Ambroxol Sandoz 7,5mg/Ml Tropfen Zum Einnehmen, Lösung
Fachinformation
1. Bezeichnung der Arzneimittel
Ambroxol Sandoz 7,5 mg / ml Tropfen zum Einnehmen, Lösung
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Wirkstoff: Ambroxolhydrochlorid
1 ml Tropfen zum Einnehmen, Lösung (ca. 15 Tropfen) enthält 7,5 mg Ambroxolhydrochlorid.
Sonstige Bestandteile: Natriummetabisulfit (Ph. Eur.), Methyl(4-hydroxybenzoat) und Propyl(4-hydroxybenzoat)
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1
3. Darreichungsform
Tropfen zum Einnehmen, Lösung
Klare, farblose Lösung.
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Sekretolytische Therapie bei akuten und chronischen bronchopulmonalen Erkrankungen, die mit einer Störung von Schleimbildung und -transport einhergehen.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Soweit nicht anders verordnet, werden für Ambroxol Sandoz 7,5 mg / ml folgende Dosierungen empfohlen:
Die Packung enthält einen Meßbecher mit Milliliter-Einteilung. Mit diesem können die angegebenen ml-Mengen abgemessen werden.
Kinder bis 2 Jahre:
Es werden 2-mal täglich je 1 ml Lösung, entsprechend 2-mal täglich 15 Tropfen eingenommen (entsprechend 15 mg Ambroxolhydrochlorid/Tag).
Kinder von 2 bis 5 Jahren:
Es werden 3-mal täglich je 1 ml Lösung, entsprechend 3-mal täglich 15 Tropfen eingenommen (entsprechend 22,5 mg Ambroxolhydrochlorid/Tag).
Kinder von 6 bis 12 Jahren:
Es werden 2 - 3-mal täglich je 2 ml Lösung, entsprechend 2 - 3-mal täglich 30 Tropfen eingenommen (entsprechend 30 - 45 mg Ambroxolhydrochlorid/Tag).
Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren:
In der Regel werden während der ersten 2 - 3 Tage 3-mal täglich je 4 ml Lösung, entsprechend 3-mal täglich 60 Tropfen (entsprechend 90 mg Ambroxolhydrochlorid/Tag) eingenommen, danach werden 2-mal täglich je 4 ml Lösung, entsprechend 2-mal täglich 60 Tropfen (entsprechend 60 mg Ambroxolhydrochlorid/Tag) eingenommen.
Ambroxol Sandoz 7,5 mg / ml Tropfen zum Einnehmen werden nach den Mahlzeiten in Flüssigkeit (z.B. Wasser, Tee oder Saft) verdünnt eingenommen.
Bei der Erwachsenendosierung ist eine Steigerung der Wirksamkeit gegebenenfalls durch die Gabe von 2-mal täglich 8 ml Lösung, entsprechend 2-mal täglich 60 mg Ambroxolhydrochlorid (entspricht 120 mg Ambroxolhydrochlorid/Tag) möglich.
Ohne ärztlichen Rat sollte Ambroxol Sandoz 7,5 mg / ml nicht länger als 4-5 Tage eingenommen werden.
Die schleimlösende Wirkung von Ambroxol Sandoz 7,5
mg / ml wird durch Flüssigkeitszufuhr unterstützt. Aus diesem Grund
ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr gerade während der
Therapie erforderlich.
4.3 Gegenanzeigen
Ambroxol Sandoz 7,5 mg / ml darf nicht eingenommen werden bei:
Überempfindlichkeit gegenüber Ambroxolhydrochlorid, Natriummetabisulfit (Ph. Eur.), Methyl(4-hydroxybenzoat), Propyl(4-hydroxybenzoat) oder einen der sonstigen Bestandteile.
Ambroxol Sandoz 7,5 mg / ml darf bei Kindern unter 2 Jahren nur auf ärztliche Anweisung hin angewendet werden.
Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Sehr selten ist über das Auftreten von schweren Hautreaktionen wie Stevens-Johnson-Syndrom und Lyell-Syndrom in zeitlichem Zusammenhang mit der Anwendung von Ambroxol berichtet worden. Bei Neuauftreten von Haut- und Schleimhautveränderungen sollte daher unverzüglich ärztlicher Rat eingeholt und die Anwendung von Ambroxol beendet werden.
Bei gestörter Bronchomotorik und größeren Sekretmengen (z. B. beim seltenen malignen Ziliensyndrom) sollte Ambroxol Sandoz 7,5 mg / ml wegen eines möglichen Sekretstaus nur mit Vorsicht verwendet werden.
Bei eingeschränkter Nierenfunktion oder einer schweren Lebererkrankung, darf Ambroxol Sandoz nur mit besonderer Vorsicht (d. h. in größeren Einnahmeabständen oder in verminderter Dosis) angewendet werden.
