschmerzen haben, obwohl (oder weil) sie regelmäßig Kopfschmerzmittel einnehmen.
Die empfohlene Höchstdosis von Almotriptan darf nicht überschritten werden.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Interaktionsstudien wurden mit Monoaminoxidase-A-Hemmern, Betablockern, selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern, Kalziumantagonisten oder Inhibitoren der Cytochrom-P450-Isoenzyme 3A4 und 2D6 durchgeführt. Es liegen keine /n-wVo-Interaktionsstudien vor, in denen die Wirkung von Almotriptan auf andere Arzneimittel untersucht wurde.
Wie bei anderen 5-HT1-Agonisten kann im Falle einer gleichzeitigen Behandlung mit Monoaminoxidase-Hemmern ein mögliches Risiko für das Auftreten eines Serotoninsyndroms aufgrund pharmakodynamischer Wechselwirkungen nicht ausgeschlossen werden.
Es gab Berichte, in denen bei Patienten nach Einnahme von selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (SSRIs) oder Serotonin-Noradrenalin-
Wiederaufnahmehemmern (SNRIs) und Triptanen Symptome beschrieben wurden, die einem Serotoninsyndrom (einschließlich veränderten mentalen Zustands, autonomer Instabilität und neuromuskulärer Störungen) glichen (siehe Abschnitt 4.4).
Die Mehrfachgabe des Kalziumantagonisten Verapamil, eines Substrats von CYP3A4, bewirkte für Almotriptan eine 20%ige Erhöhung von Cmax und AUC. Der Anstieg wird nicht als klinisch relevant erachtet. Es wurden keine klinisch bedeutsamen Wechselwirkungen beobachtet.
Die Mehrfachgabe von Propranolol veränderte die Pharmakokinetik von Almotriptan nicht. Es wurden keine klinisch bedeutsamen Wechselwirkungen beobachtet.
Die Fähigkeit von Almotriptan, die wichtigsten CYP-Enzyme in menschlichen Leber-Mikrosomen und menschliche Monoaminoxidase (MAO) zu hemmen, wurde in In-vitro-Studien bewertet; dabei ergab sich, dass keine Veränderung des Metabolismus von Arzneimitteln, die durch CYP- oder MAO-A- und MAO-B-Enzyme metabolisiert werden, durch Almotriptan zu erwarten ist.
4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Für Almotriptan liegen nur sehr begrenzte Daten über schwangere Patientinnen vor. Tierexperimentelle Studien lassen nicht auf direkte oder indirekte schädliche Auswirkungen auf Schwangerschaft, embryonale/fetale Entwicklung, Geburtsverlauf oder postnatale Entwicklung schließen (siehe Abschnitt 5.3).
Bei der Verordnung von Almotriptan an schwangere Frauen ist Vorsicht geboten.
Stillzeit
Es liegen keine Daten zum Übergang von Almotriptan in die Muttermilch beim Menschen vor. Untersuchungen an Ratten haben gezeigt, dass Almotriptan und/oder seine Metaboliten in die Muttermilch übergehen.
Bei der Verordnung des Arzneimittels während der Stillzeit ist daher Vorsicht geboten.. Die Exposition des Kindes kann minimiert werden, indem 24 Stunden nach der Behandlung nicht gestillt wird.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Über die Wirkung von Almotriptan auf die Fähigkeit zur Teilnahme am Straßenverkehr oder die Bedienung von Maschinen liegen keine Studien vor. Da es aber bei Migräneanfällen zu Schläfrigkeit kommen kann, die auch als Nebenwirkung der Behandlung mit Almotriptan beschrieben wurde, ist für Patienten, die entsprechende Tätigkeiten ausüben, Vorsicht geboten.
Almotriptan wurde in klinischen Studien an über 2700 Patienten bis zu einem Jahr lang untersucht. Die häufigsten Nebenwirkungen im therapeutischen Dosisbereich waren Schwindel, Schläfrigkeit, Übelkeit, Erbrechen und Müdigkeit. Keine der Nebenwirkungen hatte eine Inzidenz über 1,5 %.
