Amoxicillin 250 Heumann Ts
Fachinformationmanuskript Nr.
64000/087/97/14 |
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FC 1. Bezeichnung der Arzneimittel
Amoxicillin 250 Heumann TS
Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen mit 250 mg Amoxicillin/5 ml Suspension
Amoxicillin 500 Heumann
Filmtabletten mit 500 mg Amoxicillin
Amoxicillin 750 Heumann
Filmtabletten mit 750 mg Amoxicillin
Amoxicillin 1000 Heumann
Filmtabletten mit 1.000 mg Amoxicillin
Amoxicillin 1000 Heumann Brausetabletten
Brausetabletten mit 1.000 mg Amoxicillin
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Amoxicillin 250 Heumann TS
1 Flasche mit 11 g Pulver zur Herstellung von 100 ml Suspension zum Einnehmen enthält 5,74 g Amoxicillin-Trihydrat (entspr. 5 g Amoxicillin).
5 ml Suspension (1 Messlöffel) enthalten 287 mg Amoxicillin-Trihydrat (entspr. 250 mg Amoxicillin).
Sonstige Bestandteile:
1 Messlöffel enthält 7,1 mg Natriumbenzoat und 8,5 mg Aspartam (entspr. 4,76 mg Phenylalanin).
Amoxicillin 500 Heumann
1 Filmtablette enthält 574 mg Amoxicillin-Trihydrat (entspr. 500 mg Amoxicillin).
Amoxicillin 750 Heumann
1 Filmtablette enthält 861 mg Amoxicillin-Trihydrat (entspr. 750 mg Amoxicillin).
Amoxicillin 1000 Heumann
1 Filmtablette enthält 1.148 mg Amoxicillin-Trihydrat (entspr. 1.000 mg Amoxicillin).
Amoxicillin 1000 Heumann Brausetabletten
1 Brausetablette enthält 1.148 mg Amoxicillin-Trihydrat (entspr. 1.000 mg Amoxicillin).
Sonstiger Bestandteil:
1 Brausetablette enthält 40 mg Aspartam (entspr. 22,4 mg Phenylalanin).
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Amoxicillin 250 Heumann TS
Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen
Weißes bis gelbliches Pulver mit fruchtigem Geruch. Die fertige Suspension ist ebenfalls weiß bis gelblich und hat einen fruchtigen Geruch. Die Suspension schmeckt süß und bitter.
Amoxicillin 500/750/1000 Heumann
Filmtablette
Amxocillin Heumann sind weiße bis cremefarbene, längliche und beidseitig gewölbte Filmtabletten mit beidseitiger Bruchkerbe.
Die Filmtabletten können in gleiche Hälften geteilt werden.
Amoxicillin 1000 Heumann Brausetabletten
Brausetablette
Runde, flache, weiße bis cremefarbene Brausetabletten mit beidseitiger Bruchkerbe.
Die Brausetabletten können in gleiche Hälften geteilt werden.
4. KlinischeAngaben
Anwendungsgebiete
Zur Behandlung von akuten und chronischen Infektionen unterschiedlicher Lokalisation und Intensität, die durch Betalaktamase-negative, Amoxicillin-empfindliche (bzw. Ampicillin-empfindliche), Gram-positive und Gram-negative Krankheitserreger verursacht werden und einer oralen Therapie zugänglich sind:
Infektionen des Hals-Nasen-Ohren-Bereichs
-
Otitis media
-
Sinusitis
-
Tonsillitis
-
Pharyngitis
Infektionen der oberen und unteren Atemwege
Infektionen der Nieren und der ableitenden Harnwege
Infektionen der Geschlechtsorgane (einschließlich Gonorrhoe)
Infektionen der Gallenwege
Infektionen des Magen-Darm-Trakts (einschließlich der gesicherten Helicobacter pylori-Infektion in Form einer Tripel-Therapie)
Infektionen der Haut und der Weichteile
-
Endokarditisprophylaxe
-
Typhus abdominalis (einschließlich der Sanierung von Dauerauscheidern) immer dann, wenn Fluorochinolone nicht anwendbar sind
-
Osteitis, Osteomyelitis
-
Listeriose.
National und international anerkannte Richtlinien für den angemessenen Gebrauch von antimikrobiellen Wirkstoffen sind bei der Anwendung von Amoxicillin Heumann zu berücksichtigen.
Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Die Höhe der Dosis von Amoxicillin ist abhängig von Alter, Gewicht und Nierenfunktion des Patienten, vom Schweregrad und Ort der Infektion sowie von den vermuteten oder nachgewiesenen Erregern.
Amoxicillin 250 Heumann TS
Der Packung liegt ein Messlöffel mit folgender Einteilung bei:
1,25 ml, 2,5 ml, 5 ml (entspr. ¼, ½ und 1 Messlöffel).
1 Messlöffel mit 5 ml gebrauchsfertiger Suspension entspricht 250 mg Amoxicillin.
Erwachsene, Jugendliche und Kinder über 40 kg Körpergewicht (ab ca. 12 Jahren)
Falls Erwachsene, Jugendliche und Kinder über 40 kg Körpergewicht (ab ca. 12 Jahren) die Suspension einnehmen, wird eine Tagesdosis von 1.500 - 3.000 mg Amoxicillin empfohlen, d. h. 3 x täglich 2 - 4 Messlöffel Suspension. Eine Aufteilung der gesamten Tagesdosis in zwei Einzelgaben (Dosierungsintervall alle 12 Stunden) ist ebenfalls möglich. Hierbei sollte jedoch die Tagesdosis im höheren Bereich liegen, um einen ausreichenden Wirkstoffspiegel von Amoxicillin kontinuierlich zu gewährleisten. Bei schweren Infektionen ist eine Steigerung auf 4.000 mg - 6.000 mg Amoxicillin/Tag möglich.
