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Benperidol-Neuraxpharm 10 Mg

Document: 07.09.2005   Gebrauchsinformation (deutsch) change

Benperidol-neuraxpharm® 10 mg

Tabletten

Wirkstoff: Benperidol


Liebe Patientin, lieber Patient!

Bitte lesen Sie folgende Gebrauchsinformation aufmerksam, weil sie wichtige Informationen darüber enthält, was Sie bei der Anwendung dieses Arzneimittels beachten sollen. Wenden Sie sich bei Fragen bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.


Gebrauchsinformation

Zusammensetzung

Arzneilich wirksamer Bestandteil:

1 Tablette enthält 10 mg Benperidol.

Sonstige Bestandteile:

Lactose-Monohydrat, Maisstärke, mikrokristalline Cellulose, hochdisperses Siliciumdioxid, Magnesiumstearat (Ph. Eur.).

Darreichungsform und Inhalt

Packungen mit 20 (N1), 50 (N2) und 100 (N3) Tabletten

Mittel zur Behandlung spezieller geistig-seelischer Erkrankungen (Neuroleptikum) aus der Gruppe der Butyrophenone

Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller

neuraxpharm Arzneimittel GmbH u. Co. KG

Postfach 40 04 55 • 40244 Langenfeld

Tel. (02173) 1060-0 • Fax (02173) 1060-333

Anwendungsgebiete

Akute psychotische Syndrome mit Wahn, Halluzinationen, Denkstörungen und Ich-Störungen (bestimmte akute seelische Erkrankungen mit Wahn, Sinnestäuschungen, Denkstörungen und Ich-Störungen);

katatone Syndrome (bestimmte seelische Erkrankungen mit ausgeprägten Störungen der willkürlichen Bewegungen);

delirante und andere exogen-psychotische Syndrome (Erkrankungen, die durch Alkohol, Medikamente, Drogen, andere Gifte oder schwere körperliche Krankheiten bedingt sind, und bei denen es zu Verwirrung, Erregung und z. T. schweren körperlichen Störungen kommt).

Zur Symptomsuppression und Rezidivprophylaxe bei chronisch verlaufenden endogenen und exogenen Psychosen (zur Unterdrückung der Krankheitserscheinungen und zur Vorbeugung eines Krankheitsrückfalls bei über lange Zeit verlaufenden, seelischen Erkrankungen, die entweder ohne äußere Einflüsse auftreten oder durch Alkohol, Medikamente, Drogen, andere Gifte oder schwere körperliche Krankheiten bedingt sind).

Maniforme Syndrome (seelische Erkrankungen mit krankhaft-übertriebener Hochstimmung).

Psychomotorische Erregungszustände (krankhafte Erregung mit starkem Bewegungsdrang).

Gegenanzeigen

Wann dürfen Sie Benperidol-neuraxpharm 10 mg nicht einnehmen?

Sie dürfen Benperidol-neuraxpharm 10 mg nicht einnehmen bei:

Überempfindlichkeit gegenüber Benperidol, ähnlichen Wirkstoffen (Butyrophenonen) bzw. einem der weiteren Bestandteile des Arzneimittels,

komatösen Zuständen,

Parkinson-Krankheit,

bekannten schweren Unverträglichkeitserscheinungen nach Benperidol (malignes neuroleptisches Syndrom).

Wann dürfen Sie Benperidol-neuraxpharm 10 mg erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt einnehmen?

Im folgenden wird beschrieben, wann Benperidol-neuraxpharm 10 mg nur unter bestimmten Bedingungen und nur mit besonderer Vorsicht angewendet werden darf. Befragen Sie hierzu bitte Ihren Arzt. Dies gilt auch, wenn diese Angaben bei Ihnen früher einmal zutrafen.

