Bonefos
Gebrauchsinformation: Information für Patienten
Bonefos® 400 mg Hartkapsel
Dinatriumclodronat (als Tetrahydrat)
Zur Anwendung bei Erwachsenen
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses Arzneimittels beginnen, denn sie enthält wichtige Informationen.
- Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
- Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
- Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese gleichen Beschwerden haben wie Sie.
- Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Siehe Abschnitt 4.
Was in dieser Packungsbeilage steht
1. Was ist Bonefos 400 mg Hartkapsel und wofür wird es angewendet?
2. Was sollten Sie vor der Einnahme von Bonefos 400 mg Hartkapsel beachten?
3. Wie ist Bonefos 400 mg Hartkapsel einzunehmen?
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
5. Wie ist Bonefos 400 mg Hartkapsel aufzubewahren?
6. Inhalt der Packung und weitere Informationen
1. Was ist Bonefos 400 mg Hartkapsel und wofür wird es angewendet?
Bonefos 400 mg Hartkapsel gehört zu einer Gruppe von Arzneimitteln, den sogenannten Bisphosphonaten, die helfen, die Entkalkung der Knochen (Calciumverlust) zu verhindern.
Der Wirkstoff in Bonefos 400 mg Hartkaspel ist Dinatriumclodronat (als Tetrahydrat).
Bonefos 400 mg Hartkapsel wird angewendet bei krankhaft gesteigertem Knochenabbau (Osteolyse) als Folge bösartiger Tumorerkrankungen. Der krankhaft gesteigerte Knochenabbau kann mit einer erhöhten Calciumfreisetzung aus dem Knochen verbunden sein. Bonefos 400 mg Hartkapsel wird ebenfalls angewendet bei Anstieg des Calciums im Blut (Hypercalcämie).
2. Was sollten Sie vor der Anwendung von Bonefos 400mg Hartkapsel beachten?
Bonefos 400 mg Hartkapsel darf nicht eingenommen werden,
- wenn Sie allergisch gegen Dinatriumclodronat oder einen der in Abschnitt 6 genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind,
- wenn Sie bereits andere Bisphosphonate anwenden.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Bonefos 400 mg Hartkapseln einnehmen.
Vor, während und nach der Behandlung mit Bonefos 400 mg Hartkapsel müssen Sie ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen. Dies ist insbesondere bei der Verabreichung von Clodronat als intravenöse Infusion und bei der Behandlung von Patienten mit erhöhter Calciumkonzentration (Hypercalcämie) oder mit Nierenfunktionsstörungen zu beachten.
Bei Patienten mit Niereninsuffizienz ist Bonefos 400 mg Hartkapsel mit besonderer Vorsicht einzunehmen (siehe Abschnitt 3 „Patienten mit Niereninsuffizienz“).
Die Nierenfunktion ist unter der Therapie mit Bonefos 400 mg Hartkapsel durch Kontrolle des Serum-Creatinin-, des Serum-Calcium- und des Phosphat-Spiegels vor und während der Behandlung zu überwachen. Die intravenöse Verabreichung von Dosierungen, die deutlich höher als die empfohlenen Dosierungen liegen, kann zu schweren Nierenschädigungen führen, insbesondere wenn die Infusionsrate zu hoch ist.
Bei Krebspatienten, die im Rahmen eines Behandlungsschemas Bisphosphonate sowohl intravenös als auch oral erhielten, wurde über ein Absterben von Knochengewebe (Osteonekrose) des Kiefers, in der Regel verbunden mit Zahnextraktion und/oder lokaler Infektion (einschließlich Knochenmarkentzündung [Osteomyelitis]), berichtet. Ein großer Teil dieser Patienten erhielt darüber hinaus Chemotherapeutika und Kortikosteroide.
Bei Patienten mit anderweitigen gleichzeitig vorliegenden Risikofaktoren (z. B. Krebs, Chemotherapie, Strahlentherapie, Kortikosteroide, schlechte Mundhygiene) ist vor der Behandlung mit Bisphosphonaten eine vorbeugende Zahnbehandlung in Betracht zu ziehen. Unter der Behandlung mit Bisphosphonaten sind invasive zahnmedizinische Eingriffe zu vermeiden.