Kinder bis 40 kg Körpergewicht (bis ca. 12 Jahre)
Kinder bis 40 kg Körpergewicht (bis ca. 12 Jahre) erhalten 50 - 100 mg Amoxicillin/kg Körpergewicht pro Tag in 3 - 4 Einzelgaben. Die Tageshöchstdosis beträgt 2.000 mg.
Einen Anhaltspunkt für die Dosierung der gebrauchsfertigen Suspension gibt folgende Tabelle:
Der entscheidende Parameter für die Dosierung ist das Gewicht des Kindes.
Gewicht des Kindes |
Ungefähres Alter |
Tagesdosis Amoxicillin bei 50 - 100 mg/kg Körpergewicht |
Anzahl Messlöffel (Messl.) pro Tag |
bis 5 kg |
bis 3 Monate |
250 - 500 mg |
4-mal täglich ¼ - ½ Messl. |
bis 7 kg |
3 - 6 Monate |
350 - 700 mg |
3-mal täglich ½ - 1 Messl. |
bis 10 kg |
6 - 12 Monate |
500 - 1.000 mg |
4-mal täglich ½ - 1 Messl. |
bis 15 kg |
1 - 3 Jahre |
750 - 1.500 mg |
3-mal täglich 1 - 2 Messl. |
bis 20 kg |
3 - 6 Jahre |
1.000 - 2.000 mg |
4-mal täglich 1 - 2 Messl. |
bis 25 kg |
6 - 8 Jahre |
1.250 - 2.000 mg |
3-mal täglich 1½ Messl. - 4-mal täglich 2 Messl. |
bis 30 kg |
8 - 10 Jahre |
1.500 – 2.000 mg |
3-4-mal täglich 2 Messl. |
bis 40 kg |
10 - 12 Jahre |
2.000 mg |
4-mal täglich 2 Messl. |
Amoxicillin 500/750/1000 Heumann, Amoxicillin 1000 Heumann Brausetabletten
Erwachsene, Jugendliche und Kinder über 40 kg Körpergewicht (ab ca. 12 Jahren)erhalten 1.500 - 3.000 mg Amoxicillin/Tag in 3 bis 4 Einzeldosen. Eine Aufteilung der gesamten Tagesdosis in zwei Einzelgaben (Dosierungsintervall alle 12 Stunden) ist ebenfalls möglich. Hierbei sollte jedoch die Tagesdosis im höheren Bereich liegen, um einen ausreichenden Wirkstoffspiegel von Amoxicillin kontinuierlich zu gewährleisten. Bei schweren Infektionen ist eine Steigerung auf 4.000 - 6.000 mg Amoxicillin/Tag möglich.
Kinder bis 40 kg Körpergewicht (bis ca. 12 Jahre) erhalten 50 - 100 mg Amoxicillin/kg Körpergewicht pro Tag (Tageshöchstdosis 2.000 mg) in 3 - 4 Einzelgaben. Feste Arzneizubereitungen, die unzerkaut geschluckt werden müssen, wie z. B. Tabletten, sind für Kinder unter 6 Jahren ungeeignet. Hierfür sind andere, besser geeignete Darreichungsformen, etwa in Form einer Suspension, anzuwenden (Amoxicillin 250 Heumann TS).
Für die Dosierung ist grundsätzlich das Körpergewicht des Patienten maßgebend, auch wenn dieses im Einzelfall nicht mit dem angegebenen Lebensalter übereinstimmt.
Besondere Dosierungen
Dosierung zur Therapie von gesicherten Helicobacter pylori-Infektionen:
Erwachsene, Jugendliche und Kinder über 40 kg Körpergewicht (ab ca. 12 Jahren) erhalten 2 x 1.000 mg Amoxicillin pro Tag für 7 Tage in Form einer Tripel-Therapie in Kombination mit einem weiteren Antibiotikum (in der Regel Clarithromycin oder Metronidazol), und einem Protonenpumpenhemmer (wie beispielsweise Omeprazol).
Kinder bis 40 kg Körpergewicht (bis ca. 12 Jahre) erhalten 50 mg Amoxicillin/kg Körpergewicht pro Tag (Tageshöchstdosis 2.000 mg Amoxicillin) aufgeteilt in 2 Einzelgaben (alle 12 Stunden) für einen Zeitraum von 7 Tagen. Die Behandlung ist in Kombination mit einem weiteren Antibiotikum (in der Regel Clarithromycin oder Metronidazol), und einem Protonenpumpenhemmer (wie beispielsweise Omeprazol) als Tripel-Therapie durchzuführen.
Die erfolgreiche Eradikation von Helicobacter pyloriist 4 - 6 Wochen nach Beendigung der Therapie durch geeignete Untersuchungen zu sichern.
Bei erfolgloser Eradikation ist vor einem weiteren Behandlungszyklus die Gewinnung einer Magenschleimhautbiopsie zur Bestimmung der Resistenzlage erforderlich.
Dosierung bei unkomplizierter Harnwegsinfektion der Frau:
Bei unkomplizierter Harnwegsinfektion der Frau ist die einmalige Einnahme von 3.000 mg Amoxicillin möglich.
Bei unkomplizierter Gonorrhoe hat sich die einmalige Verabreichung von 3.000 mg Amoxicillin ggf. zusammen mit Probenecid bewährt.
Endokarditisprophylaxe
Erwachsene, Jugendliche und Kinder über 40 kg Körpergewicht (ab ca. 12 Jahren)sollten zur Endokarditisprophylaxe in Abhängigkeit vom Körpergewicht und vom Endokarditisrisiko 1 Stunde vor dem Eingriff 2.000 - 3.000 mg Amoxicillin einnehmen.
Bei besonders hohem Endokarditisrisiko sollten 6 Stunden nach dem Eingriff zusätzlich 3.000 mg Amoxicillin oral verabreicht werden.
