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Bertelle Unterbrechungsfreie Einnahme 3 Mg/0,03 Mg Filmtabletten

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1. Bezeichnung des Arzneimittels


BERTELLE unterbrechungsfreie Einnahme 0,03 mg/3 mg Filmtabletten


2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung


21 weiße oder fast weiße Filmtabletten:


Jede Filmtablette enthält 0,03 mg Ethinylestradiol und 3 mg Drospirenon.


Sonstige Bestandteilemit bekannter Wirkung: Jede Filmtablette enthält 48,17 mg Lactose-Monohydrat und 0,070 mg entölte Phospholipide aus Sojabohnen.


7 grüne (inaktive) Placebo-Filmtabletten:


Die Tablette enthält keine Wirkstoffe.


Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung: Jede Filmtablette enthält 37,26 mg Lactose-Monohydrat und 0,003 mg Gelborange S.


Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


3. Darreichungsform


Filmtablette.


Die wirkstoffhaltige Tablette ist eine weiße bis fast weiße, runde, bikonvexe Filmtablette mit einem Durchmesser von ca. 6 mm. Prägung auf einer Seite: “G63”, Die andere Seite weist keine Prägung auf.


Die Placebo-Filmtablette ist grün, rund, bikonvex, weist einen Durchmesser von ca. 6 mm auf und hat keine Prägung.


4. Klinische Angaben


4.1 Anwendungsgebiete


Orale Empfängnisverhütung.


4.2 Dosierung und Art der Anwendung


Art der Anwendung: zum Einnehmen.


Wie ist BERTELLE unterbrechungsfreie Einnahme einzunehmen?

Die Tabletten müssen jeden Tag ungefähr zur gleichen Uhrzeit in der auf der Blisterpackung gezeigten Reihenfolge eingenommen werden. Bei Bedarf kann die Einnahme mit etwas Flüssigkeit erfolgen. Die Tabletteneinnahme erfolgt kontinuierlich. An 28 aufeinander folgenden Tagen muss täglich eine Tablette eingenommen werden. Die jeweils nächste Packung wird immer am Tag nach Einnahme der letzten Tablette aus der vorherigen Packung begonnen.

Die Entzugsblutung beginnt üblicherweise am 2. oder 3. Tag nach Einnahme der Placebotabletten und dauert eventuell noch an, wenn mit der Einnahme aus der nächsten Packung begonnen wird.


Erste Einnahme von BERTELLE unterbrechungsfreie Einnahme

Wenn bisher noch keine hormonellen Kontrazeptiva [im letzten Monat] angewendet wurden

Die Einnahme muss am ersten Tag des natürlichen Zyklus der Frau (d.h. am ersten Tag ihrer Monatsblutung) begonnen werden.


Wechsel von einem kombinierten hormonellen Kontrazeptivum (kombiniertes orales Kontrazeptivum (KOK)/Kombinationspille, Vaginalring oder transdermales Pflaster)

Die Einnahme von BERTELLE unterbrechungsfreie Einnahme sollte vorzugsweise am Tag nach der letzten Einnahme der vorherigen wirkstoffhaltigen Kombinationspille begonnen werden, spätestens jedoch am ersten Tag nach der gewohnten Tablettenpause bzw. nach dem gewohnten Placebointervall der vorhergehenden Kombinationspille. Im Fall eines Vaginalrings oder transdermalen Pflasters sollte mit der Einnahme von BERTELLE unterbrechungsfreie Einnahme am Tag nach der Entfernung begonnen werden, spätestens jedoch an dem Tag, an dem die nächste Anwendung fällig gewesen wäre.


Wechsel von einem Gestagen-Monopräparat (nur Gestagen-haltige Pille/Minipille, Injektionspräparat, Implantat) oder von einer Gestagen freisetzenden Spirale (IUS)

Die Umstellung von der Minipille kann an jedem beliebigen Tag erfolgen (von einem Implantat bzw. IUS am Tag der Entfernung und von einem Injektionspräparat zum Zeitpunkt, an dem die nächste Injektion fällig wäre). In all diesen Fällen ist während der ersten 7 Tage der Einnahme zusätzlich eine Barrieremethode zur Kontrazeption anzuwenden.


Beginn nach Fehlgeburt oder Schwangerschaftsabbruch im ersten Trimenon

Mit der Einnahme kann sofort begonnen werden. Zusätzliche Verhütungsmaßnahmen sind dann nicht erforderlich.


Nach einem Abort im zweiten Trimenon oder einer Geburt

Die Einnahme von BERTELLE unterbrechungsfreie Einnahme sollte 21 bis 28 Tage nach der Entbindung oder dem Abort im zweiten Trimenon begonnen werden. Wenn die Einnahme später begonnen wird, ist für die ersten 7 Tage eine zusätzliche Barrieremethode anzuraten. Wenn aber bereits Geschlechtsverkehr vollzogen wurde, sollte eine Schwangerschaft vor dem tatsächlichen Beginn der Pilleneinnahme ausgeschlossen werden oder es muss abgewartet werden, bis die erste Monatsblutung eintritt.


Hinweise für stillende Frauen siehe Abschnitt 4.6.


Vergessene Tabletteneinnahme


Vergessene grüne Tabletten der Blisterpackung sind Placebotabletten und können deshalb vernachlässigt werden. Die Tabletten sollten dann aber weggeworfen werden, damit die Placebotablettenphase nicht unabsichtlich verlängert wird. Die folgende Empfehlung gilt nur für vergessene wirkstoffhaltige weiße Tabletten:


Wenn die Einnahme der letzten Tablette weniger als 12 Stundenzurückliegt, ist der Empfängnisschutz nicht verringert. Die Einnahme der Tablette sollte dann sofort erfolgen und die folgenden Tabletten sind dann wieder zur gewohnten Zeit einzunehmen.

Wenn die Einnahme der letzten Tablette mehr als 12 Stundenzurückliegt, kann der Empfängnisschutz verringert sein. Für die versäumte Einnahme gelten die folgenden Grundregeln:


1. Die Tabletteneinnahme darf nie länger als 7 Tage unterbrochen werden

2. Eine regelmäßige Einnahme über 7 Tage ist erforderlich, um wirkungsvoll die Hypothalamus-Hypophysen-Ovar-Achse zu unterdrücken.


