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Azithrobeta 250 Mg Filmtabletten

Document: 30.06.2004   Fachinformation (deutsch) change

292929- -



FA Anlage


zum Zulassungsbescheid Zul.-Nr. 58681.00.00




FB Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben



Fachinformation



FC 1. Bezeichnung der Arzneimittel


Azithromycin beta 250 mg Filmtabletten

Azithromycin beta 500 mg Filmtabletten



FD 2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung


Azithromycin beta 250 mg Filmtabletten

1 Filmtablette enthält: 250 mg Azithromycin (als Azithromycin 1 H2O)


Azithromycin beta 500 mg Filmtabletten

1 Filmtablette enthält: 500 mg Azithromycin (als Azithromycin 1 H2O)


Sonstige Bestandteile siehe unter Abschnitt 6.1.



FE 3. Darreichungsform


Filmtablette


Azithromycin beta 250 mg Filmtabletten

Weiß, mit Filmüberzug, oblong, Prägung: "A 250"


Azithromycin beta 500 mg Filmtabletten

Weiß, mit Filmüberzug, oblong, Prägung: "A 500"



FG 4. Klinische Angaben



FH 4.1 Anwendungsgebiete


Behandlung von Infektionen, die durch Azithromycin-empfindliche Bakterien hervorgerufen sind




Bei der Behandlung mit Antibiotika müssen die antibiotische Resistenz und die behördlichen/örtlichen Vorschriften über die angemessene Anwendung einer antimikrobiellen Therapie berücksichtigt werden.



FN 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Kinder und Jugendliche mit einem Körpergewicht von über 45 kg sowie Erwachsene einschließlich älterer Patienten

Die Gesamtdosis von Azithromycin beträgt 1500 mg, die entweder über drei Tage (einmal täglich 500 mg) oder über fünf Tage (500 mg als Einzeldosis am ersten Tag, anschließend einmal täglich 250 mg) verteilt wird.


Bei unkomplizierter, durch Chlamydia trachomatisverursachter Urethritis und Zervizitis beträgt die Dosis 1000 mg als orale Einmaldosis.


Kinder und Jugendliche mit einem Körpergewicht von unter 45 kg

Für diese Patienten stehen andere Darreichungsformen mit Azithromycin zur Verfügung, zum Beispiel Suspensionen.


Bei Patienten mit Niereninsuffizienz und leicht bis mäßig ausgeprägter Leberfunktionsstörung ist keine Dosisanpassung erforderlich (siehe Abschnitt 4.4).


Art der Anwendung

Azithromycin beta Filmtabletten sollten als tägliche Einmaldosis gegeben werden. Azithromycin beta Filmtabletten können unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden.



FI 4.3 Gegenanzeigen


Die Anwendung von Azithromycin ist bei Patienten mit Überempfindlichkeit gegen Azithromycin, eines der verwandten Makrolid-Antibiotika oder einen der sonstigen Bestandteile kontraindiziert.



FK 4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Allergische Reaktionen:In seltenen Fällen wurden unter Azithromycin schwere (selten tödlich verlaufende) allergische Reaktionen berichtet, zum Beispiel angioneurotisches Ödem oder Anaphylaxie. Einige dieser Reaktionen führten zu rezidivierenden Symptomen und erforderten eine längere Beobachtungs- und Behandlungsdauer.



Niereninsuffizienz:Bei Patienten mit leichter Nierenfunktionsstörung (Kreatinin-Clearance >40 ml/min) ist keine Dosisanpassung erforderlich. Da bei Patienten mit einer Kreatinin-Clearance <40 ml/min keine Studien durchgeführt wurden, muss die Anwendung von Azithromycin in diesen Fällen mit Vorsicht erfolgen.


