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Atenogamma Comp. Forte

Document: 18.06.2014   Gebrauchsinformation (deutsch) change

Gebrauchsinformation: Information für Patienten

Atenogamma® comp. forte

Wirkstoffe: Atenolol 100 mg, Chlortalidon 25 mg Filmtabletten

Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der

Einnahme dieses Arzneimittels beginnen, denn sie enthält wichtige

Informationen.

•    Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.

•    Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal.

•    Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese die gleichen Beschwerden haben wie Sie.

•    Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt,

Apotheker oder das medizinische Fachpersonal. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Siehe Abschnitt 4.


Was in dieser Packungsbeilage steht:

1.    Was ist Atenogamma® comp. forte und wofür wird es angewendet?

2.    Was sollten Sie vor der Einnahme von Atenogamma® comp. forte beachten?

3.    Wie ist Atenogamma® comp. forte einzunehmen?

4.    Welche Nebenwirkungen sind möglich?

5.    Wie ist Atenogamma® comp. forte aufzubewahren?

6.    Inhalt der Packung und weitere Informationen

1. WAS IST ATENOGAMMA® COMP. FORTE UND WOFÜR WIRD ES ANGEWENDET?

Atenogamma® comp. forte ist ein Blutdrucksenkendes Arzneimittel (Kombination aus einem Beta-Rezeptorenblocker und einem harntreibenden Arzneimittel (Diuretikum)).

Anwendungsgebiet

Bluthochdruck (Hypertonie)

Atenogamma® comp. forte ist angezeigt bei Patienten, deren Blutdruck mit Atenolol oder Chlortalidon allein nicht ausreichend gesenkt werden konnte.

2. WAS SOLLTEN SIE VOR DER EINNAHME VON ATENOGAMMA® COMP. FORTE BEACHTEN?

Atenogamma® comp. forte darf nicht eingenommen werden,

-    wenn Sie allergisch gegen Atenolol oder andere Beta-Rezeptorenblocker, Chlortalidon sowie andere Thiazide oder Sulfonamide oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind

-    bei Herzmuskelschwäche (manifester Herzinsuffizienz)

-    bei akutem Herzinfarkt

-    bei Schock

-    bei Erregungsleitungsstörungen von den Vorhöfen auf die Kammern (AV-Block 2. und 3. Grades)

-    bei Erkrankungen des Sinusknotens (sick-sinus-syndrome)

-    bei Erregungsleitungsstörungen zwischen Sinusknoten und Vorhof (sinuatrialer Block)

-    bei einem Ruhepuls von unter 50 Schlägen pro Minute vor Behandlungsbeginn (Bradykardie)

-    bei stark erniedrigtem Blutdruck (Hypotonie)

-    bei Übersäuerung des Blutes (Azidose)

-    bei Neigung zu Bronchialverkrampfung (bronchialer Hyperreagibilität, z.B. bei Asthma bronchiale)

-    bei Spätstadien peripherer Durchblutungsstörungen

-    bei gleichzeitiger Gabe von Mao-Hemmstoffen (Ausnahme Mao-B-Hemmstoffe)

-    bei schweren Nierenfunktionsstörungen (Niereninsuffizienz mit stark eingeschränkter oder fehlender Harnproduktion (Oligurie oder Anurie); Kreatinin-Clearance kleiner als 30 ml/min und/oder Serum-Kreatinin über 1,8 mg/100 ml)

-    bei schweren Leberfunktionsstörungen mit Bewußtseinsstörungen

-    bei klinisch bedeutsamen Störungen im Mineralhaushalt wie erhöhtem Kalziumgehalt im Blut sowie Natrium- oder Kaliummangel

-    bei Gicht

-    in der Schwangerschaft

-    in der Stillzeit

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, Apotheker oder dem medizinischen Fachpersonal, bevor Sie Atenogamma® comp. forte einnehmen.

Im folgenden wird beschrieben, wann Sie Atenogamma® comp. forte nur unter bestimmten Bedingungen und nur mit besonderer Vorsicht anwenden dürfen. Befragen Sie hierzu bitte Ihren Arzt. Dies gilt auch, wenn diese Angaben bei Ihnen früher einmal zutrafen.

