Bronchocort Novo 100 Mikrogramm
Anlage zum Brief vom 27.04.2005 - Erfüllung der Auflagen
aus dem Verlängerungsbescheid
Fachinformation
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Bronchocort novo 100µg
Wirkstoff: Beclometasondipropionat
2. Verschreibungsstatus/Apothekenpflicht
Verschreibungspflichtig
3. Zusammensetzung des Arzneimittels
3.1 Stoff- oder Indikationsgruppe
Glukokortikoid zur Inhalation/Antiasthmatikum
3.2
Arzneilich wirksamer Bestandteil
1 Sprühstoß zu 50 µl Lösung enthält
100 µg Beclometasondipropionat
3.3 Sonstige Bestandteile
Ethanol,
Norfluran
Enthält einen geringen Alkoholanteil (weniger als 10mg pro Sprühstoß)
4. Anwendungsgebiete
Zur Behandlung von Atemwegserkrankungen, wenn die Anwendung von Glukokortikoiden erforderlich ist, wie z. B. bei
- Asthma bronchiale
- chronisch obstruktiver Bronchitis
Hinweis:
Bronchocort novo 100µgist nicht zur Behandlung von plötzlich auftretenden Atemnotanfällen (akuter Asthmaanfall oder Status asthmaticus) geeignet.
Antientzündliche Akuttherapie nach Rauchgasexposition durch:
- Brände und Schwelbrände
- Unfälle,
bei denen giftige Dämpfe und Gase freigesetzt werden,die zu einem
schnell auftretenden Lungenödem führen (z.B. Zinknebel, Chlorgas,
Ammoniak)
oder nach einer Latenzzeit ein Lungenödem auslösen
(z.B. durch nitrose Gase, Phosgen, Schwermetall-Dämpfe)
5. Gegenanzeigen
Bronchocort novo 100µgdarf nicht angewendet werden bei Überempfindlichkeit gegen Beclometasondipropionat oder einen der anderen Bestandteile.
Bei Lungentuberkulose soll Bronchocort novo 100µgnur angewendet werden, wenn gleichzeitig eine wirksame tuberkulostatische Therapie durchgeführt wird.
Bei Mykosen oder anderen Infektionen im Bereich der Atemwege soll Bronchocort novo 100µgnur eingesetzt werden, wenn diese angemessen behandelt werden.
Anwendung
in Schwangerschaft und Stillzeit:
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Die Notwendigkeit einer Anwendung während der
Schwangerschaft ist besonders sorgfältig abzuwägen. Obwohl nach
den bisherigen Erfahrungen bei Schwangeren keine Anhaltspunkte
dafür vorliegen, dass die im Tierversuch aufgetretenen teratogenen
Wirkungen von Beclometason für den Menschen von Bedeutung sind,
können andere Formen der Schädigung (z. B. intrauterine
Wachstumsstörungen, Atrophie der Nebennierenrinde) und Spätfolgen
bei Langzeittherapie nicht sicher ausgeschlossen werden.
Insbesondere synthetische Glucocorticoide, die von der Plazenta
nur unzureichend inaktiviert werden können, stehen in Verdacht,
durch eine in utero Programmierung beim Feten zu späteren
kardiovaskulären Erkrankungen beizutragen.
Glucocorticoide gehen in geringen Mengen in die Muttermilch über. Die Belastung des Säuglings wird dabei in der Regel weniger als 1/100 der systemisch bei der stillenden Mutter zur Verfügung stehenden Dosis betragen. Sollten Substanzwirkungen beim Säugling beobachtet werden, ist abzustillen.
6. Nebenwirkungen
Gelegentlich Reizwirkungen im Rachenraum und Heiserkeit, sowie lokale Pilzinfektionen. Das Risiko kann vermindert werden, wenn Bronchocort novo 100µgvor einer Mahlzeit angewendet wird, nach der Inhalation der Mund ausgespült wird und/oder ein Spacer verwendet wird.
Überempfindlichkeitsreaktionen einschließlich Hautausschlag, Urtikaria, Juckreiz, Erythem und Ödeme von Augen, Gesicht, Lippen und Rachen sind berichtet worden.
