Azelastinhydrochlorid 0,5 Mg/Ml Augentropfen
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FA Anlage
zum Zulassungsbescheid Zul.-Nr. 84690.00.00
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FB Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben
Fachinformation
FC 1. Bezeichnung des Arzneimittels
Azelastinhydrochlorid 0,5 mg/ml Augentropfen
FD 2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Azelastinhydrochlorid 0,05 % (0,5 mg/ml). Ein Tropfen (30µl) enthält 0,015 mg Azelastinhydrochlorid
Sonstige Bestandteile: 1 ml enthält 0,125 mg Benzalkoniumchlorid
Sorbitol-Lösung, kristallisierend
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
FE 3. Darreichungsform
Augentropfen
Klare, farblose Lösung
FG 4. Klinische Angaben
FH 4.1 Anwendungsgebiete
Behandlung und Vorbeugung der Symptome der saisonalen allergischen Konjunktivitis bei Erwachsenen und Kindern ab 4 Jahren.
Behandlung der Symptome der nicht saisonalen (perennialen) allergischen Konjunktivitis bei Erwachsenen und Kindern ab 12 Jahren.
FN 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Saisonale allergische Konjunktivitis:
Die übliche Dosierung bei Erwachsenen und Kindern ab 4 Jahren beträgt zweimal täglich je 1 Tropfen in jedes Auge. Falls erforderlich, kann diese Dosis bis auf viermal täglich erhöht werden. Bei zu erwartender Allergenbelastung sollten Azelastinhydrochlorid-Augentropfen vorbeugend bereits vor der Belastung angewendet werden.
Nicht saisonale (perenniale) allergische Konjunktivitis:
Die übliche Dosierung bei Erwachsenen und Kindern ab 12 Jahren beträgt zweimal täglich je 1 Tropfen in jedes Auge. Falls erforderlich, kann diese Dosis bis auf viermal täglich erhöht werden.
Die Sicherheit und Verträglichkeit des Arzneimittels wurden in klinischen Studien über bis zu 6 Wochen gezeigt. Deshalb sollte ein Behandlungszyklus auf eine Dauer von jeweils maximal 6 Wochen begrenzt werden.
FI 4.3 Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der sonstigen Bestandteile.
FK 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Azelastinhydrochlorid Augentropfen sind nicht zur Behandlung von Infektionen des Auges geeignet. Wie auch andere ophthalmische Lösungen sollten Azelastinhydrochlorid-Augentropfen während des Tragens von Kontaktlinsen nicht angewendet werden. Kontaktlinsen sollten vor der Anwendung herausgenommen und erst frühestens 15 Minuten nach dem Eintropfen wieder eingesetzt werden. Es ist bekannt, dass das Arzneimittel zur Verfärbung weicher Kontaktlinsen führt. Benzalkoniumchlorid kann Irritationen am Auge hervorrufen. Weitere Warnhinweise siehe Abschnitte 4.5 und 4.6.
FM 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Es wurden keine Studien zur Erfassung von Wechselwirkungen mit Azelastinhydrochlorid-Augentropfen durchgeführt.
Es wurden Wechselwirkungsstudien mit hohen oralenDosen durchgeführt. Diese haben jedoch keine Bedeutung für Azelastinhydrochlorid Augentropfen, da die systemischen Plasmaspiegel nach okularer Anwendung im Pikogrammbereich liegen.
FL 4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Es sind keine ausreichenden Daten vorhanden, um die Sicherheit von Azelastin in der Schwangerschaft nachzuweisen. Die orale Verabreichung hoher Dosen des Wirkstoffes Azelastin löste an Versuchstieren den Tod von Föten, Wachstumsverzögerung und Skelettmissbildungen aus. Die lokale Anwendung am Auge führt zu einer geringen systemischen Belastung (Plasmaspiegel liegen nur im Pikogramm-Bereich). Dennoch sollten Azelastinhydrochlorid-Augentropfen in der Schwangerschaft nur mit Vorsicht angewendet werden.
Azelastin wird in geringem Ausmaß in die Muttermilch ausgeschieden. Deshalb wird die Anwendung von Azelastinhydrochlorid-Augentropfen während der Stillzeit nicht empfohlen.
Bei männlichen und weiblichen Ratten verursachte Azelastin bei oralen Dosen von mehr als 30mg/kg/Tag einen dosisabhängigen Abfall des Fertilitätsindex.
In Studien zur chronischen Toxizität traten jedoch weder bei männlichen noch bei weiblichen Tieren substanzspezifische Veränderungen der Reproduktionsorgane auf.
FQ 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Es ist unwahrscheinlich, dass die leichte vorübergehende Irritation, die nach Anwendung von Azelastinhydrochlorid-Augentropfen auftreten kann, zu einer stärkeren Beeinträchtigung des Sehvermögens führt. Falls dennoch eine vorübergehende Beeinträchtigung des Sehens erfolgen sollte, ist die aktive Teilnahme am Straßenverkehr oder das Bedienen von Maschinen so lange zu vermeiden, bis die Sicht wieder klar ist.
FJ 4.8 Nebenwirkungen
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt: Sehr häufig (≥ 1/10), Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10), Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis <1/100), Selten (≥1/10.000 bis <1/1.000), Sehr selten (<1/10.000), Unbekannt (kann anhand der verfügbaren Daten nicht geschätzt werden).
Erkrankungen des Nervensystems
Gelegentlich: Bitterer Geschmack
Augenerkrankungen
Häufig: Leichte, vorübergehende Reizungen der Augen.
