Aminoplasmal B.Braun 8%
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HC-RA-DE08/Mo
Gebrauchsinformation
Aminoplasmal B.Braun 8 %
Zusammensetzung
1000 ml Infusionslösung enthalten:
- arzneilich wirksame Bestandteile:
Aminosäuren: |
|
|
Isoleucin |
4,10 |
g |
Leucin |
7,30 |
g |
Lysinacetat |
4,50 |
g |
(≙ Lysin |
3,19 |
g) |
Lysin-Monohydrat |
2,70 |
g |
(≙ Lysin |
2,40 |
g) |
Phenylalanin |
3,85 |
g |
Threonin |
3,44 |
g |
Tryptophan |
1,31 |
g |
Valin |
5,08 |
g |
Arginin |
9,43 |
g |
Histidin |
2,46 |
g |
Alanin |
8,61 |
g |
Glycin |
9,84 |
g |
Asparaginsäure |
4,59 |
g |
Glutaminsäure |
5,90 |
g |
Prolin |
4,51 |
g |
Serin |
1,89 |
g |
Tyrosin |
0,40 |
g |
- sonstige Bestandteile:
Acetylcystein,
Citronensäure-Monohydrat
Wasser für Injektionszwecke
Stickstoff (Schutzgas)
Aminosäurengehalt 82 g/l
Gesamtstickstoffgehalt 12,9 g/l
1000 ml ≙1370 kJ ≙330 kcal
Theor. Osmolarität: 708 mOsm/l
Titrationsacidität (pH 7,4): ca. 15 mmol/l
pH-Wert: 5,7 - 6,3
Elektrolytkonzentrationen: mmol/l
Acetat 22
Citrat 2,0
Darreichungsform und Inhalt
Infusionslösung
Aminoplasmal B.Braun 8 % ist wie folgt erhältlich:
Glasflaschen zu 10 x 250 ml
10 x 500 ml
6 x 1000 ml
Stoff- oder Indikationsgruppe oder Wirkungsweise
Lösung zur Zufuhr von Aminosäuren.
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
B. Braun Melsungen AG
Carl-Braun-Str. 1
D - 34212 Melsungen
Postfach 11 20
D - 34209 Melsungen
Anwendungsgebiete
Zufuhr von Aminosäuren als Bausteine für die Proteinsynthese im Rahmen einer parenteralen Ernährung, wenn eine orale oder enterale Ernährung nicht möglich, unzureichend oder kontraindiziert ist.
Im Rahmen einer parenteralen Ernährung sollten Aminosäureninfusionen immer in Kombination mit angemessener Energiezufuhr, z. B. in Form von Kohlenhydratinfusionen, angewendet werden.
Gegenanzeigen
-
Überempfindlichkeit gegen eine der in der Lösung enthaltenen Aminosäuren
-
Angeborene Aminosäurenstoffwechselstörungen
-
Schwere Beeinträchtigung des Kreislaufs mit vitaler Bedrohung (z. B. Schock)
-
Hypoxie
-
Metabolische Azidose
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Fortgeschrittene Lebererkrankung
-
Schwere Niereninsuffizienz ohne Behandlung durch Hämodialyse oder Hämofiltration
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Anwendung bei Kindern unter 2 Jahren
-
Allgemeine Gegenanzeigen einer Infusionstherapie:
-
dekompensierte Herzinsuffizienz
-
akutes Lungenödem
-
Hyperhydratation
Schwangerschaft und Stillzeit
Es sind mit diesem Arzneimittel keine Studien an schwangeren oder stillenden Frauen durchgeführt worden. Präklinische Daten zur Anwendung von Aminoplasmal B. Braun 8 % während der Schwangerschaft liegen nicht vor.
Aminoplasmal B. Braun 8 % sollte daher während Schwangerschaft und Stillzeit nur bei eindeutig bestehender Indikation und nach einer Nutzen-Risiko Abwägung angewendet werden.
Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise
Aminoplasmal B. Braun 8 % bei Aminosäurenstoffwechselstörungen anderer Genese, als unter Abschnitt „Gegenanzeigen“ genannt, nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden.
Eine hypotone Dehydratation ist durch angemessene Zufuhr von Flüssigkeit und Elektrolyten vor Beginn der parentralen Ernährung zu korrigieren.
Bei Hypokaliämie oder Hyponatriämie ist eine ausreichende Zufuhr von Kalium oder Natrium erforderlich.
Bei Leber- und Niereninsuffizienz ist eine individuelle Dosierung erforderlich.
Vorsicht ist bei erhöhter Serumosmolarität geboten.
Serum-Elektrolyte, Blutzucker, Flüssigkeitsbilanz, Säure-Basen-Gleichgewicht und Nierenfunktion (Blut-Harnstoff, Kreatinin) sind regelmäßig zu kontrollieren.
Kontrollen von Serum-Eiweiß und Leberfunktion sind ebenfalls erforderlich.
Bei Patienten mit Herzinsuffizienz ist bei Infusion größerer Flüssigkeitsmengen Vorsicht geboten.
Im Rahmen einer parenteralen Ernährung wird Aminoplasmal B. Braun 8 % zusammen mit bedarfsgerechten Mengen an Energieträgern (Kohlenhydratlösungen, Fettemulsionen), Vitaminen, Spurenelementen und Elektrolyten angewendet.
Die Kathetereintrittstelle ist täglich auf Anzeichen von Entzündung oder Infektion zu kontrollieren.
