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Andante 6mg

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FACHINFORMATION

1. Bezeichnung der Arzneimittel

Andante 3 mg Retardtabletten

Andante 6 mg Retardtabletten


Zur Anwendung bei Erwachsenen

2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung

1 Retardtablette Andante 3 mg enthält:

3 mg Bunazosinhydrochlorid entsprechend 2,74 mg Bunazosin


Sonstiger Bestandteil:

32,2 mg Lactose/Tablette


1 Retardtablette Andante 6 mg enthält:

6 mg Bunazosinhydrochlorid entsprechend 5,47 mg Bunazosin


Sonstiger Bestandteil:

64,4 mg Lactose/Tablette


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. Darreichungsform

Retardtabletten


4. Klinische Angaben

4.1 Anwendungsgebiete

Essenzielle Hypertonie

Dieses Arzneimittel ist ein Antihypertensivum/1-Rezeptorenblocker.

4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Regeldosierung:


1-mal täglich 6 mg Bunazosinhydrochlorid, entsprechend 1 Retardtablette Andante 6 mg bzw. 2 Retardtabletten Andante 3 mg.


Initialdosierung für Patienten im höheren Lebensalter, d. h. älter als ca. 65 Jahre, sowie Patienten mit Leber- und/oder Nierenfunktionsstörungen (Kreatinin-Clearance
30 - 60 ml/min):

3 mg Bunazosinhydrochlorid, entsprechend 1 Retardtablette Andante 3 mg.


Bei nicht ausreichender Blutdrucksenkung nach 2 4 Wochen:

Verdopplung der jeweiligen Dosis auf 6 mg bzw. auf 12 mg Bunazosinhydrochlorid oder Zugabe eines weiteren Antihypertensivums.


Nach Ersteinnahme und nach Dosiserhöhung von Andante sollte der Patient einige Stunden liegen, damit es nicht zu einem unerwünschten, zu starken Blutdruckabfall kommt. Die Ersteinnahme und Dosiserhöhung sollte daher vorzugsweise am Abend vor dem Zubettgehen erfolgen: Bei Auftreten von Schwindel sollte der Patient sich umgehend in die liegende Position begeben.


Diese Reaktionen sind stärker ausgeprägt bei Salz- und/oder Flüssigkeitsmangel, z. B. infolge Diät oder Behandlung mit Diuretika, aber auch bei einer gleichzeitig bestehenden Herzinsuffizienz.


Die weiteren Einnahmen erfolgen morgens vor dem Frühstück.


Die Retardtabletten sollten vor dem Essen, unzerteilt und unzerkaut mit etwas Flüssigkeit eingenommen werden.


Die Dauer der Anwendung wird vom behandelnden Arzt bestimmt.


4.3. Gegenanzeigen

Andante darf nicht angewendet werden:


bei bekannter Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff Bunazosinhydrochlorid und anderen Chinazolinderivaten (z. B. Doxazosin, Prazosin, Terazosin) oder gegenüber einem der anderen Bestandteile;

bei Herzinsuffizienz, deren Ursache in einer mechanischen Funktionsbehinderung liegt (z. B. Aortenklappenstenose, Mitralklappenstenose, Lungenembolie, Perikarderkrankung);

bei Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung (Kreatinin-Clearance <30 ml/min);

bei Kindern, wegen fehlenden Erfahrungen;

während der Schwangerschaft und Stillzeit, da noch keine ausreichenden Erfahrungen vorliegen.


Besondere Vorsicht ist geboten bei (siehe auch 4.2. „Dosierung, Art und Dauer der Anwendung“):

- Patienten mit Leberfunktionsstörung

- Patienten mit Niereninsuffizienz

- älteren Patienten.

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Dieses Arzneimittel enthält Lactose. Patienten mit der seltenen hereditären Galaktose-Intoleranz, Laktasemangel oder Glukose-Galaktose Malabsorption sollten dieses Medikament nicht einnehmen.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Der blutdrucksenkende Effekt von Andante kann durch andere Antihypertensiva verstärkt werden (z. B. Diuretika).