Somit gilt die folgende Empfehlung für die tägliche Praxis:


Woche 1

Die vergessene Tablette soll sofort eingenommen werden, sobald die vergessene Einnahme bemerkt wird – auch dann, wenn dadurch an einem Tag 2 Tabletten einzunehmen sind. Die weiteren Tabletten sollen wieder zur gewohnten Zeit eingenommen werden. Für die nächsten 7 Tage sollte zusätzlich eine Barrieremethode, wie z.B. ein Kondom, verwendet werden. Hat in den vorangegangenen 7 Tagen Geschlechtsverkehr stattgefunden, muss die Möglichkeit einer Schwangerschaft berücksichtigt werden Je mehr Filmtabletten vergessen wurden und je näher dies der Placebo-Tabletten-Phase liegt, desto größer ist das Risiko einer Schwangerschaft.


Woche 2

Die vergessene Tablette soll sofort eingenommen werden, sobald die vergessene Einnahme bemerkt wird – auch dann, wenn dadurch an einem Tag 2 Tabletten einzunehmen sind. Die weiteren Tabletten sollen wieder zur gewohnten Zeit eingenommen werden. Sofern die Tabletten in den 7 Tagen vor der ersten vergessenen Tablette korrekt eingenommen wurden, müssen keine zusätzlichen Verhütungsmaßnahmen ergriffen werden. Falls aber mehr als 1 Tablette vergessen wurde, sind für 7 Tage zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen anzuraten.


Woche 3

Das Risiko für verringerte kontrazeptive Wirksamkeit ist sehr groß, weil die 7-tägige Placebophase direkt bevorsteht. Durch Anpassung des Tabletteneinnahmeplans kann jedoch trotzdem verhindert werden, dass der Empfängnisschutz verringert ist. Wenn eine der folgenden zwei Empfehlungen befolgt werden, müssen keine zusätzlichen Verhütungsmaßnahmen ergriffen werden, sofern alle Tabletten in den 7 Tagen vor der ersten vergessenen Tablette korrekt eingenommen wurden. Andernfalls sollte die erste der beiden Einnahmemöglichkeiten befolgt und während der nächsten 7 Tage zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen ergriffen werden.


Die letzte vergessene Tablette soll sofort eingenommen werden, sobald die vergessene Einnahme bemerkt wird – auch dann, wenn dadurch gleichzeitig 2 Tabletten einzunehmen sind. Die weiteren Tabletten sollen wieder zur gewohnten Zeit eingenommen werden, bis alle wirkstoffhaltigen Tabletten aufgebraucht sind. Die 7 Tabletten aus der letzten Reihe (Placebotabletten) müssen weggeworfen werden. Dann muss sofort mit der Einnahme aus der nächsten Blisterpackung begonnen werden. Das Auftreten einer Entzugsblutung ist unwahrscheinlich bis zum Ende des Abschnitts mit wirkstoffhaltigen Tabletten der zweiten Packung, aber es kann an den Tagen, an denen Tabletten eingenommen werden, zu Schmier- oder Durchbruchblutungen kommen.


Die Einnahme der wirkstoffhaltigen Tabletten aus der aktuellen Packung kann auch abgebrochen werden. In diesem Fall sollten die Tabletten aus der letzten Reihe (Placebotabletten) bis zu 7 Tage eingenommen werden, einschließlich der Tage, an denen die Tabletteneinnahme vergessen wurde, und danach sollte mit der Einnahme aus der nächsten Blisterpackung begonnen werden.


Wenn die Einnahme vergessen wurde und in der Placebo-Tablettenphase keine Entzugsblutung auftritt, muss die Möglichkeit einer Schwangerschaft in Betracht gezogen werden.


Verhalten bei gastrointestinalen Störungen

Bei schweren gastrointestinalen Störungen (z.B. Erbrechen oder Diarrhö) kann die Absorption unvollständig sein und zusätzliche Verhütungsmaßnahmen sollten ergriffen werden.

Wenn innerhalb von 3-4 Stunden nach der Tabletteneinnahme Erbrechen eintritt sollte schnellstmöglich eine neue (Ersatz-) Tablette eingenommen werden. Die neue Tablette sollte möglichst innerhalb von 12 Stunden nach der üblichen Tabletteneinnahmezeit genommen werden. Wenn mehr als 12 Stunden verstrichen sind, gelten die Empfehlungen für vergessene Tabletten in Abschnitt 4.2 „Vergessene Tabletteneinnahme“. Wenn das gewohnte Einnahmeschema beibehalten werden soll, müssen die zusätzlich einzunehmenden Tabletten aus einer anderen Blisterpackung eingenommen werden.


Verschieben der Entzugsblutung

Um die Menstruationsblutung hinauszuzögern sollten die Placebotabletten aus der aktuellen Packung nicht eingenommen werden und stattdessen die Einnahme mit der nächsten Blisterpackung BERTELLE unterbrechungsfreie Einnahme fortgesetzt werden. Die verlängerte Einnahme kann so lange wie gewünscht bis zum Ende der wirkstoffhaltigen Tabletten in der zweiten Packung fortgesetzt werden. Während der Verlängerung kann es zu Durchbruch- oder Schmierblutungen kommen. Nach der Placebotablettenphase wird BERTELLE unterbrechungsfreie Einnahme wieder wie gewohnt eingenommen.

Zum Verschieben der Menstruationsblutung auf einen anderen Wochentag als gewohnt kann die bevorstehende Placebophase um beliebig viele Tage verkürzt werden. Je kürzer das Intervall ist, desto höher ist das Risiko, dass eine Entzugsblutung ausbleibt und Schmier- und Durchbruchblutungen während der Einnahme aus der nächsten Packung auftreten (ähnlich wie beim Hinausschieben der Menstruation).


4.3 Gegenanzeigen


Kombinierte orale Kontrazeptiva (KOK) dürfen bei Vorliegen einer der unten aufgeführten Erkrankungen nicht verwendet werden. Wenn eine dieser Erkrankungen während der Anwendung der Kombinationspille zum ersten Mal auftritt, ist das Präparat sofort abzusetzen.


Venenthrombose jetzt oder in der Vergangenheit (tiefe Venenthrombose, Lungenembolie),

Arterienthrombose (z.B. Myokardinfarkt) jetzt oder in der Vergangenheit oder Prodrome (z.B. Angina pectoris und transiente ischämische Attacke),

Zerebrovaskulärer Insult jetzt oder in der Vergangenheit,

Vorliegen eines schwerwiegenden Risikofaktors oder Aufeinandertreffen von mehreren Risikofaktoren für Arterienthrombose.

o Diabetes mellitus mit vaskulären Symptomen,

o Schwere Hypertonie,

o Schwere Dyslipoproteinämie,

Ererbte oder erworbene Neigung zu Venen- oder Arterienthrombosen, wie z.B. APC-Resistenz, Antithrombin-III-Mangel, Protein-C-Mangel, Protein-S-Mangel, Hyperhomozysteinämie und Antiphospholipid-Antikörper (Anticardiolipin-Antikörper, Lupus-Antikoagulanz),

