Artirem 0,0025 Mmol/Ml Injektionslösung In Fertigspritzen
1616- 7 -
FA Anlage
zum Zulassungsbescheid Zul.-Nr. 69439.00.00
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FB Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben
Fachinformation
FC 1. Bezeichnung des Arzneimittels
ARTIREM 0,0025 mmol/ml Injektionslösung in Fertigspritzen.
FD 2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
1 ml Injektionslösung enthält 1,397 mg Gadotersäure (als Megluminsalz), entsprechend 0,0025 mmol Gadotersäure, Meglumin mit 0,39 mg Gadolinium.
20 ml Injektionslösung enthalten 27,932 mg Gadotersäure (als Megluminsalz), entsprechend 0,05 mmol Gadotersäure, Meglumin mit 7,86 mg Gadolinium.
Sonstige Bestandteile siehe unter Abschnitt 6.1.
FE 3. Darreichungsform
Injektionslösung in Fertigspritzen.
Klare, farblose bis hellgelbe Lösung.
FG 4. Klinische Angaben
FH 4.1 Anwendungsgebiete
Arthrographie mit Magnetresonanztomographie (MRT) für folgende Gelenke und Krankheiten:
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Schulter: Diagnostik von Teilrupturen der Rotatorenmanschette, Diagnostik von Abrissen des Labrum glenoidale und Verletzungen des Labrum-Bizepssehnen-Komplexes
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Hüfte: Diagnostik von Labrumrupturen, freien Gelenkkörpern und Knorpelläsionen
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Ellbogen: Diagnostik von Bänderrupturen
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Knie: Nachweis residualer oder rekurrierender Meniskusrupturen, Diagnostik freier Gelenkkörper, Plicae synoviales und der Stabilität osteochondraler Defekte
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Handgelenk: Beurteilung von Bändern und ulnokarpalen Komplexen
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Knöchel: Diagnostik von Bänderschäden, Impingement-Syndrom und freien Gelenkkörpern
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Im allgemeinen bei allen Gelenken: Nachweis intraartikulärer osteochondraler Gelenkkörper
FN 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
- Allgemeine Information
ARTIREM wird unter streng aseptischen Bedingungen intraartikulär injiziert.
Die Empfehlungen für die Anwendung von ARTIREM gelten für eine Feldstärke von 0.2 Tesla, 1.0 und 1.5 Tesla.
Das Arzneimittel ist nur zur einmaligen Anwendung bestimmt.
Optimale Bildgebung: innerhalb von 45 Minuten nach der Injektion
Optimale Bildsequenz: T1-gewichtet
- Dosierung
Die injizierte Dosis ist so zu wählen, dass sie eine leichte Extension der Gelenkkapsel bewirkt.
Die empfohlene Dosierung ist abhängig von dem zu untersuchenden Gelenk und dessen Größe.
Gelenk Empfohlene Dosis
Schulter 5 bis 25 ml
Hüfte 5 bis 25 ml
Ellbogen 4 bis 10 ml
Knie 20 bis 40 ml
Handgelenk 3 bis 9 ml
Knöchel 4 bis 19 ml
FI 4.3 Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen Gadotersäure, Meglumin oder andere gadoliniumhaltige Arzneimittel.
Iodhaltige Kontrastmittel dürfen nicht gleichzeitig mit ARTIREM angewendet werden, da sonst die Wirksamkeit von ARTIREM reduziert werden kann (siehe Abschnitt 6.6 "Hinweise für die Handhabung”).
FK 4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
ARTIREM ist ausschließlich zur intraartikulären Injektion vorgesehen. Es ist darauf zu achten, dass keine versehentliche extraartikuläre Injektion erfolgt.
ARTIREM darf nicht subarachnoidal (oder epidural) injiziert werden.
Die intraartikuläre Injektion von ARTIREM in infizierte Gelenke sollte vermieden werden.
