Ateno Comp-Isis
alt informationenFI-18/19-12/08-02/02-11
Fachinformation
Ateno comp-ISIS®
Ateno comp-ISIS®forte
1. BEZEICHNUNG DER ARZNEIMITTEL
Ateno comp-ISIS
Ateno comp-ISISforte
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Ateno comp-ISIS
1 Filmtablette enthält 50 mg Atenolol und 12,5 mg Chlortalidon.
Ateno comp-ISISforte
1 Filmtablette enthält 100 mg Atenolol und 25 mg Chlortalidon.
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Filmtablette
Ockergelbe, beidseitig gewölbte Filmtabletten mit einseitiger Bruchkerbe.
Die Tablette kann in gleiche Hälften geteilt werden.
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
Hypertonie
Ateno comp-ISIS / Ateno comp-ISISforte ist indiziert bei Patienten, deren Blutdruck mit Atenolol oder Chlortalidon allein nicht ausreichend gesenkt werden konnte.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Grundsätzlich sollte die Behandlung des Bluthochdrucks mit einem Einzelwirkstoff in niedriger Dosierung (einschleichend) begonnen werden.
Die Gabe der fixen Kombination Ateno comp-ISIS / Ateno comp-ISIS forte wird erst nach vorangegangener individueller Dosiseinstellung (Dosistitration) mit den Einzelsubstanzen (d. h. Atenolol und Chlortalidon) empfohlen. Wenn klinisch vertretbar, kann eine direkte Umstellung von der Monotherapie auf die fixe Kombination in Erwägung gezogen werden.
Ateno comp-ISIS
Die übliche Dosierung
beträgt bei Patienten, für die eine Kombinationsbehandlung
angezeigt ist,
1-mal täglich 1 Filmtablette Ateno comp-ISIS
(entsprechend 50 mg Atenolol/12,5 mg Chlortalidon).
Ateno comp-ISISforte
Die übliche Dosierung
beträgt bei Patienten, für die eine Kombinationsbehandlung
angezeigt ist,
1-mal täglich 1 Filmtablette Ateno
comp-ISISforte (entsprechend 100 mg
Atenolol/25 mg Chlortalidon).
Art und Dauer der Anwendung
Das Arzneimittel wird mit ausreichend Flüssigkeit unzerkaut vor der Mahlzeit eingenommen.
Über die Dauer der Anwendung entscheidet der behandelnde Arzt.
Eine Unterbrechung oder
Beendigung der Behandlung darf nur auf ärztliche Anordnung
erfolgen.
Ein Absetzen der Therapie mit Ateno comp-ISIS /
Ateno comp-ISIS forte sollte besonders bei Patienten mit
Erkrankungen der Herzkranzgefäße nicht abrupt sondern
ausschleichend erfolgen.
4.3 Gegenanzeigen
Ateno comp-ISIS / Ateno comp-ISISforte darf nicht angewendet werden bei:
-
Überempfindlichkeit gegen Atenolol oder andere Betarezeptorenblocker, Chlortalidon sowie andere Thiazide oder Sulfonamide (mögliche Kreuzreaktion beachten) oder einen der sonstigen Bestandteile
-
manifester Herzinsuffizienz
-
akutem Herzinfarkt
-
Schock
-
AV-Block 2. oder 3. Grades
-
Sinusknoten-Syndrom (sick sinus syndrome)
-
sinuatrialem Block
-
Bradykardie (Ruhepuls kleiner als 50 Schläge pro Minute vor Behandlungsbeginn)
-
Hypotonie
-
Claudicatio intermittens („Schaufensterkrankheit“)
-
Schweren peripheren Kreislaufstörungen
-
Azidose
-
bronchialer Hyperreagibilität (z.B. bei Asthma bronchiale)
-
Spätstadien peripherer Durchblutungsstörungen
-
gleichzeitiger Gabe von MAO-Hemmstoffen (Ausnahme MAO-B-Hemmstoffe)
-
schweren Nierenfunktionsstörungen (Niereninsuffizienz mit Oligurie oder Anurie; Kreatinin-Clearance kleiner als 30 ml/min und/oder Serum-Kreatinin über 1,8 mg/ 100 ml)
-
schweren Leberfunktionsstörungen
-
Metabolischer Azidose
-
Unbehandeltem Phäochromozytom
-
klinisch relevanten Elektrolytstörungen (Hypokaliämie, Hyponatriämie, Hyperkalziämie)
-
Gicht
-
Schwangerschaft
-
Stillzeit
-
Kinder (mangels ausreichender Erfahrungen).
Die intravenöse Applikation von Calciumantagonisten vom Verapamil- und Diltiazem-Typ oder anderen Antiarrhythmika (wie Disopyramid) bei Patienten, die mit Ateno comp-ISIS / Ateno comp-ISIS forte behandelt werden, ist kontraindiziert (Ausnahme Intensivmedizin).
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Im Hinblick auf die Atenolol-Komponente:
Die Gabe von Betarezeptorenblockern an Patienten mit einer schwachen Leistungsreserve des Herzmuskels erfordert besondere Vorsichtsmaßnahmen. Die Anwendung von Atenolol bei Patienten mit manifester Herzinsuffizienz sollte auf die Fälle beschränkt werden, bei denen eine ausreichende Kontrolle der Symptomatik vorliegt.
