Bronchocort Novo 100 Mikrogramm
Anlage SPCDE zur Änderungsanzeige vom 10.2008
Fachinformation
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Bronchocort novo 100µg
Wirkstoff: Beclometasondipropionat
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
1 Sprühstoß zu 50 µl Lösung enthält 100 µg Beclometasondipropionat
Enthält einen geringen
Alkoholanteil (weniger als 10mg pro Sprühstoß)
Die vollständige Auflistung der sonstigen
Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Druckgasinhalation, Lösung
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Zur Behandlung von Atemwegserkrankungen, wenn die Anwendung von Glukokortikoiden erforderlich ist, wie z. B. bei
- Asthma bronchiale
- chronisch obstruktiver Bronchitis
Hinweis:
Bronchocort novo 100µg ist nicht zur Behandlung von plötzlich auftretenden Atemnotanfällen (akuter Asthmaanfall oder Status asthmaticus) geeignet.
Antientzündliche Akuttherapie nach Rauchgasexposition durch:
- Brände und Schwelbrände
- Unfälle, bei denen
giftige Dämpfe und Gase freigesetzt werden,die zu einem schnell
auftretenden Lungenödem führen (z.B. Zinknebel, Chlorgas,
Ammoniak)
oder nach einer Latenzzeit ein Lungenödem auslösen
(z.B. durch nitrose Gase, Phosgen, Schwermetall-Dämpfe)
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Bronchocort novo 100µg enthält gelöstes Beclometasondipropionat. Die Wirkstoffteilchen sind im Durchschnitt viel kleiner als Beclometasondipropionat-Partikel aus Trockenpulverformulierungen. Die abgegebene Dosis enthält 60 % 20 % Partikel, die kleiner als 3,3 µm sind (ex Mundstück).
Depositionsstudien mit
radioaktiv markiertem Wirkstoff zeigten, dass der größte Teil des
Wirkstoffs (> 55 % ex Mundstück) sich in der Lunge und eine
geringe Menge
(< 35 % ex Mundstück) im Oropharynx absetzt.
Diese Freisetzungscharakteristik führt bei niedrigerer
Tagesgesamtdosis zu gleicher therapeutischer Wirkung verglichen mit
anderen Beclometasondipropionat-Formulierungen.
Vergleichende klinische Studien haben gezeigt, dass Asthmapatienten mit niedrigeren Tagesgesamtdosen von Bronchocort novo 100µg im Vergleich mit FCKW-haltigen Beclometasondipropionat-Dosieraerosolen gleiche Lungenfunktion und Symptomkontrolle erreichen.
Für eine optimale Lösung sollte Bronchocort novo 100µg bei Temperaturen über 5 °C angewendet werden. Die aus dem Mundstück abgegebene Dosis von Bronchocort novo 100µg beträgt durchschnittlich 75 µg Beclometasondipropionat.
HINWEIS:
Die empfohlene Tagesgesamtdosis in µg Beclometasondipropionat für Bronchocort novo 100µg ist niedriger als die für viele andere Beclometasondipropionat-Formulierungen und sollte individuell für den Patienten ermittelt werden.
Die Dosierung sollte sich an den Erfordernissen des Einzelfalles und dem klinischen Ansprechen des Patienten orientieren. Es sollte auf die niedrigste Dosis, mit der eine effektive Kontrolle des Asthmas aufrecht erhalten werden kann, eingestellt werden.
Die Tagesdosis sollte in 2 Gaben (morgen und abends) aufgeteilt werden, in besonderen Fällen (mangelnde Wirksamkeit im Intervall), kann sie auf 3 - 4 Einzelgaben aufgeteilt werden.
In der Regel sollte die Tageshöchstdosis bei Kindern 200µg und bei Jugendlichen und Erwachsenen 800 µg Beclometasondipropionat nicht überschreiten.
Die folgenden Dosierungsangaben können als Richtlinie gelten.
Erwachsene und Jugendliche über 12 Jahre:
Bei leichtem bis mittelschwerem Fällen:
2 x täglich 1 bis 2 Sprühstöße (entspricht 2 x täglich 100 µg - 200 µg Beclometasondipropionat).
In schwereren Fällen:
2 x täglich bis zu 4 Sprühstöße (entspricht 2 x täglich bis zu 400 µg Beclometasondipropionat).