Da keine klinischen Erfahrungen mit Kindern vorliegen, darf ARTIREM bei Kindern und Jugendlichen (< 18 Jahren) nicht angewendet werden.
Die für MRT-Untersuchungen üblichen Sicherheitsvorkehrungen sind zu beachten, wie z. B. der Ausschluss von Patienten mit Herzschrittmachern, ferromagnetischen Gefäßklips, Infusionspumpen, Nervenstimulatoren, Cochlearimplantaten oder bei Verdacht auf metallische Fremdkörper im Körper,
insbesondere im Auge.
Überempfindlichkeit (siehe Abschnitt 4.3 "Gegenanzeigen”)
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Wie auch bei anderen gadoliniumhaltigen Kontrastmitteln können Überempfindlichkeitsreaktionen auftreten (siehe 4.8 "Nebenwirkungen"). Die meisten dieser Reaktionen treten innerhalb einer halben Stunde nach Injektion des Kontrastmittels auf. Jedoch kann, wie auch bei anderen Kontrastmitteln derselben Klasse, das Auftreten von Spätreaktionen mit einer Latenz bis zu mehreren Tagen nicht ausgeschlossen werden.
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Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit oder einer anamnetisch bekannten Kontrastmittelreaktion haben ein erhöhtes Risiko für eine schwerwiegende Reaktion. Vor der Injektion eines Kontrastmittels sollte der Patient über bestehende Allergien (z. B. Heuschnupfen, Urtikaria, Asthma) befragt werden. Bei solchen Patienten muss die Entscheidung zur Anwendung von ARTIREM nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung getroffen werden.
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Von der Anwendung iodhaltiger Kontrastmittel ist bekannt, dass Überempfindlichkeitsreaktionen bei Patienten, die Betablocker erhalten, in verstärkter Form auftreten können, insbesondere wenn Bronchialasthma vorliegt. Diese Patienten sprechen möglicherweise nicht auf eine Standardbehandlung gegen Überempfindlichkeitsreaktionen mit Beta-Agonisten an.
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Die Untersuchung sollte unter Aufsicht eines Arztes erfolgen. Wenn Überempfindlichkeitsreaktionen auftreten, muss die Zufuhr des Kontrastmittels sofort abgebrochen und – falls notwendig – eine spezifische Therapie eingeleitet werden. Um im Notfall unverzüglich Gegenmaßnahmen treffen zu können, sollten entsprechende Arzneimittel (z. B. Adrenalin und Antihistaminika), ein Trachealtubus und ein Beatmungsgerät griffbereit sein.
FM 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln wurden nicht beobachtet. Studien zu Arzneimittelwechselwirkungen wurden nicht durchgeführt.
ARTIREM sollte nicht mit anderen Verbindungen gemischt werden.
FL 4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Es liegen keine Daten über die Anwendung von ARTIREM bei schwangeren Frauen vor. Bisher gibt es keine Hinweise auf eine schädigende Wirkung im Tierversuch. Die Plazentaschranke ist für ARTIREM durchgängig. Das Arzneimittel sollte während der Schwangerschaft nicht angewendet werden, es sei denn, eine Anwendung ist absolut erforderlich.
Daten über die Sekretion von ARTIREM in die Muttermilch beim Menschen liegen nicht vor.
Tierversuche ergaben nur eine geringfügige Sekretion in die Muttermilch. Wenn die Anwendung während der Stillzeit notwendig ist, sollte das Stillen mindestens 24 Stunden unterbrochen werden.
FQ 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen durchgeführt.
Es sind keine Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen zu erwarten. Gelenkergüsse können allerdings die Fahrtüchtigkeit aufgrund der eingeschränkten Mobilität des Gelenkes beeinträchtigen.
FJ 4.8 Nebenwirkungen
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Anwendungsort:
- häufig (>1/100, <1/10): Leichte Schmerzen im untersuchten Gelenk
- gelegentlich (>1/1.000, <1/100): Gelenkbeschwerden im untersuchten Gelenk.