Benperidol-neuraxpharm 10 mg darf nur unter besonderer Vorsicht (siehe auch Hinweise in diesem Abschnitt und unter "Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise") angewendet werden bei:

akuten Vergiftungen durch Alkohol, Schmerzmittel (Opioide), Schlafmittel oder zentraldämpfende Psychopharmaka,

Schädigung von Leber und Nieren,

speziellen Geschwülsten (prolaktinabhängige Tumoren, z. B. Brusttumoren),

sehr niedrigem Blutdruck bzw. Blutdruckabfall beim Wechsel vom Liegen zum Stehen,

Erkrankungen der blutbildenden Organe,

hirnorganischen Erkrankungen und Epilepsie,

Vorschädigung des Herzens,

krankhaft trauriger Verstimmung (depressive Erkrankung),

Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose).

Hinweise:

Vor einer Behandlung mit Benperidol-neuraxpharm 10 mg ist das Blutbild (einschließlich des Differentialblutbildes sowie der Thrombozytenzahl) zu kontrollieren. Bei abweichenden Blutwerten darf eine Behandlung mit Benperidol-neuraxpharm 10 mg nur bei zwingender Notwendigkeit und unter häufigen Blutbildkontrollen erfolgen.

Besondere Vorsicht ist geboten bei Hirnschäden und Neigung zu Krampfanfällen (in der Vorgeschichte, bei Alkoholentzug), da Benperidol-neuraxpharm 10 mg die Schwelle für das Auftreten von Krampfanfällen senkt und große Anfälle auftreten können. Epileptiker sollten nur unter Beibehaltung der Mittel zur Verhinderung von Krampfanfällen mit Benperidol-neuraxpharm 10 mg behandelt werden.

Benperidol kann das sogenannte QT-Intervall im EKG verlängern und/oder bestimmte Herzrhythmusstörungen (ventrikuläre Arrhythmien) hervorrufen. Daher ist Vorsicht angebracht, wenn auch aus anderen Gründen eine QT-Verlängerung möglich ist (z. B. bei bestimmten Herzerkrankungen, wie dem angeborenen langen QT-Syndrom, Herzrhythmusstörungen oder Durchblutungsstörungen der Herzkranzgefäße, bei Kaliummangel, verlangsamtem Herzschlag oder Anwendung anderer die QT-Zeit verlängernder Arzneimittel). Solche Herzrhythmusstörungen können häufiger bei der Verabreichung hoher Dosen und bei prädisponierten Patienten auftreten.

Was muss in der Schwangerschaft und Stillzeit beachtet werden?

Der Eintritt einer Schwangerschaft während der Behandlung mit Benperidol-neuraxpharm 10 mg sollte nach Möglichkeit vermieden werden. Daher sollte vor Behandlungsbeginn ein Schwangerschaftstest vorgenommen werden. Während der Behandlung sind geeignete schwangerschaftsverhütende Maßnahmen durchzuführen.

Sollte eine Behandlung während der Schwangerschaft erforderlich werden, müssen Nutzen und Risiko sorgfältig gegeneinander abgewogen werden, da über die Sicherheit von Benperidol in der Schwangerschaft keine ausreichenden Untersuchungen vorliegen.

Benperidol, der Wirkstoff von Benperidol-neuraxpharm 10, geht in die Muttermilch über. Bei gestillten Kindern, deren Mütter dem Benperidol vergleichbare Medikamente erhielten, wurden unwillkürliche Bewegungsstörungen (extrapyramidale Symptome; siehe unter Nebenwirkungen) beobachtet. Daher sollte unter einer Benperidol-Behandlung nicht gestillt werden.

Was ist bei Kindern, Jugendlichen und älteren Menschen zu berücksichtigen?

Zur Wirksamkeit und Verträglichkeit von Benperidol bei Kindern und Jugendlichen liegen keine ausreichenden Studien vor. Deshalb sollte Benperidol-neuraxpharm 10 mg bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren nur unter besonderer Berücksichtigung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses verordnet werden.

