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Bleomycin Hexal

Document: 18.05.2004   Gebrauchsinformation (deutsch) change

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PB Wortlaut der für die Packungsbeilage vorgesehenen Angaben


Liebe Patientin, lieber Patient!

Bitte lesen Sie folgende Gebrauchsinformation aufmerksam, weil sie wichtige Informationen darüber enthält, was Sie bei der Anwendung dieses Arzneimittels beachten sollen. Wenden Sie sich bei Fragen bitte an Ihre Ärztin/Ihren Arzt oder an Ihre Apotheke.



Gebrauchsinformation




Bleomycin HEXAL®


Wirkstoff: Bleomycinsulfat



Zusammensetzung

Arzneilich wirksamer Bestandteil:

1 Durchstechflasche mit 7,5 - 10,0 mg Pulver enthält: Bleomycinsulfat (lyophilisiert) 15.000 I.E. entsprechend einer standar­disierten biologischen Aktivität von 15 mg Bleomycin


Sonstige Bestandteile:

(Schutzgas: Stickstoff)


1 Durchstechflasche mit 5 ml Lösungsmittel zum Auflösen enthält 45 mg Natriumchlorid, Wasser für Injektionszwecke.


Bleomycin HEXAL®ist ein lyophilisiertes Pulver zur Injektion nach Lösung. Die Aktivität ist standardisiert, wobei das Absolutgewicht des Inhalts chargenabhängig Schwankungen aufweisen kann.



Darreichungsform und Inhalt

Originalpackungen mit 1 (N1) und 10 (N2) Durchstechflaschen mit Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung oder Infusionslösung



Bleomycin HEXAL®ist ein Mittel zur Behandlung von Tumoren.



OncoHexal Arzneimittel

Vertriebs GmbH/HEXAL AG

Industriestraße 25

83607 Holzkirchen

Telefon: 08024/908-0

Telefax: 08024/908-1444

E-Mail: medwiss@hexal-onkologie.de


Hersteller

Salutas Pharma GmbH,

ein Unternehmen der HEXAL AG

Otto-von-Guericke-Allee 1

39179 Barleben



Anwendungsgebiete

Bleomycin ist in Kombination mit anderen antineoplastisch wirksamen Arzneimitteln zur kurativen Therapie angezeigt bei


Palliative intrapleurale Therapie maligner Pleuraergüsse.



Gegenanzeigen

Wann darf Bleomycin HEXAL®nicht angewendet werden?

Bleomycin HEXAL®darf nicht angewendet werden bei bekannter Überempfindlichkeit gegen Bleomycin oder einen der sonstigen Bestandteile.


Bei Vorschädigung der Lunge durch Bleomycin (sogenannte Bleomycin-Pneumopathie) darf Bleomycin nicht angewendet werden.


Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit

Bleomycinsulfat kann erbgutschädigend wirken und die Entwicklung eines Embryos beeinträchtigen. Bleomycin HEXAL®sollte nicht während der Schwangerschaft angewendet werden. Bei vitaler Indikation zur Behandlung einer schwangeren Patientin sollte eine medizinische Beratung über das mit der Behandlung verbundene Risiko von schädigenden Wirkungen für das Kind erfolgen.


Tritt während der Behandlung eine Schwangerschaft ein, so ist die Möglichkeit einer genetischen Beratung zu nutzen.


Unter der Behandlung mit Bleomycinsulfat darf nicht gestillt werden.



Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise

Welche Vorsichtsmaßnahmen müssen beachtet werden?

Die Anwendung darf nur bei strenger Indikationsstellung und laufender Kontrolle der Lungen- und Nierenfunktion und nur von Ärzten erfolgen, die mit dieser Therapie nachweislich Erfahrung haben.


Im Falle einer Bleomycin-bedingten Lungenschädigung ist von einer weiteren Bleomycingabe strikt abzusehen.


Eine sorgfältige Überwachung der Patienten bezüglich der Entwicklung pathologischer pulmonaler Symptome sollte während der gesamten Behandlungsdauer und 6 Wochen nach Therapieende erfolgen.


Eine besonders strenge Überwachung des Patienten ist bei obstruktiven und restriktiven Lungenerkrankungen, Leberfunktionsstörungen, reduziertem Allgemeinzustand sowie hohem Alter geboten.


Nach vorausgegangener Bestrahlung des Mediastinums oder einzelner Lungenabschnitte ist das Risiko der pulmonalen Toxizität erhöht.