Es wurde berichtet, dass es bei gleichzeitiger Einnahme mit Vasodilatatoren (wie Sildenafil und Vardenafil) zu Hypotension oder Synkope kommen kann. Daher sollte Andante nur mit besonderer Vorsicht zusammen mit Arzneimitteln dieser Substanzgruppe eingenommen werden.

Bei gleichzeitiger Gabe von Rifampicin wird die Wirkung von Bunazosinhydrochlorid stark vermindert. Daher sollte Rifampicin nicht zusammen mit Andante gegeben werden.

4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

Es liegen keine hinreichenden Daten über die Anwendung von Bunazosin während Schwangerschaft und Stillzeit vor.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Die Behandlung des Bluthochdrucks mit Andante bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kontrolle. Durch individuell auftretende unterschiedliche Reaktionen kann die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt werden. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.

4.8 Nebenwirkungen

Die Nebenwirkungen von Andante werden nachfolgend nach System-Organ-Klassen zusammengefasst und nach Häufigkeit geordnet.

Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:

sehr häufig( ≥10 %)

häufig (≥1/100 bis < 1/10)

gelegentlich (≥1/1.0000 bis <1/100)
selten (≥1/10.00 bis <1/1.000)

sehr selten (<1/10.000)Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Störungen des Nervensystems:

Häufig: Schwindel, Kopfschmerzen

Gelegentlich: Müdigkeit, Kopfdruck

Selten: Schwächegefühl, Benommenheit, Schwitzen, Parästhesien

Herz-Kreislaufstörungen:

Häufig: Palpitationen, Tachykardien, Druckgefühl in der Brust

Vor allem zu Beginn der Behandlung kann es zu orthostatischen Dysregulationen kommen, die in seltenen Fällen zu Synkopen führen.


Gastrointestinale Störungen:

Gelegentlich: Unspezifische gastrointestinale Beschwerden, Übelkeit, Dyspepsie, Mundtrockenheit

Selten: Erbrechen, Bauchschmerzen, Diarrhoe, Obstipation


Stoffwechselstörungen:

Selten: Erhöhung der Leberwerte (GOT, GPT, Gamma-GT);


Psychische Störungen:

Häufig: Schlaflosigkeit,

Gelegentlich: Unruhe

Selten: Depressionen


Störungen der Atemfunktion:

Selten: Dyspnoe, verstopfte Nase


Störungen der Haut und Hautanhangsgebilde:

Gelegentlich: Hautausschläge wie Ekzem, Erythem

Selten: Juckreiz, Urtikaria


Funktionsstörungen der Nieren und ableitenden Harnwege:

Selten: Blasenentleerungsstörungen (Harninkontinenz, vermehrter Harndrang, Nykturie)


Funktionsstörungen des Ohres:

Selten: Tinnitus


Sonstiges:

Selten: Ödeme, Sehstörungen, Hitzegefühl, Unwohlsein.

In Einzelfällen angioneurotisches Ödem.


4.9 Überdosierung

Symptome

Intoxikationen durch Andante sind bisher nicht bekannt geworden. Dosen bis zu 18 mg/Tag wurden von Patienten gut vertragen.


Allgemein sind folgende klinische Zeichen einer Überdosierung mit strukturverwandten
1-Rezeptorenblockern beobachtet worden:

Tachykardie, Blutdruckabfall bis zum Schock, Herzrhythmusstörungen, Angina Pectoris, Miosis, Oligurie bis Anurie.

Therapie

Bei ausgeprägter Hypotension sollte eine Unterstützung des kardiovaskulären Systems im Vordergrund stehen. Eine Normalisierung von Blutdruck und Herzfrequenz kann durch Verbringung des Patienten in die liegende Position erreicht werden.


