Baldrian Einschlafdragee N
Fachinformation
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Baldrian Einschlafdragee N
Überzogene Tabletten zum Einnehmen
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Wirkstoff:
Baldrianwurzel-Trockenextrakt
1 überzogene
Tabletteenthält 312,8 mg Trockenextrakt aus
Baldrianwurzel (3 - 6 : 1), Auszugsmittel: Ethanol 70 %
(V/V).
Sonstige Bestandteile: Sucrose
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Überzogene Tabletten zum Einnehmen.
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Baldrian Einschlafdragee Nist ein pflanzliches Arzneimittel zur Beruhigung.
Baldrian Einschlafdragee Nwird angewendet bei Unruhezuständen und nervös bedingten Einschlafstörungen.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Dosierung:
für Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren
zur Behandlung von Unruhezuständen bis zu 3mal täglich 2 überzogene Tabletten;
zur Behandlung von nervös bedingten Einschlafstörungen 2 überzogene Tabletten ½ bis 1 Stunde vor dem Schlafengehen; falls notwendig können zusätzlich 2 überzogene Tabletten bereits früher im Verlauf des Abends eingenommen werden.
Die maximale tägliche Dosis sollte 4 Einzelgaben von je 2 überzogenen Tabletten nicht überschreiten.
Die Anwendung bei Kindern unter 12 Jahren ist nicht ausreichend untersucht und wird nicht empfohlen, vgl. Kapitel 4.4.
Art der Anwendung:
Baldrian Einschlafdragee N sind überzogene Tabletten zum Einnehmen. Die Einnahme soll unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit (zum Beispiel 1 Glas Trinkwasser) erfolgen. Überzogene Tabletten sollten nicht im Liegen eingenommen werden.
Dauer der Anwendung:
Aufgrund der allmählich einsetzenden Wirkung ist Baldrian Einschlafdragee N nicht geeignet zur akuten Behandlung von Unruhezuständen oder nervös bedingten Einschlafstörungen. Um einen optimalen Behandlungserfolg zu erzielen, wird eine kontinuierliche Anwendung über 2-4 Wochen empfohlen.
In der Gebrauchsinformation wird der Patient darauf hingewiesen, dass bei Anhalten der Beschwerden über 2 Wochen oder bei Verschlimmerung Rücksprache mit einem Arzt genommen werden sollte.
4.3 Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen Baldrian oder einen der sonstigen
Bestandteile des Arzneimittels
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
In der Packungsbeilage wird der Patient auf folgendes hingewiesen:
Während der Anwendung dieses Arzneimittels sollte möglichst kein Alkohol getrunken werden
Zur Anwendung dieses Arzneimittels bei Kindern liegen keine ausreichenden Untersuchungen vor. Es soll deshalb von Kindern unter 12 Jahren nicht eingenommen werden.
Patienten mit der seltenen hereditären Fructose-Intoleranz, Glucose-Galactose-Malabsorption oder Saccharase-Isomaltase-Mangel sollten Baldrian Einschlafdragees N nicht einnehmen.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Es liegen nur begrenzt Daten über pharmakologische Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln vor. Klinisch relevante Wechselwirkungen mit Arzneimitteln, die über CYP 2D6, CYP 3A4/5, CYP 1A2 oder CYP 2E1 metabolisiert werden, wurden nicht beobachtet.
Die Kombination mit synthetischen Sedativa bedarf einer ärztlichen Diagnose und Überwachung.
Schwangerschaft und Stillzeit
Es liegen keine angemessenen Daten für die Beurteilung der Sicherheit während der Schwangerschaft und Stillzeit vor.
Aufgrund unzureichender Daten wird die Anwendung während der Schwangerschaft und Stillzeit vorsichtshalber nicht empfohlen.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Baldrian Einschlafdragee N kann die Fahrtüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigen.
Beeinträchtigte Patienten sollten nicht fahren oder Maschinen bedienen.