Ältere Patienten können bereits bei niedrigen Dosierungen unwillkürliche Bewegungsstörungen (extrapyramidale Nebenwirkungen; siehe unter "Nebenwirkungen") entwickeln. Die Häufigkeit von anhaltenden Bewegungsstörungen ist erhöht. Auch Müdigkeit, Schwächegefühl und Blutdruckabfall (siehe unter "Nebenwirkungen") sind bei älteren Patienten stärker ausgeprägt.

Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise

Welche Vorsichtsmaßnahmen müssen beachtet werden?

Blutbild, Nieren- und Leberfunktion sowie die Kreislaufsituation des Patienten sollten vom Arzt während der Behandlung in regelmäßigen Abständen überwacht werden. Ein Ausgangs-EKG sowie -EEG (Herz- bzw. Hirnstrombild) sollten für spätere Verlaufskontrollen vorliegen.

Blutbildungsstörungen (z. B. Verringerung weißer Blutkörperchen) können in Ausnahmefällen vorkommen. Daher sollten Sie der Aufforderung des Arztes, sich zu den regelmäßig erforderlichen Blutbildkontrollen einzufinden, unbedingt nachkommen.

Bei Patienten mit organischen Hirnschäden, arteriosklerotischen Hirngefäßerkrankungen und depressiven Erkrankungen ohne äußere Ursache (endogene Depressionen) ist bei einer Therapie mit Benperidol-neuraxpharm 10 mg besondere Vorsicht geboten.

Bei Patienten mit epileptischen Anfällen (Anfallsleiden) ist zu berücksichtigen, dass Benperidol-neuraxpharm 10 mg die Anfallsbereitschaft fördert.

Patienten mit einer Geschwulst des Nebennierenmarks (Phäochromozytom) sowie Patienten mit eingeschränkter Nieren-, Herz- oder Gehirnfunktion zeigen häufiger einen Blutdruckabfall nach Gabe von Benperidol und sollten deshalb sorgfältig überwacht werden.

Weitere wichtige Vorsichtshinweise siehe im Abschnitt "Nebenwirkungen" unter "Welche Gegenmaßnahmen sind bei Nebenwirkungen zu ergreifen?".

Wichtige Warnhinweise für bestimmte Bestandteile von Benperidol-neuraxpharm 10:

Dieses Arzneimittel enthält Lactose. Bitte nehmen Sie Benperidol-neuraxpharm 10 daher erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Zuckerunverträglichkeit leiden.

Was müssen Sie im Straßenverkehr sowie bei der Arbeit mit Maschinen und bei Arbeiten ohne sicheren Halt beachten?

Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird.

Sie können dann auf unerwartete und plötzliche Ereignisse nicht mehr schnell und gezielt genug reagieren. Beachten Sie besonders, dass Alkohol Ihre Verkehrstüchtigkeit noch weiter verschlechtert.

Daher sollten das Führen von Fahrzeugen, das Bedienen von Maschinen oder sonstige gefahrvolle Tätigkeiten - zumindest während der ersten Zeit der Behandlung - ganz unterbleiben. Die Entscheidung in jedem Einzelfall trifft der behandelnde Arzt unter Berücksichtigung der individuellen Reaktion und der jeweiligen Dosierung.

Wechselwirkungen mit anderen Mitteln

Nehmen Sie ohne Wissen des behandelnden Arztes keine anderen Medikamente - auch keine freiverkäuflichen Arzneimittel - ein.

Welche anderen Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von Benperidol-neuraxpharm 10 mg?

Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.

Durch die gleichzeitige Gabe von Benperidol-neuraxpharm 10 mg und Rifampicin (Arzneimittel zur Behandlung der Tuberkulose) oder Mitteln zur Behandlung der Epilepsie wie Carbamazepin, Phenobarbital oder Phenytoin kann der Blutspiegel von Benperidol gesenkt werden. Es ist nicht bekannt, ob dies zu einer bedeutsamen Abschwächung der Benperidol-Wirkung führt.