Bei hospitalisierten Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern über 40 kg Körpergewicht (ab ca. 12 Jahren)ist die parenterale Gabe von 2.000 mg Amoxicillin 1 Stunde vor dem Eingriff, gefolgt von 1.000 mg Amoxicillin nach 6 Stunden, ggf. jeweils in Kombination mit einem weiteren Antibiotikum (z. B. 1,5 mg/kg Gentamycin i. v.) möglich.
Kinder unter 40 kg Körpergewicht (bis ca. 12 Jahre)erhalten zur Endokarditisprophylaxe 1 Stunde vor dem Eingriff oral 50 mg Amoxicillin/kg Körpergewicht (maximal 2.000 mg).
Bei besonders hohem Endokarditisrisiko sollten zusätzlich 6 Stunden nach dem Eingriff oral 15 mg Amoxicillin/kg Körpergewicht (maximal 1.000 mg) verabreicht werden.
Bei hospitalisierten Kindern bis 40 kg Körpergewicht (bis ca. 12 Jahre)wird die parenterale Gabe von 25 mg Amoxicillin/kg Körpergewicht (maximal 2.000 mg) 1 Stunde vor dem Eingriff, gefolgt von 15 mg Amoxicillin/kg Körpergewicht (maximal 1.000 mg) nach 6 Stunden empfohlen.
Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion:
Bei stark eingeschränkter Nierenfunktion mit einer glomerulären Filtrationsrate unter 30 ml/min ist eine Reduzierung der Folgedosen zu empfehlen, da mit einer Kumulation von Amoxicillin gerechnet werden muss. Bei einer Kreatinin-Clearance von 20 bis 30 ml/min sollte die Normdosis auf 2/3, bei einer Kreatinin-Clearance unter 20 ml/min auf 1/3 reduziert werden. Ggf. ist auch eine Verlängerung des Dosierungsintervalls unter Kontrolle der Wirkspiegel im Blut möglich.
Dosierung bei eingeschränkter Leberfunktion:
Bei eingeschränkter Leberfunktion ist keine Dosisanpassung erforderlich, sofern die Nierenfunktion nicht beeinträchtigt ist.
Art der Anwendung
Die Einzelgaben sind möglichst gleichmäßig über den Tag zu verteilen; d. h. bei 3-mal täglicher Einnahme alle 8 Stunden, bei 2-mal täglicher Einnahme alle 12 Stunden.
Bei Kindern bis 40 kg Körpergewicht (bis ca. 12 Jahre) wird normalerweise die Aufteilung der gesamten Tagesdosis auf 3 Einzelgaben (jeweils alle 8 Stunden eine Gabe) empfohlen.
Amoxicillin 250 Heumann TS
Amoxicillin 250 Heumann TS ist zur Einnahme nach Suspendieren vorgesehen. Die Suspension ist unter Zuhilfenahme des beigefügten Messlöffels einzunehmen. Die Einnahme von Amoxicillin 250 Heumann TS muss zusätzlich mit ausreichend Flüssigkeit
(z. B. ein Glas Wasser) erfolgen.
Anleitung zur Herstellung der Suspension:
Zur Herstellung der gebrauchsfertigen Suspension wird die Flasche bis zum Markierungsstrich (Glasrille) mit Leitungswasser gefüllt, die Flasche verschlossen und gut geschüttelt. Nachdem sich der auftretende Schaum abgesetzt hat, wird die Flasche wieder bis zur Markierung mit Wasser aufgefüllt. Nach nochmaligem kräftigen Schütteln ist die Suspension gebrauchsfertig. Die Suspension am besten im Kühlschrank aufbewahren, und die Flasche vor jedemGebrauch kräftig schütteln.
Amoxicillin 500/750/1000 Heumann
Amoxicillin Heumann Filmtabletten sollten unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit (z. B ein Glas Wasser) eingenommen werden. Die Einnahme während der Mahlzeiten beeinträchtigt die Wirksamkeit von Amoxicillin nicht.
Amoxicillin 1000 Heumann Brausetabletten
Die Brausetablette ist vor der Einnahme unter Umrühren in einem Glas Wasser aufzulösen. Die Einnahme während der Mahlzeiten beeinträchtigt die Wirksamkeit von Amoxicillin nicht.
Hinweis:
Amoxicillin besitzt einen wirkstoffspezifischen Eigengeruch, der unterschiedlich stark in Erscheinung treten kann und keinen Einfluss auf die Wirksamkeit hat.
Amoxicillinpräparate können einen produktspezifischen Eigengeschmack besitzen, der unterschiedlich in Erscheinung treten kann und keinen Einfluss auf die Wirksamkeit hat.
Dauer der Anwendung
Über die Dauer der Anwendung entscheidet der behandelnde Arzt.
Amoxicillin soll in der Regel 7 (- 10) Tage lang eingenommen werden, mindestens bis 2 - 3 Tage nach Abklingen der Krankheitserscheinungen (siehe auch Abschnitt „Besondere Dosierungen”).
Bei der Behandlung von Infektionen mit Streptococcus pyogenes (-hämolysierende Streptokokken) ist die Einnahme von Amoxicillin für mindestens 10 Tage erforderlich, um Spätkomplikationen vorzubeugen (z. B. rheumatisches Fieber, Glomerulonephritis).
Gegenanzeigen
Bei Überempfindlichkeit gegen Amoxicillin, Penicillin oder einen der sonstigen Bestandteile dürfen die Arzneimittel wegen der Gefahr eines anaphylaktischen Schocks nicht angewendet werden.
Starke unmittelbare Überempfindlichkeitsreaktion (z. B. Anaphylaxie) gegen einen anderen Betalaktam-Wirkstoff (z. B. ein Cephalosporin, Carbapenem oder Monobactam) in der Krankengeschichte.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Vor Beginn einer Behandlung mit Amoxicillin ist der Patient sorgfältig nach früheren Überempfindlichkeitsreaktionen auf Penicilline, Cephalosporine oder andere Betalaktam-Antibiotika zu befragen.
