Azathioprin Hexal 50 Mg Filmtabletten
PB Wortlaut der für die Packungsbeilage vorgesehenen Angaben
PCX Gebrauchsinformation
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage/Gebrauchsinformation sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses Arzneimittels beginnen.
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Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
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Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
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Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben und darf nicht an Dritte weitergegeben werden. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese dasselbe Krankheitsbild haben wie Sie.
Die Packungsbeilage beinhaltet:
Was sind Azathioprin HEXAL 50 mg Filmtabletten und wofür werden sie angewendet?
Was müssen Sie vor der Einnahme von Azathioprin HEXAL 50 mg Filmtabletten beachten?
Wie sind Azathioprin HEXAL 50 mg Filmtabletten einzunehmen?
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie sind Azathioprin HEXAL 50 mg Filmtabletten aufzubewahren?
PE Azathioprin HEXAL 50 mg Filmtabletten
PF Wirkstoff: Azathioprin
PG Der arzneilich wirksame Bestandteil ist Azathioprin.
1 Filmtablette enthält 50 mg Azathioprin.
PH Die sonstigen Bestandteile sind: mikrokristalline Cellulose, Hypromellose, Lactose-Monohydrat, Macrogolstearat 400, Magnesiumstearat, Maisstärke, Polyvidon K25, kolloidales Siliciumdioxid, Talkum, Titandioxid (E 171).
P4 Azathioprin HEXAL 50 mg Filmtabletten ist in Packungen mit 30 (N1), 50 (N2) und 100 (N3) Filmtabletten erhältlich.
PC1 1. Was sind Azathioprin HEXAL 50 mg Filmtabletten und wofür werden sie angewendet?
PI Azathioprin HEXAL 50 mg Filmtabletten unterdrücken das körpereigene Immunsystem (Immunsuppressivum)
PD von:
HEXAL AG
Industriestraße 25, 83607 Holzkirchen
Telefon: (08024) 908-0, Telefax: (08024) 908-1290
e-mail: patientenservice@hexal.de
P5 hergestellt von:
Salutas Pharma GmbH, ein Unternehmen der HEXAL AG
Otto-von-Guericke-Allee 1, 39179 Barleben
PK Azathioprin HEXAL 50 mg Filmtabletten werden angewendet in Kombination mit anderen Arzneimitteln, die das Immunsystem unterdrücken, zur Vorbeugung der Abstoßungsreaktion bei Patienten nach Transplantation von Niere, Leber, Herz, Lunge oder Pankreas von nicht verwandten Spendern.
Azathioprin ist gewöhnlich angezeigt im Rahmen von Behandlungen, die das Immunsystem unterdrücken, als Zusatz zu anderen, das Immunsystem unterdrückenden Substanzen, die den Hauptpfeiler der Behandlung darstellen (Basisimmunsuppression).
Es kann Wochen oder Monate dauern, bevor eine therapeutische Wirkung erkennbar ist und kann einen steroidsparenden Effekt einschließen, wodurch die mit hoher Dosierung und Langzeit-Anwendung von Kortikosteroiden verbundene Toxizität vermindert wird.
Azathioprin ist angezeigt in schweren Fällen der folgenden Erkrankungen bei Patienten, die Steroide nicht vertragen oder von ihnen abhängig sind und bei denen trotz Behandlung mit hohen Steroid-Dosen keine ausreichende therapeutische Wirkung erzielt werden kann:
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schwere aktive rheumatoide Arthritis, die mit weniger toxischen Wirkstoffen nicht kontrolliert werden kann (DMARD);
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schwere oder mittelschwere entzündliche Darmerkrankungen (Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa);
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systemischer Lupus erythematodes;
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Dermatomyositis und Polymyositis;
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autoimmune chronisch aktive Leberentzündung;
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Polyarteriitis nodosa;
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Refraktäre warme autoimmune hämolytische Anämie
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chronische refraktäre idiopathische thrombozytopenische Purpura.
PC2 2. Was müssen Sie vor der Einnahme von Azathioprin HEXAL 50 mg Filmtabletten beachten?
