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Biperiden Tad 2mg

Document: 19.01.2006   Gebrauchsinformation (deutsch) change

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Liebe Patientin, lieber Patient!


Bitte lesen Sie folgende Gebrauchsinformation auf­merksam, weil sie wichtige Informationen darüber enthält, was Sie bei der Anwendung dieses Arznei­mittels beachten sollen. Wenden Sie sich bei Fragen bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.


Gebrauchsinformation


Biperiden TAD 2 mg

Tabletten
Wirkstoff: Biperidenhydrochlorid/Biperidenlactat


Zusammensetzung

Arzneilich wirksamer Bestandteil:

1 Tablette enthält 2 mg Biperidenhydrochlorid, entsprechend 1,8 mg Biperiden.


Sonstige Bestandteile:

Maisstärke, Calciumhydrogenphosphat, Mikrokristalline Cellulose, Poly (1-vinyl-2-pyrroloidon), Lactose Monohydrat, Talkum, Magnesiumstearat (Ph. Eur.)


Darreichungsform und Inhalt

Originalpackung mit 30, 60 oder 100 Tabletten


Anticholinergikum, Parkinsonmittel


Pharmazeutischer Unternehmer:

TAD Pharma GmbH

Heinz-Lohmann-Straße 5

D-27472 Cuxhaven


Tel.: (04721) 606-0

Fax: (04721) 606-333

E-Mail: info@tad.de

Internet: www.tad.de


Hersteller:


Anwendungsgebiete

- Parkinson-Syndrome, insbesondere Muskelsteifigkeit (Rigor) und Zittern (Tremor)

- durch bestimmte zentral wirksame Arzneimittel (Neuroleptika) und ähnlich wirkende Arzneimittel bedingte Bewegungsstörungen (extrapyramidale Symptome), wie Zungen-, Schlund- und Blickkrämpfe (Frühdyskinesien), Sitzunruhe (Akathisie) und der Parkinsonkrankheit ähnliche Beschwerden (Parkinson­oid)


Gegenanzeigen

Wann dürfen Sie Biperiden TAD 2 mg nicht einnehmen?

Biperiden TAD 2 mg darf nicht eingenommen/angewendet werden bei:

- bestehender Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff (oder einem der anderen enthaltenen Bestandteile)

- unbehandeltem grünen Star (Engwinkelglaukom)

- mechanischen Verengungen (Stenosen) im Magen-Darm-Kanal

- Erweiterung des Dickdarms (Megakolon)

- Darmverschluss (Ileus).


Biperiden TAD 2 mg darf nach ärztlicher Verordnung nur unter besonderer Vorsicht angewendet werden bei:

Im Folgenden wird beschrieben, wann Biperiden TAD 2 mg nur unter bestimmten Bedingungen und nur mit besonderer Vorsicht eingenommen/angewendet werden darf. Befragen Sie hierzu bitte Ihren Arzt. Dies gilt auch, wenn diese Angaben bei Ihnen früher einmal zutrafen.

- Vergrößerung der Vorsteherdrüse (Prostataadenom) mit Restharnbildung

- Harnverhaltung

- Erkrankungen, die zu bedrohlicher Beschleunigung des Herzschlags (Tachykardien) führen können

- Myasthena gravis

- Schwangerschaft (s. Hinweise unten).


Was muss in Schwangerschaft und Stillzeit beachtet werden?

Biperiden TAD 2 mg sollte während der Schwangerschaft nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abschätzung angewendet werden, weil keine klinischen Erfahrungen über die Anwendung bei Schwangeren vorliegen.

Anticholinergika (wie Biperiden) können die Milch­bildung und -absonderung hemmen. Biperiden geht in die Muttermilch über, gleiche Konzentrationen wie im mütterlichen Plasma können erreicht werden. Daher sollte Biperiden TAD 2 mg in der Stillzeit nicht angewendet werden.


Was ist bei Kindern und älteren Menschen zu berück­sichtigen?

Die Erfahrungen mit Biperiden bei Kindern sind begrenzt und erstrecken sich in erster Linie auf die zeitlich befristete Anwendung bei medikamentös aus­gelösten Dystonien (anhaltende Muskelkontraktionen z. B. durch Neuroleptika oder Metoclopramid und analoge Verbindungen), die als Nebenwirkungen oder Intoxikationssymptom auftreten können.


Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise

Welche Vorsichtsmaßnahmen müssen beachtet werden?

Bei Patienten mit erhöhter Krampfbereitschaft ist Biperiden TAD 2 mg vorsichtig zu dosieren.

Außer beim Auftreten lebensgefährlicher Komplikationen ist ein plötzliches Absetzen von Biperiden TAD 2 mg zu vermeiden.

Bei bestehenden Blasenentleerungsstörungen sollte der Patient vor der Anwendung/der Injektion des Arznei­mittels die Blase entleeren.

Der Augeninnendruck sollte regelmäßig durch den Augenarzt kontrolliert werden (vergleiche Neben­wirkungen).

Missbrauch und Abhängigkeitsentwicklung von Biperiden sind vereinzelt beobachtet worden. Dies könnte mit der gelegentlich beobachteten Stimmungsaufhellung und unnatürlich gehobenen Stimmungslage in Zusammenhang stehen.


Warnhinweis:

Dieses Arzneimittel enthält Lactose. Bitte nehmen Sie Biperiden TAD 2 mg daher erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden.


Was müssen Sie im Straßenverkehr sowie bei der Arbeit mit Maschinen und bei Arbeiten ohne sicheren Halt beachten?

Das Auftreten von zentralnervösen und peripheren Nebenwirkungen wie z. B. Müdigkeit, Schwindel und Benommenheit, können das Reaktionsvermögen auch bei bestimmungsgemäßen Gebrauch des Arzneimittels - unabhängig von der durch das zu behandelnde Grund­leiden gegebenen Einschränkung - so weit verändern, daß die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßen­verkehr oder zur Bedienung von elektrischen oder motorgetriebenen Werkzeugen und Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt vermindert wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei gleichzeitiger Anwendung mit anderen zentralwirksamen Arzneimitteln, Anticholi­nergika und insbesondere mit Alkohol.

Deshalb sollten Sie das Führen eines Fahrzeuges, das Bedienen von Maschinen oder sonstige gefahrvolle Tätigkeiten ganz, zumindest jedoch während der ersten Tage der Behandlung unterlassen bzw. nicht ohne ärztlichen Rat ausüben.


Wechselwirkungen mit anderen Mitteln

Welche anderen Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von Biperiden TAD 2 mg?

Die gleichzeitige Anwendung von Biperiden TAD 2 mg und anderen auf das Nervensystem wirkenden Arzneimitteln (z. B. Psychopharmaka, Mittel gegen Allergien (Antihista­minika), Antiparkinsonmitteln und krampflösenden Arzneimitteln (Spasmolytika)) kann zu einer Ver­stärkung der zentralen und peripheren Nebenwirkungen führen.

Bei gleichzeitiger Einnahme von Chinidin (Arznei­mittel zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen) kann es zur Verstärkung der Herz-Kreislauf-Wirkungen kommen.

Levodopa (Arzneimittel zur Behandlung der Parkinson­krankheit) und gleichzeitige Gabe von Biperiden TAD 2 mg können unwillkürliche Bewegungen (Dyskinesien) verstärken.


Wie beeinflusst Biperiden TAD 2 mg die Wirkung anderer Arzneimittel?

Durch Neuroleptika (Arzneimittel zur Behandlung von psychischen Erkrankungen) ausgelöste Spätdyskinesien (Bewegungsstörungen) können durch Biperiden TAD 2 mg verstärkt werden.Gelegentlich sind Parkinson-Symptome bei bestehenden unwillkürlichen Bewegungen (Spät­dyskinesien) so schwerwiegend, daß eine anticholinerge Therapie notwendig bleibt.

Die Wirkung von Metoclopramid (Arzneimittel zur Behandlung von Übelkeit oder anderen Magen-Darm-Störungen) und Mitteln mit ähnlicher Wirkung auf den Magen-Darm-Trakt wird durch Anticholinergika wie Biperiden TAD 2 mg abgeschwächt.

Eine Zunahme der Alkoholwirkungen unter Biperiden TAD 2 mg kann auftreten.

Anticholinergika können die zentralnervösen Neben­wirkungen von Pethidin (starkes Schmerzmittel) verstärken.


Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.


Welche Genussmittel, Speisen oder Getränke sollten Sie vermeiden?

Die Wirkungen von Alkohol und Biperiden können bei gleichzeitiger Anwendung in nicht vorhersehbarer Weise verändert und verstärkt werden. Trinken Sie daher während der Behandlung mit Biperiden TAD 2 mg keinen Alkohol.


Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung

Dieses Arzneimittel muss individuell dosiert werden.


Die Behandlung sollte mit der niedrigsten Dosis beginnen und dann bis zu der für den Patienten günstigsten Dosis gesteigert werden.


Die folgenden Angaben gelten, soweit Ihnen Ihr Arzt Biperiden TAD 2 mg nicht anders verordnet hat. Bitte halten Sie sich an die Anwendungsvorschriften, da Biperiden TAD 2 mg sonst nicht richtig wirken kann!


Wie viel von Biperiden TAD 2 mg und wie oft sollten Sie Biperiden TAD 2 mg einnehmen?

Erwachsene:

Zur Behandlung des Parkinsonsyndromsanfangs einmal 1 Tablette Biperiden TAD 2 mg täglich (entsprechend 2 mg Biperidenhydro­chlorid/Tag). Die Dosis kann täglich um 2 mg Biperidenhydro­chlorid erhöht werden. Als Erhaltungs­dosis werden 3 bis 4mal täglich 1 - 2 Tabletten Biperiden TAD 2 mg (entsprechend 6 - 16 mg Biperidenhydro­chlorid/Tag) gegeben. Die Tageshöchstdosis von 16 mg Biperidenhydrochlorid (= 8 Tabletten Biperiden TAD 2 mg/Tag) darf nicht überschritten werden.


Zur Behandlung medikamentös bedingter extrapyra­midalerSymptomewerden begleitend zum Neuroleptikum 1 bis 4mal täglich 1 - 2 Tabletten Biperiden TAD 2 mg (entspre­chend 2 - 16 mg Biperidenhydrochlorid/Tag), je nach Stärke der Symptome, gegeben.


Kinder:(von 3 - 15 Jahren)

Zur Behandlung medikamentös bedingter extrapyra­midaler Symptomeerhalten Kinder begleitend zum Neuroleptikum 1 bis 3mal täglich 1 Tablette Biperiden TAD 2 mg (entsprechend 2 - 6 mg Biperidenhydro­chlorid/Tag).


Hinweis:
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Für Fälle, bei denen ein rascher Wirkungseintritt erforderlich ist, steht eine Injektionslösung zur Verfügung.


Wie und wann sollten Sie Biperiden TAD 2 mg einnehmen?

Die Tabletten sind mit ausreichend Flüssigkeit (z. B. 1 Glas Wasser) vorzugsweise während oder nach einer Mahlzeit einzunehmen. Unerwünschte Wirkungen auf den Magen-Darm-Bereich lassen sich durch die Einnahme unmittelbar nach den Mahlzeiten ver­mindern.


Wie lange sollten Sie Biperiden TAD 2 mg einnehmen?

Die Dauer der Anwendung bestimmt der behandelnde Arzt. Sie kann von einer kurzfristigen Gabe (z. B. bei medikamentös bedingten extrapyramidalen Syndromen), insbesondere bei Kindern, bis zu einer Dauermedikation (z. B. beim Parkinson-Syndrom) reichen.


Das Absetzen einer Behandlung mit diesem Arzneimittel sollte schrittweise erfolgen.


Wie lange sollten Sie Biperiden TAD 2 mg einnehmen?

Die Dauer der Anwendung bestimmt der behandelnde Arzt. Sie kann von einer kurzfristigen Gabe (z. B. bei medikamentös bedingten extrapyramidalen Symptomen) bis zur Dauermedikation (z. B. beim Parkinson-Syndrom) reichen.


Das Absetzen einer Behandlung mit diesem Arzneimittel sollte schrittweise erfolgen.


Überdosierung und andere Anwendungsfehler

Was ist zu tun, wenn Biperiden TAD 2 mg in zu großen Mengen eingenommen wurde (beabsichtigte oder versehentliche Überdosierung)?

Das Vergiftungsbild gleicht im Prinzip einer Atropinvergiftung. Als Folge einer Überdosierung können die unter den Nebenwirkungen beschriebenen unerwünschten Wirkungen verstärkt auftreten. Verständigen Sie bei Verdacht auf eine Überdosierung sofort Ihren Arzt damit dieser über das weitere Vorgehen entscheiden kann.


