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Bisoprolol Atid 5 Mg Tabletten

Document: 21.06.2012   Fachinformation (deutsch) change

F achinformation


Bisoprolol Atid® 5 mg Tabletten

Bisoprolol Atid® 10 mg Tabletten


1. Bezeichnung der Arzneimittel


Bisoprolol Atid 5 mg Tabletten

Bisoprolol Atid 10 mg Tabletten


2. Qualitative und quantitative Zu­sammensetzung


Wirkstoff: Bisoprololhemifumarat


Bisoprolol Atid 5 mg Tabletten

1 Tablette enthält 5 mg Bisoprololhemi­fumarat.


Bisoprolol Atid 10 mg Tabletten

1 Tablette enthält 10 mg Bisoprololhemi­fumarat.


Sonstige Bestandteile

Lactose-Monohydrat


Bisoprolol Atid 5 mg Tabletten

1 Tablette enthält 135 mg Lactose-Mono­hydrat.


Bisoprolol Atid 10 mg Tabletten

1 Tablette enthält 130 mg Lactose-Mono­hydrat.


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


3. Darreichungsform


Tabletten


Bisoprolol Atid 5 mg Tabletten

Die Tabletten sind fahlgelb gesprenkelt ge­färbt, rund und konvex mit der folgenden Identifikationsmarkierung: "BI" zentriert oberhalb der Bruchkerbe, "5" unterhalb der Bruchkerbe.


Bisoprolol Atid 10 mg Tabletten

Die Tabletten sind beige gefärbt, rund und konvex mit der folgenden Identifikationsmar­kierung: "BI" zentriert oberhalb der Bruch­kerbe, "10" unterhalb der Bruchkerbe.


4. Klinische Angaben


4.1 Anwendungsgebiete


  • Hypertonie

  • Chronisch stabile Angina pectoris


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwen­dung


Bisoprolol Atid sind Tabletten zum Ein­nehmen.


Die Dosierung sollte individuell angepasst werden. Es wird empfohlen, mit der geringst möglichen Dosierung zu beginnen. Bei manchen Patienten sind 5 mg Bisoprolol pro Tag ausreichend. Die übliche Dosis beträgt 10 mg Bisoprolol einmal täglich bei einer empfohlenen Maximaldosis von 20 mg pro Tag.


Patienten mit eingeschränkter Nieren­funktion

Bei Patienten mit schwerer Nierenfunktions­störung (Kreatinin-Clearance < 20 ml/min) sollte die Dosis 10 mg einmal täglich nicht übersteigen. Diese Dosis kann eventuell auf zwei Einzelgaben aufgeteilt werden.

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Die für Bisoprolol Atid gemachten Angaben gel­ten für Bisoprolol Atid 5 mg + 10 mg Tabletten.

Patienten mit schwerer Leberfunktions­störung

Es ist keine Dosisanpassung notwendig, allerdings wird eine sorgfältige Überwa­chung des Patienten empfohlen.


Ältere Patienten

Normalerweise ist keine Dosisanpassung notwendig. Es wird empfohlen, mit der geringst möglichen Dosierung zu beginnen.


Kinder unter 12 Jahren und Jugendliche

Es liegen keine pädiatrischen Erfahrungen mit dem Arzneimittel vor, daher kann seine Anwendung nicht empfohlen werden.


Abbrechen der Behandlung

Die Behandlung sollte nicht plötzlich abge­brochen werden (siehe unter Punkt 4.4 „Besondere Warnhinweise und Vorsichts­maßnahmen für die Anwendung“).


Die Dosierung sollte langsam, unter wö­chentlicher Halbierung der Dosis, reduziert werden.


4.3. Gegenanzeigen


Bisoprolol Atid darf nicht eingenommen werden bei

akuter Herzinsuffizienz oder während Situationen dekompensierter Herzin­suffizienz, die einer intravenösen ino­tropen Therapie bedürfen.

  • kardiogenem Schock.

  • AV-Block II. oder III. Grades (ohne Herzschrittmacher).

  • Sinusknotensyndrom (sick sinus syn­drome).

  • sinuatrialem Block.

  • Bradykardie mit weniger als 60 Schlä­gen pro Minute vor Behandlungsbe­ginn.

