Axifolin 10 Mg/Ml Injektionslösung
axifolin® 10 mg/ml Injektionslösung ENR 2152677 / Zul.-Nr.: 52677.00.00 Gebrauchsinformation |
Apocare Pharma GmbH |
Wortlaut der für die Packungsbeilage vorgesehenen Angaben
Gebrauchsinformation: Information für den Anwender
axifolin®10 mg/ml Injektionslösung
Wirkstoff: Calciumfolinat
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage / Gebrauchsinformation sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme / Anwendung dieses Arzneimittels beginnen.
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Diese Packungsbeilage beinhaltet:
Was ist axifolin® 10 mg/ml Injektionslösung und wofür wird es angewendet?
Was müssen Sie vor der Anwendung von axifolin® 10 mg/ml Injektionslösung beachten?
Wie ist axifolin® 10 mg/ml Injektionslösung anzuwenden?
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie ist axifolin® 10 mg/ml Injektionslösung aufzubewahren?
Weitere Angaben
1. WAS IST axifolin®10 mg/ml Injektionslösung UND WOFÜR WIRD SIE ANGEWENDET?
axifolin®10 mg/ml Injektionslösung gehört zu der Arzneimittelgruppe der Antidote (Substanz, die der Toxizität einer zytostatischen Behandlung entgegenwirkt). axifolin®10 mg/ml Injektionslösung wird ferner in Kombination mit 5-Fluoruracil in der Behandlung von Dickdarmkrebs eingesetzt.
axifolin®10 mg/ml Injektionslösung wird angewendet:
• um die Toxizität und der Wirkung von Folsäure-Antagonisten wie Methotrexat bei der zytotoxischen Therapie oder Überdosierung bei Erwachsenen und Kindern zu verringern oder ihnen entgegenzuwirken. In der zytotoxischen Therapie ist dieses Vorgehen allgemein bekannt als “Calciumfolinat-Rescue”.
• in Kombination mit 5-Fluoruracil in der Therapie von Krebserkrankungen
-
bei fortgeschrittener oder metastasierter Krebserkrankung des Dick- und Enddarms (kolorektales Karzinom).
-
als unterstützende (adjuvante) Chemotherapie von Krebserkrankung des Dickdarms (Kolonkarzinom) im Stadium III nach vorausgegangener kurativer operativer Entfernung des Primärtumors.
2. WAS MÜSSEN SIE VOR DER ANWENDUNG VON axifolin®10 mg/ml Injektionslösung BEACHTEN?
axifolin®10 mg/ml Injektionslösung darf nicht angewendet werden
-
Bekannte Überempfindlichkeit gegenüber Calciumfolinat oder einem der anderen Bestandteile.
-
Perniziöse Anämie oder andere Anämien durch Vitamin B12-Mangel.
Hinsichtlich der Behandlung schwangerer oder stillender Frauen durch Calciumfolinat und Methotrexat oder 5-Fluoruracil siehe Abschnitt “Schwangerschaft und Stillzeit” und die Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels von Methotrexat- und 5-Fluoruracil-haltigen Arzneimitteln.
Besondere Vorsicht bei der Anwendung von axifolin®10 mg/ml Injektionslösung ist erforderlich
Calciumfolinat darf nur als intramuskuläre oder intravenöse Injektion gegeben werden und darf nicht intrathekal angewandt werden.Nach der intrathekalen Gabe von Folinsäure nach vorheriger intrathekaler Überdosierung von Methotrexat wurden Todesfälle berichtet.
Allgemein
Calciumfolinat sollte zusammen mit Methotrexat
oder 5-Fluoruracil nur unter der direkten Aufsicht eines Arztes,
der Erfahrung mit der Anwendung von Chemotherapeutika bei
Krebserkrankungen hat, angewandt werden.
Eine Behandlung mit Calciumfolinat kann eine perniziöse Anämie oder andere Anämien, die durch Vitamin B12-Mangel verursacht sind, maskieren.