Kinder ab 5 Jahren:
In schwereren Fällen 2 x täglich 1 Sprühstoß (entspricht 2 x täglich 100 µg Beclometasondipropionat).
Hinweis:
Bronchocort novo 100µg soll angewendet werden,
wenn sich niedriger dosierte Beclometasondipropionat-haltige
Arzneimittel als nicht ausreichend oder praktikabel erwiesen
haben.
Akuttherapie nach Rauchgasexposition
Erwachsene
Unmittelbar nach Rauchgasexposition: 4 Sprühstöße (400 µg Beclometasondipropionat).
Nach anschließender ambulanter Aufnahme: ebenfalls 4 Sprühstöße (400 µg Beclometasondipropionat).
Nach Ablauf von weiteren 2 Stunden: erneut 4 Sprühstöße (400 µg Beclometasondipropionat).
Bei weiterhin
auftretenden Symptomen (Husten, Dyspnoe): Fortsetzung der Therapie
mit 4 Sprühstößen (400 µg Beclometasondipropionat) alle 2 Stunden
bis zum Abklingen der Beschwerden.
Art und Dauer der Anwendung
Bronchocort novo 100µg sollte regelmäßig in den empfohlenen Zeitabständen eingesetzt werden. Bei Stabilisierung der Krankheitssymptome sollte die tägliche Dosis von Bronchocort novo 100µg bis zur niedrigst möglichen Erhaltungsdosis reduziert werden. Bronchocort novo 100µg sollte vor einer Mahlzeit angewendet werden, wenn dieses nicht möglich ist, sollte nach der Inhalation der Mund ausgespült werden.
Bronchocort novo 100µg sollte vor einer Mahlzeit angewendet werden, wenn dieses nicht möglich ist, sollte nach der Inhalation der Mund ausgespült werden.
Anleitung zur Benutzung von Bronchocort novo 100µg
Vor dem ersten Gebrauch und wenn das Dosieraerosol zwei Wochen oder länger nicht benutzt wurde, werden zunächst 2 Sprühstöße in die Luft abgegeben.
Anleitung zur Benutzung des Dosieraerosols
1. Die Schutzkappe vom Mundstück abnehmen (vgl. Abb. 1).
2. Tief ausatmen (vgl. Abb. 2).
3. Das offene Ende des Mundstücks in den Mund nehmen und mit den Lippen umschließen. Langsam und gleichmäßig tief durch den Mund einatmen und dabei durch Druck auf den Boden der Wirkstoff-Flasche eine Dosis freigeben (vgl. Abb. 3).
Der Wirkstoff muss unbedingt mit dem Einatmungsstrom möglichst tief in den Bronchialbereich gebracht werden.
4. Den Atem solange wie möglich (etwa 10 Sekunden) anhalten, bevor langsam ausgeatmet wird (vgl. Abb. 4).
Sind mehrere aufeinanderfolgende Inhalationen erforderlich, werden die Schritte 2 bis 4 wiederholt.
Sind mehrere aufeinanderfolgende Inhalationen erforderlich, werden die Schritte 2 bis 4 wiederholt.
Nach abschließender Benutzung wird die Schutzkappe wieder aufgesetzt.
Die Inhalation des Arzneimittels vor einer Mahlzeit und eine Mundspülung nach der Inhalation können das Risiko einer Candidiasis oder Heiserkeit reduzieren.
Reinigung des Mundstücks:
Die wöchentliche Reinigung des Mundstücks mit einem trockenen Tuch ist ausreichend.
Weder Mundstück noch Wirkstoff-Flasche dürfen in Wasser gelegt werden.
Hinweis:
Um eine falsche Anwendung zu vermeiden, ist eine gründliche Einweisung des Patienten in den korrekten Gebrauch vorzunehmen. Kinder sollten dieses Arzneimittel nur unter Aufsicht eines Erwachsenen anwenden.
4.3 Gegenanzeigen
Bronchocort novo 100µg darf nicht angewendet werden bei Überempfindlichkeit gegen Beclometasondipropionat oder einen der anderen Bestandteile.
Bei Lungentuberkulose soll Bronchocort novo 100µg nur angewendet werden, wenn gleichzeitig eine wirksame tuberkulostatische Therapie durchgeführt wird.
