Bicanorm
Fachinformation
Bezeichnung des Arzneimittels
bicaNorm®magensaftresistente Tablette
Qualitative und quantitative Zusammensetzung
1 Tablette enthält:
Natriumhydrogencarbonat 1000 mg
Na+ 11,9 mmol
HCO3- 11,9 mmol
Hilfsstoffe, siehe 6.1
Darreichungsform
magensaftresistente Tablette
Klinische Angaben
Anwendungsgebiete
Metabolische Azidose bei chronischer Niereninsuffizienz und renaler tubulärer Azidose (Acidosetherapeuticum).
Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Bei der oralen Harnalkalisierung werden bei zweimaliger Gabe etwa 2 – 4 Tabletten täglich gegeben. Der angestrebte pH-Wert im Harn wird durch eine angemessenen Dosisanpassung erzielt. Grundsätzlich sollte bei oraler Anwendung ein Abstand von ein bis zwei Stunden zwischen der Einnahme von NaHCO3und anderen Medikamenten eingehalten werden.
NaHCO3 sollte wegen der Gefahr einer Hypernatriämie und der Entwicklung einer Alkalose nicht unkontrolliert über einen längeren Zeitraum eingenommen werden. Zumindest sollten bei längerem Gebrauch Kontrollen der Nierenfunktion, des Harn-pH-Wertes sowie eventuell der Blutgase vorgenommen werden.
Gegenanzeigen
Alkalose, Hypokaliämie, natriumarme Diät.
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile.
Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Eine magensaftresistente Tablette enthält ca. 11,9 mmol (273 mg) Natrium. Dies ist zu berücksichtigen bei Personen unter Natrium kontrollierter (natriumarmer) Diät.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Wegen des stark alkalischen pH-Wertes ist Natriumhydrogencarbonat mit den meisten Arzneimitteln inkompatibel. Insbesondere die Kombination mit calcium-, magnesium- und phosphathaltigen Lösungen kann zu Ausfällungen führen.
Über die Erhöhung des pH-Wertes im Harn kann die Resorption und Ausscheidung von schwachen Säuren und Basen beeinflusst werden. Dies gilt z.B. für Sympathomimetika, Anticholinergika, trizyklische Antidepressiva, Barbiturate, H2-Blocker, Captopril, Clorazepat, Chinidin.
Funktionelle Wechselwirkungen sind mit Gluko- und Mineralkortikoiden, Androgenen und Diuretika, die die Kaliumausscheidung erhöhen, möglich.
Auf eine mögliche Beeinflussung der Löslichkeit von Medikamenten, die mit dem Harn eliminiert werden (z.B. Ciprofloxazin), ist zu achten.
Schwangerschaft und Stillzeit
Es liegen keine Berichte über negative Auswirkungen der Einnahme von bicaNorm®
in der Schwangerschaft oder Stillzeit vor.
Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Keine Beeinträchtigung zu erwarten.
Nebenwirkungen
Langanhaltender Gebrauch kann die Bildung von Calcium- oder Magnesiumphosphatsteinen in der Niere begünstigen.
Überdosierung
Überdosierung von bicaNorm®kann zu einer Alkalose des Blutes mit Symptomen wie Muskelschwäche, Abgeschlagenheit und flacher Atmung führen, wobei die Korrektur der Alkalose bei der Behandlung im Vordergrund steht.
Pharmakologische Eigenschaften
Pharmakodynamische Eigenschaften
Natriumhydrogencarbonat ist ein Salz, dessen wesentlichen pharmakologischen Eigenschaften sich aus seiner physiologischen Rolle als Bestandteil des HCO3-/CO2-Puffers ergeben. Natriumhydrogencarbonat führt zu einer Anhebung des pH-Wertes im Organismus.
Pharmakokinetische Eigenschaften
Bei oraler Anwendung passiert bicaNorm den Magen unbeschadet und wird erst im Dünndarm freigesetzt. NaHCO3 wird im Dünndarm resorbiert und bei normalem Plasmabicarbonat zum Teil über die Niere ausgeschieden. Bei Plasmawerten unter 24 mmol/l wird HCO3-nach renaler Filtration praktisch vollständig rückresorbiert. Im Plasma kommt es je nach Stoffwechselsituation zur Bildung von Kohlendioxid und Wasser nach Reaktion von Hydrogencarbonat mit Wasserstoffionen. Das dabei entstehende Kohlendioxid wird über die Lunge eliminiert. Die Umwandlung von Hydrogencarbonat in Kohlendioxid und Wasser wird über die Carboanhydrase gesteuert. Die Placentaschranke wird leicht, die Blut-Hirn-Schranke nur langsam von Hydrogencarbonat überwunden.
Präklinische Daten zur Sicherheit
Bei sachgerechter Anwendung sind toxische Wirkungen nicht zu erwarten.
Poly-(O-carboxymethyl)stärke, Natriumsalz
mikrokristalline Cellulose
Copovidon
Kartoffelstärke
hochdisperses Siliciumdioxid
Magnesiumstearat (Ph. Eur.) [pflanzlich]
Hypromellose
Titanoxid (E 171)
Macrogol 6000
Talkum
Methacrylsäure-Ethylacrylat-Copolymer (1:1) (Ph. Eur.)
Natriumhydroxid
Inkompatibilitäten
Keine.
Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen bei der Aufbewahrung
Nicht über +25°C lagern.
Art und Inhalt des Behältnisses
Packung mit 100 magensaftresistenten Tabletten in Blistern.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
Inhaber der Zulassung
Fresenius Medical Care Deutschland GmbH
61346 Bad Homburg v.d.H.
Tel.: 06172 / 609-0
Zulassungsnummer
6804856.00.00
Datum der Erteilung der Zulassung/Verlängerung der Zulassung
01.08.2002
Stand der Information
Juni 2009
Verschreibungsstatus/Apothekenpflicht
Apothekenpflichtig
Juni 2009 Seite 6 von 6