Pankreatitis jetzt oder in der Vergangenheit im Zusammenhang mit schwerer Hypertriglyceridämie,

Schwere Lebererkrankung jetzt oder in der Vergangenheit, wenn sich die Leberwerte nicht wieder normalisiert haben,

Schwere Niereninsuffizienz oder akutes Nierenversagen,

Lebertumoren (gutartig oder bösartig) jetzt oder in der Vergangenheit,

Bekannte oder vermutete bösartige Erkrankungen, die durch Sexualsteroide beeinflusst werden (z.B. an den Genitalorganen oder der Brust),

Vaginalblutungen ohne Diagnosestellung,

Anamnestisch bekannte Migräne mit fokalen neurologischen Symptomen,

Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe, Soja, Erdnuss, Gelborange S, oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Warnhinweise

Bei Vorliegen einer der unten aufgeführten Erkrankungen/Risikofaktoren sind die Vorteile von Kombinationspillen gegen die möglichen Risiken für jede einzelne Frau abzuwägen und vor Einnahmebeginn mit ihr zu besprechen. Im Fall einer Verschlimmerung, Zuspitzung oder des ersten Auftretens einer dieser Erkrankungen oder Risikofaktoren soll die Frau ihren Arzt aufsuchen. Der Arzt sollte dann entscheiden, ob die Einnahme der Kombinationspille abgebrochen werden soll.


Kreislauferkrankungen

Jede Einnahme von Kombinationspillen ist im Vergleich zur Nicht-Anwendung mit einem erhöhten Risiko für venöse Thromboembolie (VTE) verbunden. Das zusätzliche VTE-Risiko ist in dem Jahr, in dem ein kombiniertes orales Kontrazeptivum zum ersten Mal eingenommen wird, am höchsten.


Epidemiologische Studien haben gezeigt, dass die Inzidenz von VTE (venöse Thromboembolie) bei Frauen ohne bekannte Risikofaktoren für VTE, die kombinierte orale Kontrazeptiva mit einer geringen Östrogendosis (< 50 µg Ethinylestradiol) einnehmen, im Bereich von ungefähr 20 Fällen pro 100.000 Patientenjahre (für Levonorgestrel enthaltende KOK) bis 40 Fälle pro 100.000 Patientenjahre (für Desogestrel/Gestoden enthaltende KOK) liegt. Im Vergleich dazu treten 5 bis 10 Fälle pro 100.000 Patientenjahre bei Nichtanwenderinnen und 60 Fälle pro 100.000 Schwangerschaften auf. VTE verläuft in 1-2 % der Fälle tödlich.


EpidemiologischeStudien haben gezeigt, dass das Risiko für VTEbei Drosperinon-enthaltenden KOK höher ist als bei Levonorgestrel-enthaltendenKOK (sogenannte Präparateder zweiten Generation) und dem Risiko bei Desogestrel/Gestoden-enthaltendenKOK (sogenannte Präparateder dritten Generation) ähnlich sein kann.


Epidemiologische Studien haben auch die Anwendung von KOK mit einem erhöhten Risiko für arterielle Thromboembolie (Myokardinfarkt, transiente ischämische Attacke) in Zusammenhang gebracht.


In extrem seltenen Fällen wurde über Thrombosen in anderen Blutgefäßen, wie z.B. in den Leber-, Mesenterial-, Nieren-, Zerebral- oder Retinalvenen und –arterien, bei Anwenderinnen der Pille berichtet. Es besteht Uneinigkeit, ob das Auftreten dieser Ereignisse mit der Anwendung von hormonalen Kontrazeptiva in Zusammenhang steht.


Symptome von venösen oder arteriellen thrombotischen/thromboembolischen Ereignissen oder eines zerebrovaskulären Insults können sein:

ungewöhnliche einseitige Schmerzen und/oder Schwellungen in den Beinen,

plötzlich einsetzende starke Schmerzen im Brustraum, die bis in den linken Arm ausstrahlen können,

plötzliche Atemnot,

plötzlich einsetzender Husten,

alle ungewöhnlichen, starken, länger anhaltenden Kopfschmerzen,

plötzlicher teilweiser oder kompletter Verlust des Sehvermögens:

Diplopie,

verwaschene Sprache oder Aphasie,

Vertigo,

Kollaps mit oder ohne fokalen Anfall,

Schwäche oder sehr ausgeprägtes Taubheitsgefühl in einer Körperhälfte oder in einem Körperteil,

motorische Störungen,

‚akutes’ Abdomen.


Das Risiko für venöse thromboembolische Komplikationen bei Anwenderinnen von Kombinationspillen nimmt unter folgenden Umständen zu:

zunehmendes Alter,

positive Familienanamnese (venöse Thromboembolie bei Geschwistern oder Eltern in einem relativ frühen Alter); bei Verdacht auf eine ererbte Neigung ist die Frau vor der Entscheidung für eine Kombinationspille an einen Spezialisten zu überweisen,

längerfristige Immobilisierung, größere chirurgische Eingriffe, jeder chirurgische Eingriff an den Beinen, sowie schwere Verletzungen. In diesen Fällen sollte die Pille abgesetzt (bei geplanten chirurgischen Eingriffen mind. 4 Wochen vorher) und die Einnahme frühestens 2 Wochen nach vollständiger Mobilisierung wieder aufgenommen werden. Wenn die Tabletten nicht vorher abgesetzt wurden, ist eine antithrombotische Behandlung in Erwägung zu ziehen,

Adipositas (Body Mass Index über 30 kg/m²),

es besteht Uneinigkeit über den möglichen Einfluss von Varizen und oberflächlicher Thrombophlebitis auf das Einsetzen oder Fortschreiten einer Venenthrombose.


Das Risiko für arterielle thromboembolische Komplikationen oder eines zerebrovaskulären Insults nimmt bei KOK-Anwenderinnen mit folgenden Faktoren zu:

zunehmendes Alter,

Rauchen (Frauen über 35 Jahren sollte strikt vom Rauchen abgeraten werden, wenn Sie eine Kombinationspille anwenden wollen),

Adipositas (Body Mass Index über 30 kg/m²),

Dyslipoproteinämie,

Hypertonie,

Migräne,

Herzklappenerkrankung,

Vorhofflimmern,

positive Familienanamnese (arterielle Thromboembolie bei Geschwistern oder Eltern in relativ jungen Lebensjahren). Bei Verdacht auf eine hereditäre Prädisposition soll vor Beginn der Einnahme eines kombinierten oralen Kontrazeptivums ein Spezialist konsultiert werden.