Bei Patienten mit Prinzmetal-Angina kann die ungehinderte, durch alpha-Rezeptoren vermittelte Vasokonstriktion der Koronararterien zur Erhöhung der Häufigkeit und Dauer von Angina pectoris Anfällen führen. Da es sich bei Atenolol um einen selektiven Beta-1-Rezeptorenblocker handelt, kann Chlortalidon zwar prinzipiell gleichzeitig mit Atenolol verabreicht werden, jedoch ist für diesen Fall sehr große Vorsicht geboten.
Die gleichzeitige Gabe von Chlortalidon und Atenolol kann den Verlauf milder Formen von peripheren Kreislaufstörungen verschlimmern. Die Anwendung von Chlortalidon bei schweren peripheren Kreislaufstörungen ist dagegen generell kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3 „Gegenanzeigen“),
Wegen des negativen Effekts auf die Reizweiterleitung ist bei Patienten mit AV-Block 1. Grades besondere Vorsicht geboten.
Atenolol kann Warnzeichen für eine Hypoglykämie, wie z.B. Tachykardien, Palpitationen und Schweissausbruch, modifizieren und die kardiovaskulären Symptome einer Thyreotoxikose maskieren.
Atenolol reduziert die Herzfrequenz. In den seltenen Fällen, in denen eine Symptomatik auf eine niedrige Herzfrequent zurückzuführen ist, sollte daher eine Dosisreduktion erfolgen.
Bei Patienten mit einer ischämischen Herzerkrankung sollte die Atenolol-Behandlung nicht abrupt unterbrochen werden.
Patienten mit Bronchospasmus sollten im Regelfall nicht mit Betarezeptorenblockern behandelt werden, da diese den Atemwegswiderstand erhöhen. Atenolol ist zwar ein selektiver Beta-1-Rezeptorenblocker, besitzt jedoch keine absolute Selektivität für diesen Rezeptor. Daher sollte nur die geringstmögliche Dosis von Atenolol/Chlortalidon verabreicht werden. Zudem ist bei dieser Anwendung besondere Vorsicht geboten. Sollte es zu einer Erhöhung des Atemwegswiderstandes kommen, muss die Anwendung von Atenolol/Chlortalidon beendet und wenn notwendig eine Therapie mit einem Bronchodilator (z.B. Salbutamol) initiiert werden.
Atenonol kann bei Patienten mit einer Neigung zu anaphylaktischen Reaktionen die Empfindlichkeit gegenüber Allergenen und die Schwere anaphylaktischer Reaktionen erhöhen. Einige dieser Patienten reagieren nicht auf die übliche Adrenalin-Dosis, die eingesetzt wird, um allergische Reaktionen zu behandeln. Bei Patienten mit einer Neigung zu schweren Überempfindlichkeitsreaktionen und bei Patienten unter Desensibilisierungstherapie ist eine strenge Indikationsstellung geboten.
Patienten mit Phäochromozytom (Nebennierenmarktumor) bedürfen einer vorherigen Therapie mit Alpha-Rezeptorenblockern. Eine sorgfältige Überwachung des Blutdrucks ist in diesen Fällen notwendig.
Vorsicht ist geboten bei gleichzeitiger Anwendung von Atenolo/Chlortalidon mit Anästhetika. Der Anästhesist sollte über diese Anwendung informiert sein und ein Anästhetikum auswählen, das eine möglichst geringe negativ inotrope Wirkung aufweist. Die gleichzeitige Gabe von Betarezeptorenblockern mit Anästhetika kann zu einer Schwächung der Reflextachykardie führen und damit das Risiko des Auftretens einer Hypotonie erhöhen. Anästhetika, die zu einer myokardialen Depression führen, sollten nicht angewendet werden.
Hinweis:
Bei Patienten mit einer Psoriasis in der Eigen- oder Familienanamnese sollte die Verordnung von Arzneimitteln, die Beta-Rezeptorenblocker enthalten, nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen.
Im Hinblick auf die Chlortalidon-Komponente:
Bei Diabetikern kann die Anwendung von Chlortalidon zu einer Verringerung der Glukosetoleranz führen. Daher ist zu Therapiebeginn eine sorgfältige Überwachung hinsichtlich auftretender Glykämie-Symptome erforderlich. Anschließend sollten regelmäßige Glykosurie-Tests durchgeführt werden.
Bei Patienten, die gleichzeitig Diuretika erhalten, sollte eine Überwachung des Flüssigkeits- und Elektrolythaushaltes erfolgen, insbesondere hinsichtlich des möglichen Auftretens einer Hypokalämie bzw. Hyponaträmie.
Eine besonders sorgfältige ärztliche Überwachung ist zudem erforderlich bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion leichteren Grades sowie Patienten, die gleichzeitig mit Glukokortikoiden oder Laxanzien behandelt werden. Eine Überwachung des Elektrolythaushaltes wird zudem empfohlen für ältere Patienten, für Patienten mit gastrointestinalen Erkrankungen, die zu einem Kalium-Verlust führen, für Patienten, die eine kaliumarme Diät durchführen oder für Patienten, die mit Digitalisglykosiden behandelt werden. Eine Hypokalämie kann bei Patienten, die mit Digitalisglykosiden behandelten wurden, zu Arrhythmien führen.