PL Azathioprin HEXAL 50 mg Filmtabletten dürfen nicht eingenommen werden bei:
Überempfindlichkeit gegenüber Azathioprin, 6-Mercaptopurin (Aufbauprodukt von Azathioprin) oder einen der sonstigen Bestandteile von Azathioprin HEXAL 50 mg Filmtabletten
- schweren Infektionen
- schweren Einschränkung der Leber- oder Knochenmarkfunktion
- Bauchspeicheldrüsenentzündung
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Impfung mit Lebendimpfstoffen, insbesondere BCG, Pocken, Gelbfieber
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Schwangerschaft, außer wenn der Nutzen größer ist als das Risiko
- Stillzeit
PV Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Azathioprin HEXAL 50 mg Filmtabletten ist erforderlich
Im folgenden werden Zustände beschrieben oder Maßnahmen aufgeführt, die bei Anwendung von Azathioprin HEXAL 50 mg Filmtabletten beachtet werden müssen.
Die Anwendung von Azathioprin Filmtabletten ist potenziell mit gesundheitlichen Risiken verbunden, deshalb sollen Sie diese nur einnehmen, wenn Sie hinsichtlich toxischer Wirkungen während der gesamten Therapie ausreichend überwacht werden können.
Während der ersten 8 Wochen der Therapie sollte ein vollständiges Blutbild einschließlich Zählung der Blutplättchen mindestens einmal wöchentlich angefertigt werden. Es sollte häufiger kontrolliert werden:
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wenn Sie hohe Dosen erhalten
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bei älteren Patienten
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wenn bei Ihnen die Nierenfunktion eingeschränkt ist
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wenn bei Ihnen die Leberfunktion leicht bis mäßig eingeschränkt ist
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wenn bei Ihnen die Knochenmarkfunktion leicht bis mäßig eingeschränkt ist
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wenn Sie an Milzvergrößerung, Blutzellenmangel und Knochenmarkvergrößerung leiden.
Nach 8 Wochen kann die Häufigkeit der Blutbildkontrollen reduziert werden. Es wird empfohlen, monatlich ein vollständiges Blutbild anzufertigen, mindestens jedoch alle 3 Monate.
Sie müssen sofort ihren Arzt informieren, wenn Geschwüre im Rachenbereich, Fieber, Infektionen, Blutergüsse, Blutungen oder andere Anzeichen einer herabgesetzten Funktion des Knochenmark auftreten.
Insbesondere wenn Sie eine Leberfunktionsstörung haben, sollte die Leberfunktion regelmäßig kontrolliert werden.
Eine engmaschige Überwachung des Blutbildes ist erforderlich, wenn Sie neben Azathioprin folgende Arzneimittel oder Arzneimittel aus folgenden Präparategruppen erhalten:
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Allopurinol, Oxipurinol oder Thiopurinol
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Aminosalicylsäure-Derivaten wie z. B. Mesalazin, Olsalalzin oder Sufasalzin
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ACE-Hemmern, Trimethoprim/Sulphamethoxazol, Cimetidin oder Indometacin
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Mitteln mit zellschädigenden/kochenmarkunterdrückenden Eigenschaften
Bei ca. 10 % der Patienten besteht auf Grund einer genetischen Veränderung ein Mangel an einem bestimmten, für den Abbau von Azathioprin verantwortlichen Enzyms (Thiopurin-Methyl-Transferase). Sie können daher Azathioprin nicht vollständig metabolisieren, und können deshalb einer höheren knochenmarkschädigenden Wirkung ausgesetzt sein. Besondere Vorsicht ist daher angezeigt bei gleichzeitiger Verabreichung von Aminosalicylsäurederivaten einschließlich Sulfasalazin, die dieses Enzym hemmen. Eine Überprüfung der funktionellen Eigenschaften und erblichen Veranlagung vor Verabreichung des Arzneimittels ist empfehlenswert, um einen möglichen Mangel dieses Enzyms (Thiopurin-Transferase-Mangel) festzustellen.
Eine begrenzte Anzahl an Daten deutet darauf hin, dass Azathioprin bei einem ererbten anderen Enzymmangel (Hypoxanthin-Guanin-Phosphoribosyltransferase-Mangel) (Lesch-Nyhan-Syndrom) nicht wirksam ist. Aus diesem Grund sollte Azathioprin in diesem Fall nicht angewendet werden.
f) Bei gleichzeitiger Gabe von Allopurinol, Oxipurinol und/oder Thiopurinol zusammen mit Azathioprin muss die Azathioprin-Dosierung reduziert werden.
