Arufil Augentropfen
alt informationenWortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben
Fachinformation
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Arufil®Augentropfen
20 mg / ml
Povidon (K 30)
2.Zusammensetzung des Arzneimittels
Wirkstoff:
1 ml
Augentropfen enthalten 20,0 mg Povidon (K 30)
Sonstige Bestandteile: s. Punkt 6.1
3. Darreichungsform
Augentropfen
Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Zur symptomatischen Therapie des trockenen Auges.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Dosierung
Die Therapie des trockenen Auges erfordert eine
individuelle Dosierung.
Nach Bedarf werden bis zu 5-mal täglich oder auch
häufiger 1 Tropfen
Arufil® Augentropfen in den
Bindehautsack eingetropft.
Art und Dauer der Anwendung
Die Augentropfen werden in den unteren Bindehautsack eingetropft.
Arufil®Augentropfen sind zur Daueranwendung geeignet.
Bei der Behandlung des trockenen Auges, die in der Regel als Langzeit- oder Dauertherapie erfolgt, sollte ein Augenarzt konsultiert werden.
4.3 Gegenanzeigen
Arufil®Augentropfen sollen nicht angewendet werden bei Überempfindlichkeit gegen einen der Inhaltsstoffe.
4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Benzalkoniumchlorid kann Irritationen am Auge hervorrufen. Weiche Kontaktlinsen sind vor der Anwendung zu entfernen und frühestens 15 Minuten nach der Anwendung wieder einzusetzen. Harte Kontaktlinsen müssen vor der Anwendung von Arufil®Augentropfen nicht herausgenomen werden.
Benzalkoniumchlorid kann zur Verfärbung weicher Kontaktlinsen führen.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Wenn weitere Arzneimittel am Auge angewendet werden, sollte zu deren Anwendung ein zeitlicher Abstand von 15 min. eingehalten werden und Arufil®Augentropfen möglichst zuletzt angewendet werden, damit die befeuchtende Wirkung nicht beeinträchtigt wird.
Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit
Zur Plazentagängigkeit und zum Übergang in die Muttermilch liegen keine Daten vor.
Für Povidon liegen keine klinischen Daten über exponierte Schwangere vor. Tierexperimentelle Studien lassen nicht auf schädliche Auswirkungen auf den Embryo/Fetus schließen. Aufgrund kinetischer Daten ist für Povidon nach Applikation von Arufil Augentropfen nur eine geringe systemische Verfügbarkeit zu erwarten.
Bei sachgerechter Anwendung von Arufil Augentropfen ist das Auftreten von schädigenden Effekten auf den Embryo/Fetus/Säugling als minimal einzuschätzen.
Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Da dieses Arzneimittel, auch bei bestimmungsgemäßen Gebrauch, kurzzeitig durch Schlierenbildung die Sehleistung und somit das Reaktionsvermögen beeinflussen kann, sollten Sie in dieser Zeit nicht am Straßenverkehr teilnehmen, nicht ohne sicheren Halt arbeiten und keine Maschinen bedienen.
4.8 Nebenwirkungen
In Einzelfällen können bei der Behandlung mit Arufil®Augentropfen Überempfindlichkeitsreaktionen auftreten.
Arufil®Augentropfen enthalten das
Konservierungsmittel Benzalkoniumchlorid, das
insbesondere bei häufigerer und längerer
Anwendung Reizungen des Auges (Brennen,
Rötungen, Fremdkörpergefühl, instabiler
Tränenfilm, Allergisierung) und
Geschmacksirritationen hervorrufen und die
Hornhaut des Auges schädigen kann.
Besonders empfindliche Patienten, bei denen diese
Reizungen auftreten, wird der
Wechsel zu Präparaten ohne Konservierungsmittel
empfohlen.
4.9. Überdosierung: Symptome, Nofallmaßnahmen, Gegenmittel
Zur Behandlung einer versehentlichen oralen Aufnahme bzw. einer Überdosierung von Povidon-Lösungen liegen keine Daten vor.
5. Pharmakologische Eigenschaften
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Povidon (PVP) ist ein Sammelname für ein Homopolymer verschiedener Kettenlänge mit entsprechend unterschiedlichem Molekulargewicht und unterschiedlicher Viskosität in Lösung.
Es handelt sich beim PVP um ein synthetisches Polymer, das sich aus linearen l-vinyl-2-pyrrolidon-Gruppen zusammensetzt. Das Ausmaß der Polymerisation führt zu Polymeren verschiedenen Molekulargewichtes, das von 1.000 bis etwa 70.000 variiert.