Als Gegenmittel empfehlen sich Acetylcholinesterase­hemmer, besonders das liquorgängige Physostigmin, das auch die zentral ausgelöste Symptomatik beeinflußt (bzw. Physostigminsalicylat bei positivem Physostig­mintest). Bei Bedarf sind, den Symptomen entsprechend, Unterstützung der Herz-Kreislauf- und Atemfunktion (Sauerstoff-Beatmung), Wärmeabfuhr bei Fieber und das Anlegen eines Blasen­katheters vorzunehmen.


Was müssen Sie beachten, wenn Sie zuwenig Biperiden TAD 2 mg eingenommen oder eine Anwendung vergessen haben?

Nehmen Sie beim nächsten Mal keinesfalls zusätzlich mehr Tabletten/Retardtabletten ein, sondern setzen Sie die Behandlung mit der verordneten Dosis fort.


Was müssen Sie beachten, wenn Sie die Behandlung unterbrechen oder vorzeitig beenden?

Keinesfalls dürfen Sie die Behandlung mit Biperiden TAD 2 mg eigenmächtig beenden.

Sprechen Sie bitte auf jeden Fall vorhermit Ihrem Arzt, z. B. wenn Nebenwirkungen oder Änderungen in Ihrem Krankheitsbild auftreten.


Nebenwirkungen

Welche Nebenwirkungen können bei der Anwendung von Biperiden TAD 2 mg auftreten?

Nebenwirkungen treten besonders zu Beginn der Be­handlung und bei zu rascher Dosissteigerung auf.


Zentralnervensystems:

Müdigkeit, Schwindelgefühl und Benommenheit; vor­nehmlich bei höheren Dosen Unruhe, Angst-, Erregungs- und Verwirrtheitszustände, unnatürlich gehobene Stimmung, gelegentlich Gedächtnisstörungen, sowie selten Bewußtseinsänderungen, Sinnestäuschungen (delirante Syndrome und Halluzinationen), Nervosität, Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit. Vereinzelt wurden durch Biperiden ausgelöste unwillkürliche Bewegungen (Dyskinesien), Störungen der Bewegungskoordination (Ataxie), Muskelzuckungen und Sprechstörungen beob­achtet.

Bei Patienten mit Hirnleistungsstörungen ist eine zentral erregende Wirkung häufig.


vegetatives Nervensystem:

Mundtrockenheit, selten mit Schwellung bzw. Entzündungen der Ohrspeicheldrüsen, Sehstörungen, Pupillenerweiterung mit erhöhter Lichtempfindlichkeit, Verminderung der Schweiß­absonderung, Verstopfung, Magenbeschwerden, Übelkeit, und Beschleunigung sehr selten auch Verlangsamung der Herzschlagfolge.


Sonstige:

Weiterhin wurde das Auftreten von Überempfind­lichkeitsreaktionen sowie vereinzelt allergische Hautausschläge beobachtet.

Gelegentlich kann es zu Störungen der Harnentleerung kommen, besonders bei Patienten mit Vergrößerung der Vorsteherdrüse, seltener zu Harnverhaltung (s. Gegen­maßnahme).


Das Auftreten eines grünen Stars (Engwinkelglaukom) ist möglich.


Wenn Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind, teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit.


Welche Gegenmaßnahmen sind bei Nebenwirkungen zu ergreifen?

In jedem Fall ist beim Auftreten von Nebenwirkungen der Arzt zu verständigen.

Die zentral erregenden Wirkungen von Biperiden TAD 2 mg können zu einer Dosisverringerung zwingen.

Beim Auftreten einer Harnverhaltung muss der Arzt sofort informiert werden.

Beim Auftreten der oben beschriebenen Harnentleerungs­störungen können eine Verringerung der Dosis oder die Gabe eines Gegenmittels (Carbachol) erforderlich sein.

Eine ausgeprägte Mundtrockenheit läßt sich durch häufiges Trinken kleiner Flüssigkeitsmengen oder durch Kauen von zuckerfreiem Kaugummi bessern.


Hinweise und Angaben zur Haltbarkeit des Arzneimittels

Das Verfallsdatum dieser Packung ist auf Faltschachtel und jeder Durchdrückpackung und auf dem Behältnis angegeben. Bitte verwenden Sie diese Packung nicht mehr nach diesem Datum!


Wie ist Biperiden TAD 2 mg aufzubewahren?

Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren!


Stand der Information:August 2005

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