Bei schwerer Niereninsuffizienz muss mit einer Kumulation der in der Leber gebildeten Metaboliten von Ambroxol gerechnet werden.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Bei kombinierter Anwendung von Ambroxol Sandoz 7,5 mg / ml mit Antitussiva (hustenstillende Mittel) kann aufgrund des eingeschränkten Hustenreflexes ein gefährlicher Sekretstau entstehen, so dass die Indikation zu dieser Kombinationsbehandlung besonders sorgfältig gestellt werden sollte.
Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Es liegen keine hinreichenden Daten für die Verwendung von Ambroxol bei Schwangeren vor. Dies betrifft insbesondere den Zeitraum bis zur 28. Schwangerschaftswoche. In tierexperimentellen Studien zeigte Ambroxol keine teratogenen Wirkungen (siehe Abschnitt 5.3). Ambroxol Sandoz 7,5 mg / ml sollte während der Schwangerschaft, insbesondere während des ersten Drittels, nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung eingesetzt werden.
Stillzeit
Ambroxol geht beim Tier in die Muttermilch über. Da bisher keine ausreichenden Erfahrungen am Menschen vorliegen, sollte Ambroxol Sandoz 7,5 mg / ml in der Stillzeit nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung eingesetzt werden.
Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Keine bekannt
4.8. Nebenwirkungen
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:
Sehr häufig (≥ 10 %)
Häufig (≥ 1 % - < 10 %)
Gelegentlich (≥ 0,1 % - < 1 %)
Selten (≥ 0,01 % - < 0,1 %)
Sehr selten (<0,01 % oder unbekannt)
Nach Anwendung von Ambroxol Sandoz 7,5 mg / ml wurden folgende Nebenwirkungen beobachtet:
Generalisierte Störungen:
Gelegentlich: Überempfindlichkeitsreaktionen (Hautausschlag, Gesichtsödem, Atemnot, Pruritus), Fieber
sehr selten: anaphylaktische Reaktionen bis hin zum Schock
Magen-Darm-Trakt:
Gelegentlich: Übelkeit, Bauchschmerzen, Erbrechen
Methyl(4-hydroxybenzoat) und Propyl(4-hydroxybenzoat) können Überempfindlichkeitsreaktionen, auch Spätreaktionen, hervorrufen.
Natriummetabisulfit (Ph. Eur.) kann selten Überempfindlichkeitsreaktionen und Bronchospasmen hervorrufen.
4.9 Überdosierung
a) Symptome einer
Überdosierung
Schwerwiegende Intoxikationserscheinungen sind bei
Überdosierung von Ambroxol nicht beobachtet worden. Es sind
kurzzeitige Unruhe und Durchfall berichtet worden.
Ambroxol wurde bei parenteraler Gabe bis zu einer Dosierung von 15 mg/kg/Tag und bei oraler Gabe bis zu einer Dosierung von 25 mg/kg/Tag gut vertragen.
In Analogie zu vorklinischen Untersuchungen können bei extremer Überdosierung vermehrte Speichelsekretion, Würgereiz, Erbrechen und Blutdruckabfall auftreten.
Therapiemaßnahmen bei
Überdosierung
Akutmaßnahmen, wie Auslösen von Erbrechen und
Magenspülung, sind nicht generell angezeigt und nur bei extremer
Überdosierung zu erwägen. Empfohlen wird eine symptomatische
Therapie.
Pharmakologische Eigenschaften
Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Mukolytika
ATC-Code: R05CB06
Ambroxol, ein substituiertes Benzylamin, ist ein Metabolit von Bromhexin. Es unterscheidet sich von Bromhexin durch das Fehlen einer Methylgruppe und die Einführung einer Hydroxyl- Gruppe in para- trans Stellung des Cyclohexylringes. Obgleich sein Wirkungsmechanismus noch nicht vollständig aufgeklärt ist, wurden jedoch sekretolytische und sekretomotorische Effekte in verschiedenen Untersuchungen gefunden.
Durchschnittlich tritt die Wirkung bei oraler Verabreichung nach 30 Minuten ein und hält je nach Höhe der Einzeldosis 6 - 12 Stunden an.
In vorklinischen Untersuchungen steigert es den Anteil des serösen Bronchialsekretes. Durch die Verminderung der Viskosität und die Aktivierung des Flimmerepithels soll der Abtransport des Schleims gefördert werden.
Ambroxol bewirkt eine Aktivierung des Surfactant-Systems durch direkten Angriff an den Pneumozyten-Typ 2 der Alveolen und den Clarazellen im Bereich der kleinen Atemwege.
Es fördert die Bildung und Ausschleusung von oberflächenaktivem Material im Alveolar-und Bronchialbereich der fetalen und adulten Lunge. Diese Effekte sind in der Zellkultur und in vivo an verschiedenen Spezies nachgewiesen.
Weiterhin wurden in verschiedenen präklinischen Untersuchungen antioxidative Effekte von Ambroxol festgestellt. Eine klinische Relevanz konnte daraus bisher nicht abgeleitet werden.
