Antifungol Hexal 1 Vaginaltablette
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Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben
Fachinformation
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Antifungol® HEXAL®1 Vaginaltablette, 500 mg/Vaginaltablette
Wirkstoff: Clotrimazol
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
1 Vaginaltablette enthält 500 mg Clotrimazol.
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Vaginaltablette
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
-
Ausfluss bedingt durch Pilze (meist Candida)
-
Entzündung der Scheide durch Pilze
-
Superinfektionen mit Clotrimazol-empfindlichen Bakterien
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Soweit nicht anders verordnet, wird die Vaginaltablette abends möglichst tief in die Scheide eingeführt.
Art der Anwendung
Die Vaginaltablette wird am besten in Rückenlage bei leicht angezogenen Beinen möglichst tief in die Scheide eingeführt.
Die Behandlung sollte zweckmäßigerweise nicht während der Menstruation durchgeführt werden bzw. vor deren Beginn abgeschlossen sein.
Dauer der Anwendung
Falls die äußeren Anzeichen der Erkrankung (z. B. Ausfluss, Juckreiz) nach der Behandlung nicht vollständig abgeklungen sind, darf eine Weiterbehandlung nur nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt erfolgen.
4.3 Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Clotrimazol oder einen der sonstigen Bestandteile.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Anwendung nur nach ärztlicher Verordnung bei:
-
Patientinnen unter 18 Jahren
-
Patientinnen mit Ersterkrankung
-
wenn die Erkrankung häufiger als 4-mal im Verlauf der vergangenen 12 Monate aufgetreten ist
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Clotrimazol vermindert die Wirksamkeit von Amphotericin und anderen Polyenantibiotika (Nystatin, Natamycin).
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Clotrimazol sollte aus Vorsicht nicht in den ersten drei Schwangerschaftsmonaten angewendet werden (siehe Abschnitt 5.3).
Umfangreiche epidemiologische Untersuchungen, die ein Fehlbildungsrisiko für den Menschen mit einiger Sicherheit bei topischer Anwendung (dermal, vaginal) ausschließen, liegen für Clotrimazol nicht vor.
Als Ergebnis einer epidemiologischen Studie an Schwangeren ergibt sich jedoch der begründete Verdacht, dass Clotrimazol (Imidazole) bei vaginaler Anwendung im ersten Trimenon der Schwangerschaft eine Steigerung der Abortrate hervorrufen kann. Entsprechende Untersuchungen für das 2. und 3. Trimenon liegen nicht vor. Die Anwendung von Clotrimazol sollte daher mit der gebotenen Vorsicht erfolgen.
Während der Schwangerschaft sollte die Behandlung mit Antifungol® HEXAL®1 Vaginaltablette nur nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt erfolgen und ohne Applikator durchgeführt werden.
Stillzeit
Es ist nicht bekannt, ob Clotrimazol beim Menschen in die Muttermilch übergeht. Wegen der geringen Resorption bei topischer Anwendung ist mit dem Stillen für den Säugling vermutlich kein Risiko verbunden.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Nicht zutreffend.
4.8 Nebenwirkungen
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:
Sehr häufig (≥ 10 %)
Häufig (≥1 %–< 10 %)
Gelegentlich (≥0,1 %–< 1 %)
Selten (≥0,01 %–< 0,1 %)
Sehr selten (<0,01 %)
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Gelegentlichkönnen Hautreaktionen (z. B. Brennen, Stechen, Rötung) vorkommen.
4.9 Überdosierung
Es wurden keine Fälle von Überdosierung berichtet.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Imidazol-Derivat, Breitspektrum-Antimykotikum
ATC-Code: G01AF02
Clotrimazol wirkt auf Dermatophyten, Hefen, Schimmelpilze und dimorphe Pilze.
Der antimykotische Effekt von Clotrimazol ist primär fungistatisch, in hohen Konzentrationen auch fungizid. Clotrimazol wirkt nur auf proliferierende Pilze.
Der antimykotische Effekt von Clotrimazol ist nach derzeitiger Kenntnis auf eine Hemmung der Ergosterin-Biosynthese zurückzuführen. Da Ergosterin ein essentieller Bestandteil der Zellmembran von Pilzen ist, kommt es unter Einfluss von Clotrimazol mit einer Verzögerung, die auf den Verbrauch des zytoplasmatischen Ergosterins der Pilzzelle zurückzuführen ist, zu starken Veränderungen der Membranzusammensetzung und -eigenschaften. Die damit verbundene Störung der Membranpermeabilität führt schließlich zur Zell-Lyse.