Bei Umstellung von Kortikoidtabletten oder -injektionen auf die Inhalationsbehandlung mit Bronchocort novo 100µgkönnen Allergien auftreten, die durch die bisherige Behandlung unterdrückt waren, wie z. B. allergische Rhinitis, allergische Ekzeme, rheumatoide Beschwerden. Diese Symptome sollten mit geeigneten Arzneimitteln zusätzlich behandelt werden.
Bei Gabe von Bronchocort novo 100µgkann die Hypothalamus-Hypophysenvorderlappen-Nebennierenrinden-Achse supprimiert werden, und es können weitere glukokortikoidübliche Wirkungen, wie z.B. eine erhöhte Infektanfälligkeit, auftreten. Die Stressanpassung kann behindert sein. Bei Erwachsenen konnte bis zur Tageshöchstdosis von Bronchocort novo 100µg(800 µg Beclometasondipropionat) bei der Mehrzahl der Patienten keine Suppression der Nebennierenrindenfunktion gefunden werden. Bei höheren Dosen ist ein relevanter Effekt nicht auszuschließen.
Bei einzelnen Patienten, die mit 2000 µg BDP täglich behandelt wurden, wurden erniedrigte Kortisolwerte im Plasma berichtet.
Inhalativ anzuwendende Glukokortikoide können systemische Nebenwirkungen verursachen, insbesondere wenn hohe Dosen über lange Zeiträume gegeben werden. Mögliche Nebenwirkungen schließen die adrenale Suppression, die Verminderung der Knochendichte, Wachstumsverzögerungen bei Kindern und Jugendlichen sowie Katarakt und Glaukom ein.
In Einzelfällen können paradoxe Bronchospasmen ausgelöst werden.
7. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln
Bronchocort novo 100µgkann die Wirksamkeit von 2-Sympathomimetika zur Inhalation verstärken.
8. Warnhinweise
Innerhalb der ersten Monate nach Umstellung von der systemischen Kortikoidgabe auf die Inhalationsbehandlung ist u.U. in Stresssituationen oder Notfällen (z.B. schwere Infektionen, Verletzungen, Operationen), eine erneute systemische Gabe von Kortikoiden notwendig, weil wegen einer möglicherweise noch bestehenden Nebennierenrindeninsuffizienz eine adäquate Cortisolausschüttung nicht gewährleistet ist.
Inhalativ anzuwendende Glukokortikoide können systemische Nebenwirkungen verursachen, insbesondere wenn hohe Dosen über lange Zeiträume gegeben werden. Solche Reaktionen treten deutlich seltener auf als bei oraler Glukokortikoidgabe. Mögliche systemische Effekte schließen die adrenale Suppression, die Verminderung der Knochendichte, Wachstumsverzögerungen bei Kindern und Jugendlichen sowie Katarakt und Glaukom ein. Deshalb ist es wichtig, dass die niedrigste Dosis, mit der eine effektive Kontrolle des Asthmas aufrecht erhalten werden kann, verabreicht wird.
Es wird empfohlen, das Wachstum von Kindern, die eine Langzeittherapie mit inhalativ anzuwendenden Glukokortikoiden erhalten, regelmäßig zu kontrollieren.
Bei Wachstumsverzögerungen sollte die Therapie überdacht werden mit dem Ziel, die Dosis des inhalativ anzuwendenden Glukokortikoids auf die niedrigste Dosis zu verringern, mit der eine effektive Kontrolle des Asthmas aufrecht erhalten werden kann.
Bei der Behandlung mit hohen Dosen, insbesondere bei Überschreitung der empfohlenen Dosierung, kann eine klinisch relevante Funktionsminderung der Nebennierenrinde mit einer verminderten Produktion bzw. einer bei gesteigertem Bedarf (Streßsituationen) nicht mehr ausreichend steigerbaren Produktion körpereigener Glukokortikoide auftreten. In solchen Fällen sollte in Streßsituationen (z.B. vor Operationen) eine vorübergehende zusätzliche Glukokortikoidgabe zum Ausgleich der verminderten natürlichen Glukokortikoidproduktion erwogen werden.
Verschlimmert sich die Atemnot nach der Inhalation akut (paradoxe Bronchospastik), so sollte die Behandlung sofort abgesetzt werden und der Behandlungsplan überprüft werden.
9. Wichtigste Inkompatibilitäten
Keine bekannt.