Besondere Vorsicht ist geboten bei gleichzeitiger Verabreichung von Azathioprin und Mitteln, die auf Muskeln und Nerven wirken, wie z. B. Tubocurarin oder Succinylcholin. Azathioprin kann auch die Blockade von Nerven und Muskeln, hervorgerufen durch depolarisierende Substanzen wie Succinylcholin, verstärken. Sie sollten vor einer Operation Ihren Arzt, der für die Narkose verantwortlich ist, über die Behandlung mit Azathioprin informieren.
Bei gleichzeitiger Verabreichung von gerinnungshemmenden Arzneimitteln vom Cumarintyp sollte die Blutgerinnung engmaschig überwacht werden.
i) Ein Absetzen von Azathioprin kann zu einer starken Verschlechterung des Zustandes führen, z. B. bei systemischen Lupus erythematosus mit Nierenentzündung, Morbus Crohn, Colitis ulcerosa oder autoimmuner Leberentzündung.
Ein Absetzen von Azathioprin sollte grundsätzlich ausschleichend unter engmaschiger Überwachung erfolgen.
Bei Verwendung von Tot- oder Toxoidimpfstoff zusammen mit Azathioprin sollte grundsätzlich die Immunreaktion mittels Bestimmung der gebildeten Antikörper im Blut kontrolliert werden.
Unter Behandlung mit Azathioprin trat eine erhöhte Anzahl von Hauttumoren auf. Sie wurden vorwiegend auf Hautpartien beobachtet, die der Sonne ausgesetzt waren. Sie sollten sich nicht übermäßiger Sonneneinstrahlung oder UV-Strahlen aussetzen und Ihre Haut sollte in regelmäßigen Abständen untersucht werden.
Besondere Vorsicht ist bei unbehandelten akuten Infektionen geboten.
Bei gleichzeitiger zellschädigender Therapie darf Azathioprin nur unter Überwachung eingesetzt werden.
Hinweise zum Umgang mit dem Arzneimittel:
Bei unbeschädigtem Filmüberzug ist die Handhabung der Azathioprin Filmtabletten mit keinen Risiken verbunden und es sind keine zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen erforderlich.
Bei Halbierung der Tabletten sollen allerdings die Richtlinien für den Umgang mit zellschädigenden Substanzen streng befolgt werden.
Azathioprin hat erbgutverändernde und potentiell krebserzeugende Wirkungen. Beim Umgang mit dieser Substanz müssen geeignete Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden. Dies sollte insbesondere bei schwangeren Krankenschwestern berücksichtigt werden.
PV1 Kinder
Für die Behandlung von chronischer Arthritis bei Jugendlichen, systemischem Lupus erythematodes, Dermatomyositis und Polyarteriitis nodosa (bei Kindern und Jugendlichen < 18 Jahren) liegen nicht ausreichend Daten vor, um eine Anwendung von Azathioprin zu empfehlen.
Bezüglich der anderen Indikationen gelten die angegebenen Dosisempfehlungen sowohl für Kinder und Jugendliche als auch für Erwachsene.
PV2 Ältere Menschen
Spezielle Informationen über die Verträglichkeit von Azathioprin bei älteren Patienten sind nicht verfügbar. Es wird empfohlen, die Dosierung im unteren Bereich des normalen Dosisbereichs für Erwachsene und Kinder anzusiedeln.
PV3 Schwangerschaft
Azathioprin darf während der Schwangerschaft nur nach strenger Nutzen/Risiko-Abwägung angewendet werden. Nach Behandlung der Mutter wurden Azathioprin und seine Abbauprodukte in geringen Konzentrationen im fötalen Blut und im Fruchtwasser nachgewiesen. Bei einem Teil der Neugeborenen, deren Mütter während der Schwangerschaft mit Azathioprin behandelt wurden, wurde über einen Mangel an weißen Blutkörperchen und/oder Blutplättchen berichtet. Während der Schwangerschaft werden besonders sorgfältige Kontrollen des Blutbildes angeraten. Sie sollten im fortpflanzungsfähigen Alter während der Einnahme von Azathioprin und bis mindestens 3 Monate nach Therapieende empfängnisverhütende Maßnahmen treffen. Dies gilt auch bei eingeschränkter Fertilität aufgrund chronischen Urämie, da sich diese nach einer Transplantation im Allgemeinen wieder normalisiert. Über eine Beeinträchtigung der Wirksamkeit von Spiralen (Intrauterinpessaren) wurde berichtet.
