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Budenofalk 3 Mg

Document: 20.08.2008   Fachinformation (deutsch) change

Fachinformation
(ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS)


1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Budenofalk 3mg


2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung

Budesonid


1 Hartkapsel mit magensaftresistenten Pellets enthält 3 mg Budesonid


Sonstige Bestandteile: Lactose-Monohydrat und Sucrose


Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1


3. Darreichungsform

Magensaftresistente Hartkapsel


Aussehen:Pinkfarbene Hartkapsel


4. Klinische Angaben


4.1 Anwendungsgebiete



Hinweise:

Bei Patienten, die an einem Morbus Crohn des oberen Gastrointestinaltraktes leiden, erscheint eine Therapie mit Budenofalk 3mg nicht zweckmäßig.


Bei Patienten, bei denen Krankheitssymptome außerhalb des Darmes (extraintestinal), z.B. an Haut, Augen oder Gelenken auftreten, ist eine Wirkung von Budenofalk 3mg auf diese Krankheitssymptome auf Grund seiner lokalen Wirkung nicht zu erwarten.


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Dosierung:

Erwachsene:

Die empfohlene Tagesdosis ist 3-mal täglich (morgens, mittags, abends) 1 Hartkapsel (à 3 mg Budesonid) ca. ½ Stunde vor den Mahlzeiten.


Kinder:

Budenofalk 3mg sollte Kindern auf Grund der geringen Erfahrung in dieser Altersgruppe nicht gegeben werden.


Art der Anwendung:


Die Hartkapseln sollen vor den Mahlzeiten unzerkaut mit reichlich Flüssigkeit (z.B. einem Glas Wasser) eingenommen werden.


Patienten mit Schluckbeschwerden können die Hartkapseln öffnen und die magensaftresistenten Pellets unzerkaut mit reichlich Flüssigkeit direkt einnehmen. Die Wirksamkeit von Budenofalk 3mg wird hierdurch nicht beeinträchtigt.


Die Dauer der Anwendung beträgt im Allgemeinen 8 Wochen.

In der Regel wird die volle Wirkung nach 2 - 4 Wochen erreicht.

Budenofalk 3mg soll nicht abrupt, sondern allmählich abgesetzt werden (ausschleichende Dosierung). In der ersten Woche sollte die Dosierung auf 2 Hartkapseln pro Tag (je 1 Hartkapsel morgens und abends) reduziert werden. In der zweiten Woche sollte nur noch morgens 1 Hartkapsel eingenommen werden. Anschließend kann die Behandlung beendet werden.


4.3. Gegenanzeigen


Budenofalk 3mg darf nicht eingenommen werden bei:

Überempfindlichkeit gegen Budesonid oder einen der sonstigen Bestandteile

lokalen Infektionen des Darmes (Bakterien, Pilze, Amöben, Viren)

- Leberzirrhose und Zeichen einer portalen Hypertension, z.B. im Spätstadium einer primär biliären Zirrhose


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Eine Behandlung mit Budenofalk 3mg führt zu niedrigeren systemischen Steroidspiegeln als eine konventionelle orale Steroidtherapie. Die Umstellung von einer anderen Steroidtherapie kann daher zu Symptomen führen, die im Zusammenhang mit dem veränderten systemischen Steroidspiegel stehen.


Eine besondere ärztliche Überwachung ist geboten, wenn der Patient unter einer oder mehreren der nachfolgend genannten Erkrankungen leidet: Tuberkulose, Bluthochdruck, Diabetes mellitus, Osteoporose, peptischem Ulkus (Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwür), Glaukom, Katarakt oder bei familiär gehäuft aufgetretenem Diabetes oder Glaukom.


Kinder:

Auf Grund noch nicht ausreichender Erfahrungen sollte Budenofalk 3mg nicht bei Kindern angewendet werden.


Infektionen:

Die Unterdrückung von Entzündungsreaktionen und des Immunsystems erhöht die Anfälligkeit für Infektionen und deren Schweregrad. Ihre klinische Ausprägung kann atypisch sein. Schwere Infektionen wie Sepsis und Tuberkulose können maskiert werden und ein fortgeschrittenes Stadium erreichen, bevor sie erkannt werden.