Die folgenden Nebenwirkungen wurden in klinischen Studien evaluiert und/oder nach der Markteinführung gemeldet. Die Nebenwirkungen werden nach Systemorganklassen (SOC) und mit absteigender Häufigkeit aufgeführt. Die Häufigkeiten werden definiert als: sehr häufig (> 1/10), häufig (> 1/100, < 1/10), gelegentlich (> 1/1.000, < 1/100), selten (> 1/10.000, < 1/1.000), sehr selten (< 1/10.000) und nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
Svstemorganklasse |
Häufig |
Gelegentlich |
Sehr selten |
Nicht bekannt |
Erkrankungen des Nervensystems |
Schwindel, Somnolenz |
Parästhesien, Kopfschmerzen |
Krampfanfälle | |
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths |
Tinnitus | |||
Herzerkrankungen |
Palpitationen |
Koronarspasmus, Myokardinfarkt, Tachykardie | ||
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums |
Engegefühl im Hals | |||
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts |
Übelkeit, Erbrechen |
Diarrhö, Dyspepsie, Mundtrockenheit | ||
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen |
Myalgie, Knochenschmerzen | |||
Allgemeine Erkrankungen |
Müdigkeit |
Brustschmerz, Asthenie |
4.9 Überdosierung
Es wurden keine Fälle von Überdosierung berichtet.
Als häufigste Nebenwirkung wurde bei Patienten, die 150 mg erhielten (die höchste Dosis, die Patienten verabreicht wurde), über Schläfrigkeit berichtet.
Eine Überdosierung ist symptomatisch zu behandeln und die Vitalfunktionen sind aufrechtzuerhalten. Da die Eliminationshalbwertszeit bei ca. 3,5 Stunden liegt, ist die Überwachung über einen Zeitraum von mindestens 12 Stunden oder während der Dauer der Symptome oder Anzeichen fortzusetzen.
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Migränemittel; Selektive Serotonin-5HTr Agonisten
ATC-Code: N02CC05 Wirkmechanismus
Almotriptan ist ein selektiver 5-HT1B- und 5-HT1D-Rezeptoragonist. Diese Rezeptoren vermitteln die Vasokonstriktion bestimmter Hirngefäße, was in Studien an isolierten menschlichen Gewebepräparaten nachgewiesen werden konnte.
Almotriptan interagiert außerdem mit dem trigeminovaskulären System und hemmt dabei die Extravasation von Plasmaproteinen aus den Duralgefäßen nach Stimulation der Trigeminusganglien, die ein Merkmal der Neuronenentzündung darstellt und an der Physiopathologie der Migräne beteiligt zu sein scheint. Almotriptan zeigt keine signifikante Wirkung auf andere 5-HT-Rezeptorsubtypen und keine signifikante Affinität gegenüber adrenergen, Adenosin-, Angiotensin-, Dopamin-, Endothelin- oder Tachykinin-Bindungsstellen.
Pharmakodynamische Wirkungen
Die Wirksamkeit von Almotriptan bei der akuten Behandlung von Migräneanfällen wurde in vier multizentrischen, placebo kontrollierten klinischen Prüfungen an über 700 Patienten, die 12,5 mg erhielten, nachgewiesen. Die Schmerzlinderung setzte 30 Minuten nach Verabreichung ein und nach 2 Stunden sprachen 57-70 % der Patienten unter Almotriptan und 32-42 % der Patienten unter Placebo auf die Behandlung an (Nachlassen der Kopfschmerzen von mäßig/schwer auf leicht oder nicht vorhanden). Darüber hinaus linderte Almotriptan die im Zusammenhang mit der Migräne auftretenden Symptome Übelkeit, Photophobie und Phonophobie.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Almotriptan weist eine gute Resorption und eine orale Bioverfügbarkeit von ca. 70 % auf. Die maximalen Plasmakonzentrationen (Cmax) treten ca. 1,5 bis 3,0 Stunden nach Verabreichung auf. Die Geschwindigkeit und das Ausmaß der Resorption werden durch eine gleichzeitige Nahrungsaufnahme nicht beeinträchtigt. Bei gesunden Probanden, die orale Einzeldosen zwischen 5 mg und 200 mg erhielten, waren Cmax und AUC dosisproportional, was auf ein lineares pharmakokinetisches Verhalten hinweist. Die Eliminationshalbwertszeit (t1/2) beträgt bei gesunden Probanden ca.
3,5 Stunden. Es liegen keine Hinweise auf geschlechtsspezifische Wirkungen auf die Pharmakokinetik von Almotriptan vor.
Über 75 % der verabreichten Dosis wird mit dem Urin ausgeschieden, der Rest mit den Fäzes. Ca. 50 % der Urin- und Fäzesausscheidung ist
unverändertes Almotriptan. Der wichtigste Biotransformationsweg ist über eine durch Monoaminoxidase (MAO-A) vermittelte oxidative Desaminierung zum Indolessigsäure-Metaboliten. Andere Enzyme, die am Metabolismus von Almotriptan beteiligt sind, sind Cytochrom P450 (3A4- und 2D6-Isoenzyme) und Flavin-Monooxygenase. Keiner der Metaboliten weist eine signifikante pharmakologische Wirkung auf.