Tritt Blutdruckabfall bis zum Schock auf, sollte eine Schockbehandlung mit Hilfe von Volumenersatzmitteln erfolgen. Wenn notwendig, können Vasokonstriktoren, z.B. Norepinephrin (Noradrenalin) verwendet werden, wobei sich die Dosierung an der erzielten Wirkung orientiert. Ephinephrin (Adrenalin) ist kontraindiziert, da es bei vorhandener
1-Rezeptorblockade über eine -Rezeptoren-Stimulation weitere Vasodilatation und Blutdrucksenkung hervorruft ("Wirkungsumkehr").


Da Bunazosin überwiegend proteingebunden im Plasma vorliegt, ist eine Dialyse zur Entfernung der Substanz aus dem Plasma nicht sinnvoll.

5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Antihypertensivum/1-Rezeptorenblocker

ATC-Code: C02CA

Bunazosinhydrochlorid, ein Chinazolinderivat, ist ein selektiver und kompetitiver Antagonist der postsynaptischen 1-Rezeptoren. Es besitzt kaum Affinität zu präsynaptischen 2-Rezeptoren. Dadurch bleibt die Feedback-Wirkung von Norepinephrin (Noradrenalin) am präsynaptischen
2-Rezeptor erhalten.


Die Blockade der 1-Rezeptoren bewirkt eine periphere Vasodilatation und führt in der Folge zu einer Abnahme des mittleren arteriellen Druckes. Bei 1-mal täglicher Dosierung (Retardtablette) ist diese Wirkung noch 24 Stunden nach Medikation nachzuweisen.


Die langzeitige klinische Anwendung von Bunazosinhydrochlorid führt nicht zu einer Toleranzentwicklung.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Nach oraler Applikation von 1 Retardtablette mit 6 mg Bunazosinhydrochlorid oder von 2 Retardtabletten à 3 mg Bunazosinhydrochlorid wird der Wirkstoff gut resorbiert, wobei Plasmaspitzenkonzentrationen (Cmax = 10,2 ± 3,8 ng/ml) nach ca. 5 Stunden (Tmax = 5,3 ± 1,9 h) erreicht werden. Die maximalen Plasmakonzentration und die AUC korrelieren linear mit der Dosis bei Gaben bis zu 18 mg oral.


Die Eliminationshalbwertszeit beträgt ca. 12 Stunden (11,9 ± 7,2 h).


Steady-state-Plasmakonzentrationen werden mit Andante zwischen dem 5. und 8. Tag nach Therapiebeginn erreicht.


Bunazosin wird zu 97 % an Plasmaproteine gebunden.


Bunazosin wird in der Leber nahezu vollständig metabolisiert; weniger als 10 % der Dosis werden unverändert ausgeschieden. Die wichtigsten Stoffwechselwege von Bunazosin beim Menschen stellen dabei die Demethylierung der Methoxy-Gruppe in Position 6 und 7 des Chinazolin-Ringes, die Alpha- oder Betahydroxylierung der Butyryl-Gruppe und die Hydroxylierung an den Positionen 3 und 5 des Homopiperazin-Ringes dar. Ca. 60 % der verabreichten Dosis werden über die Faeces, 40 % über den Urin ausgeschieden.


Untersuchungen bei älteren Patienten sowie Patienten mit Nieren- und/oder Leberinsuffizienz ergaben, dass die Bunazosin-Plasmakonzentrationen deutlich erhöht sind.


Die gleichzeitige Gabe von Rifampicin reduziert die AUC- und Cmax-Werte um über 80 %.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Akute Toxizität

Bei den Untersuchungen zur akuten Toxizität lagen die LD50-Werte von Bunazosin (halb-maximal letale Dosierungen) bei Nagern (Maus, Ratte) je nach Applikationsweg zwischen ca. 0,05 g/kg (i.v. Gabe) und ca. 1 g/kg (orale Applikation). Bei den Nagern rief Bunazosin bei subletalen Dosierungen Sedation, Abnahme der Atemfrequenz, Tremor, Ptosis und Lakrimation hervor, und beim Hund kam es bei subletalen Dosierungen von Bunazosin zum Auftreten von Miosis, Ptosis, Hyperämie der Konjunktiven, Ataxie, Erbrechen und Lakrimation.

