Ambroxol Sandoz 15mg/5ml Lösung Zum Einnehmen
Fachinformation
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Ambroxol Sandoz 15 mg/5 ml Lösung zum Einnehmen
2. Qualitative und Quantitative Zusammensetzung
Wirkstoff: Ambroxolhydrochlorid
1 Meßlöffel mit 5 ml Lösung zum Einnehmen enthält 15 mg Ambroxolhydrochlorid.
Sonstige Bestandteile:
1 Meßlöffel mit 5 ml Lösungenthält 1 mg Natriummetabisulfit (Ph.Eur.)
(E 223) und 1,75 g Sorbitol (Ph.Eur.) (E 420)
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1
3. Darreichungsform
Lösung zum Einnehmen
Klare oder fast klare, farblose bis schwach gelbliche Lösung (ähnlich einem Sirup) mit Himbeergeschmack.
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Sekretolytische Therapie bei akuten und chronischen bronchopulmonalen Erkrankungen, die mit einer Störung von Schleimbildung und -transport einhergehen.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Soweit nicht anders verordnet, werden für Ambroxol Sandoz 15 mg/5ml folgende Dosierungen empfohlen:
Kinder bis 2 Jahre:
Es werden 2-mal täglich je 1/2 Messlöffel mit 2,5 ml Lösung Ambroxol Sandoz 15 mg/5 ml eingenommen (entsprechend 15 mg Ambroxolhydrochlorid/ Tag).
Kinder von 2 bis 5 Jahren:
Es werden 3-mal täglich je 1/2 Messlöffel mit 2,5 ml Lösung Ambroxol Sandoz 15 mg/5 ml eingenommen (entsprechend 22,5 mg Ambroxolhydrochlorid/Tag).
Kinder von 6 bis 12 Jahren:
Es werden 2–3-mal täglich je 1 Messlöffel mit 5 ml Lösung Ambroxol Sandoz 15 mg/5 ml eingenommen (entsprechend 30 - 45 mg Ambroxolhydrochlorid/Tag).
Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren:
In der Regel werden während der ersten 2 - 3 Tage 3-mal täglich je 2 Messlöffel mit 5 ml Lösung Ambroxol Sandoz 15 mg/5 ml (entsprechend 90 mg Ambroxolhydrochlorid/Tag) eingenommen, danach werden 2-mal täglich je 2 Messlöffel mit 5 ml Lösung Ambroxol Sandoz 15 mg/5 ml (entsprechend 60 mg Ambroxolhydrochlorid/Tag) eingenommen.
Bei der Erwachsenendosierung ist eine Steigerung der Wirksamkeit gegebenenfalls durch die Gabe von 2-mal täglich je 4 Messlöffel mit 5 ml Lösung, entsprechend 2-mal täglich 60 mg Ambroxolhydrochlorid (entspricht 120 mg Ambroxolhydrochlorid/Tag) möglich.
Art der Anwendung
Ambroxol Sandoz 15 mg/5ml wird nach den Mahlzeiten mit Hilfe eines Messlöffels eingenommen.
Die schleimlösende Wirkung von Ambroxol Sandoz 15 mg/5ml Lösung zum Einnehmen wird durch Flüssigkeitszufuhr unterstützt. Aus diesem Grund ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr gerade während der Therapie erforderlich.
Dauer der Anwendung
Ohne ärztlichen Rat sollte Ambroxol Sandoz 15mg/5 ml nicht länger als 4-5 Tage eingenommen werden.
4.3 Gegenanzeigen
Ambroxol Sandoz 15mg/5 ml soll bei bekannter Überempfindlichkeit gegen einen der Inhaltsstoffe nicht eingenommen werden.
Ambroxol Sandoz 15 mg/5 ml darf nicht eingenommen werden bei:
- Überempfindlichkeit gegenüber Ambroxolhydrochlorid, Natriummetabisulfit (Ph.Eur.) (E 223), oder einem der sonstigen Bestandteile.