Leberinsuffizienz:Da Azithromycin in der Leber verstoffwechselt und über die Galle ausgeschieden wird, sollte das Arzneimittel nicht bei Patienten angewendet werden, die an einer schweren Lebererkrankung leiden. Es wurden keine Studien hinsichtlich der Behandlung solcher Patienten mit Azithromycin beta Filmtabletten durchgeführt. Falls eine schwere Leberfunktionsstörung auftritt, sollte die Anwendung von Azithromycin beendet werden.


Ergotalkaloide und Azithromycin beta Filmtabletten:Es hat sich gezeigt, dass die gleichzeitige Anwendung von Ergotalkaloiden und Makrolid-Antibiotika zu einer Beschleunigung der Entwicklung von Ergotismus führt. Die Wechselwirkungen zwischen Ergotalkaloiden und Azithromycin wurden nicht untersucht. Die Entwicklung von Ergotismus ist jedoch nicht auszuschließen, weshalb Azithromycin und Ergotalkaloid-Derivate nicht gleichzeitig angewendet werden sollten.


QT-Verlängerung:


Pharyngitis/Tonsillitis:Azithromycin ist nicht das Mittel der Wahl zur Behandlung von Pharyngitis und Tonsillitis, die durch Streptococcus pyogenesverursacht sind. Bei diesen Erkrankungen sowie zur Prophylaxe von akutem rheumatischem Fieber ist Penicillin das Mittel der Wahl.


Azithromycin ist nicht angezeigt zur Behandlung von infizierten Brandwunden.



Sekundärinfektionen:Es sollte auf mögliche Symptome einer Sekundärinfektion geachtet werden, die ursächlich auf nicht-empfindliche Erreger, wie zum Beispiel Pilze, zurückzuführen ist.


Neurologische oder psychiatrische Erkrankungen:Bei Patienten mit neurologischen oder psychiatrischen Erkrankungen sollte die Anwendung von Azithromycin mit Vorsicht erfolgen.


Pseudomembranöse Kolitis:Nach Anwendung von Makrolid-Antibiotika wurde über pseudomembranöse Kolitis berichtet. Diese Diagnose sollte daher in Betracht gezogen werden, wenn es bei Patienten nach Einleiten der Behandlung mit Azithromycin zu Diarrhöe kommt.


Langzeitanwendung: Es liegen keine Erfahrungen über die Sicherheit und Wirksamkeit bei der Langzeitanwendung von Azithromycin in den genannten Anwendungsgebieten vor. Falls es zu einem schnellen Wiederauftreten der Infektion kommt, sollte eine Behandlung mit einem anderen Antibiotikum in Betracht gezogen werden.


Bei Patienten, die an der seltenen hereditären Galaktoseintoleranz, einem Lapp-Laktase-Mangel oder an Glukose-Galaktose-Malabsorption leiden, sollte dieses Arzneimittel nicht angewendet werden.



FM 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Antazida: In einer Untersuchung zum Einfluss einer gleichzeitigen Anwendung von Antazida auf die Pharmakokinetik von Azithromycin wurde insgesamt keine Veränderung der Bioverfügbarkeit beobachtet, obwohl die im Plasma gemessenen Spitzenkonzentrationen von Azithromycin um 30% erniedrigt waren. Antazida und Azithromycin beta Filmtabletten sollten nicht gleichzeitig angewendet werden.


Ergotamin: Eine gleichzeitige Anwendung von Ergotamin und Azithromycin könnte theoretisch Ergotismus verursachen; daher wird von einer gleichzeitigen Anwendung abgeraten (siehe auch Abschnitt 4.4).


Ciclosporin: Vor einer gleichzeitigen Anwendung von Azithromycin und Ciclosporin sollte die therapeutische Situation sorgfältig abgewogen werden, da zu den möglichen Wechselwirkungen einer gleichzeitigen Anwendung dieser Wirkstoffe weder pharmakokinetische noch klinische Studien durchgeführt wurden. Wenn eine Kombinationsbehandlung gerechtfertigt erscheint, sollten die Ciclosporin-Spiegel sorgfältig überwacht und die Dosierung entsprechend angepasst werden.