  • Hypotonie (systolischer Blutdruck unter
    100 mmHg).

  • schwerem Asthma bronchiale oder schwerer chronisch obstruktiver Lun­generkrankung.

  • Spätstadien einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit und Raynaud-Syn­drom.

  • metabolischer Azidose.

Überempfindlichkeit gegenüber Bisoprolol oder einem der aufgeführten sonstigen Bestandteile.

  • unbehandeltem Phäochromozytom (siehe 4.4).

  • Kombinationen mit Floctafenin und Sul­toprid (siehe auch unter 4.5).


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichts­maßnahmen für die Anwendung


Bei Behandlung der chronischen Herzin­suffizienz werden andere Bisoprolol-haltige Arzneimittel angewendet. Die Anwendung von β-Blockern bei dieser Indikation muss sehr vorsichtig und mit einer langsamen Dosistitration begonnen werden. Mit Bisoprolol Atid sind nicht alle Dosiser­höhungen während dieser Titrationsphase möglich. Dieses Arzneimittel sollte deshalb nicht bei der Behandlung von chronischer Herzinsuffizienz eingesetzt werden.


Die Kombination mit Amiodaron wird auf­grund des Risikos von kontraktilen Auto­matismen und Störungen der Leitfähigkeit (Unterdrückung der kompensatorischen sympathischen Reaktionen) nicht empfoh­len.

Bisoprolol ist in folgenden Fällen mit Vorsicht einzusetzen:

Bronchospasmen (Asthma bronchiale, obstruktive Atemwegserkrankung):

Bei Asthma bronchiale oder anderen chronischen obstruktiven Atemwegs­erkrankungen, die entsprechende Sym­ptome verursachen, sollte begleitend eine bronchodilatierende Therapie ver­abreicht werden. Gelegentlich kann ein Anstieg der Atemwegsresistenz bei Patienten mit Asthma auftreten, daher ist es möglich, dass die Dosis von
β2-Stimulantien erhöht werden muss. Vor Behandlungsbeginn wird die Durchführung eines Lungenfunktions­tests empfohlen.


Gleichzeitige Behandlung mit Inhala­tionsanästhetika.


Diabetes mellitus mit starken Schwan­kungen der Blutglukose-Werte:

Die Symptome einer Hypoglykämie können verschleiert werden. Während einer Behandlung mit Bisoprolol sollten die Blutglukose-Werte überwacht wer­den.


Hyperthyreose:

adrenerge Symptome können ver­schleiert werden.


Strenges Fasten.


Patienten unter Desensibilisierungsthe­rapie:

Ebenso wie andere β-Rezeptoren­blocker kann Bisoprolol die Empfind­lichkeit gegenüber Allergenen und die Schwere anaphylaktischer Reaktionen erhöhen. Adrenalin-Behandlung zeigt nicht immer die erwartete therapeu­tische Wirkung.


AV-Block I. Grades.


Prinzmetal-Angina:

β-Rezeptorenblocker können die Zahl und Dauer der Angina pectoris-Anfälle bei Patienten mit Prinzmetal-Angina erhöhen. Die Anwendung von
β1-selektiven Adrenozeptorblockern ist bei Fällen mit milder Ausprägung und ausschließlich in Kombination mit einem vasodilatierenden Arzneimittel möglich.


Periphere Durchblutungsstörungen wie Raynaud-Syndrom und intermittieren­des Hinken:

Eine Verstärkung der Beschwerden kann insbesondere zu Beginn der Behandlung auftreten.


Bei Patienten mit Phäochromozytom (siehe Punkt 4.3) darf Bisoprolol nur nach einer vorausgehenden
α-Rezeptor-Blockade eingesetzt wer­den.


Bei bestehender oder aus der Anam­nese bekannter Psoriasis sollte Bisoprolol nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung verabreicht werden.