Bei Patienten, die mit Penicillinen behandelt wurden, wurden schwerwiegende und gelegentlich tödlich verlaufende Überempfindlichkeitsreaktionen (anaphylaktoide Reaktionen) beschrieben. Personen mit einer Überempfindlichkeitsreaktion gegen Penicilline in der Vorgeschichte und Personen mit atopischen Erkrankungen tragen ein erhöhtes Risiko für solche Reaktionen.
Schwere akute Überempfindlichkeitsreaktionen (z. B. Anaphylaxie)
Hier muss die Behandlung mit Amoxicillin Heumann sofort abgebrochen, und erforderliche Notfallmaßnahmen müssen eingeleitet werden.
Allergische Diathese
Eine Kreuzallergie mit anderen Betalaktam-Antibiotika (u. a. Cephalosporine) kann bestehen.
Zwischen Pilzen und Penicillin kann eine Antigengemeinschaft bestehen, so dass bei vorbestehender Mykose auch nach erstmaliger Penicillingabe allergische Reaktionen auftreten können.
Bei Patienten mit verminderter Harnausscheidung wurde in sehr seltenen Fällen eine Kristallurie beobachtet, und zwar vorwiegend unter einer parenteralen Therapie. Während der Anwendung hoher Amoxicillin-Dosen ist auf eine adäquate Flüssigkeitszufuhr und Harnausscheidung zu achten, um das Risiko für eine Amoxicillin-Kristallurie zu verringern. Bei Patienten mit Blasenkatheter ist die Durchgängigkeit des Katheters regelmäßig zu kontrollieren (siehe Abschnitt 4.9).
Eingeschränkte Nierenfunktion
Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion oder bei Patienten, die hohe Dosen erhalten, können Krampfanfälle auftreten. Eine Dosisanpassung ist erforderlich (s. 4.2 „Dosierung, Art und Dauer der Anwendung“).
Infektiöse Mononukleose, chronische lymphatische Leukämie
Bei viralen Infektionen, insbesondere mit Mononucleosis infectiosa, sowie bei lymphatischer Leukämie sollten gleichzeitige bakterielle Infektionen nur mit Vorsicht mit Amoxicillin behandelt werden, da das Risiko erythematöser Hautreaktionen erhöht ist.
Zahnverfärbungen
Zahnverfärbungen bei Kindern kann durch intensive Mundhygiene während der Behandlung vorgebeugt werden.
Bei mit Amoxicillin behandelten Patienten wurde in seltenen Fällen über eine Verlängerung der Prothrombinzeit berichtet. Bei gleichzeitiger Verordnung von Antikoagulantien sind angemessene Kontrollen durchzuführen. Möglicherweise muss die Dosis von oralen Antikoagulantien angepasst werden, um den gewünschten Grad an Antikoagulantien zu erzielen (siehe Abschnitte 4.5 und 4.8).
Während einer längerfristigen Behandlung sollten die Organfunktionen einschließlich Nieren-, Leber und hämatopoetische Funktion, regelmäßig kontrolliert werden.
Bei fast allen Antibiotika wurden über Fälle von Antibiotika-assoziierter Kollitits berichtet, deren Schweregrad leicht bis lebensbedrohlich sein kann (siehe Abschnitt 4.8). Daher ist es wichtig, bei Patienten bei denen es während oder nach Anwendung eines Antibiotikums zu Durchfall kommt, an diese Diagnose zu denken.
Pseudomembranöse Kolitis
Hier muss der Arzt eine Beendigung der Therapie mit Amoxicillin Heumann in Abhängigkeit von der Indikation erwägen, und ggf. sofort eine angemessene Behandlung einleiten.
Arzneimittel, die die Peristaltik hemmen, dürfen nicht eingenommen oder verabreicht werden.
Bei längerfristiger Anwendung kann es gelegentlich zu einem übermäßigen Wachstum von unempfindlichen Erregern kommen.
Amoxicillin 250 Heumann TS
Enthält Aspartam als Quelle für Phenylalanin und kann schädlich sein für Patienten mit Phenylketonurie.
Amoxicillin 1000 Heumann Brausetabletten
Enthält Aspartam als Quelle für Phenylalanin und kann schädlich sein für Patienten mit Phenylketonurie.
Eine Brausetablette enthält 526 mg Natrium. Dies ist zu berücksichtigen bei Personen unter Natrium-kontollierter (natriumarmer/kochsalzarmer) Diät.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Bakteriostatische Antibiotika bzw. Chemotherapeutika
Amoxicillinsollte nicht mit bakteriostatisch wirkenden Chemotherapeutika/Antibiotika (wie z. B. Tetracycline, Makrolide, Sulfonamide oder Chloramphenicol) kombiniert werden, da in vitroein antagonistischer Effekt beobachtet wurde.
Probenecid
Die gleichzeitige Gabe von Probenecid hemmt die tubuläre Sekretion von Amoxicillin und führt zu höheren und länger anhaltenden Amoxicillinspiegeln.
Allopurinol
Die gleichzeitige Einnahme von Allopurinol während der Therapie mit Amoxicillin kann das Auftreten von allergischen Hautreaktionen begünstigen.
Diuretika
Diuretika beschleunigen die Ausscheidung von Amoxicillin. Dies führt zu einem Absinken der Wirkstoffkonzentration im Blut.
Digoxin
Während einer Amoxicillintherapie ist eine Resorptionserhöhung von gleichzeitig verabreichtem Digoxin möglich.
Methotrexat
Penicilline können die Ausscheidung von Methotrexat verringern und damit eine mögliche Erhöhung der Toxizität verursachen.