Atenolol/Chlortalidon sollte bei Patienten mit Urikämie in der Vorgeschichte oder Gicht mit Vorsicht angewendet werden, da Chlortalidon einen Anstieg des Harnsäurespiegels verursachen kann. In den meisten Fällen steigt der Harnsäurespiegel nur gering an. Sollte der Harnsäurespiegel über einen längeren Zeitraum erhöht sein, kann dieser durch die Gabe eines Urikosurikums gesenkt werden.
Bei Patienten mit beeinträchtigter Leberfunktion oder fortgeschrittener Lebererkrankung kann bereits eine geringe Änderung des Flüssigkeits- und Elektrolythaushaltes ein hepatisches Koma hervorrufen.
Die Anwendung von Ateno comp-ISIS / Ateno comp-ISISforte kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Folgende Wechselwirkungen zwischen Ateno comp-ISIS / Ateno comp-ISIS forte bzw. Atenolol oder Chlortalidon sind beschrieben worden bei gleichzeitiger Anwendung von:
-
Antihypertensiva, Diuretika, Vasodilatatoren, Barbituraten, Phenothiazinen, trizyklische Antidepressiva, Alkohol: Verstärkter Blutdruckabfall
-
ACE-Hemmern (z. B. Captopril, Enalapril): zu Behandlungsbeginn Risiko eines massiven Blutdruckabfalls
-
Digitalis, Reserpin, alpha-Methyldopa, Guanfacin oder Clonidin: Bradykardie, Verzögerung der Erregungsleitung am Herzen
-
oralen Antidiabetika, Insulin: Verstärkung des blutzuckersenkenden Effektes, Warnzeichen einer Hypoglykämie – insbesondere Tachykardie und Tremor – sind verschleiert oder abgemildert.
-
Norepinephrin, Epinephrin: beträchtlicher Blutdruckanstieg möglich
-
harnsäuresenkenden Arzneimitteln: Abschwächung der Wirkung
-
Monoaminoxidase (MAO)-Hemmern: überschießender Bluthochdruck
-
Analgetika, nichtsteroidalen Antiphlogistika (z. B. Salicylsäurederivate, Indometacin): Abschwächung der blutdrucksenkenden Wirkung, in Einzelfällen Verschlechterung der Nierenfunktion
-
hochdosierter Salicylateinnahme: Verstärkung der toxischen Wirkung auf das zentrale Nervensystem
-
Narkotika: verstärkter Blutdruckabfall, Verstärkung der negativ inotropen Wirkung (Information des Anästhesisten über die Therapie mit Ateno comp-ISIS / Ateno comp-ISIS forte)
-
Muskelrelaxanzien vom Curaretyp: Verstärkung und Verlängerung der muskelrelaxierenden Wirkung (Information des Anästhesisten über die Therapie mit Ateno comp-ISIS / Ateno comp-ISIS forte)
-
kaliuretischen Arzneimitteln (z. B. Furosemid), Glukokortikoiden, ACTH, Carbenoxolon, Amphotericin B oder Abführmitteln: erhöhte Kaliumverluste und/oder Magnesiumverluste
-
Zytostatika (z. B. Cyclophosphamid, Fluorouracil, Methotrexat): verstärkte Knochenmarkstoxizität (insbesondere Granulozytopenie)
-
Cholestyramin oder Colestipol: verminderte Resorption
-
Vitamin D, Kalziumsalzen: Anstieg des Serumkalziums
- Im Hinblick auf die Atenolol-Komponente:
Generell sollten Beta-adrenozeptor-blockierende Substanzen nicht gleichzeitig mit Ergotamin verabreicht werden.
Die gleichzeitige Einnahme von Calcium- und Aluminiumhydroxiden führt zu einer verringerten Resorption.
Die gleichzeitige Verarbreichung von Beta-Rezeptorenblockern und Calciumantagonisten mit einem negativen inotropischen Effekt (z.B.Verapamil, Diltiazem) kann bei Patienten mit beeinträchtigter ventrikulärer Funktion und/oder sino-atrial oder atrioventrikulärer Leitungsstörung diesen Effekt verschärfen. Dies kann zu schwerer Hypotonie, Bradykardie oder Herzrhythmusstörungen und Herzversagen führen. Beta-Rezeptorenblocker und Calciumantagonisten dürfen frühestens 48 Stunden nach dem Absetzen der jeweils anderen Substanz verabreicht werden.
Klasse-I-Antiarrhytmika (z. B. Disopyramid) und Amiodaron haben eine potenzierende Wirkung auf die atriale Überleitungszeit und induzieren eine negativ inotrope Wirkung.
Die gleichzeitige Verabreichung von herzwirksamen Glykosiden und Beta-Rezeptorenblockern kann die atrioventrikuläre Überleitungszeit erhöhen.