Ambroxol Sandoz 15mg/5 ml darf bei Kindern unter 2 Jahren nur auf ärztliche Anweisung hin angewendet werden.
Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Sehr selten ist über das Auftreten von schweren Hautreaktionen wie Stevens-Johnson-Syndrom und Lyell-Syndrom in zeitlichem Zusammenhang mit der Anwendung von Ambroxol berichtet worden. Bei Neuauftreten von Haut- und Schleimhautveränderungen sollte daher unverzüglich ärztlicher Rat eingeholt und die Anwendung von Ambroxol beendet werden.
Bei gestörter Bronchomotorik und größeren Sekretmengen (z. B. beim seltenen malignen Ziliensyndrom) sollte Ambroxol Sandoz 15mg/5ml wegen eines möglichen Sekretstaus nur mit Vorsicht verwendet werden.
Bei eingeschränkter Nierenfunktion oder einer schweren Lebererkrankung, darf Ambroxol Sandoz 15mg/5ml nur mit besonderer Vorsicht (d.h. in größeren Einnahmeabständen oder in verminderter Dosis) angewendet werden.
Bei schwerer Niereninsuffizienz muss mit einer Kumulation der in der Leber gebildeten Metaboliten von Ambroxol gerechnet werden.
Bei Patienten mit Histamintoleranz ist Vorsicht geboten. Eine längerfristige Therapie sollte bei diesen Patienten vermieden werden, da Ambroxol Sandoz 15mg/5ml den Histaminstoffwechsel beeinflusst und zu Intoleranzerscheinungen (z.B. Kopfschmerzen, Fließschnupfen, Juckreiz) führen kann.
Patienten mit der seltenen hereditären Fructose-Intoleranz sollten Ambroxol Sandoz 15mg/5ml nicht einnehmen.
Der Kalorienwert beträgt 2,6 kcal/g Sorbitol.
Sorbitol kann eine leicht laxierende Wirkung haben.
Hinweis für Diabetiker:
1 Meßlöffel (= 5 ml) enthält 0,15 BE.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Bei kombinierter Anwendung von Ambroxol Sandoz 15mg/5 ml mit Antitussiva (hustenstillende Mittel) kann aufgrund des eingeschränkten Hustenreflexes ein gefährlicher Sekretstau entstehen, so dass die Indikation zu dieser Kombinationsbehandlung besonders sorgfältig gestellt werden sollte.
Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Es liegen keine hinreichenden Daten für die Verwendung von Ambroxol bei Schwangeren vor. Dies betrifft insbesondere den Zeitraum bis zur 28. Schwangerschaftswoche. In tierexperimentellen Studien zeigte Ambroxol keine teratogenen Wirkungen (siehe Abschnitt 5.3). Ambroxol Sandoz 15 mg/5 ml sollte während der Schwangerschaft, insbesondere während des ersten Drittels, nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung eingesetzt werden.
Stillzeit
Ambroxol geht beim Tier in die Muttermilch über. Da bisher keine ausreichenden Erfahrungen am Menschen vorliegen, sollte Ambroxol Sandoz 15mg/5 ml in der Stillzeit nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung eingesetzt werden.
Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Keine bekannt
4.8. Nebenwirkungen
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
Sehr häufig (≥ 1/10)
Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)
Gelegentlich (≥ 1/1000 bis < 1/100)
Selten (≥ 1/10 000 bis < 1/1000)
Sehr selten (< 1/10 000)
Nach Anwendung von Ambroxol Sandoz 15mg/5 ml wurden folgende Nebenwirkungen beobachtet:
Generalisierte Störungen:
Gelegentlich (≥ 0,1 % - < 1 %): Überempfindlichkeitsreaktionen (Hautausschlag, Gesichtsödem, Atemnot, Pruritus), Fieber
Sehr selten (< 0,01 %): anaphylaktische Reaktionen bis hin zum Schock
Magen-Darm-Trakt:
Gelegentlich (≥ 0,1 % - < 1 %): Übelkeit, Bauchschmerzen, Erbrechen
Natriummetabisulfit kann selten Überempfindlichkeitsreaktionen und Bronchospasmen hervorrufen.
