Amlobesilat-Sandoz 5 Mg Tabletten
Fachinformation
1. Bezeichnung der Arzneimittel
Amlobesilat-Sandoz 5 mg Tabletten
Amlobesilat-Sandoz 7,5 mg Tabletten
Amlobesilat-Sandoz 10 mg Tabletten
Amlodipinbesilat
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Amlobesilat-Sandoz 5 mg
1 Tablette enthält 5 mg Amlodipin (als Amlodipinbesilat).
Amlobesilat-Sandoz 7,5 mg
1 Tablette enthält 7,5 mg Amlodipin (als Amlodipinbesilat).
Amlobesilat-Sandoz 10 mg
1 Tablette enthält 10 mg Amlodipin (als Amlodipinbesilat).
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Tablette
Amlobesilat-Sandoz 5 mg
Weiße bis gebrochen weiße, oblonge Tablette mit abgeschrägten Kanten, Bruchkerbe auf einer Seite und Prägung „5“ auf der anderen Seite.
Die Tablette kann in gleiche Hälften geteilt werden.
Amlobesilat-Sandoz 7,5 mg
Weiße bis gebrochen weiße, oblonge Tablette mit abgeschrägten Kanten, zwei Bruchkerben auf einer Seite und Prägung „7,5“ auf der anderen Seite.
Die Tablette kann in drei gleiche Teile geteilt werden.
Amlobesilat-Sandoz 10 mg
Weiße bis gebrochen weiße, oblonge Tablette mit abgeschrägten Kanten, Bruchkerbe auf einer Seite und Prägung „10“ auf der anderen Seite.
Die Tablette kann in gleiche Hälften geteilt werden.
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Essentielle Hypertonie
Chronisch stabile und vasospastische Angina pectoris
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Zum Einnehmen
Die Tabletten sollten mit einem Glas Flüssigkeit (z. B. 1 Glas Wasser) mit oder ohne Nahrung eingenommen werden.
Die gleichzeitige Einnahme von Grapefruit oder Grapefruitsaft hat keinen Einfluss auf die Wirkung von Amlodipin.
Erwachsene
Sowohl zur Behandlung der Hypertonie als auch zur Behandlung der Angina pectoris beträgt die Anfangsdosis 5 mg einmal täglich. Falls die gewünschte therapeutische Wirkung nicht innerhalb von 2-4 Wochen erreicht werden kann, kann diese Dosis in Abhängigkeit von dem individuellen Ansprechen des Patienten auf eine maximale Dosis von 10 mg täglich (als Einzeldosis) erhöht werden. Amlodipin kann bei Patienten mit Angina pectoris als Monotherapie oder in Kombination mit anderen Arzneimitteln zur Behandlung einer Angina pectoris angewendet werden.
Kinder mit Hypertonie im Alter von 6 bis 17 Jahren
Die
empfohlene antihypertensive, orale Dosis bei Patienten im Alter von
6 – 17 Jahren beträgt 2,5 mg einmal täglich als Startdosis, die bis
5 mg einmal täglich gesteigert werden kann, sollte das
Blutdruckziel nach vier Wochen nicht erreicht sein. Dosierungen von
mehr als 5 mg täglich wurden bei pädiatrischen Patienten nicht
untersucht (siehe Abschnitt 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
und Abschnitt 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften). Die Effekte
von Amlodipin auf den Blutdruck bei Patienten jünger als 6 Jahre
sind nicht bekannt.
Ältere Patienten
Bei älteren Patienten wird die normale Dosierung empfohlen, jedoch sollte eine Erhöhung der Dosierung vorsichtig vorgenommen werden (siehe Abschnitt 5.2 „Pharmakokinetische Eigenschaften“).
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
Amlodipin kann bei diesen Patienten in üblichen Dosierungen angewendet werden (siehe Abschnitt 5.2 „Pharmakokinetische Eigenschaften“). Zwischen dem Grad der Niereninsuffizienz und den Veränderungen der Amlodipin-Plasmaspiegel besteht keine Korrelation. Amlodipin ist nicht dialysierbar.