Nach abruptem Absetzen von Clonidin bei gleichzeitiger Anwendung von Beta-Rezeptorenblockern kann der Blutdruck überschießend ansteigen. Werden beide Substanzen gleichzeitig verabreicht, sollte Clonidin daher erst abgesetzt werden, wenn einige Tage zuvor die Verabreichung des Beta-Rezeptorenblockers beendet wurde. Sollte Clonidin durch einen Beta-Rezeptorenblocker ersetzt werden, darf die Behandlung mit dem Beta-Rezeptorenblocker erst mehrere Tage nach dem Absetzen von Clonidin beginnen.
Die gleichzeitige Verabreichung eines Sympathomimetikums (z.B. Adrenalin) kann der Wirkung des Beta-Rezeptorenblockers entgegenwirken.
Die gleichzeitige Verabreichung einer die Prostaglandinsynthetase hemmenden Substanz (z.B. Ibuprofen, Indomethazin) kann die blutdrucksenkende Wirkung vermindern.
- Im Hinblick auf Chlortalidon-Komponente:
Wie bei anderen Thiaziddiuretika auch kann die Therapie mit Chlortalidon zu einer Verstärkung der durch eine Chemotherapie induzierten Knochenmarksdepression führen.
Hypokalämie und Hypomagnesiämie können die Digitalistoxizität verstärken.
Chlortalidon kann zu einer Verringerung der renalen Clearance von Lithium führen. Infolgedessen kann es zu einem Anstieg der Serum-Lithium-Konzentration kommen. Daher ist eine Lithium-Dosisanpassung zu erwägen.
Hypokalämie kann die Wirkung von Tubocurarin verstärken.
- Im Hinblick auf das Kombinationsprodukt:
Gleichzeitige Therapie mit Dihydropyridinen (z.B. Nifedipin), können das Risiko einer Hypotonie erhöhen. Bei Patienten mit einer latenten Herzleistungsschwäche kann Herzinsuffizienz entstehen.
Eine gleichzeitige Verarbreichung von Baclofen kann die blutdrucksenkende Wirkung erhöhen. Eine Dosisanpassung ist notwendig.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Sowohl Atenolol als auch Chlortalidon passieren die Plazenta. Ateno comp-ISIS / Ateno comp-ISIS forte darf daher in der Schwangerschaft nicht angewendet werden (siehe Abschnitt 5.3 „Reproduktionstoxikologie“).
In der Stillzeit ist Ateno comp-ISIS / Ateno comp-ISIS forte kontraindiziert, da beide Wirkstoffe in erheblichen Mengen in die Muttermilch übergehen und mit pharmakologischen Wirkungen beim Säugling zu rechnen ist.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Die Behandlung des Bluthochdrucks mit diesem Arzneimittel bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kontrolle.
In seltenen Fällen kann das Reaktionsvermögen durch das Auftreten symptomatischer Hypotonie und Bradykardie so weit verändert sein, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt im verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol. Gelegentlich treten Schwindel und Müdigkeit auf.
4.8 Nebenwirkungen
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zu Grunde gelegt:
Sehr häufig (1/10)
Häufig (1/100, <1/10)
Gelegentlich (1/1.000, <1/100)
Selten (1/10.000, <1/1.000)
Sehr selten (<1/10.000)
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Herzerkrankungen, Gefäßerkrankungen
Gelegentlich: Hypotonie, Bradykardie, posturale Hypotonie im Zusammenhang mit Synkopen, atrioventrikuläre Überleitungsstörungen. Auf verstärkte Diurese zurückzuführende Begleiterscheinungen wie Schwäche- und Schwindelgefühl, Herzklopfen, Hypotonie und orthostatische Beschwerden.
Selten: Vaskulitis, AV-Block, Verstärkung der Symptomatik einer bestehenden Herzinsuffizienz, Raynaud-Syndrom (bei dafür anfälligen Patienten).
Sehr selten: In vereinzelten Fällen ist bei Patienten mit Angina pectoris eine Verstärkung der Anfälle nicht auszuschließen. Eine Verstärkung der Beschwerden bei Patienten mit peripheren Durchblutungsstörungen (einschließlich Patienten mit Raynaud-Syndrom) wurde beobachtet.
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Selten: Purpura, Anämie, Leukopenie, Thrombozytopenie, Agranulozytose.
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig: Müdigkeit.
Gelegentlich: Insbesondere zu Beginn der Behandlung Schwitzen, Benommenheit.
Selten: Schwindelgefühl, Kopfschmerzen, Missempfindungen.
Psychatrische Erkrankungen
Gelegentlich: Verstärkte Traumaktivität, Schlafstörungen (ähnlich denen, die unter Behandlung mit anderen Beta-Rezeptorenblockern auftreten), depressive Verstimmungen.
Selten: Stimmungsschwankungen, Albträume, Verwirrtheit, Psychosen und Halluzinationen.
Augenerkrankungen
Selten: Geringgradige Sehstörungen (z. B. verschwommenes Sehen), Konjunktivitis oder verminderter Tränenfluss (dies ist beim Tragen von Kontaktlinsen zu beachten), trockene Augen. Eine bestehende Kurzsichtigkeit kann sich verschlimmern.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Selten: Bei Patienten mit Bronchialasthma oder Neigung zu asthmatischen Beschwerden können Bronchialspasmen auftreten.