Orale Antikoagulantien
Orale Antikoagulantien und Penicillin-Antibiotika finden breite Anwendung in der Praxis, und es liegen keine Berichte über Wechselwirkungen vor. Allerdings wurden in der Literatur Fälle von erhöhten Werten der International Normalised Ratio (INR) bei Patienten beschrieben, die mit Acenocoumarol oder Warfarin behandelt wurden und denen eine Behandlung mit Amoxicillin verordnet wurde. Wenn eine gemeinsame Anwendung notwendig ist, sollten zu Beginn und am Ende der Behandlung mit Amoxicillin die Prothrombinzeit oder der INR-Wert sorgfältig überwacht werden.
Zusätzlich können Dosisanpassungen bei den oralen Antikoagulantien notwendig werden (siehe Abschnitte 4.4 und 4.8).
Hormonale Kontrazeptiva
Unter der Therapie mit Amoxicillin kann in seltenen Fällen die Wirksamkeit von hormonalen Kontrazeptiva beeinträchtigt sein. Es empfiehlt sich deshalb, zusätzlich nicht-hormonale empfängnisverhütende Maßnahmen anzuwenden.
Einfluss auf labordiagnostische Untersuchungen
Nicht-enzymatische Methoden zur Harnzuckerbestimmung können ein falsch-positives Resultat ergeben.
Ebenso kann der Urobilinogen-Nachweis gestört sein.
Bei Schwangeren, die mit Ampicillin therapiert wurden, wurden vorübergehend erniedrigte Plasmakonzentrationen von Estradiol und seinen Konjungaten diagnostiziert. Dieser Effekt ist ggf. auch bei Amoxicillin möglich.
Schwangerschaft und Stillzeit
Vorsichtshalber sollte die Anwendung von Amoxicillin in der Schwangerschaft nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den behandelnden Arzt erfolgen.
Amoxicillin erreicht den Embryo bzw. Fetus über die Plazenta. Nach Anwendung an schwangeren Frauen sind bisher keine nachteiligen Wirkungen von Amoxicillin auf den Embryo/Fetus oder das Neugeborene beobachtet worden.
Lediglich in einer Einzelstudie an Frauen mit vorzeitigem Blasensprung wurde berichtet, dass die prophylaktische Behandlung mit Amoxicillin und Clavulansäure mit einem höheren Risiko einer nekrotisierenden Enterokolitis bei Neugeborenen in Zusammenhang gebracht werden kann.
In tierexperimentellen Studien zeigte Amoxicillin keine teratogenen Effekte (siehe Abschnitt 5.3).
Amoxicillin geht in die Muttermilch über. Beim gestillten Säugling können deshalb Durchfälle und Sprosspilzbesiedlung der Schleimhäute auftreten, so dass unter Umständen abgestillt werden muss. An die Möglichkeit einer Sensibilisierung sollte gedacht werden.
Amoxicillin darf jedoch nach entsprechender Nutzen-Risiko-Abwägung während der Stillzeit angewendet werden.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Nach bisherigen Erfahrungen hat Amoxicillin im Allgemeinen keinen Einfluss auf die Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit. Durch das Auftreten von Nebenwirkungen kann jedoch ggf. das Reaktionsvermögen verändert, und die Fähigkeit zum Führen von Fahrzeugen und zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt werden. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol (s. a. Abschnitt 4.8 „Nebenwirkungen“).
4.8 Nebenwirkungen
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
Sehr häufig |
1/10 |
Häufig |
1/100, < 1/10 |
Gelegentlich |
1/1.000, < 1/100 |
Selten |
1/10.000, < 1/1.000 |
Sehr selten |
< 1/10.000 |
Nicht bekannt |
Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar |
In der Mehrzahl sind die unten aufgeführten Nebenwirkungen nicht auf Amoxicillin beschränkt, sondern treten auch bei anderen Penicillinen auf. Wo dies nicht anderweitig angegeben ist, wurde die Häufigkeit der unerwünschten Wirkungen dem Datenmaterial aus 30 Jahren an Erfahrungsberichten (Post-Marketing Reports) entnommen.
Organklasse |
Häufig |
Gelegentlich |
Selten |
Sehr selten |
Infektionen und Infestationen |
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Mukokutane Candidosis |
Störungen des Blut- und Lymphsystems |
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Reversible Leukopenie (einschließlich schwere Neutropenie oder Agranulozytose), reversible Thrombozytopenie und hämolytische Anämie. Verlängerung der Blutungsdauer und Prothrombinzeit (vgl. „Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“ und „Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen“) |
Störungen des Immunsystems |
Eosinophilie (Hypersensibilitätsreaktion) |
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Störungen des Nervensystems |
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Erregung, Angst, Schlaflosigkeit, Verwirrung, Verhaltensänderung, Benommenheit und Dysästhesie |
Hyperkinesie, Schwindelgefühl und Konvulsionen. Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion oder Patienten, die hohe Dosierungen erhalten, können Konvulsionen auftreten. Nach hohen Dosen von ß-Laktamantibiotika kann es in vereinzelten Fällen, v. a. bei niereninsuffizienten Patienten, zu metabolischer Enzephalopathie kommen. |
Gastrointestinale Störungen |
Durchfall und Übelkeit |
Erbrechen und Brechreiz |
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Schwarze Haarzunge (nur nach Gebrauch der peroralen Formen). |
Funktionsstörungen der Leber und der Galle |
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Hepatitis und Cholestaseikterus, Mäßiger Anstieg der AST- und/oder ALT-Spiegel.* Vorübergehender Anstieg von Laktat-Dehydrogenasen und alkalischer Phosphatasen. |
Funktionsstörungen der Haut und des Unterhautzellgewebes |
Hautausschläge (in Form von makulopapulösem oder morbilliformen Exanthem) und Hautrötungen. |
Urtikaria (Nesselsucht) und Pruritus (Juckreiz). |
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Funktionsstörungen der Nieren und ableitenden Harnwege |
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Interstitielle Nephritis und Kristallurie. Nierenfunktionsstörungen mit Erhöhung der BUN- und Kreatinin-Konzentration im Serum. |
* Die Bedeutung von Erhöhungen der AST- und/oder ALT-Spiegel ist unklar.