Eine vorübergehende Beeinträchtigung der Immunreaktion wird nach Exposition in uteromit Azathioprin in Kombination mit Prednison beobachtet. Über eine intrauterine Wachstumshemmung und vorzeitige Geburt wurden nach Behandlung mit Azathioprin und Prednisolon berichtet. Die Langzeitkonsequenzen dieser Eigenschaften von Azathioprin sind nicht bekannt. Viele Kinder, die in uteroder Substanz ausgesetzt waren, haben jedoch inzwischen ihr erstes Lebensjahrzehnt vollendet, ohne dass Probleme berichtet wurden.
PV4 Stillzeit
Mercaptopurin wurde im Kolostrum und in der Muttermilch von Frauen nachgewiesen, die mit Azathioprin behandelt wurden. Während der Stillzeit ist eine Behandlung mit Azathioprin kontraindiziert.
Fragen Sie vor der Einnahme von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
PV5 Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Es wurden keine Studien über die Auswirkungen von Azathioprin auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen durchgeführt.
PN Wechselwirkungen mit anderen Mitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen bzw. vor kurzem eingenommen haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Die Wirkung nachfolgend genannter Arzneimittel bzw. Präparategruppen kann bei gleichzeitiger Behandlung mit Azathioprin HEXAL 50 mg Filmtabletten beeinflusst werden.
Allopurinol, Oxipurinol und Thiopurinol hemmen durch Blockierung eines bestimmten Enzyms (Xanthinoxidase) den Abbau von Azathioprin.
Es ist klinisch nachgewiesen, dass Azathioprin die Wirkung von Arzneistoffen, die eine Erschlaffung der Muskulatur bewirken (nicht-depolarisierenden Muskelrelaxantien) wie Curare, d-Tubocurarin und Pancuronium aufhebt. Experimentelle Daten bestätigen, dass Azathioprin die durch d-Tubocurarin hervorgerufene Blockade von Nerven und Muskeln aufhebt und die durch Succinylcholin hervorgerufene Blockade von Nerven und Muskeln verstärkt.
Bei Kombination von Azathioprin mit anderen Arzneimitteln, die das Immunsystem unterdrücken, wie z. B. Ciclosporin oder Tacrolimus, muss das Risiko einer übermäßigen Unterdrückung des Immunsystems berücksichtigt werden.
Bei gleichzeitiger Gabe von Aminosalicylsäurederivaten wie Olsalazin, Mesalazin und Sulfasalazin und Azathioprin ist die knochenmarkunterdrückende Wirkung von Azathioprin erhöht, da dessen Verstoffwechslung in der Leber gehemmt wird.
Eine Verminderung der gerinnungshemmenden Wirkung von Warfarin wurde bei gleichzeitiger Verabreichung von Azathioprin beschrieben.
Eine gleichzeitige Anwendung von Azathioprin und ACE-Hemmern, Trimethoprim/Sulfamethoxazol, Cimetidin oder Indometacin kann das Risiko einer Unterdrückung der Knochenmarkfunktion erhöhen.
g) Eine gleichzeitige Anwendung von Azathioprin und Arzneimitteln mit knochenmarkunterdrückenden/zellschädigenden Eigenschaften kann eine Verstärkung der knochenmarkschädigenden Wirkungen hervorrufen. Dies gilt auch für Therapien,die die Knochenmarkfunktion unterdrücken, die erst kurz vor Behandlungsbeginn mit Azathioprin beendet wurden.
h) An menschlichem Lebergewebe wurde im Reagenzglas gezeigt, dass Furosemid die Verstoffwechselung von Azathioprin vermindert. Es ist nicht bekannt, ob dies eine Bedeutung für die Behandlung von Patienten hat.
i) Azathioprin kann eine untypische und potenziell schädliche Reaktion auf Lebendimpfstoffen hervorrufen. Auf Grund von theoretischen Überlegungen darf daher keine Gabe von Lebendimpfstoffen während der Therapie mit Azathioprin erfolgen.
Eine verminderte Reaktion auf inaktivierte Impfstoffe ist wahrscheinlich; eine derartige Reaktion auf Hepatitis-B-Impfstoff wurde bei Patienten beobachtet, die mit einer Kombination von Azathioprin und Kortikosteroiden behandelt wurden.
Aus einer kleinen klinischen Studie geht hervor, dass therapeutische Standarddosen von Azathioprin keine nachteilige Wirkung auf die Reaktion auf Mehrfachimpfstoff gegen Pneumokokken haben.
