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Amlobeta Besilat 5 Mg Tabletten

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ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS


1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS


Amlobeta besilat 5 mg Tabletten

Amlobeta besilat 10 mg Tabletten


Amlodipin


2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG


Amlobeta besilat 5 mg Tabletten:

Jede Tablette enthält 5 mg Amlodipin (als Besilat).


Amlobeta besilat 10 mg Tabletten:

Jede Tablette enthält 10 mg Amlodipin (als Besilat).


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


3. DARREICHUNGSFORM


Amlobeta besilat 5 mg sind weiße bis beige, ovale, flache Tabletten mit abgeschrägter Kante und der Prägung „AMB“ auf der einen Seite und „5“ auf der anderen Seite.


Amlobeta besilat 10 mg sind weiße bis beige, ovale, flache Tabletten mit abgeschrägter Kante und der Prägung „AMB“ auf der einen Seite und „10“ auf der anderen Seite.


4. KLINISCHE ANGABEN


4.1 Anwendungsgebiete

Amlobeta besilat ist angezeigt für die Behandlung von:

- Essentieller Hypertonie

- Chronisch stabile und vasospastische Angina pectoris


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Zum Einnehmen.

Die Tabletten sollten mit einem Glas Wasser mit oder ohne Nahrung eingenommen werden. Gleichzeitige Einnahme von Grapefruit oder Grapefruitsaft hat keinen Einfluss auf Amlodipin.


Erwachsene:Sowohl bei Hypertension wie auch bei Angina pectoris ist die übliche Anfangsdosis 5 mg Amlodipin einmal täglich. Die Dosis kann abhängig vom individuellen Ansprechen bis zu einer Maximaldosis von 10 mg erhöht werden.

Amlodipin kann als Monotherapie oder in Kombination mit Arzneimitteln gegen Angina pectoris bei Patienten mit Angina pectoris angewendet werden.


Kinder und Jugendliche: Die empfohlene antihypertensive, orale Dosis bei Patienten im Alter von 6 – 17 Jahren beträgt 2,5 mg einmal täglich als Startdosis, die bis 5 mg einmal täglich gesteigert werden kann, sollte das Blutdruckziel nach vier Wochen nicht erreicht sein. Dosierungen von mehr als 5 mg täglich wurden bei pädiatrischen Patienten nicht untersucht (siehe Abschnitt 5.1 und Abschnitt 5.2). Die Effekte von Amlodipin auf den Blutdruck bei Patienten jünger als 6 Jahre sind nicht bekannt.

Die 2,5-mg-Dosis kann nicht mit Amlobeta besilat 5 mg Tabletten erhalten werden, da diese Tabletten nicht zur Teilung in zwei gleiche Hälften produziert wurden.


Ältere Patienten: Der normale Dosisbereich wird für ältere Patienten empfohlen, jedoch sollte bei einer Dosiserhöhung Vorsicht angewandt werden.


Patienten mit Leberinsuffizienz: Es wurde kein Dosierungsschema für Patienten mit Lebererkrankungen definiert, deshalb sollte Amlodipin mit Vorsicht angewandt werden (siehe Abschnitt 4.4). Patienten mit schweren Leberfunktionsstörungen dürfen nicht mit Amlodipin behandelt werden (siehe Abschnitt 4.3).


Patienten mit Niereninsuffizienz: Amlodipin sollte bei Dialysepatienten mit besonderer Vorsicht angewandt werden (siehe Abschnitt 4.4).


4.3 Gegenanzeigen

Amlodipin beta ist kontraindiziert bei:

- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, Dihydropyridin-Derivate oder einen der sonstigen Bestandteile

- Schwerer Hypertension

- Schock, einschließlich kardiogenem Schock

- Herzinsuffizienz nach akutem Herzinfarkt (während der ersten 28 Tage)

- Obstruktion des linksventrikulären Ausflusstraktes(z.B. höhergradige Aortenstenose)

- Instabile Angina pectoris

- Schwere Leberinsuffizienz


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Anwendung bei Patienten mit Herzinsuffizienz:

In einer Placebo-kontrollierten Langzeitstudie an Patienten mit Herzinsuffizienz nicht ischämischer Ätiologie der NYHA-Klassen III und IVgab es mit Amlodipin vermehrt Berichte über Lungenödeme, obwohl kein signifikanter Unterschied in der Häufigkeit einer Verschlechterung der Herzinsuffizienz im Vergleich zum Placebo auftrat (siehe Abschnitt 5.1). Patienten mit Herzinsuffizienz sollten mit Vorsicht behandelt werden.


