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Ambroxol Comp.-Ratiopharm 75 Mg/100 Mg Retardkapseln

Document: 28.01.2005   Gebrauchsinformation (deutsch) change



Wortlaut der für die Packungsbeilage vorgesehenen Angaben


Gebrauchsinformation





Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage/Gebrauchsinformation sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses Arzneimittels beginnen.


- Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.

- Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.

- Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben und darf nicht an Dritte weitergegeben werden. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese dasselbe Krankheitsbild haben wie Sie.



1. Was ist Ambroxol comp.-ratiopharm® und wofür wird es angewendet?

2. Was müssen Sie vor der Einnahme von Ambroxol comp.-ratiopharm® beachten?

3. Wie ist Ambroxol comp.-ratiopharm® einzunehmen?

4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?

5. Wie ist Ambroxol comp.-ratiopharm® aufzubewahren?



Ambroxol comp.-ratiopharm®


Wirkstoffe: Doxycyclinhyclat (entsprechend 100 mg Doxycyclin) und Ambroxolhydrochlorid 75 mg


Die arzneilich wirksamen Bestandteile sind Doxycyclinhyclat und Ambroxolhydrochlorid.


1 Hartkapsel, retardiert enthält 115,4 mg Doxycyclinhyclat, entsprechend 100 mg Doxycyclin sowie 75 mg Ambroxolhydrochlorid.


Die sonstigen Bestandteile sind:

Sucrose, Maisstärke, Talkum, Povidon, Methacrylsäure-Methylmethacrylat-Copolymer (1 : 1) (Ph.Eur.), Schellack, Gelatine, Eisen(III)-oxid (E 172), Titandioxid (E 171), Indigocarmin (E 132).


Ambroxol comp.-ratiopharm® ist in Packungen mit 10 und 20 Hartkapseln, retardiert erhältlich.


1. Was ist Ambroxol comp.-ratiopharm® und wofür wird es angewendet?


1.1 Ambroxol comp.-ratiopharm®ist ein Breitspektrum-Antibiotikum aus der Gruppe der Tetracycline in Kombination mit einem Broncho-Sekretolytikum.



von:

ratiopharm GmbH, Graf-Arco-Str. 3, 89079 Ulm

www.ratiopharm.de


hergestellt von:

Merckle GmbH, Ludwig-Merckle-Str. 3, 89143 Blaubeuren

www.merckle.de


1.3 Ambroxol comp.-ratiopharm® wird angewendet bei

akuten Schüben chronischer Bronchitiden mit gleichzeitiger krankhafter Schleimeindickung, sofern sie durch Doxycyclin-empfindliche Erreger verursacht sind.


Hinweis:

Ambroxol comp.-ratiopharm® darf ausschließlich bei Jugendlichen und Erwachsenen im Körpergewichtsbereich von 50-70 kg angewendet werden.


2. Was müssen Sie vor der Einnahme von Ambroxolcomp.-ratiopharm® beachten?

2.1 Ambroxol comp.-ratiopharm® darf nicht eingenommen werden

- bei Kindern unter 12 Jahren

- in Schwangerschaft und Stillzeit

- bei bekannter Überempfindlichkeit gegen Doxycyclin, andere Tetracykline, Ambroxolhydrochlorid oder einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels

- bei eingeschränkter Nierenfunktion

- bei schweren Funktionsstörungen der Leber

2.2 Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Ambroxol comp.-ratiopharm® ist erforderlich

Bei unsachgemäßer Einnahme (im Liegen) von Kapseln, die Doxycyclinhyclat enthalten, können Geschwüre in der Speiseröhre auftreten, weil die Kapseln an der Schleimhaut der Speiseröhre festkleben und stark sauer reagierende Lösungen freisetzen können.


Bei kombinierter Anwendung von Ambroxol comp.-ratiopharm® mit hustenstillenden Mitteln (Antitussiva) kann aufgrund des eingeschränkten Hustenreflexes ein gefährlicher Sekretstau entstehen; daher ist von der kombinierten Anwendung abzusehen.