PC3 3. Wie sind Azathioprin HEXAL 50 mg Filmtabletten einzunehmen?
PMX Nehmen Sie Azathioprin HEXAL 50 mg Filmtabletten immer genau nach Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
Art der Anwendung
Zum Einnehmen
Die Filmtablette oder halbe Filmtablette sollte mit mindestens einem Glas Flüssigkeit (200 ml) eingenommen werden. Die Einnahme von Azathioprin Filmtabletten sollte zusammen mit einer Mahlzeit erfolgen.
Ihr Arzt wird Ihnen mitteilen, wie viele Filmtabletten Sie täglich einnehmen sollen:
Transplantation
In Abhängigkeit vom gewählten Behandlungsschema zur Unterstützung des Immunsystems wird in der Regel eine Anfangsdosis von bis zu 5 mg/kg Körpergewicht/Tag eingenommen.
Die Erhaltungsdosis kann zwischen 1 und 4 mg/kg Körpergewicht/Tag liegen und muss den klinischen Erfordernissen und den Auswirkungen auf das Blutbild entsprechend angepasst werden.
Andere Anwendungsgebiete
Im Allgemeinen beträgt die Anfangsdosis 1-3 mg/kg Körpergewicht/Tag und soll der klinischen Wirkung (die unter Umständen erst nach Wochen oder Monaten eintritt) und den Auswirkungen auf das Blutbild entsprechend angepasst werden. Für die Behandlung der chronisch aktiven Leberentzündung liegt die Dosis in der Regel zwischen 1,0 und 1,5 mg/kg Körpergewicht/Tag. Wenn die therapeutische Wirkung eintritt, soll eine Reduzierung auf die niedrigste Dosis, mit der die Wirkung erhalten werden kann, in Erwägung gezogen werden. Wenn nach 3-6-monatiger Therapie keine Besserung eintritt, sollte ein Absetzen des Arzneimittels in Erwägung gezogen werden. Die erforderliche Erhaltungsdosis kann je nach der zu behandelnden Erkrankung und der individuellen Reaktion des Patienten, einschließlich der Auswirkungen auf das Blutbild, zwischen weniger als 1 mg und 3 mg/kg Körpergewicht/Tag liegen.
Anwendung bei Patienten mit eingeschränkter Nieren- und/oder Leberfunktion
Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion und/oder einer leichten bis mäßigen Leberfunktionseinschränkung sollen die Dosen im unteren Bereich des normalen Dosisbereichs liegen. Azathioprin darf bei schweren Einschränkungen der Leberfunktion nicht angewendet werden.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Azathioprin HEXAL 50 mg Filmtabletten zu stark oder zu schwach ist.
PW Wenn Sie eine größere Menge von Azathioprin HEXAL 50 mg Filmtabletten eingenommen haben, als Sie sollten,
kann eine Unterdrückung der Knochenmarkfunktion, die meist 9-19 Tage nach der Einnahme ihren Höhepunkt erreicht, auftreten. Die Hauptsymptome einer Unterdrückung der Knochenmarkfunktion sind Geschwüre im Rachenbereich, Fieber und Infektionen. Außerdem können Blutergüsse, Blutungen und Müdigkeit auftreten.
Wenn Sie die Einnahme von Azathioprin HEXAL 50 mg Filmtabletten vergessen haben
Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben.
Auswirkungen, wenn die Behandlung mit Azathioprin HEXAL 50 mg Filmtabletten abgebrochen wird
Ein Absetzen von Azathioprin kann zu einer starken Verschlechterung des Zustandes führen, z. B. bei systemischen Lupus erythematosus mit Nierenentzündung, Morbus Crohn, Colitis ulcerosa oder autoimmuner Leberentzündung.
PC4 4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
PM Wie alle Arzneimittel kann Azathioprin HEXAL 50 mg Filmtabletten Nebenwirkungen haben. Die Aufzählung umfasst alle bekannt gewordenen Nebenwirkungen unter der Behandlung mit Azathioprin, auch solche unter höherer Dosierung oder Langzeittherapie. Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zu Grunde gelegt:
sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten
häufig: mehr als 1 von 100 Behandelten
gelegentlich: mehr als 1 von 1000 Behandelten
selten: mehr als 1 von 10000 Behandelten
sehr selten: 1 oder weniger von 10000 Behandelten einschließlich Einzelfälle
Bei ca. 15 % der Patienten muss mit dem Auftreten von Nebenwirkungen gerechnet werden. Die Art, Häufigkeit und der Schweregrad der Nebenwirkungen kann von der Azathioprin-Dosis und Behandlungsdauer sowie von der Grunderkrankung oder gleichzeitig durchgeführten Therapien abhängen.