Anwendung bei Patienten mit Leberinsuffizienz:

Die Halbwertszeit von Amlodipin ist bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion verlängert, und es gibt keine Dosierungsempfehlungen. Daher sollte Amlodipin bei diesen Patienten mit Vorsicht angewandt werden. Patienten mit schweren Leberfunktionsstörungen sollten nicht mit Amlodipin behandelt werden (siehe Abschnitt 4.3).


Anwendung bei Patienten mit Niereninsuffizienz:

Da Amlodipin auf Grund seiner hohen Affinität zu Plasmaproteinen nicht dialysierbar ist, ist Vorsicht bei Dialysepatienten angebracht.


Anwendung bei älteren Patienten:

Bei älteren Patienten sollte eine Dosiserhöhung mit Vorsicht erfolgen (siehe Abschnitt 5.2).

Es gibt keine Daten, die die Anwendung von Amlodipin alleine, während oder innerhalb eines Monats nach einem Herzinfarkt stützen.

Die Sicherheit und Wirksamkeit von Amlodipin bei einer hypertensiven Krise wurde nicht etabliert.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Bei gleichzeitiger Anwendung von Thiazid-Diuretika, Beta-Blockern und Angiotensin-Converting-Enzym-Hemmern ist keine Dosisanpassung von Amlodipin notwendig.


Studien weisen darauf hin, dass Amlodipin keine Wirkung auf die Proteinbindung von Digoxin, Phenytoin, Warfarin oder Indometacin hat.


Wirkung anderer Arzneimittel auf Amlodipin

Cimetidin:Gemeinsame Anwendung von Amlodipin und Cimetidin veränderte die Pharmakokinetik von Amlodipin nicht.


Grapefruit-Saft:Studien deuten darauf hin, dass die gemeinsame Einnahme von 240 ml Grapefruit-Saft mit einer oralen Einzeldosis von 10 mg Amlodipin keine signifikante Wirkung auf die pharmakokinetischen Eigenschaften von Amlodipin hat.


CYP3A4-Hemmer:Eine Studie mit älteren Patienten zeigt, dass Diltiazem den Stoffwechsel von Amlodipin hemmt; vermutlich über CYP3A4, da die Plasmakonzentration um ca. 50% erhöht und die Wirkung von Amlodipin intensiviert wird. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass stärkere Inhibitoren von CYP3A4 (z.B. Ketoconazol, Itraconazol, Ritonavir) die Plasmakonzentration von Amlodipin stärker als Diltiazem erhöhen. Vorsicht ist bei der Kombination von Amlodipin mit CYP3A4-Inhibitoren angebracht.


CYP3A4-Induktoren:Es liegen keine Informationen zur Wirkung von CYP3A4-Induktoren (z.B. Rifampicin, Johanniskraut) auf Amlodipin vor. Die gemeinsame Anwendung kann die Plasmakonzentration von Amlodipin vermindern. Vorsicht ist bei der Kombination von CYP3A4-Induktoren mit Amlodipin angebracht.


Sildenafil:

Bei gemeinsamer Anwendung von Amlodipin und Sildenafil übte jeder Wirkstoff unabhängig seine Blutdruck-senkende Wirkung aus.


Wirkung von Amlodipin auf andere Arzneimittel:

Amlodipin kann die Wirkung anderer antihypertensiver Arzneimittel wie z.B. Beta-Adrenorezeptorblocker, ACE-Hemmer, Alpha-1-Blocker und Diuretika verstärken. Bei Patienten mit einem erhöhten Risiko (z.B. nach einem Herzinfarkt) kann die Kombination eines Calciumkanalblockers mit einem Beta-Adrenorezeptor-Blocker zu Herzinsuffizienz, Hypotension und zu einem (neuen) Herzinfarkt führen.