Bei kombinierter Anwendung von Ambroxol comp.-ratiopharm® mit bestimmten blutzuckersenkenden oder blutgerinnungshemmenden Arzneimitteln (s. 2.3 “Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln”) sollte eine Kontrolle der Blutzucker- bzw. der Gerinnungsparameter erfolgen.


Unter UV-Bestrahlung (Sonne, Solarien, spezifische Arbeitsplätze) kann es zu schädlichen Reaktionen der belichteten Hautareale kommen (phototoxische Reaktionen). Diese äußern sich mit Symptomen wie bei einem starken Sonnenbrand (z. B. Rötung, Schwellung, Blasenbildung, Verfärbung), selten auch mit Beteiligung der Nägel (Nagelablösung und Verfärbung). Eine UV-Bestrahlung sollte daher während der Behandlung mit Ambroxol comp.-ratiopharm® vermieden werden (s. a. 4.1 “Nebenwirkungen”).


Anhaltende, schwere Durchfälle, während oder nach der Behandlung mit Ambroxol comp.-ratiopharm®, können ein Zeichen für eine lebensbedrohliche pseudomembranöse Enterocolitis sein. Bei Auftreten einer pseudomembranösen Enterocolitis ist eine Beendigung der Behandlung mit Ambroxol comp.-ratiopharm® erforderlich und ggf. sofort eine angemessene Behandlung durch einen Arzt einzuleiten.


Informieren Sie vor einer Narkose den Arzt über eine Behandlung mit Ambroxol comp.-ratiopharm® (s. 2.3 “Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln”).


Bei gestörter Funktion der Bronchien und größeren Sekretmengen (z. B. beim seltenen malignen Ziliensyndrom) sollten sie Ambroxol comp.-ratiopharm® wegen der Gefahr eines Sekretstaus nur unter besonderer ärztlicher Aufsicht einnehmen.


Bei schweren akuten Überempfindlichkeitsreaktionen (z. B. Anaphylaxie) muss die Behandlung mit Ambroxol comp.-ratiopharm® sofort abgebrochen werden. Die entsprechenden Notfallmaßnahmen sind durch fachkundige Personen einzuleiten (s. a. 4. “ Welche Nebenwirkungen sind möglich”).


Kurz vor, während oder nach einer Isotretinoin-Behandlung der Akne sollte keine Behandlung mit Ambroxol comp.-ratiopharm® durchgeführt werden, da beide Arzneimittel in seltenen Fällen Drucksteigerungen in der Schädelhöhle (Pseudotumor cerebri) bewirken können, die sich nach Beendigung der Behandlung von selbst wieder zurückbilden.


Die gleichzeitige Anwendung von Ambroxol comp.-ratiopharm® und Theophyllin (Asthmamittel) kann zu vermehrten Nebenwirkungen im Magen-Darm-Trakt führen.


Nachgewiesene Infektionen durch Staphylokokken, Streptokokken oder Pneumokokken sollten nicht mit Ambroxol comp.-ratiopharm® behandelt werden, weil die Resistenzsituation bezüglich Doxycyclin ungünstig ist.

a) Kinder

Für Kinder unter 12 Jahren ist Ambroxol comp.-ratiopharm® nicht geeignet.

b) Schwangerschaft und Stillzeit

Während der Schwangerschaft und Stillzeit darf Ambroxol comp.-ratiopharm® nur nach besonders strenger Risiko-Nutzen-Abwägung angewendet werden, da es beim Ungeborenen vom 4. Monat der Schwangerschaft an sowie bei Säuglingen und Kindern bis zum 8. Lebensjahr durch die Einlagerung von Doxycyclin zu einer meist reversiblen Knochenwachstumsstörung sowie vor Abschluss der Zahndurchbruchsphase zu bleibenden Zahnverfärbungen und Zahnschmelzdefekten kommen kann.