Bei gleichzeitiger Einnahme mit Stimulanzien vom Amphetamin-Typ wird deren Effekt vermindert, der antipsychotische Effekt von Benperidol kann vermindert werden.

Bei gleichzeitiger Anwendung von Neuroleptika, zu denen Benperidol zählt, mit anderen Dopaminantagonisten (z. B. Metoclopramid, ein Arzneimittel zur Behandlung von Übelkeit und Magen-Darm-Störungen) kann es zu einer Verstärkung der beschriebenen Bewegungsstörungen kommen.

Wie beeinflusst Benperidol-neuraxpharm 10 mg die Wirkung von anderen Arzneimitteln?

Bei gleichzeitiger Anwendung von Benperidol-neuraxpharm 10 mg und Schmerzmitteln, Schlafmitteln, Beruhigungsmitteln oder anderen das zentrale Nervensystem dämpfenden Arzneimitteln kann es zu verstärkter Müdigkeit, zu Benommenheit und Atmungsstörungen kommen.

Eine durch Polypeptid-Antibiotika (z. B. Capreomycin, Colistin, Polymyxin B) hervorgerufene Dämpfung der Atmung kann durch Benperidol-neuraxpharm 10 mg verstärkt werden.

Bei gleichzeitiger Gabe von Sympathomimetika (Mittel, die u. a. blutdrucksteigernd wirken) wie z. B. Epinephrin kann es zu unerwartetem Blutdruckabfall und Beschleunigung des Herzschlags kommen; die Wirkung von Phenylephrin wird abgeschwächt; die gefäßerweiternde Wirkung geringer Dopamin-Dosen wird ebenso wie die gefäßengstellende Wirkung hoher Dopamin-Dosen durch Benperidol reduziert.

Die Wirkung blutdrucksenkender Arzneimittel wird in der Regel verstärkt. In Kombination mit dem Wirkstoff Methyldopa können verstärkt Beschwerden wie Müdigkeit und Depressionen auftreten.

Bei gleichzeitiger Einnahme von Neuroleptika, zu denen Benperidol zählt, und Lithium ist über EEG-Veränderungen (Veränderungen des Hirnstrombildes) und vermehrte Störungen des Bewegungsablaufs (extrapyramidalmotorische Störungen), Müdigkeit, Zittern und Mundtrockenheit berichtet worden, in seltenen Fällen auch über schwere Störungen des Nervensystems (neurotoxische Symptome), wie z. B. Bewusstseinsstörungen und Körpertemperaturerhöhung. Beim Auftreten neurotoxischer Symptome ist die Medikation sofort zu beenden.

Bei gleichzeitiger Behandlung mit bestimmten Antiparkinsonmitteln (z. B. Levodopa) kann die Wirkung dieser Arzneimittel abgeschwächt werden.

Unter der Behandlung mit Benperidol-neuraxpharm 10 mg ist die Wirkung von Disulfiram (Arzneimittel gegen Alkoholkrankheit) bei gleichzeitigem Alkoholgenuss abgeschwächt.

Wegen der durch Benperidol hervorgerufenen Prolaktinerhöhung kann die Reaktion auf die Anwendung von Gonadorelin abgeschwächt werden.

Welche Genussmittel, Speisen und Getränke sollten Sie meiden?

Die gleichzeitige Einnahme von Alkohol und Anwendung von Benperidol-neuraxpharm 10 mg kann zu einer Verstärkung der Alkoholwirkung und zu einer Blutdrucksenkung führen.

Fragen Sie daher bitte Ihren Arzt, ob und in welchem Maße Sie Alkohol zu sich nehmen dürfen.

Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung

Die Dosierung und die Dauer der Anwendung werden von Ihrem Arzt für Sie persönlich festgelegt. Die im folgenden genannten Tagesdosen (tägliche Anwendungsmengen) dienen als Richtwerte.