Auf eine Infektion mit Windpocken muss besonders geachtet werden, da diese Erkrankung bei immunsupprimierten Patienten einen schweren bis lebensbedrohlichen Verlauf nehmen kann. Patienten, die diese Erkrankung noch nicht durchgemacht haben, sollten dazu angehalten werden, einen engen Kontakt zu Personen mit Windpocken oder Gürtelrose (Herpes zoster) zu vermeiden. Falls sie sich angesteckt haben, sollten sie umgehend einen Arzt aufsuchen. Eine passive Immunisierung mit Varicella-zoster-Immunglobulin ist bei allen nicht immunisierten Patienten, die systemisch wirksame Kortikoide erhalten oder in den letzten 3 Monaten erhalten haben, angezeigt, wenn sie sich mit Windpocken angesteckt haben könnten. Die Immunisierung sollte innerhalb von 10 Tagen nach Exposition durchgeführt werden. Falls Windpocken ausbrechen, bedarf die Erkrankung umgehender, spezieller Behandlung.

Entsprechende Vorsichtsmaßnahmen müssen auch bei einer möglichen Maserninfektion getroffen werden.


Impfstoffe:

Lebendimpfstoffe dürfen nicht an Personen mit verminderter Immunantwort verabreicht werden. Die Antikörperbildung nach Verabreichung anderer Impfstoffe (Totimpfstoffe) kann verringert sein.


Vorsicht ist bei Patienten mit leichter bis mäßiger Funktionseinschränkung der Leber geboten.


Bei schweren Leberfunktionsstörungen kommt es unter der Behandlung mit Budenofalk 3mg, ähnlich wie unter der Behandlung mit anderen Glukokortikoiden, zu einer reduzierten Elimination und zu einer Zunahme der systemischen Bioverfügbarkeit; daher sind diese Patienten von einer Behandlung mit Budesonid auszuschließen.


Budenofalk 3mg kann die Ansprechbarkeit der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrindenachse auf Stress herabsetzen. Aus diesem Grund sollte bei Operationen oder anderen Stresssituationen die gleichzeitige Gabe eines systemisch wirksamen Glukokortikoids erfolgen.


Eine gleichzeitige Behandlung mit Ketoconazol oder anderen CYP3A-Inhibitoren sollte vermieden werden, da durch eine Hemmung des oxidativen Budesonid-Abbaus erhöhte Plasmaspiegel von Budesonid auftreten können (siehe Abschnitt 4.5).


Außerdem ist zu beachten, dass bei einer höheren als der angegebenen Dosierung systemische glukokortikoidartige Nebenwirkungen auftreten können (siehe 4.8 „Nebenwirkungen“).


Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Fructose-Intoleranz Lactase-Mangel, Saccharase-Isomatase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Budenofalk 3mg nicht einnehmen.


4.5. Wechselwirkungen mit anderen Mittelnund sonstige Wechselwirkungen


Pharmakodynamische Interaktionen:

Herzglykoside:
Die Glykosidwirkung kann durch Kaliummangel verstärkt werden.


Saluretika:
Die Kaliumausscheidung kann verstärkt werden.


Pharmakokinetische Interaktionen:

Cytochrom P450 3A (CYP3A)
CYP3A-Inhibitoren wie z.B. Ketoconazol, Ritonavir, Troleandromycin, Erythromycin, Ciclosporin, Grapefruitsaft:
Die Kortikosteroidwirkung kann verstärkt werden.

CYP3A-Induktoren wie z.B. Carbamazepin und Rifampicin, können sowohl die systemische als auch die lokale Wirkung von Budesonid an der Darmschleimhaut reduzieren. Eine Anpassung der Budesonid-Dosierung kann erforderlich sein.

CYP3A-Substratewie z.B. Ethinylestradiol, stehen in der Metabolisierung in Konkurrenz zu Budesonid. Wenn die Affinität der konkurrierenden Substanz zu CYP3A stärker ist, kann dies zu einer erhöhten Budesonid-Plasmakonzentration führen. Falls Budesonid stärker an CYP3A bindet, kann es zu einem Anstieg des Plasmaspiegels der konkurrierenden Substanz kommen. Eine Anpassung der Dosis von Budesonid oder der konkurrierenden Substanz kann dann notwendig werden.


Bei Frauen, die gleichzeitig Östrogene oder orale Kontrazeptiva erhalten haben, wurde über erhöhte Plasmaspiegel und eine verstärkte Wirkung von Kortikosteroiden berichtet. Diese Wechselwirkung wurde nicht nach Einnahme von niedrig dosierten Kombinationskontrazeptiva beobachtet.


Die gleichzeitige Gabe von Cimetidin und Budesonid kann zu einer leichten Anhebung des Budesonid-Plasmaspiegels führen, die klinisch jedoch keine Bedeutung hat. Die gleichzeitige Gabe von Omeprazol bewirkt keine Veränderung der Pharmakokinetik von Budesonid.


