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Azuprostat Sandoz 65 Mg Weichkapseln

Document: 14.05.2008   Fachinformation (deutsch) change



Fachinformation



1. Bezeichnung des Arzneimittels


Azuprostat Sandoz 65 mg Weichkapseln



2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung

Wirkstoff: Phytosterol

1 Weichkapsel enthält: Phytosterol 65 mg


Sonstige Bestandteile: Erdnussöl, Phospholipide aus Sojabohnen, Sorbitol


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. Darreichungsform

Weichkapseln

Azuprostat Sandoz 65 mg sind längsseits versiegelte, oblongförmige Weichgelatinekapseln mit einer rot-braunen und einer beige-grauen Hälfte. Sie enthalten eine homogene gelbe pastöse Masse.


4. Klinische Angaben

4.1 Anwendungsgebiete

Zur symptomatischen Behandlung der benignen Prosta­tahyperplasie.

Hinweis:

Dieses Arzneimittel bessert die Beschwerden bei ei­ner vergrößerten Prostata, ohne die Vergrößerung selbst zu beheben. Der Patient ist daher anzuhalten, in regelmäßigen Abständen den Arzt aufzusuchen. Er sollte insbesondere darauf hingewiesen werden, dass ein Arzt konsultiert werden muss, wenn Blut im Urin ist oder akutes Harnverhalten auftritt.



4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Zur Langzeitbehandlung werden in der Regel 2-mal täglich 1 Weichkapsel Azuprostat Sandoz 65 mg, entsprechend 130 mg Phytosterol (ß-Sitos­terin) über den Tag verteilt, eingenommen.

Die Weichkapseln werden ungeöffnet und stets unzerkaut möglichst zu den Mahlzeiten oder unmittelbar danach (nicht auf nüchternen Magen) mit ausreichend Flüs­sigkeit eingenommen.


Bei einer 2-mal täglichen Einnahme von Azuprostat Sandoz 65 mg erfolgt diese morgens und abends.


Im Hinblick auf den chronischen Charakter der Er­krankung ist die Therapie mit Azuprostat Sandoz 65 mg als Langzeittherapie vorgesehen.



4.3 Gegenanzeigen

Azuprostat Sandoz 65 mg darf nicht angewendet werden bei Überempfindlichkeit gegen Phytosterol, Erdnuss, Soja oder einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels, sowie bei nachgewiesener Hypersitosterolämie.





4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Regelmäßige ärztliche Kontroll­untersuchungen sind zu empfeh­len.


Patienten mit der seltenen hereditären Fructose-Intoleranz sollten Azuprostat Sandoz 65 mg nicht einnehmen.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Keine bekannt

4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

Nicht zutreffend

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Nicht zutreffend

4.8 Nebenwirkungen

Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:


Sehr häufig (≥ 1/10)

Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)

Gelegentlich (≥ 1/1000 bis < 1/100)

Selten (≥ 1/10 000 bis < 1/1000)

Sehr selten (< 1/10 000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)



In seltenen Fällen können Oberbauchbeschwerden, Bauchschmerzen, Übelkeit und Hautausschlag auftre­ten.

Erdnussöl kann selten schwere allergische Reaktionen hervorrufen.

Phospholipide aus Sojabohnen können sehr selten allergische Reaktionen hervorrufen.



4.9 Überdosierung

Es wurden keine Fälle von Überdosierung berichtet.



5. Pharmakologische Eigenschaften

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Pflanzliche Prostatamittel, Beta-Sitosterin

ATC-Code: G04CP01

Die Wirkungsweise des zur Therapie der benignen Prostatahyperplasie (BPH) eingesetzten Phytosterols ist noch nicht ausreichend untersucht.

Verschiedene Versuche an Zellkulturen und mit Tieren weisen auf einen Einfluss von Phytosterol auf den Arachidonsäurestoffwechsel hin, und zwar auf die Beeinflussung von Lipoxygenasen und/oder Cyclooxygenasen.

Übereinstimmend hiermit greift Phytosterol beim Menschen offenbar in den Prostaglandinstoffwechsel der Prostata ein und senkt bei BPH-Patienten die erhöhten PGE2-und PGF2-Spiegel in bioptischem Adenomgewebe und die 6-Oxo-PGF1und PGE2-Werte im Prostataexprimat.

Untersuchungen an isolierten menschlichen Prostatazellen weisen außerdem auf eine Beeinflussung von Wachstumsfaktoren hin.