Zu Beginn der Behandlung mit Bisoprolol ist eine regelmäßige Überwachung erforder­lich, besonders dann, wenn ältere Patienten behandelt werden. Der Abbruch der Be­handlung mit Bisoprolol sollte nicht abrupt erfolgen, außer es ist zwingend erforderlich. Bei Patienten mit ischämischer Herzer­krankung besteht die Gefahr eines Herz­infarktes und eines plötzlichen Todes, wenn die Behandlung abrupt abgebrochen wird. Weitere Informationen entnehmen Sie bitte dem Abschnitt 4.2 „Dosierung, Art und Dauer der Anwendung“.


Die Anwendung von Bisoprolol Atid kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergeb­nissen führen. Die gesundheitlichen Folgen der Anwendung von Bisoprolol Atid als Dopingmittel können nicht abgesehen wer­den, schwerwiegende Gesundheitsgefähr­dungen sind nicht auszuschließen.


Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Bisoprolol Atid nicht einnehmen.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arznei­mitteln und sonstige Wechselwirkungen


Kontraindizierte Kombinationen:

Floctafenin:

Betablocker können kompensatorische kardiovaskuläre Reaktionen bei eventuell von Floctafenin induzierter Hypotonie oder Schock verhindern.


Sultoprid:

Bisoprolol sollte nicht gleichzeitig mit Sultoprid angewendet werden, weil ein erhöhtes Risiko von ventrikulären Arrhyth­mien besteht.


Kombinationen, die nicht empfohlen werden:

Calcium-Antagonisten (Verapamil, Diltia­zem, Bepridil):

Negative Beeinflussung der Kontraktilität, der atrioventrikulären Erregungsleitung so­wie des Blutdrucks.


Clonidin:

Erhöhtes Risiko einer "Rebound-Hyper­tonie", überschießender Abfall der Herz­frequenz sowie Verzögerung der Erregungs­leitung.


Monoaminooxidase-Hemmer (mit Ausnah­me von MAO-B-Hemmern):

Verstärkter hypotensiver Effekt von
β-Blockern, aber auch Gefahr einer hypertensiven Krise.


Kombinationen, die mit Vorsicht anzu­wenden sind:

Klasse I-Antiarrhythmika (z. B. Disopyramid, Chinidin):

Die Wirkung auf die atriale Überleitungszeit kann verstärkt, und die negativ inotrope Wirkung gesteigert werden (strenge klini­sche Überwachung und EKG-Monitoring notwendig).


Klasse III-Antiarrhythmika (z. B. Amioda­ron):

Die Wirkung auf die atriale Überleitungszeit kann verstärkt werden.


Calcium-Antagonisten (Dihydropyridin-Deri­vate):

Erhöhtes Risiko einer Hypotonie.

Bei Patienten mit latenter Herzinsuffizienz kann die gleichzeitige Anwendung von
β-Blockern zu Herzinsuffizienz führen.


Parasympathomimetische Wirkstoffe (ein­schließlich Tacrin):

Die atrioventrikuläre Überleitungszeit kann sich verlängern.


Andere β-Blocker, einschließlich der in Augen-Tropfen enthaltenen, üben einen additiven Effekt aus.


Insulin und orale Antidiabetika:

Verstärkung der blutzuckersenkenden Wirkung. Die Blockade der β-Adreno­zeptoren kann Hypoglykämie-Symptome verschleiern.


Anästhetika:

Abschwächung einer Reflextachykardie und erhöhtes Hypotonie-Riskio.

Eine Fortsetzung der β-Blockade reduziert das Risiko des Auftretens von Arrhythmien während der Narkoseeinleitung und Intu­bation. Der Narkosearzt sollte über die Be­handlung mit Bisoprolol informiert werden.


Digitalis-Glykoside:

Verlangsamung der Herzfrequenz, Verlän­gerung der atrioventrikulären Überleitungs­zeit.


Prostaglandin-Synthetase-Hemmer:

Verringerung der blutdrucksenkenden Wir­kung.


Ergotamin-Derivate:

Verstärkung peripherer Durchblutungsstö­rungen.


Sympathomimetika:

Kombination mit Bisoprolol kann zu einer Wirkungsabschwächung beider Substanzen führen. Eine hypertensive Krise oder eine ausgeprägte Bradykardie können auftreten.


Höhere Adrenalin-Dosierungen können zur Behandlung allergischer Reaktionen not­wendig werden.