Nach Anwendung von Ambroxol werden die Konzentrationen der Antibiotika Amoxicillin, Cefuroxim, Erythromycin und Doxycyclin im Sputum und im Bronchialsekret gesteigert. Eine klinische Relevanz konnte daraus bisher nicht abgeleitet werden.
Pharmakokinetische Eigenschaften
Ambroxol wird nach oraler Verabreichung praktisch vollständig resorbiert. Tmaxnach oraler Gabe beträgt 1-3 Stunden. Die absolute Bioverfügbarkeit von Ambroxol ist bei oraler Gabe durch einen First-pass-Metabolismus um ca. 1/3 vermindert. Es entstehen dabei nierengängige Metaboliten (z. B. Dibromanthranilsäure, Glukuronide). Die Bindung an Plasmaproteine beträgt ca. 85% (80-90%). Die terminale Halbwertszeit im Plasma liegt bei 7-12 Stunden. Die Plasmahalbwertszeit der Summe aus Ambroxol und seiner Metaboliten beträgt ca. 22 Stunden.
Ambroxol ist liquor- und plazentagängig und tritt in die Muttermilch über.
Die Ausscheidung erfolgt zu 90% renal in Form der in der Leber gebildeten Metaboliten. Weniger als 10% der renalen Ausscheidung ist dem unveränderten Ambroxol zu zuordnen.
Auf Grund der hohen Proteinbindung und des hohen Verteilungsvolumens sowie der langsamen Rückverteilung aus dem Gewebe ins Blut ist keine wesentliche Elimination von Ambroxol durch Dialyse oder forcierte Diurese zu erwarten.
Bei schweren Lebererkrankungen wird die Clearance von Ambroxol um 20-40% verringert. Bei schweren Nierenfunktionsstörungen muss mit einer Kumulation der Metaboliten von Ambroxol gerechnet werden.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Präklinische Daten basierend auf konventionellen Studien der Sicherheitspharmakologie , Untersuchungen zur Toxizität bei wiederholter Verabreichung, Genotoxizität und Kanzerogenität zeigen keine besondere Gefährdung für Menschen.
a) Akute
Toxizität
Untersuchungen zur akuten Toxizität am Tier haben
keine besondere Empfindlichkeit ergeben (siehe auch Abschnitt 4.9
Überdosierung).
b) Chronische
Toxizität / Subchronische Toxizität
Untersuchungen zur chronischen Toxizität an zwei
Tierspezies zeigten keine substanzbedingten
Veränderungen.
c) Mutagenes und
tumorerzeugendes Potential
Langzeituntersuchungen am Tier ergaben keine
Hinweise auf ein tumorerzeugendes Potential von
Ambroxol.
Ambroxol wurde keiner ausführlichen
Mutagenitätsprüfung unterzogen; bisherige Untersuchungen
verliefen negativ.
d)
Reproduktionstoxizität
Embryotoxizitätsuntersuchungen an Ratte und Kaninchen haben
bis zu einer Dosis von 3 g/kg Köpergewicht bzw. 200 mg/kg
Köpergewicht keine Hinweise auf ein teratogenes Potential ergeben.
Die peri- und postnatale Entwicklung von Ratten war erst oberhalb
einer Dosis von 500 mg/kg beeinträchtigt. Fertilitätsstörungen
wurden bei Ratten bis zu einer Dosis von 1,5 g/kg nicht
beobachtet.
Ambroxol überwindet die Plazentaschranke und geht
in die Muttermilch (Tier) über.
Pharmazeutische Angaben
Liste der sonstigen Bestandteile
wasserfreie Citronensäure (Ph. Eur.) (E 330), Natriumhydroxid, Natriummetabisulfit (Ph.Eur.) (E 223), Methyl(4-hydroxybenzoat) (E 218), Propyl(4-hydroxybenzoat) (E 216), gereinigtes Wasser.
Inkompatibilitäten
Bisher keine bekannt.
Dauer der Haltbarkeit
Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 4 Jahre.
Die Dauer der Haltbarkeit nach Anbruch des Behältnisses beträgt 1 Jahr.
Diese Arzneimittel sollen nach Ablauf des
Verfallsdatums nicht mehr angewendet werden.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen!
Nicht über 25 °C lagern!
Art und Inhalt des Behältnisses
Braunglasflasche mit Kunststoff Tropfeinsatz, Schraubverschluss und Messbecher mit Milliliter-Einteilung.
Originalpackung mit 50 ml Tropfen zum Einnehmen, Lösung N1
Originalpackung mit 100 ml Tropfen zum Einnehmen, Lösung N1
Inhaber der Zulassung
Sandoz Pharmaceuticals GmbH
Raiffeisenstraße 11
83607 Holzkirchen
E-Mail: info@sandoz.de
Zulassungsnummern
8193.01.02
Datum der Erteilung der Zulassung / Verlängerung der Zulassung
20.10.1986 / 09.02.2004
Stand der Information
April 2007
Verkaufsabgrenzung
Apothekenpflichtig
Ambroxol Sandoz 7,5 mg / ml, spcde neu 12/12 April 2007