Warfarin:In Zusammenhang mit der gleichzeitigen Anwendung von Azithromycin und Warfarin oder Cumarin-ähnlichen oralen Antikoagulantien wurde über eine erhöhte Blutungsneigung berichtet. Auf die Häufigkeit der Prothrombinzeit-Kontrollen sollte in diesem Fall geachtet werden.


Digoxin: Bei einigen Patienten wurde über eine durch bestimmte Makrolid-Antibiotika verursachte Beeinträchtigung der intestinalen Verstoffwechselung von Digoxin berichtet. Bei Patienten, die Azithromycin und Digoxin erhalten, sollte daher an einen möglichen Anstieg der Digoxin-Konzentrationen gedacht werden.


Zidovudin: Einzeldosen von 1000 mg und Mehrfachdosen von 1200 oder 600 mg Azithromycin haben die Pharmakokinetik von Zidovudin bzw. seinem Glukuronid-Metaboliten im Plasma bzw. die Ausscheidung über den Urin lediglich in geringem Maß beeinflusst. Die Anwendung von Azithromycin führte in mononuklearen Zellen im peripheren Kreislauf jedoch zu erhöhten Konzentrationen von phosphoryliertem Zidovudin, dem klinisch aktiven Metaboliten.


Didanosin:Die gleichzeitige Anwendung von Azithromycin (Tagesdosis von 1200 mg) und Didanosin (200 mg zweimal täglich) bei sechs Probanden über einen Zeitraum von 14 Tagen führte zu einer Erhöhung der Cmaxvon Didanosin um 44% sowie der entsprechenden AUC um 14%.


Rifabutin: Die gleichzeitige Anwendung von Azithromycin und Rifabutin kann die Serumspiegel beider Wirkstoffe beeinflussen. Bei Patienten, die gleichzeitig Azithromycin und Rifabutin erhalten hatten, wurde Neutropenie verzeichnet.


Terfenadin: In pharmakokinetischen Studien wurden keine Wechselwirkungen zwischen Azithromycin und Terfenadin berichtet. In einigen Fällen konnte jedoch die Möglichkeit einer Wechselwirkung nicht gänzlich ausgeschlossen werden.


Theophyllin:Im Rahmen einer gleichzeitigen Anwendung vonAzithromycin und Theophyllin bei gesunden Probanden konnte kein Einfluss auf die Pharmakokinetik von Theophyllin festgestellt werden. Die gleichzeitige Anwendung von Theophyllin und anderen Makrolid-Antibiotika führte in manchen Fällen zu erhöhten Theophyllin-Spiegeln im Serum.


Cisaprid:Cisaprid wird in der Leber durch das Enzym CYP 3A4 verstoffwechselt. Da Makrolide dieses Enzym hemmen, könnte die gleichzeitige Anwendung von Cisaprid eine Verstärkung der QT-Verlängerung, Kammerarrhythmien sowie Torsade de pointes induzieren.


Astemizol, Triazolam, Midazolam, Alfentanil: Es liegen keine Daten zu Wechselwirkungen mit Astemizol, Triazolam, Midazolam und Alfentanil vor. Eine gleichzeitige Anwendung dieser Wirkstoffe mit Azithromycin sollte mit Vorsicht erfolgen, da in Zusammenhang mit der gleichzeitigen Anwendung mit dem Makrolid-Antibiotikum Erythromycin eine Verstärkung von dessen Wirkung beschrieben wurde.



FL 4.6 Anwendung während Schwangerschaft und Stillzeit


Studien an trächtigen Versuchstieren haben gezeigt, dass Azithromycin über die Plazenta den Fötus erreicht, es wurde jedoch keine Schädigung des Fötus festgestellt. Es sind keine Studien darüber verfügbar, ob der arzneilich wirksame Bestandteil in die Muttermilch übergeht. Die Unbedenklichkeit der Anwendung von Azithromycin während Schwangerschaft und Stillzeit wurde nicht bestätigt. Daher dürfen Azithromycin beta Filmtabletten während der Schwangerschaft und Stillzeit nur bei vitaler Indikation angewendet werden.



