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Anafranil 75 Mg Retard

Document: 12.01.2005   Gebrauchsinformation (deutsch) change

Liebe Patientin, lieber Patient!

Bitte lesen Sie die folgende Gebrauchsinformation aufmerksam, weil sie wichtige Informa­tionen darüber enthält, was Sie bei der Anwendung dieses Arzneimittels beachten sollen. Wenden Sie sich bei Fragen bitte an Ihre Ärztin/Ihren Arzt oder Ihre Apothekerin/Ihren Apotheker.

Gebrauchsinformation

Anafranil 75 mg retard

Wirkstoff: Clomipraminhydrochlorid

Antidepressivum

Zusammensetzung

1 Retardtablette enthält:

Arzneilich wirksame Bestandteile: 75 mg Clomipraminhydrochlorid. Sonstige Bestandteile: Caiciumhydrogenphosphat, Calcium(stearat, palmitat), Eisenoxid rot E 172, Poly(ethylacrylat,methylmethacrylat), Poly(0-2-hydroxypropyl, 0-methyl)cellulose, Poly(oxyethylen)-(7-60)-glyceroltris(12-hydroxyoctadecanoat), Siliciumdioxid, Talkum, Titandioxid E171.

Darreichungsform und Inhalt

Retardtabletten

Packungen mit 20 (N1), 50 (N2) und 100 (N3) Retardtabletten.

Klinikpackung mit 600 Retardtabletten.

Stoff- oder Indikationsgruppe

Anafranil® 75 mg retard ist eine teilbare Retardtablette, die den Wirkstoff Clomipraminhydrochlorid verzögert

freisetzt.

Der Wirkstoff Clomipramin zählt zur Gruppe der trizyklischen Antidepressiva. Anafranil® 75 mg retard findet

außer bei depressiven Erkrankungen auch bei anderen psychischen Störungen Anwendung.

Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller Novartis Pharma GmbH 90327 Nürnberg Telefon: 0911/273-0 Telefax: 0911/273-12653 Internet/E-Mail: www.novartispharma.de

Anwendungsgebiete

- Depressive Erkrankungen

- Zwangsstörungen

- Phobien und Panikstörungen

- Chronische Schmerzzustände

-Schlaflähmung, Kataplexie, hypnagoge Halluzinationen bei Narkolepsie

Gegenanzeigen

Wann dürfen Sie AnafraniP 75 mg retard nicht anwenden? Anafranil® 75 mg retard darf nicht zusammen mit MAO-Hemmern und nicht bei akuten Alkohol-, Schlafmittel-, Schmerzmittel- und Psychopharmakavergiftungen, bei akuten Delirien, unbehandeltem Engwinkelglaukom (grüner Star), akutem Stadium des Herzinfarktes, akutem Harnverhalt, Pylorusstenose (Verengung des Magenausgangs), paralytischem Heus (Darmverschluß infolge von Darmlähmung), schweren Leber- und Nierenschäden und bekannter Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, die sonstigen Bestandteile von Anafranil® 75 mg retard und andere trizyklische Antidepressiva angewendet werden. Wann dürfen Sie AnafraniP 75 mg retard erst nach Rücksprache mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt anwenden ? Im folgenden wird beschrieben, wann Sie AnafraniP 75 mg retard nur unter bestimmten “Bedingun­gen und nur mit besonderer Vorsicht anwenden dürfen. Befragen Sie hierzu bitte Ihre Ärztin/Ihren Arzt. Dies gilt auch, wenn diese Angaben bei Ihnen früher einmal zutrafen. Anafranil® 75 mg retard soll nur auf ausdrückliche ärztliche Anordnung angewendet werden bei erhöhter Krampfbereitschaft (Epilepsie, Alkoholismus, Hirnschäden, gleichzeitige Therapie mit Neuroleptika und bei Absetzen von Benzodiazepinen und anderen antiepileptisch wirksamen Arzneimitteln), Störungen der Blut­bildung, vorgeschädigtem Herzen, insbesondere Erregungsleitungsstörungen und Harnentleerungs­störungen infolge Abflußbehinderung (z. B. Prostatahypertrophie = Vergrößerung der Vorsteherdrüse). Gleiches gilt für Nebennierenmarktumoren (z. B. Phäochromozytom, Neuroblastom), da Bluthochdruckkrisen auftreten können.