Mögliche Wechselwirkungen mit steroidbindenden Kunstharzen, wie Colestyramin und Antazida sind nicht auszuschließen. Bei gleichzeitiger Einnahme mit Budenofalk 3mgkann es zu einer Abschwächung der Budesonid-Wirkung kommen. Daher sollten diese Präparate zeitversetzt um mindestens 2 Stunden eingenommen werden.


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit


Es liegen keine Erfahrungen über die Anwendung von Budenofalk 3mg während der Schwangerschaft vor. Tierstudien haben eine Reproduktionstoxizität gezeigt (siehe 5.3 „Präklinische Daten zur Sicherheit).

Budenofalk 3mg darf in der Schwangerschaft nicht angewendet werden, es sei denn, dies ist eindeutig erforderlich.

Frauen im gebär­fähigen Alter sollten vor der Behandlung mit Budenofalk 3mg eine mögliche Schwangerschaft ausschließen und während der Behandlung geeignete Maßnahmen zur Schwangerschaftsverhütung treffen.

Es ist nicht bekannt, ob Budesonid wie andere Glukokortikoide in die Muttermilch übertritt. Daher sollte während einer Behandlung mit Budenofalk 3mg nicht gestillt werden.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Ma­schinen


Budenofalk 3mghat keinen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.


4.8 Nebenwirkungen


Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:


Sehr häufig: ( 1/10)

Häufig: (1/100 bis < 1/10)

Gelegentlich: ( 1/1.000 bis < 1/100)
Selten: ( 1/10.000 bis < 1/1.000)

Sehr selten: (<1/10.000), einschließlich Einzelfälle.


Über folgende Nebenwirkungen von Budenofalk 3mg liegen Spontanberichte vor:

In sehr seltenen Fällen bis Einzelfällen (< 1/10 000):

-schwäche, Osteoporose

Einige dieser Nebenwirkungen wurden nach Langzeitanwendung beobachtet.


Gelegentlich können Nebenwirkungen auftreten, die typisch sind für systemisch wirksame Glukokortikoide. Diese Nebenwirkungen sind abhängig von der Dosis, der Behandlungsdauer, einer gleichzeitig oder vorher durchgeführten Therapie mit anderen Glukokortikoiden und der individuellen Empfindlichkeit.

Klinische Studien bei Patienten mit Morbus Crohn haben gezeigt, dass bei der Gabe von Budenofalk 3mgdie Häufigkeit Glukokortikoid-assoziierter Nebenwirkungen ca. um die Hälfte niedriger ist als bei der oralen Gabe äquieffektiver Dosen von Prednisolon.


Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Allergisches Exanthem, Striae rubrae, Petechien, Ekchymosen, Steroidakne, verzögerte Wundheilung, Kontaktdermatitis


Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Aseptische Knochennekrosen(Femur und Hume­ruskopf)


Augenerkrankungen

Glaukom, Katarakt


Psychiatrische Erkrankungen

Depressionen, Gereiztheit, Euphorie


Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Magenbeschwerden, Ulcus ventriculi, Pankreatitis


Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen

Cushing-Syndrom: Vollmondgesicht, Stammfettsucht, verminderte Glukosetoleranz, Diabetes mellitus, Natriumretention mit Ödembildung, vermehrte Kaliumausschei­dung, Inaktivität bzw. Atrophie der NNR, Wachstumsverzögerung bei Kindern, Störung der Sexualhormonsekretion (z.B. Amenorrhoe, Hirsutismus, Impotenz)


Gefäßerkrankungen:

Hypertonie, Erhöhung des Thromboserisikos, Vaskulitis (Entzugssyndrom nach Langzeitthera­pie)


Erkrankungen des Immunsystems

Behinderung der Immunvorgänge (z.B. Erhöhung des Infektionsrisikos)


4.9 Überdosierungen


Bisher sind keine Fälle einer Überdosierung mit Budesonid bekannt. Auf Grund der Eigenschaften von Budenofalk 3mg ist eine Überdosierung mit toxischen Folgeschäden äußerst unwahrscheinlich.


5. Pharmakologische Eigenschaften


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften:

Pharmakotherapeutische Gruppe:Antiinflammatorisches Darmtherapeutikum

ATC-Code: A07EA06


Der genaue Wirkmechanismus von Budesonid bei der Behandlung von Morbus Crohn ist noch nicht vollständig geklärt. Ergebnisse aus klinisch-pharmakologischen und anderen kontrollierten klinischen Studien geben starke Hinweise darauf, dass Budesonid hauptsächlich über lokale Angriffspunkte im Darm wirksam ist. Budesonid ist ein Glukokortikoid mit einer hohen lokalen entzündungshemmenden Wirkung. Bei einer Dosierung, die zu systemisch wirksamen Glukokortikoiden klinisch äquieffektiv ist, führt Budesonid zu einer signifikant geringeren Suppression der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrindenachse und hat einen geringeren Einfluss auf Entzündungszellen.