Bei ambulanter Therapie (Behandlung außerhalb des Krankenhauses) wird mit einer niedrigen Dosierung begonnen. Bei stationärer Therapie (Behandlung im Krankenhaus) kann mit höheren Anfangsdosen ein rascherer Wirkungseintritt erzielt werden. Soweit möglich, werden täglich 3 Einzeldosen gegeben, bei höheren Dosierungen auch mehr.

Abrupte Dosisänderungen erhöhen das Nebenwirkungsrisiko. Nach einer längerfristigen Therapie muss der Dosisabbau in sehr kleinen Schritten über große Zeiträume hinweg erfolgen.

Die antipsychotische Wirkung (gegen psychotische Syndrome gerichtete Wirkung, s. "Anwendungsgebiete") erreicht manchmal erst nach ein- bis dreiwöchiger Behandlung ihr Maximum, während die psychomotorisch dämpfende Wirkung (die den Bewegungsdrang vermindernde Wirkung) sofort eintritt.

Bei parenteraler Behandlung wird eine Injektionslösung intravenös (in ein oberflächliches Blutgefäß, meist am Arm) oder intramuskulär (in einen Muskel, meist am Gesäß) gespritzt, bei oraler Gabe wird das Arzneimittel in Form von Tabletten oder Tropfen eingenommen. Die Erhaltungsdosis ist die tägliche Menge von Benperidol-neuraxpharm 10 mg, die auf längere Dauer angewendet wird, nachdem die akuten schweren Krankheitszeichen sich gebessert haben. Man spricht von therapieresistenten Fällen, wenn die Behandlung nicht die gewünschte Wirkung zeigt.

Wie oft und in welcher Menge sollten Sie Benperidol-neuraxpharm 10 mg einnehmen?

Wie oben erklärt, ist die Anwendungsmenge von verschiedenen Einflussgrößen abhängig. Die folgenden Angaben gelten daher nur, soweit Ihr Arzt Benperidol-neuraxpharm 10 mg nicht anders verordnet hat. Halten Sie sich bitte streng an das von Ihrem Arzt verordnete Anwendungsschema, da Benperidol-neuraxpharm 10 mg sonst nicht richtig wirken kann!

Akute psychotische und katatone sowie delirante und exogen-psychotische Syndrome:

Die Behandlung beginnt, wenn eine orale Gabe nicht möglich ist, im allgemeinen mit 2 bis 6 mg Benperidol als intravenöse oder intramuskuläre Injektion; hierfür steht eine Injektionslösung zur Verfügung. Anschließend wird oral (Einnahme von Tabletten oder Tropfen) oder parenteral (als Injektion) auf höchstens 40 mg Benperidol (entsprechend maximal 4 Tabletten Benperidol-neuraxpharm 10 mg) in 24 Stunden gesteigert.

Nach Abklingen der akuten Symptome beträgt die Erhaltungsdosis 1 bis 6 mg Benperidol täglich; für niedrigere Dosierungen stehen Tabletten mit geringeren Einzeldosen oder eine Lösung zum Einnehmen zur Verfügung. Bei therapieresistenten Fällen ist eine höhere Dosierung möglich.

Symptomsuppression oder Rezidivprophylaxe chronisch verlaufender Psychosen:

Die Behandlung beginnt mit 1 bis 3 mg Benperidol täglich. Hierfür stehen Tabletten mit geringeren Einzeldosen oder eine Lösung zum Einnehmen zur Verfügung.

Anschließend wird auf 6 mg Benperidol täglich gesteigert, bei therapieresistenten Fällen auch höher.

Maniforme Syndrome:

Die Behandlung beginnt, wenn eine orale Gabe nicht möglich ist, im allgemeinen mit 2 bis 6 mg Benperidol als intravenöse oder intramuskuläre Injektion; hierfür steht eine Injektionslösung zur Verfügung. Anschließend wird oral (Einnahme von Tabletten oder Tropfen) oder parenteral (als Injektion) auf höchstens 40 mg Benperidol (entsprechend maximal 4 Tabletten Benperidol-neuraxpharm 10 mg) in 24 Stunden gesteigert.