Die wichtigste Nebenwirkung von Azathioprin ist eine dosisabhängige, im Allgemeinen wieder umkehrbare Unterdrückung der Knochenmarkfunktion, die hauptsächlich als Mangel an weißen Blutkörperchen auftritt (bei 50 % der Transplantationspatienten).
Obwohl nachteilige Auswirkungen auf die Blutbildung meistens zu Beginn einer Behandlung mit Azathioprin auftreten, liegen auch Berichte über ein späteres Auftreten vor. Daher wird eine sorgfältige Kontrolle des Blutbildes auch unter stabiler Langzeittherapie empfohlen.
Die Art und Häufigkeit von Nebenwirkungen von Azathioprin sind unter den systemischen Organklassen aufgelistet.
Atemwege und Brustkorb
Selten (> 1/10000, < 1/1000)
Lungenentzündung (reversible interstitielle plasmazelluläre Pneumonitis)
Blut und lymphatisches System
Sehr häufig (> 1/10)
Mangel an weißen Blutkörperchen bei Transplantatempfängern (50 %) und Patienten mit rheumatoider Arthritis (28 %)
Häufig (> 1/100, < 1/10)
Mangel an weißen Blutkörperchen bei Patienten mit entzündlichen Darmerkrankungen (5-10 %), Mangel an roten Blutkörperchen, Mangel an Blutplättchen
Selten (> 1/10000, < 1/1000)
Verringerung der Blutzellen aller Systeme (Granulozytopenie, Panzytopenie) und Verminderung der roten Blutkörperchen (aplastische Anämie, Megaloblastäre Anämie, erythrozytäre Hypoplasie)
Neigung zu einer Unterdrückung der Knochenmarkfunktion bei Mangel eines bestimmten Enzyms (TPMP-Mangel) bzw. Leber- und Nierenfunktionseinschränkung
Gutartige, bösartige und unspezifische Gewebeneubildungen
Häufig (> 1/100, < 1/10)
Bei bis zu 2,8 % der Patienten mit Nierentransplantaten von nicht-verwandten Spendern (Häufigkeit in abnehmender Reihenfolge): bösartige Tumore (Plattenepithelkarzinom) der Haut, bösartige Tumore des lymphatischen Gewebes (Non-Hodgkin-Lymphom), Gebärmutterhalskrebs, bösartige Tumore des Bindegewebes (Kaposi-Sarkom), Krebs der äußeren weiblichen Geschlechtsteile (Vulvakarzinom).
Gelegentlich (< 1/1000, < 1/100)
Wucherungen des lymphatischen Gewebes (lymphoproliferative Erkrankungen) nach Transplantationen
Sehr selten (< 1/10000) einschl. Einzelfälle
Bösartige Erkrankungen der weißen Blutkörperchen (akute myeolische Leukämie) und mögliche bösartige Veränderungen der Blutbildung (myelodysplastische Syndrom)
Auch die Anwendung in anderen Anwendungsgebieten als die der Verhütung einer Transplantatabstoßung erhöht das Risiko für die Entstehung von Tumoren. Dieses Risiko ist geringer als beim Einsatz im Anwendungsgebiet Organtransplantation, da bei diesen Anwendungsgebieten das Immunsystem nicht so stark unterdrückt wird wie beim Anwendungsgebiet Organtransplantation. Jedoch unterscheidet sich die Art des Tumors nicht von der oben erwähnten, die typischerweise unter den Bedingungen eines unterdrückten Immunsystems auftreten (hervorgerufen durch krebserzeugende Viren oder natürliche Strahlung).
Haut und Bindegewebe
Häufig (> 1/100, < 1/10)
Haarausfall
Bei einer Anzahl von Patienten, die Azathioprin allein oder zusammen mit anderen Arzneimitteln, die das Immunsystem unterdrücken, erhielten, wurde Haarausfall beschrieben. In vielen Fällen bildet sich das Symptom trotz Fortsetzung der Therapie von selbst wieder zurück.