Unter zytostatischer Therapie ist nach Impfung mit Lebendimpfstoffen das Risiko einer schweren generalisierten Infektion erhöht. Impfungen mit Lebendvakzinen sollten daher nicht im Zusammenhang mit der Bleomycinsulfat-Behandlung erfolgen. Der Kontakt mit Polioimpflingen sollte vermieden werden. Zytostatika können die Antikörperbildung nach Influenzaimpfung mindern.


Bleomycin kann erbgutschädigend wirken. Männern, die mit Bleomycinsulfat behandelt werden, wird daher empfohlen, während der Behandlung und bis zu 6 Monate danach kein Kind zu zeugen und sich vor Therapiebeginn wegen der Möglichkeit einer irreversiblen Infertilität durch die Therapie mit Bleomycinsulfat über eine Spermakonservierung beraten zu lassen.


Frauen sollten während der Behandlung mit Bleomycinsulfat nicht schwanger werden.


Worauf muss sonst noch geachtet werden?

Beim Umgang mit Bleomycin HEXAL®sollten - wie bei allen zytotoxisch wirksamen Substanzen - entsprechende Vorsichtsmaßnahmen beachtet werden.


Das Merkblatt “Sichere Handhabung von Zytostatika” der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege ist zu beachten.


Beim Umgang mit Bleomycin HEXAL®sollten die Inhalation sowie Haut - und Schleimhautkontakte vermieden werden. (Handschuhe tragen).


Kontaminierte Körperstellen sollen umgehend gründlich mit Wasser gereinigt werden. Zur Reinigung der Haut kann Seife verwendet werden.


Die Zubereitung sollte durch geschultes Personal in Sicherheitswerkbänken mit Laminar flow erfolgen.


Schwangeres Personal ist vom Umgang mit Zytostatika auszuschließen.


Wenn Teile des Arzneimittels verschüttet werden, ist der Zutritt zu diesem Gebiet zu verwehren. Es sind zwei Paar Latex-Handschuhe, eine Atemmaske, ein Schutzmantel und eine Sicherheitsbrille anzulegen. Die verschmutzte Stelle ist mit adsorbierendem Material (z.B. saugendem Papier oder Ähnlichem) abzudecken. Verschüttetes kann mit 5%iger Natriumhydroxid-Lösung behandelt werden. Alle beteiligten Abfälle sind in einen dichten Plastikbehälter zu geben, als zytotoxisch zu kennzeichnen und wie oben beschrieben zu vernichten. Die betroffene Stelle anschließend mit viel Wasser reinigen.


Was muss im Straßenverkehr sowie bei der Arbeit mit Maschinen und bei Arbeiten ohne sicheren Halt beachtet werden?

Bleomycin kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch, durch Erzeugung von Übelkeit und Erbrechen, indirekt zu einer Beeinträchtigung der Fahrtüchtigkeit oder der Bedienbarkeit von Maschinen führen.



Wechselwirkungen mit anderen Mitteln

Welche Wechselwirkungen zwischen Bleomycin HEXAL®und anderen Arzneimitteln sind zu beachten?

Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewendete Arzneimittel gelten können.


Bei vorausgegangener oder gleichzeitig durchgeführter Strahlentherapie der Lunge und bei Kombination mit anderen lungentoxischen Zytostatika (z. B. Mitomycin) muss mit einer verstärkten pulmonalen Toxizität gerechnet werden.


Bei gleichzeitiger Anwendung von nephrotoxischen Mitteln (u.a. auch Zytostatika wie z. B. Cisplatin), kann es zu einer Verstärkung der Nebenwirkungen von Bleomycin infolge einer Ausscheidungsverzögerung kommen.


Über eine verminderte orale Bioverfügbarkeit von Digoxin und Verringerung der Phenytoin-Blutspiegel bei Kombination mit Bleomycinsulfat wurde berichtet.


Unter zytostatischer Therapie ist nach Impfung mit Lebendimpfstoffen das Risiko einer schweren generalisierten Infektion erhöht. Impfungen mit Lebendvakzinen sollten daher nicht im Zusammenhang mit einer Bleomycin-Behandlung erfolgen.



Wichtigste Inkompatibilitäten

Bleomycinsulfatlösung ist grundsätzlich getrennt von anderen Infusionen zu applizieren.


Bleomycin ist inkompatibel mit Ascorbinsäure, essenziellen Aminosäuren, Benzylpenicillin, Carbenicillin, Cefazolin, Furosemid, Hydrocortison, Methotrexat, Mitomycin, Nafcillin, Riboflavin, Terbutalin, Theophyllin (Aminophyllin) und muss deshalb getrennt von diesen infundiert werden.