Eine besonders sorgfältige ärztliche Überwachung ist erforderlich bei:

-    geringgradigen Erregungsleitungsstörungen von den Vorhöfen auf die Kammern (AV-Block 1. Grades)

-    Vorliegen einer Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) mit stark schwankenden Blutzuckerwerten (Zustände mit stark erniedrigtem Blutzucker möglich)

-    längerem strengen Fasten oder schwerer körperlicher Belastung (Zustände mit stark erniedrigtem Blutzucker möglich)

-    Vorliegen eines hormonproduzierenden Tumors des Nebennierenmarks (Phäochromozytom, vorherige Therapie mit alpha-Rezeptorenblockern erforderlich)

-    gleichzeitiger Einnahme von Digitalispräparaten, kortisonhaltigen Arzneimitteln (Glukokortikoiden) oder Abführmitteln (Laxantien)

-    eingeschränkter Leberfunktion

-    eingeschränkter Nierenfunktion leichteren Grades

Bei Patienten mit einer Schuppenflechte (Psoriasis) in der persönlichen oder fämiliären Vorgeschichte sollte die Anwendung von Arzneimitteln, die BetaRezeptorenblocker enthalten (z. B. Atenogamma® comp. forte) nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen.

Beta-Rezeptorenblocker können die Empfindlichkeit gegenüber Allergenen und die Schwere anaphylaktischer Reaktionen, d.h. akuter allergischer Allgemeinreaktionen, erhöhen. Bei Patienten mit schweren Überempfindlichkeitsreaktionen in der Vorgeschichte und bei Patienten unter Therapie zur Schwächung bzw. Aufhebung der allergischen Reaktionsbereitschaft (Desensibilisierungstherapie), kann es daher zu überschießenden anaphylaktischen Reaktionen kommen.

Da bei einer Zuckerkrankheit die Warnzeichen des erniedrigten Blutzuckers, insbesondere erhöhte Herzfrequenz und Zittern der Finger, verschleiert werden können, sind regelmäßige Blutzuckerkontrollen erforderlich.

Beim Tragen von Kontaktlinsen ist die Möglichkeit eines verminderten Tränenflusses zu beachten.

Während der Behandlung mit Atenogamma® comp. forte wird ihr behandelnder Arzt regelmäßig die Serumelektrolyte (insbesondere Kalium-, Natrium-, Kalzium-Ionen), Kreatinin und Harnstoff, die Serumlipide (Cholesterin und Triglyzeride), Leberwerte, Harnsäure, sowie den Blutzucker regelmäßig kontrollieren.

Während der Behandlung mit Atenogamma® comp. forte sollten Sie auf eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme achten und wegen erhöhter Kaliumverluste kaliumreiche Nahrungsmittel zu sich nehmen (z. B. Bananen, Gemüse, Nüsse).

Kinder und Jugendliche

Kinder dürfen mangels ausreichender Therapieerfahrung nicht mit Atenogamma® comp. forte behandelt werden.

Auswirkungen bei Fehlgebrauch zu Dopingzwecken

Die Anwendung von Atenogamma® comp. forte kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen. Eine missbräuchliche Anwendung des Arzneimittels Atenogamma® comp. forte zu Dopingzwecken kann zu einer Gefährdung Ihrer Gesundheit führen.

Einnahme von Atenogamma® comp. forte zusammen mit anderen Arzneimitteln:

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel anwenden kürzlich andere Arzneimittel angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel anzuwenden.

Folgende Wechselwirkungen zwischen Atenogamma® comp. forte bzw. Atenolol oder Chlortalidon sind beschrieben worden bei gleichzeitiger Anwendung von:

-    blutdrucksenkenden Arzneimitteln, harntreibenden Arzneimitteln (Diuretika), gefäßerweiternden Substanzen (Vasodilatatoren), Schlafmitteln (Barbituraten), Arzneimittel zur Behandlung von psychischen Erkrankungen (Phenothiazinen, bestimmte Antidepressiva), Alkohol: Verstärkter Blutdruckabfall

-    ACE-Hemmern (z. B. Captopril, Enalapril): zu Behandlungsbeginn Risiko eines massiven Blutdruckabfalls

-    Calciumantagonisten vom Verapamil- oder Diltiazem-Typ, anderen Antiarrhythmika (z. B. Disopyramid): verstärkter Blutdruckabfall, stark verminderte Herzfrequenz oder andere Herzrhythmusstörungen möglich Hinweis:

Die intravenöse Applikation von Calciumantagonisten vom Verapamil- und Diltiazem-Typ oder anderen Antiarrhythmika (wie Disopyramid) bei Patienten, die mit Atenogamma® comp. forte behandelt werden, sollte unterbleiben (Ausnahme Intensivmedizin).