Budenofalk 3mg zeigt einen dosisabhängigen Einfluss auf die Cortisol-Plasmaspiegel. Dieser ist in der empfohlenen Dosis von 3 x 3 mg Budesonid / Tag deutlich geringer als bei einer äquieffektiven Dosis von systemisch wirksamen Glukokortikoiden.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Generelle Gesichtspunkte zu Budesonid:


Resorption:

Die orale Bioverfügbarkeit liegt sowohl bei Probanden als auch bei nüchternen Patienten mit Morbus Crohn bei ca. 9-13%.


Verteilung:

Budesonid hat ein hohes Verteilungsvolumen (ca. 3 l/kg). Die Plasmaproteinbindung beträgt durchschnittlich 85-90 %.


Biotransformation:

Budesonid wird in der Leber intensiv (ca. 90 %) zu Metaboliten mit schwacher Glukokortikoidwirkung verstoffwechselt. Verglichen mit Budesonid beträgt die Glukokortikoidwirkung der Hauptmetaboliten, 6ß-Hydroxybudesonid und 16a-Hydroxyprednisolon, die beide über CYP3A gebildet werden, weniger als 1 %.


Ausscheidung:

Die durchschnittliche terminale Eliminationshalbwertszeit beträgt nach oraler Gabe ca. 3-4 Stunden. Die mittlere Clearance für Budesonid beträgt ca. 10 l/min.


Spezielle Patientengruppen (Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion):

In Abhängigkeit von Art und Schwere der Lebererkrankung kann die Metabolisierung von Budesonid über CYP3A bei diesen Patienten verringert sein.


Spezifische Gesichtspunkte zu Budenofalk 3mg:


Resorption:

Die magensaftresistenten Pellets in Budenofalk 3mg Hartkapseln führen, auf Grund eines speziellen Filmüberzugs zu einer Resorptionsverzögerung von 2-3 Stunden. Nach einer Einmalgabe von 1 Hartkapsel Budenofalk 3mg vor dem Essen wurden sowohl bei gesunden Probanden als auch bei Patienten mit Morbus Crohn ca. 5 Stunden nach der Einnahme maximale durchschnittliche Plasmaspiegel von ca. 1-2 ng/ml Budesonid gemessen. Die maximale Freisetzung erfolgt im terminalen Ileum und Caecum, den Hauptentzündungsarealen bei Morbus Crohn.


Bei Ileostomapatienten ist die Freigabe von Budesonid aus Budenofalk 3mg vergleichbar mit gesunden Personen und Patienten mit Morbus Crohn. Bei Ileostomapatienten wurden ca. 30-40% des freigesetzten Budesonids im Stomabereich gefunden. Dies zeigt, dass eine erhebliche Menge Budesonid aus Budenofalk 3mg bis zum Colon transportiert wird.


Eine gleichzeitige Einnahme von Lebensmitteln kann die Magen-Darm-Passage um ca. 2-3 Stunden verzögern. Die Resorptionsverzögerung beträgt in diesem Fall ca. 4-6 Stunden. Eine Änderung der Resorptionsrate ist damit nicht verbunden.


Spezielle Patientengruppen (Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion):

Wie an Patienten mit Autoimmunhepatitis festgestellt wurde, kann die systemische Verfügbarkeit von Budesonid bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen erhöht sein. Sobald sich die Leberfunktion verbessert, normalisiert sich auch die Metabolisierung von Budesonid.

Bei Patienten im Spätstadium einer primär biliären Zirrhose (PBC Stadium IV) zeigte sich eine signifikant höhere Disposition von Budesonid als bei Patienten im Frühstadium der primär biliären Zirrhose (PBC Stadium I/II): Die Flächen unter den Plasmakonzentrationszeitkurven waren nach Mehrfachgabe von 3 x 3 mg Budesonid täglich im Mittel dreifach höher.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Nach wiederholter oraler Verabreichung von Budesonid (Dosis vergleichbar beim Menschen) wurden bei Rattenreduzierte Leukozytenzahlen (insbesondere Lympho­zyten) und eine Regression der Thymusdrüsen beobachtet. Es gab Hinweise auf Inaktivitätsatrophie der Nebennieren. Am Gesäuge wurde erhöhte Milchgangs­proli­feration und sekretorische Aktivität festgestellt. In einer Langzeitstudie (104 Wochen) waren bei weiblichen Ratten Hämatokrit, Hämoglobin und Erythrozyten­zahl reduziert. In denselben Dosisgruppen war eine Tendenz zu erhöhter Neutrophi­len­zahl und zu reduzierten Werten für Lymphozyten, Eosinophile und Normozyten fest­zustellen. Nur bei männlichen Tieren war die Zahl der Lymphozyten signifi­kant reduziert (immunsuppressiver Effekt) und die alkalische Phosphatase leicht erhöht.