Spezielle Studien: Wirkung von Amlodipin auf andere Arzneimittel

Atorvastatin: Gemeinsame Anwendung von mehrfachen 10-mg-Dosen Amlodipin mit 80 mg Atorvastatin bewirkte keine signifikante Änderung der pharmakokinetischen Steady-State-Parameter von Atorvastatin.


Digoxin:Gemeinsame Anwendung von Amlodipin mit Digoxin änderte die Serumspiegel oder die renale Clearance von Digoxin an gesunden Probanden nicht.


Warfarin: Bei gesunden männlichen Probanden ändert die zusätzliche Verabreichung von Amlodipin die Wirkung von Warfarin auf die Prothrombinreaktionszeit nicht signifikant. Gemeinsame Anwendung von Amlodipin mit Warfarin änderte die Prothrombinreaktionszeit von Warfarin nicht.


Ethanol (Alkohol): Weder Einzel- noch Mehrfachdosen von 10 mg Amlodipin hatten eine signifikante Wirkung auf die Pharmakokinetik von Ethanol.


Aluminium/Magnesium (Antacidum):

Gemeinsame Anwendung eines Aluminium-/Magnesium-Antacidums mit einer Einzeldosis Amlodipin hat keine signifikante Wirkung auf die Pharmakokinetik von Amlodipin.


Ciclosporin:Pharmakokinetische Studien mit Ciclosporin haben gezeigt, dass Amlodipin die Pharmakokinetik von Ciclosporin nicht signifikant verändert.


Wechselwirkungen mit Drogen-/Labortests:Es gibt keine Wirkung von Amlodipin auf Laborparameter.


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft:Es liegen keine ausreichenden Daten zur Anwendung von Amlodipin bei schwangeren Frauen vor. Studien an Tieren zeigten Reproduktionstoxizität (siehe Abschnitt 5.3). Das potentielle Risiko für den Menschen ist unbekannt. Amlodipin darf während der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn es zwingend erforderlich ist.


Stillzeit:Es ist nicht bekannt, ob Amlodipin in die Muttermilch übergeht. Es wird empfohlen, dass während der Amlodipin-Behandlung das Stillen unterbrochen wird.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt. Bei Patienten, die an Schwindel, Kopfschmerzen, Übelkeit oder Müdigkeit leiden, kann die Reaktionsfähigkeit eingeschränkt sein.


4.8 Nebenwirkungen

Amlodipin wird im Allgemeinen gut vertragen. Nebenwirkungen von Amlodipin sind unten, entsprechend Systemorganklasse und Häufigkeit gegliedert.


Sehr häufig (≥ 1/10)
Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)
Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100)
Selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)
Sehr selten (<1/10.000)
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Systemorganklassen gemäß MedDRA-Datenbank

Häufigkeit

Nebenwirkungen

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Sehr selten

Leukopenie, Thrombozytopenie

Erkrankungen des Immunsystems

Sehr selten

Allergische Reaktion

Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen

Sehr selten

Hyperglykämie

Psychiatrische Erkrankungen

Gelegentlich

Schlaflosigkeit, Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit, Depression

Selten

Verwirrtheit

Erkrankungen des Nervensystems

Häufig

Somnolenz, Schwindel, Asthenie, Müdigkeit, Kopfschmerzen (vor allem zu Beginn der Behandlung)

Gelegentlich

Tremor, Geschmacksveränderungen, Synkope, Hypoästhesie, Parästhesie

Sehr selten

Krankheitsgefühl, periphere Neuropathie

Augenerkrankungen

Gelegentlich

Sehstörungen

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

Gelegentlich

Tinnitus

Herzerkrankungen

Häufig

Palpitationen

Gelegentlich

Synkope, Tachykardie, Brustschmerzen zu Beginn der Behandlung, Verschlechterung einer Angina pectoris kann auftreten, Einzelfälle von Herzinfarkt und Arrhythmien (einschließlich Extrasystole, ventrikuläre Tachykardie und atrielle Arrhythmie) sowie Brustschmerzen wurden bei Patienten mit koronarer arterieller Erkrankung berichtet. Ein deutlicher Zusammenhang mit Amlodipin wurde nicht etabliert.