Nach Verabreichung einer intravenösen Dosis Almotriptan zeigten gesunde Probanden die folgenden Durchschnittswerte: Verteilungsvolumen 195 l, Gesamtclearance 40 l/h und Eliminationshalbwertszeit 3,4 h.
Die renale Ausscheidung (CLR) machte ca. zwei Drittel der Gesamtclearance aus, wobei wahrscheinlich auch eine Sekretion über die Nierenkanälchen eine Rolle spielt. CLR korreliert gut mit der Nierenfunktion bei Patienten mit leichter (Kreatininclearance: 60-90 ml/min), mittelschwerer (Kreatininclearance: 3059 ml/min) und schwerer (Kreatininclearance: <30 ml/min) Nierenfunktionsstörung. Der Anstieg der mittleren t1/2 (bis zu 7 Stunden) ist nur bei Patienten mit schweren Nierenfunktionsstörungen statistisch und klinisch signifikant. Im Vergleich zu gesunden Versuchspersonen betrug der Anstieg der maximalen Plasmakonzentration (Cmax) von Almotriptan bei Patienten mit leichter, mittelschwerer und schwerer Nierenfunktionsstörung jeweils 9 %,
84 % und 72 %, während der Anstieg der Exposition (AUC) jeweils 23 %,
80 % und 195 % ausmachte. Nach diesen Ergebnissen betrug die Verringerung der Gesamtclearance von Almotriptan für Patienten mit leichter, mittelschwerer und schwerer Nierenfunktionsbeeinträchtigung jeweils -20 %, -40 % und -65 %. Wie zu erwarten war die Gesamtclearance (CL) und die renale Clearance (CLR) bei gesunden älteren Probanden im Vergleich mit einer jungen Kontrollgruppe verringert, aber ohne klinische Relevanz.
Auf Grundlage der Mechanismen für die Almotriptan-Clearance beim Menschen scheinen ca. 45 % der Almotriptan-Elimination auf hepatischer Metabolisierung zu beruhen. Daher wären die Plasmaspiegel von Almotriptan, selbst im Fall einer vollständigen Blockierung oder Hemmung dieser Clearance-Mechanismen, höchstens um das Zweifache im Vergleich zum Kontrollstatus erhöht, vorausgesetzt, dass die Nierenfunktion (und die renale Clearance von Almotriptan) nicht durch eine Leberfunktionsstörung verändert ist. Bei Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung ist Cmax im Vergleich zu gesunden Versuchspersonen zweifach und der AUC-Wert ungefähr dreifach erhöht. Die maximalen Veränderungen der pharmakokinetischen Parameter bei Patienten mit ausgeprägter Leberfunktionsstörung würden diese Größenordnungen nicht überschreiten. Daher wurde für Almotriptan keine Pharmakokinetikstudie an Patienten mit einer Leberfunktionsstörung durchgeführt.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
In Studien zur Sicherheitspharmakologie, zur Toxizität bei wiederholter Anwendung und zur Reproduktionstoxizität wurden unerwünschte Wirkungen nur bei Expositionen beobachtet, die deutlich über der maximalen Humanexposition lagen.
Almotriptan zeigte in einer Standardversuchsreihe von In-vitro- und In-vivo-Genotoxizitätsstudien keine mutagene Aktivität und in Studien an Mäusen und Ratten wurde kein karzinogenes Potential gefunden.
Wie andere 5-HT1B/id -Rezeptoragonisten bindet Almotriptan an Melanin. Jedoch wurden in Verbindung mit dem Arzneimittel keine unerwünschten Wirkungen auf die Augen bei Hunden nach bis zu einjähriger Behandlung beobachtet.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Tablettenkern Mannitol (Ph.Eur.)
Mikrokristalline Cellulose Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A) (Ph.Eur.) Povidon (K30)
Natriumstearylfumarat (Ph.Eur.)
Filmüberzug Hypromellose Titandioxid (E171)
Macrogol 400
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
OPA/AL/PVC-Al-Blisterpackung
Packungsgrößen 2 Filmtabletten
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.
7. INHABER DER ZULASSUNG
Hexal AG Industriestr. 25 83607 Holzkirchen Telefon: (08024) 908-0 Telefax: (08024) 908-1290 E-Mail: medwiss@hexal.com
8. ZULASSUNGSNUMMER
87142.00.00
9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG
16. Mai 2013
10. STAND DER INFORMATION
Oktober 2014
11. VERKAUFSABGRENZUNG
Apothekenpflichtig