Patienten mit Leberfunktionsstörungen
Für Patienten mit Leberfunktionsstörungen wurde kein Dosierungsschema festgelegt, daher sollte Amlodipin mit Vorsicht angewendet werden (siehe Abschnitt 4.4 „Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“).
4.3 Gegenanzeigen
Amlodipin ist kontraindiziert bei Patienten mit:
-
Überempfindlichkeit gegen Dihydropyridin-Derivate, Amlodipin oder einen der sonstigen Bestandteile
-
schwerer Hypotonie
-
Schock, einschließlich kardiogenem Schock
-
Obstruktion des linksventrikulären Ausflusstrakts (z.B. höhergradige Aortenstenose)
-
hämodynamisch instabiler Herzinsuffizienz nach akutem Myokardinfarkt
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Amlodipin zur Anwendung bei hypertensiver Krise ist nicht erwiesen.
Anwendung bei Patienten mit Herzinsuffizienz
Patienten mit Herzinsuffizienz sollten mit Vorsicht behandelt werden. In einer placebokontrollierten Langzeitstudie an Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz (NYHA III. und IV. Grades) war die Inzidenz für Lungenödeme in der Amlodipingruppe höher als in der Placebogruppe. Es konnte jedoch kein Zusammenhang mit einer Verschlechterung der Herzinsuffizienz nachgewiesen werden (siehe Abschnitt 5.1).
Anwendung bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen
Die Halbwertszeit von Amlodipin ist bei Patienten mit verminderter Leberfunktion verlängert; Dosierungsempfehlungen wurden nicht festgelegt. Daher sollte Amlodipin bei diesen Patienten mit Vorsicht verabreicht werden.
Anwendung bei älteren Patienten
Bei älteren Patienten sollte eine Dosiserhöhung mit Vorsicht erfolgen (siehe Abschnitt 5.2).
Anwendung bei Kindern und Jugendlichen (unter 18 Jahren)
Aufgrund unzureichender klinischer Erfahrung sollte Amlodipin Kindern und Jugendlichen (unter 18 Jahren) nicht gegeben werden.
Anwendung bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
Amlodipin kann bei diesen Patienten in üblichen Dosierungen angewendet werden. Zwischen dem Grad der Niereninsuffizienz und den Veränderungen der Amlodipin-Plasmaspiegel besteht keine Korrelation. Amlodipin ist nicht dialysierbar
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Wirkungen von anderen Arzneimitteln auf Amlodipin
CYP3A4-Inhibitoren:
Bei gleichzeitiger Anwendung mit dem CYP3A4-Inhibitor Erythromycin bei jungen Patienten bzw. Diltiazem bei älteren Patienten erhöhten sich die Plasmaspiegel von Amlodipin um 22% bzw. 50%. Die klinische Relevanz dieser Befunde ist allerdings nicht geklärt. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass starke CYP3A4-Inhibitoren (z.B. Ketoconazol, Itraconazol, Ritonavir) die Plasmaspiegel von Amlodipin in stärkerem Ausmaß erhöhen als Diltiazem. Amlodipin sollte daher gemeinsam mit CYP3A4-Inhibitoren mit Vorsicht angewendet werden. Es wurden allerdings bisher keine unerwünschten Wirkungen beschrieben, die auf eine solche Wechselwirkung zurückgeführt werden könnten.
CYP3A4-Induktoren:
Es liegen keine Daten zur Wirkung von CYP3A4-Induktoren auf Amlodipin vor. Die gemeinsame Anwendung von CYP3A4-Induktoren (z.B. Rifampicin, Johanniskraut [Hypericum perforatum]) könnte zu verminderten Plasmaspiegeln von Amlodipin führen. Amlodipin sollte gemeinsam mit CYP3A4-Induktoren mit Vorsicht angewendet werden.
In klinischen Wechselwirkungsstudien zeigten Grapefruitsaft, Cimetidin, Aluminium/Magnesium (Antazida) und Sildenafil keinen Einfluss auf die Pharmakokinetik von Amlodipin.