Bei Mykosen oder anderen Infektionen im Bereich der Atemwege soll Bronchocort novo 100µg nur eingesetzt werden, wenn diese angemessen behandelt werden.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Innerhalb der ersten Monate nach Umstellung von der systemischen Kortikoidgabe auf die Inhalationsbehandlung ist u.U. in Stresssituationen oder Notfällen (z.B. schwere Infektionen, Verletzungen, Operationen), eine erneute systemische Gabe von Kortikoiden notwendig, weil wegen einer möglicherweise noch bestehenden Nebennierenrindeninsuffizienz eine adäquate Cortisolausschüttung nicht gewährleistet ist.
Inhalativ anzuwendende Glukokortikoide können systemische Nebenwirkungen verursachen, insbesondere wenn hohe Dosen über lange Zeiträume gegeben werden. Solche Reaktionen treten deutlich seltener auf als bei oraler Glukokortikoidgabe. Mögliche systemische Effekte schließen die adrenale Suppression, die Verminderung der Knochendichte, Wachstumsverzögerungen bei Kindern und Jugendlichen sowie Katarakt und Glaukom ein. Deshalb ist es wichtig, dass die niedrigste Dosis, mit der eine effektive Kontrolle des Asthmas aufrecht erhalten werden kann, verabreicht wird.
Es wird empfohlen, das Wachstum von Kindern, die eine Langzeittherapie mit inhalativ anzuwendenden Glukokortikoiden erhalten, regelmäßig zu kontrollieren.
Bei Wachstumsverzögerungen sollte die Therapie überdacht werden mit dem Ziel, die Dosis des inhalativ anzuwendenden Glukokortikoids auf die niedrigste Dosis zu verringern, mit der eine effektive Kontrolle des Asthmas aufrecht erhalten werden kann.
Bei der Behandlung mit hohen Dosen, insbesondere bei Überschreitung der empfohlenen Dosierung, kann eine klinisch relevante Funktionsminderung der Nebennierenrinde mit einer verminderten Produktion bzw. einer bei gesteigertem Bedarf (Streßsituationen) nicht mehr ausreichend steigerbaren Produktion körpereigener Glukokortikoide auftreten. In solchen Fällen sollte in Streßsituationen (z.B. vor Operationen) eine vorübergehende zusätzliche Glukokortikoidgabe zum Ausgleich der verminderten natürlichen Glukokortikoidproduktion erwogen werden.
Verschlimmert sich die
Atemnot nach der Inhalation akut (paradoxe Bronchospastik), so
sollte die Behandlung sofort abgesetzt werden und der
Behandlungsplan überprüft werden.
Auswirkungen bei Fehlgebrauch zu Dopingzwecken
Die Anwendung von Bronchocort novo 100µg kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.
Sonstige Hinweise
Hinweise für nicht
mit Kortikoiden vorbehandelte Patienten:
Bei Patienten, die zuvor keine oder nur
gelegentlich eine kurzdauernde Kortikoidbehandlung erhalten haben,
sollte die vorschriftsmäßige, regelmäßige Anwendung von Bronchocort
novo 100µg nach ca. 1 Woche zu einer Verbesserung der Atmung
führen. Starke Verschleimung und entzündliche Veränderungen können
allerdings die Bronchien soweit verstopfen, dass
Beclometasondipropionat lokal nicht voll wirksam werden kann. In
diesen Fällen sollte die Einleitung der Therapie mit systemischen
Kortikoiden (beginnend mit 40 - 60 mg Prednisonäquivalent
pro Tag) ergänzt werden. Die Inhalationen werden auch nach
schrittweisem Abbau der systemischen Kortikoidgabe
fortgesetzt.
Hinweise für die
Umstellung kortikoidabhängiger Patienten auf die
Inhalationsbehandlung:
Patienten, die systemisch mit Kortikoiden
behandelt werden, sollten zu einem Zeitpunkt auf Bronchocort novo
100µg umgestellt werden, an dem ihre Beschwerden unter Kontrolle
sind. Bei diesen Patienten, deren Nebenierenrindenfunktion
gewöhnlich eingeschränkt ist, muss die systemische Kortikoidgabe
allmählich abgesetzt und darf nicht plötzlich unterbrochen werden.