Bei Hundenwurden reduzierte Werte des "packed cell volume", erhöhte Konzen­trationen der alkalischen Phosphatase und Alaninaminotransferase, Atrophie der Nebennieren und des lymphatischen Systems, erhöhter Fettgehalt im Myokard und erhöhter Glykogengehalt in der Leber (Lebervergrößerung) festgestellt.


Mutagenität

Budesonid zeigte in einer Reihe von In-vitro- und In-vivo-Tests keine mutagenen Wirkungen.


Kanzerogenität

Männliche Ratten, die mit Budesonid bis zu 104 Wochen lang behandelt wurden, entwickelten leicht erhöhte Inzidenzen basophiler Leberfoci im Vergleich zu Kontroll­tieren. Die Inzidenzen der primären hepatozellulären Neoplasien (0,025 und 0,05 mg/kg KG/Tag), der Astrozytome (männliche Ratten, 0,05 mg/kg KG/Tag) und der Mamma­tumore (weibliche Ratten, 0,05 mg/kg KG/Tag) waren in der Kanzerogeni­tätsstudie signi­fikant erhöht. Die Lebertumore entstehen vermutlich durch anabole Effekte und die erhöhte metabolische Belastung der Leber. Die Befunde stellen einen Klasseneffekt dar, an dem wahrscheinlich Glukokortikoidrezeptoren beteiligt sind.


Reproduktionstoxizität

Glukokortikoide induzieren im Tierversuch in verschiedenen Spezies teratogene Effekte (Gaumenspalten, Skelettmissbildungen). Die klinische Relevanz dieser Eigenschaften ist bisher nicht geklärt. Budesonid zeigte bei Nagern nach subkutaner Gabe die schon von anderen Glukokortikoiden bekannten Veränderungen.

Tierstudien haben ebenfalls gezeigt, dass die Gabe von synthetischen Glukokortikoiden während der Trächtigkeit zu einem erhöhten Risiko für eine intrauterine Wachstumsretardierung führen kann und zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen und/oder Stoffwechselkrankheiten im Erwachsenenalter sowie einer bleibenden Veränderung der Glukokortikoidrezeptordichte, des Neurotransmitterumsatzes und des Verhaltens beitragen kann.


6. Pharmazeutische Angaben


Liste der sonstigen Bestandteile:


Povidon K25, Lactose-Monohydrat, Sucrose, Talkum, Maisstärke, Methacrylsäure-Methylmethacrylat-Copolymer (1:1) (Ph.Eur.), Methacrylsäure-Methylmethacrylat-Copolymer (1:2) (Ph.Eur.), Ammoniummethacrylat-Copolymer (Typ B), Ammoniummethacrylat-Copolymer (Typ A) (= Eudragit L, S, RS und RL), Triethylcitrat, Titandioxid (E171), gereinigtes Wasser, Gelatine, Erythrosin (E127), Eisen(II,III)-oxid (E172), Eisen(III)-oxid (E172), Natriumdodecylsulfat.


6.2 Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend


6.3 Dauer der Haltbarkeit


3 Jahre


6.4 Besondere Lager- und Aufbewahrungshinweise


Nicht über 25 °C lagern


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


Aluminium/PVC/PVDC Blister


Packungsgrößen:

Originalpackungen zu 20 (N1), 50 (N2) und 100 (N3) magensaftresistenten Hartkapseln

Klinikpackung mit 50 Hartkapseln


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung


Keine besonderen Anforderungen


7. INHABER DER ZULASSUNG


Dr. Falk Pharma GmbH

Leinenweberstr. 5

Postfach 6529

79041 Freiburg

Germany

Tel.: (0761) 1514-0

Fax: (0761) 1514-321

E-mail:zentrale@drfalkpharma.de

http://www.drfalkpharma.de


8. Zulassungsnummer

29572.00.00


9. Datum der ERTEILUNG DER Zulassung / Verlängerung der Zulassung


25. Juni 1998


10. STAND DER INFORMATION


Dezember 2006


11. VERKAUFSABGRENZUNG

Verschreibungspflichtig


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