Wirkungen von Amlodipin auf andere Arzneimittel
Die blutdrucksenkende Wirkung von Amlodipin führt zu einer verstärkten blutdrucksenkenden Wirkung anderer Antihypertensiva.
In klinischen Interaktionsstudien hat Amlodipin die Pharmakokinetik von Atorvastatin, Digoxin, Ethanol (Alkohol), Warfarin oder Ciclosporin nicht beeinflusst.
Amlodipin hat keinen Einfluss auf die Laborwerte.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Die Sicherheit von Amlodipin während der Schwangerschaft ist nicht nachgewiesen.
Reproduktionsstudien in Ratten mit Dosen, die dem 50-fachen der maximalen therapeutischen Tagesdosis für Menschen entsprachen, zeigten mit Ausnahme von verspätetem Geburtstermin und verlängerter Geburtsdauer keine Toxizität.
Eine Anwendung während der Schwangerschaft wird nur empfohlen, wenn keine sichere Therapiealternative zur Verfügung steht und die Erkrankung selbst ein größeres Risiko für die Mutter und den Fötus darstellt.
Stillzeit
Es ist nicht bekannt, ob Amlodipin in die Muttermilch übergeht. Bei der Entscheidung, weiter zu stillen/abzustillen oder die Behandlung mit Amlodipin fortzusetzen/abzusetzen sind der Nutzen des Stillens für das Kind und der Nutzen der Therapie mit Amlodipin für die Mutter zu berücksichtigen.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Amlodipin kann geringen oder mäßigen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen haben. Falls Patienten unter Behandlung mit Amlodipin unter Schwindel, Kopfschmerzen, Müdigkeit oder Übelkeit leiden, kann die Reaktionsfähigkeit herabgesetzt sein.
4.8 Nebenwirkungen
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
Sehr häufig: (≥ 1/10)
Häufig: (≥ 1/100 bis < 1/10)
Gelegentlich: (≥ 1/1000 bis < 1/100)
Selten: (≥ 1/10000 bis < 1/1000)
Sehr selten: (< 1/10000)
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Systemorganklasse |
Häufigkeit |
Nebenwirkungen |
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems |
Sehr selten |
Leukozytopenie, Thrombozytopenie |
Erkrankungen des Immunsystems |
Sehr selten |
Allergische Reaktionen |
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen |
Sehr selten |
Hyperglykämie |
Psychiatrische Erkrankungen |
Gelegentlich |
Schlaflosigkeit, Stimmungsschwankungen (einschließlich Angstgefühl), Depression |
Selten |
Verwirrtheit |
|
Erkrankungen des Nervensystems |
Häufig |
Schläfrigkeit, Schwindel, Kopfschmerzen (vor allem bei Behandlungsbeginn) |
Gelegentlich |
Tremor, Geschmacksveränderungen, Synkope, Hypästhesie, Parästhesie |
|
Sehr selten |
erhöhter Muskeltonus, periphere Neuropathie |
|
Augenerkrankungen |
Gelegentlich |
Sehstörungen (einschließlich Diplopie) |
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths |
Gelegentlich |
Tinnitus |
Herzerkrankungen |
Gelegentlich |
Palpitationen |
Sehr selten |
Myokardinfarkt, Arrhythmien (einschließlich Bradykardie, ventrikuläre Tachykardie und Vorhofflimmern) |
|
Gefäßerkrankungen |
Häufig |
Flush |
Gelegentlich |
Hypotonie |
|
Sehr selten |
Vaskulitis |
|
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums |
Gelegentlich |
Dyspnoe, Rhinitis |
Sehr selten |
Husten |
|
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts |
Häufig |
Abdominalschmerz, Übelkeit, |
|
Gelegentlich |
Erbrechen, Dyspepsie, veränderte Stuhlgewohnheiten (einschließlich Diarrhoe und Obstipation), Mundtrockenheit |
Sehr selten |
Pankreatitis, Gastritis, Gingivahyperplasie |
|