Sehr selten: In Einzelfällen plötzlich auftretendes Lungenödem durch Idiosynkrasie.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig: Vorübergehend Magen-Darm-Beschwerden (Übelkeit, Erbrechen, Schmerzen und Krämpfe im Bauchraum, Diarrhoe).
Selten: Trockener Mund, Durst.
Nicht bekannt: Obstipation.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Gelegentlich: Reversibler Anstieg der harnpflichtigen Substanzen (Kreatinin, Harnstoff) im Serum.
Selten: Interstitielle Nephritis.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Gelegentlich: Allergische Hautreaktionen wie Erythem, Pruritus, photoallergisches Exanthem, Purpura, Urtikaria, Arzneimittelfieber.
Selten: Haarausfall, psoriasiforme Hautreaktionen, Verschlimmerung einer bestehenden Psoriasis, Hautausschläge.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Häufig: Kältegefühl an den Extremitäten.
Gelegentlich: Muskelschwäche, Muskelkrämpfe.
Endokrine Erkrankungen
Bei Patienten mit Hyperthyreose können unter der Therapie mit Ateno comp-ISIS / Ateno comp-ISIS forte die klinischen Zeichen einer Thyreotoxikose (z. B. Tachykardie, Tremor) verstärkt werden.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Häufig: Hyperglykämie und Glukosurie bei Stoffwechselgesunden, bei Patienten mit latentem oder manifestem Diabetes mellitus. Bei Patienten mit manifestem Diabetes mellitus kann es zu einer Verschlechterung der Stoffwechsellage kommen. Ein latenter Diabetes mellitus kann in Erscheinung treten. Bei langfristiger, kontinuierlicher Anwendung Störungen im Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt, insbesondere Hypokaliämie und Hyponatriämie, Hypomagnesiämie undHypochlorämie sowie Hyperkalziämie.Hyperurikämie – dies kann bei prädisponierten Patienten zu Gichtanfällen führen.
Nach längerem strengen
Fasten oder schwerer körperlicher Belastung kann es bei
gleichzeitiger Therapie mit Ateno comp-ISIS / Ateno comp-ISIS forte
zu hypoglykämischen Zuständen kommen.
Warnzeichen einer Hypoglykämie (insbesondere
Tachykardie und Tremor) können verschleiert werden.
Während der Therapie mit Ateno comp-ISIS / Ateno comp-ISIS forte kann es zu Störungen im Fettstoffwechsel kommen. Ein Anstieg der Serumlipide (Cholesterin, Triglyzeride) kann auftreten.
Infolge einer Hypokaliämie können Müdigkeit, Schläfrigkeit, Muskelschwäche, Parästhesien, Paresen, Apathie, oder Herzrhythmusstörungen auftreten. Schwere Kaliumverluste können zu einem Subileus bis hin zu einem paralytischen Ileus oder zu Bewusstseinsstörungen bis zum Koma führen. EKG-Veränderungen und gesteigerte Glykosidempfindlichkeit können auftreten.
Hypermagnesiurien treten gelegentlich auf. Sie äußern sich nicht immer als Hypomagnesiämien, weil Magnesium aus dem Knochen mobilisiert wird.
Als Folge der Elektrolyt- und Flüssigkeitsverluste kann sich eine metabolische Alkalose entwickeln bzw. eine bereits bestehende metabolische Alkalose verschlechtern.
Leber- und Gallenerkrankungen
Gelegentlich: Erhöhung der Transaminasenspiegel
Selten: Leberschäden, einschließlich einer intrahepatischen Cholestase (Gelbsucht), erhöhte Amylasewerte und Pankreatiden können auftreten (im Zusammenhang mit Chlortalidon).
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Selten: Impotenz
Sehr selten: Vereinzelt wurden Libidostörungen beobachtet.
Labordiagnostische Untersuchungen
Sehr selten: Ein Anstieg der antinukleären Antikörpern (ANA) wurde beobachtet, wobei die klinische Bedeutung nicht genau geklärt ist.
Besondere Hinweise:
Bei ungünstiger Beeinflussung des Wohlbefindens des Patienten durch die oben genannten Nebenwirkungen sollte ein Abbruch der Behandlung mit Ateno comp-ISIS / Ateno comp-ISIS forte erwogen werden.
Arzneimittel, die Beta-Rezeptorenblocker enthalten, können in Einzelfällen eine Psoriasis auslösen.
Wegen des möglichen Auftretens schwerer Leberschäden sollten unter Therapie mit Ateno comp-ISIS / Ateno comp-ISIS forte in regelmäßigen Abständen die Leberwerte überprüft werden.
Während der Behandlung mit Ateno comp-ISIS / Ateno comp-ISIS forte sollten die Patienten auf eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme achten und wegen des Kaliumverlustes kaliumreiche Nahrungsmittel zu sich nehmen (Bananen, Gemüse, Nüsse).