Trizyklische Antidepressiva, Barbiturate, Phenothiazin sowie andere Antihyperten­siva:

Verstärkung der blutdrucksenkenden Wir­kung.


Rifampicin:

Eine geringfügige Verkürzung der Halb­wertszeit von Bisoprolol ist aufgrund der Induktion von metabolisierenden Enzymen in der Leber möglich. Normalerweise ist keine Dosisanpassung notwendig.


Baclofen:

Verstärkte blutdrucksenkende Wirkung.


Iodierte Kontrastmittel:

β-Blocker können die kompensatorischen kardiovaskulären Reaktionen, die mit einer Hypotonie oder einem Schock – induziert durch iodierte Kontrastmittel – verbunden sind, verhindern.


Bei gleichzeitiger Anwendung zu be­achten!


Mefloquin:

Erhöhtes Risiko einer Bradykardie.


Corticosteroide:

Abnahme des antihypertensiven Effektes aufgrund von Wasser- und Natrium-Re­tention.


NSARs:

Abnahme des antihypertensiven Effektes (Hemmung von vasodilatierenden Prosta­glandinen durch NSARs und Wasser- und Natrium-Retention durch NSARs vom Pyrazolon-Typ).


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit


Schwangerschaft:

Bisoprolol besitzt pharmakologische Wir­kungen, die schädliche Auswirkungen auf die Schwangerschaft und/oder den Fö­tus/das Neugeborene haben können. All­gemein reduzieren β-Rezeptorenblocker die plazentare Durchblutung, was mit Wachs­tumsretardierung, intrauterinem Tod, Abort oder vorzeitigen Wehen in Zusammenhang gebracht worden ist. Darüber hinaus können beim Fötus und Neugeborenen uner­wünschte Wirkungen (z. B. Hypoglykämie, Bradykardie) auftreten.


Wenn die Behandlung mit einem β-Rezep­torenblocker notwendig ist, sind β1-Rezep­torenblocker vorzuziehen. Bisoprolol sollte während einer Schwangerschaft nur bei klarer Indikation eingesetzt werden. Wenn die Behandlung mit Bisoprolol für notwendig erachtet wird, sollte der uteroplazentare Blutfluss und das fötale Wachstum über­wacht werden. Im Fall von schädlichen Wirkungen auf die Schwangerschaft oder den Fötus sollte eine alternative Behand­lung in Erwägung gezogen werden. Das Neugeborene muss engmaschig überwacht werden. Symptome einer Hypoglykämie oder Bradykardie sind normalerweise in den ersten 3 Tagen zu erwarten.


Stillzeit:

Es ist nicht bekannt, ob Bisoprolol in die Muttermilch übergeht. Daher wird Stillen während der Anwendung von Bisoprolol nicht empfohlen.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtig­keit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


In einer Studie bei Patienten mit koronaren Herzerkrankungen war das Fahrvermögen durch Bisoprolol nicht beeinträchtigt. Trotz­dem kann aufgrund individuell auftretender unterschiedlicher Reaktionen auf das Arz­neimittel die Fähigkeit zur aktiven Teil­nahme am Straßenverkehr oder zum Be­dienen von Maschinen beeinträchtigt sein. Dies sollte besonders zu Beginn der Be­handlung mit Bisoprolol sowie bei Ände­rungen der Medikation und im Zusammen­wirken mit Alkohol berücksichtigt werden.


4.8 Nebenwirkungen


Die berichteten Nebenwirkungen sind im Allgemeinen auf die pharmakologischen Eigenschaften von β-Rezeptorenblockern zurückzuführen.

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:

Sehr häufig: ≥ 10 %

Häufig: ≥ 1 % bis < 10 %

Gelegentlich: ≥ 0,1 % bis < 1 %

Selten: ≥ 0,01 % bis < 0,1 %

Sehr selten: < 0,01 %, einschließlich Einzelfälle


Häufig:

Kreislauf:

Kältegefühl oder Taubheit der Extremitäten, Raynaud-Syndrom, Verstärkung einer bestehenden Claudicatio intermittens


Zentrales Nervensystem:

Müdigkeit, Erschöpfung, Schwindel, Kopf­schmerzen (insbesondere zu Beginn der Behandlung; die Kopfschmerzen sind im Allgemeinen mild und verschwinden oft innerhalb von 1 - 2 Wochen)