Die Erhaltungsdosis beträgt 1 bis 6 mg Benperidol täglich; für niedrigere Dosierungen stehen Tabletten mit geringeren Einzeldosen oder eine Lösung zum Einnehmen zur Verfügung. Bei therapieresistenten Fällen ist eine höhere Dosierung möglich.

Psychomotorische Erregungszustände:

Die Behandlung beginnt, wenn eine orale Gabe nicht möglich ist, im allgemeinen mit 1 bis 3 mg Benperidol als intravenöse oder intramuskuläre Injektion; hierfür steht eine Injektionslösung zur Verfügung. Anschließend wird oral (Einnahme von Tabletten oder Tropfen) oder parenteral (als Injektion) auf höchstens 40 mg Benperidol (entsprechend maximal 4 Tabletten Benperidol-neuraxpharm 10 mg) in 24 Stunden gesteigert.

Die Erhaltungsdosis beträgt 1 bis 6 mg Benperidol täglich; für niedrigere Dosierungen stehen Tabletten mit geringeren Einzeldosen oder eine Lösung zum Einnehmen zur Verfügung. Bei therapieresistenten Fällen ist eine höhere Dosierung möglich.

Dosierung bei älteren Patienten:

Bei älteren Patienten erzielen in der Regel niedrigere Tagesdosen bereits die gewünschte Wirkung: zu Beginn werden bei allen Anwendungsgebieten 0,3 bis 3 mg Benperidol täglich gegeben. Hierfür sind Tabletten mit einer geringeren Einzeldosis einzusetzen. Für sehr geringe Dosierungen und fein abgestufte Dosierungsschritte steht auch eine Lösung zum Einnehmen zur Verfügung.

Hinweis:

Bei gleichzeitiger Behandlung mit Lithium und Benperidol-neuraxpharm 10 mg sollten beide Arzneimittel so niedrig wie möglich dosiert werden.

Wie und wann sollten Sie Benperidol-neuraxpharm 10 mg einnehmen?

Die Tabletten werden unzerkaut mit Flüssigkeit (z. B. einem Glas Wasser) zu den Mahlzeiten eingenommen. Nehmen Sie die Tabletten nicht im Liegen ein!

Wie lange sollte Benperidol-neuraxpharm 10 mg angewendet werden?

Die Behandlungsdauer richtet sich nach dem Krankheitsbild und dem individuellen Verlauf. Dabei ist die niedrigste notwendige Erhaltungsdosis anzustreben. Über die Notwendigkeit einer Fortdauer der Behandlung ist vom Arzt laufend kritisch zu entscheiden.

Nach einer längerfristigen Behandlung muss der Abbau der Dosis in sehr kleinen Schritten über einen großen Zeitraum hinweg erfolgen.

Überdosierung und andere Anwendungsfehler

Was ist zu tun, wenn Benperidol-neuraxpharm 10 mg in zu großen Mengen eingenommen wurde (beabsichtigte oder versehentliche Überdosierung)?

Bei Anwendung erheblich zu hoher Arzneimengen kann es u. a. zu unwillkürlichen Bewegungen (z. B. Muskelkrämpfe im Mund- und Gesichtsbereich), Bewusstseinstrübungen, Verwirrtheits- und Erregungszuständen, Krampfanfällen, zu schnellem oder langsamem Herzschlag, Atemnot sowie Störungen der Körperwärmeregulation kommen.

Verständigen Sie bei Überdosierung sofort den nächsten erreichbaren Arzt, damit er die entsprechenden Maßnahmen einleiten kann. In der Regel ist mit einer vollständigen Rückbildung der Beschwerden bei ärztlicher Behandlung zu rechnen.

Was müssen Sie beachten, wenn Sie zuwenig Benperidol-neuraxpharm 10 mg eingenommen oder eine Einnahme vergessen haben?

