Alpicort
Dr. August Wolff |
Fachinformation: Alpicort |
Seite: 4 |
SRZ: Stand der Information 09/2013
Fachinformation (Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels / SPC)
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Alpicort® |
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Alpicort®
0,2 g Prednisolon, 0,4 g Salicylsäure (Ph.Eur.) pro 100 ml Lösung
QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Wirkstoffe: Prednisolon und Salicylsäure (Ph. Eur.).
100 ml Lösung enthalten als Wirkstoffe 0,2 g Prednisolon und 0,4 g Salicylsäure (Ph.Eur.).
Sonstige Bestandteile: Propylenglycol.
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
DARREICHUNGSFORM
Lösung zur Anwendung auf der Kopfhaut.
Klare, farblose Lösung.
KLINISCHE ANGABEN
Anwendungsgebiete
Gering ausgeprägte entzündliche Erkrankungen der Kopfhaut, die auf eine symptomatische äußerliche Behandlung mit schwach wirksamen Kortikosteroiden ansprechen.
Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Art der Anwendung: Zur Anwendung auf der Kopfhaut.
Die Anwendung
erfolgt 1x täglich – möglichst abends. Sobald die entzündlichen
Erscheinungen abgeklungen sind, ist eine 2- bis 3-mal wöchentliche
Anwendung ausreichend.
Hierzu wird der Applikator mit der Öffnung nach
unten leicht über die zu behandelnden Stellen gezogen.
Die Dauer der kleinflächigen Behandlung sollte
aufgrund des Kortikoidgehaltes nicht länger als 2 – 3 Wochen
betragen. Klinische Erfahrung liegt für Behandlungszeiten bis zu 6
Monaten vor. Es wurde nicht untersucht, wie lange die Wirkung nach
Absetzen des Präparates anhält.
Bei Kindern (s. u. Abschnitt 4.4) sollte die Anwendung nur kurzfristig und kleinflächig erfolgen.
Gegenanzeigen
Alpicort darf nicht angewendet werden
-
bei Überempfindlichkeit (Allergie) gegen Prednisolon, Salicylsäure, Propylenglycol oder einem der sonstigen Bestandteile von Alpicort (siehe Abschnitt 6.1).
-
bei Säuglingen sowie bei Kleinkindern, die noch nicht das 2. Lebensjahr vollendet haben.
-
auf Schleimhäuten, im Mund, im oder am Auge sowie im Genitalbereich bzw. innerlich.
-
bei Windpocken, spezifischen Hauterkrankungen (Tuberkulose, Lues) und entzündlichen Impfreaktionen.
-
Pilzerkrankungen (Mykosen) und bakteriellen Hautinfektionen.
-
perioraler Dermatitis (entzündliche Hauterscheinungen um den Mund mit Rötung und Knötchenbildung) und Rosacea (Gesichtsrötung mit eventuell entzündlichen oder eitrigen Pickeln).
Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Propylenglykol kann Hautreizungen hervorrufen.
Alpicort ist insbesondere aufgrund seines Gehaltes an 2-Propanol nur zur äußerlichen Anwendung auf der Haut bestimmt.
Ausreichende klinische Daten zur Anwendung bei Kindern liegen nicht vor; im Falle einer Anwendung darf eine Tagesdosis von 0,2 g Salicylsäure (= 50 ml Alpicort) nicht überschritten werden.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Alpicort kann durch seine Zusammensetzung die Wirksamkeit von anderen äußerlich angewendeten Wirkstoffen verstärken.
Schwangerschaft und Stillzeit
Alpicort
sollte wegen des Gehaltes an Salicylsäure in der Schwangerschaft
nicht angewendet werden, ausgenommen eine kleinflächige Anwendung
(Fläche kleiner als 5 cm²).
Bei einer Langzeitbehandlung mit Kortikoiden
während der Schwangerschaft sind Wachstumsstörungen des Feten nicht
auszuschließen. Prednisolon führte im Tierexperiment zurAusbildung
von Gaumenspalten (siehe 5.3). Ein erhöhtes Risiko für orale
Spaltbildungen bei menschlichen Feten durch die Gabe von
Kortikoiden während des ersten Trimenons wird diskutiert. Werden
Kortikoide am Ende der Schwangerschaft gegeben, besteht für den
Fetus die Gefahr einer Atrophie der Nebennierenrinde, die eine
ausschleichende Substitutionsbehandlung des Neugeborenen
erforderlich machen kann.