Toxizität bei wiederholter Verabreichung

Bei den Untersuchungen zur chronischen Toxizität rief Bunazosin (orale Applikation) Steigerungen des Lebergewichts (bei der Ratte ab 30 mg/kg KG/die, beim Hund bei 35 mg/kg KG/die) hervor. Ab 30 mg/kg verursachte Bunazosin bei der Ratte diuretische Effekte.


Speziesspezifisch kam es bei Wistar-Ratten in subchronischen Toxizitätsstudien ab 1 mg/kg KG/die Bunazosin in der Milz zu einer Atrophie der weißen Pulpa und ab 10 mg/kg KG/die des Keimzentrums. In subchronischen und chronischen Toxizitätsstudien an SD-Ratten wurden diese Befunde nicht beobachtet. Die bei den Untersuchungen zur chronischen Toxizität aufgetretenen Befunde dürften für die therapeutische Anwendung von Bunazosin beim Menschen keine Relevanz haben, da die therapeutische Dosierung von Bunazosin beim Menschen bezogen auf kg Körpergewicht ca. 0,1 mg/kg KG/die beträgt.

Reproduktionstoxikologie

In Mäusen, Ratten und Kaninchen zeigte sich in nicht-maternaltoxischen, oralen Dosen bis 6,25 mg/kg KG/die kein embryotoxisches oder teratogenes Potenzial. Ab 50 mg/kg KG/die sind bei Ratten gelegentlich Hämatome an den Extremitäten und daraus resultierende Fingeranomalien beobachtet worden. Es wurde keinerlei Beeinträchtigung der Fertilität beobachtet. Bunazosin passiert die Plazenta und tritt in die Muttermilch über.

Mutagenität / Kanzerogenität

Untersuchungen zum Nachweis von Genmutationen in vitro und Chromosomenaberrationen in vivo verliefen negativ. Dagegen induziert Bunazosin in vitro deutliche Chromosomenaberrationen. Dieser Effekt ist vermutlich nicht auf eine direkte Interaktion von Bunazosin mit der DNS zurückzuführen. Er trat erst in einem Konzentrationsbereich auf, der ca. 30.000fach über dem therapeutischen erreichten Plasmaspiegel liegt. Bei der therapeutischen Anwendung kann eine mutagene Wirkung am Menschen deshalb hinreichend sicher ausgeschlossen werden.


In den Kanzerogenitätsstudien an Ratte und Maus traten keine für den Menschen relevanten Befunde auf.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Calciumstearat (Ph. Eur), Croscarmellose-Natrium, Hyprolose, Lactose-Monohydrat, Macrogol 6000, Hypromellose, Mittelkettige Triglyceride, Ethylcellulose, Sucrose(palmitat, stearat)[35:(20:45)], Schellack, Hochdisperses Siliciumdioxid, Talkum, Titan-IV-oxid (E 171).

6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

2 Jahre

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über + 25 oC lagern.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Andante 3 mg

Packungen mit 50 (N2) und 100 (N3) Retardtabletten

Andante 6 mg

Packungen mit 50 (N2) und 100 (N3) Retardtabletten

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

Eisai GmbH

Lyoner Straße 36

D-60528 Frankfurt

Telefon: 069/ 665850

Telefax: 069/ 6658525

8. ZULASSUNGSNUMMERN

Andante 3 mg: 25742.00.00

Andante 6 mg: 25742.01.00

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG

30.12.1992

10. STAND DER INFORMATION

04/2008

11. VERKAUFSABGRENZUNG

Verschreibungspflichtig




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