FQ 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das

Bedienen von Maschinen


Azithromycin beta Filmtabletten haben keine bzw. vernachlässigbare Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen. Bei der Ausübung derartiger Tätigkeiten sollten mögliche Nebenwirkungen wie Schwindel und Krämpfe jedoch berücksichtigt werden.



FJ 4.8 Nebenwirkungen


Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Selten (> 1/10000, 1/1000)
Thrombozytopenie

Hämolytische Anämie

Aus klinischen Studien liegen Berichte über vorübergehende leichte Neutropenie vor, deren ursächlicher Zusammenhang mit der Anwendung von Azithromycin jedoch nicht bestätigt wurde.


Psychiatrische Erkrankungen

Selten (> 1/10000, 1/1000)

Aggressivität, Unruhe, Angst und Nervosität

Depersonalisation, bei älteren Patienten kann es zu Delirium kommen


Erkrankungen des Nervensystems

Gelegentlich (> 1/1000, 1/100)

Schwindel, Kopfschmerzen, Krämpfe, Störungen des Geruch- und/oder Geschmacksinnes

Selten (> 1/10000, 1/1000)

Parästhesie, Synkope und Asthenie

Insomnie und Hyperaktivität



Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

Selten (> 1/10000, 1/1000)

Unter Behandlung mit Makrolid-Antibiotika wurde über Hörschäden berichtet. Bei einigen Patienten unter Azithromycin-Therapie wurden Hörstörungen, Taubheit und Tinnitus beobachtet. Viele dieser Fälle traten im Rahmen von wissenschaftlichen Studien mit Azithromycin auf, in denen über lange Zeit hohe Dosen angewendet wurden. Laut den verfügbaren Nachuntersuchungsberichten hat sich die Mehrzahl dieser Probleme jedoch als reversibel erwiesen.


Herzerkrankungen

Selten (> 1/10000, 1/1000)

Es wurden Palpitationen und Arrhythmien mit damit einhergehender ventrikulärer Tachykardie berichtet, ein ursächlicher Zusammenhang mit der Anwendung von Azithromycin wurde jedoch nicht bestätigt.

Das Risiko einer QT-Verlängerung und von Torsade de pointes kann nicht ausgeschlossen werden, insbesondere bei prädisponierten Patienten (siehe Abschnitt 4.4).


Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Häufig (> 1/100, 1/10)

Übelkeit, Erbrechen, Diarrhöe, abdominelle Beschwerden (Schmerzen/Druckgefühl)

Gelegentlich (> 1/1000, 1/100)

weicher Stuhl (als Folge einer seltenen Austrocknung des Systems?), Flatulenz, Verdauungsstörungen, Anorexie

Selten (> 1/10000, 1/1000)

Obstipation, Verfärbung der Zunge, Pankreatitis

Es liegen Berichte über Verfärbung der Zähne sowie pseudomembranöse Kolitis vor.


Leber- und Gallenerkrankungen

Selten (> 1/10000, 1/1000)

Gemeldet wurden Hepatitis und cholestatischer Ikterus einschließlich abweichender Leberwerte. Zudem liegen seltene Berichte über Lebernekrose sowie Leberfunktionsstörungen vor, die in seltenen Fällen einen tödlichen Verlauf genommen haben.


Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Gelegentlich (> 1/1000, 1/100)
Allergische Reaktionen einschließlich Pruritus und Ausschlag

Selten (> 1/10000, 1/1000)
Allergische Reaktionen einschließlich angioneurotisches Ödem, Urtikaria und Lichtempfindlichkeit; schwere Hautreaktionen wie Erythema multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom und toxisch epidermale Nekrolyse(Lyell-Syndrom)


Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Gelegentlich (> 1/1000, 1/100)
Arthralgie



Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Selten (> 1/10000, 1/1000)
Interstitielle Nephritis und akutes Nierenversagen


Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Gelegentlich (> 1/1000, 1/100)
Vaginitis


Allgemeine Erkrankungen

Selten (> 1/10000, 1/1000)
Anaphylaxie einschließlich Ödem (führte in seltenen Fällen zum Tod) (siehe Abschnitt 4.4)

Es wurde über Schwäche berichtet, ein ursächlicher Zusammenhang wurde jedoch nicht bestätigt.

Candidiasis



FO 4.9 Überdosierung


Die bei Anwendung von Dosen oberhalb der empfohlenen Dosierung aufgetretenen Nebenwirkungen glichen den bei normalen Dosierungen beobachteten Nebenwirkungen. Die typischen infolge einer Überdosierung von Makrolid-Antibiotika auftretenden Symptome umfassen reversiblen Hörverlust, schwere Übelkeit, Erbrechen und Diarrhöe. Bei Überdosierung sind gegebenenfalls die Gabe von medizinischer Kohle sowie eine allgemeine symptomatische Behandlung einschließlich Maßnahmen zur Unterstützung der Vitalfunktionen angezeigt.



FF 5. Pharmakologische Eigenschaften



F1 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Allgemeine Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Antibiotika zur systemischen Anwendung; Makrolide

ATC-Code: J01FA10


Bei Azithromycin handelt es sich um ein Antibiotikum aus der Azalidgruppe. Das Molekül wird durch Hinzufügen eines Stickstoffatoms zum Laktonring von Erythromycin A gebildet. Die chemische Bezeichnung von Azithromycin lautet 9-deoxy-9a-aza-9a-methyl-9a-homoerythromycin A. Das Molekulargewicht beträgt 749,0.


Der Wirkmechanismus von Azithromycin beruht auf einer Unterdrückung der bakteriellen Proteinsynthese, d.h. es bindet an die 50S-Ribosomenuntereinheit und hemmt die Translokation von Peptiden.


Breakpoints (Grenzwerte)

Breakpoints der Azithromycin-Empfindlichkeit typischer bakterieller Erreger:



NCCLS:


Derzeit stehen für Neisseria gonorrhoeae und Moraxella catarrhalis keine empfohlenen NCCLS-Breakpoints bezüglich Azithromycin zur Verfügung.


Für atypische Erreger, gegen die Azithromycin eine klinisch signifikante Wirksamkeit gezeigt hat, wie zum Beispiel Chlamydiaspp., Mycobacterium-avium-Komplex, Mycoplasma spp., Borrelia spp. und Helicobacter pylori, stehen derzeit keine empfohlenen NCCLS-Breakpoints zur Verfügung.


Empfindlichkeit

Die Prävalenz der Resistenz ausgewählter Spezies kann geographisch und zeitlich variieren, weshalb Angaben zur örtlichen Resistenz wünschenswert sind, vor allem wenn schwere Infektionen behandelt werden müssen. Diese Informationen bieten lediglich eine Orientierung hinsichtlich der wahrscheinlichen Azithromycin-Empfindlichkeit der jeweiligen Mikroorganismen.


Tabelle: Antibakterielles Spektrum von Azithromycin


Spezies

Bereich der erworbenen Resistenz (%)


Empfindlich

Grampositive Aerobier

Corynebacterium diphteriae

-

Staphylococcus aureus

0-19

Koagulase-neg. Staphylokokken

-

Streptococcus pneumoniae

5-37

Erythromycin- empfindlich

-

Penicillin-empfindlich

3-23

Streptococcus pyogenes

0-43

Erythromycin-empfindlich

21

Streptococci-viridans-Gruppe

20-32

Gramnegative Aerobier

Bordetella pertussis

-

Escherichia coli – ETEC

-

Escherichia coli – EAEC

-

Haemophilus influenzae

0-2

Haemophilus ducreyi

-



Legionella spp.