Gefäßerkrankungen

Häufig

Hitzewallungen

Gelegentlich

Hypotension

Sehr selten

Vaskulitis

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Gelegentlich

Dyspnoe, Rhinitis

Sehr selten

Husten

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Häufig

Bauchschmerzen, Übelkeit, Verdauungsstörungen

Gelegentlich

Erbrechen, Verdauungsstörungen, Veränderungen des Stuhlgangs, trockener Mund

Sehr selten

Pankreatitis, Gastritis, Hyperplasie des Zahnfleisches

Leber- und Gallenerkrankungen

Sehr selten

Hepatitis, Gelbsucht und Anstieg der Leberenzyme (prinzipiell im Zusammenhang mit Gallenstauung)

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Sehr häufig

Angeschwollene Fußgelenke

Gelegentlich

Alopezie, Purpura, Entfärbung der Haut, verstärktes Schwitzen, Pruritus, Ausschlag

Sehr selten

Angioödem, Erythem, Erythema multiforme, Urtikaria. Es wurden Einzelfälle von allergischen Reaktionen einschließlich Juckreiz, Ausschlag, Angioödem und Erythema exsudativum multiforme, exfoliative Dermatitis, Stevens-Johnson-Syndrom und Quincke-Ödem berichtet.

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Gelegentlich

Arthralgie, Myalgie, Muskelkrämpfe, Rückenschmerzen

Erkrankungen der Nieren- und Harnwege

Gelegentlich

Miktionsstörungen, Veränderungen beim Wasserlassen, Nykturie, Erhöhung der Miktionshäufigkeit

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Gelegentlich

Impotenz, Gynäkomastie

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Häufig

Ödeme, Müdigkeit, Erröten

Gelegentlich

Brustschmerzen, Asthenie, Schmerzen, Krankheitsgefühl

Untersuchungen

Gelegentlich

Gewichtszunahme, Gewichtsabnahme


4.9 Überdosierung

Die verfügbaren Daten deuten darauf hin, dass eine Überdosierung (> 100 mg) mit Amlodipin eine schwere periphere Vasodilatation und Reflextachykardie hervorrufen könnte. Es gibt Berichte über ausgeprägte und lang anhaltende systemische Hypotension, die bis zum Schock mit tödlichem Ausgang reichten.

Studien haben gezeigt, dass eine Anwendung von Aktivkohle unmittelbar oder bis zu 2 Stunden nach Einnahme von 10 mg Amlodipin die Resorption von Amlodipin signifikant vermindert. In einigen Fällen kann eine Magenspülung nützlich sein. Eine klinisch signifikante Hypotension auf Grund einer Amlodipin-Überdosis erfordert aktive kardiovaskuläre Unterstützungsmaßnahmen einschließlich einer häufigen Überwachung der Herz- und Atemfunktion, eine Höherlagerung der Extremitäten, Überwachung des zirkulierenden Flüssigkeitsvolumens und der Urinausscheidung.


Um den vaskulären Tonus und den Blutdruck wiederherzustellen, kann ein Vasokontriktor hilfreich sein, vorausgesetzt seine Anwendung ist nicht kontraindiziert. Um die Wirkung einer Calciumkanalblockade aufzuheben, kann intravenöses Calciumglukonat hilfreich sein. Da Amlodipin stark an Proteine gebunden ist, scheint Dialyse nicht von Nutzen zu sein.