4.8 Nebenwirkungen
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
Sehr häufig (≥ 1/10)
Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)
Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100)
Selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)
Sehr selten (<1/10.000)
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Gastrointestinale Beschwerden (z.B. Übelkeit, Bauchkrämpfe) und Überempfindlichkeitsreaktionen (z.B. Juckreiz) können auftreten. Die Häufigkeit ist nicht bekannt.
4.9 Überdosierung
Die Einnahme von Baldrianwurzel in einer Dosierung
von über 20g (entspricht 14 überzogene Tabletten dieses
Arzneimittels) führte in einem Einzelfall zu folgenden Symptomen:
Müdigkeit, Bauchkrämpfe, Engegefühl in der Brust, Leeregefühl im
Kopf, Zittern der Hände und Erweiterung der Pupillen. Diese
Beschwerden waren nach 24 Stunden wieder abgeklungen. In der
Gebrauchsinformation wird der Patient darauf hingewiesen, bei
erheblicher Überdosierung Rücksprache mit einem Arzt zu nehmen.
Spezielle Maßnahmen sind nicht bekannt, die Therapie erfolgt
symptomatisch
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Pflanzliches Arzneimittel zur Beruhigung
ATC-Code: N05CP01
Empirisch ist die sedative Wirkung von Baldrianwurzel-Zubereitungen seit langem bekannt und konnte in präklinischen Tests und klinischen Kontrollstudien bestätigt werden. Für ethanolisch-wässrige Baldrianwurzel-Trockenextrakte konntein klinischen Studien nach oraler Gabe eine Verkürzung der Einschlaflatenz und eine Verbesserung der Schlafqualität gezeigt werden, die bestimmten Inhaltsstoffen der Baldrianwurzel nicht gesichertt zugeordnet werden können. Für diverse Inhaltstoffe der Baldrianwurzel (Sesquiterpene, Lignane, Flavonoide) wurden verschiedene mögliche Wirkmechanismen identifiziert. Diese schließen die Interaktion mit dem GABA-System, agonistische Wirkung am A1-Adenosin-Rezeptor und Bindung am 5-HT1A Rezeptor ein.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Pharmakokinetische Daten sind nicht verfügbar.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Baldrianwurzel-Zubereitungen zeigten bei Nagetieren eine geringe akute und chronische Toxizität, wie z.B. eine LD50 für einen ethanolischen Extrakt = 3,3 g/kg KG bei Mäusen nach einmaliger intraperitonealer Injektion oder eine LD50 für das ätherische Öl = 15 g/kg KG bei Ratten nach 8-wöchiger Gabe.AMES-Tests, die mit vergleichbaren Baldrian-Zubereitungen durchgeführt wurden, ergaben keine Hinweise auf ein genotoxisches Potential.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Maltodextrin, mikrokristalline Cellulose, Magnesiumstearat [pflanzlich], hochdisperses Siliciumdioxid, Sucrose, arabisches Gummi, Talkum, Titandioxid E171, Schellack, gefälltes Siliciumdioxid, weißer Ton, raffiniertes Rizinusöl, Macrogol 6000
6.2 Inkompatibilitäten
Keine bekannt.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
6 Monate
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 25°C aufbewahren!
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Musterpackung mit 50 überzogene
Tabletten
Originalpackung mit 50 überzogene Tabletten
Originalpackung mit 100 überzogene Tabletten
Originalpackung mit 150 überzogene Tabletten
Originalpackung mit 180 überzogene Tabletten
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
7. Inhaber der Zulassung
Krüger GmbH & Co KG
Senefelderstraße 44
51469 Bergisch-Gladbach
8. Zulassungsnummer
71614.00.00
9. Datum der Erteilung der Zulassung / Verlängerung der Zulassung
10. Stand der Information
[Monat/Jahr]
11. Verkaufsabgrenzung
Freiverkäuflich