Was müssen Sie in Schwangerschaft und Stillzeit beachten? Die Erfahrungen mit Anafranil® 75 mg retard in der Schwangerschaft sind begrenzt. Da in Einzelfällen über einen möglichen Zusammenhang zwischen trizyklischen Antidepressiva und nachteiligen Effekten (Entwicklungsstörungen) auf den Fötus berichtet wurde, ist die Anwendung von Anafranil® 75 mg retard während der Schwangerschaft zu vermeiden und nur dann in Betracht zu ziehen, wenn der erwartete Nutzen das potentielle Risiko für den Föten rechtfertigt. Da es bei Neugeborenen, deren Mütter bis zur Geburt Anafranil® 75 mg retard einnehmen, u. U. zu Symptomen wie Atemstörungen, Unruhe, herabgesetzter Reaktionsfähigkeit, krampfartigen Bauchschmerzen, Reizbarkeit, niedrigem und hohem Blutdruck, Zittern, Zyanose (bläuliche Hautfärbung) und Krämpfen kommen kann, sollte -soweit vertretbar- vom Arzt erwogen werden, die Dosis von Anafranil® 75 mg retard sieben Wochen vor dem errechneten Geburtstermin zu verringern oder die Therapie schrittweise zu beenden. Da der Wirkstoff von Anafranil® 75 mg retard in die Muttermilch übertritt, soll der Säugling nicht gestillt werden.

Was ist bei Kindern und älteren Menschen zu berücksichtigen?

Kinder, Jugendliche und ältere Menschen sprechen auf trizyklische Antidepressiva allgemein stärker an als Personen im mittleren Alter. Da für die Anwendung bei Kindern keine Erfahrung mit Anafranil® 75 mg retard vorliegen, und Drageeformen mit geringeren Wirkstoffmengen (Anafranil® 10 mg und Anafranil® 25 mg) existieren, ist Anafranil® 75 mg

retard nicht für Kinder vorgesehen. Der allgemeine Grundsatz, mit möglichst niedrigen Dosen und vorsichtiger Dosissteigerung einen optimalen Effekt zu erzielen, gilt in besonderer Weise bei Jugendlichen und älteren Menschen.

Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise

Welche Vorsichtsmaßnahmen müssen beachtet werden?

Eine gleichzeitige Anwendung von trizyklischen Antidepressiva und Elektroschocktherapie sollte nur unter sorgfältiger Überwachung vorgenommen werden. Bei bestehenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen, ins­besondere bei Überleitungsstörungen in der Vorgeschichte, und bei älteren Menschen sind eine Überwachung der Herzfunktion und EKG-Kontrollen angezeigt. Bei niedrigem Blutdruck und Kreislauflabilität sind vor Behandlungsbeginn und unter Therapie Blutdruckkontrollen empfehlenswert, da niedrige Blutdruckwerte auftreten können.

Bei Patienten mit Überfunktion der Schilddrüse bzw. Gabe von Schilddrüsenhormon-Präparaten ist vorsichtige Behandlung geboten, da deren unerwünschte Effekte am Herzen verstärkt werden können. Da unter Antidepressiva Blutbildveränderungen vorkommen können, sollte auch unter Anafranil® 75 mg retard das Blutbild kontrolliert werden, insbesondere beim Auftreten von Fieber, Halsschmerzen und grippeartigen Erscheinungen. Beim Auftreten von Fieber, Halsschmerzen, Hautausschlägen oder anderen Beschwerden sollte umgehend der Arzt aufgesucht werden.

Da es Hinweise darauf gibt, daß bei Langzeitbehandlung mit Antidepressiva etwas häufiger als üblich Zahn­karies und Mundschleimhautveränderungen auftreten, sollte bei Langzeitbehandlung regelmäßig der Zahn­status überwacht werden.

Bei längerdauernder Behandlung ist eine regelmäßige Kontrolle der Leber- und Nierenfunktion angezeigt. Vor chirurgischen Eingriffen sollte der Anästhesist über die Therapie mit Anafranil® 75 mg retard informiert werden, da wenig über die gleichzeitige Verabreichung von trizyklischen Antidepressiva und Anästhetika bekannt ist.