Das Vorliegen eines schwerwiegenden Risikofaktors oder das Aufeinandertreffen von mehreren Risikofaktoren für eine Venen- oder Arterienerkrankung kann ebenfalls eine Gegenanzeige darstellen. Die Möglichkeit einer Antikoagulationstherapie ist ebenfalls in Erwägung zu ziehen. Anwenderinnen von Kombinationspillen sollten speziell darauf hingewiesen werden, dass sie bei möglichen Thrombosesymptomen ihren Arzt aufsuchen müssen. Im Fall einer vermuteten oder bestätigten Thrombose ist die Kombinationspille abzusetzen. Aufgrund der Teratogenität der Antikoagulationstherapie (Cumarine) ist eine angemessene alternative Verhütungsmethode einzuleiten.


Das im Wochenbett erhöhte thromboembolische Risiko muss berücksichtigt werden (Informationen zu „Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit“ siehe Abschnitt 4.6).


Andere medizinische Erkrankungen, die mit unerwünschten vaskulären Ereignissen in Verbindung gebracht wurden, sind Diabetes mellitus, systemischer Lupus erythematodes, hämolytisch-urämisches Syndrom und chronische entzündliche Darmerkrankung (Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa) sowie Sichelzellanämie.


Eine Zunahme der Häufigkeit oder Schwere von Migräneanfällen während der Anwendung von Kombinationspillen (die einem zerebrovaskulären Ereignis vorausgehen können) kann ein Grund sein, die Kombinationspillen sofort abzusetzen.


Tumorerkrankungen

In einigen epidemiologischen Studien wurde über ein erhöhtes Risiko für Gebärmutterhalskrebs bei Langzeit-Anwenderinnen von KOK (> 5 Jahre) berichtet, es besteht aber nach wie vor Uneinigkeit darüber, in welchem Umfang das Sexualverhalten und andere Faktoren, wie etwa das humane Papillomavirus (HPV), dazu beitragen.


In einer Metaanalyse von 54 epidemiologischen Studien wurde berichtet, dass das relative Risiko einer Brustkrebsdiagnose bei Frauen, die derzeit eine Kombinationspille anwenden, leicht erhöht ist (RR = 1,24). Das erhöhte Risiko geht im Verlauf von 10 Jahren nach Ende der Anwendung der Kombinationspille allmählich zurück. Da Brustkrebs bei Frauen unter 40 Jahren selten vorkommt, ist die zusätzliche Anzahl Brustkrebsdiagnosen bei Frauen, die zurzeit eine Kombinationspille anwenden oder bis vor kurzem angewendet haben, im Vergleich zum Gesamtbrustkrebsrisiko gering. Diese Studien liefern keine Hinweise für einen Kausalzusammenhang. Das beobachtete Muster eines erhöhten Risikos kann auf eine frühere Diagnose von Brustkrebs bei Anwenderinnen von Kombinationspillen, auf die biologischen Wirkungen der Kombinationspillen oder auf eine Kombination aus beiden zurückzuführen sein. Die bei Frauen, die schon einmal eine Kombinationspille eingenommen haben, diagnostizierten Brustkrebsfälle sind in der Regel klinisch weniger weit fortgeschritten als Krebsfälle bei Frauen, die noch nie eine Kombinationspille eingenommen haben.


In seltenen Fällen wurden bei Anwenderinnen von Kombinationspillen gutartige Lebertumoren und noch seltener bösartige Lebertumoren berichtet. In Einzelfällen führten diese Tumoren zu lebensbedrohlichen intraabdominalen Blutungen. Ein Lebertumor sollte bei der Differentialdiagnose in Betracht gezogen werden, wenn bei Frauen, die Kombinationspillen einnehmen, starke Schmerzen im Oberbauch, eine Lebervergrößerung oder Zeichen einer intraabdominalen Blutung auftreten.


Bei Einnahme von höherdosierten KOK (50 µg Ethinylestradiol) ist das Risiko für Endometrium- und Ovarialkarzinom verringert. Es ist noch nicht erwiesen, ob dies auch auf Kombinationspillen mit geringerer Dosis zutrifft.


Sonstige Erkrankungen

Die Gestagenkomponente in diesem Arzneimittel ist ein Aldosteron-Antagonist mit kaliumsparenden Eigenschaften. In den meisten Fällen ist kein Anstieg der Kaliumspiegel zu erwarten. In einer klinischen Studie kam es aber bei einigen Patienten mit leichter oder mittelschwerer Niereninsuffizienz und gleichzeitiger Anwendung von kaliumsparenden Arzneimitteln zu einer leichten aber nicht signifikanten Zunahme der Serumkaliumspiegel unter Einnahme von Drospirenon. Deshalb wird empfohlen die Serumkaliumwerte bei Patienten mit Niereninsuffizienz und einem Serumkaliumwert vor der Behandlung im oberen Normbereich insbesondere bei gleichzeitiger Anwendung von kaliumsparenden Arzneimitteln im ersten Behandlungszyklus zu überprüfen. Siehe auch Abschnitt 4.5.


Bei Frauen mit bestehender oder familiärer Hypertriglyceridämie kann unter der Einnahme von KOK das Risiko für Pankreatitis erhöht sein.


Obwohl bei vielen Frauen unter Kombinationspillen geringe Blutdruckanstiege berichtet wurden, sind klinisch relevante Anstiege selten. Sofortiges Absetzen der Kombinationspille ist nur in diesen seltenen Fällen gerechtfertigt. Wenn während der Anwendung einer Kombinationspille bei vorbestehender Hypertonie konstant erhöhte Blutdruckwerte oder ein signifikanter Anstieg des Blutdrucks nicht ausreichend auf eine antihypertensive Behandlung ansprechen, muss die Kombinationspille abgesetzt werden. Wo es angezeigt erscheint, kann die Einnahme der Kombinationspille fortgesetzt werden, wenn unter einer antihypertensiven Therapie wieder normale Blutdruckwerte erreicht werden.


Die folgenden Krankheiten können sowohl während einer Schwangerschaft als auch während der Anwendung einer Kombinationspille auftreten oder ungünstig beeinflusst werden, doch lassen die verfügbaren Daten keine eindeutigen Schlüsse auf einen Kausalzusammenhang mit der Anwendung einer Kombinationspille zu: Ikterus und/oder Pruritus im Zusammenhang mit Cholestase; Gallensteine; Porphyrie; systemischer Lupus erythematodes; hämolytisch- urämisches Syndrom; Sydenham-Chorea; Herpes gestationis; Gehörverlust im Zusammenhang mit Otosklerose.


Bei Frauen mit ererbten Angioödem können exogene Östrogene die Symptome des Angioödems auslösen oder verschlimmern.