-

Moraxella catarrhalis

0-2

Erythromycin-empfindlich

-

Erythromycin-intermediär

-

Neisseria gonorrhoeae

0

Pasteurella multocida

-

Anaerobier


Clostridium perfringens

-

Fusobacterium spp.

-

Prevotella spp.

-

Porphyromonas spp.

-

Propionibacterium spp.

-

Andere Mikroorganismen

Borrelia burgdorferi

-

Chlamydia pneumoniae

-

Chlamydia trachomatis

-

Helicobacter pylori

-

Listeria spp.

-

Mycobacterium-avium-Komplex


Mycoplasma pneumoniae

-

Ureaplasma urelyticum

-

Intermediär

Grampositive Aerobier

Streptococcus pneumoniae


Penicillin-intermediär

20-62

Penicillin-resistent

23-78

Erythromycin-intermediär

-

Streptococcus pyogenes


Erythromycin-intermediär

-

Streptococci-viridans-Gruppe


Penicillin-intermediär

-

Gramnegative Aerobier

Moraxella catarrhalis


Anaerobier

Peptostreptococcus spp.

-

Resistent

Grampositive Aerobier

Corynebacterium spp.

-

Enterococcus faecalis

-

Staphylococci MRSA, MRSE

Resistent

Streptococcus pneumoniae


Erythromycin-resistent

-

Penicillin- & Erythromycin-resistent

-

Streptococcus pyogenes


Erythromycin-resistent

-

Streptococci-viridans-Gruppe


Penicillin-resistent

-

Erythromycin-resistent

-




Gramnegative Aerobier

Pseudomonas aeruginosa

-

Anaerobier

Bacteroides-fragilis-Gruppe

-


Weitere Information

Vollständige Kreuzresistenz besteht zwischen Erythromycin, Azithromycin, anderen Makroliden und Lincosamiden im Fall von Streptococcus pneumoniae, beta-hämolysierenden Streptokokken der Gruppe A, Enterococcus faecalisund Staphylococcus aureuseinschließlich des Methicillin-resistenten S. aureus(MRSA).



F2 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Resorption

Nach oraler Anwendung beträgt die Bioverfügbarkeit etwa 37%. Spitzenkonzentrationen im Plasma werden 2-3 Stunden nach Einnahme des Arzneimittels erreicht.


Verteilung

Oral angewendetes Azithromycin wird im Körper in großem Umfang verteilt.

In pharmakokinetischen Studien wurde nachgewiesen, dass die in den Geweben gemessenen Azithromycin-Konzentrationen beträchtlich höher (bis zu 50mal) sind als diejenigen im Plasma, ein Hinweis auf eine hohe Gewebeaffinität der Substanz. Messungen der Konzentration in den Lungen, Tonsillen und Prostata nach einer Einzeldosis von 500 mg übersteigen die MHK90-Werte für die meisten dort zu erwartenden Erreger.


Die Bindung an Serumproteine variiert in Abhängigkeit von der Exposition und liegt in einem Konzentrationsbereich von 12% bei 0,5 Mikrogramm/ml bis zu 52% bei 0,05 Mikrogramm Azithromycin/ml Serum. Das mittlere Verteilungsvolumen beträgt im steady-state (VVss) 31,1 l/kg.


Elimination

Die terminale Plasma-Eliminationshalbwertszeit entspricht annähernd der Gewebe-Eliminationshalbwertszeit von

2-4 Tagen.