Für die Anwendung von Ambroxol-haltigen Arzneimitteln in der Schwangerschaft und Stillzeit liegen keine ausreichenden Erfahrungen am Menschen vor. Die Wirkstoffe gehen in die Muttermilch über.

c) Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen

Nach bisherigen Erfahrungen hat Ambroxol comp.-ratiopharm® im Allgemeinen keinen Einfluss auf die Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit. Durch das Auftreten von Nebenwirkungen kann jedoch das Reaktionsvermögen verändert und die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr und zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt werden.

d) Wichtige Warnhinweise über bestimmte Bestandteile von Ambroxol comp.-ratiopharm®

Dieses Arzneimittel enthält Sucrose. Bitte nehmen Sie Ambroxol comp.-ratiopharm® daher erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden.

2.3 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln

Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.


Die Aufnahme von Doxycyclin aus dem Magen-Darm-Trakt kann z. B. durch Aluminium und Magnesium (enthalten z. B. in Mitteln zur Bindung von Magensäure) oder Calcium (auch enthalten in Milch, Milchprodukten und calciumhaltigen Fruchtsäften), durch Eisenpräparate sowie durch medizinische Kohle und Colestyramin (Mittel zur Senkung erhöhter Blutfettwerte) vermindert sein.


Deshalb sollten Arznei- oder Nahrungsmittel mit diesen Bestandteilen in einem zeitlichen Abstand von mindestens 2 Stunden zur Einnahme von Ambroxol comp.-ratiopharm® eingenommen werden.


Das Antibiotikum Rifampicin, Stoffe aus der Klasse der Barbiturate (z. B. auch in Beruhigungs- und Schlafmitteln enthalten) und andere Mittel gegen Anfallsleiden (Carbamazepin, Diphenylhydantoin und Primidon) sowie regelmäßige, gewohnheitsmäßige und/oder missbräuchliche Alkoholaufnahme (Alkoholabusus) können den Abbau von Doxycyclin beschleunigen. Ambroxol comp.-ratiopharm® kann dann nicht wirken, weil keine ausreichend hohen Blutspiegel des Wirkstoffs Doxycyclin erreicht werden.


Doxycyclin kann die Wirkung von bestimmten blutzuckersenkenden Mitteln (orale Sulfonylharnstoff-Antidiabetika) und von bestimmten blutgerinnungshemmenden Arzneimitteln (Antikoagulantien vom Dicumarol-Typ) verstärken (s. 2.2 “Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Ambroxol comp.-ratiopharm® erforderlich”). Bei kombinierter Verabreichung sollte eine Kontrolle der Blutzucker- bzw. der Gerinnungsparameter erfolgen und ggf. eine entsprechende Dosisreduktion dieser Arzneimittel vorgenommen werden.


Ambroxol comp.-ratiopharm® kann die schädigende (toxische) Wirkung von Ciclosporin A (Mittel zur Unterdrückung der körpereigenen Immunabwehr) erhöhen.


Bei kombinierter Anwendung von Ambroxol comp.-ratiopharm® mit hustenstillenden Mitteln kann aufgrund des eingeschränkten Hustenreflexes ein gefährlicher Sekretstau entstehen.


Die Kombination einer potenziell nierenschädigenden Methoxyfluran-Narkose mit einer Doxycyclin-Therapie kann zum Nierenversagen führen.


Sonstige Wechselwirkungen

Die gleichzeitige Einnahme von Ambroxol comp.-ratiopharm® und bestimmten anderen Antibiotika (Betalaktam-Antibiotika wie z. B. Penicilline, Cephalosporine) sollte vermieden werden, da sie zu einer Verminderung der Wirksamkeit gegen Bakterien führen kann.


Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.


Hinweis:

Unter der Behandlung mit Ambroxol comp.-ratiopharm® kann in seltenen Fällen die Wirksamkeit empfängnisverhütender Arzneimittel (“Pille”) vermindert sein. Es empfiehlt sich deshalb, zusätzlich nicht hormonelle empfängnisverhütende Maßnahmen (z. B. Kondome) anzuwenden.


Störung von Laboruntersuchungen

Der Nachweis von Harnzucker, -eiweiß und Urobilinogen sowie der Nachweis von Katecholaminen im Urin kann durch Einnahme von Tetracyklinen gestört werden.