Leber- und Gallenerkrankungen |
Sehr selten |
Hepatitis, Gelbsucht, Erhöhung der hepatischen Enzyme* |
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes |
Gelegentlich |
Alopezie, Purpura, Hautverfärbungen, vermehrtes Schwitzen, Pruritus, Rash, Exanthem |
Sehr selten |
Angioödeme, Erythema multiforme, Urtikaria, exfoliative Dermatitis, Stevens-Johnson-Syndrom, Quincke-Ödem |
|
Sehr selten |
Photosensibilität |
|
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen |
Häufig |
Schwellung der Knöchel |
Gelegentlich |
Arthralgie, Myalgie, Muskelkrämpfe, Rückenschmerzen |
|
Erkrankungen der Nieren und Harnwege |
Gelegentlich |
Miktionsstörungen, Nykturie, erhöhte Miktionsfrequenz |
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse |
Gelegentlich |
Impotenz, Gynäkomastie |
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort |
Häufig |
Ödeme, Müdigkeit |
|
Gelegentlich |
Brustschmerzen, Asthenie, Schmerzen, allgemeines Unwohlsein |
Untersuchungen |
Gelegentlich |
Gewichtszunahme, Gewichtsabnahme |
* meist als Cholestase
4.9 Überdosierung
Die Erfahrungen mit Fällen von beabsichtigter Überdosierung beim Menschen sind limitiert.
Symptome
Die vorliegenden Daten lassen vermuten, dass eine markante Überdosierung zu einer ausgeprägten peripheren Vasodilatation und Reflextachykardie führen kann. Ausgeprägte und prolongierte systemische Hypotonie, im Extremfall bis zum Schock, der auch tödlich sein kann, wurde berichtet.
Therapie
Eine durch Amlodipinüberdosierung verursachte klinisch signifikante Hypotonie erfordert aktive herz- und kreislaufstützende Maßnahmen sowie eine engmaschige Überwachung der kardialen und respiratorischen Funktionen, Hochlagerung der Arme und Beine und die Überwachung des zirkulierenden Flüssigkeitsvolumens und der Urinausscheidung.
Zur Wiederherstellung des Gefäßtonus und des Blutdrucks kann ein Vasokonstriktor hilfreich sein, sofern keine Kontraindikation für die Anwendungbesteht. Intravenös verabreichtes Calciumgluconat kann bei der Umkehr der Effekte der Calciumkanal-Blockade von Nutzen sein.
In einigen Fällen kann eine Magenspülung sinnvoll sein. Bei gesunden Probanden konnte gezeigt werden, dass die Gabe von Aktivkohle bis zu 2 Stunden nach der Anwendung von 10 mg Amlodipin die Resorptionsrate von Amlodipin senkte . Da Amlodipin sehr stark proteingebunden ist, ist eine Dialyse voraussichtlich nicht von Nutzen.
5. Pharmakologische Eigenschaften
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Dihydropyridin-Derivate
ATC-Code: C08CA01
Amlodipin ist ein Calcium-Antagonist, der den Einstrom von Calciumionen in die kardialen und die vaskulären glatten Muskelzellen hemmt. Der Mechanismus der antihypertensiven Wirkung beruht auf dem direkten relaxierenden Effekt auf die glatte Gefäßmuskulatur.
Der genaue Mechanismus, durch den Amlodipin antianginös wirkt, ist nicht vollständig geklärt, allerdings spielen die beiden folgenden Wirkungen eine Rolle:
1. Amlodipin dilatiert die peripheren Arteriolen und reduziert so den gesamten peripheren Widerstand (Nachlast), gegen den das Herz arbeitet. Durch diese Entlastung des Herzens werden myokardialer Energieverbrauch und Sauerstoffbedarf gesenkt.
2. Der Wirkmechanismus beinhaltet wahrscheinlich auch eine Dilatation der Hauptkoronararterien und der Koronararteriolen. Diese Dilatation erhöht bei Patienten mit Prinzmetal-Angina-Attacken die myokardiale Sauerstoffversorgung.