Da trizyklische Antidepressiva Darmverschluß bewirken können, ist besondere Aufmerksamkeit geboten bei chronischer Verstopfung, speziell bei älteren und bettlängrigen Patienten. Verminderte Tränendrüsentätigkeit und verstärkte Schleimsekretion aufgrund anticholinerger Effekte trizyklischer Antidepressiva können zu Schäden am Hornhautepithel bei Kontaktlinsenträgern führen. Wegen ihrer aktivierenden Komponente können trizyklische Antidepressiva bei agitierten Kranken und Patienten mit schizophrener Begleitsymptomatik Angst, innere Unruhe und Erregung verstärken. Weiterhin können sie bei entsprechend veranlagten und älteren Personen delirähnliche Psychosen hervorrufen, die besonders nachts auftreten, aber nach Absetzen des Medikamentes ohne Therapie innerhalb weniger Tage abklingen.

Klinische Daten ergaben, daß ein deutlicher Zusammenhang zwischen Dosishöhe von Anafranil® 75 mg retard und dem Auftreten von Krampfanfällen besteht. Besonders nach plötzlichem Absetzen von Benzodiazepinen und Barbituraten kann es zu Krampfanfällen kommen.

Bei Patienten mit manisch-depressiven Erkrankungen kann es bei Behandlung in der depressiven Phase zu unterschwellig manischen und manischen Episoden kommen. Absetzen des Präparates durch den Arzt und Gabe eines Antipsychotikums kann dann erforderlich sein sowie nach Ende der Episode die erneute niedrig ] dosierte Gabe von Anafranil® 75 mg retard.

Bei der Behandlung schwer depressiver Patienten ist grundsätzlich zu berücksichtigen, daß das Risiko eines Suizids mit zum Krankheitsbild gehört, und trotz Behandlung bis zum Eintritt einer entscheidenden Besserung fortbesteht.

Bei stark agitierten, ängstlichen Depressionen soll Anafranil® 75 mg retard nur in Kombination mit dämpfen­den Pharmaka verordnet werden.

Was müssen Sie im Straßenverkehr sowie bei der Arbeit mit Maschinen und bei Arbeiten ohne sicheren Halt beachten?

Auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch und besonders in den ersten Tagen der Therapie kann Anafranil® 75 mg retard das Reaktionsvermögen und damit die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßen­verkehr oder zum Bedienen von Maschinen oder das Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigen. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol und anderen zentralwirksamen Medikamenten. Daher sollten Sie das Führen von Fahrzeugen, die Bedienung von Maschinen oder sonstige gefahrvolle Tätigkeiten zumindest während der ersten Tage der Behandlung unterlassen. Die Entscheidung in jedem Einzelfall trifft der behandelnde Arzt unter Berücksichtigung der individuellen Reaktion und der jeweiligen Dosierung. Sie können u. U. auf unerwartete und plötzliche Ereignisse nicht mehr schnell genug reagieren. Fahren Sie nicht Auto oder andere Fahrzeuge! Bedienen Sie keine elektrischen Werkzeuge und Maschinen! Arbeiten Sie nicht ohne sicheren Halt! Beachten Sie besonders, daß Alkohol Ihre Verkehrstüchtigkeit noch weiter verschlechtert!

Wechselwirkungen

Welche anderen Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von AnafraniP 75 mg retard? Beachten Sie bitte, daß diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können. Soll Anafranil® 75 mg retard nach einer Behandlung mit irreversiblen MAO-Hemmern (Tranylcypromin) ange­wandt werden, ist ein Intervall von mindestens 14 Tagen einzuhalten, da sonst schwerwiegende unerwünschte Wirkungen (u. a. übermäßiger Bewegungsdrang, Bluthochdruckkrisen, Temperaturerhöhung, spastische Lähmung, Krampfanfälle, Koma) auftreten können. Eine Behandlung mit Anafranil 75 mg retard kann jedoch 24 Stunden nach der letzten Gabe eines reversiblen MAO-Hemmers (Mociobemid) beginnen. Eine Frist von 14 Tagen ist einzuhalten, wenn MAO-Hemmer im Anschluß an eine Anafranil-Therapie verabreicht werden sollen. Nach o. g. Zeiträumen sollte vorsichtig mit Anafranil 75 mg retard bzw. MAO-Hemmern begonnen und die Dosierung langsam stufenweise erhöht werden, bis eine optimale Einstellung erreicht ist. Die Therapie mit Anafranil 75 mg retard schließt eine zusätzliche Behandlung mit Neuroleptika, Hypnotika und Tranquilizern nicht aus. Dabei ist zu beachten, daß durch Neuroleptika die vegetativen Nebenwirkungen und durch alle hier aufgeführten Medikamentengruppen sowie Alkohol die sedierenden Eigenschaften ver­stärkt werden können.