Während der Therapie mit Ateno comp-ISIS / Ateno comp-ISIS forte sollten die Serumelektrolyte (insbesondere Kalium-, Natrium-, Kalzium-Ionen), Kreatinin und Harnstoff, die Serumlipide (Cholesterin und Triglyzeride), Harnsäure, sowie der Blutzucker regelmäßig kontrolliert werden.
4.9 Überdosierung
a) Symptome einer Überdosierung:
Atenolol
Das klinische Bild ist in Abhängigkeit vom Ausmaß der Intoxikation im Wesentlichen von kardiovaskulären und zentralnervösen Symptomen geprägt. Überdosierung kann zu schwerer Hypotonie, Bradykardie bis zum Herzstillstand, Herzinsuffizienz und kardiogenem Schock führen. Zusätzlich können Atembeschwerden, Bronchospasmen, Erbrechen, Bewusstseinsstörungen, gelegentlich auch generalisierte Krampfanfälle auftreten.
Chlortalidon
Die Intoxikation mit einem Thiaziddiuretikum ist abhängig vom Ausmaß des Flüssigkeits- und Elektrolytverlustes. Bei ausgeprägten Flüssigkeits- und Natriumverlusten können Schwäche- und Schwindelgefühl, Muskelkrämpfe, Tachykardie, Hypotonie und orthostatische Regulationsstörungen auftreten. Dehydratation und Hypovolämie kann zur Hämokonzentration, zu Konvulsionen, Verwirrtheitszuständen, Kreislaufkollaps und zu einem akuten Nierenversagen führen. Infolge einer Hypokaliämie kann es zu Herzrhythmusstörungen kommen. Schwere Kaliumverluste können zu einem paralytischen Ileus oder zu Bewusstseinsstörungen bis zum hypokaliämischen Koma führen.
b) Therapiemaßnahmen bei Überdosierung:
Bei Anzeichen einer Überdosierung muss die Behandlung mit Ateno comp-ISIS / Ateno comp-ISIS forte umgehend abgebrochen werden.
Allgemeine Maßnahmen sollten beeinhalten: Überwachung der vitalen Parameter unter intensivmedizinischen Bedingungen, primäre Giftelimination (Magenspülung, Einsatz von Aktivkohle und eines Abführmittels, um die Resorption des Arzneimittels im Gastrointestinaltrakt zu verhindern), Verabreichung von Plasma oder anderen geeigneten Infusionen zur Behandlung von Hypotonie und Schock. Der mögliche Einsatz von Hämodialyse oder Hämoperfusion sollte erwogen werden.
Eine auftretende starke Bradykardie kann mit 1-2 mg Atropin (intravenös verabreicht) und/oder dem Einsatz eines Herzschrittmachers behandelt werden. Falls notwendig, können anschließend 10 mg Glukagon (intravenös als Bolus) verabreicht werden. Falls erforderlich, kann dies wiederholt werden oder anschließend 1-10 mg Glukagon pro Std. (je nach Reaktion) als intravenöse Infusion verabreicht werden.
Sollte keine Reaktion auf Glukagon erfolgen oder Glukagon nicht verfügbar sein, können beta-adrenozeptorstimulierende Substanzen (Dopamin, Dobutamin, Isoprenalin, Orciprenalin, Ephinephrin) in Abhängigkeit von Körpergewicht und Effekt verabreicht werden. Dobutamin wird als intravenöse Infusion (2,5-10 µg/kg/min), Isoprenalin (10-25 µg) als Infusion (die Infusionsgeschwindigkeit sollte 5 µg/min nicht überschreiten) verabreicht.
Aufgrund seiner positiv inotropen Wirkung kann Dobutamin auch zur Behandlung von Hypotonie und akuter Herzinsuffizienz eingesetzt werden. Im Falle einer sehr hohen Überdosierung ist es sehr wahrscheinlich, dass diese Dosierungen nicht ausreichen, um der kardialen Wirkung einer Beta-adrenozeptor-Blockade entgegenzuwirken. Die Dosis von Dobutamin und Isoprenalin sollte deshalb, wenn notwendig, erhöht werden, um den erforderlichen therapeutischen Effekt zu erzielen.
Ein Bronchospasmus kann in der Regel durch den Einsatz von Bronchodilatoren behandelt werden.
Das Risiko einer Hypotonie, die infolge der Behandlung mit einem Beta-adrenozeptor-Agonisten auftreten kann, kann durch die Verwendung eines selektiveren Wirkstoffs (Dobutamin) reduziert werden.
Um den Flüssigkeits- und Elektrolyhaushalt im Normbereich zu halten sollte übermäßiger Harnausscheidung entgegengewirkt werden.
Bei generalisierten Krampfanfällen empfiehlt sich die langsame intravenöse Gabe von Diazepam.
Atenolol ist dialysierbar.
Therapeutische Maßnahmen bei Überdosierung des Thiaziddiuretikums bei:
-
Hypovolämie: Volumensubstitution
-
Hypokaliämie: Kaliumsubstitution
-
Kreislaufkollaps: Schocklagerung, ggf. Schocktherapie.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Kombination aus β-Rezeptorenblocker und Diuretikum
ATC-Code: C07BB03
Diese Arzneimittel sind Kombinationspräparate mit Atenolol und Chlortalidon als wirksame Bestandteile.