2.4 Bei Einnahme von Ambroxol comp.-ratiopharm® zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken

Bitte nehmen Sie Milch, Milchprodukte und Fruchtsäfte, die Calcium enthalten nicht zusammen mit Ambroxol comp.-ratiopharm® ein. Halten Sie einen zeitlichen Abstand von mindestens 2 Stunden ein (s. 2.3 “Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln”).


Bitte beachten Sie, dass bei regelmäßiger, gewohnheitsmäßiger und/oder missbräuchlicher Aufnahme von Alkohol der Abbau von Doxycyclin beschleunigt ist. (s. a. 2.3 “Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln”).


3. Wie ist Ambroxolcomp.-ratiopharm® einzunehmen?


Nehmen Sie Ambroxol comp.-ratiopharm® immer genau nach der Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.

3.1 Art der Anwendung

Ambroxol comp.-ratiopharm® sollte entweder regelmäßig morgens mit dem Frühstück oder gleichzeitig zusammen mit einer anderen Mahlzeit unzerkaut mit reichlich Flüssigkeit (keine Milch oder Milchprodukte), z. B. einem Glas Wasser, eingenommen werden. Die Einnahme während einer Mahlzeit kann die Häufigkeit von Magen-Darm-Störungen verringern.

Zur Vermeidung von Geschwüren an der Schleimhaut der Speiseröhre ist Ambroxol comp.-ratiopharm® stets in aufrechter Position und nicht unmittelbar vor dem Schlafengehen einzunehmen. Etwa 10-15 Minuten nach der Einnahme nochmals reichlich Flüssigkeit (z. B. ein Glas Wasser) nachtrinken.


Auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr bei der zugrunde liegenden Erkrankung ist zu achten.

3.2 Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis

Die folgenden Angaben gelten, soweit Ihnen Ihr Arzt Ambroxol comp.-ratiopharm® nicht anders verordnet hat. Bitte halten Sie sich an die Anwendungsvorschriften, da Ambroxol comp.-ratiopharm® sonst nicht richtig wirken kann.

Jugendliche und Erwachsene mit einem Körpergewicht von 50-70 kg Körpergewicht nehmen am ersten Tag 1-mal 2 Kapseln Ambroxol comp.-ratiopharm® (entsprechend 200 mg Doxycyclin und 150 mg Ambroxol) und an den folgenden Tagen je 1-mal 1 Kapsel (entsprechend 100 mg Doxycyclin und 75 mg Ambroxol) ein.


Für Patienten außerhalb des oben angegebenen Gewichtsbereiches und Kinder unter 12 Jahren ist Ambroxol comp.-ratiopharm® nicht geeignet.


Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Ambroxol comp.-ratiopharm® zu stark oder zu schwach ist.


Wie lange sollten Sie Ambroxol comp.-ratiopharm® einnehmen?

Die Behandlungsdauer richtet sich nach Art, Schwere und Verlauf der Erkrankung. Ihr Arzt wird die jeweilige Behandlungsdauer festlegen.

3.3 Was ist zu tun, wenn Sie eine größere Menge Ambroxol comp.-ratiopharm® eingenommen haben, als Sie sollten?

Berichte über Vergiftungsfälle mit Ambroxol comp.-ratiopharm® sind bisher nicht bekannt geworden. Da bei Überdosierungen jedoch die Gefahr von Leber- und Nierenschädigungen sowie einer Bauchspeicheldrüsenentzündung besteht, sollten Sie im Verdachtsfalle einen Arzt verständigen. Weiterhin sind kurzzeitige Unruhe und Durchfall berichtet worden. Bei extremer Überdosierung können, bedingt durch das Ambroxol, vermehrte Speichelsekretion, Würgereiz, Erbrechen und Blutdruckabfall auftreten.


Der Arzt wird sich bei der Behandlung der Überdosierung am Krankheitsbild orientieren.