Hemmstoffe der Serotonin-Rückaufnahme, Methylphenidat, Östrogene, Neuroleptika (z. B. Phenothiazine), Alprazolam, Disulfiram und Cimetidin können die Plasmakonzentration von Anafranil® 75 mg retard erhöhen, was ggf. eine Dosisreduktion von Anafranil® 75 mg retard erforderlich macht. Unter Methylphenidat wurde zusätzlich eine Steigerung der Wirkung von trizyklischen Antidepressiva beobachtet. Substanzen, die das Abbausystem der Leber (Monooxygenase-Enzymsystem) aktivieren (z. B. Barbiturate, Phenytoin, Carbamazepin, Nikotin, orale Kontrazeptiva), können den Plasmaspiegel trizyklischer Anti­depressiva senken und damit den antidepressiven Effekt vermindern.

Wie wirkt AnafraniP 75 ma retard auf andere gleichzeitig angewandte Arzneimittel? Anafranil® 75 mg retard kann die blutdrucksenkende Wirkung von Clonidin sowie von adrenergen Neuronen-hemmern wie Guanethidin, von Reserpin und Methyldopa vermindern oder aufheben; dabei kann es unter Clonidin zu Reboundhypertension (starker Blutdruckanstieg) kommen. Es sollten daher - falls erforderlich -zur kombinierten Behandlung des hohen Blutdrucks Mittel eines anderen Wirkungstyps verwendet werden (z. B. Diuretika, ß-Blocker).

Anafranil® 75 mg retard kann die Wirksamkeit von Medikamenten gegen Herzrhythmusstörungen vom Chinidintyp oder Amiodaron-Typ verstärken. Bei gleichzeitiger Verabreichung kann Anafranil® 75 mg retard die Herz-Kreislauf-Wirkung von Sympathomimetika wie Adrenalin, Noradrenalin, Isoprenalin, Ephedrin und Phenylephrin (Lokalanästhetika) sowie von Nasentropfen, die Sympathomimetika enthalten, verstärken. In Kombination mit Anticholinergika, Neuroleptika mit anticholinerger Wirkung und Antiarrhythmika vom Chinidintyp können Erregungszustände bis delirante Syndrome sowie Anfälle von grünem Star ausgelöst werden. Die Wirkung von Anticholinergika (z. B. Atropin, Biperiden, Levodopa), zentraldämpfenden Sub­stanzen (z. B. Barbiturate, Benzodiazepine, systemische Anästhetika) sowie die sympathomimetische Wirkung von Katecholaminen kann verstärkt werden.

Gleichzeitige Anwendung von Anafranil® 75 mg retard und Phenytoin oder Carbamazepin kann zu erhöhten Blutspiegeln der Antiepileptika führen und Dosisanpassungen erforderlich machen.

Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung

Die folgenden Angaben gelten, soweit Ihnen Ihre Ärztin/Ihr Arzt AnafraniP 75 mg retard nicht anders verordnet hat.

Bitte halten Sie sich an die Anwendungsvorschriften, da AnafraniP 75 mg retard sonst nicht richtig wirken kann!

Die Behandlung ist grundsätzlich vom Arzt zu überwachen, insbesondere bei organischen Herzerkrankungen und im höheren Lebensalter. Die Dosierung muß individuell bestimmt und dem Krankheitsverlauf angepaßt werden. Grundsätzlich sollte versucht werden, mit möglichst niedrigen Dosen und vorsichtiger Dosissteige­rung einen optimalen Effekt zu erzielen. Das gilt vor allem bei Behandlung von älteren Menschen und Jugend­lichen, die auf Anafranih' 75 mg retard im allgemeinen stärker ansprechen als Personen mittlerer Altersstufen. Während der Behandlung sollte bezüglich Wirkung und Verträglichkeit eine sorgfältige Überwachung statt­finden

Wieviel von AnafraniP 75 mg retard und wie oft sollten Sie AnafraniP 75 mg retard einnehmen?