Da Bleomycin mit 2- und 3-wertigen Kationen Chelat-Komplexe bildet, darf es nicht mit entsprechenden Lösungen (insbesondere Kupferionen) gemischt werden.


Substanzen mit einer Sulfhydryl-Gruppe (z. B. Glutathion) inaktivieren Bleomycin.



Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung

Eine intravenöse Testdosis von 1 mg Bleomycin, gefolgt von einer vierstündigen Beobachtungszeit, sollte vor jeder Erstapplikation erfolgen.


Die Dosis ist dem Anwendungsgebiet, dem verwendeten Polychemotherapieplan und dem Zustand des Patienten individuell anzupassen.


In welcher Menge und wie oft sollte Bleomycin HEXAL®angewendet werden?

Es gelten folgende Dosierungsanleitungen:


Hodentumore

Bei Erwachsenen wird Bleomycin im Rahmen des PEB-Protokolls (PEB: Cisplatin, Etoposid, Bleomycin) als i.v.-Bolus in einer Dosis von 30 mg an den Tagen 1, 8 und 15 eines Therapiezyklus für insgesamt 3 – 4 Zyklen angewendet.


Bei Kindern (ab einem Alter von 2 Jahren) wird Bleomycin im Rahmen des PEB- oder PVB-Protokolls (PVB: Cisplatin, Vinblastin, Bleomycin) als intravenöse 24-h-Infusion in einer Disis von 15 mg/m2Körperoberfläche an den Tagen 1 – 3 eines Therapiezyklus für insgesamt 3 – 4 Zyklen angewendet.


Frühstadium des Hodgkin-Lymphoms (Stadium I-II) bei schlechter Prognose, fortgeschrittenes Hodgkin-Lymphom (Stadium III-IV)

Bei Erwachsenen wird Bleomycin im Rahmen des ABVD- oder MOPP/ABVD-Protokolls (ABVD: Doxorubicin, Bleomycin, Vinblastin, Dacarbazin) in Einzeldosen von 10 mg/m2Körperoberfläche intravenös angewendet.


Bei Kindern wird Bleomycin im Rahmen des ABVD-Protokolls in Einzeldosen von 10 mg/m2Körperoberfläche intravenös angewendet.


Die Anzahl der Therapiezyklen ist abhängig vom Krankheitsstadium und dem verwendeten Therapieprotokoll (siehe Fachliteratur).


Non-Hodgkin-Lymphome (von intermediärem und hohem Malignitätsgrad im Erwachsenenalter)

Bleomycin wird im Rahmen des ProMACE-CytaBOM-Protokolls (Kombinationstherapie mit Prednison, Doxorubicin, Cyclophosphamid, Etoposid, Cytarabin, Vincristin, Methotrexat, Calciumfolinat) in Einzeldosen von 5 mg/m2KOF angewendet.


Hinweis

Bei Lymphompatienten ist besondere Vorsicht angezeigt. Es wurden bei ca. 1 % dieser Patienten schwere idiosynkratische Reaktionen beobachtet. Diese schweren zum Teil verzögert auftretenden Überempfindlichkeitsreaktionen (Anaphylaxien) können mit sehr heftig verlaufenden Fieberanfällen mit Todesfolge einhergehen.


Palliative intrapleurale Therapie maligner Pleuraergüsse

Bleomycin-Monotherapie in Einzeldosen bis zu 60 mg intrapleural.


Weitere Einzelheiten sind der Fachliteratur bzw. den entsprechenden Therapieprotokollen zu entnehmen.


Die Dosierungsangaben erfolgen in Internationalen Einheiten (I.E.) oder Milligramm aktivem Bleomycinsulfat. 1.000 I.E. entsprechen 1 mg Bleomycin.


Dosierung bei älteren Patienten

Bei älteren Patienten kann keine Empfehlungen zur Dosisanpassung gegeben werden. (zur kumulativen Gesamtdosis von Bleomycin siehe jedoch unter “Nebenwirkungen”)


Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion

Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion, insbesondere bei einer Kreatininclearance < 35 ml/min, ist die Ausscheidung von Bleomycin verzögert. Gegenwärtig können keine gesicherten Empfehlungen zur Dosisreduktion bei dieser Patientengruppe gegeben werden.


Dosierung bei eingeschränkter Leberfunktion

Die Unbedenklichkeit bei Patienten mit stark eingeschränkter Leberfunktion wurde nicht untersucht.


Wie sollte Bleomycin HEXAL®angewendet werden?

Bleomycin kann als intravenöse, intramuskuläre und intrapleurale Injektion nach Auflösen sowie als intravenöse Infusion nach Auflösen und Verdünnen angewendet werden. Die Art der Anwendung, sowie die zwischen den einzelnen Behandlungszyklen einzuhaltenden Intervalle ergeben sich aus den jeweiligen Therapieprotokollen.


Vor der Anwendung wird das Pulver in 5 ml isotonischer Natriumchloridlösung aufgelöst. Zur weiteren Verdünnung ist isotonische Natriumchloridlösung zu verwenden.


Zur Rekonstitution und Entnahme sollten Kanülen mit einem Durchmesser von max. 0,8 mm verwendet werden.


Die Dauer der Anwendung bestimmt der behandelnde Arzt unter Berücksichtigung des Therapieprotokolls und der individuellen Therapiesituation.


Eine kumulative Gesamtdosis von 450 mg sollte jedoch vermieden werden.


Intravenöse Injektion

Die erforderliche Dosis in 5 – 200 ml isotonischer Natriumchloridlösung lösen und langsam applizieren oder einer kontinuierlichen Infusion zufügen.


Intramuskuläre Injektion

Die erforderliche Dosis in bis zu 5 ml isotonischer Natriumchloridlösung lösen.


Intrapleurale Injektion

60 mg Bleomycin in 100 ml isotonischer Natriumchloridlösung auflösen.


Besonderer Hinweis

Bleomycin ist eine mutagene, potenziell karzinogene Substanz. Haut- und Schleimhautkontakte sind zu vermeiden. Bei Zubereitung und Applikation sind die Sicherheits­maßnahmen für gefährliche Stoffe einzuhalten. Die Zubereitung muss mit Schutzhandschuhen, Mundschutz und Schutzkleidung durch hierfür ausgebildetes Personal erfolgen.



Überdosierung und andere Anwendungsfehler

Was ist zu tun, wenn Bleomycin HEXAL®in zu großen Mengen angewendet wurde?

Ein spezifisches Gegenmittel für Bleomycin ist nicht bekannt.


Bei Überdosierung muss mit verstärkten kutanen und pulmonalen Neben­wirkungen gerechnet werden. Die Therapie muss sofort abgebrochen werden. Eine sorgfältige Überwachung der Lungenfunktion sowie hämatologischer Parameter sollte erfolgen.


Die Behandlung der Überdosierung schließt allgemeine unterstützende Maßnahmen zur Vermeidung bzw. Überbrückung einer möglicherweise toxischen Phase ein. Spezifische Maßnahmen sind nicht gesichert.


Bleomycin ist nicht dialysierbar.



Nebenwirkungen

Welche Nebenwirkungen können bei der Anwendung von Bleomycin HEXAL®auftreten?

Pulmonale Toxizität

Die bedeutendste Nebenwirkung von Bleomycinsulfat ist eine subakut oder chronisch verlaufende interstitielle plasmazelluläre Pneumonie mit potenziellem Übergang in eine interstitielle Fibrose, die im Einzelfall zum Tode führen kann.


Ein erhöhtes Risiko besteht bei Patienten, die älter als 70 Jahre sind, sowie bei vorbestehender Lungenschädigung, nach kumulativen Dosen über 300 – 360 mg und bei vorausgegangener Strahlenbelastung der Lunge.


Als weiterer Risikofaktor wird eine Sauerstoffapplikation diskutiert, z. B. im Rahmen einer Anästhesie oder in Kombination mit anderen Zytostatika.


Bei kumulativen Dosen über 450 mg ist mit pulmonaler Toxizität bei über 10 % der Patienten zu rechnen. In Einzelfällen wurde auch bei jungen Patienten, die eine Gesamtdosis unter 100 mg erhielten, eine toxische interstitielle Pneumonitis beobachtet. Die ersten klinischen Anzeichen sind Husten, Dyspnoe und /oder Fieber.


Lungenfunktionsuntersuchungen, insbesondere die Messung der Kohlenmonoxiddiffusion und der Vital­kapazität, erlauben häufig die Frühdiagnose einer pulmonalen Toxizität.


Im Falle einer durch Bleomycin bedingten Lungenschädigung ist von einer weiteren Gabe strikt abzusehen. Eine sorgfältige Überwachung der Patienten zur Erfassung frühzeitiger pulmonaler Symptome, einschließlich physikalische Untersuchungen und Röntgenaufnahmen der Lunge, ggf. ergänzt durch eine Computertomographie, sollte während der gesamten Behandlungsdauer und bis etwa 6 Wochen nach Therapieende erfolgen. Röntgenologisch findet sich eine interstitielle Strukturverdichtung vorwiegend in den basalen Lungenabschnitten. Die Bleomycin-bedingte überwiegend reversible Pneumo­nitis kann im weiteren Verlauf in eine Lungenfibrose übergehen und endet bei etwa 1 % der behandelten Patienten letal.


Blut und blutbildendes System

Bleomycin hat eine geringe Myelotoxizität. Eine bisweilen auftretende, meist geringgradige und nach Therapieende rasch reversible, passagere Thrombopenie ist durch einen erhöhten Thrombozytenverbrauch bedingt, und nicht auf eine Einschränkung der Thrombozytenneubildung zurückzuführen.


Gefäße

Schwerwiegende vaskuläre Insuffizienz (z. B. Myokardinfarkt, koronare Herzkrankheit, zerebrovaskuläre Insuffizienz, hämolytisch-urämisches Syndrom, zerebrale Arteriitis, Raynaud-Phänomen) wurde selten beobachtet.


Haut und Schleimhäute

Die häufigsten Nebenwirkungen von Bleomycin betreffen Haut und Schleimhäute und werden bei etwa 50 % der Patienten beobachtet. Es handelt sich um Erytheme und Exantheme vorwiegend im Bereich der Hände und Füße, Striae, Blasenbildungen, Hyperpigmentierung (besonders in vorbestrahlten Regionen), Ödeme, Nagelveränderungen, Hyperkeratosen, Alopezie, Pruritus, Stomatitis, Empfindlichkeit der Haut sowie seltener Sklerodermie und Nekrosen.


Die Häufigkeit mukokutaner Nebenwirkungen korreliert in der Regel mit der kumulativen Dosis. Sie treten meist in der zweiten bis dritten Behandlungswoche auf und sind in der Regel reversibel.


Gastroinstestinaltrakt

Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit, Anorexie und Schleimhautentzündung wurden in Abhängigkeit von der Dosis häufig beobachtet.


Muskel und Skelett

Häufig treten Gelenk- und Muskelschmerzen auf.


Überempfindlichkeitsreaktionen

Insbesondere bei Lymphompatienten wurden selten (ca. 1 %) schwere idiosynkratische Reaktionen beobachtet. Diese schweren, z. T. verzögert auftretenden Überempfind­lich­keits­reaktionen (Anaphylaxien) können mit sehr heftig verlaufenden Fieberanfällen mit Todesfolge einhergehen, weshalb bei Lymphompatienten besondere Vorsicht angezeigt ist. Es wird daher bei erstmaliger Anwendung von Bleomycin eine intravenöse Testdosis von 1 mg Bleomycin, gefolgt von einer vierstündigen Beobachtungszeit, empfohlen.


Sonstige

Häufig, meist 4 - 6 Stunden nach der Anwendung treten Schüttelfrost und hohes Fieber (bis 41°C) auf. In Einzelfällen wurde bei Lymphompatienten über verzögert auftretende, akute und fulminant verlaufende Hyperpyrexien mit Todesfolge berichtet. Selten Schmerzen an der Einstichstelle.


Wenn Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind, teilen Sie dies bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit.


Hinweise und Angaben zur Haltbarkeit des Arzneimittels

Das Verfallsdatum dieses Arzneimittels ist auf der Packung aufgedruckt.


Verwenden Sie das Arzneimittel nicht mehr nach diesem Datum!


Bleomycin HEXAL®ist bei 2 – 8°C aufzubewahren.


Die Rekonstitution des Lyophilisats sollte immer erst unmittelbar vor der Anwendung erfolgen.


Das rekonstituierte Lyophilisat ist zum sofortigen Gebrauch bestimmt. Nur zur einmaligen Anwendung! Restmengen verwerfen!


Wann ist Bleomycin HEXAL®auch vor Ablauf des Verfalls­datums nicht mehr verwendbar?

Vor der Anwendung sollte die Lösung daraufhin überprüft werden, dass sie frei von Partikeln ist und keine Verfärbung aufweist.


Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung von nicht verwendeten Arzneimitteln

Das Arzneimittel ist zytotoxisch, Reste sind in den Sondermüll zu geben und bei 1.100°C zu verbrennen! (siehe Merkblatt der Länderarbeitsgemeinschaft Abfall)



Stand der Information

Mai 2004



Bitte bewahren das Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf!



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