Bei Patienten, die unter der Bisphosphonattherapie eine Osteonekrose des Kiefers entwickeln, kann sich der Zustand durch einen zahnmedizinischen Eingriff verschlechtern. Für Patienten, die eine Zahnbehandlung benötigen, liegen keinerlei Daten vor, die Aufschluss darüber geben, ob ein Abbruch der Bisphosphonatbehandlung das Risiko einer Osteonekrose des Kiefers verringert.
Der Behandlungsplan für jeden Patienten gründet sich auf die individuelle Nutzen-Risiko-Bewertung und richtet sich nach dem klinischen Urteil des behandelnden Arztes.
Atypische subtrochantäre und diaphysäre Femurfrakturen (untypische Brüche des Oberschenkelknochens) wurden unter Bisphosphonattherapie berichtet, vor allem bei Patienten unter Langzeitbehandlung gegen Osteoporose. Wenn der Verdacht besteht, dass Sie einen ungewöhnlichen Bruch des Oberschenkelknochens erlitten haben, wird Ihr Arzt sorgfältig ein Absetzen der Bisphosphonattherapie erwägen.
Wenden Sie sich an Ihren Arzt, wenn Sie Schmerzen, Schwäche oder Beschwerden in Oberschenkel, Hüfte oder Leiste verspüren, da es sich dabei um ein frühes Anzeichen eines möglichen Oberschenkelknochenbruchs handeln könnte. Ihr Arzt wird dann die nötigen Untersuchungen machen und Sie entsprechend beraten (siehe auch Abschnitt 4).
In klinischen Studien sind asymptomatische reversible Erhöhungen der Transaminasen (eine Gruppe von Leberenzymen) ohne Änderung bei weiteren Leberfunktionstests aufgetreten (siehe auch Abschnitt 4). Unter der Therapie mit Bonefos 400 mg Hartkaspel sind regelmäßige Kontrollen der Leberfunktion, des Blutbildes sowie des Serum-Phosphat-Spiegels vorzunehmen. Der SerumCalcium-Spiegel ist mindestens in Abständen von 4 Wochen zu kontrollieren.
Kinder
Bonefos 400 mg Hartkapsel darf nicht Kindern verabreicht werden, da keine Erfahrungen über die Sicherheit und Wirksamkeit der Anwendung bei Kindern vorliegen.
Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von Bonefos 400 mg Hartkapsel
Dieses Arzneimittel enthält Lactose. Bitte nehmen Sie Bonefos 400 mg Hartkapsel daher erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden.
Eine Kapsel enthält 2,77 mmol (63,7 mg) Natrium. Wenn Sie eine kochsalzarme Diät einhalten müssen, sollten Sie dies berücksichtigen.
Einnahme von Bonefos 400 mg Hartkapsel zusammen mit anderen Arzneimitteln
- Bonefos darf nicht gleichzeitig mit anderen Bisphosphonaten eingenommen werden.
- Die gleichzeitige Einnahme von Bonefos und nicht-steroidalen entzündungshemmenden Arzneimitteln (NSAR), meist Diclofenac, kann das Risiko einer Nierenfunktionsstörung erhöhen.
- Wegen des erhöhten Risikos für niedrige Calciumwerte im Blut (Hypocalcämie) sollte bei gleichzeitiger Anwendung von Bonefos und Aminoglykosiden (spezifische Antibiotikagruppe) Vorsicht geboten sein. Auf eine möglicherweise zusätzlich vorliegende Hypomagnesiämie ist zu achten.
- Die gleichzeitige Einnahme von Bonefos mit Estramustinphosphat (zur Behandlung von Prostatakrebs) kann die Estramustinphosphatkonzentration im Serum bis um maximal 80% erhöhen.
- Clodronat bildet mit zweiwertigen Kationen schwerlösliche Komplexe. Daher sollte Bonefos intravenös nicht mit Lösungen verabreicht werden, die zweiwertige Kationen enthalten (z. B. Ringer-Lösung). Außerdem sollten Bonefos 400 mg Hartkapseln nicht mit Nahrungs- oder Arzneimitteln eingenommen werden, die zweiwertige Kationen enthalten (z. B. Antazida oder Eisenpräparate).
Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können. Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden. Manche Arzneimittel können die Wirksamkeit von Bonefos 400 mg Hartkapsel steigern oder schwächen. Fragen Sie Ihren Arzt, wenn Sie sich nicht sicher sind, ob Sie Bonefos 400 mg Hartkapsel anwenden sollen.
Einnahme von Bonefos 400 mg Hartkapsel zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Nahrungsmittel mit hohem Calciumgehalt, z. B. Milch oder Milchprodukte, sollten Sie 2 Stunden vor und 1 Stunde nach der Einnahme von Bonefos 400 mg Hartkapsel nicht zu sich nehmen, da sie die Aufnahme des Wirkstoffes im Magen-Darm-Trakt vermindern.
Schwangerschaft, Stillzeit und Zeugungs-/Gebärfähigkeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein, oder beabsichtigen schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Schwangerschaft
Obwohl Clodronat, bei Tieren plazentagängig ist, ist nicht bekannt, ob er auch beim Menschen auf den Fötus übergeht. Außerdem ist nicht bekannt, ob Clodronat Schaden am Fötus verursachen oder die Reproduktionsfähigkeit beim Menschen beeinflussen kann. Zur Anwendung bei schwangeren Frauen sind nur begrenzte Daten verfügbar. Die Einnahme von Bonefos 400 mg Hartkapsel ist während der Schwangerschaft und bei Frauen im gebärfähigen Alter, die keine effektive Verhütungsmethode anwenden, nicht zu empfehlen.
Stillzeit
Ob Clodronat in die Muttermilch übergeht, ist nicht bekannt. Ein Risiko für den Säugling kann nicht ausgeschlossen werden. Während einer Behandlung mit Bonefos 400 mg Hartkapsel sollte abgestillt werden.
Zeugungs-/Gebärfähigkeit
In Tierstudien verursachte Clodronat keinen Schaden am ungeborenen Kind, aber hohe Dosierungen führten zu einer Abnahme der männlichen Zeugungsfähigkeit.
Es liegen keine klinischen Daten zu Auswirkungen von Clodronat auf die Zeugungs-/Gebährfähigkeit beim Menschen vor. Für die Anwendung von Bonefos 400 mg Hartkapsel während der Schwangerschaft und der Stillzeit siehe entsprechende Abschnitte.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen sind nicht bekannt.
3. Wie ist Bonefos 400 mg Kapsel einzunehmen?
Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arztes ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
Art der Anwendung
Hartkapseln zum Einnehmen
Wie, wann und wie lange sollte Bonefos 400 mg Hartkapsel eingenommen werden?
Der Wirkstoff von Bonefos 400 mg Hartkapsel, Clodronat, wird vor allem über die Nieren ausgeschieden. Daher müssen Sie vor, während und nach der Behandlung viel Flüssigkeit (z. B. Wasser) zu sich nehmen.
Bonefos 400 mg Hartkapsel soll als Ganzes mit Wasser eingenommen werden.
Bonefos 400 mg Hartkapsel darf niemals zusammen mit Milch, Nahrungs- oder Arzneimitteln eingenommen werden, die Calcium oder andere zweiwertige Kationen enthalten, weil diese die Absorption von Clodronat beeinträchtigen.
Eine Dosis von vier Hartkapseln (= 1.600 mg Dinatriumclodronat) sollte einmal täglich eingenommen werden. Wenn höhere Tagesdosen erforderlich sind, sollte die Menge, die die 1.600 mg (= vier Hartkapseln) übersteigt, wie im Folgenden beschrieben zu einem späteren Zeitpunkt (als zweite Dosis) eingenommen werden.
Die tägliche Einmalgabe bzw. die erste Gabe von zwei Einnahmen sollte bevorzugt morgens auf nüchternen Magen mit einem Glas Wasser erfolgen. Danach sollten Sie für eine Stunde nichts essen, nichts trinken (außer Wasser) und keine anderen oralen Arzneimittel einnehmen.