Atenolol
Atenolol ist ein
hydrophiler Betarezeptorenblocker mit relativer
1-Selektivität ("Kardioselektivität"), ohne intrinsische
sympathomimetische Aktivität (ISA) und ohne membranstabilisierende
Wirkung.
Die Substanz senkt in Abhängigkeit von der Höhe
des Sympathikotonus die Frequenz und die Kontraktionskraft des
Herzens, die AV-Überleitungsgeschwindigkeit und die
Plasma-Renin-Aktivität. Atenolol kann durch Hemmung von
2-Rezeptoren
eine Erhöhung des Tonus der glatten Muskulatur bewirken.
Chlortalidon
Chlortalidon ist ein Benzothiadiazin-Derivat mit lang anhaltender Wirksamkeit.
Thiazide wirken direkt an den Nieren, indem sie die Natriumchlorid- und die damit verbundene Wasserausscheidung vermehren. Ihr klinisch relevanter Hauptangriffsort ist der frühdistale Tubulus. Dort hemmen sie den elektroneutralen Na-Cl-Cotransport in der luminalen Zellmembran. Kalium und Magnesium werden vermehrt ausgeschieden, Calcium wird vermindert ausgeschieden.
Durch hohe Chlortalidon-Dosen kann Bikarbonat infolge einer Hemmung der Karboanhydratase vermehrt ausgeschieden werden, so dass der Urin alkalisiert wird.
Durch Azidose oder Alkalose wird die saluretische bzw. diuretische Wirkung des Chlortalidons nicht wesentlich beeinflusst.
Während der Langzeittherapie mit Chlortalidon wird die Kalziumausscheidung über die Niere reduziert, so dass eine Hyperkalziämie resultieren kann.
Als Mechanismen der antihypertensiven Wirkung von Chlortalidon werden ein veränderter Natriumhaushalt, eine Reduktion des extrazellulären Wasser- und Plasmavolumens, eine Änderung des renalen Gefäßwiderstandes sowie eine reduzierte Ansprechbarkeit auf Norepinephrin und Angiotensin II diskutiert.
Bei chronisch niereninsuffizienten Patienten (Kreatinin-Clearance unter 30 ml/min und/oder Serum-Kreatin über 1,8 mg/100 ml) ist Chlortalidon unwirksam.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Atenolol
Nach oraler Applikation wird Atenolol zu ca. 50 % aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert. Da Atenolol keinem First-pass-Metabolismus unterliegt, beträgt die systemische Verfügbarkeit ebenfalls ca. 50 %. Maximale Plasmaspiegel werden nach 2 – 4 Stunden erreicht. Die Plasmaproteinbindung liegt bei ca. 3 %; das relative Verteilungsvolumen beträgt 0,7 l/kg.
Atenolol wird in sehr geringem Maße metabolisiert. Es entstehen keine aktiven Metaboliten mit klinischer Relevanz.
Etwa 90 % des systemisch verfügbaren Atenolols werden innerhalb 48 Stunden unverändert über die Nieren eliminiert. Die Eliminationshalbwertszeit von Atenolol beträgt bei normaler Nierenfunktion 6 – 10 Stunden. Bei terminaler Niereninsuffizienz kann die Eliminationshalbwertszeit auf bis zu 140 Stunden ansteigen.
Chlortalidon
Chlortalidon wird relativ langsam aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert (t50der Resorption ca. 2,6 h). Die systemische Verfügbarkeit beträgt ca. 64 ± 10 % nach oraler Aufnahme. Die Plasmaeiweißbindung liegt bei 75 %, das Verteilungsvolumen bei 4 l/kg.
Chlortalidon wird hauptsächlich renal als vorwiegend unveränderte Substanz eliminiert. Die Eliminationshalbwertszeit beträgt ca. 50 Stunden.
Bioverfügbarkeit
Ateno comp-ISIS
Eine im Jahr 1989 durchgeführte Bioverfügbarkeitsuntersuchung an 24 Probanden ergab im Vergleich zum Referenzpräparat (Kombinationspräparat mit 50 mg Atenolol/12,5 mg Chlortalidon)
1. Atenolol
|
Testpräparat Ateno comp-ISIS |
Referenzpräparat |
maximale Plasmakonzentration (Cmax) : |
374.96 ng/ml |
385.50 ng/ml |
Zeitpunkt der maximalen Plasmakonzentration (t max) : |
2.5 h |
2.5 h |
Fläche unter der Kon-zentrations-Zeit-Kurve (AUC) : |
3971.01 h x ng/ml |
3827.66 h x ng/ml |
Angabe der Werte als Mittelwerte (Die Werte beziehen sich auf Atenolol 50 mg).