Zu Beginn der Umstellung sollte Bronchocort novo 100µg für etwa 1
Woche zusätzlich verabreicht werden. Dann wird die systemische
Kortikoid-Tagesdosis entsprechend dem jeweiligen Ansprechen im
Abstand von 1 - 2 Wochen um 2,5 mg Prednisonäquivalent
herabgesetzt.
Kommt es innerhalb der ersten Monate nach
Umstellung von der systemischen Kortikoidgabe auf die
Inhalationsbehandlung zu besonderen Stresssituationen oder
Notfällen (z. B. schwere Infektionen, Verletzungen,
Operationen), kann eine erneute systemische Gabe von Kortikoiden
notwendig werden.
Exazerbation der
Krankheitssymptome durch akute Atemwegsinfektionen:
Bei Verschlimmerung der Krankheitssymptome durch
akute Atemwegsinfektionen ist die Gabe entsprechender Antibiotika
zu erwägen. Die Dosis von Bronchocort novo 100µg kann ggf. angepaßt
werden, u.U. ist die systemische Gabe von Glukokortikoiden
indiziert.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Bronchocort novo 100µg kann die Wirksamkeit von 2-Sympathomimetika zur Inhalation verstärken.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Anwendung in
Schwangerschaft und Stillzeit:
-------------------------------------------
Die Notwendigkeit einer Anwendung während der
Schwangerschaft ist besonders sorgfältig abzuwägen. Obwohl nach
den bisherigen Erfahrungen bei Schwangeren keine Anhaltspunkte
dafür vorliegen, dass die im Tierversuch aufgetretenen teratogenen
Wirkungen von Beclometason für den Menschen von Bedeutung sind,
können andere Formen der Schädigung (z. B. intrauterine
Wachstumsstörungen, Atrophie der Nebennierenrinde) und Spätfolgen
bei Langzeittherapie nicht sicher ausgeschlossen werden.
Insbesondere synthetische Glucocorticoide, die von der Plazenta
nur unzureichend inaktiviert werden können, stehen in Verdacht,
durch eine in utero Programmierung beim Feten zu späteren
kardiovaskulären Erkrankungen beizutragen.
Glucocorticoide gehen in geringen Mengen in die Muttermilch über. Die Belastung des Säuglings wird dabei in der Regel weniger als 1/100 der systemisch bei der stillenden Mutter zur Verfügung stehenden Dosis betragen. Sollten Substanzwirkungen beim Säugling beobachtet werden, ist abzustillen.
Nebenwirkungen Auswirkungen auf die Verkehrüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Kein bekannt
Nebenwirkungen
Inhalativ anzuwendende Glukokortikoide können systemische Nebenwirkungen verursachen, insbesondere wenn hohe Dosen über lange Zeiträume gegeben werden.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:
Sehr häufig (>10 %)
Häufig (> 1 % - < 10 %)
Gelegentlich (> 0,1 % - < 1 %)
Selten (> 0,01 % - < 0,1 %)
Sehr selten (<0,01 % oder unbekannt)
Infektionen:
Gelegentlich Reizwirkungen im Rachenraum und Heiserkeit, sowie lokale Pilzinfektionen. Das Risiko kann vermindert werden, wenn Junik vor einer Mahlzeit angewendet wird, nach der Inhalation der Mund ausgespült wird und/oder ein Spacer verwendet wird.
Endokrine Störungen:
Sehr selten: Adrenale Suppression, Wachstumsverzögerungen bei Kindern und Jugendlichen, Abnahme der Knochendichte.
Bei Gabe von Junik kann die Hypothalamus-Hypophysenvorderlappen-Nebennierenrinden-Achse supprimiert werden, und es können weitere glukokortikoidübliche Wirkungen, wie z.B. eine erhöhte Infektanfälligkeit, auftreten. Die Stressanpassung kann behindert sein. Bei Erwachsenen konnte bis zur Tageshöchstdosis von Bronchocort novo 100µg (800 µg Beclometasondipropionat) bei der Mehrzahl der Patienten keine Suppression der Nebennierenrindenfunktion gefunden werden. Bei höheren Dosen ist ein relevanter Effekt nicht auszuschließen.
Augen:
Gelegentlich: Qatar act and Glaukom, Ödeme von Augen
Atmungsorgane:
Häufig: Heiserkeit.