Bei Patienten mit Hypertonie bewirkt eine einmal tägliche Gabe eine klinisch signifikante Blutdrucksenkung (sowohl im Liegen als auch im Stehen), die 24 Stunden anhält.
Bei Patienten mit Angina pectoris erhöht die einmal tägliche Gabe von Amlodipin die Gesamtbelastungsdauer, die Zeit bis zum Angina-pectoris-Anfall und die Zeit, die zu einer Absenkung des ST-Segments um 1 mm führt. Amlodipin senkt sowohl die Häufigkeit der Angina-pectoris-Anfälle als auch den Bedarf an Glyceroltrinitrat-Tabletten.
Anwendung bei Patienten mit Herzinsuffizienz
Hämodynamische Studien bei Patienten mit Herzinsuffizienz und klinische Studien basierend auf der Belastungskapazität bei Patienten mit Herzinsuffizienz (NYHA Klasse II-IV) haben gezeigt, dass Amlodipin zu keiner klinischen Verschlechterung führt, gemessen an Belastungstoleranz, linksventrikulärer Ejektionsfraktion und klinischer Symptomatik.
In einer Placebo-kontrollierten Studie (PRAISE) zur Beurteilung von Patienten mit Herzinsuffizienz NYHA-Grad III-IV, die Digoxin, Diuretika und Angiotensin-Converting-Enzym (ACE-)Hemmer erhielten, führte Amlodipin nicht zu einem erhöhten Mortalitätsrisiko oder einem erhöhten kombinierten Mortalitäts- und Morbiditätsrisiko bei Patienten mit Herzinsuffizienz.
In einer placebokontrollierten Follow-up-Langzeitstudie (PRAISE 2) zeigte sich, dass Amlodipin keinen Effekt auf die Gesamtmortalität oder kardiovaskuläre Mortalität von Patienten mit Herzinsuffizienz der NYHA Stadien III und IV ohne klinische Symptome oder objektive Befunde hatte, die auf eine zugrundeliegende ischämische Erkrankung hindeuten; diese Patienten erhielten stabile Dosierungen von ACE-Hemmern, Digitalis und Diuretika. In der gleichen Patientenpopulation wurde Amlodipin mit vermehrt berichteten Lungenödemen in Verbindung gebracht, obwohl sich gegenüber Placebo kein signifikanter Unterschied in der Inzidenz der Verschlechterung der Herzinsuffizienz ergab.
Anwendung bei Kindern
In einer Studie, die 268 Kinder im Alter von 6 – 17 Jahren mit überwiegend sekundärer Hypertonie einschloss, zeigte der Vergleich einer 2,5 mg-Dosis und einer 5,0 mg-Dosis Amlodipin mit Plazebo, dass beide Dosierungen den systolischen Blutdruck signifikant stärker senkten als Plazebo. Die Differenz zwischen den beiden Dosierungen war nicht statistisch signifikant.
Die Langzeiteffekte von Amlodipin auf das Wachstum, die Pubertät und die generelle Entwicklung wurde nicht untersucht. Die Langzeitwirkung von Amlodipin bei einer Behandlung in der Kindheit zur Verringerung kardiovaskulärer Morbidität und Mortalität im Erwachsenenalter ist ebenfalls nicht bekannt.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Resorption und Verteilung
Nach oraler Gabe therapeutischer Dosen wird Amlodipin langsam aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert. Die Bioverfügbarkeit von Amlodipin wird durch gleichzeitige Nahrungsaufnahme nicht beeinflusst. Die absolute Bioverfügbarkeit des unveränderten Wirkstoffs beträgt etwa 64-80 %. Spitzenplasmakonzentrationen werden 6-12 Stunden nach der Verabreichung erreicht. Das Verteilungsvolumen beträgt ungefähr 20 l/kg. Der pKa-Wert von Amlodipin beträgt 8,6. Die Plasmaproteinbindung in vitro ist annähernd 98 %.
Metabolismus und Elimination
Die Plasmahalbwertszeit liegt bei 35 bis 50 Stunden. Steady-State-Plasmakonzentrationen werden nach 7-8 Tagen erreicht.