10. Dosierung mit Einzel- und Tagesgaben
Bronchocort novo 100µgenthält gelöstes Beclometasondipropionat. Die Wirkstoffteilchen sind im Durchschnitt viel kleiner als Beclometasondipropionat-Partikel aus Trockenpulverformulierungen. Die abgegebene Dosis enthält 60 % 20 % Partikel, die kleiner als 3,3 µm sind (ex Mundstück).
Depositionsstudien mit radioaktiv markiertem Wirkstoff
zeigten, dass der größte Teil des Wirkstoffs (> 55 % ex
Mundstück) sich in der Lunge und eine geringe Menge
(< 35 % ex Mundstück) im Oropharynx absetzt.
Diese Freisetzungscharakteristik führt bei niedrigerer
Tagesgesamtdosis zu gleicher therapeutischer Wirkung verglichen mit
anderen Beclometasondipropionat-Formulierungen.
Vergleichende klinische Studien haben gezeigt, dass Asthmapatienten mit niedrigeren Tagesgesamtdosen von Bronchocort novo 100µgim Vergleich mit FCKW-haltigen Beclometasondipropionat-Dosieraerosolen gleiche Lungenfunktion und Symptomkontrolle erreichen.
Für eine optimale Lösung sollte Bronchocort novo 100µgbei Temperaturen über 5 °C angewendet werden. Die aus dem Mundstück abgegebene Dosis von Bronchocort novo 100µgbeträgt durchschnittlich 75 µg Beclometasondipropionat.
HINWEIS:
Die empfohlene Tagesgesamtdosis in µg Beclometasondipropionat für Bronchocort novo 100µgist niedriger als die für viele andere Beclometasondipropionat-Formulierungen und sollte individuell für den Patienten ermittelt werden.
Die Dosierung sollte sich an den Erfordernissen des Einzelfalles und dem klinischen Ansprechen des Patienten orientieren. Es sollte auf die niedrigste Dosis, mit der eine effektive Kontrolle des Asthmas aufrecht erhalten werden kann, eingestellt werden.
Die Tagesdosis sollte in 2 Gaben (morgens und abends) aufgeteilt werden, in besonderen Fällen (mangelnde Wirksamkeit im Intervall), kann sie auf 3 - 4 Einzelgaben aufgeteilt werden.
In der Regel sollte die Tageshöchstdosis bei Kindern 200µg und bei Jugendlichen und Erwachsenen 800 µg Beclometasondipropionat nicht überschreiten.
Die folgenden Dosierungsangaben können als Richtlinie gelten.
Erwachsene und Jugendliche über 12 Jahre:
In leichten bis mittelschweren Fällen:
2 x täglich 1 bis 2 Sprühstöße (entspricht 2 x täglich 100 µg - 200 µg Beclometasondipropionat).
In schwereren Fällen:
2 x täglich bis zu 4 Sprühstöße (entspricht 2 x täglich bis zu 400 µg Beclometasondipropionat).
Kinder ab 5 Jahren:
In schwereren Fällen 2 x täglich 1 Sprühstoß (entspricht 2 x täglich 100 µg Beclometasondipropionat).
Hinweis:
Bronchocort novo 100µgsoll angewendet werden, wenn sich niedriger dosierte Beclometasondipropionat-haltige Arzneimittel als nicht ausreichend oder praktikabel erwiesen haben.
Akuttherapie nach Rauchgasexposition
Erwachsene
Unmittelbar nach Rauchgasexposition: 4 Sprühstöße (400 µg Beclometasondipropionat).
Nach anschließender ambulanter Aufnahme: ebenfalls 4 Sprühstöße (400 µg Beclometasondipropionat).
Nach Ablauf von weiteren 2 Stunden: erneut 4 Sprühstöße (400 µg Beclometasondipropionat).
Bei weiterhin auftretenden Symptomen (Husten, Dyspnoe): Fortsetzung der Therapie mit 4 Sprühstößen (400 µg Beclometasondipropionat) alle 2 Stunden bis zum Abklingen der Beschwerden.
11. Art und Dauer der Anwendung
Bronchocort novo 100µgsollte regelmäßig in den empfohlenen Zeitabständen eingesetzt werden. Bei Stabilisierung der Krankheitssymptome sollte die tägliche Dosis von Bronchocort novo 100µgbis zur niedrigst möglichen Erhaltungsdosis reduziert werden.