-    Calciumantagonisten vom Nifedipin-Typ: verstärkte Blutdrucksenkung, in Einzelfällen Ausbildung einer Herzmuskelschwäche

-    Digitalis, Reserpin, alpha-Methyldopa, Guanfacin oder Clonidin (Arzneimittel zur Blutdrucksenkung): stark verminderte Herzfrequenz, Verzögerung der Erregungsleitung am Herzen. Überschießender Blutdruckanstieg (Hypertensive Krise) beim Absetzen von Clonidin, wenn nicht zuvor Atenogamma® comp. forte abgesetzt wurde. Die Behandlung mit Atenogamma® comp. forte erst mehrere Tage nach dem Absetzen von Clonidin beginnen.blutzuckersenkenden Arzneimitteln zum Einnehmen, Insulin:

Verstärkung des blutzuckersenkenden Effektes, Warnzeichen eines erniedrigten Blutzuckers (Hypoglykämie) - insbesondere erhöhte Herzfrequenz und Zittern der Finger - sind verschleiert oder abgemildert.

-    Arzneimitteln zur Behandlung der Herzschwäche (Digitalis): Wirkungen und Nebenwirkungen von Digitalisglykosiden können bei vorhandenem Kalium-und Magnesiummangel verstärkt werden

-    Norepinephrin, Epinephrin: beträchtlicher Blutdruckanstieg möglich

-    harnsäuresenkenden Arzneimitteln: Abschwächung der Wirkung

-    Arzneimitteln zur Behandlung von Depressionen (MAO-Hemmern): überschießender Bluthochdruck

-    Arzneimitteln gegen Schmerzen und Entzündungen (z. B. Salicylsäure, Indometacin): Abschwächung der blutdrucksenkenden Wirkung, in Einzelfällen Verschlechterung der Nierenfunktion

-    hochdosierter Salicylateinnahme: Verstärkung der toxischen Wirkung auf das zentrale Nervensystem

-    Narkotika: verstärkter Blutdruckabfall, Verstärkung der herzkraftschwächenden (negativ inotropen) Wirkung, (Information des Narkosearztes über die Therapie mit Atenogamma® comp. forte)

-    Muskelrelaxantien vom Curaretyp: Verstärkung und Verlängerung der muskelrelaxierenden Wirkung (Information des Narkosearztes über die Therapie mit Atenogamma® comp. forte)

-    kaliumausscheidenden Arzneimitteln (z. B. Furosemid), kortisonhaltigen Arzneimitteln (Glukokortikoide), Arzneimitteln zur Funktionsdiagnostik der Nebennieren (ACTH), Arzneimitteln zur Behandlung von Magengeschwüren (Carbenoxolon), pilzhemmenden Arzneimitteln (Amphothericin B) oder Mißbrauch von Abführmitteln: Störungen im Mineralhaushalt (verstärkte Kalium- und/oder Magnesiumverluste)

-    die Zellteilung hemmenden Arzneimitteln (Zytostatika wie Cyclophosphamid, Fluorouracil, Methotrexat): verstärkte knochenmarkschädigende Wirkung (insbesondere Granulozytopenie)

-    Lithium: Erhöhung der Lithium-Konzentration im Blut (regelmäßige Kontrolle!), somit Verstärkung der toxischen Wirkung von Lithium auf Herz und Nerven

-    Arzneimitteln zur Senkung erhöhter Fettspiegel (Cholestyramin, Colestipol): verminderte Aufnahme

-    Vitamin D, Kalziumsalzen: Anstieg des Serumkalziums Schwangerschaft und Stillzeit

Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.

Atenogamma® comp. forte darf in der Schwangerschaft nicht angewendet werden.

In der Stillzeit ist Atenogamma® comp. forte kontraindiziert, da beide Wirkstoffe in erheblichen Mengen in die Muttermilch übergehen und mit pharmakologischen Wirkungen beim Säugling zu rechnen ist.

Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen:

Die Behandlung des Bluthochdrucks mit diesem Arzneimittel bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kontrolle.