5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Calciumkanalblocker (Dihydropyridin-Derivat), ATC-Code: C08CA01


Amlodipinbesilat ist ein Kalziumionen-Influx-Inhibitor aus der Dihydropyridin Gruppe, die den Transmembran-Influx von Kalziumionen in kardiale und vaskuläre glatte Muskeln hemmen. Die antihypertensive Wirkung von Amlodipinbesilat beruht auf einer relaxierenden Wirkung auf die vaskulären glatten Muskeln. Der genaue Mechanismus, durch den Amlodipinbesilat eine Angina pectoris lindert, ist nicht bekannt, obwohl bekannt ist, dass Amlodipinbesilat die ischämische Gesamt-Last auf folgende zwei Arten vermindert:

1) Amlodipin erweitert periphere Arteriolen und reduziert so den peripheren Gesamt-Widerstand (Nachlast), gegen den das Herz arbeitet. Da die Herzrate stabil bleibt, vermindert diese Entlastung des Herzens den myokardialen Energieverbrauch und den Sauerstoffbedarf.

2) Der Wirkmechanismus von Amlodipin beruht wahrscheinlich auf einer Erweiterung der koronaren Hauptarterien und der koronaren Arteriolen, sowohl in normalen wie auch ischämischen Regionen. Diese Erweiterung erhöht die myokardielle Sauerstoffversorgung bei Patienten mit Spasmen der Koronararterien (Prinzmetal- oder Variantangina)

Bei Patienten mit Hypertension bewirkt eine einmal tägliche Gabe eine signifikante Reduzierung des Blutdrucks für 24 Stunden sowohl in liegenden als auch stehenden Positionen.


Bei Patienten mit Angina pectoris erhöht eine einmal tägliche Gabe von Amlodipin die Gesamtzeit der körperlichen Bewegung, die Zeit bis zum Einsetzen der Angina pectoris, die Zeit bis zur S-T-Senkung < 1 mm und vermindert sowohl die Häufigkeit von Angina-pectoris-Anfällen als auch die Einnahme von Glyzerintrinitrat-Tabletten.


In einer Placebo-kontrollierten Studie (PRAISE), die entworfen wurde, um Patienten mit NYHA Klasse III-IV Herzinsuffizienz, die mit Digoxin, Diuretika und ACE-Hemmern behandelt wurden, zu untersuchen, zeigte sich, dass Amlodipin keinen Anstieg des Todesfallrisikos oder des kombinierten Risikos für Mortalität und Morbidität bei Patienten mit Herzinsuffizienz hervorruft.

Eine Folgestudie (PRAISE 2) zeigte, dass Amlodipin keine Wirkung auf die Gesamtmortalität oder kardiovaskuläre Mortalität bei Patienten mit Herzinsuffizienz Klasse III-IV ohne ischämische Ursache hatte. In dieser Studie zeigte sich ein Zusammenhang zwischen Amlodipin und einem Anstieg an Lungenödemen, obwohl dies nicht mit einem Anstieg an Symptomen in Zusammenhang stehen könnte.


In einer Studie, die 268 Kinder im Alter von 6 – 17 Jahren mit überwiegend sekundärer Hypertonie einschloss, zeigte der Vergleich einer 2,5-mg-Dosis und einer 5,0-mg-Dosis Amlodipin mit Placebo, dass beide Dosierungen den systolischen Blutdruck signifikant stärker senkten als Placebo. Die Differenz zwischen den beiden Dosierungen war nicht statistisch signifikant.


Die Langzeiteffekte von Amlodipin auf das Wachstum, die Pubertät und die generelle Entwicklung wurde nicht untersucht. Die Langzeitwirkung von Amlodipin bei einer Behandlung in der Kindheit zur Verringerung kardiovaskulärer Morbidität und Mortalität im Erwachsenenalter ist ebenfalls nicht bekannt.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption, Verteilung, Bindung an Plasmaproteine:

Nach oraler Anwendung therapeutischer Dosen wird Amlodipin gut resorbiert, Spitzen-Blutwerte finden sich 6-12 Stunden nach der Dosierung. Die absolute Bioverfügbarkeit wurde auf 64-80% geschätzt. Das Verteilungsvolumen ist circa 21 l/kg. In-vitro-Studien haben gezeigt, dass etwa 97,5% des zirkulierenden Amlodipin an Plasmaproteine gebunden ist.