Erkrankungen des Immunsystems
Sehr selten: Allergische Reaktionen (wie Hautausschlag und Juckreiz).
FO 4.9 Überdosierung
Nach Anwendung am Auge sind keine spezifischen Überdosierungsreaktionen bekannt und bei dieser Art der Anwendung auch nicht zu erwarten.
Erfahrungen nach Applikation toxischer Dosen von Azelastinhydrochlorid beim Menschen liegen nicht vor. Im Falle einer Überdosierung oder Intoxikation ist aufgrund tierexperimenteller Befunde mit zentralnervösen Erscheinungen zu rechnen. Die Behandlung muss symptomatisch erfolgen. Ein Antidot ist nicht bekannt.
FF 5. Pharmakologische Eigenschaften
F1 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Antiallergikum; ATC-Code: SO1GX07
Azelastin, ein Phthalazinon-Derivat, ist eine stark und lang anhaltend antiallergisch wirksame Substanz mit selektiven H1-antagonistischen Eigenschaften. Nach topischer Anwendung am Auge wurde zusätzlich ein entzündungshemmende Wirkung gesehen.
Ergebnisse präklinischer In-vivo-Studien und von In-vitro-Untersuchungen zeigen, dass Azelastin die Synthese oder Freisetzung von Mediatoren der Früh- und Spätphase allergischer Reaktionen hemmt, z.B. von Leukotrienen, Histamin, PAF und Serotonin.
EKG-Auswertungen von Patienten, die in Langzeitbehandlungen Azelastin oral in hoher Dosierung erhielten, bestätigen, dass die multiple Gabe von Azelastin keinen klinisch relevanten Einfluss auf das korrigierte QT (QTc)-Intervall hat.
Bei über 3700 Patienten, die oral mit Azelastin behandelt wurden, wurden keine ventrikulären Arrhythmien oder Torsade de Pointes festgestellt.
F2 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Allgemeine Pharmakokinetik (systemische Pharmakokinetik)
Nach oraler Gabe wird Azelastin schnell resorbiert, wobei die absolute Verfügbarkeit 81% beträgt. Die Resorption wird durch Nahrungsaufnahme nicht beeinflusst. Das hohe Verteilungsvolumen weist auf eine bevorzugte Verteilung in periphere Kompartimente hin. Aufgrund der relativ niedrigen Plasmaeiweißbindung von 80–90% sind Verdrängungswechselwirkungen wenig wahrscheinlich.
Die Eliminationshalbwertszeit aus dem Plasma beträgt für Azelastin nach Einmalgabe etwa 20 Stunden, für den ebenfalls therapeutisch aktiven Hauptmetaboliten N-Desmethylazelastin ca. 45 Stunden. Der Arzneistoff wird zum größten Teil über die Fäzes ausgeschieden. Die anhaltende Ausscheidung geringer Dosisanteile in die Fäzes lässt vermuten, dass ein enterohepatischer Kreislauf vorliegt.
Kinetik bei Patienten (okulare Pharmakokinetik)
Nach wiederholter okularer Anwendung von Azelastinhydrochlorid-Augentropfen (bis zu viermal täglich einen Tropfen pro Auge) wurden sehr niedrige Cmax-Spiegel von Azelastinhydrochlorid im Steady State gemessen, die bei oder unterhalb der Bestimmungsgrenze lagen.
F3 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Azelastinhydrochlorid besaß in Untersuchungen am Meerschweinchen keine sensibilisierenden Eigenschaften. Azelastin zeigte in In-vitro- und In-vivo-Untersuchungen kein genotoxisches Potential. Auch zeigte sich kein karzinogenes Potential an Ratten und Mäusen.
Bei männlichen und weiblichen Ratten verursachte Azelastin bei oralen Dosen von mehr als 30mg/kg/Tag einen dosisabhängigen Abfall des Fertilitätsindex. In Studien zur chronischen Toxizität traten jedoch weder bei männlichen noch bei weiblichen Tieren substanzspezifische Veränderungen der Reproduktionsorgane auf.
Embryotoxische und teratogene Effekte traten bei trächtigen Ratten, Mäusen und Kaninchen nur im maternal-toxischen Dosisbereich auf (z. B. wurden Skelettmissbildungen bei Ratten und Kaninchen bei Dosen von 50 mg/kg/Tag beobachtet).
FR 6. Pharmazeutische Angaben
F7 6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Benzalkoniumchlorid
Natriumedetat
Hypromellose
Sorbitol-Lösung (kristallisierend)
Natriumhydroxid (zur pH-Anpassung)
Wasser für Injektionszwecke
FS 6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
FT 6.3 Dauer der Haltbarkeit
Ungeöffnet: 2 Jahre
Nach Anbruch nicht länger als 4 Wochen anwenden.
FX 6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
FY 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Im Blow-Fill-Seal-Verfahren hergestelltes 10 ml-LDPE-Behältnis mit weißer Polypropylen-Schraubkappe.
Packungsgrößen: Eine Flasche enthält entweder 6 ml, 8 ml oder 10 ml Lösung.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in Verkehr gebracht.
F4 6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
FZ 7. Inhaber der Zulassung
Brown & Burk UK Ltd
5, Marryat Close
Hounslow West
Middlesex
TW4 5DQ
Vereinigtes Königreich
F5 8. Zulassungsnummer
84690.00.00
F6 9. Datum der Erteilung der Zulassung
[siehe Unterschrift]
F10 10. Stand der Information
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F11 11. Verkaufsabgrenzung
Apothekenpflichtig
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