Bronchocort novo 100µgsollte vor einer Mahlzeit angewendet werden, wenn dieses nicht möglich ist, sollte nach der Inhalation der Mund ausgespült werden.
Anleitung zur Benutzung von Bronchocort novo 100µg
Vor dem ersten Gebrauch und wenn das Dosieraerosol zwei Wochen oder länger nicht benutzt wurde, werden zunächst 2 Sprühstöße in die Luft abgegeben.
Anleitung zur Benutzung des Dosieraerosols
1. Die Schutzkappe vom Mundstück abnehmen (vgl. Abb. 1).
2. Tief ausatmen (vgl. Abb. 2).
3. Das offene Ende des Mundstücks in den Mund nehmen und mit den Lippen umschließen. Langsam und gleichmäßig tief durch den Mund einatmen und dabei durch Druck auf den Boden der Wirkstoff-Flasche eine Dosis freigeben (vgl. Abb. 3).
Der Wirkstoff muss unbedingt mit dem Einatmungsstrom möglichst tief in den Bronchialbereich gebracht werden.
4. Den Atem solange wie möglich (etwa 10 Sekunden) anhalten, bevor langsam ausgeatmet wird (vgl. Abb. 4).
Sind mehrere aufeinanderfolgende Inhalationen erforderlich, werden die Schritte 2 bis 4 wiederholt.
Nach abschließender Benutzung wird die Schutzkappe wieder aufgesetzt.
Die Inhalation des Arzneimittels vor einer Mahlzeit und eine Mundspülung nach der Inhalation können das Risiko einer Candidiasis oder Heiserkeit reduzieren.
Reinigung des Mundstücks:
Die wöchentliche Reinigung des Mundstücks mit einem trockenen Tuch ist ausreichend.
Weder Mundstück noch Wirkstoff-Flasche dürfen in Wasser gelegt werden.
Hinweis:
Um eine falsche Anwendung zu vermeiden, ist eine gründliche Einweisung des Patienten in den korrekten Gebrauch vorzunehmen. Kinder sollten dieses Arzneimittel nur unter Aufsicht eines Erwachsenen anwenden.
12. Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel
a)
Symptome einer Überdosierung
----------------------------
Bei kurzfristiger Überdosierung kann eine
Suppression der
Hypothalamus-Hypophysenvorderlappen-Nebennierenrinden-Funktion
eintreten. Bei längerfristiger Überdosierung kann es zusätzlich zur
Nebennierenrindenatrophie kommen.
Es können glukokortikoidübliche Wirkungen, wie
eine erhöhte Anfälligkeit für Infektionen, auftreten. Die
Stressanpassung kann behindert sein.
b)
Therapiemaßnahmen bei Überdosierung
-----------------------------------
Bei kurzfristiger Überdosierung ist grundsätzlich
keine spezielle Notfallbehandlung erforderlich. Bei fortgesetzter
Inhalationsbehandlung in vorgeschriebener Dosierung, sollte sich
die Funktion der
Hypothalamus-Hypophysenvorderlappen-Nebennierenrinden-Achse nach
ca. 1 - 2 Tagen normalisieren.
In Stresssituationen kann eine
Kortikoidschutzbehandlung (z. B. hochdosierte Gabe von
Hydrocortison) erforderlich sein.
Bei Nebennierenrindenatrophie gilt der Patient als
steroidabhängig und ist auf die entsprechende Erhaltungsdosis
eines systemischen Steroids einzustellen, bis sich der Zustand
stabilisiert hat.
13. Pharmakologische und toxikologische Eigenschaften, Pharmakokinetik, Bioverfügbarkeit, soweit diese Angaben für die therapeutische Verwendung erforderlich sind
13.1 Pharmakologische Eigenschaften
Beclometasondipropionat ist ein synthetisches Glukokortikoid. Nach oraler Inhalation hat es einen lokalen entzündungshemmenden Effekt auf die Bronchialschleimhaut. Klinisch macht sich dieser Effekt zum Beispiel durch eine Reduktion krankheitsbezogener Symptome, wie Atemnot bemerkbar. Die Hyperreagibilität des Bronchialsystems auf exogene Reize wird reduziert.