4.9 Überdosierung
a) Symptome einer
Überdosierung
Schwerwiegende Intoxikationserscheinungen sind bei
Überdosierung von Ambroxol nicht beobachtet worden. Es sind
kurzzeitige Unruhe und Durchfall berichtet worden.
Ambroxol wurde bei parenteraler Gabe bis zu einer Dosierung von 15 mg/kg/Tag und bei oraler Gabe bis zu einer Dosierung von 25 mg/kg/Tag gut vertragen.
In Analogie zu vorklinischen Untersuchungen können bei extremer Überdosierung vermehrte Speichelsekretion, Würgereiz, Erbrechen und Blutdruckabfall auftreten.
Therapiemaßnahmen bei
Überdosierung
Akutmaßnahmen, wie Auslösen von Erbrechen und
Magenspülung, sind nicht generell angezeigt und nur bei extremer
Überdosierung zu erwägen. Empfohlen wird eine symptomatische
Therapie.
Pharmakologische Eigenschaften
Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Mukolytika
ATC-Code: R05CB06
Ambroxol, ein substituiertes Benzylamin, ist ein Metabolit von Bromhexin. Es unterscheidet sich von Bromhexin durch das Fehlen einer Methylgruppe und die Einführung einer Hydroxyl- Gruppe in para- trans Stellung des Cyclohexylringes. Obgleich sein Wirkungsmechanismus noch nicht vollständig aufgeklärt ist, wurden jedoch sekretolytische und sekretomotorische Effekte in verschiedenen Untersuchungen gefunden.
Durchschnittlich tritt die Wirkung bei oraler Verabreichung nach 30 Minuten ein und hält je nach Höhe der Einzeldosis 6 - 12 Stunden an.
In vorklinischen Untersuchungen steigert es den Anteil des serösen Bronchialsekretes. Durch die Verminderung der Viskosität und die Aktivierung des Flimmerepithels soll der Abtransport des Schleims gefördert werden.
Ambroxol bewirkt eine Aktivierung des Surfactant- Systems durch direkten Angriff an den Pneumozyten-Typ 2 der Alveolen und den Clarazellen im Bereich der kleinen Atemwege.
Es fördert die Bildung und Ausschleusung von oberflächenaktivem Material im Alveolar-und Bronchialbereich der fetalen und adulten Lunge. Diese Effekte sind in der Zellkultur und in vivo an verschiedenen Spezies nachgewiesen.
Weiterhin wurden in verschiedenen präklinischen Untersuchungen antioxidative Effekte von Ambroxol festgestellt. Eine klinische Relevanz konnte daraus bisher nicht abgeleitet werden.
Nach Anwendung von Ambroxol werden die Konzentrationen der Antibiotika Amoxicillin, Cefuroxim, Erythromycin und Doxycyclin im Sputum und im Bronchialsekret gesteigert. Eine klinische Relevanz konnte daraus bisher nicht abgeleitet werden.
Pharmakokinetische Eigenschaften
Ambroxol wird nach oraler Verabreichung praktisch vollständig resorbiert. Tmaxnach oraler Gabe beträgt 1-3 Stunden. Die absolute Bioverfügbarkeit von Ambroxol ist bei oraler Gabe durch einen First-pass-Metabolismus um ca. 1/3 vermindert. Es entstehen dabei nierengängige Metaboliten (z. B. Dibromanthranilsäure, Glukuronide). Die Bindung an Plasmaproteine beträgt ca. 85% (80-90%). Die terminale Halbwertszeit im Plasma liegt bei 7-12 Stunden. Die Plasmahalbwertszeit der Summe aus Ambroxol und seiner Metaboliten beträgt ca. 22 Stunden.
Ambroxol ist liquor- und plazentagängig und tritt in die Muttermilch über.