Kortikoide gehen in geringen Mengen in die
Muttermilch über (bis zu 0, 23 % der Einzeldosis). Bei Dosen bis zu
10 mg/Tag liegt die über die Muttermilch aufgenommene Menge unter
der Nachweisgrenze. Eine Schädigung des Säuglings ist bisher nicht
bekannt geworden. Trotzdem sollte die Indikation in der Stillzeit
streng gestellt werden. Da das
Milch/Plasma-Konzentrationsverhältnis bei höheren Dosen ansteigt
(25 % der Serumkonzentration in der Milch bei 80 mg
Prednisolon/Tag), empfiehlt sich in diesen Fällen das
Abstillen.
Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Keine.
Nebenwirkungen
Selten(>1/10.000 bis <1/1.000) können Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut (allergisches Kontaktekzem) auftreten.
Sehr selten(<1/10.000) kann es zu Hautveränderungen (Beeinträchtigung der Hautdicke, Erweiterung kleiner Hautgefäße in der Haut, Streifenbildung, Steroidakne, perioraler Dermatitis, vermehrter Körperbehaarung) kommen.
Außerdem sind kurzzeitig Hautreizungen (z. B. Brennen, Rötung) möglich.
Bei länger andauernder Anwendung (über 2 –3 Wochen) oder auf großen Flächen (z. B. die gesamte Kopfhaut) sowie bei nicht bestimmungsgemäßer Anwendung sind mögliche systemische Wirkungen des Kortikoids zu beachten.
Überdosierung
Bei einer versehentlichen oralen Aufnahme ist besonders bei Kindern darauf zu achten, dass Alpicort 2-Propanol enthält. Intoxikationen nach lokaler Anwendung von Alpicort sind bisher nicht bekannt geworden.
PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Kortikosteroide, schwach, andere Kombinationen.
ATC-Code: D07XA02
Prednisolongehört zu den topisch
schwach wirksamen Kortikoiden und eignet sich besonders zur
Behandlung von rein entzündlichen Dermatosen ohne
hyperproliferativen Effekt.
Salicylsäurekann in
Konzentrationen unter 0,5 % vorwiegend als Penetrationsförderer von
anderen Wirkstoffen wirken. Entsprechende Untersuchungen liegen für
Alpicort nicht vor.
Zusätzliche schwache keratoplastische und
antimikrobielle Effekte können auf der Kopfhaut durch Salicylsäure
erwartet werden.
Pharmakokinetische Eigenschaften
Untersuchungen zur Pharmakokinetik der Wirkstoffe aus
Alpicort liegen nicht vor. Aufgrund des allgemein bekannten
Verhaltens von alkoholischen Lösungen kann jedoch davon ausgegangen
werden, dass die Wirkstoffe von Alpicort in der Haut vollständig
freigesetzt werden.
Für Prednisolonist deshalb das bei der
dermalen Anwendung von Kortikoiden übliche Penetrations- und
Resorptionsverhalten zu erwarten. Die Plasmahalbwertszeit liegt
zwischen 2 - 4 Stunden, während die biologische Halbwertszeit 12 -
36 Stunden beträgt, weil das im Zytosol-Rezeptorkomplex gebundene
Steroid länger in der Zelle verbleibt. Prednisolon wird wie
körpereigene Kortikoide in der Leber zu biologisch inaktiven
Verbindungen verstoffwechselt, die überwiegend renal ausgeschieden
werden.
Wie aus tierexperimentellen und
humanpharmakokinetischen Untersuchungen hervorgeht,
penetriert Salicylsäurein Abhängigkeit von der Grundlage und
penetrationsbeeinflussenden Faktoren (z. B. Hautzustand) rasch. Die
perkutane Resorption ist u. a. erhöht bei psoriatischer
Erythrodermie bzw. Dermatosen, die mit entzündlichen oder erosiven
Veränderungen der Haut einhergehen. Systemisch wird
Salicylsäurezu
Salicylursäure, Glucuroniden, Gentisinsäure bzw.
Dihydroxybenzoesäure metabolisiert und überwiegend renal
ausgeschieden. Die Halbwertszeit von Salicylsäureliegt zwischen 2 und 3
Stunden.
Aufgrund der penetrationsfördernden Wirkung
von Salicylsäureist die Resorption von Prednisolonin die Haut
erhöht.
Präklinische Daten zur Sicherheit
Akute
Toxizität:
Basierend auf den konventionellen Studien zum
akuten toxischen Potential von Prednisolonlassen die präklinischen
Daten keine besonderen Gefahren von Alpicort für den Menschen
erkennen.