Wenn eine zweite Gabe pro Tag erforderlich ist, sollte diese zwischen den Mahlzeiten erfolgen, und zwar mehr als zwei Stunden nach und eine Stunde vor dem Essen oder Trinken (außer Wasser) oder der Einnahme anderer oraler Arzneimittel.
Die Behandlungsdauer beträgt im Allgemeinen 6 Monate und kann in Abhängigkeit von der Entwicklung des Krankheitsbildes verlängert werden.
Ihr Arzt wird regelmäßige Tests durchführen, um Ihren Zustand vor und während der Behandlung zu überwachen.
In welcher Dosierung und wie oft sollte Bonefos 400 mg Hartkapsel eingenommen werden?
Erwachsene Patienten mit normaler Nierenfunktion
- Behandlung der Hypercalcämie infolge einer bösartigen Erkrankung Wenn Sie aufgrund einer bösartigen Erkrankung erhöhte Calciumwerte im Blut haben, werden Sie normalerweise eine intravenöse Behandlung mit Bonefos erhalten. Wird Ihnen dennoch Bonefos 400 mg Hartkapsel verschrieben, sollte eine hohe Anfangsdosis von zweimal täglich drei Hartkapseln (= 2.400 mg Dinatriumclodronat) oder zweimal täglich vier Hartkapseln (= 3.200 mg Dinatriumclodronat) angewandt werden und diese kann - je nach individuellem Ansprechen auf die Behandlung - allmählich auf einmal täglich vier Hartkapseln (= 1.600 mg Dinatriumclodronat) verringert werden, um den Calciumspiegel möglichst lange in normalen Größenordnungen zu halten.
- Behandlung der Osteolyse infolge einer bösartigen Erkrankung
Wenn eine gesteigerte Knochenresorption ohne Hypercalcämie durch orale Therapie behandelt wird, ist die Dosis dem individuellen Bedarf anzupassen. Empfohlen wird eine Anfangsdosis von einmal täglich vier Bonefos 400 mg Hartkapseln (= 1.600 mg Dinatriumclodronat). Wenn klinisch notwendig, kann die Dosis gesteigert werden. Sie sollte allerdings zweimal täglich vier Hartkapseln (= 3.200 mg Dinatriumclodronat) nicht übersteigen.
Sollte eine Hypocalcämie auftreten, sollte die Dosis von Bonefos 400 mg Hartkapsel dem individuellen Bedarf entsprechend reduziert werden.
Patienten mit Niereninsuffizienz
Clodronat wird vor allem über die Niere ausgeschieden. Bei Patienten mit Niereninsuffizienz ist Bonefos 400 mg Hartkapsel daher mit besonderer Vorsicht einzunehmen. Die tägliche Dosis sollte vier Hartkapseln (= 1.600 mg Dinatriumclodronat) nicht dauerhaft überschreiten.
Es wird empfohlen, die Clodronat-Dosierung, die verabreicht werden soll, wie folgt zu reduzieren:
Grad der Niereninsuffizienz |
Creatinin-Clearance ml/min |
Dosis |
Leicht |
50 - 80 ml/min |
1.600 mg täglich (keine Dosisreduktion empfohlen) |
Mittelgradig |
30 - 50 ml/min |
1.200 mg täglich |
Schwer* |
< 30 ml/min |
800 mg täglich |
* Für Patienten mit Niereninsuffizienz mit einer Creatinin-Clearance unter 10 ml/min unter Behandlung mit oralem Clodronat sind keine pharmakokinetischen Daten vorhanden. In solchen Fällen sollte eine Behandlung mit Bonefos 400 mg Hartkapsel vermieden werden, ausgenommen im Falle einer Kurzzeitbehandlung bei Vorliegen einer rein funktionellen Niereninsuffizienz, die durch erhöhte Serum-Calcium-Spiegel verursacht wurde.
Kinder
Es liegen keine Erfahrungen zur Sicherheit und Wirksamkeit bei der Anwendung von Bonefos 400 mg Hartkapsel bei Kindern vor.
Ältere Patienten
Es gibt keine besonderen Dosierungsempfehlungen für ältere Patienten. In klinischen Studien, in denen auch Patienten über 65 Jahre behandelt wurden, wurde über keine für diese Altersgruppe spezifischen Nebenwirkungen berichtet.
Wenn Sie eine größere Menge Bonefos 400 mg Hartkapsel eingenommen haben, als Sie sollten
Symptome
Bei einer Überdosierung muss mit Übelkeit und Erbrechen gerechnet werden. Bei Aufnahme einer größeren Substanzmenge kann es infolge der calciumkomplexbildenden Wirkung der Substanz zu einer Hypocalcämie kommen.
Über erhöhte Serum-Kreatinin-Spiegel und Nierenfunktionsstörung nach intravenöser Infusion von hohen Dosen Clodronat wurde berichtet. Ein Fall von akutem Nierenversagen und Leberschaden nach versehentlicher Einnahme von 20.000 mg (50 x 400 mg) Clodronat wurde berichtet.
Behandlung
Die Therapie besteht in symptomatischen Maßnahmen.
Nehmen Sie viel Flüssigkeit zu sich und informieren Sie Ihren Arzt. Er wird Ihre Nieren- und Leberfunktion sowie den Serum-Calcium-Spiegel überwachen.
Eine Hypocalcämie kann z. B. durch die Gabe calciumreicher Nahrung (Milch) oder in schweren Fällen durch intravenöse Gabe von Calcium behandelt werden.
Wenn Sie die Einnahme von Bonefos 400 mg Hartkapsel vergessen haben
Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis ein, um eine vergessene Dosis nachzuholen. Nehmen Sie die nächste Dosis zur gewohnten Zeit ein.
Wenn Sie die Einnahme von Bonefos 400 mg Hartkapsel abbrechen
Die Behandlung sollte nicht ohne ärztlichen Rat unterbrochen oder beendet werden. Wenn Sie die Behandlung mit Bonefos 400 mg Hartkapsel beenden wollen, sollten Sie dies erst mit Ihrem Arzt besprechen.
Es kann notwendig werden, die Behandlung nach einer Therapieunterbrechung wieder aufzunehmen.
Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Die am häufigsten beschriebene Nebenwirkung ist Durchfall (Diarrhoe). Sie ist in der Regel leicht ausgeprägt und tritt häufiger unter höheren Dosierungen auf.
Diese Nebenwirkungen können sowohl im Zusammenhang mit einer oralen als auch einer intravenösen Behandlung auftreten, wobei sich allerdings die Häufigkeit der Reaktionen unterscheiden kann.
Im Folgenden sind mögliche Nebenwirkungen nach Ihrer Häufigkeit aufgeführt.
Häufig: Kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen
- niedrige Calciumspiegel im Blut ohne jegliche Symptome (asymptomatische Hypocalcämie)
- Durchfall, Übelkeit, Erbrechen, die in der Regel leicht verlaufen
- erhöhte Transaminasen (eine Gruppe von Leberenzymen) in der Regel innerhalb des Normbereichs
Selten: Kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen
- niedrige Calciumspiegel im Blut mit Symptomen (symptomatische Hypocalcämie)
- erhöhtes Parathormon (ein Hormon aus der Nebenschilddrüse) im Serum, das mit erniedrigtem Serum-Calcium-Spiegel einhergeht
- erhöhte Serumkonzentrationen der alkalischen Phosphatase (bei Patienten mit metastasierten Tumoren können diese auch auf Leber- oder Knochenerkrankungen zurückzuführen sein)
- erhöhte Transaminasen (eine Gruppe von Leberenzymen) über das Doppelte des Normbereichs hinaus ohne andere damit verbundene Leberfunktionsstörung
- Überempfindlichkeitsreaktion, die sich als Hautreaktion äußert
Erfahrungen seit der Markteinführung Augenerkrankungen
Augenhautentzündung (Uveitis, Schwellung und Reizung der mittleren Augenhaut) wurde bei Patienten beobachtet, die mit Bonefos behandelt werden. Andere Störungen am Auge wurden im Zusammenhang mit der Behandlung mit Bisphosphonaten berichtet, einschließlich Konjunktivitis (Schwellung oder Entzündung der Augenbindehaut, der Membran, die das Augenlid auskleidet), Episkleritis (Schwellung und Entzündung der Episklera, eine dünne Gewebeschicht, die die Lederhaut [Sklera] überdeckt) und Skleritis (Schwellung und Entzündung der Lederhaut [Sklera], die weiße Augenaußenwand).
Konjunktivitis wurde unter Bonefos-Behandlung nur bei einem Patienten berichtet, der gleichzeitig auch mit einem anderen Bisphosphonat behandelt wurde, aber nicht bei Patienten, die allein Bonefos anwenden.
Bisher wurden Episkleritis und Skleritis nicht bei Patienten berichtet, die Bonefos anwenden.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und des Mediastinums
Beeinträchtigung der Atmung (Atemwegsfunktion) bei Patienten mit Aspirin-empfindlichem Asthma und Überempfindlichkeitsreaktionen. die sich als Atemwegserkrankung äußern, wurden berichtet.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Einschränkung der Nierenfunktion (überhöhte Eiweißmengen im Urin [Anstieg des Serumcreatinins und Proteinurie]), schwere Nierenschädigung insbesondere nach schneller intravenöser Infusion hoher Clodronatdosen (Hinweise zur Dosierung siehe Abschnitt 3. „Wie ist Bonefos 400 mg Hartkapsel einzunehmen?“; „Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion“).
Es liegen Einzelfallberichte über Niereninsuffizienz vor. in seltenen Fällen mit tödlichem Ausgang. insbesondere wenn gleichzeitig nicht-steroidale entzündungshemmende Arzneimittel (NSAR). meist Diclofenac. angewandt wurden.
Skelettmuskulatur-. Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Es liegen vereinzelte Berichte über Osteonekrose des Kiefers vor. hauptsächlich bei Patienten. die zuvor mit Amino-Bisphosphonaten wie Zoledronat und Pamidronat behandelt wurden (vergleiche auch Abschnitt 2. „Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Bonefos 400 mg Hartkapsel ist erforderlich“).
Schwere Knochen-. Gelenk- und/oder Muskelschmerzen wurden von Patienten. die mit Bonefos 400 mg Hartkapsel behandelt wurden. berichtet. Jedoch waren solche Berichte selten und in randomisierten. placebokontrollierten Studien zeigten sich keine Unterschiede zwischen Patienten unter Gabe von Placebo und Patienten unter Gabe von Bonefos 400 mg Hartkapsel. Der Zeitpunkt des Auftretens der Symptome variierte von Tagen bis zu mehreren Monaten nach Beginn der Behandlung mit Bonefos.
Ungewöhnliche (atypische) Brüche des Oberschenkelknochens. insbesondere bei Patienten unter Langzeitbehandlung gegen Osteoporose. können selten auftreten. Wenden Sie sich an Ihren Arzt. wenn Sie Schmerzen. Schwäche oder Beschwerden in Oberschenkel. Hüfte oder Leiste verspüren. da es sich dabei um ein frühes Anzeichen eines möglichen Oberschenkelknochenbruchs handeln könnte. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt. wenn bei Ihnen Ohrenschmerzen. Ausfluss aus dem Ohr und/oder eine Ohreninfektion auftreten. Diese könnten Anzeichen für eine Schädigung der Knochen im Ohr (Osteonekrose des äußeren Gehörgangs) sein. die sehr selten vorkommen kann.
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken. wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen. die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte. Abt. Pharmakovigilanz. Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3. D-53175 Bonn. Webseite: http://www.bfarm.de anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden. können Sie dazu beitragen. dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.
5. Wie ist Bonefos 400 mg Hartkapsel aufzubewahren?
Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.
Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Behältnis und dem Umkarton nach „Verwendbar bis“ angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden. Das Verfallsdatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegeben Monats.
Aufbewahrungsbedingungen
Nicht über 30 °C lagern.
6. Inhalt der Packung und weitere Informationen Was Bonefos 400 mg Hartkapsel enthält
- Der Wirkstoff ist: Dinatriumclodronat (als Tetrahydrat).
- 1 Hartkapsel enthält 500,0 mg Dinatriumclodronat-Tetrahydrat, entspr. 400,0 mg Dinatriumclodronat.