3.4 Was ist zu tun, wenn Sie die Einnahme von Ambroxol comp.-ratiopharm® vergessen haben?

Wenn Sie einmal eine Einnahme vergessen haben, können Sie die Einnahme am selben Tag nachholen, wenn der geplante Einnahmezeitpunkt nicht mehr als 6 Stunden zurückliegt. Ist bereits mehr Zeit vergangen fahren Sie bitte am nächsten Tag mit der Einnahme von Ambroxol comp.-ratiopharm® in der verordneten Menge fort.


4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?


Wie alle Arzneimittel kann Ambroxol comp.-ratiopharm® Nebenwirkungen haben.


Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:


sehr häufig

mehr als 1 von 10 Behandelten

häufig

weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten

gelegentlich

weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten

selten

weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10.000 Behandelten

sehr selten

weniger als 1 von 10.000 Behandelten, einschließlich Einzelfälle


4.1 Nebenwirkungen


- Magen-Darm-Trakt

Häufig

Magen-Darm-Störungen wie Übelkeit, Magendruck, Sodbrennen, Brechreiz, Erbrechen, Blähungen, Fettstühle und Durchfälle.


Die Einnahme des Arzneimittels nach oder mit den Mahlzeiten kann diese unerwünschten Wirkungen zu einem gewissen Grad reduzieren.


Gelegentlich

Mund- und Rachenschleimhautentzündungen, Heiserkeit, Schluckbeschwerden und vereinzelt schwarze Haarzunge.


Selten

Geschwüre der Speiseröhre.


Sehr selten

Treten während oder in den ersten Wochen nach Behandlung schwere, anhaltende Durchfälle auf, so ist an eine pseudomembranöse Enterocolitis zu denken. Diese durch eine Antibiotika-Behandlung ausgelöste Darmerkrankung kann lebensbedrohlich sein und erfordert eine sofortige und angemessene Behandlung (s. 4.2 “Gegenmaßnahmen bei Nebenwirkungen”).


- Nervensystem

Selten

Drucksteigerung in der Schädelhöhle (Pseudotumor cerebri), die sich nach Beendigung der Behandlung wieder zurückbildet. Sie äußert sich durch Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und möglicherweise durch eine Sehstörung.


Störungen, bzw. der Verlust der Geruchs- und Geschmacksempfindung, welche sich nur in einigen Fällen und nur unvollständig zurückbildete.


Sehr selten

Krampfanfälle sowie schmerzhafte Missempfindungen.


- Haut und Hautanhangsgebilde

Allergische Hautreaktionen (s. a. Abschnitt “Überempfindlichkeitserscheinungen”). Unter UV-Bestrahlung kann es zu schädlichen Reaktionen der belichteten Hautareale kommen (s. a. 2. “Was müssen Sie vor der Einnahme von Ambroxol comp.-ratiopharm® beachten?”).


Sehr selten

Hautauschlag, Hautjucken, Stevens-Johnson-Syndrom


- Blut und Lymphsystem

Gelegentlich

Störungen der Blutgerinnung und blutiger Urin.


Selten

Verminderung der Zahl der Blutplättchen und der roten Blutkörperchen (Thrombocytopenie, Anämie), Verminderung oder Erhöhung der Zahl der weißen Blutkörperchen (Leukocytopenien, Lymphocytopenien, Leukocytosen) sowie Veränderungen an einigen Blutzelltypen (atypische Lymphocyten und toxische Granulationen der Granulocyten), Erkrankung der Lymphknoten (Lymphadenopathie). Diese Veränderungen normalisieren sich in der Regel nach Beendigung der Behandlung von selbst.


- Leber und Bauchspeicheldrüse

Bei Überdosierungen besteht die Gefahr von Leberschäden oder einer Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis).


Während der Schwangerschaft besteht eine erhöhte Gefahr von Leberschäden.


- Nieren

Tetracycline können eine Nierenschädigung (Nephrotoxizität) verursachen oder eine schon vorher bestehende Nierenfunktionseinschränkung verschlimmern.


- Überempfindlichkeitserscheinungen:

Gelegentlich

Allergische Reaktionen.