Akute oder chronische Störungen der Leberfunktion können den Abbruch von Kombinationspillen notwendig machen, bis sich die Leberfunktionsmarker wieder normalisieren. Beim Wiederauftreten eines cholestatischen Ikterus und/oder Pruritus im Zusammenhang mit Cholestase, der erstmalig während einer Schwangerschaft oder während einer früheren Einnahme von Sexualsteroidhormonen aufgetreten ist, müssen Kombinationspillen abgesetzt werden.


Obwohl Kombinationspillen einen Einfluss auf die periphere Insulinresistenz und die Glukosetoleranz haben können, gibt es keinen Hinweis darauf, dass Diabetikerinnen, die niedrig dosierte Kombinationspillen (< 0,05 mg Ethinylestradiol) einnehmen, das Therapieschema ändern sollten. Diabetikerinnen sollten aber insbesondere in den frühen Stadien der Einnahme von Kombinationspillen sorgfältig beobachtet werden.


Im Zusammenhang mit der Anwendung von Kombinationspillen wurde eine Verschlimmerung einer endogenen Depression, von Epilepsie, Morbus Crohn und Colitis ulcerosa berichtet.


Gelegentlich kann ein Chloasma auftreten; speziell bei Frauen, die ein Chloasma gravidarum hatten. Frauen mit einer Neigung zu Chloasma sollten Sonnenlicht oder ultraviolette Strahlung während der Einnahme von Kombinationspillen meiden.


Medizinische Untersuchung/Konsultation

Vor Beginn oder Wiederaufnahme der Anwendung von Drospirenon/Ethinylestradiol sollte eine vollständige medizinische Anamnese (einschließlich Familienanamnese) erhoben werden und eine Schwangerschaft muss ausgeschlossen werden. Es sollten eine Blutdruckmessung und eine körperliche Untersuchung unter Berücksichtigung der Gegenanzeigen (siehe Abschnitt 4.3) und Nebenwirkungen (siehe Abschnitt 4.8) sowie Warnhinweise (siehe Abschnitt 4.4) durchgeführt werden. Die Frau sollte darüber hinaus angewiesen werden, die Patienteninformation sorgfältig zu lesen und die enthaltenen Ratschläge zu beachten. Häufigkeit und Art der Untersuchungen richten sich nach den etablierten Praxisrichtlinien und sind an die einzelne Patientin anzupassen.


Die Patientin ist darauf hinzuweisen, dass orale Kontrazeptiva nicht vor HIV-Infektionen (AIDS) oder anderen sexuell übertragbaren Krankheiten schützen.


Verringerte Wirksamkeit

Die Wirksamkeit von Kombinationspillen kann beispielsweise durch vergessene Tabletteneinnahme (siehe Abschnitt 4.2), gastrointestinale Störungen (siehe Abschnitt 4.2) oder gleichzeitige Anwendung anderer Arzneimittel (siehe Abschnitt 4.5) verringert werden.


Verringerte Zykluskontrolle

Bei allen Kombinationspillen können insbesondere in den ersten Monaten der Anwendung unregelmäßige Blutungen (Schmier- oder Durchbruchblutungen) auftreten. Deshalb ist eine Beurteilung von unregelmäßigen Blutungen erst nach einer Anpassungsphase von ca. drei Zyklen sinnvoll.


Wenn unregelmäßige Blutungen anhalten oder nach zuvor regelmäßigen Zyklen auftreten, sind nicht-hormonelle Ursachen in Betracht zu ziehen und es sollten angemessene diagnostische Maßnahmen ergriffen werden, um Tumorerkrankungen oder eine Schwangerschaft auszuschließen. Diese können auch eine Kurettage beinhalten.


Bei einigen Frauen tritt während der Placebotablettenphase keine Entzugsblutung auf. Wenn die Kombinationspille entsprechend den Anweisungen in Abschnitt 4.2 eingenommen wurde, ist die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft gering. Wenn die Kombinationspille aber vor der ersten ausbleibenden Entzugsblutung nicht vorschriftsmäßig eingenommen wurde oder wenn zwei Entzugsblutungen ausbleiben, muss eine Schwangerschaft vor der weiteren Einnahme der Kombinationspille ausgeschlossen werden.


Die wirkstoffhaltigen Filmtabletten enthalten jeweils 48,17 mg Lactose-Monohydrat und die inaktiven Filmtabletten enthalten jeweils 37,26 mg Lactose. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten BERTELLE unterbrechungsfreie Einnahme nicht einnehmen.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Hinweis: Zur Identifizierung möglicher Wechselwirkungen sollte die Verschreibungsinformation der Begleitmedikamente herangezogen werden.


Einfluss anderer Arzneimittel auf BERTELLE unterbrechungsfreie Einnahme Filmtabletten

Wechselwirkungen zwischen oralen Kontrazeptiva und anderen Arzneimitteln können zu Durchbruchblutungen führen und/oder den kontrazeptiven Schutz aufheben. In der Literatur wurden folgende Wechselwirkungen berichtet.


Leberstoffwechsel

Wechselwirkungen mit Arzneimitteln, die Leberenzyme induzieren, können auftreten und so die Clearance von Sexualhormonen erhöhen (z.B. Phenytoin, Barbiturate, Primidon, Carbamazepin, Rifampicin, Bosentan), sowie HIV-Medikamente (z.B. Ritonavir, Nevirapin) und möglicherweise auch Oxcarbazepin, Topiramat, Felbamat, Griseofulvin und das pflanzliche Präparat Johanniskraut (Hypericum perforatum) enthaltende Arzneimittel. Die maximale Enzyminduktion ist im Allgemeinen erst nach ca. 10 Tagen zu beobachten, sie kann dann aber über mindestens 4 Wochen nach Ende der medikamentösen Therapie fortbestehen.


Enterohepatische Rezirkulation

Eine Aufhebung des kontrazeptiven Schutzes wurde auch im Zusammenhang mit Antibiotika, wie z.B. Penicilline und Tetracycline, berichtet. Der Mechanismus dieser Wirkung ist noch ungeklärt.


Behandlung

Frauen, die kurzfristig mit einer der oben genannten Klassen von Arzneimitteln oder dem einzelnen Wirkstoffen (leberenzym-induzierende Medikamente), außer Rifampicin, behandelt werden, sollten vorübergehend, d.h. während der Verabreichung des Begleitmedikaments und für 7 Tage nach Behandlungsende, zusätzlich zu BERTELLE unterbrechungsfreie Einnahme eine Barrieremethode anwenden.


Im Fall von Rifampicin soll zusätzlich zur Kombinationspille während der Verabreichung von Rifampicin und für 28 Tage nach Behandlungsende eine Barrieremethode angewendet werden.


Für Frauen, die langfristig mit leberenzym-induzierenden Wirkstoffen behandelt werden, wird eine andere zuverlässige, nicht-hormonelle Verhütungsmethode empfohlen.