Biotransformation /Eliminierung: Die terminale Plasma-Eliminationshalbwertszeit beträgt etwa 35-50 Stunden und ist konsistent mit einer einmal täglichen Dosierung. Amlodipin wird extensiv in der Leber zu inaktiven Metaboliten verstoffwechselt, wobei 10% des ursprünglichen Wirkstoffes und 60% der Metaboliten im Urin ausgeschieden werden.


Anwendung bei älteren Patienten: Die Zeit bis zu den Spitzen-Plasmakonzentrationen von Amlodipin ist bei älteren und jüngeren Patienten ähnlich. Obwohl das empfohlene Dosisschema für ältere Patienten dasselbe ist, sollte bei einer Dosiserhöhung Vorsicht angewandt werden. Die Amlodipin-Clearance ist tendenziell erniedrigt mit daraus resultierenden Erhöhungen von AUC und Eliminations-Halbwertszeit bei älteren Patienten. Erhöhungen der AUC und der Eliminations-Halbwertszeit bei Patienten mit kongestiver Herzinsuffizienz waren in der untersuchten Patienten-Altersgruppe wie erwartet.


Anwendung bei Kindern und Jugendlichen

Es wurde eine Studie zur Populationskinetik mit 74 hypertensiven Kindern im Alter von 12 Monaten bis 17 Jahren (mit 34 Patienten im Alter von 6 bis 12 Jahren und 28 Patienten im Alter von 13 bis 17 Jahren) durchgeführt, die Amlodipin zwischen 1,25 mg und 20 mg entweder einmal oder zweimal täglich erhielten. Bei den Kindern von 6 bis 12 Jahren und bei den Jugendlichen von 13 bis 17 Jahren betrug die durchschnittliche orale Clearance (CL/F) 22,5 bzw. 27,4 l/h bei den männlichen Personen und 16,4 bzw. 21,3 l/h bei den weiblichen Personen. Es wurde eine große Expositionsvariabilität zwischen den einzelnen Personen beobachtet. Die berichteten Daten bei Kindern unter 6 Jahren sind begrenzt.


Anwendung bei Patienten mit verminderter Nierenfunktion:

Amlodipin wird intensiv in inaktive Metaboliten transformiert. 10% der Substanz werden unverändert im Urin ausgeschieden. Veränderungen der Amlodipin-Plasmakonzentration sind nicht mit dem Grad der Niereneinschränkung korreliert. Bei diesen Patienten kann Amlodipin in der normalen Dosierung angewandt werden. Amlodipin ist nicht dialysierbar.


Anwendung bei Patienten mit Leberfunktionseinschränkung

Die Halbwertszeit von Amlodipin ist bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion verlängert.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Präklinische Daten zeigen kein spezielles Risiko für den Menschen basierend auf konventionellen Studien zur Toxizität bei wiederholter Gabe, Genotoxizität und karzinogenem Potential. Bei Reproduktions-Toxizitätsstudien an Ratten mit hohen Dosen wurden verzögerte Geburt, schwierige Geburtswehen und vermindertes Überleben der Föten und Jungtiere beobachtet.


6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Mikrokristalline Cellulose (E 460)

Magnesiumstearat (Ph. Eur.)


6.2 Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend.


6.3 Dauer der Haltbarkeit


3 Jahre


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über 25 °C lagern.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Al/PVC/PVDC-Blisterpackungen

Amlobeta besilat 5 mg Tabletten: Packungen mit 20, 50 und 100 Tabletten

Amlobeta besilat 10 mg Tabletten: Packungen mit 20, 50 und 100 Tabletten


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.


7. INHABER DER ZULASSUNG

betapharm

Arzneimittel GmbH

Kobelweg 95

86156 Augsburg

Telefon 08 21/74 88 10

Telefax 08 21/74 88 14 20

e-mail info@betapharm.de


Unsere Service-Nummern für Sie:

Telefon 08 00/74 88 100

Telefax 08 00/74 88 120


8. ZULASSUNGSNUMMER(N)


71992.00.00

71993.00.00


9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG


01/03/2010


10. STAND DER INFORMATION

Dezember 2010


11. Verkaufsabgrenzung

Verschreibungspflichtig