In seltenen Fällen wurden jedoch anaphylaktoide Reaktionen auf Meglumingadoterat beobachtet, die sehr selten schwerwiegend und lebensbedrohlich oder mit Todesfolge sein können, insbesondere bei Patienten mit Allergieanamnese. Diese allergoiden Reaktionen können unabhängig von der angewendeten Menge und der Art der Anwendung in Form von einem oder mehreren der folgenden Symptome auftreten: Angiödem, anaphylaktischer Schock, Herz- und Kreislaufstillstand, Hypotonie, Larynxödem, Bronchospasmus, Laryngospasmus, Lungenödem, Dyspnoe, Stridor, Husten, Pruritus, Rhinitis, Niesen, Konjunktivitis, Urtikaria sowie Hautausschlag. Einige dieser Symptome können erste Anzeichen eines beginnenden anaphylaktischen Schocks sein. Spätreaktionen auf das Kontrastmittel sind möglich (siehe "4.4. Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung").
FO 4.9 Überdosierung
Bisher wurden keine Anzeichen einer sekundären Intoxikation infolge einer Überdosierung mit ARTIREM beobachtet oder aus der klinischen Praxis berichtet.
Auf der Grundlage der Ergebnisse der mit Gadotersäure-Lösungen in höheren Konzentrationen durchgeführten Toxizitätsstudien ist das Risiko der akuten Intoxikation nach Anwendung von ARTIREM durch intraartikuläre Injektion äußerst unwahrscheinlich.
FF 5. Pharmakologische Eigenschaften
F1 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: paramagnetisches Kontrastmittel
ATC-Code: V08 CA 02 (Gadotersäure).
Kontrastmittel- Konzentration: |
1,397 mg/ml 0,0025 mmol/ml |
Osmolalität bei 37°C |
285 mOsm/kg H2O |
pH |
6,0 – 9,0 |
ARTIREM ist ein paramagnetisches Kontrastmittel für die Magnetresonanztomographie. Der kontrasterhöhende Effekt wird durch die Gadotersäure vermittelt. Diese ist ein ionischer Gadoliniumkomplex, bestehend aus Gadoliniumoxid und 1,4,7,10-Tetraazacyclododecan-N,N’,N’’,N’’’-tetraessigsäure (Dota) und liegt als Megluminsalz vor.
Die paramagnetische Wirkung (Relaxivität) wird bestimmt durch die Beeinflussung der Spin-Gitter-Relaxationszeit (T1), ca. 3,4 mmol-1.L.sec-1, sowie die Spin-Spin-Relaxationszeit (T2), ca. 4,27 mmol-1.L.sec-1.
Die Konzentration der Gadotersäure 0,0025 mmol/ml entspricht einer Verdünnung von 1:200 der für intravenöse Anwendung verwendeten Konzentration. Diese Konzentration ist ausreichend für eine signifikante Verkürzung der T1-Relaxationszeit, auch nach weiterer Verdünnung durch einen Gelenkerguss. Die Verwendung T1-gewichteter Sequenzen führt zur Steigerung der Signalintensität im Gelenkraum, der dadurch eine hellere Farbe annimmt (intraartikuläre Strukturen wie Hyalin und Faserknorpel, Bänder, Sehnen und Gelenkkapsel). Die normale Synovialflüssigkeit unterscheidet sich in ihrem Signalverhalten auf T1-gewichteten Bildern nicht von anderen anatomischen Strukturen (außer Faserknorpel). Durch die intraartikuläre Anwendung der Gadotersäure 0,0025 mmol/ml wird der Kontrast jedoch besser dargestellt.
F2 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Die pharmakologischen Eigenschaften der Gadotersäure nach intravenöser Anwendung von Dosen, die bedeutend höher waren als die intraartikulär injizierten Dosen, wurden gründlich untersucht. Nach intraartikulärer Injektion verteilt sich die Verbindung in den Gelenkraum und diffundiert in die anliegenden Gewebe. Eine marginale Absorption in den Gelenkknorpel ist vollständig reversibel.