Sehr selten: paradoxer Bronchospasmus.
Gastrointestinale Störungen:
Gelegentlich: Nausea.
Haut:
Gelegentlich: Überempfindlichkeitsreaktionen einschließlich Hautausschlag, Urtikaria, Juckreiz, Erythem und Ödeme von Gesicht, Lippen und Rachen sind berichtet worden.
Bei Umstellung von Kortikoidtabletten oder -injektionen auf die Inhalationsbehandlung mit Bronchocort novo 100µg können Allergien auftreten, die durch die bisherige Behandlung unterdrückt waren, wie z. B. allergische Rhinitis, allergische Ekzeme, rheumatoide Beschwerden. Diese Symptome sollten mit geeigneten Arzneimitteln zusätzlich behandelt werden.
Bei einzelnen Patienten, die mit 2000 µg BDP täglich behandelt wurden, wurden erniedrigte Kortisolwerte im Plasma berichtet.
Überdosierung
a) Symptome einer
Überdosierung
----------------------------
Bei kurzfristiger Überdosierung kann eine
Suppression der
Hypothalamus-Hypophysenvorderlappen-Nebennierenrinden-Funktion
eintreten. Bei längerfristiger Überdosierung kann es zusätzlich zur
Nebennierenrindenatrophie kommen.
Es können glukokortikoidübliche Wirkungen, wie
eine erhöhte Anfälligkeit für Infektionen, auftreten. Die
Stressanpassung kann behindert sein.
b) Therapiemaßnahmen
bei Überdosierung
-----------------------------------
Bei kurzfristiger Überdosierung ist grundsätzlich
keine spezielle Notfallbehandlung erforderlich. Bei fortgesetzter
Inhalationsbehandlung in vorgeschriebener Dosierung, sollte sich
die Funktion der
Hypothalamus-Hypophysenvorderlappen-Nebennierenrinden-Achse nach
ca. 1 - 2 Tagen normalisieren.
In Stresssituationen kann eine
Kortikoidschutzbehandlung (z. B. hochdosierte Gabe von
Hydrocortison) erforderlich sein.
Bei Nebennierenrindenatrophie gilt der Patient als
steroidabhängig und ist auf die entsprechende Erhaltungsdosis
eines systemischen Steroids einzustellen, bis sich der Zustand
stabilisiert hat.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Glukokortikoid zur Inhalation/Antiasthmatikum
ATC-Code: R03BA01
Beclometasondipropionat ist ein synthetisches Glukokortikoid. Nach oraler Inhalation hat es einen lokalen entzündungshemmenden Effekt auf die Bronchialschleimhaut. Klinisch macht sich dieser Effekt zum Beispiel durch eine Reduktion krankheitsbezogener Symptome, wie Atemnot bemerkbar. Die Hyperreagibilität des Bronchialsystems auf exogene Reize wird reduziert.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Nach Inhalation wird Beclometasondipropionat zu Beclometason-17-propionat hydrolysiert, welches zu Beclometason-21-propionat umgeestert und nachfolgend zu Beclometason hydrolysiert wird.
Beclometasondipropionat stellt mithin ein pharmakologisch aktives Prodrug dar aus dem in der Lunge in kurzer Zeit das noch aktivere Beclometason-17-propionat gebildet wird.
Das pharmakokinetische Profil von Bronchocort novo 100µg zeigt, dass die Peak-Serumkonzentration für Gesamt-Beclometason (Beclometasondipropionat und -monopropionat) nach Einzel- oder Mehrfachgabe nach 30 Minuten erreicht wird. Der Peak-Wert beträgt ungefähr 2 ng/ml nach Anwendung der empfohlenen Höchstdosis von 800 µg. Die Serumspiegel nach Anwendung von 100, 200 und 400 µg sind linear.
In zwei pharmakokinetischen Studien zur Einzel- und Mehrfachgabe von Bronchocort novo 100µg konnten mit einer Dosis von 200 µg Beclometasondipropionat vergleichbare Beclometason-Gesamtspiegel wie mit einer Dosis von 400 µg FCKW-haltigem Beclometasondipropionat-Aerosol erreicht werden.
Dies lieferte die wissenschaftliche Grundlage für die Empfehlung niedrigerer Tagesgesamtdosen von Junik, um die gleiche klinische Wirkung zu erzielen.