Mittlere Plasmaspiegelverläufe im Vergleich zu einem Referenzpräparat in einem Konzentrations-Zeit-Diagramm:
2. Chlortalidon
|
Testpräparat Ateno comp-ISIS |
Referenzpräparat |
maximale Plasmakonzentration (C max) : |
1.92 µg/ml |
1.85 µg/ml |
Zeitpunkt der maximalen Plasmakonzentration (t max) : |
10.0 h |
10.0 h |
Fläche unter der Kon-zentrations-Zeit-Kurve (AUC) : |
153.40 h x µg/ml |
147.66 h x µg/ml |
Angabe der Werte als Mittelwerte (Die Werte beziehen sich auf Chlortalidon 12,5 mg).
Mittlere Plasmaspiegelverläufe im Vergleich zu einem Referenzpräparat in einem Konzentrations-Zeit-Diagramm:
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
a) Akute und chronische Toxizität
Siehe Abschnitt 4.9 Überdosierung.
Tierexperimentelle Untersuchungen zur chronischen Toxizität mit der Kombination Atenolol und Chlortalidon liegen nicht vor.
b) Mutagenes und tumorerzeugendes Potenzial
Chlortalidon induziert in Säugerzellen in vitro Chromosomenmutationen.In vivo Experimente an Mäusen erbrachten keine derartigen Hinweise im Knochenmark und in Hepatozyten. Die Bedeutung der positiven in vitro Befunde ist nicht ausreichend geklärt. Langzeituntersuchungen am Tier auf ein tumorerzeugendes Potenzial von Chlortalidon liegen nicht vor.
Atenolol wurde keiner ausführlichen Mutagenitätsprüfung unterzogen. Bisherige Tests verliefen negativ. In Langzeituntersuchungen an Ratten und Mäusen ergaben sich keine Hinweise auf ein tumorerzeugendes Potenzial von Atenolol.
c) Reproduktionstoxikologie
Beide Wirkstoffe passieren die Plazenta. Atenolol erreicht im fetalen Blut ähnliche Konzentrationen wie im maternalen.
Für Chlortalidon liegen unzureichende Erfahrungen am Menschen vor. Eine Studie mit 20 in der Frühschwangerschaft Chlortalidon-exponierten Frauen, hat Anhaltspunkte für ein erhöhtes Fehlbildungsrisiko gegeben.
Für Atenolol liegen unzureichende Erfahrungen mit einer Exposition in der Frühschwangerschaft vor. Neugeborene von Frauen, die während der Schwangerschaft mit Atenolol behandelt wurden, zeigten in mehreren Studien ein deutlich niedrigeres Geburtsgewicht als Neugeborene unbehandelter Mütter bzw. als Neugeborene, deren Mütter mit anderen -Blockern behandelt wurden, wobei möglicherweise auch die Schwere der mütterlichen Erkrankung ein ursächlicher Faktor war. Auch wurde eine Erniedrigung der Herzfrequenz bei exponierten Feten, respektive Neugeborenen, beobachtet. Ein Fall von -Blockade bei einem Neugeborenen wurde beschrieben.
Beide Wirkstoffe gehen in die Muttermilch über, Atenolol reichert sich in der Milch an. Aufgrund der hohen Konzentrationen beider Wirkstoffe ist beim gestillten Säugling eine pharmakologische Wirkung zu erwarten.
Ergebnisse aus Tierversuchen:
Reproduktionstoxikologische Untersuchungen an Ratten und Kaninchen haben keine Hinweise auf ein teratogenes Potenzial der Kombination von Atenolol und Chlortalidon ergeben. Ab einer Dosis von 8 mg/kg/Tag Atenolol plus 2 mg/kg/Tag Chlortalidon wurden beim Kaninchen embryoletale Wirkungen beobachtet.
Nach Verabreichung von Atenolol allein kam es bei der Ratte zu einem Anstieg der Embryoletalität bereits unterhalb einer maternal toxischen Dosis.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Maisstärke
Hochdisperses Siliciumdioxid
Crospovidon
Magnesiumstearat [Ph.-Eur.]
Talkum
Macrogol 6000
Hypromellose
Simethicon-Emulsion
Poly(ethylacrylat-co-methylmethacrylat) (2:1)
Titandioxid (E 171)
Eisen(III)-hydroxid-oxidx H2O (E 172)
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
5 Jahre
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
PP/Alu-Blister
Packungsgrößen:
Ateno comp-ISIS
30 Filmtabletten (N1)
50 Filmtabletten (N2)
100 Filmtabletten (N3)
AP 500 (10 x 50) Filmtabletten
Ateno comp-ISISforte
30 Filmtabletten (N1)
50 Filmtabletten (N2)
100 Filmtabletten (N3)
AP 500 (10 x 50) Filmtabletten
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
7. INHABER DER ZULASSUNG
Actavis Deutschland GmbH & Co. KG
Elisabeth-Selbert-Str. 1
40764 Langenfeld
Telefon: 02173/1674 – 0
Telefax: 02173/1674 – 240
8. ZULASSUNGSNUMMERN
16143.00.00
16143.01.00
9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG / VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
Datum der Zulassung: 21. Juli 1993
Datum der Verlängerung: 13. Juni 2003
10. STAND DER INFORMATION
Februar 2011
11. VERKAUFSABGRENZUNG
Verschreibungspflichtig
Ateno comp-ISIS / -forte, Filmtabletten KSt Feb 2011 Seite 25 von 25