Erfahrungsberichte
Störungen im Immunsystem
Wie auch bei anderen Antibiotika können schwere allergische Reaktionen (sämtliche Typen), einschließlich angioneurotische Ödeme, anaphylaktischer Schock (vgl. „Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“), Serumkrankheit und Hypersensibilitätsvaskulitis auftreten.
Eine Herxheimerreaktion ist bei der Therapie von Typhus, Lues oder Leptospirose möglich.
Bei Auftreten einer Überempfindlichkeitsreaktion muss die Behandlung unverzüglich abgebrochen werden.
Gastrointestinale Störungen
Appetitlosigkeit, Magendruck, Flatulenz.
Glossitis, Stomatitis.
Antibiotika-assoziierte Colitis (einschließlich pseudomembranöse Colitis und hämorrhagische Colitis).
Es sind oberflächliche Veränderungen der Zahnfärbung beschrieben worden (vor allem nach Gebrauch der Suspension).
Eine Kohortenstudie mit 576 neunjährigen Kindern ergab, dass die Verabreichung von Amoxicillin im Alter von 0-9 Monaten das Risiko für Fluorosis der definitiven maxillären Schneidezähne signifikant erhöht. Die Fluorosis kann sich als weiße Streifung, kosmetisch störende Verfärbung, Schmelzeindellungen und sogar als Zahndeformation manifestiert.
Funktionsstörungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Hautreaktionen wie Erythema multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse, bullöse und exfoliative Dermatitis sowie akute generalisierte exanthematöse Pustulosis (vgl. auch „Störungen des Immunsystems“).
4.9 Überdosierung
a) Symptome und Anzeichen einer Überdosierung
Es kann zu gastrointestinalen Symptomen und zu Störungen des Flüssigkeits- und Elektrolythaushalts kommen. Es wurde eine Amoxicillin-Kristallurie beschrieben, die in einigen Fällen zu einer Niereninsuffizienz führte (siehe Abschnitt 4.4). Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion oder bei Anwendung hoher Dosen kann es zu Krampfanfällen kommen.
Es wurde über eine Ausfällung von Amoxicillin in Blasenkathetern berichtet, und zwar insbesondere nach intravenöser Verabreichung hoher Dosen. Die Durchgängigkeit der Katheter ist regelmäßig zu kontrollieren (siehe Abschnitt 4.4).
b) Therapiemaßnahmen bei Überdosierung
Bei Überdosierung gibt es kein spezifisches Antidot. Die Behandlung besteht aus symptomatischen Maßnahmen. Amoxicillin kann durch Hämodialyse eliminiert werden.
5. Pharmakologische Eigenschaften
Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe
Amoxicillin ist ein halbsynthetisches, nicht Betalaktamase-festes Aminopenicillin.
ATC-Code
J01CA04
Wirkungsweise
Der Wirkungsmechanismus von Amoxicillin beruht auf einer Hemmung der bakteriellen Zellwandsynthese (in der Wachstumsphase) durch Blockade der Penicillin-bindenden Proteine (PBPs) wie z. B. der Transpeptidasen. Hieraus resultiert eine bakterizide Wirkung.
Beziehung zwischen Pharmakokinetik und Pharmakodynamik
Die Wirksamkeit hängt im Wesentlichen von der Zeitdauer ab, während der der Wirkstoffspiegel oberhalb der minimalen Hemmkonzentration (MHK) des Erregers liegt.
Resistenzmechanismen
Eine Resistenz gegenüber Amoxicillin kann auf folgenden Mechanismen beruhen:
-
Inaktivierung durch Betalaktamasen: Amoxicillin verfügt nur über eine geringe Betalaktamase-Stabilität, so dass es nicht gegen Betalaktamase-bildende Bakterien wirkt. Von einigen Bakterienspezies bilden nahezu alle Stämme Betalaktamase. Diese Spezies sind somit von Natur aus gegen Amoxicillin resistent (z. B. Enterobacter cloacae, Klebsiella pneumoniae).
-
Reduzierte Affinität von PBPs gegenüber Amoxicillin: Die erworbene Resistenz bei Pneumokokken und anderen Streptokokken beruht auf Modifikationen vorhandener PBPs als Folge einer Mutation. Für die Resistenz bei Methicillin (Oxacillin)-resistenten Staphylokokken hingegen ist die Bildung eines zusätzlichen PBPs mit verminderter Affinität gegenüber Amoxicillin verantwortlich.
-
Unzureichende Penetration von Amoxicillin durch die äußere Zellwand kann bei Gram-negativen Bakterien dazu führen, dass die PBPs nicht ausreichend gehemmt werden.
-
Durch Effluxpumpen kann Amoxicillin aktiv aus der Zelle transportiert werden.
Eine vollständige Kreuzresistenz von Amoxicillin besteht mit Ampicillin sowie teilweise mit anderen Penicillinen und Cephalosporinen.
Grenzwerte
Die Testung von Amoxicillin erfolgt unter Benutzung der üblichen Verdünnungsreihe. Folgende minimale Hemmkonzentrationen für sensible und resistente Keime wurden festgelegt:
EUCAST (European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing) Grenzwerte
Erreger |
Sensibel |
Resistent |
Enterobacteriaceae |
8 mg/l |
> 8 mg/l |
Staphylococcus spp. 1) |
- 1) |
- 1) |
Enterococcus spp. |
4 mg/l |
> 8 mg/l |
Streptococcus spp. (Gruppe A, B, C, G) 2) |
- 2) |
- 2) |
Streptococcus pneumoniae 2) |
- 2) |
- 2) |
Andere Streptokokken |
0,5 mg/l |
> 2 mg/l |
Haemophilus influenzae |
1 mg/l |
> 1 mg/l |
Moraxella catarrhalis |
- 1) |
- 1) |
Neisseria gonorrhoeae 3) |
- 3) |
- 3) |
Neisseria meningitidis |
0,12 mg/l |
> 1 mg/l |
Gram-negative Anaerobier |
0,5 mg/l |
> 2 mg/l |
Gram-positive Anaerobier |
4 mg/l |
> 8 mg/l |
Nicht speziesspezifische Grenzwerte* |
2 mg/l |
> 8 mg/l |
1)Für Staphylococcusspp. und Moraxella catarrhaliswird das Testergebnis von Penicillin G übernommen.