Dazu gehören Hautreaktionen mit und ohne Juckreiz, wie z. B. örtlich begrenzte oder auch großflächige (generalisierte) Hautausschläge (Exantheme), Hautrötungen (Erytheme), Nesselausschlag mit Bläschen- und Quaddelbildung (Urticaria), vorübergehende örtliche Schwellung der Haut, der Schleimhäute oder der Gelenke (Angioödem), Asthma, Hautausschläge an den Genitalien und an anderen Körperregionen und eine Serumkrankheit-ähnliche Reaktion mit Fieber, Kopfschmerzen und Gelenkschmerzen.


Sehr selten

Schwere Hauterscheinungen mit lebensbedrohlichen Allgemeinreaktionen (z. b. exfoliative Dermatitis, Lyell-Syndrom); Scheibenrose (Erythema exsudativum multiforme).


Schwere (evtl. lebensbedrohliche) plötzlich auftretende Überempfindlichkeitserscheinungen können sich äußern als: Gesichtsschwellung (Gesichtsödem), Zungenschwellung, innere Kehlkopfschwellung mit Einengung der Luftwege, Herzjagen, Luftnot, Blutdruckabfall bis hin zum bedrohlichen Kreislaufzusammenbruch und Herzstillstand. Beim Auftreten dieser Erscheinungen ist sofortige ärztliche Hilfe erforderlich (s. a. 4.2 “Gegenmaßnahmen bei Nebenwirkungen”).


- Herz- Kreislauf-System

Sehr selten

Herzrasen, Herzrhythmusstörungen und Kreislaufversagen.


- Muskeln und Gelenke

Sehr selten

Muskel- und Gelenkschmerzen.


- Störungen des Gemütszustands

Sehr selten

Unruhe und Angstzustände.


- Lunge und Atemwege

Sehr selten

Luftnot


- Sonstige Nebenwirkungen

Unter einer Behandlung mit Ambroxol comp.-ratiopharm® kann es durch Selektion zu einer Pilz-Besiedelung (Candida) der Haut oder Schleimhäute (vor allem des Genitaltraktes sowie der Mund- und Darmschleimhäute) kommen mit Symptomen wie Mund- und Rachenschleimhautentzündung (Glossitis, Stomatitis), akute Entzündungen der äußeren Geschlechtsorgane und der Scheide bei der Frau (Vulvovaginitis) sowie Juckreiz in der Analgegend.


Eine Behandlung mit Ambroxol comp.-ratiopharm® kann durch einen antianabolen Effekt zur Erhöhung des Reststickstoffes bei Patienten mit Harnvergiftung (Urämie) führen.


Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie eine der aufgeführten Nebenwirkungen oder andere unerwünschte Wirkungen unter der Behandlung mit Ambroxol comp.-ratiopharm® bemerken.

4.2 Gegenmaßnahmen bei Nebenwirkungen

Folgende Nebenwirkungen (nähere Erläuterungen zu diesen Nebenwirkungen s. o.) können unter Umständen akut lebensbedrohlich sein. Darum ist sofort ein Arzt zu informieren, falls ein derartiges Ereignis plötzlich auftritt oder sich unerwartet stark entwickelt:


Pseudomembranöse Enterocolitis

Hier muss der Arzt eine Beendigung der Behandlung mit Ambroxol comp.-ratiopharm® in Abhängigkeit von der Indikation erwägen und ggf. sofort eine angemessene Behandlung einleiten. Arzneimittel, die die Darmbewegung (Peristaltik) hemmen, dürfen nicht eingenommen werden.


Schwere akute Überempfindlichkeitsreaktionen (z. B. Anaphylaxie)

Hier muss die Behandlung mit Ambroxol comp.-ratiopharm® sofort abgebrochen werden. Die üblichen entsprechenden Notfallmaßnahmen müssen von fachkundigen Personen eingeleitet werden.


Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind.


5. Wie ist Ambroxolcomp.-ratiopharm® aufzubewahren?


Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.


Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf der Faltschachtel und dem Blister angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden.



Stand der Information


Januar 2005




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