Amlodipin wird weitgehend zu inaktiven Metaboliten verstoffwechselt. Etwa 60 % der verabreichten Dosis werden mit dem Urin ausgeschieden, davon 10 % in unveränderter Form.
Anwendung bei Kindern
Es wurde eine Studie zur Populationskinetik mit 74 hypertensiven Kindern im Alter von 12 Monaten bis 17 Jahren (mit 34 Patienten im Alter von 6 bis 12 Jahren und 28 Patienten im Alter von 13 bis 17 Jahren) durchgeführt, die Amlodipin zwischen 1,25 mg und 20 mg entweder einmal oder zweimal täglich erhielten. Bei den Kindern von 6 bis 12 Jahren und bei den Jugendlichen von 13 bis 17 Jahren betrug die durchschnittliche orale Clearance (CL/F) 22,5 bzw. 27,4 l/h bei den männlichen Personen und 16,4 bzw. 21,3 l/h bei den weiblichen Personen. Es wurde eine große Expositionsvariabilität zwischen den einzelnen Personen beobachtet. Die berichteten Daten bei Kindern unter 6 Jahren sind begrenzt.
Ältere Patienten
Die Zeit bis zum Erreichen der Spitzenplasmakonzentrationen von Amlodipin ist bei älteren und jüngeren Patienten vergleichbar. Tendenziell ist die Clearance verringert, woraus eine Zunahme der Fläche unter der Konzentrations-Zeit-Kurve („area under the curve“ AUC) und der Eliminationshalbwertszeit bei älteren Patienten resultiert. Die Erhöhung der AUC und der Eliminationshalbwertszeit bei Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz entsprachen den Erwartungen in Bezug auf die untersuchte Altersgruppe (siehe Abschnitt 4.4)
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
Amlodipin wird extensiv zu inaktiven Metaboliten metabolisiert. 10 % der Ursprungssubstanz werden unverändert mit dem Urin ausgeschieden. Veränderungen der Plasmakonzentration von Amlodipin hängen nicht vom Grad der Nierenfunktionsstörung ab. Bei diesen Patienten kann Amlodipin in der normalen Dosis angewendet werden.
Amlodipin ist nicht dialysierbar.
Patienten mit Leberfunktionsstörungen
Bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen ist die Halbwertszeit von Amlodipin verlängert.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
In Tierstudien zur Reproduktion wurden bei hohen Dosen eine Verlängerung des Geburtsvorganges, eine Beeinträchtigung der Wehentätigkeit sowie der Überlebensrate der Föten und Jungtiere beobachtet. Basierend auf pharmakologischen Studien zur Sicherheitspharmakologie, Toxizität nach wiederholter Gabe, Genotoxizität und Kanzerogenität lassen Tierstudien keine speziellen Risiken für den Menschen erkennen.
6. Pharmazeutische Angaben
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Calciumhydrogenphosphat
Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A) (Ph.Eur.)
Mikrokristalline Cellulose
Magnesiumstearat (Ph.Eur.)
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend
6.3 Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Den Blister im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen!
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Blisterpackung (Aluminium/PVC):
Originalpackungen mit 20 (N1), 50 (N2) und 100 (N3) Tabletten
PE-Behältnis mit Schraubdeckel:
Anstaltspackungsgröße: 100 Tabletten
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine speziellen Hinweise
7. Inhaber der Zulassungen
Sandoz Pharmaceuticals GmbH
Raiffeisenstraße 11
83607 Holzkirchen
E-Mail: info@sandoz.de
8. Zulassungsnummern
Amlobesilat-Sandoz 5 mg
66352.00.00
Amlobesilat-Sandoz 7,5 mg
66353.00.00
Amlobesilat-Sandoz 10 mg
66354.00.00
9. Datum der Erteilung der Zulassungen
09.03.2007
10. Stand der Information
Juli 2010
11. Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig
Amlobesilat-Sandoz Tabletten, spcde-neu 21/21 Juli 2010