Depressive Erkrankungen, Zwangsstörungen, Phobien und Panikstörungen:

Zu Beginn der Behandlung einmal täglich, vorzugsweise abends, 1 Tablette Anafranil 75 mg retard (75 mg Clomipraminhydrochlorid). Ist eine niedrigere Dosierung angezeigt, kann die Behandlung mit 1/2 Retardtablette (37,5 mg Clomipraminhydrochlorid) täglich durchgeführt werden. In schweren Fällen kann die Dosis innerhalb einer Woche auf 2 Retardtabletten (150 mg Clomipramin­hydrochlorid) täglich (abhängig von der Verträglichkeit) gesteigert werden. Eine Überschreitung dieser Dosis bis auf 4 Retardtabletten (300 mg Clomipraminhydrochlorid) ist unter klinischen Bedingungen möglich. Nach deutlicher Besserung sollte die Behandlung über mehrere Wochen bis Monate mit einer täglichen Er­haltungsdosis von 1 Retardtablette (75 mg Clomipraminhydrochlorid) weitergeführt werden. Das Ende der depressiven Phase ist durch vorsichtige Dosisreduktion zu ermitteln. Hierfür kann 1/2 Retardtablette (37,5 mg Clomipraminhydrochlorid) oder Anafranil`I 25 mg verwendet werden

Schlaflähmung, Kataplexie, hypnagoge Halluzinationen bei Narkolepsie:

Einmal täglich 1 Retardtablette (75 mg Clomipraminhydrochlorid), vorzugsweise abends. Ist eine niedrigere Dosierung angezeigt, kann 1/2 Anafranil®75 mg retard (37,5 mg Clomipraminhydrochlorid), Anafranil® 25 mg oder Anafranil° 10 mg verordnet werden

Chronische Schmerzzustände:

Einmal täglich 1 Anafranil® 75 mg retard (75 mg Clomipraminhydrochlorid), vorzugsweise abends. Ist eine niedrigere Dosierung angezeigt, kann 1/2 Retardtablette (37,5 mg Clomipraminhydrochlorid), Anafranil° 25 mg (25 mg Clomipraminhydrochlorid pro Dragee) oder Anafranil®10 mg (10 mg Clomipramin­hydrochlorid pro Dragee) verordnet werden.

In schweren Fällen kann die Dosierung innerhalb einer Woche auf 2 Retardtabletten (150 mg Clomipramin­hydrochlorid), abhängig von der Verträglichkeit, gesteigert werden. Die Dosierung muß individuell angepaßt werden unter Berücksichtigung einer eventuellen Kombination mit Analgetika

Wie und wann sollten Sie AnafraniF 75 mq retard einnehmen?

Die Retardtablette können halbiert werden, sind jedoch unzerkaut vor oder nach den Mahlzeiten mit Flüssig­keit einzunehmen.

Bei täglich bis zu 75 mg Clomipraminhydrochlorid kann 1 Retardtablette vor oder nach dem Abendessen ein­genommen werden.

Bei höheren Dosierungen bis 150 mg Clomipraminhydrochlorid empfiehlt sich die Verteilung auf 2 Gaben: abends 1 Retardtablette (75 mg Clomipraminhydrochlorid), morgens 1/2 bis 1 Retardtablette Anafranil® 75 mg retard (37,5 mg bis 75 mg Clomipraminhydrochlorid).

Wie lange sollten Sie AnafraniP 75 mg retard einnehmen?

Die Dauer der Therapie hängt von der Art der zu behandelnden Krankheit ab, und von der Einschätzung des behandelnden Arztes. Bei der erstmaligen Behandlung einer depressiven Erkrankung sollte nach erzielter Symptomfreiheit 3 bis 4 Monate mit erniedrigter Dosis weiterbehandelt werden. Wiederholen sich depressive Phasen, ist eine prophylaktische Behandlung (Dauerbehandlung zur Verhütung weiterer depressiver Phasen) über Jahre angezeigt. Bei der Behandlung von Phobien, Panikstörungen und Zwangsstörungen kann bei erzielter Symptomfreiheit eine schrittweise Reduktion der Dosis (kleine Schritte über einen längeren Zeitraum) versucht werden; dabei empfiehlt es sich Anafranil® 25 mg oder Anafranil®10 mg zu verwenden. Auch bei chronischen Schmerzen oder Narkolepsie kann in gleicher Weise durch langsame Dosisreduktion in kleinen Schritten herausgefunden werden, ob der Therapieeffekt auch mit kleineren Dosen oder ohne Anafranil bestehen bleibt.