Durch individuell auftretende unterschiedliche Reaktionen kann das Reaktionsvermögen soweit verändert sein, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt im verstärkten Maß bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.

3.    WIE IST ATENOGAMMA® COMP. FORTE EINZUNEHMEN?

Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.

Die folgenden Angaben gelten, soweit Ihnen Ihr Arzt Atenogamma® comp. forte nicht anders verordnet hat. Bitte halten Sie sich an die Anwendungsvorschriften, da Atenogamma® comp. forte sonst nicht richtig wirken kann.

Grundsätzlich sollte die Behandlung des Bluthochdrucks mit einem Einzelwirkstoff in niedriger Dosierung (einschleichend) begonnen werden.

Die Gabe der fixen Kombination Atenogamma® comp. forte wird erst nach vorangegangener individueller Dosiseinstellung (Dosistitration) mit den Einzelsubstanzen (d. h. Atenolol und Chlortalidon) empfohlen. Wenn klinisch vertretbar, kann eine direkte Umstellung von der Monotherapie auf die fixe Kombination in Erwägung gezogen werden.

Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:

Bei Patienten, für die eine Kombinationsbehandlung angezeigt ist, 1-mal täglich 1 Filmtablette Atenogamma® comp. forte (entsprechend 100 mg Atenolol/25 mg Chlortalidon).

Art der Anwendung:

Das Arzneimittel wird mit ausreichend Flüssigkeit (z. B. 1 Glas Wasser) unzerkaut vor der Mahlzeit eingenommen.

Die Bruchkerbe dient nur zum Teilen der Tablette, wenn Sie Schwierigkeiten haben, diese im Ganzen zu schlucken.

Dauer der Anwendung:

Über die Dauer der Anwendung entscheidet der behandelnde Arzt.

Wenn Sie eine größere Menge Atenogamma® comp. forte eingenommen haben als Sie sollten:

In Abhängigkeit vom Ausmaß der Überdosierung sind folgende Symptome möglich: starker Blutdruckabfall, verlangsamte Herzfrequenz bis hin zum Herzstillstand, Herzmuskelschwäche, Herzrhythmusstörungen, Atembeschwerden, Bronchospasmen, Erbrechen, Schwäche, Schwindelgefühl, Bewusstseinsverlust (bis zum Koma), Krampfanfälle, Nierenversagen, Darmverschluss.

Bei dringendem Verdacht einer Überdosierung benötigen Sie ärztliche Hilfe!

Sollte Atenogamma® comp. forte in zu großen Mengen eingenommen worden sein, verständigen Sie sofort einen Arzt/Notarzt. Dieser kann entsprechend der Schwere einer Vergiftung über die erforderlichen Maßnahmen entscheiden.

Halten Sie eine Packung des Arzneimittels bereit, damit sich der Arzt über den aufgenommenen Wirkstoff informieren kann.

Wenn Sie die Einnahme von Atenogamma® comp. forte vergessen haben:

Nehmen Sie nicht die doppelte Menge ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben, sondern führen Sie die Einnahme wie verordnet fort.

Wenn Sie die Einnahme von Atenogamma® comp. forte abbrechen:

Unterbrechen oder beenden Sie die Behandlung mit Atenogamma® comp. forte nicht ohne Rücksprache mit Ihrem behandelnden Arzt. Ein Absetzen der Therapie mit Atenogamma® comp. forte sollte besonders bei Erkrankungen der Herzkranzgefäße nicht abrupt, sondern ausschleichend erfolgen.

Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal.

4. WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?

Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.

Mögliche Nebenwirkungen:

Sehr häufig (bei mehr als 1 von 10 Behandelten):

Erhöhte Blutzuckerspiegel und eine vermehrte Ausscheidung von Zucker im Urin bei Stoffwechselgesunden, bei Patienten im Vorstadium einer Zuckerkrankheit (latenter Diabetes mellitus) oder bei zuckerkranken Patienten.

Störungen im Flüssigkeits- und Mineralhaushalt bei langfristiger, kontinuierlicher Einnahme, insbesondere verminderte Kalium- und Natriumspiegeln (Hypokaliämie und Hyponatriämie), ferner verminderte Magnesium- und Chloridspiegel sowie erhöhte Kalziumspiegel im Blut (Hypomagnesiämie, Hypochlorämie, Hyperkalziämie). Erhöhte Harnsäurewerte im Blut (Hyperurikämie). Gichtanfälle bei entsprechend veranlagten Patienten.

Häufig (bei mehr als 1 von 100, aber bei weniger als 1 von 10 Behandelten):

Zentralnervöse Störungen wie Müdigkeit, Schwindelgefühl, Kopfschmerzen, Schwitzen, Benommenheit, Verwirrtheit, Halluzinationen, Psychosen, Alpträume oder verstärkte Traumaktivität, Schlafstörungen und depressiven Verstimmungen insbesondere zu Beginn der Behandlung.

Vorübergehende Magen-Darm-Beschwerden (Übelkeit, Erbrechen, Schmerzen und Krämpfe im Bauchraum, Durchfall, Verstopfung).

Allergische Hautreaktionen wie Rötung (Erythem), Hautausschlag durch Lichteinwirkung (photoallergisches Exanthem), kleinfleckige Einblutungen in Haut und Schleimhaut (Purpura), Juckreiz (Pruritus), stark juckende Quaddeln (Urtikaria) und Arzneimittelfieber.

Verstärkte Blutdrucksenkung (Hypotonie), Verminderung der Herzfrequenz (Bradykardie), kurzdauernde Bewusstlosigkeit (Synkopen), Überleitungsstörungen vom Vorhof auf die Kammer oder Verstärkung einer Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz). Kribbeln, Taubheitsgefühl (Parästhesien) und Kältegefühl an den Gliedmaßen.

Muskelschwäche oder Muskelkrämpfe.

Auf die verstärkte Harnausscheidung zurückzuführende Begleiterscheinungen wie Mundtrockenheit und Durst, Schwäche und Schwindelgefühl, Herzklopfen, verminderter Blutdruck, und Kreislaufstörungen mit vermindertem Blutdruck beim Wechsel vom Liegen zum Stehen (orthostatische Regulationsstörungen).

Verstärkte Magnesiumausscheidungen im Harn (Hypermagnesiurien). Vorübergehender Anstieg der harnpflichtigen Substanzen (Kreatinin, Harnstoff) im Blut.

Gelegentlich (bei mehr als 1 von 1000, aber bei weniger als 1 von 100 Behandelten):

Geringgradige Sehstörungen (z. B. verschwommenes Sehen), Augenbindehautentzündung (Konjunktivitis) oder verminderter Tränenfluss (dies ist beim Tragen von Kontaktlinsen zu beachten). Verschlimmerung einer bestehenden Kurzsichtigkeit.

Gelbsucht (cholestatischer Ikterus).

Akute Nierenentzündung (interstitielle Nephritis), Gefäßentzündung (Vaskulitis), Verminderung der roten und weißen Blutkörperchen (Anämie, Leukopenie), Verminderung der Blutplättchen (Thrombozytopenie).

Erhöhte Amylasewerte im Blut und Entzündungen der Bauchspeicheldrüse.

Sehr selten (bei weniger als 1 von 10.000 Behandelten):

Verstärkung der Anfälle bei Patienten mit anfallsweise auftretenden Schmerzen in der Herzgegend (Angina pectoris).

Libido- und Potenzstörungen.

Hochgradige Verminderung bestimmter weißer Blutkörperchen mit Infektneigung und schweren Allgemeinsymptomen (Agranulozytose).

Plötzlich auftretende Wasseransammlung in der Lunge (Lungenödem), die durch Überempfindlichkeit gegenüber dem Arzneimittel (Idiosynkrasie) hervorgerufen wurde.

Arzneimittel, die Beta-Rezeptorenblocker enthalten, können sehr selten eine Psoriasis auslösen, die Symptome dieser Erkrankung verschlechtern oder zu psoriasiformen Exanthemen führen.

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar):

Verstärkung der Beschwerden bei Patienten mit peripheren Durchblutungsstörungen - einschließlich Patienten mit Verkrampfungen der Fingerschlagadern (RaynaudSyndrom).

Atemnot bei Patienten mit Neigung zu Bronchialverkrampfungen (insbesondere bei obstruktiven Atemwegserkrankungen) infolge einer möglichen Erhöhung des Atemwegswiderstandes.

Verschlechterung der Stoffwechsellage bei Patienten mit bereits bestehender Zuckerkrankheit (manifester Diabetes mellitus). Erscheinung einer bisher nicht in Erscheinung getretenen Zuckerkrankheit (latenter Diabetes mellitus).

Zustände mit erniedrigtem Blutzucker nach längerem strengen Fasten oder schwerer körperlicher Belastung.

Verschleierung von Warnzeichen eines erniedrigten Blutzuckers - insbesondere erhöhte Herzfrequenz (Tachykardie) und Zittern der Finger (Tremor).

Störungen im Fettstoffwechsel. Anstieg der Blutfette (Cholesterin, Triglyzeride). Verschleierung der klinischen Zeichen einer Thyreotoxikose (z.B. Tachykardie, Tremor) bei Patienten mit Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose).

Müdigkeit, Schläfrigkeit, Muskelschwäche, Missempfindungen an den Gliedmaßen (Parästhesien), Lähmungen, Teilnahmslosigkeit (Apathie) oder Herzrhythmusstörungen infolge von verminderten Kaliumspiegeln im Blut. Teilweise Darmlähmung (Subileus) bis hin zu einem Darmverschluss (paralytischen Ileus) oder Bewusstseinsstörungen bis zum Koma auf Grund schwerer Kaliumverluste. EKG-Veränderungen und gesteigerte Glykosidempfindlichkeit.

Entwicklung einer Störung im Säure-Basen-Haushalt des Blutes (metabolische Alkalose) bzw. Verschlechterung einer bereits bestehenden metabolischen Alkalose als Folge der Mineral- und Flüssigkeitsverluste.

Erhöhte Leberwerte.

Beta-Rezeptorenblocker können die Empfindlichkeit gegenüber Allergenen und die Schwere anaphylaktischer Reaktionen, d. h. akuter allergischer Allgemeinreaktionen, erhöhen. Bei Patienten mit schweren Überempfindlichkeitsreaktionen in der Vorgeschichte und bei Patienten unter Therapie zur Schwächung bzw. Aufhebung der allergischen Reaktionsbereitschaft (Desensibilisierungstherapie) kann es daher zu überschießenden anaphylaktischen Reaktionen kommen.

Benachrichtigen Sie Ihren Arzt, damit er über den Schweregrad und gegebenenfalls erforderliche Maßnahmen entscheiden kann.

Meldung von Nebenwirkungen

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt über das nationale Meldesystem anzeigen:

Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte

Abt. Pharmakovigilanz Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3 D-53175 Bonn

Website: http://www.bfarm.de

Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.

5.    WIE IST ATENOGAMMA® COMP. FORTE AUFZUBEWAHREN?

Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.

Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Blister und der äußeren Umhüllung angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.

Aufbewahrungsbedingungen :

Nicht über 25°C lagern.

Entsorgen Sie Arzneimittel nicht im Abwasser. Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei.

6.    INHALT DER PACKUNG UND WEITERE INFORMATIONEN

Was Atenogamma® comp. forte enthält:

Die Wirkstoffe sind Atenolol und Chlortalidon.

1 Filmtablette enthält 100 mg Atenolol und 25 mg Chlortalidon.

Die sonstigen Bestandteile sind:

Maisstärke, Mikrokristalline Cellulose, Hochdisperses Siliciumdioxid, Crospovidon, Magnesiumstearat, Talkum.

Filmhülle: Macrogol 6000, Hypromellose, Talkum, Silikonemulsion, Poly(ethylacrylat-co- methylmethacrylat) (2:1), Titandioxid E 171, Eisenoxidhydrat E 172.

Wie Atenogamma® comp. forte aussieht und Inhalt der Packung:

Filmtabletten mit Bruchrille

Packungen mit 30, 50 und 100 Filmtabletten.

Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller

Wörwag Pharma GmbH & Co. KG

Calwer Str. 7

71034 Böblingen

Tel.: 07031/6204-0

Fax: 07031/6204-31

E-Mail: info@woerwagpharma.com

Hersteller

C.P.M. Contract Pharma GmbH & Co. KG Frühlingstr. 7

83630 Feldkirch-Westerham

Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im März 2014

Hinweis zum Teilen der Tabletten:

Zum Halbieren der Tablette legen Sie diese mit der Bruchrille nach oben auf eine glatte, feste Unterlage (Tischplatte oder ähnliches) und drücken Sie mit beiden Zeigefingern gleichzeitig links und rechts der Bruchrille fest auf die Tablette. So zerfällt die Tablette in zwei Teile.

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