13.2
Toxikologische Eigenschaften
a) Akute Toxizität
Siehe Ziffer 12 Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel
b) Chronische Toxizität
Untersuchungen zur chronischen Toxizität an verschiedenen Tierspezies bei unterschiedlicher Applikationsart zeigten dosisabhängig Symptome der Glucocorticoidüberdosierung.
c) Mutagenes und tumorerzeugendes Potential
Mutagenitätsuntersuchungen mit Beclometasondipropionat in Kombination mit Salbutamol verliefen im Ames-Test und im Mikrokerntest an der Maus negativ. Langzeituntersuchungen an der Ratte bei kombinierter inhalativer und oraler Applikation ergaben keine Hinweise auf ein tumorerzeugendes Potential.
d) Reproduktionstoxizität
Beclometasondipropionat verursachte bei Mäusen und Kaninchen Gaumenspalten und Embryoletalität. Bei Rhesusaffen sind eine erhöhte Abortrate und intrauterine Wachstumsretardierungen beobachtet worden.
In-vitro und in-vivo Studien einschließlich Langzeitinhalationsstudien an Nagern haben keine Hinweise auf eine mutagene, klastogene oder kanzerogene Wirkung des Treibmittels Norfluran (HFA 134a) ergeben.
13.3 Pharmakokinetik
Nach Inhalation wird Beclometasondipropionat zu Beclometason-17-propionat hydrolysiert, welches zu Beclometason-21-propionat umgeestert und nachfolgend zu Beclometason hydrolysiert wird.
Beclometasondipropionat stellt mithin ein pharmakologisch aktives Prodrug dar aus dem in der Lunge in kurzer Zeit das noch aktivere Beclometason-17-propionat gebildet wird.
Das pharmakokinetische Profil von Bronchocort novo 100µgzeigt, dass die Peak-Serumkonzentration für Gesamt-Beclometason (Beclometasondipropionat und -monopropionat) nach Einzel- oder Mehrfachgabe nach 30 Minuten erreicht wird. Der Peak-Wert beträgt ungefähr 2 ng/ml nach Anwendung der empfohlenen Höchstdosis von 800 µg. Die Serumspiegel nach Anwendung von 100, 200 und 400 µg sind linear.
In zwei pharmakokinetischen Studien zur Einzel- und Mehrfachgabe von Bronchocort novo 100µgkonnten mit einer Dosis von 200 µg Beclometasondipropionat vergleichbare Beclometason-Gesamtspiegel wie mit einer Dosis von 400 µg FCKW-haltigem Beclometasondipropionat-Aerosol erreicht werden.
Dies lieferte die wissenschaftliche Grundlage für die Empfehlung niedrigerer Tagesgesamtdosen von Bronchocort, um die gleiche klinische Wirkung zu erzielen.
Pharmakodynamische Studien bei Patienten mit leichtem Asthma, die Bronchocort novo 100µgüber 14 Tage erhielten, haben ergeben, dass eine lineare Korrelation zwischen der Suppression des freien Cortisols im Urin, der angewendeten Dosis und den erzielten Beclometason-Gesamtspiegeln besteht. Bei einer Tagesdosis von 800 µg war die Suppression des freien Cortisols im Urin mit der vergleichbar, die mit der gleichen Tagesdosis von einem FCKW-haltigen Beclometasondipropionat-Aerosol beobachtet wurde. Dies deutet darauf hin, dass bei der geringeren Dosierung von Bronchocort novo 100µgim Vergleich zu früheren FCKW-haltigen Beclometasondipropionat-Aerosolen ein großer Sicherheitsbereich bei der Behandlung mit Bronchocort novo 100µgbesteht.
In einer pharmakokinetischen Studie zur Einzelgabe bei Kindern konnten mit einer Dosis von 200 g Bronchocort novo 100µgohne Spacer vergleichbare AUC von Beclometason-17-monopropionat erreicht werden wie mit einer Dosis von 400 g FCKW-haltigem Beclometasondipropionat-Aerosol mit Spacer.
Beclometasondipropionat und seine verschiedenen Metaboliten werden hauptsächlich in den Fäzes eliminiert. Zwischen 10 - 15 % einer oral eingenommenen Dosis werden im Urin in Form von konjugierten als auch freien Metaboliten ausgeschieden.