In der Regel führt eine einmalig vergessene Einnahme zu keinen Krankheitszeichen. Beachten Sie aber bitte, dass Benperidol-neuraxpharm 10 mg nur sicher und ausreichend wirken kann, wenn es gleichmäßig eingenommen wird.

Was müssen Sie beachten, wenn Sie die Behandlung unterbrechen oder vorzeitig beenden?

Sollten Sie die Behandlung abbrechen wollen, so besprechen Sie dies bitte vorher mit Ihrem Arzt. Beenden Sie nicht eigenmächtig die medikamentöse Behandlung, weil der Erfolg der Therapie dadurch gefährdet werden könnte.

Nebenwirkungen

Wie alle Arzneimittel kann auch Benperidol-neuraxpharm 10 Nebenwirkungen haben. Sollten Sie die folgenden Nebenwirkungen bei sich beobachten, besprechen Sie das bitte mit Ihrem Arzt, der dann festlegt, wie weiter zu verfahren ist.

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden üblicherweise folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt.

Sehr häufig:

mehr als 1 von 10 Behandelten

Häufig:

weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten

Gelegentlich:

weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten

Selten:

weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10.000 Behandelten

Sehr selten:

weniger als 1 von 10.000 Behandelten, einschließlich Einzelfälle

Welche Nebenwirkungen können bei der Anwendung von Benperidol-neuraxpharm 10 mg auftreten?

Im unteren Dosierungsbereich sind Nebenwirkungen durch Benperidol vergleichsweise selten, gering ausgeprägt und vorübergehend. Bei höheren Dosen treten manche Nebenwirkungen häufiger auf. Beschwerden im Bereich des Nervensystems (neurologische Symptome) sind dabei vorherrschend.

Unwillkürliche Bewegungen (extrapyramidalmotorische Symptome):

Sehr häufig kommt es bei der Behandlung mit Benperidol-neuraxpharm 10 mg - vor allem in den ersten Tagen und Wochen - zu sogenannten Frühdyskinesien in Form von Muskelverspannungen und Störungen des Bewegungsablaufs (z. B. krampfartiges Herausstrecken der Zunge, Verkrampfung der Schlundmuskulatur, Schiefhals, Kiefermuskelkrämpfe, Blickkrämpfe, Versteifung der Rückenmuskulatur). Störungen wie bei der Parkinsonschen Erkrankung (Zittern, Steifheit) und Bewegungsdrang mit der Unfähigkeit, ruhig zu sitzen (Akathisie), treten im allgemeinen weniger früh auf. In diesen Fällen kann der Arzt die Dosis verringern und/oder auch ein Gegenmittel verabreichen, das diesen Nebenwirkungen sofort entgegenwirkt.

Nach zumeist längerer und hochdosierter Behandlung oder nach Abbrechen der Behandlung kann es zu anhaltenden Störungen des Bewegungsablaufs kommen (z. B. unwillkürliche Bewegungen vor allem im Bereich von Kiefer- und Gesichtsmuskulatur, aber auch unwillkürliche Bewegungen an Armen und Beinen).

Malignes neuroleptisches Syndrom:

Unter der Behandlung mit Neuroleptika, zu denen auch Benperidol-neuraxpharm 10 mg gehört, kann es zu einem lebensbedrohlichen Zustand (malignes neuroleptisches Syndrom) mit hohem Fieber, Muskelstarre und Störungen des vegetativen Nervensystems (Herzjagen, Bluthochdruck, Bewusstlosigkeit) kommen, der das sofortige Absetzen der Medikation und umgehende ärztliche Behandlung erfordert.

Andere zentralnervöse Beschwerden:

Müdigkeit kann insbesondere zu Beginn der Behandlung auftreten, ferner seltener Unruhe, Erregung, Schlaflosigkeit, Benommenheit, depressive Verstimmung (insbesondere bei Langzeitbehandlung), Gleichgültigkeit und Antriebsschwäche.