Frauen, die mit Antibiotika behandelt werden (außer Rifampicin, siehe oben) sollten bis 7 Tage nach Behandlungsende eine Barrieremethode anwenden.


Wenn die gleichzeitige Anwendung eines anderen Arzneimittels auch noch nach Ende der Einnahme der wirkstoffhaltigen Tabletten aus der aktuellen KOK-Blisterpackung fortgesetzt werden muss, müssen die Placebotabletten weggeworfen und sofort die nächste KOK-Packung begonnen werden.


Die Hauptmetaboliten von Drospirenon in menschlichem Plasma werden ohne Beteiligung des Zytochrom-P450-Systems erzeugt. Deshalb ist ein Einfluss von Inhibitoren dieses Enzymsystems auf den Stoffwechsel von Drospirenon unwahrscheinlich.


Einfluss von BERTELLE unterbrechungsfreie Einnahme Filmtabletten auf andere Arzneimittel

Orale Kontrazeptiva können den Stoffwechsel bestimmter anderer Wirkstoffe beeinflussen. Demnach können die Plasma- und Gewebekonzentrationen entweder zunehmen (z.B. Ciclosporin) oder abnehmen (z.B. Lamotrigin).


Basierend auf in-vitro-Inhibitionsstudien und in-vivo-Interaktionsstudien mit weiblichen Probandinnen mit Omeprazol, Simvastatin und Midazolam als Markersubstraten ist eine Interaktion von 3 mg Drospirenon mit dem Metabolismus anderer Arzneimittel unwahrscheinlich.


Andere Wechselwirkungen

Bei Patienten ohne Niereninsuffizienz zeigte die gleichzeitige Anwendung von Drospirenon und ACE-Hemmern oder NSAID keine signifikante Wirkung auf den Serumkaliumspiegel. Die gleichzeitige Anwendung von Drospirenon/Ethinylestradiol mit Aldosteron-Antagonisten oder kaliumsparenden Diuretika wurde jedoch noch nicht untersucht. In diesem Fall sollte der Serumkaliumspiegel während des ersten Behandlungszyklus untersucht werden. Siehe auch Abschnitt 4.4.


Labortests

Die Anwendung von kontrazeptiven Steroiden kann die Ergebnisse bestimmter Labortests beeinflussen, einschließlich biochemische Parameter von Leber, Schilddrüse, Nebennieren- und Nierenfunktion, Plasmaspiegel von (Träger-) Proteinen, z.B. corticosteroid-bindendes Globulin und Lipid/Lipoprotein-Fraktionen, Parameter des Kohlehydratstoffwechsels und Parameter der Gerinnung und Fibrinolyse. Veränderungen bleiben im Allgemeinen im normalen Laborbereich.


Drospirenon verursacht eine Zunahme der Plasma-Renin-Aktivität und des Plasma-Aldosterons durch seine leichte antimineralocorticoide Wirkung.


4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit


Schwangerschaft

BERTELLE unterbrechungsfreie Einnahme Filmtabletten dürfen in der Schwangerschaft nicht eingenommen werden.


Wenn während der Einnahme von BERTELLE unterbrechungsfreie Einnahme Filmtabletten eine Schwangerschaft eintritt, ist das Präparat sofort abzusetzen. Umfangreiche epidemiologische Studien haben weder ein erhöhtes Risiko für Geburtsdefekte bei Kindern von Frauen, die vor der Schwangerschaft Kombinationspillen eingenommen haben, noch eine teratogene Wirkung bei unbeabsichtigter Einnahme von Kombinationspillen während einer Schwangerschaft gezeigt. Mit BERTELLE unterbrechungsfreie Einnahme Filmtabletten wurden keine entsprechenden Studien durchgeführt.


Tierexperimentelle Studien haben unerwünschte Wirkungen in der Schwangerschaft und Stillzeit gezeigt (siehe Abschnitt 5.3). Auf Grundlage dieser Tierdaten können unerwünschte Wirkungen durch die hormonelle Wirkung der Wirkstoffe nicht ausgeschlossen werden. Die allgemeinen Erfahrungen mit Kombinationspillen während Schwangerschaften lieferten keine Hinweise auf eine tatsächliche unerwünschte Wirkung beim Menschen.


Die verfügbaren Daten zur Anwendung dieses Arzneimittels während einer Schwangerschaft sind zu begrenzt, um Schlussfolgerungen über negative Wirkungen von BERTELLE unterbrechungsfreie Einnahme Filmtabletten auf den Schwangerschaftsverlauf, die Gesundheit des Föten oder des Neugeborenen zuzulassen. Bisher gibt es keine relevanten epidemiologischen Daten.


Stillzeit

Die Laktation kann von Kombinationspillen beeinflusst werden, weil sie die Menge der Muttermilch verringern und ihre Zusammensetzung verändern können. Deshalb wird im Allgemeinen empfohlen, erst dann wieder Kombinationspillen einzunehmen, wenn die stillende Mutter ihr Baby vollkommen abgestillt hat. Bei der Anwendung von Kombinationspillen können geringe Mengen kontrazeptive Steroide und/oder ihre Metaboliten in die Muttermilch übergehen. Diese Mengen können einen Einfluss auf das Kind haben.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt.

Es wurden keine Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit oder das Bedienen von Maschinen bei Anwenderinnen von Kombinationspillen beobachtet.


4.8 Nebenwirkungen


Schwerwiegende Nebenwirkungen von Kombinationspillen siehe Abschnitt 4.4.


Die folgenden unerwünschten Arzneimittelreaktionen wurden während der kombinierten Anwendung von Drospirenon und Ethinylestradiol berichtet:


Tabelle 1. Drospirenon/Ethinylestradiol 3 mg/0.03 mg, 21+7-tägige Einnahme. Die Häufigkeiten basieren auf Daten aus klinischen Studien.