Ferner interferiert Clotrimazol in fungistatischen Konzentrationen mit mitochondrialen und peroxisomalen Enzymen. Als Folge kommt es zu einer toxischen Erhöhung der Hydrogenperoxidkonzentrationen, was wahrscheinlich zum Zelltod beiträgt (“Hydrogenperoxid-Autodigestion”).
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Clotrimazol wird in der Leber durch Oxidation und Abbau des Imidazol-Ringes (Desaminierung, O-Desalkylierung) zu unwirksamen Hydroxy-Derivaten verstoffwechselt und hauptsächlich über die Galle mit den Fäzes ausgeschieden.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Daten zur topischen Verträglichkeit
Daten zur topischen Verträglichkeit liegen nicht vor.
Daten zur systemischen Verträglichkeit
Akute Toxizität
Die akute Toxizität, die ausgedrückt wird als LD50, beträgt bei Mäusen und Ratten 700–900 mg/kg KG (oral), Kaninchen 1000–2000 mg/kg KG (oral), Katzen und Hunden 1000–2000 mg/kg KG (oral).
Chronische Toxizität
Die längerfristige Verabreichung hoher oraler Dosen an Ratten, Hunden und Affen verursachte Veränderungen an Leber und Nebennieren. Es kam zu einer dosisabhängigen Leberhypertrophie (Zellhypertrophie und Zunahme des Gesamtgewichts) aufgrund einer mikrosomalen Enzyminduktion in den Hepatozyten (Anzeichen einer intrahepatischen Cholestase oder pathologischer Veränderungen wurden bei Hunden und Affen nicht beobachtet. Lediglich bei Ratten traten unter 200 mg/kg KG/ Tag aufgrund der besonderen Sensibilität gegenüber Clotrimazol degenerative Veränderungen der Hepatozyten auf.). Diese funktionelle Hypertrophie ist nach Therapieende rasch reversibel.
Die Verdickungen der Nebennierenrinde waren bedingt durch verstärkte Fetteinlagerungen in die Zona reticularis und fasciculata. Eine Schädigung des Parenchyms wurde nicht beobachtet. Auch diese Veränderungen sind nach Absetzen der Therapie reversibel, halten jedoch länger an als die Leberveränderungen.
Tumorerzeugendes und mutagenes Potenzial
Die
vorliegende Mutagenitätsprüfung ist negativ, reicht für eine
abschließende Bewertung
aber nicht aus.
Untersuchungen am Tier auf ein tumorerzeugendes Potenzial von Clotrimazol liegen nicht vor.
Reproduktionstoxizität
Teratogenitätsstudien wurden an Mäusen, Ratten und Kaninchen
mit oralen Gaben bis zu
200 mg/kg KG und Ratten mit vaginaler Applikation
von 100 mg/kg KG durchgeführt. Clotrimazol hatte hierbei keinen
Einfluss auf die Fertilität. Die Substanz ist weder embryotoxisch
noch teratogen (siehe Ziffer 5 “Gegenanzeigen”).
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Adipinsäure
mikrokristalline Cellulose
Lactose-Monohydrat
Magnesiumstearat (Ph.Eur.)
Maisstärke
Natriumhydrogencarbonat
Polysorbat 80
hochdisperses Siliciumdioxid
Stearinsäure (Ph.Eur.)
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
5 Jahre.
Das Arzneimittel soll nach Ablauf des auf der Faltschachtel und de Tube angegebenen Verfallsdatums nicht mehr angewendet werden.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Weiße oblong-förmige Vaginaltablette
Packung mit 1 (N1) Vaginaltablette mit Applikator
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.
7. Inhaber der Zulassung
HEXAL AG
Industriestraße 25
83607 Holzkirchen
Telefon: (08024) 908-0
Telefax: (08024) 908-1290
e-mail: medwiss@hexal.decom
8. Zulassungsnummer
6276.01.03
9. Datum der Erteilung der Zulassung / Verlängerung der Zulassung
30.10.1990/29.11.2000
10. Stand der Information
Mai 2007
11. Verkaufsabgrenzung
Apothekenpflichtig
10/10