Die Ausscheidung erfolgt zu 90% renal in Form der in der Leber gebildeten Metaboliten. Weniger als 10% der renalen Ausscheidung ist dem unveränderten Ambroxol zu zuordnen.
Auf Grund der hohen Proteinbindung und des hohen Verteilungsvolumens sowie der langsamen Rückverteilung aus dem Gewebe ins Blut ist keine wesentliche Elimination von Ambroxol durch Dialyse oder forcierte Diurese zu erwarten.
Bei schweren Lebererkrankungen wird die Clearance von Ambroxol um 20-40% verringert. Bei schweren Nierenfunktionsstörungen muss mit einer Kumulation der Metaboliten von Ambroxol gerechnet werden.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Präklinische Daten basierend auf konventionellen Studien der Sicherheitspharmakologie , Untersuchungen zur Toxizität bei wiederholter Verabreichung, Genotoxizität und Kanzerogenität zeigen keine besondere Gefährdung für Menschen.
a) Akute
Toxizität
Untersuchungen zur akuten Toxizität am Tier haben
keine besondere Empfindlichkeit ergeben (siehe auch 4.9
Überdosierung).
b) Chronische
Toxizität / Subchronische Toxizität
Untersuchungen zur chronischen Toxizität an zwei
Tierspezies zeigten keine substanzbedingten
Veränderungen.
c) Mutagenes und
tumorerzeugendes Potential
Langzeituntersuchungen am Tier ergaben keine
Hinweise auf ein tumorerzeugendes Potential von
Ambroxol.
Ambroxol wurde keiner ausführlichen
Mutagenitätsprüfung unterzogen; bisherige Untersuchungen
verliefen negativ.
d)
Reproduktionstoxizität
Embryotoxizitätsuntersuchungen an Ratte und Kaninchen haben
bis zu einer Dosis von 3 g/kg Köpergewicht bzw. 200 mg/kg
Köpergewicht keine Hinweise auf ein teratogenes Potential ergeben.
Die peri- und postnatale Entwicklung von Ratten war erst oberhalb
einer Dosis von 500 mg/kg beeinträchtigt. Fertilitätsstörungen
wurden bei Ratten bis zu einer Dosis von 1,5 g/kg nicht
beobachtet.
Ambroxol überwindet die Plazentaschranke und geht
in die Muttermilch (Tier) über.
Pharmazeutische Angaben
Liste der sonstigen Bestandteile
Benzoesäure, Citronensäure-Monohydrat, Glycerol 85 %, Natriumcyclamat, Natriumhydroxid, Natriummetabisulfit (Ph.Eur.) (E 223), Povidon K 90 F, Sorbitol-Lösung 70% (nicht kristallisierend) (Ph.Eur.) (E 420), gereinigtes Wasser, Himbeer-Aroma.
Inkompatibilitäten
Bisher keine bekannt.
Dauer der Haltbarkeit
Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 3 Jahre.
Die Dauer der Haltbarkeit nach Anbruch des Behältnisses beträgt 1 Jahr.
Dieses Arzneimittel soll nach Ablauf des
Verfalldatums nicht mehr angewendet werden.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 25 °C lagern.
Im Originalbehältnis aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
Art und Inhalt des Behältnisses
Braunglasflaschen mit Kunststoff Ausgießer, Verschluss und Messlöffel.
Originalpackung mit 100 ml Lösung zum Einnehmen
Originalpackung mit 250 ml Lösung zum Einnehmen
Inhaber der Zulassung
Sandoz Pharmaceuticals GmbH
Raiffeisenstraße 11
83607 Holzkirchen
E-Mail: info@sandoz.de
Zulassungsnummern
6070.00.01
Datum der Erteilung der Zulassungen / Verlängerung der Zulassung
23.01.1985 / 13.10.2010
Stand der Information
Januar 2011
Verkaufsabgrenzung
Apothekenpflichtig
bca9c24a616631b10d1db762e294a932.rtf 13/9 Januar 2011