Anwendungsfehler und Überdosierung

Was ist zu tun, wenn AnafraniP 75 mg retard in zu ,großen Mengen angewendet wurde (beabsichtigte oder versehentliche Überdosierung)?

Wenn versehentlich ein Tablette Anafranil® 75 mg retard zuviel eingenommen wurde, sollte Ruhe bewahrt und ggf. der, behandelnde Arzt angerufen werden.

Bei höherer Überdosierung: Anruf beim Notarzt und ggf. Auslösen des Erbrechens in Gegenwart einer anderen Person.

Versehentliche Einnahmen von trizyklischen Antidepressiva durch Kinder sind sehr ernst zu nehmen: Notarzt rufen oder zum nächsten Arzt oder in die nächste Klinik.

Was müssen Sie beachten, wenn Sie zuweniq AnafraniF 75 mg retard eingenommen oder eine Ein­nahme vergessen haben?

Sofern der Einnahmefehler innerhalb von 3 Stunden bemerkt wurde, kann die Einnahme nachgeholt werden. Ansonsten sollte darauf geachtet werden, daß die nächsten Anwendungen mit der verordneten Dosis zum richtigen Zeitpunkt erfolgen.

Was müssen Sie beachten, wenn Sie die Behandlung unterbrechen oder vorzeitiq beenden?

Es kann zu Absetzeffekten kommen, wie Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfall, Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen, Nervosität und Angstgefühl.

Die rasche Rücksprache mit dem behandelnden Arzt ist in jedem Fall erforderlich.


Nebenwirkungen

Welche Nebenwirkungen können bei der Anwendung von AnafraniF 75 mg retard auftreten? Wenn Sie Nebenwirkungen, bei sich beobachten, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind, teilen Sie diese bitte Ihrer Arztin/Ihrem Arzt oder Ihrer Apothekerin/Ihrem Apotheker mit.


Psyche

Mit folgenden Nebenwirkungen ist besonders zu Beginn der Behandlung häufig zu rechnen: Benommenheit, Müdigkeit, Schläfrigkeit, innere Unruhe und Appetitsteigerung.

Gelegentlich: Verwirrtheitszustände, Desorientiertheit, Halluzinationen (insbesondere bei älteren Patienten oder Parkinson-Kranken), Angstzustände, Erregung, Schlafstörungen, Hypomanie oder Manie, Persönlich­keitsstörungen, Aggressivität, Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen, Depersonalisation, verstärkte Depression, Alpträume, Gähnen.

Selten: Aktivierung psychotischer Symptome.

Nervensystem

Häufig, insbesondere bei Behandlungsbeginn: Schwindel, Tremor, Kopfschmerzen, Myoklonien (Muskel­zuckungen).

Gelegentlich: Delir, Sprachstörungen, Parästhesien (Mißempfindungen), Muskelschwäche, Muskelhyper­tonie (erhöhte Muskelspannung).

Selten: Konvulsionen (Krampfanfälle), Ataxie (Störung des Bewegungsablaufs), Akathisie (Unfähigkeit zu ruhigem Sitzen), Dyskinesien (Störungen des Bewegungsablaufs).

In Einzelfällen: EEG-Veränderungen (Veränderungen des Gehirnstrombilds), Polyneuropathien (Erkrankungen peripherer Nervenzellen), Hyperpyrexie (Fieber).

Vegetativum (anticholinerge Effekte)

Häufig, insbesondere bei Behandlungsbeginn: Mundtrockenheit, Schwitzen, Obstipation (Verstopfung), visuelle Akkommodationsstörungen (verschwommenes Sehen) sowie Miktionsstörungen (Harnentleerungs­störungen). Gelentlich: Hitzewallungen, Mydriasis (Pupillenerweiterung). In Einzelfällen: Glaukom (grüner Star), Harnsperre.