Magen-Darm-Trakt:

Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Bauch­schmerzen und Obstipation


Gelegentlich:

Allgemein:

Muskelschwäche und Krämpfe, Arthropa­thie


Kardiovaskuläres System:

Bradykardie, AV-Erregungsstörungen (ver­langsamte AV-Überleitung oder Verstärkung von bestehendem AV-Block), Verschlech­terung von Herzinsuffizienz, orthostatische Hypotonie

Zentrales Nervensystem:

Schlafstörungen, Depression


Atemwege:

Bronchospasmen bei Patienten mit Asthma bronchiale oder einer früheren obstruktiven Atemwegserkrankung


Selten:

Zentrales Nervensystem:

Alpträume, Halluzinationen


Haut:

Überempfindlichkeitsreaktionen (Jucken, Flush, flüchtiges Exanthem)


Leber:

Anstieg der Leberenzyme (ALAT, ASAT), Hepatitis


Stoffwechsel:

Anstieg der Triglyceride, Hypoglykämie.


Urogenitalsystem:

Potenzstörungen


Hals-Nasen-Ohren:

Hörstörungen, allergische Rhinitis


Augen:

verringerter Tränenfluss (ist bei Patienten mit Kontaktlinsen zu berücksichtigen)


Biologische Störungen:

Auftreten von antinukleären Antikörpern, mit außergewöhnlichen klinischen Symptomen wie Lupus-Syndrom, die nach Absetzen der Behandlung verschwinden


Einzelfälle:

Augen:

Konjunktivitis


Haut:

β-Rezeptorenblocker können eine Psoriasis auslösen bzw. verschlechtern, oder Psoriasis-ähnliche Exantheme verursachen Haarausfall


4.9 Überdosierung


Die am häufigsten zu erwartenden An­zeichen einer Überdosierung sind Brady­kardie, Hypotonie, Bronchospasmen, akute Herzinsuffizienz und Hypoglykämie.


Im Falle einer Überdosierung sollte die Be­handlung mit Bisoprolol abgebrochen, und für eine unterstützende und symptomatische Behandlung gesorgt werden. Die Resorption von Bisoprolol im Gastrointestinaltrakt muss vermieden werden; geeignete Maßnahmen sind Magenspülung, Verabreichung von absorbierenden Mitteln (z. B. Aktivkohle) und einem Abführmittel (z. B. Natrium­sulfat).


Die Atmung muss überwacht werden, not­falls ist eine künstliche Beatmung einzu­leiten.


Bronchospasmen sollte mit einer dilatie­renden Behandlung der Bronchien begegnet werden, z. B. mit Isoprenalin oder
β2-Sympathomimetika. Kardiovaskuläre Komplikationen sollten symptomatisch behandelt werden: Bei AV-Block (II. oder III. Grades) ist eine engmaschige Über­wachung notwendig. Die Patienten sollten mit Isoprenalininfusionen behandelt werden oder es sollte ihnen ein passagerer Herz­schrittmacher gelegt werden. Eine Brady­kardie sollte mit intravenöser Gabe von Atropin (oder M-Methyl-Atropin) behandelt werden. Ein Blutdruckabfall oder Schock sollte mit Plasmaersatzmitteln und Vaso­pressoren behandelt werden. Eine Hypo­glykämie kann mit einer i. v. Gabe von Glu­kose behandelt werden.

5. Pharmakologische Eigenschaften


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe:

β1-selektiver β-Rezeptorenblocker

ATC-Code: C07AB07


Bisoprolol ist ein potenter, hochselektiver β1-Rezeptorenblocker ohne intrinsische sympathomimetische Aktivität. Wie bei an­deren β1-Rezeptorenblockern ist die Wir­kungsweise bei Hypertonie unklar. Aller­dings ist bekannt, dass Bisoprolol die Plas­mareninaktivität merklich senkt.

Bei Patienten mit Angina pectoris reduziert die Blockade von β-Rezeptoren die Herz­tätigkeit, und demzufolge auch den Sauer­stoffbedarf.