2)Für Streptococcusspp. (Gruppen A, B, C, G) und Streptococcus pneumoniae wird das Testergebnis von Penicillin G übernommen.
3)FürNeisseria gonorrhoeae wird das Testergebnis von Penicillin G übernommen.
* Basieren hauptsächlich auf der Serumpharmakokinetik
Prävalenz der erworbenen Resistenz in Deutschland
Die Prävalenz der erworbenen Resistenz einzelner Spezies kann örtlich und im Verlauf der Zeit variieren. Deshalb sind – insbesondere für die adäquate Behandlung schwerer Infektionen – lokale Informationen über die Resistenzsituation erforderlich. Falls auf Grund der lokalen Resistenzsituation die Wirksamkeit von Amoxicillin in Frage gestellt ist, sollte eine Therapieberatung durch Experten angestrebt werden. Insbesondere bei schwerwiegenden Infektionen oder bei Therapieversagen ist eine mikrobiologische Diagnose mit dem Nachweis des Erregers und dessen Empfindlichkeit gegenüber Amoxicillin anzustreben.
Prävalenz der erworbenen Resistenz in Deutschland auf der Basis von Daten der letzten 5 Jahre aus nationalen Resistenzüberwachungsprojekten und -studien (Stand: Dezember 2011):
Üblicherweise empfindliche Spezies |
Aerobe Gram-positive Mikroorganismen |
Enterococcus faecalis |
Listeria monocytogenes° |
Staphylococcus aureus (Penicillin-sensibel) |
Streptococcus pneumoniae (inkl. Penicillin-intermediärer Stämme) |
Streptococcus pyogenes |
Streptokokken der „Viridans“-Gruppe^° |
Aerobe Gram-negative Mikroorganismen |
Helicobacter pylori° |
Anaerobe Mikroorganismen |
Fusobacterium nucleatum° |
Spezies, bei denen erworbene Resistenzen ein Problem bei der Anwendung darstellen können |
Aerobe Gram-positive Mikroorganismen |
Enterococcus faecium+ |
Staphylococcus aureus+ |
Staphylococcus epidermidis+ |
Staphylococcus haemolyticus+ |
Staphylococcus hominis+ |
Aerobe Gram-negative Mikroorganismen |
Campylobacter jejuni |
Escherichia coli+ |
Haemophilus influenzae |
Moraxella catarrhalis+ |
Neisseria gonorrhoeae |
Proteus mirabilis |
Salmonella enterica (Enteritis-Salmonellen) |
Shigella spp. |
Anaerobe Mikroorganismen |
Prevotella spp. |
Von Natur aus resistente Spezies |
Aerobe Gram-positive Mikroorganismen |
Staphylococcus aureus (Penicillin-resistent) |
Aerobe Gram-negative Mikroorganismen |
Enterobacter cloacae |
Klebsiella pneumoniae |
Pseudomonas aeruginosa |
Anaerobe Mikroorganismen |
Bacteroides spp. |
Andere Mikroorganismen |
Chlamydia spp. |
Chlamydophila spp. |
Legionella pneumophila |
Mycoplasma spp. |
° Bei Veröffentlichung der Tabelle lagen keine aktuellen Daten vor. In der Primärliteratur, Standardwerken und Therapieempfehlungen wird von einer Empfindlichkeit ausgegangen.
+ In mindestens einer Region liegt die Resistenzrate bei über 50 %.
^ Sammelbezeichnung für eine heterogene Gruppe von Streptokokken-Spezies. Resistenzrate kann in Abhängigkeit von der vorliegenden Streptokokken-Spezies variieren.
Keine aktuellen Daten vorhanden; in Studien (älter als 5 Jahre) wird der Anteil resistenter Stämme mit 10 % angegeben
Pharmakokinetische Eigenschaften
Amoxicillin ist ein Breitspektrumpenicillin für die orale, intramuskuläre und intravenöse Anwendung.
Amoxicillin ist säurestabil und wird nach oraler Gabe deutlich besser resorbiert als Ampicillin. Nach oraler Gabe liegt die Bioverfügbarkeit bei 72 - 94 %.
Gleichzeitige Nahrungsaufnahme beeinflusst nicht die Resorptionsquote.
Nach oraler Gabe einer Einzeldosis von 500 mg bzw. von 3.000 mg werden nach 1 Stunde Serumspitzenkonzentrationen von ca. 9 - 14 mg/l bzw. von 27 mg/l erreicht. Nach intramuskulärer Injektion einer 500 mg Einzeldosis wurden nach 1 Stunde Serumkonzentrationen von 14 mg/l gemessen. Nach i. v. Bolusinjektion von 500 mg bzw. 1.000 mg wurden Serumspitzenkonzentrationen von 62,5 mg/l bzw. von 142,7 mg/l gemessen.
Verteilung
Amoxicillin ist gut gewebegängig, passiert die Plazentaschranke und wird zu einem geringen Prozentsatz in die Muttermilch ausgeschieden. Bei entzündeten Meningen penetriert Amoxicillin in den Liquorraum. Das scheinbare Verteilungsvolumen beträgt etwa 0,3 - 0,4 l/kg und die Bindung an Serumproteine ca. 17 - 20 %.