Nach der Verteilung in den extrazellulären Raum wird die Gadotersäure schnell (89% nach 6 Stunden, 95% nach 24 Stunden) in unveränderter Form durch glomeruläre Filtration über die Nieren ausgeschieden. Die über den Stuhl ausgeschiedene Dosis ist sehr gering. Es wurden keine Metaboliten nachgewiesen. Die Eliminationshalbwertszeit beträgt ca. 1,6 Stunden bei Patienten mit normaler Nierenfunktion. Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist die Eliminationshalbwertszeit verlängert, bei einer Kreatinin-Clearance von 30 - 60 ml/min bis auf ungefähr 5 Stunden und bei einer Kreatinin-Clearance von 10 - 30 ml/min bis auf ungefähr 14 Stunden.
In Tierversuchen wurde gezeigt, dass Gadotersäure durch Dialyse entfernt werden kann.
F3 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Auf der Basis der üblichen Untersuchungen zur Toxizität bei wiederholter Verabreichung, zur Reproduktionstoxizität oder zur Gentoxizität ergaben die präklinischen Daten nach intravenöser Injektion der Gadotersäure keine besonderen Risiken für den Menschen.
Die Studien der lokalen Sicherheit der Gadotersäure nach intraartikulärer Injektion bei Hunden zeigten keine Auswirkungen auf Knochen, Knorpel oder die Zusammensetzung der Synovialflüssigkeit.
FR 6. Pharmazeutische Angaben
F7 6.1 Sonstige Bestandteile
Meglumin
Natriumchlorid
Natriumhydroxid (E 524) zur pH-Wert-Einstellung
Salzsäure 0,1 N (E 507) zur pH-Wert-Einstellung
Wasser für Injektionszwecke.
FS 6.2 Inkompatibilitäten
Da keine Verträglichkeitsstudien durchgeführt wurden, darf dieses Arzneimittel nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.
FT 6.3 Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre
Nach dem ersten Öffnen sollte das Arzneimittel sofort verwendet werden.
FX 6.4 Besondere Lagerungshinweise
Nicht einfrieren.
FY 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
20 ml (eine Lösung mit 20 ml enthaltend) farblose Fertigspritzen (Glasart I, silikonisiert), mit einer Milliliter-Skalierung versehen und mit einem synthetischen Polyisopren-/Bromobutyl-Stopfen sowie einem Gummikolben (Chlorobutyl-Isopren silikonisiert) verschlossen und in Einzelkartons verpackt.
F4 6.6 Hinweise für die Handhabung
Anweisungen für die Anwendung durch den Arzt bzw. autorisiertes Fachpersonal:
Schaft auf den Gummikolben aufschrauben und für die Untersuchung erforderliches Volumen in das Gelenk injizieren.
Nur zum Einmalgebrauch. Die in einem Untersuchungsgang nicht verbrauchte Lösung ist zu verwerfen.
Vor Anwendung sollte die Injektionslösung visuell geprüft werden. Nur klare, partikelfreie Lösungen verwenden.
Die Patienten sollten während einer halben Stunde nach der Injektion unter Beobachtung bleiben.
Wenn die Verabreichung eines radiologischen Kontrastmittels notwendig ist, um die richtige Nadelposition im Gelenk zu kontrollieren, sollte dieses Kontrastmittel vor der Anwendung von ARTIREM, aber nicht gleichzeitig, injiziert werden, weil sonst die Wirksamkeit von ARTIREM reduziert sein kann.
FZ 7. Pharmazeutischer Unternehmer
Guerbet
BP 50400
F-95943 Roissy CdG Cedex
Frankreich
F5 8. Zulassungsnummer
59439.00.00
F6 9. Datum der Zulassung
[siehe Unterschrift]
F10 10. Stand der Information
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F11 11. Verschreibungsstatus/Apothekenpflicht
Verschreibungspflichtig
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