Herz-Kreislauf-System

Häufig, insbesondere zu Behandlungsbeginn: Hypotonie (Blutdrucksenkung), orthostatische Dysregulation (Blutdruckabfall beim Aufstehen) und Tachycardie (schneller Herzschlag).

Gelegentlich: Palpitationen (Herzklopfen) sowie klinisch unwesentliche EKG (Herzstrombild)-Veränderungen beim Herzgesunden.

Selten: Arrhythmie (Herzrhythmusstörungen), Blutdrucksteigerung, Kollapszustände. Vereinzelt: Reizleitungsstörungen sowie Verstärkung einer bestehenden Herzinsuffizienz.

Magen-Darm-System

Häufig: insbesondere zu Behandlungsbeginn: Übelkeit.

Gelegentlich: Erbrechen, Bauchbeschwerden, Diarrhoe (Durchfall), Anorexie (Magersucht), Geschmacks­störungen und Durstgefühl.

Selten: paralytischer Ileus (Darmlähmung mit Darmverschluß).

Leber- und Gallensystem

Häufig, insbesondere bei Behandlungsbeginn: Vorübergehender Anstieg der Leberenzymaktivitäten (meist Transaminasen).

In Einzelfällen: Hepatitis (Leberentzündung) mit oder ohne Ikterus (Gelbsucht).

Haut und Anhangsgebilde

Gelegentlich: Allergische Hautreaktionen (Exanthem, Urtikaria), Pruritus (Juckreiz) und Photosensibilität (Lichtempfindlichkeit).

In Einzelfällen: lokale oder generalisierte Ödeme (Wasseransammlungen im Gewebe), Haarausfall.

Hormonsystem

Häufig, insbesondere bei Behandlungsbeginn: Gewichtszunahme, sexuelle Funktionsstörungen (Störung von Libido und Potenz).

Gelegentlich: Galaktorrhoe (Milchfluß), Gynäkomastie (Brustdrüsenvergrößerung).

In Einzelfällen: SIADH (Syndrom der unangepaßten Ausschüttung eines die Harnausscheidung beein­flussenden Hormons).

Uberempfindlichkeit

In Einzelfällen: Allergische Alveolitis (Entzündungen der Lungenbläschen) mit oder ohne Eosinophilie (Erhöhung der Anzahl bestimmter weißer Blutkörperchen), anaphylaktischelanaphylaktoide Reaktionen mit Hypotonie.

Blutsystem

Selten: Blutbildveränderungen.

In Einzelfällen: Leukopenie (Verminderung der Anzahl weißer Blutkörperchen), Agranulozytose, Eosinophilie (Erhöhung der Anzahl bestimmter weißer Blutkörperchen), Thrombozytopenie und Purpura (kleinfleckige Blutungen).

Sinnesorgane

Gelegentlich: Geschmacksstörungen, Tinnitus (Ohrenklingen).

Verschiedenes

Nach plötzlicher Unterbrechung der Behandlung gelegentlich: Absetzerscheinungen wie Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Diarrhoe (Durchfall), Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen, Nervosität und Angstgefühl.


Welche Gegenmaßnahmen sind bei Nebenwirkungen zu ergreifen?

Gegen Mundtrockenheit, die häufig bei Behandlungsbeginn auftritt, eignen sich Zitrussäfte oder zuckerloser Kaugummi. Tritt Schwitzen in störender Weise ein, hilft wiederholtes lauwarmes Duschen. Bei Verdauungsschwierigkeiten empfiehlt sich Trockenobst. Generell sollten die Nebenwirkungen dem Arzt genannt werden, da Dosiskorrekturen nötig sein könnten.


Hinweise und Angaben zur Haltbarkeit des Arzneimittels

Das Verfallsdatum dieser Packung ist auf der Faltschachtel und der inneren Verpackung aufgedruckt. Verwenden Sie diese Packung nicht mehr nach diesem Datum!


Wie ist AnafraniF 75 mq retard aufzubewahren?

Anafranil® 75 mg retard ist für Kinder unzugänglich aufzubewahren. Die Tabletten sollten in den Folien bis zu ihrer Einnahme.verbleiben und nicht herausgelöst aus der Folie längerzeitlich starkem Licht, Feuchtigkeit oder hohen Temperaturen ausgesetzt werden.


Stand der Information

Januar 2002


Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren


Druckfreigabe 01.2005