Pharmakodynamische Studien bei Patienten mit leichtem Asthma, die Bronchocort novo 100µg über 14 Tage erhielten, haben ergeben, dass eine lineare Korrelation zwischen der Suppression des freien Cortisols im Urin, der angewendeten Dosis und den erzielten Beclometason-Gesamtspiegeln besteht. Bei einer Tagesdosis von 800 µg war die Suppression des freien Cortisols im Urin mit der vergleichbar, die mit der gleichen Tagesdosis von einem FCKW-haltigen Beclometasondipropionat-Aerosol beobachtet wurde. Dies deutet darauf hin, dass bei der geringeren Dosierung von Bronchocort novo 100µg im Vergleich zu früheren FCKW-haltigen Beclometasondipropionat-Aerosolen ein großer Sicherheitsbereich bei der Behandlung mit Bronchocort novo 100µg besteht.
In einer pharmakokinetischen Studie zur Einzelgabe bei Kindern konnten mit einer Dosis von 200 g Bronchocort novo 100µg ohne Spacer vergleichbare AUC von Beclometason-17-monopropionat erreicht werden wie mit einer Dosis von 400 g FCKW-haltigem Beclometasondipropionat-Aerosol mit Spacer.
Beclometasondipropionat und seine verschiedenen Metaboliten werden haupt-sächlich in den Fäzes eliminiert. Zwischen 10 - 15 % einer oral eingenommenen Dosis werden im Urin in Form von konjugierten als auch freien Metaboliten ausgeschieden.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
a) Akute Toxizität
Siehe 4.8 Überdosierung
b) Chronische Toxizität
Untersuchungen zur chronischen Toxizität an verschiedenen Tierspezies bei unterschiedlicher Applikationsart zeigten dosisabhängig Symptome der Glucocorticoidüberdosierung.
c) Mutagenes und tumorerzeugendes Potential
Mutagenitätsuntersuchungen mit Beclometasondipropionat in Kombination mit Salbutamol verliefen im Ames-Test und im Mikrokerntest an der Maus negativ. Langzeituntersuchungen an der Ratte bei kombinierter inhalativer und oraler Applikation ergaben keine Hinweise auf ein tumorerzeugendes Potential.
d) Reproduktionstoxizität
Beclometasondipropionat verursachte bei Mäusen und Kaninchen Gaumenspalten und Embryoletalität. Bei Rhesusaffen sind eine erhöhte Abortrate und intrauterine Wachstumsretardierungen beobachtet worden.
In-vitro und in-vivo Studien einschließlich Langzeitinhalationsstudien an Nagern haben keine Hinweise auf eine mutagene, klastogene oder kanzerogene Wirkung des Treibmittels Norfluran (HFA 134a) ergeben.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Sonstige
Bestandteile:
Ethanol, Norfluran
6.2 Inkompatibilitäten
Keine bekannt.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 2 Jahre.
Dieses
Arzneimittel soll nach Ablauf des Verfallsdatums nicht mehr
angewendet werden.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 25°C
lagern!
Behälter steht unter Druck!
Vor Hitze, direkter Sonnenbestrahlung und Frost
schützen!
Nicht gegen Flammen oder auf glühende Gegenstände
sprühen!
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Packungsgrößen:
Packung zu 5 ml mit
100 Einzeldosen (N1)
Packung zu 10 ml mit 200 Einzeldosen
(N1)
Doppelpackung zu 2 x 10 ml mit 2 x 200
Einzeldosen(N2)
Klinikpackung zu 10 x 5 ml mit 10 x 100
Einzeldosen
Unverkäufliches Muster zu 5 ml mit 100
Einzeldosen
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Nicht gewaltsam öffnen oder verbrennen!
7. Zulassung
3M Health
Care Limited,
1, Morley Street,
Loughborough,
Großbritannien
Pharmazeutischer Unternehmer
Astellas Pharma
GmbH
Postfach 500166
80971 München
Telefon: 089-4544-01
Telefax: 089-4544-1329
Internet: www.astellas.com/de
8. Zulassungsnummer(n)
41244.00.00
9. Datum der Erteilung der Zulassung / Verlängerung der Zulassung
22.10.2001
10. Stand der Information
10.2008
11. Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig
Seite: 10 von 10