Elimination
Amoxicillin wird überwiegend renal ausgeschieden (52 ± 15 % einer Dosis in unveränderter Form innerhalb von 7 Stunden), zu einem kleineren Anteil biliär. Etwa 10 -30 % einer oralen Dosis werden in Form von Umwandlungsprodukten (Penicilloate) ausgeschieden. Die totale Clearance beträgt etwa 250 bis 370 ml/min. Die Serumhalbwertszeit beträgt bei Nierengesunden etwa 1 Stunde (0,9 - 1,2 h), bei einer Kreatinin-Clearance von 10 bis 30 ml/min ca. 6 Stunden und bei Anurie 10 - 15 Stunden.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
In Untersuchungen zur akuten und chronischen Toxizität war Amoxicillin relativ gut verträglich.
In vitro- und in vivo-Untersuchungen ergaben keine Hinweise auf eine mutagene Wirkung.
Langzeituntersuchungen am Tier auf ein tumorerzeugendes Potential liegen nicht vor.
In Untersuchungen an Ratten und Mäusen wurden keine Einflüsse auf die Trächtigkeit, embryotoxische Effekte oder Fehlbildungen festgestellt. In einer Prä-/Postnatalstudie an der Ratte lag das Geburtsgewicht exponierter Ratten deutlich niedriger als in der Kontrollgruppe. Missbildungen und Anomalien wurden jedoch nicht beobachtet.
6. Pharmazeutische Angaben
Liste der sonstigen Bestandteile
Amoxicillin 250 Heumann TS
Siliciumdioxid, Guargalactomannan, Orangenaroma, Trinatriumcitrat, Talkum, Zitronensäure, Pfirsicharoma, Zitronenaroma;
Konservierungsmittel: Natriumbenzoat (E 211);
Süßstoff: Aspartam.
Amoxicillin 500/750/1000 Heumann
Mikrokristalline Cellulose, Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A) (Ph. Eur.), Povidon, Hypromellose, Magnesiumstearat (Ph. Eur.) [pflanzl.], Talkum;
Farbstoff: Titandioxid (E 171).
Amoxicillin 1000 Heumann Brausetabletten
Natriumhydrogencarbonat, Natriumdihydrogencitrat, Natriumsulfat, Macrogol 6.000, Povidon, Talkum, Simeticon-Emulsion, Polysorbat 20, Pfirsicharoma, Bergamottöl;
Süßstoffe: Natriumcyclamat, Aspartam.
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
Amoxicillin 500/750/1000 Heumann
4 Jahre.
Amoxicillin 250 Heumann TS
3 Jahre.
Die zubereitete Suspension ist innerhalb von 14 Tagen zu verbrauchen.
Amoxicillin 1000 Heumann Brausetabletten
3 Jahre.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Amoxicillin 250 Heumann TS
Die zubereitete Suspension nicht über 25 °C aufbewahren.
Amoxicillin 500/750/1000 Heumann
Nicht über 25 °C lagern. In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.
Amoxicillin 1000 Heumann Brausetabletten
Nicht über 25 °C lagern. In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.
Röhrchen sofort nach Gebrauch fest verschließen bis Deckel deutlich einrastet.
Art und Inhalt der Behältnisse
Amoxicillin 250 Heumann TS
Braunglasflasche mit PP/PE-Schraubverschluss
Originalpackungen mit 11 g Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen (N1).
Klinikpackungen (gebündelt) mit 220 (20 x 11) g Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen.
Amoxicillin 500 Heumann
PVC/PVDC-Al-Blister
Originalpackungen mit 10 (N1), 20 (N2) und 30 (N3) Filmtabletten.
Klinikpackungen (gebündelt) mit 200 (10 x 20) Filmtabletten.
Amoxicillin 750 Heumann
PVC/PVDC-Al-Blister
Originalpackungen mit 10 (N1), 20 (N2) und 30 (N3) Filmtabletten.
Klinikpackungen (gebündelt) mit 200 (10 x 20) Filmtabletten.
Amoxicillin 1000 Heumann
PVC/PVDC-Al-Blister
Originalpackungen mit 10 (N1), 14 (N1), 20 (N2) und 30 (N3) Filmtabletten.
Klinikpackungen (gebündelt) mit 200 (10 x 20) Filmtabletten.
Amoxicillin 1000 Heumann Brausetabletten
Polypropylenröhrchen mit PE-Verschluss
Originalpackungen mit 10 (N1), 20 (N2) und 30 (N3) Brausetabletten.
Klinikpackungen (gebündelt) mit 100 (5 x 20) Brausetabletten
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.
Inhaber der Zulassungen
Heumann Pharma
GmbH & Co. Generica KG
Südwestpark 50
90449 Nürnberg
Telefon/Telefax: 0700 4386 2667
E-Mail: info@heumann.de
Amoxicillin 500 Heumann
Amoxicillin 750 Heumann
Amoxicillin 1000 Heumann
Amoxicillin 1000 Heumann Brausetabletten
Mitvertrieb:
norispharm GmbH
Südwestpark 50
90449 Nürnberg
und
Heunet Pharma GmbH
Südwestpark 50
90449 Nürnberg
8. Zulassungsnummern
Amoxicillin 250 Heumann TS
8413.00.00
Amoxicillin 500 Heumann
8281.00.00
Amoxicillin 750 Heumann
8281.01.00
Amoxicillin 1000 Heumann
8281.02.00
Amoxicillin 1000 Heumann Brausetabletten
13290.01.00
9. Datum der Erteilung der Zulassungen/Verlängerung der Zulassungen
Amoxicillin 250 Heumann TS
23.05.1986/30.11.2004
Amoxicillin 500/750/1000 Heumann
06.05.1986/30.11.2004
Amoxicillin 1000 Heumann Brausetabletten
17.12.1992/30.11.2004
10. Stand der Information
Juli 2012
Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig