Bronchipret Tp
Stand: September 2014
Nr.:011
<Muster> |
<Standard Term> |
<SI-Einheit> |
Stoff |
Darreichungsform |
Menge |
TE aus Primelwurzeln TE aus Thymiankraut |
Filmtabletten |
60 mg 160 mg |
Anlage
Fachinformation
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Bronchipret® TP Filmtabletten
Wirkstoffe: Trockenextrakt aus Primelwurzeln Trockenextrakt aus Thymiankraut
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
1 Filmtablette enthält:
60 mg Trockenextrakt aus Primelwurzeln (6-7 : 1); Auszugsmittel: Ethanol 47,4 % (V/V) 160 mg Trockenextrakt aus Thymiankraut (6-10 : 1); Auszugsmittel: Ethanol 70 % (V/V).
Sonstige Bestandteile:
Glucose-Sirup 34 mg
Lactose-Monohydrat 50 mg
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform Filmtabletten
grün, rund, bikonvex, halbmatte Oberfläche
4.1 Anwendungsgebiete
Zur Besserung der Beschwerden bei akuter Bronchitis mit Husten und Erkältungskrankheiten mit zähflüssigem Schleim.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Heranwachsende ab 12 Jahren und Erwachsene nehmen 3-mal täglich 1 Filmtablette ein. Die Filmtabletten werden unzerkaut vor den Mahlzeiten mit ausreichend Flüssigkeit (vorzugsweise 1 Glas Wasser) eingenommen.
In der Gebrauchsinformation wird der Patient auf Folgendes aufmerksam gemacht:
Die Dauer der Behandlung richtet sich nach dem Verlauf der Erkrankung. Beachten Sie bitte in jedem Fall die Angaben im ersten Abschnitt unter „Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung" sowie die Angaben unter „Nebenwirkungen".
4.3 Gegenanzeigen
Bronchipret TP darf nicht angewendet werden bei bekannter Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe oder andere Lippenblütler (Lamiaceen), Birke, Beifuß, Sellerie oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
In der Gebrauchsinformation wird der Patient auf Folgendes hingewiesen:
Bei Beschwerden, die länger als zwei Wochen anhalten oder bei Auftreten von Atemnot, Fieber wie auch bei eitrigem oder blutigem Auswurf sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden.
Bei Patienten mit Gastritis oder Magengeschwür ist Vorsicht geboten.
Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Gluco-se-Galactose-Malabsorption sollten Bronchipret TP nicht einnehmen.
Kinder
Zur Anwendung bei Kindern liegen keine ausreichenden Untersuchungen vor. Bronchipret TP soll deshalb bei Kindern unter 12 Jahren nicht angewendet werden.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Es sind bisher keine Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln bekannt.
Untersuchungen mit Bronchipret TP zu möglichen Wechselwirkungen mit anderen gleichzeitig verabreichten Arzneimitteln liegen nicht vor.
Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
4.6
Schwangerschaft und Stillzeit
Bronchipret TP soll wegen nicht ausreichender Untersuchungen in Schwangerschaft und Stillzeit nicht angewendet werden.
Fertilität
Es liegen keine Daten zum Einfluss auf die Fertilität beim Menschen vor. In Tierstudien wurden keine Effekte auf die Fertilität beobachtet.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Es sind keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen notwendig.
4.8 Nebenwirkungen
Wie alle Arzneimittel kann Bronchipret TP Nebenwirkungen haben.
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
Sehr häufig (> 1/10)
Häufig (> 1/100 bis < 1/10)
Gelegentlich (> 1/1.000 bis < 1/100)
Selten (> 1/10.000 bis < 1/1.000)
Sehr selten (<1/10.000)
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Gelegentlich kann es zu Magendarmbeschwerden wie Krämpfen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall kommen.
Sehr selten können Überempfindlichkeitsreaktionen, wie z.B. Luftnot, Hautausschläge, Nesselsucht sowie Schwellungen in Gesicht, Mund und/oder Rachenraum auftreten.
In der Gebrauchsinformation wird der Patient auf Folgendes hingewiesen:
Bei Auftreten von Nebenwirkungen sollte das Präparat zunächst abgesetzt und Rücksprache mit einem Arzt genommen werden. Dieser kann über den Schweregrad und gegebenenfalls erforderliche weitere Maßnahmen entscheiden.
Bei den ersten Anzeichen einer Überempfindlichkeitsreaktion darf Bronchipret TP nicht nochmals eingenommen werden.
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Webseite: www.bfarm.de anzuzeigen.
4.9 Überdosierung
Intoxikationen mit Zubereitungen aus Thymiankraut und Primelwurzeln sind bisher nicht bekannt geworden. Bei Überdosierung sind Magenbeschwerden, Erbrechen und evtl. Durchfall möglich.
Der Patient wird in der Gebrauchsinformation aufgefordert, in diesem Fall einen Arzt zu benachrichtigen.
Therapie von Intoxikationen:
Beim Auftreten von Vergiftungs- bzw. Überdosierungserscheinungen ist eine symptomatische Therapie erforderlich.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Pflanzliche Arzneimittel bei Erkältungskrankheiten der Atemwege
ATC-Code: R05CA
Thymianextrakte sind in der Lage, die mukoziliäre Clearance zu steigern; für Primelwurzelextrakte wird eine reflektorische Steigerung der bronchialen Sekretion als expektorativer Wirkmechanismus diskutiert.
Für beide Extrakte wurden weiterhin in vivo und in vitro bronchodilatierende Effekte nachgewiesen.
Für Bronchipret wurde antitussive Aktivität in einem Hustenmodell im Meerschweinchen gezeigt.
Eine Reihe von in vitro und in vivo Studien belegt deutliche antientzündliche Eigenschaften für Bronchipret und seine Einzelextrakte. Die zugrundeliegenden Wirkmechanismen sind vielfältig.
Weiterhin wurden in in vitro Untersuchungen mit Bronchipret antibakterielle und antivirale Eigenschaften gegen atemwegsrelevante Bakterien- (z.B. S. pneumoniae and S. pyogenes) und Virenstämme (Influenza A, Respiratory Syncytial Virus, humanes Rhinovirus) gezeigt.
Thymol, eine lipophile Hauptkomponente des ätherischen Thymianöls, wird im Intestinum absorbiert und kann in humanem Plasma als Thymolsulfat detektiert werden. Die orale Verabreichung einer Bronchipret Filmtablette an gesunde Probanden führte zu geometrischen Mittelwerten von Cmax = 90 ng/mL und AUC0_tlast = 794 h*ng/mL für Thymolsulfat. Der Median des Tmax-Wertes lag bei 2 Stunden, der der Eliminationshalbwertszeit (t1/2) bei 10 Stunden. Die Thymolmetaboliten, insbesondere Thymolsulfat und -glukuronid, werden renal ausgeschieden.
Zur Pharmakokinetik und Bioverfügbarkeit von Primelwurzelextrakt liegen keine Daten vor.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Akute Toxizität
Die akute Toxizität von Bronchipret Trockenextrakt wurde nach einmaliger oraler Verabreichung an Ratten und Mäusen in Dosierungen bis zu 5000 mg/kg Körpergewicht (KG) untersucht. Für männliche Tiere wurde die LD50 nicht erreicht, bei weiblichen Tieren wurde eine LD50 von 4564 mg/kg KG errechnet.
Subakute Toxizität
Bronchipret Trockenextrakt wurde im Rahmen einer vierwöchigen Prüfung nach wiederholter oraler Verabreichung an Ratten (bis zu 1500 mg/kg KG) und Hunden (bis zu 1250 mg/kg KG) untersucht. Der No-Observed-Adverse-Effekt-Level (NOAEL) lag bei Ratten bei 1500 mg/kg KG und bei Hunden bei 500 mg/kg KG. Dies entspricht, auf die empfohlene humanäquivalente Dosis bezogen, einem 22- bzw. 25fachen Sicherheitsabstand für Ratte bzw. Hund.
Chronische Toxizität
Zur chronischen Toxizität von Bronchipret liegen keine präklinischen Daten vor.
Mutagenität
Bronchipret Trockenextrakt wurde in vitro (Ames Test, Maus-Lymphoma-Test) sowie in vivo (Mikronukleustest) auf Mutagenität untersucht. Im Rahmen dieser Untersuchungen konnte kein mutagenes Potenzial festgestellt werden.
Reproduktionstoxizität
In reproduktionstoxikologischen Studien an Ratten (Segment I und Segment II) traten bis zur höchsten getesteten Dosis (1500 mg/kg KG) keine negativen Einflüsse von Bronchipret Trockenextrakt auf Fertilität oder embryo-fötale Entwicklung auf.
Karzinogenität
Zur Karzinogenität von Bronchipret liegen keine präklinischen Daten vor.
Sicherheitspharmakologie
In präklinischen in vivo Studien zur neuropharmakologischen, kardiovaskulären und respiratorischen Sicherheit traten keine sicherheitsrelevanten Befunde nach Verabreichung von Bronchipret Trockenextrakt auf.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Chlorophyllin a - Kupfer-Komplex Trinatriumsalz (E141), Crospovidon, Dimeticon, Glucose-Sirup, hochdisperses Siliciumdioxid, Hypromellose, Lactose-Monohydrat, Magnesi-umstearat, mikrokristalline Cellulose, Pfefferminzaroma, Polyacrylat-Dispersion 30%, Po-vidon K25, Propylenglykol, Riboflavin (E 101), Saccharin-Natrium, Talkum, Titandioxid (E 171).
Diabetiker-Hinweis:
Eine Filmtablette Bronchipret TP enthält durchschnittlich 0,02 anrechenbare Broteinheiten (BE).
Bronchipret TP ist glutenfrei.
6.2 Inkompatibilitäten Keine bekannt.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
Die Haltbarkeit beträgt 3 Jahre
Das Arzneimittel nach Ablauf des Verfalldatums nicht mehr anwenden.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung Nicht über 25°C lagern
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Packung mit 20 Filmtabletten (N1)
Packung mit 50 Filmtabletten (N2)
Packung mit 100 Filmtabletten (N3)
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
7. Inhaber der Zulassung
BIONORICA SE Kerschensteinerstraße 11-15 92318 Neumarkt Telefon: 09181 / 231-90 Telefax: 09181 / 231-265 Internet: www.bionorica.de E-Mail: info@bionorica.de
Mitvertrieb:
PLANTAMED Arzneimittel GmbH Kerschensteinerstraße 11-15 92318 Neumarkt Telefon: 09181 / 231-0 Telefax: 09181 / 21850
8. Zulassungsnummer(n)
6977077.00.00
9. Datum der Erteilung der Zulassung / Verlängerung der Zulassung
13.10.2005
10. Stand der Information
September 2014
11. Verkaufsabgrenzung
Apothekenpflichtig