Viele zytotoxische Arzneimittel - direkte oder indirekte Hemmer der DNS-Synthese - führen zu einer Makrozytose (Hydroxycarbamid, Cytarabin, Mercaptopurin, Thioguanin). Eine solche Makrozytose sollte nicht mit Folinsäure behandelt werden.
Bei Epileptikern, die mit Phenobarbital, Phenytoin, Primidon und Succinimiden behandelt werden, besteht das Risiko, dass die Frequenz der Anfälle, bedingt durch eine Abnahme der Plasmakonzentrationen der anti-epileptischen Arzneimittel, zunimmt. Während der Anwendung von Calciumfolinat und nach dem Absetzen wird eine klinische Überwachung, möglicherweise eine Überwachung der Plasmaspiegel, und, falls notwendig, eine Dosisanpassung des Antiepilektikums empfohlen (siehe auch Abschnitt “Bei Anwendung von axifolin®10 mg/ml Injektionslösung mit anderen Arzneimitteln”).
Calciumfolinat/5-Fluoruracil
Calciumfolinat kann das Toxizitätsrisiko von
5-Fluoruracil, besonders bei älteren oder geschwächten Patienten,
verstärken. Die häufigsten Anzeichen, die dosislimitierend sein
können, sind Leukopenie, Mukositis, Stomatitis und/oder Diarrhö.
Wenn Calciumfolinat und 5-Fluoruracil in Kombination angewandt
werden, muss die 5-Fluoruracil-Dosierung beim Auftreten von
Toxizität stärker reduziert werden, als bei alleiniger Gabe von
5-Fluoruracil.
Die Kombinationsbehandlung mit 5-Fluoruracil und
Calciumfolinat sollte bei Patienten mit Symptomen einer
gastrointestinalen Toxizität, unabhängig vom Schweregrad, weder
eingeleitet noch aufrechterhalten werden, bis der Patient keine
Symptome mehr zeigt.
Da Diarrhö ein Zeichen gastrointestinaler Toxizität sein kann, müssen Patienten, die sich mit einer Diarrhö vorstellen, sorgfältig überwacht werden, bis der Patient keine Symptome mehr zeigt, da eine rasche klinische, zum Tod führende Verschlechterung auftreten kann. Wenn Diarrhö und/oder Stomatitis auftritt, ist es ratsam, die Dosis von 5-Fluoruracil zu reduzieren, bis die Symptome vollständig abgeklungen sind. Besonders Ältere und Patienten, die aufgrund ihrer Erkrankung in einem schlechten Allgemeinzustand sind, unterliegen einem erhöhten Risiko für das Auftreten dieser Toxizitäten. Daher ist bei der Behandlung dieser Patienten besondere Vorsicht geboten.
Bei älteren Patienten und Patienten, die sich einer vorhergehenden Strahlentherapie unterzogen haben, wird empfohlen, mit einer reduzierten Dosierung von 5-Fluoruracil zu beginnen.
Calciumfolinat darf nicht mit 5-Fluoruracil in der gleichen i.v. Injektion oder Infusion gemischt werden.
Bei Patienten, die eine kombinierte 5-Fluoruracil/Calciumfolinat-Behandlung erhalten, sollte der Calciumspiegel kontrolliert und zusätzlich Calcium gegeben werden, falls der Calciumspiegel niedrig ist.
Calciumfolinat/Methotrexat
Für spezielle Einzelheiten zur Reduktion der
Methotrexat-Toxizität beachten Sie bitte die Zusammenfassung der
Merkmale des Arzneimittels (SPC/Fachinformation) von
Methotrexat.
Calciumfolinat hat keinen Einfluss auf die nicht-hämatologischen Toxizitäten von Methotrexat, wie die Nephrotoxizität als Folge von Methotrexat und/oder der Ausfällung von Metaboliten in der Niere. Bei Patienten, mit einer verzögerten frühen Methotrexat-Elimination, besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass sie ein reversibles Nierenversagen und alle mit Methotrexat verbundenen Toxizitäten entwickeln (bitte beachten Sie die SPC/Fachinformation für Methotrexat). Das Vorhandensein einer vorbestehenden oder methotrexat-induzierten Niereninsuffizienz ist möglicherweise mit einer verzögerten Exkretion von Methotrexat verbunden und kann die Notwendigkeit höherer Dosen oder einer länger dauernden Anwendung von Calciumfolinat notwendig machen.
Zu hohe Calciumfolinat-Dosen müssen vermieden werden, da diese die Antitumor-Aktivität von Methotrexat herabsetzen können. Dies gilt besonders bei ZNS-Tumoren, in denen sich Calciumfolinat nach wiederholten Behandlungszyklen anreichert.
Methotrexat-Resistenz als Folge eines verminderten Membrantransportes legt auch eine Resistenz gegen die Folinsäure-Rescue nahe, da beide Arzneimittel den gleichen Transportmechanismus haben.
Eine versehentliche Überdosierung eines Folsäure-Antagonisten wie Methotrexat sollte als medizinischer Notfall behandelt werden. Je länger das Zeitintervall zwischen der Methotrexat-Anwendung und der Calciumfolinat-Rescue ist, desto geringer ist die Wirksamkeit von Calciumfolinat als Gegenmaßnahme zur Verminderung der Toxizität.
Die Möglichkeit, dass der Patient andere Medikamente einnimmt, die mit Methotrexat interagieren, (z.B. Medikamente, die mit der Methotrexat-Elimination oder der Bindung an Serumalbumin interagieren), sollte immer in Betracht gezogen werden, wenn Laborabweichungen oder klinische Toxizitäten beobachtet werden.
Kinder
Zur Wirksamkeit und Unbedenklichkeit von axifolin®10 mg/ml Injektionslösung in Kombination mit 5-Fluoruracil bei Kindern mit Darmkrebs liegen keine Untersuchungen vor. Eine Anwendung bei Kindern in dieser Indikation wird daher nicht empfohlen.
Schwangerschaft und Stillzeit
Es wurden keine adäquaten und gut kontrollierten Studien mit Schwangeren oder Stillenden durchgeführt. Es wurden keine Tierstudien zur Reproduktionstoxikologie von Calciumfolinat durchgeführt. Es gibt keine Hinweise, dass Folinsäure schädliche Wirkungen verursacht, wenn sie während der Schwangerschaft gegeben wird. Während einer Schwangerschaft sollte Methotrexat nur nach strenger Indikationsstellung, bei der der Nutzen des Arzneimittels für die Mutter gegen das mögliche Risiko für den Fötus abgewogen wird, angewandt werden. Sollte trotz Schwangerschaft oder Stillzeit eine Behandlung mit Methotrexat oder anderen Folsäure-Antagonisten erfolgen, gibt es hinsichtlich der Anwendung von Calciumfolinat zur Verringerung der Toxizität oder um den Effekten entgegenzuwirken, keine Beschränkungen.
Die Anwendung von 5-Fluoruracil ist generell während der Schwangerschaft und während der Stillzeit kontraindiziert; dies gilt auch für die kombinierte Anwendung von Calciumfolinat mit 5-Fluoruracil.
Beachten Sie auch die Zusammenfassungen der Merkmale des Arzneimittels (SPC/Fachinformation) für Methotrexat- und andere Folsäure-Antagonisten- und 5-Fluoruracil-enthaltende Arzneimittel.
Es ist nicht bekannt, ob Calciumfolinat in die menschliche Muttermilch übergeht. Calciumfolinat kann während der Stillzeit angewandt werden, wenn dies im Rahmen der therapeutischen Indikationen als notwendig erachtet wird.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Es gibt keinen Hinweis darauf, dass Calciumfolinat die Verkehrstüchtigkeit oder Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen, beeinflusst.
Bei Anwendung von axifolin®10 mg/ml Injektionslösung mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Wenn Calciumfolinat in Verbindung mit einem Folsäure-Antagonisten (z.B. Cotrimoxazol, Pyrimethamin) gegeben wird, kann die Wirksamkeit des Folsäure-Antagonisten reduziert oder vollständig aufgehoben sein.
Calciumfolinat kann die Effekte antiepileptischer Arzneimittel: Phenobarbital, Primidon, Phenytoin und Succinimid vermindern und so zu einem Anstieg der Anfallshäufigkeit führen (eine Abnahme der Plasmaspiegel der enzymatischen Induktoren antikonvulsiver Arzneimittel kann beobachtet werden, da der Lebermetabolismus erhöht ist, weil Folate einer der Co-Faktoren sind) (siehe auch die Abschnitte “Besondere Vorsicht bei der Anwendung von axifolin®10 mg/ml Injektionslösung ist erforderlich” und “Welche Nebenwirkungen sind möglich”).
Die gleichzeitige Anwendung von Calciumfolinat mit 5-Fluoruracil hat gezeigt, dass dadurch die Wirksamkeit und Toxizität von 5-Fluoruracil verstärkt wird.
Inkompatibilitäten
Über Inkompatibilitäten zwischen den
injizierbaren Formen von Calciumfolinat und den injizierbaren
Formen von Droperidol, 5-Fluoruracil, Foscarnet und Methotrexat
wurde berichtet.
Droperidol
Droperidol 1,25 mg/0,5 ml mit Calciumfolinat 5 mg/0,5 ml: sofortige Ausfällung bei Mischung in einer Spritze über 5 Minuten bei 25 °C, gefolgt von 8 Minuten Zentrifugation.
Droperidol 2,5 mg/0,5 ml mit Calciumfolinat 10 mg/0,5 ml: sofortige Ausfällung, wenn die Arzneimittel unmittelbar nacheinander in ein Y-Adapter injiziert werden, ohne den Y-Adapter zwischen den Injektionen zu spülen.
5-Fluoruracil
Calciumfolinat darf mit 5-Fluoruracil nicht in der gleichen Infusion gemischt werden, da sich ein Präzipitat bilden kann. Es wurde gezeigt, dass 5-Fluoruracil 50 mg/ml mit Calciumfolinat 20 mg/ml, mit oder ohne Dextrose 5 % in Wasser inkompatibel ist, wenn es in verschiedenen Mengen gemischt und in Behältern aus Polyvinylchlorid bei 4 °C, 23 °C oder 32 °C gelagert wurde.
Foscarnet
Foscarnet 24 mg/ml mit Calciumfolinat 20 mg/ml:
Bildung einer trüben gelben Lösung berichtet.
3. WIE IST axifolin®10 mg/ml Injektionslösung ANZUWENDEN?
Falls vom Arzt nicht anders verordnet, gelten die folgenden Dosierungsrichtlinien:
Art der Anwendung:
Calciumfolinat darf nur intravenös oder intramuskulär angewendet werden.
Zur intravenösen Injektion oder Infusion kann Calciumfolinat vor Gebrauch mit 0,9 % Natriumchlorid-Lösung oder 5 % Glucose-Lösung verdünnt werden.
Im Falle der intravenösen Anwendung sollten wegen des Calciumgehaltes der Lösung nicht mehr als 160 mg pro Minute injiziert werden.
Calciumfolinat-Rescue in der Methotrexat-Therapie:
Da das Dosierungsschema der Calciumfolinat-Rescue stark von der Anwendungsart und
-methode der mittel- oder hochdosierten Methotrexat-Anwendung abhängt, gibt das Methotrexat-Protokoll das Dosierungsschema der Calciumfolinat-Rescue vor. Daher ist es das Beste, sich hinsichtlich der Anwendungsart und -methode von Calciumfolinat auf das angewandte Mittel- oder Hochdosismethotrexat-Protokoll zu beziehen.
Die folgenden Richtlinien können zur Illustration der Protokolle, die bei Erwachsenen, Älteren und Kindern angewandt werden, dienen:
Die parenterale Anwendung der Calciumfolinat-Rescue muss bei Patienten mit Malabsorptionssyndromen oder anderen gastrointestinalen Störungen erfolgen, wenn die enterale Absorption nicht sichergestellt ist. Wegen der sättigbaren enteralen Absorption von Calciumfolinat sollten Dosierungen von über 25 - 50 mg parenteral verabreicht werden.
Die Calciumfolinat-Rescue wird notwendig, wenn Methotrexat in Dosen über 500 mg/m2Körperoberfläche gegeben wird, und sollte bei Dosen von 100 mg bis 500 mg/m2Körperoberfläche in Erwägung gezogen werden.
Die Dosierung und Dauer der Calciumfolinat-Rescue hängen in erster Linie von der Art und Dosierung der Methotrexat-Therapie, dem Auftreten von Symptomen der Toxizität und der individuellen Exkretionskapazität für Methotrexat ab. Als eine Regel sollte die erste Dosis Calciumfolinat 15 mg (6 - 12 mg/m2) 12 - 24 Stunden (spätestens 24 Stunden) nach dem Beginn der Methotrexat-Infusion gegeben werden. Die gleiche Dosis wird während der folgenden 72 Stunden alle 6 Stunden verabreicht. Nach mehreren parenteralen Dosen kann auf die orale Form übergegangen werden.
Zusätzlich zur Anwendung von Calciumfolinat sind Maßnahmen, die eine prompte Ausscheidung von Methotrexat sicherstellen (Aufrechterhaltung eines hohen Urinflusses und Alkalisierung des Urins), integrale Bestandteile der Calciumfolinat-Rescue. Die Nierenfunktion sollte durch tägliche Messungen des Serumkreatinins überwacht werden.
48 Stunden nach dem Start der Methotrexat-Infusion sollte der verbliebene Methotrexat-Spiegel gemessen werden. Wenn der verbliebene Methotrexat-Spiegel > 0,5 μmol/l ist, sollten die Calciumfolinat-Dosierungen nach der folgenden Tabelle angepasst werden:
Verbliebener Methotrexat-Blutspiegel 48 Stunden nach dem Start der Methotrexat-Anwendung: |
Calciumfolinat, das zusätzlich alle 6 Stunden über 48 Stunden angewandt werden sollte oder bis der Methotrexat-Spiegel niedriger ist als 0,05 μmol/l: |
≥ 0,5 μmol/l |
15 mg/m2 |
≥ 1,0 μmol/l |
100 mg/m2 |
≥ 2,0 μmol/l |
200 mg/m2 |
In Kombination mit 5-Fluoruracil in der Therapie von Krebserkrankungen:
Fortgeschrittenes oder metastasiertes kolorektales Karzinom:
Verschiedene Therapieprotokolle und Dosierungen werden verwendet, ohne dass eine Dosierung als die optimale Dosierung nachgewiesen wurde.
Die folgenden Schemata wurden bei Erwachsenen und Älteren zur Therapie des fortgeschrittenen oder metastasierten kolorektalen Karzinoms angewendet und werden als Beispiele genannt. Es liegen keine Daten über die Anwendung dieser Kombinationen bei Kindern vor:
Zweimonatiges Therapieprotokoll:
Calciumfolinat mit 200 mg/m2als intravenöse Infusion über 2 Stunden, gefolgt von 5-Fluoruracil als Bolus mit 400 mg/m2und 22 Stunden Infusion von 5-Fluoruracil (600 mg/m2) an 2 aufeinander folgenden Tagen, alle 2 Wochen an den Tagen 1 und 2.
Wöchentliches Therapieprotokoll:
Calciumfolinat 500 mg/m2als i.v. Infusion über 2 Stunden mit 500 mg/m25-Fluoruracil als i.v. Bolusinjektion eine Stunde nach Beginn der Calciumfolinat-Infusion. Ein Zyklus besteht aus 6 wöchentlichen Therapien mit anschließend 2 Wochen Pause.
Monatliche Therapieprotokolle:
Calciumfolinat in einer Dosierung von 20 mg/m2als i.v. Bolusinjektion unmittelbar gefolgt von 5-Fluoruracil in einer Dosierung von 425 mg/m2als i.v. Bolusinjektion während 5 aufeinanderfolgenden Tagen; Wiederholung nach 4 bis 5 Wochen.
Calciumfolinat in einer Dosierung von 200 mg/m2i.v. Bolusinjektion unmittelbar gefolgt von 5-Fluoruracil in einer Dosierung von 370 mg/m2als i.v. Bolusinjektion während 5 aufeinanderfolgenden Tagen; Wiederholung alle 4 Wochen.
Die Anzahl der Wiederholungszyklen liegt im Ermessen des behandelnden Arztes und ist abhängig vom Ansprechen der Therapie und/oder dem Auftreten inakzeptabler Nebenwirkungen. Beim wöchentlichen bzw. monatlichen Therapieprotokoll wird die Kombinationstherapie üblicherweise für 6 Zyklen angewendet.
Modifizierung der 5-Fluoruracil-Dosen:
Unter der
Kombinationstherapie mit 5-Fluoruracil kann eine Modifizierung
der
5-Fluoruracil-Dosen und der Behandlungsintervalle
in Abhängigkeit vom Zustand des Patienten, des klinischen
Ansprechens und der dosislimitierenden Toxizität, wie in der
Produktinformation zu 5-Fluoruracil angegeben, notwendig werden.
Eine Reduzierung der Calciumfolinat-Dosierung ist nicht
notwendig.
Adjuvante Chemotherapie des Kolonkarzinoms Stadium III (T1-4 N1-2) nach vorausgegangener kurativer Resektion des Primärtumors:
Die nachfolgenden Dosierungsschemata können derzeit empfohlen werden:
Wöchentliches Therapieprotokoll:
Calciumfolinat 500 mg/m2KOF als Infusion intravenös über 2 Stunden verabreicht, gefolgt von 500 mg/m2KOF 5-Fluoruracil intravenös als Bolus 1 Stunde nach Beginn der Calciumfolinat-Infusion
1-mal wöchentlich über 6 Wochen. Es werden 6 Zyklen mit 2 Wochen Pause zwischen den Therapiekursen empfohlen. Unabhängig von Dosisanpassungen oder Therapieunterbrechungen sollte die Therapie nicht länger als ein Jahr andauern.
Therapieprotokoll mit “low-dose”-Folinsäure:
Calciumfolinat 20 mg/m2KOF intravenös als Bolus, gefolgt von 425 mg/m2KOF 5-Fluoruracil intravenös als Bolus an den Tagen 1 bis 5 eines Therapiezyklus‘ für insgesamt 6 Therapiezyklen. Die Therapiezyklen werden nach 4 und 8 Wochen sowie anschließend alle 5 Wochen wiederholt.
Dosisanpassungen können in Abhängigkeit vom Auftreten toxischer Nebenwirkungen notwendig werden.
Therapieunterbrechung bei Auftreten hämatologischer Toxizität:
Leukozyten < 3.500 oder Thrombozyten < 100.000 |
Therapie unterbrechen bis Anstieg der Leukozyten (≥ 3.500) und Thrombozyten (≥ 100.000) |
Leukozyten < 2.500 oder Thrombozyten < 75.000 |
Therapie unterbrechen bis Anstieg der Leukozyten (≥ 3.500) und Thrombozyten (≥ 100.000) jedoch für mindestens 3 Wochen |
Therapieunterbrechung bei Auftreten gastrointestinaler (GI) Toxizität:
Leichte bis mittelschwere Stomatitis u./o. leichte Diarrhö (2 Stühle/Tag) |
Therapie unterbrechen bis Normalisierung eintritt |
Schwere Stomatitis u./o. mittelschwere bis schwere Diarrhö (3-6 Stühle/Tag) |
Therapie unterbrechen bis Normalisierung eintritt jedoch für mindestens 3 Wochen |
Gastrointestinale Blutungen, behindernde Diarrhö (≥ 7 Stühle/Tag) ± exfoliative Dermatitis |
Therapie absetzen! |
Antidot gegen die Folsäure-Antagonisten Trimetrexat,
Trimethoprim und Pyrimethamin:
Trimetrexat-Toxizität:
Prävention:
Calciumfolinat sollte während einer Behandlung mit Trimetrexat und während der 72 Stunden nach der letzten Trimetrexat-Dosis täglich gegeben werden. Calciumfolinat kann entweder intravenös in einer Dosierung von 20 mg/m2über 5 bis 10 Minuten alle 6 Stunden bis zum Erreichen einer täglichen Gesamtdosis von 80 mg/m2gegeben werden oder oral aufgeteilt auf täglich 4 Dosen von je 20 mg/m2in gleichen Zeitabständen. Die täglichen Calciumfolinat-Dosen sollten in Abhängigkeit von der hämatologischen Toxizität von Trimetrexat angepasst werden.
Überdosierung (möglicherweise auftretend bei Trimetrexat-Dosen von über 90 mg/m2ohne begleitende Calciumfolinat-Anwendung):Nach dem Absetzen von Trimetrexat: Gabe von Calciumfolinat 40 mg/m2i.v. alle 6 Stunden für 3 Tage.
Trimethoprim-Toxizität:
Nach dem Absetzen von Trimethoprim: Gabe von
Calciumfolinat 3 - 10 mg/Tag bis zur Wiederherstellung eines
normalen Blutbildes.
Pyrimethamin-Toxizität:
Im Falle einer Hochdosis-Therapie mit
Pyrimethamin oder bei längerer Behandlung mit niedrigen Dosen
sollte zeitgleich Calciumfolinat mit 5 bis 50 mg/Tag, basierend auf
den Ergebnissen des peripheren Blutbildes, angewandt
werden.
Symptome und Maßnahmen bei Überdosierung
Es liegen bisher keine Berichte vor über Folgen bei
Patienten, die wesentlich mehr als die empfohlene Dosis
Calciumfolinat erhalten haben. Jedoch können exzessive Mengen von
Calciumfolinat den chemotherapeutischen Effekt von
Folsäure-Antagonisten aufheben.
Im Falle einer Überdosierung der Kombination von 5-Fluoruracil und Calciumfolinat sollten die Hinweise zu Maßnahmen bei Überdosierung von 5-Fluoruracil befolgt werden.
4. WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?
Wie alle Arzneimittel kann axifolin®10 mg/ml Injektionslösung Nebenwirkungen haben.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Sehr häufig: mehr als 1 Behandelter von 10
Häufig: 1 bis 10 Behandelte von 100
Gelegentlich: 1 bis 10 Behandelte von 1.000
Selten: 1 bis 10 Behandelte von 10.000
Sehr selten: weniger als 1 Behandelter von 10.000
Nicht bekannt: Häufigkeit aufgrund der verfügbaren Daten nicht abschätzbar
Alle therapeutischen Indikationen.
Störungen des Immunsystems:
Sehr selten: allergische Reaktionen, einschließlich anaphylaktoider Reaktionen und Urticaria
Psychiatrische Störungen:
Selten: Schlaflosigkeit, Unruhe und Depression nach hohen Dosen
Gastrointestinale Störungen:
Selten: gastrointestinale Störungen nach hohen Dosen
Neurologische Störungen:
Selten: Anstieg der Anfallshäufigkeit bei Epileptikern (siehe
auch Abschnitt “ Bei Anwendung von axifolin®10 mg/ml Injektionslösung mit
anderen Arzneimitteln ”)
Allgemeine Störungen und Veränderungen an der Applikationsstelle:
Gelegentlich: Nach der Anwendung von Calciumfolinat als Injektionslösung wurde Fieber beobachtet.
Kombinationstherapie mit 5-Fluoruracil:
Im Allgemeinen hängt das Sicherheitsprofil von dem für 5-Fluoruracil angewendeten Therapieschema ab, bedingt durch die Verstärkung der durch 5-Fluoruracil induzierten Toxizitäten.
Monatliches Therapieprotokoll:
Gastrointestinale Störungen:
Sehr häufig: Erbrechen und Übelkeit
Allgemeine Störungen und Veränderungen an der Applikationsstelle:
Sehr häufig: (schwere) muköse Toxizität
Keine Verstärkung der anderen durch 5-Fluoruracil induzierten
Toxizitäten (z.B. Neurotoxizität).
Wöchentliches Therapieprotokoll:
Gastrointestinale Störungen:
Sehr häufig: Durchfall höheren Schweregrades und Dehydrierung, die eine stationäre Einweisung für die Behandlung erforderlich machen und sogar zum Tod führen können.
Was ist beim Auftreten von Nebenwirkungen zu tun?
Setzen Sie sich beim Auftreten von Nebenwirkungen bitte sofort mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt in Verbindung und besprechen Sie das weitere Vorgehen.
5. WIE IST axifolin®10 mg/ml Injektionslösung AUFZUBEWAHREN?
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Etikett und Umkarton nach „Verwendbar bis“ aufgedruckten Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats.
Im Kühlschrank lagern (2 °C – 8 °C).
Die Durchstechflasche im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
Hinweise für die Handhabung und Entsorgung:
Vor der Anwendung sollte die Calciumfolinat-Lösung visuell geprüft werden. Die Lösung zur Injektion oder Infusion sollte eine klare und gelbliche Lösung sein.
Bitte verwenden Sie die Calciumfolinat-Lösung nicht, wenn Sie Folgendes bemerken:
Trübung der Lösung oder Partikel.
Calciumfolinat Lösung zur Injektion oder Infusion ist nur für den Einmalgebrauch vorgesehen.
Nach Anbruch verbleibende Restmengen sind zu verwerfen.
6. WEITERE ANGABEN
Was axifolin®10 mg/ml Injektionslösung enthält:
Der Wirkstoff ist:
Calciumfolinat
50 ml Injektionslösung enthalten 540 mg Calciumfolinat entsprechend 500 mg Folinsäure.
100 ml Injektionslösung enthalten 1080 mg Calciumfolinat entsprechend 1000 mg Folinsäure.
Die sonstigen Bestandteile sind:
Trometamol, Salzsäure 18,5 %, Wasser für Injektionszwecke, Stickstoff (als Schutzgas)
Wie axifolin®10 mg/ml Injektionslösung aussieht und Inhalt der Packung:
Eine 500 mg Packung enthält eine Durchstechflasche aus Braunglas mit Durchstechgummistopfen und Flipp-Off-Aluminiumbördelkappe mit 50 ml Lösung in einer Faltschachtel.
Eine 1000 mg Packung enthält eine Durchstechflasche aus Braunglas mit Durchstechgummistopfen und Flipp-Off-Aluminiumbördelkappe mit 100 ml Lösung in einer Faltschachtel.
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
Apocare Pharma GmbH
Hauptstr. 198
33647 Bielefeld
Tel.: 0521 / 9717479
Fax: 0521 / 98911898
E-Mail: info@apocarepharma.de
Mitvertreiber
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Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet und genehmigt im 12/2009.
palde axifolin Dezember 2009 Seite 16