Systemorganklasse

Häufigkeit

Häufig

1/100, < 1/10

Gelegentlich

1/1000, < 1/100

Selten

1/10.000, < 1/1000

Erkrankungen des Immunsystems



Überempfindlichkeit,

Asthma

Psychiatrische Störungen

Depressive Verstimmung



Erkrankungen des Nervensystems

Kopfschmerzen



Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths



Hypakusis

Gefäßerkrankungen

Migräne

Hypertonie,

Hypotonie

Thromboembolie

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Übelkeit

Erbrechen,

Diarrhoe


Erkrankungen der Haut und des Unterhaut­zellgewebes


Akne,

Ekzem,

Pruritus,

Alopezie

Erythema nodosum,

Erythema multiforme

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Menstruationsstörun­gen,

Zwischenblutungen,

Brustschmerzen,

Druckempfindlichkeit der Brust,

Leukorrhoe,

vaginale Moniliasis

Brustvergrößerung, Veränderung der Libido,

Vaginitis

Brustsekret

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort


Flüssigkeitsretention,

Veränderungen des Körpergewichts



Die folgenden schwerwiegenden Nebenwirkungen, die in Abschnitt 4.4 „Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“ bereits besprochen wurden, wurden bei Anwenderinnen von Kombinationspillen berichtet:

venöse thromboembolische Erkrankungen,

arterielle thromboembolische Erkrankungen,

Hypertonie,

Lebertumoren,

Auftreten oder Verschlimmerung von Erkrankungen, deren Zusammenhang mit der Anwendung von Kombinationspillen nicht eindeutig geklärt ist: Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, Epilepsie, Migräne, Gebärmuttermyome, Porphyrie, systemischer Lupus erythematodes, Herpes gestationis, Sydenham-Chorea, hämolytisch-urämisches Syndrom, cholestatischer Ikterus,

Chloasma,

akute oder chronische Störungen der Leberfunktion können den Abbruch von Kombinationspillen notwendig machen, bis sich die Leberfunktionsmarker wieder normalisiert haben,

bei Frauen mit ererbten Angioödem können exogene Östrogene die Symptome des Angioödems auslösen oder verschlimmern.


Die Häufigkeit oder Diagnose von Brustkrebs ist bei Anwenderinnen von Kombinationspillen leicht erhöht. Da Brustkrebs bei Frauen unter 50 Jahren nur selten vorkommt, ist die Zunahme im Verhältnis zum Gesamtbrustkrebsrisiko gering. Der ursächliche Zusammenhang mit der Anwendung einer Kombinationspille ist nicht bekannt. Weitere Informationen sind im Abschnitt 4.3 und 4.4 enthalten.


Gelborange S kann allergische Reaktionen hervorrufen.

Phospholipide aus Sojabohnen können sehr selten allergische Reaktionen hervorrufen.


4.9 Überdosierung


Es gibt noch keine Erfahrungen mit Fällen einer kombinierten Überdosierung von Drospirenon und Ethinylestradiol. Auf Grundlage der allgemeinen Erfahrungen mit kombinierten oralen Kontrazeptiva sind bei einer Überdosierung folgende Symptome zu erwarten: Übelkeit und Erbrechen und bei jungen Frauen leichte Vaginalblutungen. Es gibt kein bekanntes Antidot und die Behandlung sollte symptomatisch erfolgen.


5. Pharmakologische Eigenschaften


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Sexualhormone und Modulatoren des Genitalsystems; Gestagene und Estrogene, fixe Kombinationen, ATC-Code: G03AA12


Pearl-Index für Versagen der Methode: 0.09 (oberes zweiseitiges 95 %-Konfidenzintervall: 0.32).

Pearl-Index insgesamt (Versagen der Methode + Versagen des Patienten): 0.57 (oberes zweiseitiges 95 %-Konfidenzintervall: 0.90).


Die kontrazeptive Wirkung von BERTELLE unterbrechungsfreie Einnahme Filmtabletten beruht auf der Wechselwirkung verschiedener Faktoren, von denen die wichtigsten die Unterdrückung der Ovulation und die Veränderungen des Endometriums sind.


BERTELLE unterbrechungsfreie Einnahme Filmtabletten ist ein kombiniertes orales Kontrazeptivum mit Ethinylestradiol und dem Gestagen Drospirenon. In therapeutischer Dosis besitzt Drospirenon auch antiandrogene und leichte antimineralocorticoide Eigenschaften. Es weist keine Östrogen-, Glucocorticoid- oder Anti-Glucocorticoid-Wirkung auf. Dadurch ähnelt das pharmakologische Profil von Drospirenon sehr dem des natürlichen Hormons Gestagen.


Klinische Studien lieferten Hinweise, dass die leichten antimineralocorticoiden Eigenschaften zu einer leichten antimineralocorticoiden Wirkung führen.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Drospirenon


Resorption

Drospirenon wird nach oraler Gabe rasch und fast vollständig resorbiert. Maximale Wirkstoffkonzentrationen im Serum von ca. 37 ng/ml werden ungefähr 1-2 h nach einmaliger Einnahme erreicht. Die Bioverfügbarkeit liegt zwischen 76 und 85 %. Die gleichzeitige Aufnahme von Nahrungsmitteln hat keinen Einfluss auf die Bioverfügbarkeit von Drospirenon.


Verteilung

Nach oraler Verabreichung fallen die Serumspiegel von Drospirenon mit einer terminalen Halbwertszeit von 31 Stunden. Drospirenon wird an Serumalbumin gebunden und bindet nicht an sexualhormon-bindendes Globulin (SHBG) oder corticoid-bindendes Globulin (CBG). Nur 3-5 % der Gesamtserumkonzentrationen des Wirkstoffs liegen als freies Steroid vor. Der durch Ethinylestradiol hervorgerufene Anstieg in SHBG hat keinen Einfluss auf die Serumproteinbindung von Drospirenon. Das mittlere scheinbare Verteilungsvolumen von Drospirenon beträgt 3,7 ± 1,2 l/kg.


Biotransformation

Drospirenon wird nach oraler Verabreichung umfangreich verstoffwechselt. Die Hauptmetaboliten im Plasma sind die saure Form von Drospirenon, die durch Öffnung des Lactonrings erzeugt wird, und das 4,5-Dihydro-Drospirenon-3-sulfat, die beide ohne Beteiligung des P450-Systems gebildet werden. Drospirenon wird in geringem Ausmaß durch Cytochrom P450 3A4 metabolisiert und zeigte eine Fähigkeit zur Hemmung dieses Enzyms und von Cytochrom P450 1A1, Cytochrom P450 2C9 und Cytochrom P450 2C19 in vitro.


Elimination

Die metabolische Clearance-Rate von Drospirenon in Serum beträgt 1,5 ± 0,2 ml/min/kg. Nur Spurenmengen von Drospirenon werden in unveränderter Form ausgeschieden. Die Metaboliten von Drospirenon werden im Verhältnis von ca. 1,2:1.4 mit den Fäzes bzw. mit dem Urin ausgeschieden. Die Halbwertszeit der Metabolitenausscheidung mit dem Urin und den Fäzes beträgt ungefähr 40 h.


Steady-state-Bedingungen

Während eines Behandlungszyklus wird die maximale Steady-state-Konzentration von Drospirenon im Serum von ca. 70 ng/ml nach ungefähr 8 Behandlungstagen erreicht. Die Serumspiegel von Drospirenon nahmen um einen Faktor von ca. 3 durch das Verhältnis von terminaler Halbwertszeit und Dosierintervall zu.