Bei einer topischen Anwendung von
Salicylsäureist das
Auftreten von seltenen Intoxikationen abhängig von der galenischen
Darreichungsform, der aufgetragenen Salicylsäuremenge, der
Auftragungsfläche, der Behandlungsdauer, der Behandlungshäufigkeit
und dem dermatologischen Krankheitsbild. Mit Frühsymptomen einer
Salicylat-Intoxikation ist erst ab Serumkonzentrationen von über
30 mg/dl zu rechnen. Bei bestimmungsgemäßem Gebrauch wird in
der Regel jedoch kaum eine Serumkonzentration von über 5 mg/dl
erreicht. Lokal kommt es bei über 5 %iger Salicylsäure-Zubereitung zu
Irritationen.
Subchronische/chronische Toxizität:
Licht- und elektronenmikroskopische Veränderungen
an Langerhans-Inselzellen von Ratten wurden nach täglichen
intraperitonealen Prednisolon-Gaben von 33 mg/kg Körpergewicht über
7 bis 14 Tage an Ratten gefunden. Bei Kaninchen konnten
experimentelle Leberschäden durch tägliche Gabe von 2 bis 3 mg/kg
KG über 2 bis 4 Wochen erzeugt werden. Histotoxische Wirkungen im
Sinne von Muskelnekrosen wurden nach mehrwöchiger Verabreichung von
0,5 bis 5 mg/kg KGan Meerschweinchen und 4 mg/kg KGan Hunden
referiert.
Tierexperimentelle Untersuchungen zur dermalen
Langzeitapplikation von Salicylsäureliegen nicht vor (s. akute Toxizität).
Kanzerogenität/Mutagenität:
Vorliegende Untersuchungsbefunde für
Salicylsäureoder
Prednisolonergeben keine
Hinweise auf klinisch relevante genotoxische
Eigenschaften.
Reproduktionstoxizität:
Prednisolon ruft im Tierexperiment bei Mäusen,
Hamstern und Kaninchen Gaumenspalten hervor. Bei parenteraler
Verabreichung traten bei Ratten geringfügige Anomalien an Schädel,
Kiefer und Zunge auf. Intrauterine Wachstumsstörungen wurden
beobachtet (siehe auch 4.6).
Bei einer Anwendung von hohen Prednisolon-Dosen
für einen längeren Zeitraum (30 mg/Tag für mindestens 4 Wochen)
sind reversible Störungen der Spermatogenese beobachtet worden, die
nach Absetzen des Arzneimittels noch mehrere Wochen
anhielten.
Salicylsäurehat in
Tierversuchen bei hoher oraler Dosierung an mehreren Tierspezies
teratogene Wirkungen gezeigt. Implantationsstörungen, embryo- und
fetotoxische Wirkungen (Verminderung des Geburtsgewichtes) sowie
Störungen der Lernfähigkeit bei den Nachkommen nach pränataler
Exposition sind beschrieben worden. Nach lokaler Anwendung ist
derartiges nicht bekannt, da in der Regel keine toxikologisch
relevanten Serumkonzentrationen erreicht werden (s. akute
Toxizität).
PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
Liste der sonstigen Bestandteile
Arginin, 2-Propanol (Ph. Eur.), Propylenglycol, gereinigtes Wasser.
Inkompatibilitäten
Keine.
Dauer der Haltbarkeit
Bei ungeöffnetem Behältnis: 24 Monate
Nach Anbruch: Bis Ende des Verwendbarkeitsdatums
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 30
°C lagern.
Glasflasche im Umkarton aufbewahren, um den
Inhalt vor Licht zu schützen.
Art und Inhalt des Behältnisses
Braunglasflasche (Klasse III) mit einer Verschlusskappe aus Polypropylen Copolymer.
Packungsgrößen: 50 ml, 100 ml oder 200 ml
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
INHABER DER ZULASSUNG
Dr. August Wolff GmbH & Co. KG
Arzneimittel
Sudbrackstraße 56, 33611 Bielefeld
Telefon: 0 521 8808 05; Telefax: 0 521 8808
334
E-mail: info@wolff-arzneimittel.de
ZULASSUNGSNUMMER
6824422.00.00
DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG / VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
10.02.2005
STAND DER INFORMATION
09/2013
VERKAUFSABGRENZUNG
Verschreibungspflichtig