Wechselwirkungen mit anderen Mitteln
Das Produkt sollte nicht mit anderen als den im Abschnitt „Dosierungsanleitung …“ genannten Arzneimitteln gemischt werden.
Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung
Intravenöse Anwendung (zentralvenöse Infusion).
Die Dosierung erfolgt entsprechend dem Aminosäuren- und Flüssigkeitsbedarf in Abhängigkeit vom klinischen Zustand des Patienten (Ernährungszustand und Ausmaß der krankheitsbedingten Stickstoffkatabolie).
Erwachsene und Jugendliche von 15 – 17 Jahren:
Durchschnittliche Tagesdosis:
12,5 - 25 ml /kg Körpergewicht (KG) ≙ 1,0 – 2,0 g Aminosäuren/kg KG
≙ 875 – 1750 ml bei 70 kg KG
Maximale Tagesdosis:
25 ml/kg KG ≙ 2,0 g Aminosäuren/kg KG
≙ 140 g Aminosäuren bei 70 kg KG
≙ 1750 ml bei 70 kg KG
Maximale Infusions- bzw. Tropfgeschwindigkeit:
1,2 ml/kg KG und Stunde ≙ 0,1 g Aminosäuren/kg KG und Stunde
≙ 30 Tropfen/min bei 70 kg KG
≙ 1,4 ml/min bei 70 kg KG
Kinder und Jugendliche bis 14 Jahre:
Die Dosierungsangaben für Kinder stellen orientierende Durchschnittswerte dar und müssen individuell nach Alter, Entwicklungsstand und Krankheit angepasst werden.
Tagesdosis für das 3. – 5. Lebensjahr:
18 ml/kg KG ≙ 1,5 g Aminosäuren/kg KG
Tagesdosis für das 6.– 14. Lebensjahr:
12 ml/kg KG ≙ 1,0 g Aminosäuren/kg KG
Maximale Infusionsgeschwindigkeit:
1,2 ml/kg KG und Stunde ≙ 0,1 g Aminosäuren/kg KG und Stunde
Aminoplasmal B.Braun 8 % kann so lange angewendet werden, wie die Indikation zur parenteralen Ernährung gegeben ist.
Aminoplasmal B.Braun 8 % stellt nur einen Baustein für die parenterale Ernährung dar. Für eine vollständige parenterale Ernährung ist die gleichzeitige Substitution mit Energieträgern, essentiellen Fettsäuren, Elektrolyten, Vitaminen und Spurenelementen erforderlich.
Ist im Rahmen einer vollständigen parenteralen Ernährung der Zusatz anderer Nährstoffe wie Kohlenhydrate, Fette , Vitamine oder Spurenelemente zu Aminoplasmal B. Braun 8 % erforderlich, so ist auf hygienisch einwandfreies Zuspritzen, eine gute Durchmischung und vor allem auf die Kompatibilität zu achten.
Aus mikrobiologischen Gründen sollten Mischungen sofort verwendet werden. Falls sie nicht sofort verwendet werden, liegen Lagerungszeiten und –bedingungen in der Verantwortung des Anwenders. Normalerweise sollten Mischungen mit anderen Komponenten nicht länger als 24 Stunden bei 2 °C – 8 °C gelagert werden, falls sie nicht unter kontrollierten und validierten aseptischen Bedingungen hergestellt wurden.
Anwendungsfehler und Überdosierung
Unverträglichkeitsreaktionen bei Überdosierung bzw. zu schneller Infusion sind möglich und können sich in Form von Übelkeit, Schüttelfrost, Erbrechen und renalen Aminosäurenverlusten äußern.
In solchen Fällen sollte die Infusion unterbrochen und ggf. mit verringerter Tropfgeschwindigkeit fortgesetzt werden.
Nebenwirkungen
Wie alle Arzneimittel kann Aminoplasmal B. Braun 8 % Nebenwirkungen haben.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
sehr häufig |
bei mehr als 1 von 10 Behandelten |
häufig |
bei mehr als 1 von 100 Behandelten |
gelegentlich |
bei mehr als 1 von 1000 Behandelten |
selten |
bei mehr als 1 von 10.000 Behandelten |
sehr selten |
bei 1 oder weniger von 10.000 Behandelten, einschließlich Einzelfälle |
Nebenwirkungen sind nicht produktspezifisch sondern können allgemein im Rahmen der parenteralen Ernährung, besonders zu Beginn, auftreten.
Gelegentlich treten auf:
Magen- und Darmbeschwerden: Übelkeit, Erbrechen
Allgemeine Beschwerden: Kopfschmerzen, Schüttelfrost, Fieber
Hinweis:
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind.
Hinweise und Angaben zur Haltbarkeit
Die Behältnisse im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
Nicht einfrieren.
Bei kühler Lagerung, unterhalb von 15 °C, kann es zur Bildung von Kristallen kommen, die sich durch leichtes Erwärmen auf 25 °C wieder lösen. Dabei das Behältnis zur Homogenisierung leicht schütteln.
Nur zu verwenden, wenn Verschluss unverletzt und Lösung klar ist.
Zur Infusion ein steriles Überleitungsgerät verwenden.
Nach Ablauf des auf dem Behältnis und der äußeren Umhüllung angegebenen Verfalldatums nicht mehr anzuwenden!
Zur einmaligen Anwendung. Nach Infusion verbleibende Restmengen sind zu verwerfen.
Stand der Information
06.2005
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