Eine Befeuchtung der Hornhautoberfläche erfolgt besonders durch das in der Bindehaut gebildete Mucin, das auf der Hornhautoberfläche adsorbiert wird und eine hydrophile Oberfläche bildet. Bei trockenem Auge und besonders bei Mucinmangel ist die Gabe von künstlicher Tränenflüssigkeit als Augentropfen angezeigt, wobei sowohl deren Oberflächenaktivität als auch deren Adsorptionsfähigkeit von Bedeutung ist. Hier kommen besonders die Polyvinyl-Polymere in Betracht.
Bei trockenen Augen, d.h. mangelhafter Tränensekretion oder mangelhafter Mucinbildung, kommt es zu einem frühzeitigen Aufreißen des Tränenfilms zwischen den Lidschlägen.
Es können zunächst trockene Flecken auf der Hornhaut und dann schließlich das Bild der Keratitis superficialis punctata auftreten. Es kommt dabei zu starken subjektiven Beschwerden, wie Lichtscheu, Brennen und Fremdkörpergefühl.
Therapeutisch haben sich,besonders bei bestehendem Mucinmangel, nichttoxische wasserlösliche Polymere bewährt, die die mangelnde Mucinbildung teilweise kompensieren. Zu dieser Stoffgruppe gehört auch das PVP.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
PVP mit einem Molekulargewicht von 12.600 wird bei oraler Gabe schnell über den Urin ausgeschieden, der größte Teil bereits nach 11 Stunden. Nach i.v.- Gabe kann eine langfristige Retention im Körper verhindert werden, wenn man den Anteil an PVP mit einem Molekulargewicht über 25.000 reduziert. Wegen der Größe des PVP-Moleküls ist nicht mit einer Penetration durch die Hornhaut zu rechnen.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Die niedermolekularen Polyvinylpyrrolidone sind biologisch geprüft und ungiftig. Es kommt nach PVP-Applikation weder an der Bindehaut noch an der Hornhaut zu Ablagerungen der Substanz. PVP hat beim Menschen (wenigstens bei Molekulargewichten unter 5.000) keinen kanzerogenen Effekt. Zur Frage der Mutagenese oder Teratogenese liegen keine Daten vor.
6. Pharmazeutische Angaben
Sonstige Bestandteile:
Benzalkoniumchlorid; Natriumedetat (Ph. Eur.); Natriummonohydrogenphosphat-
Dodecahydrat (Ph. Eur.); Natriumdihydrogenphosphat-Dihydrat;
Natriumchlorid; Wasser für lnjektionszwecke.
6.2. Inkompatibilitäten
Hohe Salzkonzentrationen können eine Ausfällung von Povidon bewirken, so z. B. Natriumsulfat bei Kälte und Natriumchlorid bei Wärme. Methyl- und Propylhydroxybenzoat bilden mit Povidon leicht Komplexe, welche von der Ionenstärke der Lösung abhängen.
Siehe unter Punkt 4.5. „Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen“
6.3. Dauer der Haltbarkeit
Arufil®Augentropfen sind 36 Monate haltbar und nach Anbruch höchstens 6 Wochen verwendbar.
Arufil®Augentropfen dürfen nach Ablauf des Verfalldatums nicht mehr angewendetwerden.
6.4. Besondere Lagerungshinweise
Arufil®Augentropfen vor Licht geschützt sowie nicht über 25° C aufbewahren.
6.5. Art und Inhalt des Behältnisses
Augentropfen
1 x 10 ml - Tropfflasche
3 x 10 ml - Tropfflasche
Besondere Entsorgungsmaßnahmen
Keine.
7. Inhaber der Zulassung
Chauvin ankerpharmGmbH
Brunsbütteler Damm 165-173
13581 Berlin
Telefon: (030) 33093-0
Telefax: (030) 33093-350
E-Mail: ankerpharm@bausch.com
Zulassungsnummer:
38653.00.00
Datum der Erteilung oder Verlängerung der Zulassung
21.06.2002
10. Stand der Information
März 2006
Verschreibungsstatus/Apothekenpflichtig
Apothekenpflichtig
Mitvertrieb durch:
Bausch&Lomb GmbH
Brunsbütteler Damm 165-173
13581 Berlin
Telefon: (030) 33093-0
Telefax: (030) 33093-350
E-Mail: ophthalmika@bausch.com
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