Herz-Kreislauf-System:

Häufig treten, vor allem zu Beginn der Behandlung, Kreislaufstörungen wie Blutdruckabfall, insbesondere beim Wechsel vom Liegen zum Stehen, und Beschleunigung des Herzschlags auf.

Darüber hinaus können durch Benperidol-neuraxpharm 10 bestimmte Herzrhythmusstörungen (z. B. Verlängerung des QT-Intervalls im EKG) auftreten. Daher ist Vorsicht angebracht, wenn auch aus anderen Gründen eine QT-Verlängerung möglich ist (siehe Kapitel "Gegenanzeigen").

Leber- und Gallenwege:

Gelegentlich wurde über vorübergehende Leberfunktionsstörungen, in Einzelfällen auch Leberentzündungen (meist mit Abflussstörungen der Galle einhergehend) berichtet.

Hormonstörungen:

Vereinzelt können Störungen der Regelblutung, Absonderung von Milch aus der Brust bei der Frau, Anschwellen der Brust beim Mann, Störungen der sexuellen Erregbarkeit und Gewichtszunahme auftreten.

Blut und Blutgefäße:

Blutbildungsstörungen (Leukopenie) können in Ausnahmefällen vorkommen. Daher sollten Sie der Aufforderung des Arztes, sich zu den regelmäßig erforderlichen Blutbildkontrollen einzufinden, unbedingt nachkommen (siehe "Gegenanzeigen" und "Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise").

Wenn Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind, teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit.

Welche Gegenmaßnahmen sind bei Nebenwirkungen zu ergreifen?

Bitte informieren Sie Ihren Arzt über aufgetretene Nebenwirkungen und Missempfindungen unter der Behandlung mit Benperidol-neuraxpharm 10 mg, damit er diese spezifisch behandeln kann.

Machen Sie Ihren Arzt sofort auf Muskelkrämpfe im Mund- und Gesichtsbereich sowie an Armen und Beinen aufmerksam, auch wenn diese erst nach Beendigung der Behandlung mit Benperidol-neuraxpharm 10 mg auftreten.

Auch beim Auftreten von entzündlichen Erscheinungen im Mund- und Rachenraum, Halsschmerzen, Fieber sowie grippeähnlichen Erscheinungen sollten Sie sofort den Arzt aufsuchen. Nehmen Sie keine fiebersenkenden oder schmerzlindernden Mittel ohne Zustimmung Ihres Arztes ein.

Das maligne neuroleptische Syndrom (schwerwiegende Krankheitserscheinung nach Gabe von Neuroleptika) ist gekennzeichnet durch Fieber über 40 °C und Muskelstarre mit Anstieg der Kreatin-Kinase (CK) in Blut und Harn. Da eine weitere Neuroleptikum-Gabe einen lebensbedrohlichen Ausgang haben kann, ist sofort der nächste erreichbare Arzt zu Rate zu ziehen.

Sollten Sie Anzeichen einer der anderen oben geschilderten, schwerwiegenden Nebenwirkungen bei sich beobachten, so rufen Sie bitte ebenfalls den nächsten erreichbaren Arzt zu Hilfe. Bei anderen unerwünschten Wirkungen sprechen Sie bitte mit Ihrem behandelnden Arzt über entsprechende Gegenmaßnahmen.

Hinweise und Angaben zur Haltbarkeit des Arzneimittels

In der Originalverpackung lagern, um den Inhalt vor Licht zu schützen!

Das Verfallsdatum des Arzneimittels ist auf dem Umkarton und auf den Blisterpackungen aufgedruckt. Verwenden Sie dieses Arzneimittel nicht mehr nach diesem Datum!

Stand der Information

August 2005

Bitte bewahren Sie das Arzneimittel unzugänglich für Kinder auf!



Weitere Darreichungsformen:

Benperidol-neuraxpharm 2 mg, viertelbare Tabletten

Benperidol-neuraxpharm 4 mg, viertelbare Tabletten

Benperidol-neuraxpharm, Lösung zum Einnehmen

Benperidol-neuraxpharm, Injektionslösung













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