14. Sonstige Hinweise
Hinweise für nicht mit Kortikoiden vorbehandelte
Patienten:
Bei Patienten, die zuvor keine oder nur
gelegentlich eine kurzdauernde Kortikoidbehandlung erhalten haben,
sollte die vorschriftsmäßige, regelmäßige Anwendung von Bronchocort
novo 100µgnach ca.
1 Woche zu einer Verbesserung der Atmung führen. Starke
Verschleimung und entzündliche Veränderungen können allerdings die
Bronchien soweit verstopfen, dass Beclometasondipropionat lokal
nicht voll wirksam werden kann. In diesen Fällen sollte die
Einleitung der Therapie mit systemischen Kortikoiden (beginnend mit
40 - 60 mg Prednisonäquivalent pro Tag) ergänzt werden.
Die Inhalationen werden auch nach schrittweisem Abbau der
systemischen Kortikoidgabe fortgesetzt.
Hinweise für die Umstellung kortikoidabhängiger Patienten auf
die Inhalationsbehandlung:
Patienten, die systemisch mit Kortikoiden
behandelt werden, sollten zu einem Zeitpunkt auf Bronchocort novo
100µgumgestellt
werden, an dem ihre Beschwerden unter Kontrolle sind. Bei diesen
Patienten, deren Nebenierenrindenfunktion gewöhnlich eingeschränkt
ist, muss die systemische Kortikoidgabe allmählich abgesetzt und
darf nicht plötzlich unterbrochen werden. Zu Beginn der Umstellung
sollte Bronchocort novo 100µgfür etwa 1 Woche zusätzlich
verabreicht werden. Dann wird die systemische Kortikoid-Tagesdosis
entsprechend dem jeweiligen Ansprechen im Abstand von
1 - 2 Wochen um 2,5 mg Prednisonäquivalent
herabgesetzt.
Kommt es innerhalb der ersten Monate nach
Umstellung von der systemischen Kortikoidgabe auf die
Inhalationsbehandlung zu besonderen Stresssituationen oder
Notfällen (z. B. schwere Infektionen, Verletzungen,
Operationen), kann eine erneute systemische Gabe von Kortikoiden
notwendig werden.
Exazerbation der Krankheitssymptome durch akute
Atemwegsinfektionen:
Bei Verschlimmerung der Krankheitssymptome durch
akute Atemwegsinfektionen ist die Gabe entsprechender Antibiotika
zu erwägen. Die Dosis von Bronchocort novo 100µg kann ggf. angepaßt werden, u.U. ist
die systemische Gabe von Glukokortikoiden indiziert.
15. Dauer der Haltbarkeit
Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 2 Jahre.
Dieses
Arzneimittel soll nach Ablauf des Verfallsdatums nicht mehr
angewendet werden.
16. Besondere Lager- und Aufbewahrungshinweise
Nicht über 25°C lagern!
Behälter steht unter Druck!
Vor Hitze, direkter Sonnenbestrahlung und Frost
schützen!
Nicht gegen Flammen oder auf glühende Gegenstände
sprühen!
Nicht gewaltsam öffnen oder verbrennen!
17. Darreichungsformen und Packungsgrößen
Darreichungsform:
AerosolDruckgasinhalation, Lösung
Packungsgrößen:
Packung zu 5 ml mit 100 Einzeldosen (N1)
Packung zu 10 ml mit 200 Einzeldosen (N1)
Doppelpackung zu 2 x 10 ml mit 2 x 200 Einzeldosen(N2)
Klinikpackung zu 10 x 5 ml mit 10 x 100 Einzeldosen
Unverkäufliches Muster zu 5 ml mit 100 Einzeldosen
18. Stand der Information
Oktober 2003April 2005
19. Name oder Firma und Anschrift des pharmazeutischen Unternehmers
Fujisawa Deutschland GmbH
Postfach 801063
81610 München
Telefon: 089-4544-01
Telefax:
089-4544-1329
Internet:www.fujisawa-deutschland.de
Zulassungsinhaber:
3M
Medica
Zweigniederlassung der 3M Deutschland
GmbH
Hammfelddamm 11
41460 Neuss
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