- Die sonstigen Bestandteile sind:
Talkum, Calciumstearat, hochdisperses Siliciumdioxid, Lactose-Monohydrat, Gelatine, Titandioxid (E 171), Eisen(II, III)-oxid (E 172).
Wie Bonefos 400 mg Hartkapsel aussieht und Inhalt der Packung
Bonefos 400 mg Hartkapsel ist eine blassgelbe Hartkapsel mit Aufdruck „BONEFOS“.
Bonefos 400 mg Hartkapsel ist in Packungen mit 50 Hartkapseln und 100 Hartkapseln erhältlich. Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
Pharmazeutischer Unternehmer
Bayer Vital GmbH 51368 Leverkusen Tel.: (0214) 30 51 348 Fax: (0214) 30 51 603
E-Mail-Adresse: bayer-vital@bayerhealthcare.com
Hersteller
Bayer Oy Pansiontie 47 20210 Turku Finnland
Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im Oktober 2015.
Die folgenden Informationen sind für medizinisches Fachpersonal bestimmt:
DOSIERUNG UND ART DER ANWENDUNG Zur oralen Anwendung
Für eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr sollte gesorgt und die Nierenfunktion sowie Serum-CalciumSpiegel sollten vor und während der Behandlung überwacht werden.
ÜBERDOSIERUNG
Die Therapie sollte in symptomatischen Maßnahmen bestehen (siehe auch Abschnitt 3 „Wenn Sie eine größere Menge Bonefos 400 mg Hartkapsel eingenommen haben als Sie sollten“).
PRÄKLINISCHE DATEN
Akute Toxizität
Studien zu Einzeldosen bei Mäusen und Ratten ergaben folgende LD50-Werte:
Orale Gabe |
Intravenöse Gabe |
> 3600 mg/kg (Maus) 2200 mg/kg (Ratte) |
160 mg/kg (Maus) 120 mg/kg (Ratte) |
Zu den klinischen Anzeichen akuter Toxizität zählten bei den Mäusen und Ratten herabgesetzte motorische Aktivität, Konvulsionen, Bewusstlosigkeit und Dyspnoe. Beim Minischwein wirkte eine intravenöse Dosis von 240 mg/kg nach zwei bis drei Infusionen toxisch.
Systemische Verträglichkeit
Chronische Toxizitätsstudien von 2 Wochen bis 12 Monaten Dauer sind bei Ratten und Minischweinen durchgeführt worden. In allen Studien zusammengenommen wurde eine geringe Anzahl an Todesfällen beobachtet. Bei der Ratte erwiesen sich intravenöse Tagesdosen von 140 und 160 mg/kg nach 1 - 7 Tagen als tödlich. Beim Minischwein führten intravenöse Tagesdosen von 80 mg/kg nach 7 - 13 Tagen zu Erbrechen und allgemeiner Schwäche sowie nachfolgend zum Tod. Nach oraler Gabe von Tagesdosen von 100 - 480 mg/kg an Ratten und von 800 mg/kg an Minischweinen wurde keine prüfsubstanzbedingte Mortalität festgestellt.
In Toxizitätsstudien wurden Auswirkungen von Clodronat auf folgende Organe beobachtet (Angabe der Veränderung in Klammern): Knochen (Sklerose, durch pharmakologische Wirkung von Clodronat bedingt), Gastrointestinaltrakt (Reizung), Blut (Lymphopenie, Auswirkungen auf Hämostase), Nieren (geweitete Tubuli, Proteinurie) und Leber (Anstieg der Serumtransaminasen).
Reproduktionstoxizität
In tierexperimentellen Studien zeigte Clodronat keine fetotoxische Wirkung, verringerte in hohen Dosen jedoch die männliche Fertilität. Nach einmonatiger subkutaner Gabe von Clodronat an neugeborene Ratten wurden osteopetroseähnliche Knochenveränderungen festgestellt, die mit der pharmakologischen Wirkung von Clodronat in Zusammenhang stehen.
Gentoxisches Potenzial, Kanzerogenität
Hinweise auf ein gentoxisches Potenzial von Clodronat liegen nicht vor. In Untersuchungen an Ratten und Mäusen ist keine karzinogene Wirkung beobachtet worden.
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