Immunsystem
Gelegentlich (> 1/1000, < 1/100)
Überempfindlichkeitsreaktionen einschließlich allgemeinem Unwohlsein, Steifigkeit der Muskulatur, Schüttelfrost, zu niederer Blutdruck, Schwindel, Vermehrung der weißen Blutkörpchen, entzündlichen Hautveränderungen, starke Übelkeit und Erbrechen, Durchfall, Fieber, Ausschlag, Muskelschmerzen, Gelenkschmerzen, Entzündung der Blutgefäße, Nierenfunktionsstörungen, Erhöhung der Leberenzyme.
Ein sofortiges Absetzen von Azathioprin und, wenn nötig, kreislaufunterstützende Maßnahmen führten in den meisten Fällen zu einer Besserung. Nach einer Überempfindlichkeitsreaktion sollte die Therapie mit Azathioprin nicht wieder aufgenommen werden werden.
Sehr selten (< 1/10000) einschl. Einzelfälle
Überempfindlichkeitsreaktionen mit tödlichem Ausgang.
Infektionen und Infestationen
Sehr häufig
Infektionen bei 20 % der Patienten mit Nierentransplantaten von nicht-verwandten Spendern
Häufig (> 1/100, < 1/10)
Anfälligkeit für Infektionen bei Patienten mit entzündlichen Darmerkrankungen.
Gelegentlich (< 1/1000, < 1/100)
Infektionen bei Rheumapatienten (< 1 %)
Leber und Galle
Häufig (> 1/100, < 1/10)
Leberfunktionsstörungen
Verschiedene krankhafte Befunde einschließlich Gallenstau, Entzündung der Gallenwege (destruktive Cholangitis), Blutzysten in der Leber (Peliosishepatis), Vermehrung des Bindegewebes im Spaltraum und sich wieder zurückbildende knotige Gewebswucherungen (regenerative noduläreHyperplasie) bei 3-10 % der Patienten nach Organtransplantation
Gelegentlich (> 1/1000, < 1/100)
Leberschädigung tritt bei < 1 % der Patienten mit rheumatoider Arthritis auf
Selten (> 1/10000, < 1/1000)
Lebererkrankung mit Venenverschluss
Vorwiegend bei Transplantationspatienten wurde eine seltene, aber lebensbedrohliche Lebererkrankung mit Venenverschluss unter Langzeitanwendung von Azathioprin beschrieben. In einigen Fällen führte das Absetzen von Azathioprin zu einer zeitweisen oder dauerhaften Besserung des Zustands des Lebergewebes und der Beschwerden.
Gallenstau und Verschlechterung der Leberfunktion bilden sich gewöhnlich nach Absetzen der Azathioprin-Therapie wieder zurück.
Magen-Darm-Trakt
Sehr häufig (> 1/10)
Übelkeit und Appetitlosigkeit mit gelegentlichem Erbrechen (10 % bei Patienten mit rheumatoider Arthritis)
Häufig (> 1/100, < 1/10)
Entzündung der Bauchspeicheldrüse (0.2-8 % am häufigsten bei Organempfängern und Patienten mit Morbus Crohn)
Gelegentlich (> 1/1000, < 1/100)
Stuhlfettausscheidung
Durchfall
Schwere Durchfälle bei Patienten mit entzündlichen Darmerkrankungen. Bei Behandlung dieser Patienten sollte die Möglichkeit einer arzneimittelbedingten Verschlechterung der Symptome berücksichtigt werden.
Selten (> 1/10000, < 1/1000)
Magen-Darmgeschwür, Darmblutungen, Absterben von Gewebe im Magen-Darm-Trakt, Entzündung des Dickdarms, Entzündung von Ausstülpungen der Darmwand oder Darmdurchbruch
Diese Komplikationen treten nur nach Transplantation auf. Die Ursachen sind nicht klar. Jedoch könnte eine gleichzeitige Behandlung mit Steroiden eine Rolle spielen.
Durch Aufteilung der Azathioprindosis und/oder Verabreichung während der Mahlzeiten können die gastrointestinalen Störungen vermindert werden.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Packungsbeilage/Gebrauchsinformation aufgeführt sind.
PC5 5. Wie sind Azathioprin HEXAL 50 mg Filmtabletten aufzubewahren?
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
PZ Sie sollen das Arzneimittel nach dem auf der Packung angegebenen Verfalldatums nicht mehr verwenden.
P2 In der Originalpackung aufbewahren.
P6 Stand der Information
September 2004
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