Etwa 12% einer intravenös verabreichten Dosis von Azithromycin werden innerhalb der drei darauffolgenden Tage unverändert im Urin ausgeschieden. Besonders hohe Konzentrationen von nicht metabolisiertem Azithromycin wurden in der menschlichen Galle gefunden. Dort wurden ebenfalls 10 Metaboliten nachgewiesen, die durch N- und

O-Demethylierung, Hydroxylierung der Desosamin- und Aglykon-Ringe sowie Abbau des Cladinose-Konjugats gebildet wurden. Ein Vergleich der Ergebnisse von Flüssigchromatographie und mikrobiologischen Analysen hat gezeigt, dass die Metaboliten von Azithromycin nicht mikrobiologisch aktiv sind.



In Tierversuchen wurden hohe Azithromycin-Konzentrationen in Phagozyten nachgewiesen. Ebenso hat sich gezeigt, dass während der aktiven Phagozytose höhere Azithromycin-Konzentrationen freigesetzt werden als von inaktiven Phagozyten. Dies führte in Tierversuchen zu hohen Azithromycin-Konzentrationen am Infektionsort.



F3 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


In Tierversuchen mit Dosierungen bis zum 40fachen der klinischen therapeutischen Dosierungen verursachte Azithromycin eine reversible Phospholipidose, es wurden jedoch in der Regel keine damit verbundenen echten toxikologischen Folgen beobachtet. Bei Anwendung gemäß den Empfehlungen verursachte Azithromycin keine toxischen Reaktionen.


Kanzerogenität:

Langzeit-Tierstudien zur Bewertung des kanzerogenen Potentials wurden nicht durchgeführt, da nur eine kurzzeitige Anwendung des Arzneimittels vorgesehen ist und keine Hinweise auf kanzerogene Eigenschaften vorliegen.


Mutagenität:

In-vivound In-vitroTestmodelle ergaben keine Hinweise auf Gen- und Chromosomenmutationen.


Reproduktionstoxizität:

In Tierstudien bezüglich der embryotoxischen Wirkungen der Substanz wurden weder bei Mäusen noch bei Ratten teratogene Wirkungen beobachtet. Bei Ratten verursachten Dosen von 100 und 200 mg/kg Körpergewicht/Tag leichte Verzögerungen der fetalen Ossifikation und der maternalen Körpergewichtszunahme. In Peri- und Postnatalstudien wurden bei Ratten, nach einer Behandlung mit 50 mg/kg/Tag Azithromycin und mehr, leichte Retardierungen beobachtet.



FR 6. Pharmazeutische Angaben



F7 6.1 Hilfsstoffe


Tablettenkern

Mikrokristalline Cellulose

Maisstärke

Poly(O-carboxymethyl)stärke, Natriumsalz
Hochdisperses Siliciumdioxid

Magnesiumstearat

Natriumdodecylsulfat


Filmüberzug

Lactose-Monohydrat

Hypromellose

Macrogol 4000

Titandioxid (E 171)



FS 6.2 Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend.



FT 6.3 Dauer der Haltbarkeit


Azithromycin beta 250 mg Filmtabletten

18 Monate


Azithromycin beta 500 mg Filmtabletten

2 Jahre



FX 6.4 Besondere Lagerungshinweise


Nicht über 25ºC lagern.



FY 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


Blisterpackungen aus Aluminium/Polyvinylchlorid


Azithromycin beta 250 mg Filmtabletten

Packungen mit 6 Filmtabletten


Azithromycin beta 500 mg Filmtabletten

Packungen mit 3 Filmtabletten



F4 6.6 Hinweise für die Handhabung


Keine speziellen Hinweise.



FZ 7. Pharmazeutischer Unternehmer


betapharm Arzneimittel GmbH

Kobelweg 95

86156 Augsburg

Tel.: (0821) 748810

Fax: (0821) 74881420



F5 8. Zulassungsnummer


58681.00.00

58681.01.00



F6 9. Datum der Zulassung


[siehe Unterschrift]




F10 10. Stand der Information


...



F11 11. Verschreibungsstatus/Apothekenpflicht


Verschreibungspflichtig




292929152915- -