Bisoprolol besitzt ähnliche lokalanästhe­tische Eigenschaften wie Propanolol.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Bisoprolol wird nahezu vollständig aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert. Zusammen mit einem sehr geringen "First-pass"-Effekt in der Leber resultiert hieraus eine hohe Bioverfügbarkeit von etwa 90 %. Die Plas­maproteinbindung von Bisoprolol liegt bei etwa 30 %. Das Verteilungsvolumen beträgt 3,5 l/kg. Die Gesamtclearance beträgt un­gefähr 15 l/h.

Die Plasmaeliminationshalbwertszeit (10 - 12 h) sorgt für eine 24-Stunden-Wirkung nach einmal täglicher Gabe.

Bisoprolol wird aus dem Körper über zwei Wege ausgeschieden: 50 % wird in der Leber zu inaktiven Metaboliten metabo­lisiert, die anschließend über die Nieren ausgeschieden werden. Die verbleibenden 50 % werden in unveränderter Form über die Nieren ausgeschieden. Da die Aus­scheidung zu gleichen Anteilen über die Nieren und über die Leber erfolgt, ist bei Patienten mit gestörter Leberfunktion oder Niereninsuffizienz keine Dosisanpassung erforderlich. Die Kinetik von Bisoprolol ist linear und unabhängig vom Alter.

Bei Patienten mit chronischer Herzin­suffizienz (NYHA-Klasse III) sind die Plas­maspiegel von Bisoprolol höher, und die Halbwertszeit ist im Vergleich zu gesunden Probanden verlängert. Unter Steady-state-Bedingungen betrug die maximale Plasma­konzentration bei einmal täglicher Gabe von 10 mg Bisoprolol 64 ± 21 ng/ml, und die Halbwertszeit 17 ± 5 Stunden.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Präklinische Daten, basierend auf üblichen Studien zur Sicherheitspharmakologie, chronischer Toxizität, Genotoxizität oder Karzinogenität, zeigen keine spezielle Gefährdung des Menschen. Wie andere
β-Rezeptorenblocker verursachte Bisoprolol bei hohen Dosierungen eine maternale (verringerte Futteraufnahme und verringer­tes Körpergewicht) und embryonale/fötale Toxizität (erhöhte Resorptionshäufigkeit, re­duziertes Geburtsgewicht der Nachkom­men, verzögerte physische Entwicklung), aber war nicht teratogen.


6. Pharmazeutische Angaben


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Bisoprolol Atid 5 mg Tabletten

Lactose-Monohydrat, mikrokristalline Cellu­lose, Magnesiumstearat, Crospovidon Gelb PB 22812, [Lactose-Monohydrat und Eisen­oxidhydrat (E172)]


Bisoprolol Atid 10 mg Tabletten

Lactose-Monohydrat, mikrokristalline Cellu­lose. Magnesiumstearat, Crospovidon Beige PB 27215, [Lactose-Monohydrat, Eisen(III)-oxid und Eisenoxidhydrat (E172)]

6.2 Inkompatibilitäten


Inkompatibilitäten sind bisher nicht bekannt.


6.3 Dauer der Haltbarkeit


Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 3 Jahre.


Dieses Arzneimittel soll nach Ablauf des Verfalldatums nicht mehr angewendet werden.


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Nicht über 30°C lagern


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


PVC/PVDC/Aluminium Blisterpackungen

Bisoprolol Atid ist in Original­packungen mit 20 (N1), 28 (N1), 30 (N1), 50 (N2), 56 (N2), 60 (N2) und 100 (N3) Tabletten erhältlich.


Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung


Nicht verwendetes Arzneimittel oder Ab­fallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.


7. Inhaber der Zulassung


Unichem Laboratories Limited

Studio 8B Ard Gaoithe Commercial Centre

Ard Gaoithe Business Park

Cashel Road

Clonmel Co Tipperary

Ireland



8. Zulassungsnummern


50944.00.00

50944.01.00


9. Datum der Erteilung der Zulas­sung/Verlängerung der Zulassung


13.08.2001/24.04.2006/31.03.2011


10. Stand der Information


April 2012


11. Verkaufsabgrenzung


Verschreibungspflichtig

1


Bisoprolol Atid 5 mg + 10 mg/April 2012