Besondere Patientengruppen


Auswirkung von Niereninsuffizienz

Die Plasmaspiegel von Drospirenon im Steady-state bei Frauen mit leichter Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance Clcr 50-80 ml/min) waren mit denen von Frauen mit normaler Nierenfunktion vergleichbar. Die Plasmaspiegel von Drospirenon waren bei Frauen mit mittelgradiger Niereninsuffizienz (Clcr 30-50 ml/min) durchschnittlich um 37 % höher als bei Frauen mit normaler Nierenfunktion. Die Behandlung mit Drospirenon wurde von Frauen mit leichter bis mittelgradiger Niereninsuffizienz gut vertragen.


Die Behandlung mit Drospirenon zeigte keine klinisch signifikante Wirkung auf die Serumkaliumkonzentration.


Auswirkung von Leberinsuffizienz

In einer Studie mit Einzeldosen war die orale Clearance (CL/f) bei Patienten mit mittelgradiger Leberfunktionsstörung im Vergleich zu Probanden mit normaler Leberfunktion um ca. 50 % verringert. Die beobachtete Abnahme der Clearance von Drospirenon bei Patienten mit mäßiger Leberfunktionsstörung führte zu keinem offensichtlichen Unterschied im Hinblick auf die Serumkaliumkonzentrationen.


Auch bei Vorliegen von Diabetes und bei gleichzeitiger Behandlung mit Spironolacton (zwei Faktoren, die einen Patienten zu Hyperkaliämie prädisponieren können) wurde kein Anstieg der Serumkaliumkonzentrationen über die Obergrenze des Normbereichs hinaus beobachtet. Es kann daraus geschlossen werden, dass Drospirenon bei Patienten mit leichter bis mittelgradiger Leberfunktionsstörung (Child-Pugh B) gut verträglich ist.


Ethnische Gruppen

Es wurden keine klinisch relevanten Unterschiede in der Pharmakokinetik von Drospirenon oder Ethinylestradiol zwischen kaukasischen Frauen und Japanerinnen beobachtet.


Ethinylestradiol


Resorption

Ethinylestradiol wird nach Einnahme schnell und vollständig absorbiert. Nach Verabreichung von 30 µg werden die Spitzenkonzentrationen im Plasma von 100 pg/ml 1-2 Stunden nach der Einnahme erreicht. Ethinylestradiol unterliegt einem umfangreichen First-pass-Effekt mit großer interindividueller Schwankungsbreite. Die absolute Bioverfügbarkeit beträgt ungefähr 45 %.


Verteilung

Das scheinbare Verteilungsvolumen von Ethinylestradiol beträgt 5 l/kg und die Bindung an Plasmaproteine ca. 98 %. Ethinylestradiol induziert die Lebersynthese von SHBG und CBG. Während der Behandlung mit 30 µg Ethinylestradiol nimmt die Plasmakonzentration von SHBG von 70 auf ca. 350 nmol/l zu.


Ethinylestradiol tritt in geringen Mengen in die Muttermilch über (0,02 % der Dosis).


Biotransformation

Ethinylestradiol wird vollständig metabolisiert (metabolische Plasma-Clearance 5 ml/min/kg).


Elimination

Ethinylestradiol wird in keinem signifikanten Umfang in unveränderter Form ausgeschieden. Die Metaboliten von Ethinylestradiol werden im Verhältnis Urin/Galle 4:6 ausgeschieden. Die Halbwertszeit der Metabolitenausscheidung beträgt ungefähr 1 Tag. Die Eliminationshalbwertszeit beträgt 20 Stunden.


Steady-State-Bedingungen

Steady-State-Zustände werden während der zweiten Hälfte des Behandlungszyklus erreicht und die Serumspiegel von Ethinylestradiol akkumulieren um einen Faktor von ca. 1,4 bis 2,1.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


An Labortieren beschränkten sich die Wirkungen von Drospirenon und Ethinylestradiol auf die Wirkungen, die mit der bekannten pharmakologischen Wirkung in Zusammenhang stehen. Insbesondere zeigten Studien zur Reproduktionstoxizität embryotoxische und fötotoxische Wirkungen bei Tieren, die als spezifische Spezies gelten. Bei Behandlung mit Drospirenon mit Dosen, die über die Exposition bei Einnahme von Drospirenon/Ethinylestradiol hinausgehen, wurden bei Rattenföten, nicht aber bei Affen, Wirkungen auf die Geschlechtsdifferenzierung beobachtet.


6. Pharmazeutische Angaben


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Tablettenkern (wirkstoffhaltige Tablette):

Lactose-Monohydrat

Maisstärke

Vorverkleisterte Stärke (Mais)

Macrogol-Poly(vinylalkohol)-Pfropfcopolymer

Povidon K25

Magnesiumstearat (Ph.Eur.) [pflanzlich]


Filmüberzug (wirkstoffhaltige Tablette):

Poly(vinylalkohol)

Titandioxid (E171)

Talkum (E553b)

Macrogol 3350

Entölte Phsospholipide aus Sojabohnen


Tablettenkern (Placebo):

Mikrokristalline Cellulose

Lactose

Vorverkleisterte Stärke (Mais)

Magnesiumstearat (Ph.Eur.) [pflanzlich]

Hochdisperses Siliciumdioxid


Filmüberzug (Placebo):

Poly(vinylalkohol)

Titandioxid (E171)

Macrogol 3350

Talkum (E553b)

Indigocarmin, Aluminiumsalz (E132)

Chinolingelb, Aluminiumsalz (E104)

Eisen(II,III)-oxid (E172)

Gelborange S (E110)


6.2 Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend.


6.3 Dauer der Haltbarkeit


2 Jahre


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Nicht über 30°C lagern.

In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


BERTELLE unterbrechungsfreie Einnahme 0,03 mg/3 mg ist in PVC/PE/PVDC-Aluminium-Blisterpackungen verpackt. Die Blisterpackungen sind in einer Faltschachtel verpackt und jeder Schachtel liegt eine Gebrauchsinformation und ein Aufbewahrungsetui bei.


Packungsgrößen:

21+7 Filmtabletten

3×21+7 Filmtabletten

6×21+7 Filmtabletten


Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung


Keine besonderen Anforderungen.


Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.


7. Inhaber der Zulassung


Gedeon Richter Plc.

Gyömrői út 19-21

1103 Budapest

Ungarn


8. Zulassungsnummer(n)


81603.00.00


9. Datum der Erteilung der Zulassung


Datum der Erteilung der Zulassung 16.12.2011.


10. Stand der Information


04.2013


11. Verkaufsabgrenzung


Verschreibungspflichtig