Es wird angenommen, dass Phytosterol über diese Mechanismen zu einer Dekongestion und Abschwellung des Gewebes der Prostata führt. Die Symptome der BPH werden positiv beeinflusst, ohne dass dies jedoch zu einer nachweisbaren Verminderung des Prostatavolu­mens führt.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Die Pharmakokinetik von Phytosterol wurde bisher noch nicht ausreichend untersucht. Zum Präparat Azuprostat Sandoz 65 mg liegen keine Untersuchungen beim Menschen vor.

Daten zur Pharmakokinetik von Phytosterol stammen aus Studien an Patienten mit Hypersitosterolämie (einer hereditäten Stoffwechselerkrankung) sowie aus Untersuchungen nach Verabreichung von Phytosterol bei Patienten mit erhöhten Cholesterolwerten. Bei der Behandlung der Hypersitosterolämie werden allerdings sehr viel höhere Wirkstoffmengen gegeben als bei der Therapie der BPH, und auf diese Weise die Resorptionskapazität für Cholesterin und Phytosterol (-Sitosterin) blockiert.

Bei der Verabreichung von Phytosterol zur Behandlung der Hypersitosterolämie beim Menschen konnten Re­sorptionsquoten von 5 – 6 % ermittelt werden.

Bei Tieren lagen die Raten der absoluten Bioverfüg­barkeit unter 10 %, das scheinbare Verteilungsvolu­men entsprach ungefähr dem Gesamtkörpergewicht. Die terminalen Halbwertszeiten betrugen jeweils mehrere Tage.

Aus den o.g. Daten kann gefolgert werden, dass Phyto­sterol nur zu einem geringen Ausmaß resorbiert wird und einer raschen Verteilungs- und langsamen Aus­scheidungskinetik unterliegt. Phytosterol wird in Organgewebe wie der Prostata angereichert.



5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Akute Toxizität:

Die LD50von ß-Sitosterin bei der Maus mit > 3000 mg/kg KG be­legt, dass die Substanz nahezu untoxisch ist und eine große the­rapeutische Breite aufweist. Bei oraler Gabe von 1000 mg/kg Phytosterol bei Rat­ten, Kaninchen, Affen und beim Hund über 7 Tage tra­ten keine toxischen Effekte auf.

Im Shay Rat-Test, sowie in einer gegen Acetylsa­licylsäure und Indometacin kontrolliert durchgeführ­ten Fasting Rat-Studie wurde für Phytosterol kein Hinweis auf ein ulcerogenes Potential gefunden.



Subakute Toxizität:

Die p.o. Applikation von 100-500 mg/kg KG Phyto­sterol an Ratten, Kaninchen, Hunden und Affen (Papio ursinus) über 6 Wochen, wurde ohne Nebenwirkungen toleriert. Es zeigten sich keine Abweichungen vom histologischen Kontrollbefund.



Chronische Toxizität:

Untersuchungen zur chronischen Toxizität, die bei Ratten über 26 bzw. 52 Wochen mit einer p.o. Dosie­rung von 250 mg/kg KG und bei Affen über 26 Wochen mit p.o. 100 mg/kg KG durchgeführt wurden, ergaben keine Abweichungen gegenüber den Kontrollgruppen.



Mutagenität, Reproduktionstoxizität und Teratogeni­tät:

Untersuchungen liegen nicht vor.



6. Pharmazeutische Angaben

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Raffiniertes Erdnussöl, Kürbissamenöl, raffiniertes Rapsöl, all-rac--Tocopherol (Vitamin E) als Antioxidanz, Gelatine, Glycerol, Hartfett, Polysorbat 80, entölte Phospholipide aus Sojabohnen, Sorbitollö­sung 70 % (nicht kristallisierend), Eisen(III)oxid (E 172), Eisenoxide und -hydroxide (E 172),Titandioxid (E 171)

6.2 Inkompatibilitäten

Bisher keine bekannt



6.3 Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre



6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über 30 °C lagern



6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

PVC/PVDC-Aluminium-Blister


OP mit 50 Weichkapseln (N1)

OP mit 100 Weichkapseln (N2)

OP mit 200 Weichkapseln (N3)



6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen



7. Inhaber der Zulassung

Sandoz Pharmaceuticals GmbH

Raiffeisenstraße 11

83607 Holzkirchen

E-Mail: info@sandoz.de



8. Zulassungsnummer

6427767.00.00



9. Datum der Erteilung der Zulassung

04.05.2000



10. Stand der Information

Mai 2008



11. Verkaufsabgrenzung

Apothekenpflichtig

55abd2c414846f8f8de29aa1b2eec953.rtf 7/6 Mai 2008